Den Kreis der Liebe ausdehnen

Ein klares Identitätsverständnis ist sowohl für Gruppen und Nationen als auch für den Einzelnen von entscheidender Bedeutung, und obwohl es meist unter dem Gesichtspunkt der Selbstverwirklichung oder Selbstentfaltung betrachtet wird, weist der Ausdruck „immer tiefer gehende Identität“1 stärker auf die geistige Dimension hin. Wenn man sich die ewige Frage „Wer bin ich?“ stellt, scheint die Antwort zunächst nur ein kleiner Lichtpunkt zu sein, aber mit der Vertiefung des Verständnisses wächst auch die Fähigkeit, mit anderen Personen und Gruppen in Beziehung zu treten. Im Gegensatz dazu scheinen jedoch Identitäten mit Stammeszugehörigkeit zwischen Nationen oder zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Ideologie auf dem Vormarsch zu sein. Das Zugehörigkeitsgefühl, das Teil dieses Gruppenbewusstseins ist, wirkt in Wellen von Gedanken, Wünschen und Gefühlen, die dazu führen, dass „unsere“ Gruppe von allen „anderen“ Gruppen getrennt wird.

Doch wie bei allem im Leben gibt es auch einen anderen, höheren Aspekt des Gruppenbewusstseins, der in der heutigen Welt reichlich vorhanden ist. Dieser ist gekennzeichnet durch ein Gefühl der Identität und Zugehörigkeit zu allen, die das Einssein des Lebens in all seiner reichen Vielfalt erkennen und sich davon berühren lassen. Die Dreiecksarbeit erwächst aus diesem Gruppenbewusstsein, dieser Identität und Zugehörigkeit. Sie bekräftigt, dass in einer Zeit, in der die Kräfte der Trennung eine mächtige Rolle in den menschlichen Angelegenheiten spielen, transformierende, erlösende und aufrichtende Kräfte entwickelt und mit Geschick und Kraft eingesetzt werden müssen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen in ihrer gemeinsamen Liebe zum gesamten planetarischen Leben mit all seinen subtilen und nicht-subtilen Dimensionen zusammen und haben den Wunsch, diesem Leben zu dienen und ihm nützlich zu sein.

Auf diese Weise veranschaulichen die Dreiecke den höheren Sinn des Gruppenbewusstseins, der durch die im Matthäus-Evangelium überlieferten Worte Christi gekennzeichnet ist: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. 2 Es ist dieser universelle Geist, der im Zentrum eines höheren Gruppenbewusstseins steht - er ist nicht nur größer als die Summe der einzelnen Teile, sondern schafft eine Brücke in die transzendente und die heilige geistige Dimension. Das Gruppenbewusstsein wird dann zur Gruppenausstrahlung, und wenn dies geschieht, können Gruppen als Träger von Licht und Liebe dienen, die aus jenen Bereichen ausstrahlen, in denen die Ahnen, Meister und Rishis zu finden sind.

Dieses Gruppenbewusstsein trägt eine im Wesentlichen selbstlose Qualität in sich: Es behält seine Identität als eine Gruppe mit gemeinsamen Zielen und Merkmalen, hat aber eine größere, allgemeine Identität mit den regenerativen Qualitäten des Lebens, und es schließt alle ein, die an dem subjektiven Dienst an der Menschheit und ihrer vorbestimmten Reise zu zunehmend richtigen und guten Beziehungen teilhaben. Es handelt sich um eine sich ständig vertiefende Identität - je mehr die Gruppe bewusst in diese Identität hineinwächst und je mehr die Mitglieder der Gruppe auf dieses Wachstum achten, desto größer wird die Ausdehnung der Gruppenidentität.

1 Margaret J Wheatley – consultant, author and public speaker
https://innerself.com/personal/happiness-and-self-help/life-changes/4890-no-one-is-an-island.html
2 The Bible, Matthew XVIII.20.

Eine Bestätigung der Liebe
Im Zentrum aller Liebe stehe ich.
Von diesem Zentrum gehe ich, die Seele hinaus.
Von diesem Zentrum aus will ich, der Dienende wirken.
Möge sich die Liebe des göttlichen Selbst verbreiten,
in meinem Herzen, durch meine Gruppe, und über die ganze Welt.