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VIERTER ABSCHNITT - DAS STUFENWEISE ERSCHEINEN DER HIERARCHIE - TEIL 2

Anpassungen und Angleichungen innerhalb der Hierarchie

Was ist im Grunde genommen die Hierarchie? Sie ist eine grosse Gemeinschaft befreiter Lebenseinheiten, die sich dem Dienst der Errettung verschrieben hat; sie befasst sich kollektiv mit allen Erscheinungsformen und Lebewesen in allen Reichen, im besonderen mit allen Seelen und ist bestrebt, auf sie einzuwirken. Ihr Hauptaugenmerk gilt ausschliesslich dem Bewusstseinsaspekt in allen Formen. Das jetzige Mittel oder Werkzeug ihres Dienstes ist das Denkvermögen, sind alle die Gedanken und Ideen, die durch Menschenfreunde, Aspiranten, Jünger (aller Grade und Strahltypen) und Eingeweihte ausgedrückt werden. Die Hierarchie kann sich auch durch Gedankenströme und Ideen zum Ausdruck bringen und dadurch ihre Vorstellungen dem noch unentwickelten Denkvermögen der Massen einflössen. Sie lenkt und leitet auch das Erziehungswesen aller Nationen, so dass aus unentwickelten Massen zur gegebenen Zeit eine intelligente Volksgemeinschaft werden kann.

Die Hierarchie arbeitet in drei grossen Abteilungen, eine jede unter der Leitung eines grossen Herrn, mit einem Stab von Mitarbeitern. Ich habe dieses Thema ausführlich in meinem Buch «Initiation» und in meinen anderen Schriften behandelt, so dass hier [527] weitere Informationen überflüssig sind.

Die Hierarchie wirkt auch durch die sieben grossen Ashrams, denen kleinere Ashrams angegliedert sind. Diese «sieben, welche die neunundvierzig sind», stellen in ihrer Gesamtheit die «Sieben Strahlen» samt deren Unterstrahlen dar und sind die Treuhänder, Übermittler und Verteiler der sieben Strahl-Energien an die sieben planetarischen Zentren. Über diese sieben Zentren werden die Energien an die Zentren im vierten Naturreich weitergeleitet (in dem Mass, in dem sie sich im Lauf von Äonen allmählich entwickeln), und über diese Zentren kommen die Energien schliesslich in die vielen Zentren eines jeden Menschen.

An der Spitze der sieben Hauptzentren oder Ashrams stehen sieben Meister im Rang von Chohans. Die sieben kleineren Zentren

(Neben- oder Hilfsashrams) werden von Meistern (5. Einweihung) und Adepten (4. Einweihung) geleitet und dabei von Eingeweihten dritten Grades und ausgewählten Seniorjüngern unterstützt. In einigen der sieben kleineren Ashrams fehlen noch einige Mitarbeiter, aber die Lücken füllen sich rasch und in dem Mass, in dem sich die geistigen Auswirkungen des Weltkrieges (1914 - 1945) bemerkbar machen. Diese Auswirkungen sind ganz klar erkennbar und geben den Mitarbeitern der Hierarchie neuen Mut und frischen Antrieb. Bevor die Hierarchie hervortreten kann (wie es geplant ist), muss die Beziehung zwischen einem grossen Ashram und dessen Nebenashrams fest begründet und gesichert sein. Dagegen müssen die Hauptzentren unbedingt in eine engere Beziehung zu Shamballa und unter den Einfluss dieses mächtigen 1. Strahlzentrums kommen. Die Energie, welche die neunundvierzig Unterashrams miteinander in Einklang bringt, ist die des zweiten Strahls der Liebe-Weisheit. Andererseits ist die Energie des ersten Strahls des Willens oder der Macht diejenige, die eine Harmonisierung und Angleichung der sieben Hauptashrams bewirkt. Damit habe ich eine sehr wichtige okkulte Information gegeben, die jedoch für euch persönlich keinerlei Bedeutung hat; sie soll nur zeigen und deutlich machen, wie bedeutsam die Beziehung zwischen den drei planetarischen Zentren ist. So wie das dritte planetarische Zentrum (die Menschheit) jetzt eine solche Entwicklungsstufe erreicht hat, dass sie mit der Hierarchie [528] in eine engere Verbindung kommen kann, genau so hat auch die gesamte Hierarchie Fortschritte gemacht, so dass sie zu Shamballa in eine engere Beziehung treten kann. Die Verbindung zwischen Hierarchie und Menschheit besteht aus jenen inkarnierten Aspiranten, Jüngern und Eingeweihten, die für die Liebe-Weisheit des Universums einigermassen empfänglich sind, und die in erster Linie die Intelligenzkreise zu beeinflussen suchen. In ähnlicher Weise erfolgt die Kontaktverstärkung zwischen Shamballa und Hierarchie nur mit den grossen Ashrams, nicht mit den kleinen.
Die Situation lässt sich daher folgendermassen darstellen:

I. Das erste planetarische Zentrum. . . Shamballa wirkt durch

1. die Sieben Strahlen oder die Sieben Geister vor dem Thron;

2. bestimmte grosse Vermittler;

3. die Ratskammer des Herrn der Welt.

II. Zweites planetarisches Zentrum. . Die Hierarchie wirkt durch

1. die Sieben grossen Chohans und deren Ashrams;

2. die neunundvierzig Meister der Hilfsashrams;

3. die Gesamtheit der Hilfsashrams.

III. Drittes planetarisches Zentrum. . . Die Menschheit wirkt durch

1. inkarnierte Jünger aller Strahltypen;

2. die neue Gruppe der Weltdiener;

3. die Gesamtheit aller Menschenfreunde, Erzieher und Menschen guten Willens.

Das ist nur ein ungefähres und nicht ganz zutreffendes Bild. Aber es zeigt einige direkte Kontaktlinien und grundsätzliche Beziehungen, die richtig sind; diese vermitteln eine hinreichende allgemeine [529] Vorstellung von der neuen Angleichung oder Harmonisierung der drei planetarischen Zentren, der Angleichung, die noch neuer Anpassungen (oder Umstellungsmassnahmen) bedarf.

Derzeit richtet die Hierarchie ihr Hauptaugenmerk darauf, die erforderlichen Anpassungen und Angleichungen in der Hierarchie selbst durchzuführen. Die kleinen Ashrams werden stimuliert, neue allmählich gebildet, denn der Sollstand (49) ist noch nicht erreicht. Die Lücken in den grossen Ashrams werden so rasch als möglich aus dem Personal der kleinen Ashrams ausgefüllt, und diese wiederum erhalten Zuwachs aus den Reihen jener akzeptierten Jünger, die sich durch Erfahrung, Schwierigkeiten und anstrengenden Weltdienst für eine solche Aufgabe qualifiziert haben. Alle diese Umstellungen erfordern viel Vorarbeit. Für die Umstellung und Neuordnung innerhalb der Hierarchie sind die Chohans der grossen Ashrams verantwortlich, während die neunundvierzig Meister der kleineren Ashrams die Aufgabe haben, in ihrem Arbeitsbereich die notwendigen Massnahmen zu leiten und die Zulassung neuen Personals zu überwachen. Von diesen kleinen Ashrams gibt es welche, die einen kompletten Mitarbeiterstab haben, andere, die gerade dabei sind, ihren Personalstand zu ergänzen und schliesslich einige wenige, die erst im Entstehen begriffen sind.

