Das Wesak-Fest: Eine Technik des spirituellen Kontakts
Das Wesak-Fest: Eine Technik des spirituellen Kontakts.
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- Die drei Hauptfeste
- Das Wesak-Fest
- Über die Bedeutung der Stier-Zwillings‑Vollmonde
Die drei Hauptfeste
Bestimmte grosse Festtage, die in Beziehung zum Mond und in geringerem Grade zu den Gestirnen des Tierkreises festgelegt sind, vertiefen die Kraft der Invokation und verstärken das darauffolgende Einströmen der angerufenen Energien. Die wahre Wirkung jeder Invokation beruht in der Macht der Gedanken, im besonderen telepathischer Natur, der Wechselbeziehung und der Art der Gedanken. Das vereinte invokative Denken der Massen und das konzentrierte, ausgerichtete Denken der Neuen Gruppe der Weltdiener bilden einen dynamischen Energiestrom. Dieser Strom erreicht telepathisch jene grossen geistigen Wesen, die für solche Gedanken-Impulse empfänglich sind und darauf reagieren. Deren Reaktion oder Antwort besteht wiederum im Aussenden von geistiger Energie, die - nach Umwandlung in Gedanken-Energie - der Menschheit zufliesst. Diese Energie berührt das Denken der Menschen, überzeugt sie und bringt ihnen Inspirationen und neue Enthüllungen. So ist es stets in der Geschichte der geistigen Entwicklung in der Welt gewesen, und auf solche Weise ist es auch zur Niederschrift der heiligen Bücher der Weltliteratur gekommen.
Die Einführung einheitlicher Rituale in den Weltreligionen wird allen Menschen der Welt helfen, ihre Arbeit gegenseitig zu stärken und die Gedankenströme zu steigern, die den in Erwartung stehenden geistigen Helfern gesandt werden. Die christliche Religion hat ihre grossen Feste, der Buddhist hält seine geistigen Feiertage zu anderen Zeiten, und der Hindu hat wieder eine andere Liste heiliger Tage. Wenn die Welt in Zukunft neu organisiert sein wird, dann werden alle Menschen mit geistiger Neigung überall dieselben heiligen Tage feiern. Dies wird eine Konzentrierung geistiger Ressourcen und ein gemeinsames geistiges Bemühen zur Folge haben; dazu kommt noch die gleichzeitig gesprochene Invokation. Die Wirkungskraft dieser Faktoren wird ganz offensichtlich sein.
Ich möchte die Möglichkeiten solcher geistiger Ereignisse andeuten und versuchen, den Charakter der zukünftigen, von der ganzen Welt gehaltenen Festtage vorherzusagen. Alljährlich wird es drei grosse Feste geben, die in drei aufeinanderfolgenden Monaten stattfinden. Dies wird zu einer länger anhaltenden geistigen Anstrengung und Aktivität führen, die auch den Rest des Jahres beeinflussen. Es werden dies die folgenden Festtage sein:
1. Das Osterfest. Dies ist der Festtag des auferstandenen, lebendigen Christus, des Lehrers aller Menschen und des Oberhauptes der Geistigen Hierarchie. Christus ist der Ausdruck der Liebe zu Gott. An diesem Tag wird die von Ihm geführte und geleitete Geistige Hierarchie anerkannt und das Wesen der göttlichen Liebe nachdrücklich betont werden. Das Datum dieses Festes wird stets vom ersten Frühlingsvollmond bestimmt; es ist das grosse Fest des Westens und aller Christgläubigen.
2. Das Wesak-Fest. Dies ist der Festtag Buddhas, des geistigen Vermittlers zwischen dem höchsten spirituellen Zentrum Shamballa und der Hierarchie. Buddha ist der Ausdruck der Weisheit Gottes, die Verkörperung des Lichtes und der Verkünder der Absicht Gottes. Dieses Fest ist alljährlich am Vollmondtag im Mai festgelegt. Es ist das grosse Fest des Ostens.
3. Das Fest des Guten Willens. An diesem festlichen Tag wird man des in der Menschheit lebendigen Geistes gedenken, der sich zu Gott hinsehnt und versucht, mit Gottes Willen in Einklang zu kommen. Dieses Fest ist dem Ausdruck rechter menschlicher Beziehungen geweiht und fällt jährlich auf den Juni-Vollmondtag. Es wird ein Tag sein, an dem man die geistige und göttliche Natur des Menschen anerkennen wird. Seit zweitausend Jahren repräsentierte Christus an diesem Festtag die Menschheit; Er stand an der Spitze der Hierarchie und vor Shamballa als der Gott-Mensch, der Führer Seiner Getreuen und als "der älteste in einer grossen Familie von Brüdern" (Römer 8,29). Jedes Jahr hat Er an diesem Tag vor der versammelten Hierarchie die letzte Predigt Buddha's feierlich gesprochen. Dieses Fest wird daher eine Feier tiefer Invokation und Bitten sein, eine Feier fundamentalen Strebens nach Gemeinschaftsgeist, nach menschlicher und geistiger Einheit; es wird dem menschlichen Bewusstsein die Auswirkung des Heilwirkens von Buddha und Christus vor Augen halten.
