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4. KAPITEL - DAS WESEN DER SEELE UND IHR SITZ

4. KAPITEL

DAS WESEN DER SEELE UND IHR SITZ

Durch alle Zeiten hindurch ist die Seele der Gegenstand von Diskussion, einer Streitfrage oder des Versuchs einer Definition gewesen. Sie ist während aller Zeiten von höchstem intellektuellen Interesse und das vorwiegende Thema aller Religionen und Philosophien gewesen und ist es noch heute. Hieraus allein dürfen wir vielleicht folgern, dass die Seele möglicherweise eine Tatsache in der Natur ist, denn das Zeugnis von Tausenden von Jahren muss irgendeine reale Grundlage haben. Nachdem alle Folgerungen ausgeschieden worden sind, die auf den Visionen und Erfahrungen von Hysterikern, Neurotikern und pathologischen Fällen beruhen, verbleiben ein Rest von Zeugnissen und eine Struktur der Deduktion, die von gesunden, angesehenen Denkern, Philosophen und Wissenschaftlern ausgehen, die nicht übergangen werden können und Anerkennung seitens der Menschheit rechtfertigen.

Richard Müller-Freienfels sagt: «Wollte man die Geschichte des Seelenglaubens schreiben, man müsste die Geschichte der ganzen Menschheit mitschreiben.» (Müller-Freienfels, R.: Geheimnisse der Seele, S. 22)

Das Problem ist von Ames gut für uns zusammengefasst worden:

«Auf der einen Seite war dieses Ich oder die Seele mit ihrem Denken, auf der anderen die ganze Welt der Gegenstände, anderen [73] Persönlichkeiten und Gott. Die Weisen haben sich seit Jahrhunderten bemüht, einen Weg zu finden, um die Kluft zwischen dem Ich und anderen Objekten zu überbrücken. Aber mit Ideen als Ereignissen im Kopf und Dingen, die ausserhalb existierten, bestand keine sichere Brücke, auf der man den Übergang machen konnte, der allein garantieren könnte, dass die Vorstellungen im Kopf auf die Gegenstände im äusseren Bereich zutreffen. Auf beiden Seiten dieses Abgrunds haben sich die Armeen von Philosophen aufgestellt: Auf der Seite des Ich's haben sich die Idealisten vergeblich bemüht sich auszustrecken, um die Realität zu erreichen, von der sie voraussetzten, dass sie sich ausserhalb ihres Erfassens befände. Und auf der anderen Seite bemühen sich die Materialisten, das Ich zu ignorieren oder es als ein Phantom oder Epiphänomen, einen Hauch oder Nebel zu betrachten, der aus der physischen Welt selbst hervorgeht. Einige, die Dualisten genannt werden, nahmen die Wirklichkeit sowohl des Psychischen als auch des Physischen als erwiesen an, räumten jedoch jedem seinen Platz ein, und es gelang ihnen niemals, eine hinreichende Antwort auf die Frage zu finden, wie der Denkaspekt zu einem so andersartigen Objekt aus sich herausgeht oder wie er selbst das Objekt sein und doch erkannt werden könnte.» (Ames, E. S.: Religion, S. 127-128)
 

Einige Definitionen hinsichtlich der Seele mögen hier am Platz sein. Sie sind aus einer ungeheuren Anzahl gesammelt worden. Es ist bemerkenswert, dass in Definition und Auslegung eine sehr bemerkenswerte Übereinstimmung besteht. Webster definiert die Seele in höchst interessanten Begriffen und, vom Standpunkt der östlichen Weisheit, mit grosser Genauigkeit.

«Eine Wesenheit, die als die Essenz, Substanz oder antreibende Ursache des individuellen Lebens verstanden wird, besonders des Lebens, das sich in psychischen Tätigkeiten manifestiert; das Mittel individueller Existenz, seinem Wesen nach vom Körper unterschieden, und gewöhnlich im Dasein als trennbar angesehen.»

[74]

Wenn man die verschiedenen Auslegungen über das Wesen der Seele erforscht, treten drei Gesichtspunkte in Erscheinung, und diese sind für uns gut in Websters Lexikon zusammengefasst worden:

«Erstens ist die Seele als eine Wesenheit oder ein Subjekt behandelt worden, das besonders in willenmässigen Tätigkeiten des Denkens des Menschen in Erscheinung tritt. Sie ist der Gegenstand der Erfahrung, über die der Körper meditiert, sie ist nicht der Denkaspekt, sondern dasjenige, das denkt und will.

Zweitens wird die Seele mit dem Denkaspekt oder mit bewusster Erfahrung identifiziert; dies ist der gewöhnliche Sinn des Wortes in der Psychologie und die allgemeine Konzeption der Idealisten.

Drittens wird die Seele als eine Funktion oder Summe der Gehirnfunktionen betrachtet; auf diese Weise lehrte Pierre J. G. Cabanis (1757-1808), dass das Gehirn Gedanken so sekretiert, wie der Magen Nahrung verdaut.»

