Die UN feiert den internationalen Tag des Yoga

Jedes Jahr am 21. Juni unterstützen die Vereinten Nationen den Internationalen Tag des Yoga, eine Feier der alten Wissenschaft des Yoga und seiner vielen Vorteile für die Menschheit. Als Anerkennung für den Tag halten Organisationen auf der ganzen Welt Veranstaltungen ab, die Yogapraktizierende und interessierte Neueinsteiger/innen aller Altersgruppen, Religionszugehörigkeiten und ethnischen Hintergründen zusammenbringen. In diesem Jahr beinhaltete das Programm im UN-Hauptquartier in New York eine Yoga-Sitzung auf dem Nord-Rasen und eine Meditationssitzung im Kirchenzentrum für die UNO mit dem Titel:  Yoga, Frieden, Einheit und Heilung: Kollektive Meditation in der Stille teilen.

Das Programm beinhaltete auch die Podiumsdiskussion Konversation mit Yoga-Meistern über Yoga für den Frieden, unter Teilnahme vom „Weltumfassenden guten Willen“. Das von der Ständigen Vertretung Indiens ausgerichtete und vom Medienproduzenten Mitchell J. Rabin moderierte Gremium repräsentierte eine breite Palette von Yogameistern, die jeweils eine persönliche Geschichte darüber lieferten, wie Yoga zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen eingesetzt werden kann. Mr. Rabin betonte, dass Yoga - das einen methodischen Ansatz für das Wohlbefinden auf der physischen, psychologischen, emotionalen und spirituellen Ebene bietet - als Mittel für den Frieden in der Welt wirken kann.   

Der erste Redner, Dr. H. R. Nagendra, Gründer und Kanzler der Swami Vivekananda Yoga Anusandhana Samsthana Universität, sprach über die wissenschaftliche Forschung, die den therapeutischen Ergebnissen der Yoga-Praxis zugrunde liegt. Er behauptete, dass man Asanas, die am häufigsten mit Yoga verbundenen Haltungen, verwenden kann, um den Geist zu beruhigen. Er betonte auch die positiven Auswirkungen der Durchführung von guten Taten in der Welt, das Karma Yoga.

Eric Bowman, Autor und Friedensaktivist, erklärte, warum er sich dem Yoga zuwandte, nämlich, um der schädlichen Konditionierung der Gewalt, die er während seiner Jugend in der Innenstadt von Baltimore erlebte, entgegenzuwirken. Durch Yoga und Meditation lernte er, sich mit der Natur und seinem inneren Selbst zu verbinden; diese Verbindung gab ihm die Kraft, sich von der Kriminalität, die ihn umgab, fernzuhalten. „Yoga ist für mich ein neuer Lebensstil,“ sagte er in einem Video.

Die Yogalehrerin, Autorin und Umweltschützerin Lila Lolling ist der Ansicht, dass Yoga ein Mittel ist, um die trennenden Kräfte in uns selbst und damit auch die Umwelt unseres Planeten zu heilen. Nachdem Frau Lolling von den stärkenden Kräften des Yoga überzeugt war, - durch die praktische Anwendung zur Bewältigung ihrer eigenen epileptischen Anfälle, - gründete sie die Deaf Yoga Foundation, eine Organisation, die Yoga für die unterversorgte Gehörlosengemeinschaft anbietet. Sie sagt: „Der Friede kommt so nach und nach zu einer Person“.

Laut der Bhagavad Gita ist Yoga eine Fähigkeit in Aktion, sagt Srinivasan, Leitender des Sivananda Yoga Vedanta Zentrums. Dieses Prinzip, die Grundlage des Karma-Yoga, legt nahe, dass wir, wenn wir unsere Yoga-Praxis auf unser Leben anwenden können, finden werden, dass Lösungen für den Frieden in unserer Welt in uns selbst verankert sind. „Es gibt keinen Unterschied zwischen Yoga und Frieden“, schließt Srinivasan.

John Bennett, ein US-Militärveteran, der an einem lähmenden Diensttrauma leidet, begann seine Yogapraxis, nachdem er den Dokumentarfilm Almost Sunrise gesehen hatte. Im Film verwenden zwei Veteranen ganzheitliche Behandlungen, um mit „moralischen Verletzungen“, der Schuld und Scham umzugehen, die sich aus der Verletzung des eigenen Verhaltenskodex in Ausübung ihrer Pflicht ergeben. Herr Bennett, ein ausgebildeter Physiotherapeut, fand heraus, dass Yoga und Meditation dazu beitrugen, seine schwerwiegenden Symptome zu reduzieren. Heute, durch das Veterans Yoga Project, erreicht er andere Veteranen, die immer noch leiden. „Yoga kann jedem helfen“, versichert er.

In der Abschlusspräsentation zeigte Madhusudan Balasubramanian, Gründer der Filmfirma Mystics, wie er die Virtual Reality (VR) -Technologie im Filmgeschäft einsetzt, um dem Zuschauer die Weltanschauung seines Protagonisten aus erster Hand zu vermitteln, indem er  den Glauben an die Trennung in Frage stellt und die Tiefe des menschlichen Bewusstseins erforscht. Einer der bahnbrechenden Filmemacher Indiens, Mr. Balasubramanian, sagt, dass VR-Technologie Menschen zum Yoga führt; wie Yoga verwischt sie die Grenzen zwischen der materiellen und der spirituellen Welt. Er fragt „Was ist wirklich?“ 

Fragen wie diese liegen dem Yoga zugrunde und bilden die Grundlage für spirituelle Untersuchungen. Der Internationale Tag des Yoga fördert nicht nur solche Fragen, sondern bietet Meistern und Schülern gleichermaßen ein Forum, um gleichgesinnte Suchende auf der spirituellen Reise zu treffen.