Der Weltumfassende Gute Wille spielt das 2030 SDGs-Spiel

Im vergangenen Monat freuten sich zwei Vertreter des Weltumfassenden Guten Willens darüber, dass sie an einem Treffen in Islington, London, an einer der Auftaktveranstaltungen für die englischsprachige Ausgabe eines Brettspiels, teilnehmen konnten. Dieses war entwickelt worden für das vertiefte Verstehen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen.

Das Spiel wurde 2016 in Japan entwickelt und eingeführt. Seitdem ist es zu einem sozialen Phänomen im ganzen Land geworden, das eine breite Medienberichterstattung erhält und 2017 über 12.000 Teilnehmer anzog. Von einem der Spieleautoren, Takeshi Muranaka, den wir Anfangs des Monats auf der Konferenz der Arkanschule trafen, erfuhren wir von der Einführung in London. Er und sein Kollege Takeo Inamura sind Gründungsdirektoren der NGO Imacocollabo. Imacocollabo  

Vierzehn von uns versammelten sich um zwei große Tische, um das Spiel zu spielen. Es kann von fünf bis maximal 50 Personen gespielt werden. Einige Treffen in Japan haben bis zu 100 Spieler umfasst, dort wurden dann zwei Spiele parallel gespielt. Das Spiel selbst dauert ungefähr eine Stunde, aber mit einer Einführung über die SDGs, und einer wichtigen Nachspielzeit für Gruppenreflexion, dauerte es 3 Stunden.

          

Das Spiel beginnt damit, dass jeder Spieler einen Satz Wertmarkenkarten für Geld und Wertmarkenkarten für Zeit, eine Zielkarte und drei Projektkarten erhält. Die Geld-, Zeit- und Projektkarten können frei mit anderen Spielern gehandelt werden, um das Ziel zu erreichen, das dem Spieler zugewiesen wurde. Die Zielkarten variieren von 'Glückssuche' über 'Wohnkomfort und Freizeit' bis hin zu 'Umweltschutz'. Die Glückssucherkarte, die einer von uns erhalten hat, hat zwei Ziele, nämlich das Spiel mit einem bestimmten Geldbetrag zu beenden; und in einer ausreichend üppigen Welt, um das verdiente Geld nutzen können. Projektkarten definieren spezifische Entwicklungsprojekte und identifizieren das Geld und die Zeiteinheiten, die investiert werden müssen, um das Projekt zu realisieren. Jedes Projekt wirkt sich auf eine laufende Punktzahl für die gesamte Gruppe aus und zeigt die Auswirkungen abgeschlossener Projekte auf den „Zustand der Welt“ mit den Auswirkungen für die Weltwirtschaft, für die Umwelt und für die Gesellschaft. Wenn der Spieler mit Anderen gehandelt hat, um das zu verdienen was für den Abschluss seiner Projekte benötigt wird, wird es gegen ein neues Projekt ausgetauscht. Alle Prämien werden gesammelt und vor allem wird das Spielfeld „Zustand der Welt“ aktualisiert.

 

 

Das Spiel lenkt die Aufmerksamkeit wirklich auf die Rolle von Zielen und Absichten und entwickelt Fähigkeiten in Zusammenarbeit, um Einzel- und Gruppenziele zu erreichen. Es macht auch Spaß zu spielen und erzeugt eine ausgezeichnete Gruppendiskussion. Die Spieler haben nicht nur unterschiedliche Projekte, sondern auch unterschiedliche Ziele (einige suchen nach Freizeit, andere nach Umweltergebnissen, andere nach Reichtum - insgesamt fünf verschiedene Ziele), und dies erzeugt eine Dynamik von widersprüchlichen Prioritäten. Auf halbem Weg durch das Spiel gibt es eine Pause, um zu überprüfen, wie der „Zustand der Welt“ ist - und dann beginnen Veränderungen zu geschehen. In unserem Spiel boomte die Wirtschaft, aber Umwelt und Gesellschaft waren in einem schrecklichen Zustand. Die Anerkennung dieser Tatsache führte dazu, dass die Teilnehmenden ihre eigenen Ziele neu überlegten und ihre Spielweise so änderten, dass soziale und ökologische Gesundheit neben der Wirtschaft gedeihen konnten. Eine Spielerin, die ihr persönliches Ziel bereits erreicht hatte, entwickelte sich zu einer Art philanthropischen Kapitalistin, als die sie anderen Spielern Mittel zur Verfügung stellte, um Projekte zu finanzieren.

Dieses Kartenspiel ist ein Beispiel für viele kreative Initiativen, die eine große Anzahl von Menschen aus allen Lebensbereichen und aus allen Teilen der Welt in die tieferen Herausforderungen der SDGs einbeziehen wollen. Eine weitere Initiative sind die von Gaia Education entwickelten Bildungsinstrumente zur Schulung von Menschen, die dann als Moderatoren bei der Organisation von Workshops mit Mitgliedern ihrer Gemeinschaft in Diskussionen und Rollenspielen über die SDGs eingesetzt werden. May East von Gaia Education wird eine der Referentinnen beim Seminar des Weltumfassenden Guten Willens bei der UNO in Genf im November sein. Siehe  https://gaiaeducation.org/face-to-face/sdg-training/