Diese hierarchischen Umstellungen und Neuordnungen werden auch dazu führen, dass innerhalb der drei planetarischen Zentren ein reger Austausch und Stellungswechsel in Gang kommt. Chohans verlassen die Hierarchie, um in die Ratskammer des Herrn der Welt zu gehen oder um einen der sieben grossen Pfade zu betreten. Die Senior-Meister erlangen eine höhere Einweihung und damit den Rang von Chohans. Eingeweihte dritten Grades erringen rasch (innerhalb eines Lebens) die vierte und fünfte Einweihung und werden Meister. An ihre Stelle treten Eingeweihte niederen Grades, die ihrerseits Jünger für diese Positionen geschult haben. So kommen wir schliesslich bis an die Tür, die symbolisch zwischen der Menschheit und der Hierarchie steht; und diese Tür steht jetzt weit offen, so dass angenommene Jünger eine Einweihung erlangen, [530] verpflichtete Jünger angenommen werden und annehmende Jünger ihr Gelöbnis leisten.

So ist eine neue und grosse Entwicklung im Gang, eine gewaltige Bewegung und wechselseitige Einwirkung, die bis zum Jahre 2025 weitergehen wird. Im Verlauf dieser Zeitspanne werden sehr grosse Veränderungen eintreten. Die grosse Generalversammlung der Hierarchie, die alle hundert Jahre stattfindet, wird wahrscheinlich im Jahre 2025 den Zeitpunkt für den ersten Abschnitt der Externalisierung festsetzen. Die Zeit von jetzt an bis zum Jahre 2025 heisst technisch «Das Stadium der Vorläufer». Diese Periode dient der Vorbereitung und der Erprobung von Methoden, und sie soll über Arbeitsweisen und Ergebnisse Aufschluss bringen. Ihr könnt also sehen, dass alle die Chohans, Meister, Eingeweihten und Weltjünger, und die mit der Hierarchie verbundenen Jünger und Aspiranten jetzt eine Zeit grosser Aktivität durchmachen.

Die rasch fortschreitende Angleichung macht es notwendig, dass sich die Mitglieder der Hierarchie für ihre zukünftige Arbeit in der äusseren Welt vorbereiten müssen. Das ist viel schwieriger als ihr euch vorstellen könnt, denn es erfordert die Entwicklung jener «Widerstandsform gegen die Anziehungskraft der niederen Vibration», von der ihr nichts wissen könnt. Diese niedere Vibration ist nämlich ein notwendiges Merkmal eurer normalen Wesensäusserung, auch wenn ihr das vielleicht nicht gern einsehen möchtet. Ihr müsst euch klarmachen, dass in den Meistern und höheren Eingeweihten nichts mehr vorhanden ist, was auf eine solche niedere Vibration reagieren könnte. Dennoch kann eine solche Vibration ihnen heftige Beschwerden und Schmerzen verursachen, auch wenn die Meister darauf nicht mehr reagieren, sie weder absorbieren noch neu entwickeln können. Das ist auch der Grund, warum der Sohn Gottes im Alten Testament ein «Mann der Sorgen und des Kummers» genannt wird. Diese Kennzeichnung bezieht sich in Wirklichkeit gar nicht auf das, was er für die arme und unglückliche Menschheit leiden und erdulden musste (das ist die egoistische Auslegung der orthodoxen Theologie), sondern auf die Tatsache, dass er sich dem Kontakt mit der Menschheit aussetzen musste. Die Hierarchie bereitet sich also in jeder Hinsicht oder Beziehung auf das Erdenleben vor (ich darf viele Probleme weder andeuten noch ausführlich beschreiben). Die Hierarchie bemüht sich auch, den [531] notwendigen Resonanzapparat zu «erschaffen», der so beschaffen sein muss, dass die Meister sich auf Erden mit möglichst wenig Schwierigkeiten und Behinderungen betätigen können. Sie werden daher in der Lage sein, der irdischen Aufgabe ihre volle Aufmerksamkeit und Zeit widmen zu können.

Sie sind auch bestrebt, eine engere und innigere (aber völlig unpersönliche) Verbindung mit ihren Jüngern auf allen Strahlen herzustellen, so dass ein freier Gedankenaustausch und eine stärkere Verbundenheit mit der Hierarchie zustandekommt, die durch nichts geschwächt oder unterbrochen werden kann, ganz gleich was in den drei Welten geschieht. Obwohl für die Meister eine Astralebene und deren Scheinwelt nicht existiert, müssen sie seltsamerweise jetzt lernen, sich auf dieser Ebene zu betätigen, denn diese besteht wirklich für die Menschheit und die Tierwelt. Die Meister müssen diese Region der Täuschung durchqueren und «den Nebel durch Licht zerstreuen», und zwar in einer Weise, wie sie bisher noch niemals verlangt wurde. Diese Mitteilungen mögen euch vielleicht etwas sinnlos erscheinen, aber ich mache sie einfach für diejenigen, die nach euch kommen werden. Über diese Anpassung und Angleichung innerhalb der Hierarchie ist kaum noch etwas zu sagen; sie macht rasche Fortschritte. Insoweit als die Jünger auf der physischen Ebene und in den drei Welten ihre Verbundenheit mit einem Ashram manifestieren können, insoweit werden sie sich auch an diesem zweifachen Prozess beteiligen. Seid ihr darauf vorbereitet?

Anpassungen in bezug auf die Ratskammer von Sanat Kumara, des Herrn der Welt.

Da dieses Thema eines der sieben Ziele betrifft, dem die Meister nach Erlangung der fünften Einweihung zustreben, dürfte euch klar sein, dass ich darüber nur wenig sagen kann. Einer der sieben grossen Pfade, für die sich die älteren Eingeweihten im Lauf ihrer Höherentwicklung vorbereiten, ist der Pfad des Erdendienstes. Wie ihr wisst, verpflichtet dieser Pfad die Meister zu einem viel längeren Dienst in den drei Welten als es normalerweise der Fall ist; er ist mit ungeheueren Opfern verbunden. So wie ein Jünger ein [532] zweifaches Leben führen muss, wobei der nach innen gerichtete Teil seines Wesens und Bewusstseins in der Hierarchie lebt, und der andere Teil seines mentalen Reaktionsvermögens sich auf das Leben in den drei Welten konzentriert (und beides gleichzeitig), genauso ist es mit dem Meister, der diesen Pfand (des Erdendienstes) wählt; er lebt und wirkt sowohl in der Ratskammer des Herrn der Welt als auch bewusst in den vier Naturreichen, wobei er auch weiterhin ein Mitglied der Hierarchie bleibt. Mit fortschreitender Evolution wird er sich immer mehr mit der Menschheit befassen, weil diese ihre Verpflichtungen gegenüber den drei niederen Naturreichen übernehmen wird. Diese zweifache Aktivität erfordert ein langes und spezielles Training. Wenn einmal die Einweihungszeremonie öffentlich stattfinden wird, so dass die Menschen sie anerkennen und daran teilnehmen, dann wird auch die Schulung, der sich auch die Mitglieder der Hierarchie unterziehen müssen, gar nicht mehr so geheimnisvoll sein wie es jetzt der Fall ist. Aber dafür ist die Zeit noch nicht reif.