Webster fügt die folgende Bemerkung hinzu, die in ihrer Anwendung der gegenwärtigen Tendenz des Weltdenkens entspricht:

«Einige Auffassungen, wie diejenigen von Fechner, dass die Seele der ganze einheitliche spirituelle Prozess in Verbindung mit dem ganzen einheitlichen Körperprozess ist, scheinen halbwegs zwischen der idealistischen und der materialistischen Ansicht zu stehen.» (Websters Dictionary, Ausgabe von 1923)

Vielleicht bietet der «edle Mittelweg», den die Buddhisten betonen, für die zukünftige Generation schliesslich doch ein Mittel, diesen extremen Stellungnahmen zu entkommen.

Die Ägypter waren der Ansicht, dass die Seele ein göttlicher Strahl sei, der durch eine eigenartige, einer Flüssigkeit ähnelnden [75] Verbindung wirkt, während die Juden sie als das vitale Prinzip ansahen. Die Hindus lehren, dass die menschliche Seele ein Teil eines unveränderlichen Prinzips, der Weltseele, der Anima Mundi, des alles durchdringenden Äthers (Akasha) des Raumes ist. Dieser Äther ist einfach der Leiter gewisser Energietypen und dient als verbindender Mittler zwischen wesentlichem Geist und greifbarer Materie.

Pythagoras, der seinerzeit soviel tat, um die östliche und westliche Philosophie miteinander zu verbinden, gab dieselbe Lehre. In China lehrte Laotse, dass die spirituelle Seele mit der halb-materiellen vitalen Seele vereint ist und dass sie gemeinsam den physischen Körper beleben. Die Griechen ihrerseits waren der Ansicht, dass die Seele (mit all den mentalen Fähigkeiten) vom Körper trennbar sei, während die Römer die Seele als Dreiheit ansahen, - eine spirituelle Seele, eine intellektuelle Seele oder Denkaspekt und einen vitalen Körper. Viele, wie z.B. Theophrastus, sahen sie als «das wahre Prinzip der Leidenschaft» an und «Die Stoiker brachten eine neue Bezeichnung des belebenden Prinzips oder die Theorie der vitalen Prozesse in Umlauf, nämlich Pneuma (Lebenshauch). ...

Mit der Einführung des Pneumas begann jene Dreiteilung der menschlichen Persönlichkeit in Körper, Seele und Geist, die in den Spekulationen der Theologen eine prominente Rolle gespielt hat. Die Konzeption der Seele oder Psyche ... wurde in zwei Begriffe differenziert ... nämlich einerseits in die vitale Kraft der Physiologen und andererseits den Geist oder die immaterielle Seele des Menschen.» (Hollander, B.: In Search of the Soul (Auf der Suche nach der Seele), Band I, S. 53-54)

[76]

Die Stoiker betonten daher eine Lehre, die der orientalischen Philosophie gänzlich entspricht. Sie überbrückten daher die Kluft zwischen den beiden Hemisphären.

Plato erklärte das Dogma der Seele folgendermassen:

«Er glaubte, die Seele habe drei Teile. Einen, ersten unsterblichen oder rationalen Teil, der von Gott kommt; einen zweiten, einen sterblichen, tierischen oder empfindungsfähigen Teil, den Sitz des Verlangens und der Gefühlserregung, der zum Körper gehört; und einen dritten, der zwischen diesen beiden liegt und ihre Wechselbeziehung ermöglicht - Wille oder Geist - durch den Vernunft das Verlangen besiegt. Pflanzen besitzen den niedrigsten Teil, Tiere die beiden niedrigeren; der rationale Teil jedoch ist ausschliesslich menschlich.

Diese rationale Seele betrachtete er ihrem Wesen nach als immateriell und metaphysisch, er erklärte, dass sie nicht von den Sinnen wahrgenommen werden und nur durch den Intellekt begriffen werden könne. Die Vereinigung mit dem sterblichen, materiellen und physischen Körper sei nur ein unbedeutendes Ereignis ihrer langen Laufbahn. ... Plato machte also einen grundlegenden Unterschied zwischen Seele und Körper.» (Hollander, B.: a. a. O., S. 35)

Aristoteles betrachtete die Seele als die Summe der vitalen Prinzipien und war der Ansicht, dass sie sich ebenso zum Körper verhielte wie die Vision zum Auge. Die Seele war für ihn das wahre Sein im Körper, und Plotin stimmte mit ihm überein. Er betrachtete die Seele als die lebendige Gefühlswahrnehmung des Körpers, die zu einem höheren Grad des Seins gehört als Materie. Tertullian teilte die Seele in zwei Teile ein, in ein vitales und ein rationelles Prinzip, und Gregorius ebenfalls. Die meisten orientalischen Richtungen betrachten die Seele als das Ich, das Individuum, und [77] die christliche Mystik befasst sich mit der Verbreitung der Lehre des Paulus, dass jedem Menschenwesen eine latente Kraft innewohnt, die er «Christus in Euch» nennt und die es durch ihre Gegenwart jedem Menschen ermöglicht, den Zustand des Christus zu erreichen. Ein genauer Vergleich der christlichen und orientalischen Lehre führt zu der Schlussfolgerung, dass die Begriffe: Selbst, Seele, Christus, denselben Zustand des Seins oder Bewusstseins in sich schliessen und die subjektive Realität in jedem Menschen andeuten.