Diese drei Festtage werden bereits in der ganzen Welt gefeiert, obschon sie noch nicht zueinander in Beziehung gebracht sind; sie bilden ein Stück geistiger Annäherung an Gott, die von der vereinten Menschheit erstrebt wird. Es wird die Zeit kommen, wo man in der ganzen Welt alle drei Feste halten wird; mit deren Hilfe wird eine grosse geistige Einheit erzielt werden, und die Auswirkungen des Grossen Advents - der uns jetzt so nahe bevorsteht - wird durch den vereinten Anruf der ganzen Menschheit dieses Planeten gefestigt werden.
Die restlichen Vollmondtage des Jahres sind Anlass zu kleineren Feiern, doch auch diese sind sehr bedeutsam. Sie werden ins menschliche Bewusstsein die göttlichen Eigenschaften einpflanzen, so wie es an den drei grossen Festtagen mit den drei göttlichen Aspekten geschieht. Diese Aspekte und Eigenschaften Gottes werden durch ein genaues Studium der Art und Kraft eines bestimmten Sternbildes oder einer Konstellation, die die bestimmten Monate beeinflussen, erschlossen und erkannt werden. So wird z.B. das Zeichen des Steinbockes (im Dezember) unsere Aufmerksamkeit auf die erste Einweihung lenken - die Geburt Christi im Inneren des Herzens - und auf die Schulung hinweisen, die notwendig ist, um im Leben des einzelnen Menschen dieses grosse geistige Ereignis herbeizuführen. Ich führe dieses Beispiel an, um die Möglichkeiten für die geistige Entfaltung anzudeuten, die uns ein rechtes Verstehen dieser Sterneinflüsse vermitteln kann, und um die alten Glaubensbekenntnisse dadurch aufs neue zu beleben, indem die grossen und unvergänglichen Beziehungen zueinander gesehen werden.
So werden die zwölf Festtage im Jahr Enthüllungen über die Gottheit bringen. Sie bieten damit die Möglichkeit, Beziehungen zu erschaffen; vor allem während der drei Monate mit den drei grossen geistigen Zentren, den Wesensäusserungen der göttlichen Dreieinigkeit. Die kleineren Feiertage werden die wechelseitigen Beziehungen zum grossen Ganzen betonen und auf diese Weise die Darstellung der Göttlichkeit aus dem individuellen und persönlichen Rahmen heraus in die universalen Weiten der göttlichen Absichten emporheben. Die Beziehungen des Ganzen zum Teil und des Teils zum grossen Ganzen wird dadurch voll zum Ausdruck kommen.
Die Menschheit wird also die geistige Machtfülle der Hierarchie, des Reiches Gottes anrufen. Die Hierarchie wird diesen Anruf erhören, und dann werden sich Gottes Pläne auf Erden verwirklichen. Von einer höheren Ebene aus wird die Hierarchie das "Zentrum, das den Willen Gottes kennt" anrufen, also Gottes Ratschluss oder Absicht erbitten. Auf diese Weise wird der Wille Gottes durch Liebe verwirklicht und mit Intelligenz offenbar gemacht werden. Dafür ist die Menschheit reif, und darauf wartet die Erde.
Um es also zusammenzufassen: Auf dem Fundament der von der Menschheit bereits erkannten Grundwahrheit wird die neue Weltreligion aufgebaut werden.
Die Definition von "Religion", die sich in Zukunft von grösserer Genauigkeit als jede bisherige Formulierung seitens der Theologen erweisen wird, könnte in folgende Worte gefasst werden:
Religion ist die Bezeichnung für den bittenden (invokativen) Anruf der Menschheit und für die daraufhin ausgelöste (evokative) Reaktion oder Antwort auf diesen Hilferuf seitens der grösseren Lebenseinheit.
("Die Wiederkunft Christi", S.154-157, engl.)
DAS WESAKFEST von Alice A. Bailey
1. Teil
Beim Studium der heutigen Weltlage wird es offenbar, dass das Geheimnis der Synthese verloren gegangen ist. Die Menschheit ist zerspalten, ein Teil steht gegen den anderen Teil, der Osten gegen den Westen, eine Rasse gegen die andere Rasse, eine Nation gegen die andere Nation. Die Menschen müssen zu dem alten Wissen zurückfinden, dass unser Planet dazu bestimmt ist, die ihrem Wesen innewohnende Einheit der Menschheit zu bezeugen, und dass die Energie, welche sich offenbaren sollte, die der Vervollständigung zu einem Ganzen und des Zusammenhanges ist. Wenn dies wahrhaftig verwirklicht wird, dann werden sich unsere gegenwärtigen Weltprobleme klären, sie werden in Ordnung kommen und der grundlegende Weltrhythmus wird wiederhergestellt und gefestigt werden.