Es können hier nur noch wenige allgemeine Angaben gemacht werden, von denen einige euch bereits bekannt sind, da ihre Folgerungen oder Auswirkungen klar ersichtlich sind. Das betrifft z.B. das «Zentrum, wo der Wille Gottes thront». Hier, in Shamballa wirken jene Grossen, die ihren Persönlichkeitswillen und ihren geistigen Willen mit dem universalen Willen vereinigt haben. Und eine solche Vereinigung bringt zwangsläufig Wissen mit sich. Das ist aber kein Wissen, wie ihr es versteht. Es ist eine Mischung von Weisheit, die auf Wissen beruht, von geistigem Verstehen, das auf intuitiver Wahrnehmung basiert, und von Wesens-einswerden, das auf harmonischer Angleichung beruht - esoterisch verstanden. Für diesen besonderen Zustand inneren Gewahrwerdens gibt es kein Wort, in keiner Sprache. Nur ein geschultes abstraktes Denkvermögen kann das vielleicht ein klein wenig erfassen. Aber im Lauf der nächsten zweihundert Jahre werden immer mehr Menschen mit schöpferischer Vorstellungskraft in Erscheinung treten, und meine Mitteilungen werden später einmal besser gewürdigt werden. Die Grossen, die den Rat des Herrn der Welt bilden, verstehen seinen Willen genau und richtig, denn sie erkennen ihn [533] voll und ganz. Paulus, der Eingeweihte, deutet das in einer Epistel an; er war damals mit einigen Meistern in Kontakt und befasste sich mit dem Thema «Liebe», das ein fundamentales Motiv und Thema der Hierarchie ist. Er sagte zu ihnen: «Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort; dann aber von Angesicht zu Angesichte. Jetzt erkenne ich's stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleich, wie ich erkannt bin.» (1. Korinther 13, 12). Hier weist er auf den zukünftigen Fortschritt der Hierarchie hin, der bis jetzt nur eine vage Hoffnung bleibt, eine Verheissung ohne Form und Gestalt. Aber er schrieb für Eingeweihte, für welche die Liebe eine immer wichtiger werdende Angelegenheit war, für welche die Liebe und deren Beziehung Licht bedeutete, und die darin das fundamentale Leitmotiv jeder dynamischen göttlichen Tätigkeit sehen. Der Wille Gottes, das Motiv und Ziel Seiner Manifestation kann nur denen geoffenbart werden, die vollkommene Liebe bewiesen haben, die ein Getrenntsein gar nicht verspüren und darauf überhaupt nicht mehr reagieren. Die grossen Lebewesen in Shamballa verstehen nicht bloss das gesamte, vollständige Schöpfungswerk, ohne jede zeitliche Begrenzung, sondern sie empfinden auch alle grossen evolutionären Impulse, welche die sich entfaltende Welt mit dem göttlichen Willen in Übereinstimmung bringen. Sie manifestieren diese Impulse nicht als stetige, andauernde Bewegung, sondern in Form einer einzigen grossen göttlichen und geistigen Reaktion. Vielleicht könnt ihr den zugrundeliegenden Gedanken besser verstehen, wenn ihr an das ewige AUM, das Symbol des Ewigen JETZT denkt. Euch wurde gesagt und bezeugt, dass das AUM aus einem Hauptton, drei sekundären und sieben Untertönen besteht. Genau so ist es mit dem Willen Gottes, der von den Mitgliedern der Ratskammer gemeinsam verkörpert und in Synthese gehalten wird. «Wenn sie den Willen Gottes als Einheit zusammenhalten, ist er für sie ein einziger klarer Grundton. Wenn sie diesen Willen in Bewegung sehen, ist er ein aus drei Tönen bestehender Dauer-Akkord, der die planvolle Absicht des Einen in alle Welten hinausträgt, des Einen, der äonenlang weiterbestehen wird. Wenn sie diesen Willen zur Manifestation zwingen, dann erscheint er als sieben Tonschwingungen, die den Aufbau des grossen Planes in die reflektierten Welten projizieren. Auf diese Weise offenbaren der Grundton, der Akkord und die Tonschwingungen die planvolle Absicht und deuten den Willen Gottes an.» Das ist ein [534] Zitat aus uralten Urkunden, die von den Meistern studiert werden. Diese Urkunden beziehen sich auf die Wesensart und auf die Tätigkeit Shamballas sowie auf die Energien, die von dort ausstrahlen.

Shamballa, die Zusammenfassung irdischen Erkennens und Begreifens, ist auch die Stätte, wo dem Willen unseres planetarischen Logos der höchste Wille des Sonnenlogos aufgezwungen wird. Wie ihr wisst, ist der planetarische Logos nur ein Zentrum im grösseren Manifestationskörper des Sonnenlogos. Diese Information ist für euch ohne Belang, denn selbst die Meister sind erst dabei, den Willen des planetarischen Logos zu ergründen. Shamballa ist bestrebt, von der solaren Absicht den Teil des grossen Planes zu erkennen, der dann auf den höchsten Ebenen unseres planetarischen Systems ausgearbeitet und durchgeführt wird. In gleicher Weise kommen der Wille, die Absicht und der Plan Shamballas in den drei niedersten Bereichen unseres planetarischen Systems zur Ausführung. Auch diese Mitteilung hat nur den Zweck, die hierarchischen Ziele anzudeuten, die sich über Zeit und Raum hinaus bis in die Gedankenwelt Gottes erstrecken.

Es gibt da einige sinnverwandte Begriffe, die hier helfen könnten, euer synthetisches Denken zu entwickeln und dadurch ein klares Bild zu gewinnen.

ShamballaHierarchieMenschheit

Synthese - Einheit - Absonderung

Wille - Absicht - Plan

Leben - Seele - Erscheinungsform

Geist - Bewusstsein - Substanz

Dynamischer

Lebensantrieb - Organismus - Organisation Umfassendes

Wahrnehmen

und Verstehen - Richtunggebung - Brennpunkt der Aktivität

Macht - Impulsgebung - Aktion

Energie - Verteilung - Kräfte

Lenkung - Weiterleitung - Empfang

Haupt - Herz - Kehle

Es dürfte euch klar sein, dass ihr von dem Vorhaben und Ziel Shamballas nur wenig begreifen könnt, denn ihr seid ja kaum imstande, den genauen Unterschied zwischen Einheit und Synthese [535] zu erkennen. Und für mich ist es fast unmöglich, euch diesen Unterschied klarzumachen. Ich kann höchstens sagen, dass Synthese ist oder besteht, wogegen Einheit erlangt wird und die Belohnung für Aktion und Anstrengung ist. In dem Mass, in dem ihr auf dem Pfad der Einweihung vorwärts kommt, wird euch Sinn und Bedeutung von Einheit immer klarer werden. Und wenn ihr einstens dem grossen Pfad der höheren Evolution zustrebt, wird Synthese zum Vorschein kommen. Es wäre nutzlos, darüber mehr zu sagen. Diese anscheinend in ein undurchdringliches Dunkel gehüllte Absicht Shamballas, dieses unerforschliche und geistig nicht zu ergründende Geheimnis, ist ein Problem, das trotz aller Veränderungen in den drei menschlichen und den zwei übermenschlichen Welten besteht und bestehen bleibt. Das schafft eine Situation, der sich die Hierarchie anpassen und angleichen muss. Ihr seid (nach eurer Weise) bestrebt, die Anpassung an die Hierarchie dadurch zu erreichen, dass ihr unentwegt an der Antahkarana baut; damit helft ihr bei der Errichtung der Antahkarana, welche die Menschheit mit der Hierarchie verbindet. Die ersten Fäden dieses imaginären Verbindungsweges wurden bei der Gründung der Hierarchie auf Erden von einigen Gottessöhnen unter Opfern gesponnen. Jetzt arbeitet die Hierarchie daran, diesen Weg von ihr nach Shamballa zu erbauen, und es wurden schon gute Fortschritte gemacht. Man könnte hier sagen, dass die Kette der Hierarchie schon seit siebenhundert Jahren vollständig ist; damit meine ich, dass die planetarische Regenbogenbrücke, welche die drei grossen Zentren verbindet, seit dieser Zeit existiert. Die nächste Aufgabe dieser drei grossen Zentren (die sich einander anzupassen suchen) ist die, diese Brücke so zu verstärken, zu verschönern (wenn ich so sagen darf) und zu elektrifizieren, dass ein uneingeschränkter Durchgangsverkehr zwischen den drei grossen und den vier kleinen Zentren zustande kommt. So kann der Einfluss des göttlichen Willens, die treibende Kraft der Absicht Sanat Kumaras, und der grosse Plan Seiner Stellvertreter vorankommen - von einem Punkt zum nächsten, von einer Sphäre zur anderen, von einer Herrlichkeit zur anderen. Gerade diese Vervollständigung der gegenseitigen Beziehungen zwischen Shamballa, Hierarchie und Menschheit haben zu der planetarischen Krise geführt, durch welche die Menschheit soeben hindurchgegangen ist und in der sie sich (von einigen Gesichtspunkten aus) noch befindet.