Die ersten Kirchenväter waren in bezug auf die Seele stark von griechischen Ideen beeinflusst, und ihre Lehre wurde später von Gnostizismus und Manichäismus gefärbt. Sie betrachteten die Seele als Licht und den Körper als Dunkelheit; das Licht muss den Körper erleuchten und schliesslich vom Körper befreit werden. Der heilige Gregorius betonte im vierten Jahrhundert die Dreiheit von Körper, Seele und Geist ebenso wie Paulus. Er fasste in seiner Lehre die Gesichtspunkte der besten Denker seines Zeitalters zusammen und lehrte - (um Hollander zu zitieren):

«... Die Seele hat keine Teile, Gregorius unterschied jedoch nährende, empfindungsfähige und rationale Fähigkeiten, die dem Körper, der Seele und dem Geist entsprechen. Die rationale Natur ist nicht gleichmässig in allen Teilen des Körpers vorhanden. Die höhere Natur gebraucht die niedere als ihr Werkzeug. In der Materie wohnt die vitale Kraft; in der vitalen wohnt empfindungsfähige Kraft, und die Empfindungskraft ist mit der rationalen Kraft vereinigt. Die empfindungsfähige Seele ist somit ein Mittler, reiner als Fleisch und gröber als die rationale Seele. Die Seele, die auf diese Weise mit dem Körper vereinigt ist, ist die wahre Quelle [78] aller Tätigkeiten.» (Hollander, B.: a. a. O., S. 88) [lxii]6

Vom fünften Jahrhundert an bis zum siebzehnten Jahrhundert haben wir die Ideen von verschiedenen Richtungen; die Scholastiker, die arabischen Philosophen, die Kabbalisten, auch die Philosophen des Mittelalters und jene bemerkenswerte Gruppe von Menschen, welche Reformation und Renaissance herbeiführten. Sie besprachen die verschiedenen Theorien, welche die Seele erklärten, aber es wurden nicht viele Fortschritte gemacht, denn alles bewegte sich allmählich in der Richtung des Erscheinens der modernen Wissenschaft, der Gründung der modernen Medizin und der Offenbarungen des Zeitalters der Elektrizität. Allmählich nahmen der Formaspekt der Natur und die Gesetze, die natürliche Phänomene beherrschen, die Aufmerksamkeit in Anspruch, bis Spekulationen hinsichtlich der Seele und ihres Wesens immer mehr den Theologen zugewiesen wurden.

Im 17. Jahrhundert schrieb Stahl ausführlich über den Gegenstand der Seele und fasste einen grossen Teil der Lehre, die in seinem Zeitalter herrschte, zusammen. Dies ist als die Theorie des Animismus bezeichnet worden. Es ist das Dogma, dass die Seele das vitale Prinzip und für alle organische Entwicklung verantwortlich ist. Wir sprechen vom Animismus der wenig entwickelten Rassen, welche die Naturkräfte personifizierten und anbeteten, wir erkennen, dass der Animismus, den Stahl umriss, in den späteren Zyklen unseres eigenen Zeitalters stets vorhanden gewesen ist; wir studieren die Lehre der modernen Wissenschaftler über Kraft, über Energie, über [79] das Atom, und wir finden, dass wir einer Welt von Energien gegenüberstehen, die nicht verleugnet werden kann. Wir leben in einem Universum, das von Kräften beseelt wird. Geschwindigkeit, Tätigkeit, Vitalität, Transport, Tonübertragung, elektrische Energie und viele solcher Ausdrücke sind die heutigen Schlagworte: Wir reden und denken in Begriffen von Kraft.

Stahl fasste die Lehre folgendermassen zusammen:

«Der Körper ist für die Seele gemacht worden; die Seele ist nicht für den Körper gemacht worden, noch ist sie sein Produkt. ... Die Quelle aller vitalen Bewegung ist die Seele, welche die Maschine des Körpers aufbaut und sie einige Zeit gegen äussere Einflüsse aufrechterhält. ... Die unmittelbare Ursache des Todes ist nicht Krankheit, sondern die direkte Tätigkeit der Seele, welche die körperliche Maschine verlässt, entweder weil sie durch irgendeinen ernstlichen Schaden nicht mehr betriebsfähig ist, oder weil sie nicht mehr mit ihr zu arbeiten wünscht.» (Hollander, B.: a. a. O., S. 169)

Berkeleys Definition der Seele ist interessant, denn er definiert sie als ein einfaches tätiges Sein, das uns durch Erfahrung offenbart wird.