Leider ist die menschliche Rasse, als ein Ganzes genommen, noch nicht gruppenbewusst, und deshalb kann der durchschnittlichen Menschheit nicht zugetraut werden, für die Gruppe zu arbeiten, zu denken und zu planen. Die Menschen sind noch zu selbstsüchtig. In dieser Tatsache liegt jedoch kein Grund zur Entmutigung. Jenen, die eine umfassendere Schau von der Welt haben wird es offenbar, dass Gruppenbewusstsein und Gruppenverantwortung heute schon etwas mehr sind als nur eine liebliche Zukunftsmusik. Das Bruderschaftsideal und die Erkenntnis seiner Verpflichtungen beginnen überall in das Bewusstsein der Menschen einzudringen. Dies rührt von der zunehmenden Tätigkeit der Hierarchie des Lichtes her, von dem Dienst, der durch alle Zeitalter von Führern der Rasse und heute von Christus in Seiner Kirche geleistet wurde und wird. Sie beginnen dem Menschen die wahre Bedeutung der Bruderschaft klar zu machen und die Menschen fangen an, ihre Verantwortung zu erfassen und zu verwirklichen. In der Menschheit liegt eine eingeborene Empfänglichkeit für dieses höchste Ideal und die Menschen reagieren bereits auf ein tief eingewurzeltes Bedürfnis nach Synthese.
Wenn Christus gegen Ende dieses Jahrhunderts wiederkommen, Seine Macht offenbaren und der Menschheit den neuen Grundton für das kommende Zeitalter geben wird, dann können wir einer Sache sicher sein: Er wird als der Lehrer der Liebe und Einheit hervortreten; zwei Dinge, die die Welt heute mehr als nötig hat. Der Grundton, den Er anschlagen wird, wird die Wiedergeburt der Menschheit und die Neugestaltung der sozialen Struktur sein. Dies wird durch die Liebe zustande kommen, die Er auf alle Wesen ausströmen wird, denn Er wird hauptsächlich durch die Liebes- und Wunschnatur der Menschheit wirken. Das emporstrebende Verlangen der Menschen wird sich auf Erden offenbaren und zwar in jeder beliebigen Stadt, in jedem Land durch die Bildung von Gruppen, die entschieden und kämpferisch für Einheit, Zusammenarbeit und Bruderschaft in jedem Lebensgebiet arbeiten werden, insbesondere aber in wirtschaftlicher, religiöser, sozialer und wissenschaftlicher Beziehung.
Diese Gruppen werden Ergebnisse erzielen, die jetzt unmöglich sind, denn der Mensch ist noch nicht fähig, die wahre Natur der Liebe zu verwirklichen. Später wird diese grosse Kraft der Liebe auf Erden frei werden, durch Vermittlung Christi, der als Gottes Vertreter wirkt, und in diesem Werk durch die bewusste Bemühung und göttliche Energie des Buddha unterstützt und gefördert wird. Ein Zeichen des Herannahens dieses grossen Ereignisses und der ständig wachsenden Macht Christi kann in der Reaktion gesehen werden, die in den nächsten fünfzehn Jahren gegen Verbrechen und jene Organisationen einsetzen wird, die Hass und Klassenunterschiede nähren, sowie auch gegen den extremen Radikalismus, der jetzt angewandt wird, um Zwecke zu erreichen, die den Plänen Christi entgegengesetzt sind. Das kommende Zeitalter des Friedens wird durch den Zusammenschluss all jener Kräfte auf Erden eingeleitet werden, die für den Wiederaufbau und wahre Entwicklung einstehen. In jedem Land wird es zu einer bewussten und wohl erwogenen Verbindung jener Gruppen kommen, die das Prinzip der Bruderschaft verkörpern, soweit sie es zu erfassen vermögen. Die Menschen sollten die Zeichen dieser Zeit beobachten und sich durch den Anblick der unmittelbar bevorstehenden Zukunft nicht entmutigen lassen.
Es ist diese unmitellbar bevorstehende und naheliegende Wahrscheinlichkeit des Wiederaufbaus der Welt und des Kommens Christi, die bei der jährlichen Wiederkehr des Wesakfestes zum Mai-Vollmond Gegenstand des Gedenkens wird. Alle Schüler sollten deshalb die Ziele jener grossen Intelligenzen, die der Menschheit zu dieser Zeit zu helfen versuchen, durch eine festgesetzte Konzentration zur Zeit der Feierlichkeiten fördern und die Denker des Westens beständig mit der Tatsasche dieser guten Gelegenheit vertraut machen. So kann ein Stromkreis des Strebens und ein Kraftzentrum gebildet werden, das als lebendige Anrufung wirken und eine bestimmte Erwiderung (in der geistigen Bedeutung des Wortes) Jener herbeiführen wird, die zu helfen versuchen.