Wie bereits [536] erwähnt, kann Shamballa jetzt die Menschheit (das dritte Zentrum) direkt erreichen und hat daher zwei Kontaktpunkte: Erstens über die Hierarchie, wie es seit langem der Fall war, und zweitens in einem direkten Energiestrom zur Menschheit, ohne Zwischenschaltung der Hierarchie. Als diese geistige, dynamische, elektrische Energie zum ersten Male (nach der grossen Ratsversammlung i. J. 1825) direkt und mit Ungestüm zur Erde herabstiess, aktivierte sie zunächst das menschliche Denkvermögen in einer neuen und umfassenden Weise: sie brachte die grossen Ideologien hervor und stimulierte das Wunschdenken der Massen, und dabei verspürte sie Widerstand und Behinderung auf der physischen Ebene. Der Energiestrom fand auf seiner Bahn Hindernisse und Blockierungen. Diese Energie aus Shamballa, ein Aspekt des Zerstörerstrahls, ging nun daran, alle diese Hindernisse in den drei Welten durch Feuer zu beseitigen und zu vernichten. Die Beseitigung der Hindernisse, die den freien Fluss der geistigen Energie blockierten, war wohltätig und nützlich; und das war die tief esoterische, nicht erkannte Ursache des Krieges. Gerade dieser Faktor rief das «Übel aus seiner verborgenen Stätte» hervor und brachte die entgegenwirkenden Kräfte an die Oberfläche. In dieser Hinsicht war die Menschheit im Weltkrieg (1914 - 1945) das unglückliche Opfer einer entscheidenden geistigen Phase; aber vom Standpunkt der historischen Vergangenheit aus war die Menschheit selber «der Schmied» ihres Schicksals. Es bedurfte jahrtausendelang der esoterischen Aktivität Shamballas und der exoterischen Aktivität der Menschheit, um die Voraussetzungen zu schaffen, welche diese neue Angleichung ermöglichten, die das «Versiegeln» (das noch langsam weitergeht) anbahnten und die Menschheit in den Strudel des Krieges stürzten. Diese aus dem höchsten Zentrum herabströmende, antreibende Energie drang nicht nur bis zum Innersten der Menschheit vor, sondern über Tier- und Pflanzenreich bis in die Tiefen des Mineralreiches.

Durch diese direkte Einwirkung Shamballas auf die Menschheit wurde die Hierarchie entlastet, so dass sie sich der Rehabilitierung und Rettungsarbeit, dem Wiederaufbau und der Wiedererweckung [537] (durch regenerierende Kräfte) widmen konnte. Die Hierarchie brauchte und begrüsste diese Atempause und erkannte darin ein wesentliches Element des grossen Planes.

Die Zeit der direkten Einwirkung aus Shamballa ist jetzt vorbei. Der Appell der Menschheit an Christus und seine Hierarchie hat bewirkt, dass die Shamballa-Energie wieder über die Hierarchie strömt. Die unmittelbare Einwirkung der Hierarchie auf die Menschheit kann jetzt eine neue Bedeutung erlangen und nach neuen, etwas anderen Richtlinien wieder aufgenommen werden. So kann schliesslich «der neue Himmel und die neue Erde» geschaffen werden, worauf die Menschen so lange gewartet haben. Das braucht seine Zeit. Aber die neuen Energien und deren Qualitäten entsprechen durchaus den Erfordernissen; sie werden vieles erleichtern und im Lauf der Zeit grosse Veränderungen mit sich bringen. Die Hierarchie muss sich also in dreierlei Hinsicht anpassen und umstellen, nachdem ihre Verbindung mit Shamballa und der Menschheit mit Vorbedacht (wenn auch nur vorübergehend) unterbrochen wurde; ein Sinnbild dessen ist die Kreuzigung, als der Erlöser zwischen Himmel und Erde hing. Folgende Anpassungen sind erforderlich:

1. Die Hierarchie muss sich jenen ausserplanetarischen Energien anpassen, die freigesetzt und in das höchste Zentrum gelenkt wurden. Das wurde ermöglicht:

a. Durch die direkte Einwirkung Shamballas auf die Menschheit, oder des Willens auf die Intelligenz. Das ist ein wichtiger Punkt.

b. Durch ein zeitweiliges Ruhenlassen des Liebe-Prinzips, da die Hierarchie erst die Auswirkungen dieser direkten Einwirkung auf die Erde abwarten wollte. Viele Formen wurden zerstört, und das war gut und heilsam.

2. Sie muss in den eigenen Reihen grundsätzliche Veränderungen vornehmen, um sich auf die (zu Anfang dieses Jahrhunderts begonnene) Externalisierung vorzubereiten.

3. Sie muss sich auf eine disziplinierte und neu-orientierte [538] Menschheit um- und einstellen, auf eine Menschheit, die (verständlicherweise) jetzt noch im Dunkeln tappt und unbekannte Wege geht; sie bittet die Hierarchie um mehr Licht und geistiges Verstehen, ist aber wach und für Veränderungen bereit.

Diese Anpassungen und Umstellungen kommen gut voran. Die Wiederherstellung der Verbindung erfolgt mit Shamballa durch eine Willensanstrengung, und mit der Menschheit durch Ausstrahlung von Liebe. Der Willensakt wird von den drei Abteilungsleitern der Hierarchie (unter der Leitung Christi) und von den Chohans der sieben grossen Ashrams vollzogen. Diesen zehn grossen Herren wurde diese Aufgabe deshalb übertragen, weil sie die einzigen in der ganzen Hierarchie sind, welche die nötigen Qualifikationen besitzen und den Willensaspekt in angemessener Weise entwickelt haben. Die Meister, Adepten und Eingeweihten dritten Grades hingegen haben die Aufgabe, die Qualität der Liebe in einer neuen und dynamischen Weise auszustrahlen. Dieser Liebesstrom wird sich an jedem kommenden Vollmond in einer besonderen Weise verstärken und manifestieren.

Ihr seht, dass die Hierarchie mit den Vorbereitungen für ihr Erscheinen in der Aussenwelt vollauf beschäftigt ist. Alle diese Pläne und Massnahmen werden zu einer neuen inneren Aktivität führen, nicht um etwa einen früheren Mangel an Einigkeit und Harmonie zu beseitigen, sondern um neue Energien (die bereits erwähnten ausserplanetarischen Kräfte), die über Shamballa zur Verfügung gestellt wurden, zu absorbieren und zu bewältigen. Diese Reorganisation wird im Mai 1946 abgeschlossen sein. Dann wird die Hierarchie darangehen, mit der Menschheit in eine neue harmonische Verbindung zu kommen, und das grosse Werk wird mehrere Jahrhunderte lang weitergehen.