Die moderne materialistische Psychologie, welche die Seele als das Produkt von Gehirntätigkeit betrachtet, ist vielleicht nicht gänzlich falsch, befasst sich jedoch mit einer untergeordneten Demonstration der vitalen Seele.

Müller-Freienfels sagt:

«Zum mindesten müssten wir dann auch in der Physis nicht einen atomistischen Mechanismus sehen, sondern eine ganzheitliche Lebenskraft hineindenken, womit freilich der "Leib" aufhört, bloss Materie zu sein, sondern eben als "beseelt" gedacht wird.»

Er fährt fort und sagt weiter:

«Und hier [80] nun zeichnet sich eine Möglichkeit ab, dem Begriff der Seele beizukommen! Erinnern wir uns, wie der Mensch dazu kam, diesen Begriff zu bilden! Nicht um das "Bewusstsein" zu erklären (denn die "Seele" kann ohne Bewusstsein sein), sondern um jenen komplizierten Wirkungszusammenhang verständlich zu machen, den wir Leben nennen, erschuf der Mensch die Seelenvorstellung. Wir betonten schon früher, dass in allen primitiven Kulturen "Seele" keineswegs identisch ist mit Bewusstsein, dass diese Gleichsetzung eine späte philosophische Einschränkung ist; in Wahrheit ist das, was der primitive Mensch unter "Seele" versteht, das gleiche, was wir heute "Leben" nennen. Die Begriffe "beseelt" und "belebt" sind völlig identisch, ebenso die Begriffe "entseelt" und "tot". Das griechische Wort "Psyche" bedeutet keineswegs bloss Bewusstsein, sondern kann zumeist einfach mit "Leben" übersetzt werden, und ähnlich können in vielen Fällen die deutschen Worte "Leben" und "Seele" vertauscht werden. ...

Insofern aber treffen wir uns dennoch mit beiden Hauptrichtungen der neueren Philosophie. Auch die neueren Materialisten waren zur Erkenntnis gelangt, dass die Seele nicht ein Stoff ist, sondern dass die seelischen Vorgänge am Stoff geschehen, und hatten sie deshalb mit "Bewegung" gleichgesetzt. Andererseits hatten auch die Bewusstseinstheoretiker die seelischen Vorgänge als "Geschehen" angesehen, das sie irgendwie mit körperlichen Bewegungen in Beziehung bringen mussten.

Wir nehmen beides auf. Was wir Seele nennen, ist weder eine ausgedehnte noch eine denkende "Substanz", es ist überhaupt nicht "Substanz", sondern ein höchst kompliziertes Geschehen, ein Zusammenhang von Wirkungen, der sich einerseits im Aufbau des Körpers, andererseits im Bewusstsein offenbart.

[81]

Unsere Lehre, welche die Welt nicht in Stoff und Bewusstsein auseinanderreisst, sondern ein Zwischenglied zwischen beide setzt, das sich einerseits stofflich darstellt, aber auch Voraussetzung für das Bewusstsein ist, unterscheidet sich jedoch von Materialismus wie Konscientialismus dadurch, dass sie weder im Stoff allein noch im Bewusstsein allein das Wesen der Seele sieht. Vielmehr erscheinen uns Bewusstsein wie Leib nur als Wirkungen eines sie beide umfassenden "Dritten", das sowohl das Bewusstsein hervorbringt wie den rohen Stoff gestaltet. Wir sahen bereits, dass das Bewusstsein mit Notwendigkeit ein solch tieferes "Wesen", die Stofftheorie dagegen eine gestaltende «Kraft» fordert, die den Leib formt und damit auch die Seele. Man könnte diese Theorie, die jene Einseitigkeiten ebenso wie ihren Dualismus vermeidet, "monistisch" nennen, wenn nicht dieser Begriff abgebraucht wäre und wenn sich nicht auch die Bewusstseinstheorie wie die Stofftheorie - allerdings zu unrecht - monistisch nennten. Wir heissen die Theorie, der wir zustreben, entweder dynamistisch, weil sich ihr das Wesen der Seele als gerichtete Kraft darstellt; wir heissen sie auch vitalistisch, weil diese Kraft, die dem Körper Form verleiht und das Bewusstsein erzeugt, sich als identisch mit dem "Leben" erweist.» (Müller-Freienfels, R.: Geheimnisse der Seele, S. 36, 38-40)

Wir erhalten einen Fingerzeig hinsichtlich der Beziehung zwischen diesen dreien - Geist, Seele und Körper - in den Worten der Geheimlehre:

«Wir sehen Leben als die Eine Form der Existenz an, die sich in dem, was Materie genannt wird, manifestiert; oder was wir, wenn wir sie fälschlich trennen, im Menschen Geist, Seele und Materie nennen. Materie ist der Körper für die Manifestation der Seele auf [82] dieser Existenzebene, und Seele ist der Körper auf einer höheren Ebene für die Manifestation des Geistes, und diese drei sind eine Dreiheit, die durch Leben, das sie alle durchdringt, synthetisch verbunden werden.» (Blavatsky, H. P.: The Secret Doctrine (Die Geheimlehre), Band I, S. 79, 80)

Die Seele, das Selbst, sind in der orientalischen Literatur gleichbedeutende Begriffe. Die hauptsächliche Abhandlung über die Seele, ihr Wesen, ihren Zweck und die Art ihrer Existenz ist jene berühmteste aller östlichen Schriften, die Bhagavad Gita. Deussen fasst die Lehre in bezug auf den Atma, das Selbst oder die Seele, folgendermassen zusammen:

«Halten wir für den gegenwärtigen Zweck an dieser Unterscheidung des Brahman als kosmischen Prinzips von dem Atman als psychischem Prinzip fest, so lässt sich der Grundgedanke der ganzen Upanishad-Philosophie ausdrücken durch die einfache Gleichung:

Brahman = Atman,

das heisst: das Brahman, die Kraft, welche in allen Wesen verkörpert vor uns steht, welche alle Welten schafft, trägt, erhält und wieder in sich zurücknimmt, diese ewige, unendliche, göttliche Kraft ist identisch mit dem Atman, mit demjenigen, was wir, nach Abzug alles Äusserlichen, als unser innerstes und wahres Wesen, als unser eigentliches Selbst, als die Seele in uns finden. Diese Identität des Brahman und des Atman, Gottes und der Seele, ist der Grundgedanke der ganzen Upanishad-Lehre. ...

Der Atman ist, wie schon öfter hervorgehoben wurde, ein vieldeutiger Begriff; das Wort bedeutet nichts weiter als «das Selbst», und es kommt alles darauf an, was wir als unser Selbst ansehen. Hier sind drei Standpunkte möglich, je nachdem man unter dem Atman versteht 1. das körperliche Selbst, den Leib, oder 2. die [83] vom Körper freie, aber individuelle Seele, welche als Subjekt des Erkennens den Objekten als einem andern gegenübersteht, oder 3. die höchste Seele, in welcher Subjekt und Objekt noch nicht auseinandergetreten sind, oder, nach indischer Auffassung, welche das objektlose Subjekt des Erkennens ist.» (Deussen, P.: Die Philosophie der Upanishads, S. 36-37, 86) [lxvi] 10

Ein orientalischer Schriftsteller gibt folgende Erklärungen:

«Alle organischen Wesen haben ein Prinzip der Selbstbestimmung, das gewöhnlich "Seele" genannt wird. Im genauen Sinn des Wortes gehört "Seele" jedem Wesen an, das Leben besitzt, und die verschiedenen Seelen sind ihrem Wesen nach grundsätzlich identisch. Die Unterschiede sind eine Folge der physischen Organisationen, die das Leben der Seele verbergen und verdunkeln. Die Natur der Körper, in welche die Seelen einverleibt sind, erklärt die verschiedenen Grade ihrer Verdunkelung.

Jeder Buddhi, mit seinem Verständnis der Sinne und dergleichen, ist ein isolierter Organismus, der durch sein vergangenes Karma bestimmt ist, und hat seine eigene spezielle damit verbundene Unwissenheit (avidya). Das Ego ist die psychologische Einheit jenes Stromes bewussten Erfahrens, die das konstituiert, was wir als das innere Leben eines empirischen Ich's kennen.

Das Empirische Ich ist die Mischung von freiem Geist und Mechanismus, von purusha und prakriti. ... Jedes Ego besitzt innerhalb des groben materiellen Körpers, der beim Tod aufgelöst wird, einen subtilen Körper, der von dem psychischen Apparat, einschliesslich der Sinne, gebildet wird.» (Radhakrishnan, S.: Indian Philosophy (Indische Philosophie), Band II, S. 279, 283, 284)

Eine indische Schrift fasst diese Lehre folgendermassen zusammen:

[84]

«Es gibt also vier Atmas - das Leben, den Denkaspekt, die Seele und den Geist. Die letzte Kraft, die der makrokosmischen Macht der Manifestationen von Seele, Denkaspekt und Lebensprinzip zugrundeliegt, ist der Geist.» (Prasad, R.: Natures Finer Forces (Die feineren Naturkräfte), S. 121, zitiert aus der Prashnopanishad.)