Das Erscheinen Christi und Seine sichtbare Manifestation werden von einem bestimmten Wesakfest an datieren, bei welchem eine grosse Anrufung von Buddha ausgesprochen werden wird, der auf diese Weise göttliche Kraft freimachen, Seinem grossen Bruder den Weg bereiten und Ihn in der Ausführung Seiner Mission unterstützen wird. Infolge dieser Tatsache nimmt die Anerkennung des Wesakfestes im Okzident ständig zu. Die Zeit ist nun gekommen, da der Westen die wahre Bedeutung dieses Ereignisses verstehen sollte. Wenn die Menschen die bei diesen Feierlichkeiten dargebotene gute Gelegenheit erfassen und benützen werden, bringen sie sich in Gleichschaltung mit einer gewissen geistigen Kraft. Dadurch werden sie belebt, geistig angeregt und infolgedessen für den Dienst an der Menschheit fähig gemacht.
Zwei Tatsachen sind heute von hauptsächlichem Interesse: Die Not und das Streben in der Welt sind so gross, die gegenwärtige Sackgasse, in die wir geraten sind, so kritisch, dass sich alle geistig veranlagten Leute mit dem Gedanken an göttlichen Eingriff beschäftigen. Wenn es geistige Kräfte und grosse geistige Intelligenzen und Wesenheiten gibt, wenn Gott von dem, was sich auf unserem Planeten ereignet, Kenntnis hat, so muss es dieser lenkenden Weisheit und dieser liebevollen Belebung, die die Menschen aus der Dunkelheit zum Licht führen will, sicherlich möglich sein, aus dem geistigen Reich hervorzutreten. Wenn dies nicht so ist, dann ist all unser Glaube vergeblich. Aus diesem Verlangen nach Antwort von oben erwächst ferner die immer grösser werdende Erkenntnis, dass die Wiederkunft Christi nahe bevorsteht. Gläubige aller Gedankenschulen in der christlichen Welt und auch sonst überall sehen diesem Ereignis entgegen, für das das Wesakfest und der Juni-Vollmond grosse Vorbereitungsperioden sind. Von diesem Glauben legt das Wesakfest Zeugnis ab und deshalb ist es für jeden Christen wirklich von Interesse. In dieser Wahrheit liegt die Hoffnung der Welt, und alle Anhänger der verschiedenen Glaubensbekenntnisse sollten sich selbst darüber klar werden, was sie unter dem Ausdruck "das Kommen Christi" eigentlich verstehen.
Es ist sicher augenscheinlich, dass hinter den Weltangelegenheiten eine organisierte Gruppe von Intelligenzen steht. Die Menschheit ist von Stufe zu Stufe zu einem beständig anwachsenden Licht geführt worden. Die Menschen sind aus den Stufen der tiefsten Barbarei bis zur Stufe unserer gegenwärtigen erleuchteten Zivilisation empor geführt worden. Die Geschichte beweist uns, dass Gott den Menschen lenkt und bürgt dafür, dass auch ein künftiger Fortschritt sicher ist. Grosse Krisenhöhenpunkte hat es in allen Zeitabschnitten der Geschichte und in allen Kulturkreisen gegeben. Eine solche Krise machen wir jetzt durch. Wenn es solche Krisen gegeben hat, ist auch immer eine Antwort auf die Bitte erfolgt und Gott hat in Erwiderung der Anrufung den Lehrer und Vertreter ausgesandt, der die für das kommende Zeitalter erforderliche Lehre in Sich verkörperte und jenen Grundton anschlug, der das Wesen der betreffenden Zivilisation zum Ausdruck brachte.
Nun gehen wir durch eine solche Zeit der Krise mit ihrem folgerichtigen verstärkten Verlangen ihrer Anrufung nach Antwort. Wenn solche Anrufungen in die Welt der geistigen Wirklichkeiten dringen sollen, so können sie machtvoller wirken, wenn sie zu bestimmten Zeitpunkten erfolgen und wie in einem Brennpunkt gesammelt werden. Zur Zeit eines jeden Vollmondes im Verlaufe des Jahres gibt es solche Perioden. Zur Zeit des Mai-Vollmondes aber, der das Wesakfest genannt wird, bietet sich der Menschheit eine besondere Gelegenheit und deshalb wird diese Schrift mit ihrer Aufklärung über den Mai-Vollmond und die Beziehung Buddhas und Christi zu unserer heutigen Menschheit herausgegeben und auf unsere unmittelbare gute Gelegenheit zur Mitwirkung besonders hingewiesen.