Anpassungen in bezug auf die Menschheit.

Ich werde mich hier nicht mit der Arbeit befassen, die in den kommenden Jahrhunderten in und von der Menschheit getan werden soll, denn diese Arbeit ist das Ziel aller Anpassungen (oder Massnahmen für eine Neu-Ordnung) - wenigstens insoweit ihr jetzt daran interessiert seid. Ich werde nur darüber sprechen, was die Hierarchie unternimmt, um - auf einer wirksameren Basis - [539] mit der Menschheit in einen engeren Kontakt zu kommen. Seit 1925 hat die Hierarchie zwar ihre Gedanken auf die Menschheit gerichtet, aber sie hat weder die religiösen Bewegungen (oder Kirchen), noch das Erziehungswesen, noch humanitäre Aktionen belebt und stimuliert (was sie alles später tun wird). Die Hierarchie hielt es für richtig, dass die Menschheit erst einmal sich und der Hierarchie beweisen musste, dass sie den inneren Antrieb zur Liebe und zur Selbstlosigkeit, der vielleicht schon bestand, in seinem Wesen erkannt hat und manifestieren kann. Die Menschheit sollte dies frei und ohne irgendwelche hierarchische Einflussnahme bekunden und damit beweisen, dass sie von Natur aus etwas besass, was in schöpferischer Weise wirksam war, und dass man sich darauf verlassen kann. Und dieser Beweis war durchaus zufriedenstellend; die Menschheit hat schöpferische Liebe manifestiert, deren niederste Aspekte guter Wille und humanitäre Bestrebungen sind. Der Erfolg war sogar besser, als man erwartet hatte. Jetzt kann diese Angleichung und lebenswichtige Verbindung zwischen Hierarchie und Menschheit erfreulicherweise wieder hergestellt und ohne Gefahr fortgesetzt werden. Die Hierarchie verfügt jetzt infolge ihrer Anpassung an Shamballa über eine weit grössere Macht als früher.

Diese Neuordnung und Wiederaufnahme der Beziehung zwischen Hierarchie und Menschheit erfolgt zunächst in den Ashrams, und zwar in der Weise, dass magnetische Zentren geschaffen werden, die durch gelenkte Massnahmen die Menschheit in dem künftigen stufenweisen Prozess der Neuorientierung beeinflussen werden. Die Zentren sind, wohlgemerkt, keine Kraftzentren, sondern Jüngergruppen, die mit ihren Fähigkeiten und Qualitäten der Menschheit dienen wollen; sie werden durch die Kraft ihres Denkens auf Aspiranten und Menschenfreunde magnetisch einwirken und durch diese (und deren Aktionen guten Willens) überall die Menschen erreichen und beeinflussen. Diese Neuordnung oder Anpassung erfolgt also derzeit zwischen hierarchischen Gruppen einerseits und Gruppen von Männern und Frauen auf der Erde andererseits. Wie ihr wisst, soll die Menschheit selbst bestimmungsgemäss der Welterlöser werden, mit Hilfe der Hierarchie, die bis jetzt noch unsichtbar ist und hinter den Kulissen wirkt. Sobald dieses vorläufige Erlösungswerk vollbracht ist, wird die Hierarchie in die äussere Welt hervortreten.

[540] Ihr könnt euch nun ein Bild davon machen, was da in den Ashrams vor sich geht, um all das vorzubereiten; vielleicht könnt ihr euch vorstellen (obwohl ich darüber nicht spreche), wie sich diese internen hierarchischen Reformen bei den Jüngern und Aspiranten der Welt im allgemeinen auswirken, denn diese reagieren ja als erste auf diese Aktivität. All dies geschieht jetzt, in der schwierigen Periode des Wiederaufbaues; das damit verbundene Problem ist ungeheuer gross, und die Qualität der Anpassung aussergewöhnlich. Für Jünger ist die jetzige Situation nicht leicht, und die Hierarchie weiss das sehr gut. Diese Tatsache erfordert noch eine weitere Massnahme vonseiten der Hierarchie. Die Meister müssen (wegen der noch zu leistenden Arbeit) eine engere Verbindung zwischen den inneren Ashrams und den äusseren Gruppen herstellen, zwischen sich und den Senior-Jüngern, welche die Last des Dienstes in der äusseren Welt tragen; diese Verbindung (oder Gleichschaltung) muss auch zwischen den Senior-Jüngern und Eingeweihten und den Mitarbeitern auf Erden hergestellt und erweitert werden.

Die Reinheit der Motive, von denen sich die Hierarchie leiten lässt, wird euch immer klarer zu Bewusstsein kommen, wenn ihr versucht, ihre Probleme wenigstens einigermassen zu verstehen. Es gibt noch andere Probleme, von denen ihr nichts wissen könnt. So bringen z.B. die neuen Energien, die unpersönlich und dynamisch in unsere Erde einströmen, Probleme mit sich; ebenso die durch die stärkeren und neuen Angleichungen bedingten Anspannungen; oder die mit der Aufklärung der Menschen und ihren Reaktionen verbundenen Schwierigkeiten, das vom Übel verursachte Dunkel aufzuhellen; die Vergrösserung des Personalstandes, die den Rhythmus stört, aber wegen Bedarfs an Mitarbeitern notwendig ist; die Weiterentwicklung und Schulung von Mitgliedern der Hierarchie auf dem Pfad der Höheren Evolution; schliesslich Probleme, die mit der planetarischen Krise, mit der Einweihung des Herrn der Welt und damit zusammenhängen, dass der bisherige Verlauf des Evolutionsprozesses erstaunlich erfolgreich war. Ein Beweis für diesen Erfolg ist die Tatsache, dass die drei planetarischen Zentren (Shamballa, Hierarchie und Menschheit) in eine direkte wechselseitige Beziehung zueinander kamen.

Hierarchische Vorbereitung am Wesakfest

April/Mai 1946

Meine [541] übliche Wesak-Botschaft hat sich diesmal etwas verspätet, weil in der Hierarchie ein Ereignis heranreifte, das meine ganze Aufmerksamkeit erforderte. Dieses Ereignis hängt mit der Wesakfeier zusammen und hatte unter anderem die Bildung eines neuen Ashrams zur Folge, in welchem der Weisheitsaspekt von besonderer Bedeutung sein würde, nicht der Liebesaspekt; dieses Ashram würde auch in einer besonderen Weise mit Buddha verbunden sein. Es wurde jetzt deshalb geschaffen, um Empfänger und nachher der Sachverwalter gewisser «Begabungen und Fähigkeiten» zu sein, die der Buddha am Vollmondtag im Mai bringen und verleihen wird. Diese Begabungen betreffen den Willen zum Guten des Herrn der Welt (des «Alten der Tage»), haben aber nichts mit dem guten Willen (wie ihr ihn versteht) zu tun. Wenn einmal dieses Ashram in der vorgesehenen Weise errichtet ist, wird es die Mitglieder der Hierarchie befähigen, auf diesen Aspekt göttlicher Absicht zu reagieren; wie ihr wisst, ist diese Absicht die Grundlage des grossen Planes und dessen Realisierung. Dieses mit dem Buddha verbundene Ashram wird wegen seiner besonderen Aufgabe unter der Oberaufsicht Christi und des Herrn der Zivilisation (derzeit des Meisters R.) stehen. Diese beiden Grossen sind die einzigen Mitglieder der Hierarchie, die imstande sind, die jeweilige Absicht Gottes in einer solchen Weise wahrzunehmen, dass die ganze Hierarchie informiert werden und dann darangehen kann, sie gemeinsam und verständnisvoll zu verwirklichen. Mehr möchte ich darüber nicht sagen, da diese Sache nur Shamballa und die Hierarchie angeht.

