Globale Normen: Das Erbauen eines inklusiven Multilateralismus

AUS DEM DIALOGENTWICKLUNGSPAPIER, NR. 21, FEBRUAR 2017,  DER DAG HAMMARSKJÖLD STIFTUNG,

VON BRUCE JENKS

Eine neu belebte, multilaterale Agenda muss auf dem Rücken einer strengen, inklusiven normativen Struktur erbaut werden.

In der Geschichte der Vereinten Nationen hat es stets Wendepunkte gegeben, immer dann, wenn sie eine auftauchende Gelegenheit erkannt haben, die es zu ergreifen galt, wodurch sich ihre Bedeutung und Lebendigkeit immer wieder bestätigte.

In dem sich vor unseren Augen extrem schnellen permanenten Verändern der uns bekannten Welt muss das Netz aus Werten und normativen Rahmenstrukturen, welches die Grundlage so vieler erforderlicher Prozesse für eine inklusive Globalisierung bildet, erweitert, stets angepasst und gestärkt werden. In seiner Rede zur Amtsvereidigung erwähnte der neue Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres: „Das Paradoxon heutzutage ist, dass, trotz größerer Konnektivität, die Gesellschaften immer mehr zersplittern… Schlussendlich wird sich dieser Effekt auf die sittlichen Werte übertragen. Wir wollen die Welt unseren Kindern mit den in der Charta der Vereinten Nationen definierten Werten vererben: Frieden, Gerechtigkeit, Respekt, Menschenrechte, Toleranz und Solidarität."

Zum wiederholten Mal, in vielen verschiedenen Foren, hat die internationale Gemeinschaft die einzigartige Rolle betont, welche die Vereinten Nationen auf diesem Aktionsgebiet spielen sollten, beispielsweise bezüglich der zukünftigen Rolle des Entwicklungssystems der Vereinten Nationen. Es scheint eine sehr klare Übereinstimmung darüber zu geben, dass dies eine der wesentlichsten Aufgaben in deren normativer Agenda darstellt.

Es gibt nichts Neues zu erkennen bezüglich der Wichtigkeit der normativen Agenda, die durch das System der Vereinten Nationen getätigt wird. Auffallend sind Bedeutung und Profil, welche ihrer Funktion heute gegeben wird. Dies bestätigt und erklärt die einzigartige Rolle des Systems der Vereinten Nationen beim Sicherstellen von Vereinbarung und Implementierung normativer Rahmenarbeiten und repräsentiert eine enorme Gelegenheit. Die offensichtliche Frage ist: wieso gerade jetzt?

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Bruce Jenks ist Assistenzprofessor an der Schule für Internationale und Öffentliche Angelegenheiten der Universität Columbia und Lektor an der Universität Genf. Dr. Jenks diente den Vereinten Nationen fast dreißig Jahre, zuletzt als Assistent des Generalsekretariats am UNDP (2000-2010).
Dr. Jenks hat die Studie „Die Entwicklung der Vereinten Nationen am Scheideweg" mit verfasst. Seit 2010 steht er einer Anzahl Organisationen beratend zur Seite und dient als Senior-Berater der Dag Hammarskjöld Stiftung.