Während der vergangenen letzten Jahre hat das Interesse an der neuen Tendenz des Westens, dieses orientalische Fest anzuerkennen, immer mehr zugenommen. Das Wesakfest hängt mit einer uralten Legende zusammen, die manchen eine mythische Sage sein mag, anderen eine symbolische Erzählung und einer ganz stattlichen Anzahl eine wirkliche Tatsache. Die Legende hängt mit Buddha und mit einem Ereignis Seines Lebens zusammen, das Ihn - der dem Auftrag Seines Herzens folgte - in die Lage brachte, den Entschluss zu fassen, alljährlich einmal Seinen hohen Platz, an dem er steht und wirkt, zu verlassen und auf die Erde zurückzukehren, um die Welt zu segnen. Von den beiden grossen Söhnen Gottes, Buddha und Christus, ist der eine der Hüter und der andere der Empfänger dieses Segens. Beiden aber ist seine Weitergabe an eine bedürftige Welt anvertraut und beide wirken als Überbringer und Vermittler dieser geistigen Energie an die Menschheit.
Diesem Wesakfest wird deshalb von den Wissenden der Welt allererste Bedeutung für die Weltangelegenheiten zugemessen, denn durch die beiden Vertreter der Gottheit auf unserem Planeten können die Welt der geistigen Wirklichkeiten und die Welt der menschlichen Angelegenheiten einander sehr nahe gebracht werden. Heute, in diesen Tagen der Krise, ist dies notwendiger als je zuvor, und deshalb gewinnt das Wirken dieser grossen Gottessöhne aussergewöhnliche Bedeutung, und die der Menschheit zu dieser Zeit dargebotene, gute Gelegenheit kann auch grössere Folgen zeitigen als je zuvor. Das wachsende Interesse an dem Fest selbst und das Forschen nach seiner Bedeutung, sowie das allgemeine Verlangen des Publikums, nähere Aufklärung darüber zu erhalten, haben uns veranlasst, alle zur Verfügung stehenden Mitteilungen darüber zu sammeln und den Schülern des Okzidents in dieser kurzen Form zur Betrachtung darzubieten.
(Das Wesak-Fest findet am Vollmond des Stiers statt, und das Fest der Menschheit findet einen Monat später am Vollmond der Zwillinge statt. Ebenso wird das Osterfest durch den Vollmond bestimmt, der in der Zodiakalperiode des Widders stattfindet, dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsbeginn (Equinox Spring). Diese drei Feste - Ostern, Wesak und das der Menschheit – sind die drei wichtigsten spirituellen Ereignisse des Jahres. Es ist gut daran zu erinnern, dass in bestimmten Abschnitten der Schriften von AAB und des Tibeters, diese Ausdrücke häufig als "Mai-Vollmond" in Bezug auf das Wesak-Festival (der Vollmond des Buddha) und der "Juni-Vollmond" in Bezug auf den Vollmond des Christus, das Fest der Menschheit, verwendet werden: Im Allgemeinen treten diese beiden Vollmonde in den Monaten Mai und Juni auf, dies ist jedoch nicht immer der Fall, und wie oben erläutert, sind die maßgebenden Faktoren die Vollmonde von Stier und Zwillinge.)
2. Teil
In Indien wurde das Wesakfest seit Jahrhunderten als öffentlicher Feiertag betrachtet. Es ist ein Tag der Vereinigung, der Pilgerfahrten und der freudigen Erwartung. Es ist ein heiliger Tag. Natürlich stimmt es, dass die innere Bedeutung dieses Tages nur von einer handvoll geistig Eingestellter erkannt wird; und dass die grössere Mehrheit von den sich daraus ergebenden Möglichkeiten nichts weiss und sich auch nicht darum kümmert. Aber dasselbe liesse sich ja ebenfalls von einem jeden unserer grossen christlichen Feste sagen. Einigen sind sie Symbole grosser geistiger Wirklichkeiten; andern bedeuten sie nichts weiter als Feiertage, Tage zum Geschenke machen und Austauschen von Besuchen. Von der geistigen Kraft, die über die Welt ausströmt, von der wahren Bedeutung jener "Tage der Gnade", wie z.B. der Karfreitag einer ist, an dem die Gottheit der Menschheit zu Hilfe kommt, wissen verhältnismässig wenige. Die inneren und wahren Beziehungen liegen gänzlich ausserhalb ihrer Denkweise. Und so ist es auch mit dem Wesakfest.