Diese Wesakfeier ist von allergrösster Bedeutung, weil sie die erste seit Kriegsende ist; weil sie zu einer Zeit stattfindet, in der die Hierarchie eine ganz bestimmte Wegrichtung einschlägt; und weil eine neue Flut geistiger Impulse und gelenkter Energie des zweiten Strahls in die Hierarchie einströmen wird. Die von der Hierarchie zu leistende Arbeit wird daher viel wirksamer sein als bisher. Das könnt ihr erwarten, und darauf könnt ihr euch verlassen.

[542] Ihr habt richtig vermutet: Es ist der Juni-Vollmond, der in diesem Jahr von ganz besonderer Bedeutung ist. Für westliche Gläubige und Esoteriker ist es in vieler Hinsicht leichter, sich auf hierarchische Aktivitäten einzustellen, mit denen Christus zu tun hat, als auf solche, die mit Buddha zusammenhängen. Wenn nun das im Osten wohlbekannte Wesakfest auch hier allmählich eingeführt wird, dann hauptsächlich deshalb, damit die westliche Welt mit der tatsächlichen Anwesenheit Buddhas und mit seinem Wirken für die Menschheit vertraut gemacht wird. Die geistige Entwicklung der Menschheit hat jedoch so grosse Fortschritte gemacht, dass Buddha seine Aufgabe gar nicht mehr fortzusetzen brauchte, ausser wenn er es so wünschte - und auch dann nur für eine begrenzte Zeit, die nur ihm und dem Herrn der Welt bekannt ist. Da jetzt ein direkter Kontakt zwischen der Hierarchie und Shamballa besteht, könnte er nun seinen alljährlichen Kontakt mit der Hierarchie einstellen. Er hat sich indes entschlossen, noch einige Jahrzehnte mit Christus zusammen daran zu arbeiten, den Kontaktweg zwischen Shamballa, Hierarchie und der Menschheit zu erweitern. Danach wird er seinen Weg weitergehen und den ihm gebührenden Platz in der solaren Hierarchie einnehmen; er wird dann nicht mehr alljährlich den Himalaya besuchen, wie er es jahrhundertelang zu tun pflegte. Das östliche Fest Wesak (Vaisaka) und der christliche Tag des Gedenkens (Karfreitag) werden zur gegebenen Zeit aus dem Bewusstsein der Menschheit dahinschwinden. Beide Festtage haben mit den Aspekten des ersten Strahls (der Macht oder des Willens) zu tun. Wenn einmal die Angst vor dem Tode beseitigt ist und eine enge Beziehung zwischen Hierarchie und Shamballa besteht, werden diese uralten zeremoniellen Riten als überholt gelten und in Vergessenheit geraten.

In dieser Botschaft möchte ich mit euch hauptsächlich über den Festtag Christi, der am Vollmondtag im Juni gefeiert wird, und über sein Werk sprechen, während er sich auf die Erfüllung seiner wahren Mission auf Erden vorbereitet. Die christliche Kirche hat die Mission derart entstellt und seine ursprüngliche Absicht so verzerrt, dass eine nähere Betrachtung dieser Mission dringend notwendig erscheint und revolutionierend wirken sollte. So interpretierten z.B. Die Theologen die Worte des hl. Paulus so, dass sie [543] dazu dienten, die Kluft zwischen der geistigen Zukunft der Welt und der jüdischen Gesetzesordnung (die verschwinden sollte) zu überbrücken. Ihre Tätigkeit war so erfolgreich, dass von den Lehren des liebenden einfachen Gottessohnes vieles nicht beachtet wurde. Das Unvermögen oder Versagen des Christentums kann auf die (von St. Paulus betonte) jüdische Herkunft zurückgeführt werden, so dass es eine Fülle von Lehren verbreitete statt liebevolles Handeln zu betonen; es lehrte das Blutopfer anstatt humanitären Dienst; es betonte die Existenz eines rachsüchtigen Gottes, der durch den Tod versöhnt werden muss; und es übernahm die Drohungen des alttestamentarischen Jehova in die christliche Lehre vom Höllenfeuer.

Christus ist nun bestrebt, diese Situation zu ändern. Eben deshalb und in Vorbereitung auf sein Vorhaben, die göttliche Wahrheit in einer neuen und richtigeren Weise darzustellen, habe ich (mit liebevollem Einfühlungsvermögen) versucht, die Schwächen der Weltreligionen, deren veraltete Theologien und Mangel an Liebe aufzuzeigen und auf die Übelstände der jüdischen Doktrinen hinzuweisen. Die derzeitigen Glaubensbekenntnisse müssen zu ihrer früheren Einfachheit zurückkehren; der orthodoxe Judaismus mit seinem tiefsitzenden Hass muss allmählich verschwinden; in Vorbereitung auf die Offenbarung, die Christus uns bringen wird, muss alles geändert werden.

An diesem Vollmondtag im Juni (1946) wird Christus zunächst einmal damit beginnen, alle Völker (wenn möglich durch ihre erneuerten religiösen Institutionen) auf die Offenbarung vorzubereiten, auf welche die ganze Menschheit wartet.

Eben diese Offenbarung ist der Grund für alle die Aktivitäten, denen die Hierarchie jetzt ihre volle Aufmerksamkeit schenkt. Seit Jahrtausenden gab es viele Offenbarungen der göttlichen Absicht, und eine jede von ihnen änderte in einzigartiger Weise die Gesichtspunkte und die Grundsätze der menschlichen Lebensweise. So wurde vor langer Zeit in Indien die uralte Offenbarung über die Existenz des Selbstes und des Nicht-Selbstes bekannt, eine Offenbarung, die jetzt durch die Lehren der modernen Psychologie Sinn und Bedeutung bekommt. Dann wurden den Juden die Zehn Gebote gegeben, und zwar wegen der negativen Einstellung der [544] Juden damals (und heute) hauptsächlich in Form von Verboten (nicht Geboten). Christus bemühte sich, die Zehn Gebote dadurch entbehrlich und unnötig zu machen, dass er uns das elfte Gebot gab; wenn dieses befolgt würde, würden auch alle anderen gehalten werden. Dann erfolgte die Offenbarung, die uns Christus selbst gab und vorlebte; er manifestierte sie durch Dienst und durch Liebe, die er predigte, verwarf aber gleichzeitig und beständig den theologischen Judaismus (der Sadduzäer und Pharisäer). Diese Schwierigkeit mit den Juden besteht noch immer und ist symbolisch dafür, dass die Juden den Messias nicht anerkannten, als er zu ihnen in ihr eigenes Land kam, obgleich er wissen liess, dass er nicht bloss zu den Juden allein, sondern für die ganze Welt gekommen war.

Für diese neue Offenbarung bereiten sich jetzt Christus und die Mitglieder der Hierarchie vor - vom höchsten Chohan bis herunter zum bescheidensten akzeptierten Jünger. Darauf bereiten sich nicht nur alle Ashrams, sondern (in bescheidenem Masse) auch die Menschenfreunde anderer Glaubensbekenntnisse und alle geistig eingestellten Menschen vor.