Alles scheint daher ein Ausdruck der Lebenskraft zu sein, und wir fangen an, so an die Wahrheit heranzutreten, wie sie im Osten formuliert wird, dass Materie Geist oder Energie in ihrer niedrigsten Manifestation und Geist Materie in ihrem höchsten Ausdruck ist. Zwischen diese beiden Extreme kommen jene verschiedenen Ausdrucksweisen des manifestierten Lebens - Bewusstseins, die das Interesse des religiösen Menschen, des Psychologen, des Wissenschaftlers und des Philosophen in Anspruch nehmen, je nach ihren speziellen Voreingenommenheiten und Neigungen, und manifestieren sich in Zeit und Raum. Alle studieren den verschiedenen Aspekt des einen beseelenden Lebens.

Die Differenzierungen, die Terminologien und die Aufstellungen im Zusammenhang mit diesen verschiedenen Annäherungen an die Wahrheit sind die Ursache für einen grossen Teil der Verwirrung. Wir beschäftigen uns damit, eine einheitliche Realität in Teile zu zerlegen, und dadurch verlieren wir unser Gefühl für richtige Proportion und legen übermässige Betonung auf jenen speziellen Teil, den wir zufällig vorübergehend analysieren. Aber das Ganze bleibt unversehrt und unsere Verwirklichung dieser Realität nimmt zu, wenn wir in unserem Bewusstsein alles einschliessen und an einer wirklichen Erfahrung teilnehmen.

Das Zeugnis dieser Erfahrung kann bis an die Uranfänge der Zeit zurückverfolgt werden. Vom Erscheinen der menschlichen [85] Familie in der sich entfaltenden evolutionären Entwicklung des Weltplanes an hat es eine parallellaufende fortschreitende Entwicklung der Gottesidee gegeben, um die Natur zu erklären, und der Seelenidee, um den Menschen zu erklären. Eine Anthologie der Seele ist noch nicht verfasst worden, wahrscheinlich schreckt der ungeheure Umfang der Aufgabe davon ab.

Spekulationen darüber, wo die Seele zu finden ist und wo sie innerhalb der menschlichen Form lokalisiert sein mag, hat es stets gegeben. Ein paar dieser vorgebrachten Theorien könnten hier berührt werden.

Plato war der Ansicht, dass das vitale Prinzip im Gehirn sei und dass Gehirn und Rückenmark vitale Kraft koordinierten, während

Strato sie in den vorderen Teil des Gehirns zwischen die Augenbrauen verlegte.

Hippokrates legte das Bewusstsein oder die Seele ins Gehirn, und

Berophilus machte den calamus scriptorius zum hauptsächlichen Sitz der Seele.

Erasistratos lokalisierte die Seele im Kleinhirn (Cerebellum) und erklärte, dass sie sich mit der Koordination von Bewegung befasse.

Galen, der grosse Vorläufer der modernen medizinischen Methoden, setzte sich für die vierte Gehirnkammer als Heim der Seele im Menschen ein.

Hippolytus (3. Jahrhundert n. Chr.) sagt: «Die Membranen im Kopf werden sanft vom Geist bewegt, welcher sich der Zirbeldrüse nähert. Dicht bei ihr ist der Eingang zum Kleinhirn, der den Strom des Geistes hereinlässt und ihn in die Wirbelsäule weitergibt. Dieses Kleinhirn [86] zieht die spirituelle und lebensverleihende Substanz durch die Zirbeldrüse durch einen unbeschreibbaren und unerforschbaren Prozess an.

Augustinus war der Ansicht, dass die Seele ihren Sitz in der mittleren Gehirnkammer habe.

Die arabischen Philosophen, die das Denken des Mittelalters so stark formten, identifizierten die Gehirnkammer als Sitz der Seele oder des bewussten Lebens.

Hollander sagt uns:

«Der Grund dafür, dass die alten Philosophen, von denen die Araber diese Lokalisierung annahmen, die Fähigkeiten in gewisse Zellen legten, womit sie Höhlungen oder Kammern meinten, war wahrscheinlich, um der Seele, der gasförmigen Substanz, mehr Raum geben zu wollen, um sich auszudehnen. ... Einige unterschieden folgende vier Regionen: Die erste oder äussere Kammer des Gehirns, die scheinbar nach der Stirn gerichtet ist, war die Kammer des gesunden Menschenverstandes, weil angenommen wurde, dass die Nerven der fünf äusseren Sinne von ihr abzweigen und alle Sensationen mit Hilfe der Nerven in ihr zusammengebracht werden. Die zweite Kammer, die durch eine winzige Öffnung mit der ersten verbunden ist, wurde als Sitz der Vorstellungskraft festgelegt weil die Eindrücke von den fünf äusseren Sinnen als zweites Stadium ihres Fortschreitens durch das Gehirn von der ersten Kammer in sie hinein übertragen werden. Die dritte Kammer war der Sitz des Verständnisses; und die vierte war dem Gedächtnis geweiht, weil sie bequem als Lagerraum gelegen war, in den die Konzeptionen des Denkaspekts, die in der zweiten Kammer verarbeitet worden sind, zur Beachtung und Ansammlung übertragen werden könnten. Tatsächlich besteht die sogenannte vordere Kammer aus zwei Kammern: der rechts- und linksseitigen Kammer, die [87] miteinander in Verbindung stehen und durch die Foramen von Monro in die dritte Kammer - die in alten Zeiten die mittlere Kammer genannt wurde - weiterführen. Die dritte Kammer steht durch den Kanal des Sylvius mit der vierten Kammer - die im Altertum die hintere Kammer genannt wurde - in Verbindung.