Eine in Verbindung mit diesem Fest stehende Tatsache unterscheidet es jedoch von allen anderen Festen und macht es einzigartig. Alle unsere christlichen Feste z.B. werden zum Andenken an vergangene Ereignisse und Vorkommnisse gefeiert, die vor Jahrhunderten stattfanden. Oder sie sind irgendeinem grossen Jünger Christi geweiht, der in der Vergangenheit der Menschheit diente, wie Er es tat. Das Wesakfest aber ist eine Feierlichkeit in Anerkennung eines gegenwärtigen, lebendigen Ereignisses. Jene, die es feiern, glauben daran, dass es gleichzeitig mit einem grossen himmlischen Ereignis stattfindet und eigentlich eine teilhabende Zeremonie ist. Dieses himmlische Ereignis findet alljährlich zur Zeit des Mai-Vollmondes statt, und je nach dem Masse des menschlichen Verlangens überflutet es die Erde mit dem ureigensten Segen Gottes, der durch Buddha und Seinen grossen Bruder, Christus, übermittelt wird.
Dieses Ereignis kann jedoch seine physische Offenbarung finden und findet sie tatsächlich, denn es hat sein irdisches Gegenstück. Gleichzeitig mit der subjektiven und geistigen Zeremonie vollzieht sich ein Ereignis von einer gewissen Bedeutung in einem kleinen Tale Tibets, jenseits des Himalayas. Dort findet angeblich die irdische Segenszeremonie statt, und viele Menschen in und um den Bezirk herum suchen als Pilger jenes kleine Tal auf. Dort wird zur Zeit des Vollmondes ein feierliches Ritual vollzogen, das so klar gesehen und gehört werden kann, wie irgendeine Zeremonie in einer unserer grossen Kathedralen.
Eine sehr interessante Feststellung lässt sich in Verbindung mit diesem Feste und seinem zeremoniellen Vollzug in Tibet machen, nämlich die, dass viele strenggläubige Christen, die es verschmähen würden, irgendwie mit dem Glauben der Buddhisten oder der Hindus in Beziehung gebracht zu werden, in ihrem Traumleben Zeugen dieser Zeremonie werden. Als ich als orthodoxes Mitglied der Englischen Kirche und als Predigerin des Evangeliums wirkte, und als der Buddhismus für mich nichts anderes als eine "heidnische" Religion, und Buddha selbst nur einer der vielen "heidnischen" Götzen war - so gross war meine Unwissenheit - träumte ich zweimal in einem Abstand von sieben Jahren, dass ich an einer merkwürdigen Zeremonie und an einem aussergewöhnlichen Ereignis teilnahm. Die dabei erlebten Vorkommnisse waren so klar und lebendig und die Einzelheiten jedesmal so genau dieselben, dass es unmöglich war, den Traum als blosse Einbildung abzutun oder ihn einfach für die gewöhnliche Art einer Traumerscheinung zu halten. Zwanzig Jahre später las ich eine Beschreibung des Wesakfestes und entdeckte, dass es das gewesen sein musste, was ich gesehen hatte. Mein Traum sprach offensichtlich von einem wirklichen Ereignis. Mehrere Male traf ich auch Leute an, die ähnlich geträumt hatten und sich wunderten, was es sein mochte, das sie damals gesehen hatten. Wenn ein Traum aber einheitlich derselbe bleibt und er von verschiedenen Leuten in aller Welt geträumt wird, wenn die Einzelheiten des Traums unverändert dieselben bleiben und es sich herausstellt, dass der Traum auf einer zu jener Zeit tatsächlich stattgefundenen Zeremonie beruht, dann lässt sich sicherlich viel darüber sagen, dann ist wirkliches Interesse am Platz und vielleicht auch die Gewissheit vorhanden, Zeuge einer Tatsache gewesen zu sein.
Der Traum, die Legende, die Tatsache kann wie folgt beschrieben werden: ziemlich hoch im Vorgebirge der tibetanischen Himalaya-Bergketten liegt ein Tal. Es ist an allen Seiten von hohen Bergen umgeben, ausser im Nordosten, wo sich eine schmale Öffnung in den Bergketten befindet. Das Tal ist deshalb flaschenförmig im Umriss. Der Hals der Flasche liegt im Nordosten, während sich das Tal gegen Süden beträchtlich erweitert. Gegen das nördliche Ende, nahe am Halse der Flasche, befindet sich eine riesiger flacher Felsen. Es gibt weder Bäume noch Sträucher im Tal, das mit einer Art wildem Gras bewachsen ist; die Abhänge der Berge jedoch sind bewaldet.