Von den Aktivitäten, denen sich Christus derzeit widmet, haben wir also die drei folgenden Bestrebungen hervorgehoben:

1. Die Weltreligionen müssen, wenn irgend möglich, so reorganisiert werden, dass die veralteten Theologien mit ihren engstirnigen Ansichten und der lächerlichen Meinung, den Willen Gottes zu kennen, ausgeschaltet werden, damit die Kirchen endlich zu Empfängern geistiger Inspiration werden können.

2. Der orthodoxe jüdische Glaube mit seiner veralteten Lehre, mit seinem betonten Separatismus, mit seinem Hass gegen die «Heiden» und mit seinem Unvermögen, den Christus anzuerkennen, muss - wenn irgend möglich - allmählich abgeschafft werden und verschwinden. Wenn ich dies sage, so möchte ich gleichzeitig jene Juden in der Welt anerkennen und würdigen, welche die Übelstände erkennen und auch nicht orthodox denken; sie gehören zur Elite des geistigen Glaubens, dem auch die Hierarchie selbst angehört.

3. Es sind [545] Vorbereitungen für eine Offenbarung zu treffen, welche die neue Ära einleiten und die Grundtendenz der neuen Weltreligion bestimmen wird.

Zu diesen drei von Christus überwachten Bestrebungen kommen noch zwei weitere, die vielleicht noch bedeutsamer sind. Erstens ist die Hierarchie bestrebt, immer mehr sowohl auf die neuerliche Verbindung mit Shamballa als auch auf den neuen, direkten und starken Kontakt zu reagieren, der kürzlich durch die Bemühungen der Hierarchie und durch die Bittrufe der Menschheit geschaffen wurde. Zweitens ist die Hierarchie bestrebt, eine engere Verbindung zur Menschheit herzustellen; dies wird schliesslich zur Externalisierung einiger Ashrams und später dazu führen, dass die Hierarchie auf der Erde erscheint und die neue Offenbarung bringt. Diese verschiedenen Bestrebungen mögen einem gelegentlichen Leser vielleicht als verhältnismässig unwichtig erscheinen. Das ist eine oberflächliche Ansicht, die bei der Hierarchie kaum Verständnis findet. Dass die Juden von Furcht befreit werden sollten, ist sehr wichtig; dass sie den Christus erkennen und als den Messias anerkennen sollten, dass sie also selbst daraufkommen sollten, dass ihre Religion viele edle Werte erstickt und zerstört, das ist ebenfalls sehr wichtig. Die orthodoxen Juden (und andere Glaubensgemeinschaften) sollten begreifen, dass niemand sie zu Christen (im üblichen Sinn) machen will; sie alle sollten vielmehr zu einer liebevollen Synthese hinstreben und ihre gegenseitigen Feindschaften und Rivalitäten aufgeben. Das ist dringend notwendig, und das gilt auch für die christlichen Konfessionen. Der Vatikan sollte aufhören, politische Ränke zu schmieden, die Massen auszubeuten und die Unwissenheit zu betonen. Die vielerlei Spaltungen in den protestantischen Kirchen sollten überbrückt werden. All das ist dringend notwendig. Wenn in dieser Hinsicht nichts geschieht, geht die Menschheit einem Kriege entgegen, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Feindschaft und Hass werden ganze Völker entzweien und gegeneinander aufhetzen; und die Politiker aller Nationen werden diese Situation weidlich ausnützen, um einen Krieg zu entfesseln, der vielleicht das Ende der Menschheit bedeuten könnte. [546] Keine Hassgefühle sind so tief und so unversöhnlich wie diejenigen, die von einer Religion geweckt und genährt werden.

Christus hat also neben den vielen anderen Aufgaben, die ihn in Anspruch nehmen, auch noch die, die Gefahr eines letzten Krieges abzuwenden. Dieser bereits erkennbar werdende Krieg steht im Gegensatz zum Willen zum Guten des Herrn der Welt und zu jedem anderen Weltplan; er kann durch guten Willen abgewendet werden. Das ist die wichtigste Feststellung in dieser Botschaft, soweit sie die Menschheit betrifft.

Erregende und grosse Ereignisse stehen bevor; sie werden dann eintreten, wenn die neue Invokation eine grössere Verbreitung findet, und wenn ihre Wirkung immer deutlicher sichtbar wird. Das ist in erster Linie eine Verpflichtung der Mitarbeiter in jenen drei Arbeitsbereichen, die der weltweiten Vorbereitung dienen, zu der ich meinen Teil beizutragen suche. Diese drei Dienst- und Arbeitsbereiche sind: Erstens die Arkanschule (Lucis Press) hinsichtlich der Bücher, für die ich verantwortlich bin. Zweitens die «Dreiecke» (Triangles), eine tief esoterische, aber höchst einfache Art und Weise, geistig zu wirken und zu dienen. Drittens die «Good-will» Bewegung, der schon viele Tausende angehören; sie ist insofern von besonderer Wichtigkeit, als sie rechte menschliche Beziehungen zu fördern sucht. Dieses Bestreben findet bei den Massen sofort einen starken Widerhall, denn es ist wesentlich das, was sie wirklich wünschen und brauchen.

Ihr habt wohl bemerkt, dass die weltweite Planung mein wichtigstes Thema ist; das ist auch die Hauptbeschäftigung der Hierarchie. Diese Planung umfasst zwei bestimmte Bereiche, für welche Christus verantwortlich ist. Es sind dies:

1. Die esoterische Vorbereitung für das physische Erscheinen (oder körperliche Hervortreten) der Hierarchie auf Erden; an diesem Werk beteiligt sich der Buddha aktiv, und es ist sein letzter Dienst für die Menschheit.

2. Die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Wenn das erreicht ist, werden die Ashrams allmählich und je nach Erfordernis in der äusseren Welt erscheinen und wirken. Das erfordert die ständige Mitarbeit der Meister.

Seit 1931 habe ich vieles [547] davon angedeutet und (im Hinblick darauf) folgendes unternommen:

1. Ich versuchte, gewisse Leute zu erreichen, um festzustellen, wie und inwieweit ein Ashram in äusserer Form auf Erden arbeiten und wirken könnte.

Damit hatte ich nur einen Teilerfolg; ich schilderte die Ergebnisse dieses Experimentes in meinem Buch «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter». Die individuellen Ergebnisse waren nicht ermutigend; dagegen waren die Experimente mit Esoterikern und Aspiranten sehr erfolgreich und verstärkten beträchtlich den Sinn für Realität, der für die Anerkennung der (bis jetzt noch unsichtbaren) Hierarchie so wichtig ist.

2. Ich veröffentlichte eine Reihe von Büchern mit der neuen esoterischen Lehre, die auf der Vergangenheit aufbaut, den Dienst in der Gegenwart begründet und Hinweise auf die Zukunft gibt. In diesen Büchern sonderte ich für die junge esoterische Generation die echten «Wahrheiten» heraus. Es war eine Auslese aus der Masse von phantasiereichen Gedanken und formulierten Gedankenformen, die (seit der Zeit von H. P. B.) so beharrlich geschaffen und dem interessierten Publikum als «Wahrheiten» dargeboten worden waren. Ich wies auf die neuen Wahrheiten hin, deren notwendiges Fundament die Wahrheiten der Vergangenheit waren, und die für die Zukunft von grosser Bedeutung sein würden. Ich gab in grossen Zügen oder in «Kerngedanken» genügend Auskunft darüber, nach welchen Grundsätzen die neue Weltreligion, die neuen Regierungsformen und die neue Gesellschaftsordnung geschaffen werden sollten. Ich gab die Grundrisse oder Entwürfe, die ich als Prinzipien verkündete, wobei es den Menschen freigestellt bleibt (wie es stets der Fall sein muss), die Einzelheiten auszuarbeiten, und zwar nach Massgabe der Zivilisation oder Kultur einer jeden Nation. Vereint sollten die Nationen ein schönes Ganzes schaffen, keine trennenden Schranken und Hindernisse, wie es jetzt der Fall ist. Schliesslich gab ich der Öffentlichkeit bekannt, dass die Hierarchie die Absicht habe, in die äussere Welt zu kommen; für dieses grosse Vorhaben müssen entsprechende Vorbereitungen getroffen werden.