Die seitlichen Kammern sind durch den Corpus callosum überdacht; die dritte wird vom Sehhügel bedeckt, und die vierte liegt zwischen dem Kleinhirn und der Brücke. ... Wenn der Gesichtssinn und der Gehörsinn gleichzeitig angeregt werden, dann werden ihre Wirkungen irgendwie im Bewusstsein in Übereinstimmung gebracht, und die Kenntnis dieser Tatsache regte die Hypothese eines Sinneszentrums an, auf das der Ausdruck sensorium commune oder allgemeiner Menschenverstand (common sense) angewandt wurde. Einige betrachteten dieses als Sitz der Seele. Da Teile des Gehirns doppelt sind, waren die Örtlichkeiten, die ausgewählt werden konnten, sehr begrenzt, und nur Strukturen auf der Mittellinie konnten gewählt werden, wie z.B. die Zirbeldrüse von Descartes und erst im 19. Jahrhundert der Sehhügel von W. B. Carpenter und die Gehirnbrücke von Herbert Spencer.» (Hollander, B.: In Search of the Soul (Auf der Suche nach der Seele), Band I., S. 97)

Roger Bacorl betrachtete das Zentrum des Gehirns als den Ort, wo die Seele zu finden ist.

Ludovico Vives «betrachtete die Seele nicht nur als das Prinzip des bewussten Lebens, sondern auch des Lebens im allgemeinen; das Herz ist das Zentrum ihrer vitalen oder vegetativen Tätigkeit, das Gehirn ihrer intellektuellen Tätigkeit.» (Hollander, B.: a. a. O., S. 119)

Mundinus, ein berühmter Anatom des Mittelalters, glaubte fest an animalische «Geister» (von animus = Seele. D. Ü.). Er lehrte, dass diese animalischen Geister durch einen engen Gang in die dritte Kammer eintreten. Er lehrte auch, dass die kleinen Gehirnzellen [88] der Sitz des Intellektes sind.

Vesalius, der erste, der den Unterschied zwischen dem grauen und weissen Gehirnstoff erkannte und die fünf Kammern beschrieb, «unterschied drei Seelen ... und er wies dem Gehirn die Hauptseele zu, die Summe der animalischen Geister, deren Funktion ausgesprochen mental war.» (Hollander, B.: a. a. O., S. 129)

Serwetus gab den Aquadukt des Sylvius, den Kanal, der die dritte und vierte Gehirnkammer verbindet, als Sitz der Seele an.

Telesio lehrt in De Rerum Natura, «dass die Seele die subtilste Form der Materie sei, eine sehr zarte Substanz, die innerhalb des Nervensystems eingeschlossen ist und sich daher unseren Sinnen entzieht. Ihr Sitz ist hauptsächlich das Gehirn, aber sie dehnt sich auch auf das Rückenmark, die Nerven, Arterien, Adern und welche die inneren Organe bedeckende Membrane aus. ... Da er erkannte, dass das Nervensystem in engem Zusammenhang mit dem Seelenleben steht, gab er zu, dass die Seele im Menschen sich nur in bezug auf die verschiedenen Entwicklungsstufen von der Seele der Tiere unterscheidet. Er setzte neben der materiellen Seele im Menschen eine göttliche, nicht körperliche Seele voraus, die direkt von Gott gegeben wird und sich mit der materiellen Seele vereinigt.» (Hollander, B.: a. a. O., S. 132)

Willis schrieb die verschiedenen Fähigkeiten der Seele, wie Mentalität, Vitalität, Gedächtnis usw., verschiedenen Teilen des Gehirns zu.

Vieussens gab das Centrum ovale als Wohnsitz der Seele an.

Swedenborg [89] sagt: «Der königliche Weg der Gefühle des Körpers zur Seele ist durch die corpora striata Alle Entscheidungen des Willens gehen ebenfalls diesen Weg entlang hinab. ... Er ist der Merkur des Olymps; er kündigt der Seele an, was mit dem Körper geschieht, und überbringt dem Körper die Befehle der Seele.» (Hollander, B.: a. a. O., S. 186) [lxxiii] 17

Die corpora striata sind ein Paar grosser Gehirnganglien, unmittelbar unter der vorderen und oberen Region des Gehirns.