Zur Zeit des Mai-Vollmondes beginnen sich hier Pilger aus allen umliegenden Bezirken zu sammeln. Die heiligen Männer und Lamas finden ihren Weg in das Tal und füllen den südlichen und den mittleren Teil, lassen jedoch das nord-östliche Ende verhältnismässig frei. Hier, so berichtet die Legende, versammelt sich eine Gruppe jener grossen Wesen, die die irdischen Hüter der Pläne Gottes für unseren Planeten und für die Menschheit sind. Wie wir diese Wesen nennen wollen, ist nicht so wichtig. Die christlichen Gläubigen mögen es vorziehen, von Christus und seiner Kirche zu sprechen und Sie als die grosse Gemeinschaft Seiner von Ihm zeugenden Jünger er trachten, die der Menschheit die schliessliche Errettung verbürgt. Die Esoteriker der Welt mögen Sie die Meister der Weisheit nennen, die planetarische Hierarchie, die in ihren verschiedenen Graden von Christus regiert und belehrt wird; Meister aller Meister und Lehrer sowohl der Engel als auch der Menschen. Oder wir mögen sie die Rishnis der heiligen Hinduschriften nennen, oder die Gesellschaft der erleuchteten Mentalität, wie sie in der tibetansichen Lehre genannt werden. Sie sind die Grossen Intuitiven und die Grossen Gefährten unserer modernen Auffassung und bilden die Kerngruppe der vervollkommnenden Menschheit, die Christus nachfolgte, die verklärt und unseren Blicken durch einen Schleier entzogen wurde, uns ein Beispiel gebend, dass wir leben und werden sollten, wie Sie lebten und was Sie geworden sind. Sie mit ihrer Weisheit, Ihrer Liebe und Ihrem Wissen, stehen wie eine Schutzmauer rings um unsere menschliche Rasse und versuchen, uns Schritt für Schritt weiterzuführen (wie Sie selbst einst geführt wurden), von der Dunkelheit zum Licht, vom Unwirklichen zum Wirklichen, vom Tod zur Unsterblichkeit. Diese Gruppe von Wissenden und Gott-Erkennenden sind die Hauptpersonen der Wesak-Feierlichkeiten. Sie stellen sich im nordöstlichen Teile des Tales in konzentrischen Kreisen auf (je nach Grad und Stand Ihrer durch Einweihungen erworbenen Entwicklung) und bereiten sich für einen grossen Akt des Dienstes vor. Vor dem Felsen, das Antlitz nach Nordosten gerichtet, stehen Jene Wesen, die von Ihren Jüngern "die Drei Grossen Herren" genannt werden. Es sind Christus, der in der Mitte steht; der Herr der lebenden Formen, der Manu, der zu Seiner Rechten steht; und der Herr der Zivilisation, der zu Seiner Linken steht. Diese drei stehen vor dem flachen Felsen, auf dem sich eine grosse Kristallschale mit Wasser befindet.
Es wirft ein interessantes Licht auf diese Zeremonie und ihre Wirklichkeit, dass alle, die davon träumten, daran teilgenommen zu haben, stets genau angeben konnten, wo sie im unteren Teile des Tales gestanden hatten. Einer, der es mir schilderte, sagte, er hätte ziemlich weit an der Seite in der Nähe eines Baumes, an dem sein Pferd angebunden war, seinen Platz gehabt. Andere schienen ebenso gut zu wissen, wo sie sich befanden. Einige stellen fest, dass der Standplatz eines jeden in der Menge der Zuschauer genau den Entwicklungsgrad der Teilnehmenden anzeigte.
Hinter der Gruppe der Meister, Adepten, Eingeweihten und älteren Arbeiter am Plane Gottes befinden sich die Weltjünger und die Schüler in ihren verschiedenen Graden und Gruppen (entweder "im Körper oder ausserhalb des Körpers", wie der Heilige Paulus sagt), die gegenwärtig die Neue Gruppe der Weltdiener bilden. Die in physischen Körpern anwesenden sind auf gewöhnliche Weise herbeigekommen. Andere sind in ihrem geistigen Körper und im Traumzustand anwesend. Kann der "Traum", den sie später erzählen, nicht das physische Wiedererkennen und die Erinnerung an ein geistiges Ereignis sein?
Wenn die Stunde des Vollmondes herannaht, senkt sich ein grosses Schweigen über die Menge und alle blicken nach Nordosten. Gewisse rituelle Bewegungen finden statt, in welchen die gruppierten Meister und Ihre Jünger aller Grade symbolische Positionen bilden und auf dem Boden des Tales allerhand bedeutsame Symbole darstellen, wie den fünfzackigen Stern mit Christus am höchsten Punkte stehend, oder ein Dreieck mit Christus am Scheitelpunkt, ein Kreuz und andere wohlbekannte Figuren, die alle eine tiefe und machtvolle Bedeutung haben. Dies alles wird unter Singen gewisser Worte und esoterischer Sätze, die Mantram genannt werden, durchgeführt. Die Erwartung der zuschauenden Menge wird immer grösser, die Spannung immer stärker. Die gesamte Gruppe der Zuschauer fühlt eine Belebung oder machtvolle Schwingung, die die Seelen der Anwesenden erweckt und alle zu einem einheitlichen Ganzen zusammenschweisst, und verschmilzt sie alle in einem grossen geistigen Verlangen und hebt sie empor in Bereitschaft und Erwartung. Es ist der Gipfelpunkt des Strebens der Welt, das in der wartenden Gruppe wie in einem Brennpunkt vereint wird. Diese drei Wörter - Verlangen, Bereitschaft und Erwartung - schildern am besten die Atmosphäre, welche die in dem verborgenen Tale Anwesenden umgibt.