3. Dann kam das letzte Stadium des Weltkrieges. Das erste dauerte von 1914 bis 1918. Dann setzte sich der Krieg eine Zeitlang im [548] Untergrund fort, um 1939 noch einmal auszubrechen. Er wurde mit äusserster Heftigkeit und Grausamkeit geführt und dauerte bis 1945. Dann schrieb die Atombombe das Finis unter das letzte Kapitel dieser unheilvollen Zeit; nach nur zweimaliger verheerender Anwendung brach sie den Widerstand der Mächte des Bösen, weil ihre Wirkungskraft vorwiegend ätherischer Art ist. Sie kann derzeit auf zweierlei Art zur Anwendung kommen:

a. Als Vorläufer jener Energie-Freisetzung, welche die menschliche Lebensweise ändern wird. Diese Energie wird das Neue Zeitalter einleiten, in welchem es nicht mehr Zivilisationen und sich entwickelnde Kulturformen, sondern nur eine Weltkultur und eine sich entwickelnde Zivilisation geben wird. Auf diese Weise wird ersichtlich werden, dass die Menschheit tatsächlich eine Einheit ist. Der Gedanke der Atombombe ging von einem Ashram des ersten Strahls in Zusammenarbeit mit einer Gruppe des fünften Strahls aus. Von einer höheren Warte aus und auf lange Sicht war und ist diese Energie ausschliesslich dazu bestimmt, der Menschheit zu nützen und gute Dienste zu leisten.

b. Als Mittel in den Händen der Vereinten Nationen, um die äusseren Formen des Friedens zu erzwingen; so wurde Zeit gewonnen, um die Aufklärungsarbeit über den Frieden zu verstärken und den guten Willen zu verbreiten. Die Atombombe gehört nicht den drei Nationen, die sie hergestellt haben und die derzeit das Geheimnis besitzen - den Vereinigten Staaten von Amerika, Grossbritannien und Kanada. Sie gehört in die Hände der UNO und sollte dann eingesetzt werden (hoffentlich genügt die Androhung), wenn irgendeine Nation einen Angriff unternimmt. Dabei spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob dieser Angriff von einer bestimmten Nation oder Mächtegruppe unternommen wird oder ob er von den politischen Gruppen einer mächtigen religiösen Organisation (wie z.B. der römischen Kirche) veranlasst wurde; diese religiösen Gruppen sollten statt Politik zu treiben lieber sich ihrer Aufgabe widmen (für die alle Religionen verantwortlich sind), nämlich die Menschen näher zur göttlichen Liebe hinzuführen.

4. Jetzt, da der Krieg offensichtlich vorüber ist, kann allmählich der Wiederaufbau beginnen und das Leben erwachen. Die Aufgabe der Hierarchie besteht darin, in den Herzen aller Völker jene Begeisterung zu nähren, die es ihnen ermöglicht, aus vollem [549] Herzen für rechte menschliche Beziehungen zu arbeiten und die einfache, aber stärkere Qualität «guter Wille» zu verbreiten. Gerade diese Begeisterung (im geistigen Sinne) fehlt in der jetzigen Zeit sogar bei denen, welche die Gedanken Christi begreifen können und die auch einsehen, dass die bestehenden Pläne der Hierarchie tatsächlich brauchbar und nützlich sind. Diejenigen, die seit Jahren meine Unterweisungen über den guten Willen gelesen haben und meinen Worten wirklich vertrauen, die aber nicht bereit sind, dafür Zeit oder Geld zu opfern, hemmen die Entfaltung dieser Bewegung. Die vordringlichste Aufgabe der Hierarchie ist die, den guten Willen zu fördern, denn gerade diese Qualität ist derzeit dem Herzen Christi am nächsten. «Guter Wille den Menschen» oder besser unter den Menschen, das war das erste Stadium in der dreifachen Verheissung, die von den Engeln bei seiner Geburt verkündet wurde:

a. Guter Wille, der zu rechten menschlichen Beziehungen führt; diese bringen

b. Friede auf Erden, der

c. zur Verherrlichung und Lobpreisung Gottes führt.

Das heisst einfach: Guter Wille schafft rechte menschliche Beziehungen in dem Zentrum, das wir Menschheit nennen. Das ermöglicht jenen Frieden, der die auf Erden erscheinende Hierarchie kennzeichnet, und führt zur Herrlichkeit Gottes, welche die Aktivität Shamballas (des Zentrums, wo der Wille Gottes thront) beseelt. Verständnisvolle Beziehungen zueinander, werktätige Liebe und die volle Manifestierung des göttlichen Willens sollen also, wenn die rechte Reihenfolge eingehalten wird, nacheinander in Erscheinung treten. In der jetzigen Zeit bleibt sogar die erste Stufe nur eine Hoffnung. Das Versagen der religiösen und politischen Gruppen sowie die Teilnahmslosigkeit der grossen Massen haben die Aufgabe der Hierarchie sehr erschwert.

5. Meine persönliche Aufgabe bestand darin, die Öffentlichkeit auf alle diese Dinge aufmerksam zu machen und die Probleme der Menschheit aufzuzeigen. Die klare und einfache Absicht, heiliger Eifer und eine möglichst kleine Organisation sollten die Menschen dazu bringen, den guten Willen auf neue Weise [550] darzustellen, da er ja die grossen Weltreligionen beeinflusst und ändert. Diese Religionen haben die Worte Christi «Mein Reich ist nicht von dieser Welt» völlig vernachlässigt. Guter Wille beeinflusst sowohl die politischen Konferenzen der grossen Staatsmänner und Herrscher als auch die Entschlüsse der Wissenschaft und des Wirtschaftslebens. Als ich auf die alten Fehler und Irrtümer, auf die falschen und unheilvollen Denkweisen hinwies und den menschlichen Separatismus brandmarkte, rief ich damit zwangsläufig Widerspruch hervor; hätte es keinen gegeben, dann wären meine Bemühungen vergeblich gewesen. Ich sagte nichts, was nicht der Wahrheit entspricht, und ich nehme kein einziges meiner Worte zurück. Viele möchten lieber etwas über esoterische Wahrheiten erfahren, etwa über die Antahkarana, über den Aufbau der Welt, über die Lehre vom Menschen, über das Gesetz der Wiedergeburt und über andere schwierige Lehren, die sich mit der Weltplanung befassen. Sie haben diese Lehren in reichlichem Masse von mir bekommen. Andere wieder verlangen Informationen über die Hierarchie, über den Rang und die Arbeit der Meister, über die Ausbildung von Jüngern und Eingeweihten. Auch darüber haben sie Aufschluss erhalten. Ich habe mich in den letzten Jahren mit den Missständen und den Problemen befasst, mit denen die Menschheit jetzt, in dieser Periode allgemeiner Erneuerung, fertigwerden muss - im Sinn des göttlichen Plans, nicht nach den alten Grundsätzen oder Gesichtspunkten.