Hollis folgerte, dass «sowohl Gefühle als auch Bewegung ihre Macht im Gehirnmark haben. Dies ist daher der Sitz der Seele», - und

Charles Bonnet sagte: «Die verschiedenen Sinne ..., mit denen wir begabt sind ..., haben irgendwo im Gehirn geheime Verbindungen, vermittels derer sie aufeinander einwirken können. Der Teil, wo die Verbindungen stattfinden, ist derjenige, welcher als Sitz der Seele betrachtet werden muss. Durch diesen Teil wirkt die Seele auf den Körper und durch den Körper auf soviele andere Wesen ein. Die Seele handelt jedoch nur vermittels der Nerven.» (Hollander, B.: a. a. O., S. 190)

Von Sommering gab der Seele ihren Sitz in der Flüssigkeit der Gehirnkammern, während

W. B. Carpenter, der Physiologe, den Sehhügel als Sitz des Seelenlebens betrachtete. (Die Spekulationen dieser verschiedenen Schriftsteller sind dem oben erwähnten Werk Hollanders entnommen).

Seit der Zeit des Francis Joseph Gall, des grossen Animisten und Arztes und des Gründers der Wissenschaft der Phrenologie, wird die Betonung jedoch nicht mehr auf den wahrscheinlichen [90] Sitz der Seele gelegt. Der Denkaspekt wird ins Rampenlicht gerückt; Charakter, Ethik und das, was die Wissenschaft Ethologie nennt, sind ins Dasein gerufen worden. Die Beziehung psychischer Qualitäten zum Gehirn ist zum Gegenstand der Betrachtung geworden, und heute werden die Drüsen in unsere Spekulation einbegriffen, und auf diese Weise wird die Idee vorwärtsgeführt. Die modernen mechanistischen Lehren der Psychologie sind vorübergehend an Stelle der älteren vitalistischen, animistischen und mystischen Ideen getreten. Die materialistische Annäherung ist jedoch von hohem Wert gewesen. Unter vielem anderem hat sie zweierlei hervorgebracht: Sie hat vor allem das Gleichgewicht bewahrt und eine Struktur von Wissen, das auf natürlichen Tatsachen begründet ist, hervorgerufen, das die Irrtümer und Schlussfolgerungen des visionären Mystikers und des Aberglaubens der religiösen Theologen unschädlich gemacht hat. Zweitens ist durch die Schlussfolgerungen, zu denen die Arbeit der modernen Psychologen geführt hat, durch das Studium des Denkaspekts und seiner Fähigkeiten und durch den Einfluss solcher Organisationen wie «Christliche Wissenschaft» und «Neues Denken», eine Brücke zwischen dem Osten und dem Westen gebaut worden. Es ist jetzt möglich, dass die orientalische Lehre hinsichtlich der Dreiheit von Seele, Denkaspekt und Gehirn richtig gewürdigt und verstanden wird. Nach dem Ausscheiden gewisser unerwünschter Punkte (und es gibt eine Reihe) und in gemeinsamer Zusammenarbeit mit der westlichen Wissenschaft mag das Licht wieder vom Osten her strömen und den Weg für die Menschheit zu einem neuen Zustand des Seins, zu einer volleren Verwirklichung von Kraft und einer [91] wahreren Einschätzung des Wesens der menschlichen Seele weisen. Dann werden wir vielleicht die Wahrheit von Brownings Auffassung dieses integrierten menschlichen Wesens zu würdigen wissen:

«Drei Seelen, die Eine Seele bilden: nämlich erstens,

Eine Seele jedes einzelnen Teiles des Körpers,

Die drinnen wohnt, - sie ist's, die handelt,

Die Erde ihren Zwecken dienstbar macht,

Und die den Menschen hinunterführt:

Und doch emporhebt zur Beratung,

Die mit der nächsten Seele ganz verwächst,

Und auch von ihr ergriffen wird.

Jener Seele, die im Gehirn des Menschen wohnt,

Die erworbenen Nutzbarkeiten der ersteren verwertet,

Die fühlt und denkt und will - sie ist's, die weiss,

Die ihrerseits planmässig dann emporstrebt

Und mit der dritten Seele ganz verwächst,

Und auch von ihr ergriffen wird.

Jene Seele, die beide Seelen gebraucht,

Und doch am Dasein bleibt,

Ob sie ihr beisteh'n mögen oder nicht,

Die Seele, die das Ich des Menschen bildet -

Sie ist's, die ist -

Und sich zur zweiten neigt, sie wirken lässt,

Gleichwie auch diese sich der ersteren bedient.

Die letzte Seele, die empor sich schwingt

Und Gott ergreift,

Von Gott erhalten wird,

Und die den Menschen schliesslich

Zu dem erhabenen Punkt des Wechselspiels emporführt,

Wo sie des Ortes nicht bedarf, denn sie kehrt heim zu Ihm.

Die Seele - die handelt,

Die Seele - die weiss,

Die Seele - die ist:

Drei Seelen - Ein Mensch

(Browning, R.: A Death in the Desert (Tod in der Wüste).

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