Das Singen und rhythmische Beben wird stärker und alle Teilnehmenden und die wachsame Menge erheben ihre Blicke zum Himmel in der Richtung des schmalen Teiles des Tals. Einige Minuten vor dem genauen Zeitpunkt des Vollmondes wird ein winziger, heller Fleck in weiter Entfernung am Himmel sichtbar. Er kommt näher und näher und nimmt zu an Klarheit und Bestimmtheit des Umrisses, bis die Form des Buddhas sichtbar wird, der in der Buddha-Haltung mit gekreuzten Beinen dasitzt, in Sein safrangelbes Gewand gekleidet, in Licht und Goldfarbe getaucht, Seine Hand segnend erhoben. Wenn er die Stelle gerade über dem grossen Felsen erreicht und über den Häuptern der drei grossen Herren in der Luft schwebt, stimmt Christus ein grosses Mantram an, das nur einmal im Jahr bei diesem Feste gebraucht wird, und die ganze Gruppe von Leuten im Tale fällt auf die Knie und berührt mit dem Antlitz den Boden. Diese Anrufung verursacht eine sehr starke Schwingung und einen Gedankenstrom von solcher Macht, dass er von der Gruppe der Schüler, Jünger oder Eingeweihten, die sie anwenden, bis zu Gott selbst emporsteigt. Es ist der höchste Augenblick stärkster geistiger Bestrebung des ganzen Jahres, und die geistige Belebung der Menschheit und ihre geistigen Wirkungen halten die folgenden Monate hindurch an. Die Wirkung dieser grossen Anrufung ist universell oder kosmisch und dient dazu, uns mit jenem kosmischen Zentrum geistiger Kraft zu verbinden, aus dem alle geschaffenen Wesen hervorgegangen sind. Der Segen wird ausgeströmt und Christus, als der Vertreter der Menschheit, nimmt ihn in seine Obhut zur Weiterverteilung.
So kehrt Buddha alljährlich einmal zurück, berichtet die Legende, um die Welt zu segnen und durch Christus erneuertes geistiges Leben zu vermitteln. Dann weicht der Buddha langsam wieder zurück in die Ferne, bis nur noch ein schwach leuchtender Fleck am Himmel sichtbar ist und schliesslich auch ganz verschwindet. Die ganze Segenszeremonie dauert acht Minuten, vom ersten Erscheinen in der Ferne bis zu dem Augenblick, in dem der Buddha wieder ausser Sicht kommt und Seine letzte Spur verblasst. Das jährliche Opfer Buddhas für die Menschheit ist vorbei, (denn Er kehrt nur unter grossen Opfern zurück) und Er begibt sich wieder an jenen hohen Platz, wo Er wirkt und wartet. Jahr um Jahr kehrt Er so segnend zurück und Jahr um Jahr hat dieselbe Zeremonie stattgefunden. Jahr um Jahr wirken Er und Sein grosser Bruder Christus in engster Mitarbeit zum geistigen Wohle der Menschheit. In diesen beiden grossen Söhnen Gottes haben sich zwei Aspekte des göttlichen Lebens wie in einem Brennpunkt gesammelt, und sie wirken zusammen als die Hüter der höchsten geistigen Kraft, auf die unsre Menschheit reagieren kann. Durch den Buddha strömt die Weisheit Gottes. Durch Christus wird der Menschheit die Liebe Gottes geoffenbart und diese Weisheit und diese Liebe werden zu jedem Mai-Vollmond von neuem auf die Menschheit ausgeströmt.
So berichtet es die alte Sage und dies ist die Legende, die hinter diesem Volksfest des Ostens liegt. Dies ist die Tatsache, wenn wir es wagen, sie zu glauben und eine genügend aufgeschlossene Mentalität besitzen, um ihre Möglichkeit anzuerkennen. Es ist für den Westen eine einigermassen neue Idee und erfordert eine gewisse Korrektur unseres teuersten Glaubens. Wenn sie jedoch erfasst und verstanden werden kann, wird sich eine neue geistige Erkenntnis in unserem Bewusstsein erheben, die Möglichkeit der menschlichen Rasse, heute eine neue Quelle und einen neuen Mittelpunkt geistiger Kraft zu entdecken.
Einigen, in der heutigen Welt lebenden Menschen verkörpert dieses Fest gewisse, ganz bestimmte und klar umrissene Ideen und eine grosse, dargebotene Gelegenheit. Diese Ideen können wie folgt aufgezählt werden:
Erstens verbindet dieses Fest die Vergangenheit mit der Gegenwart in einer Weise, wie es kein anderes, mit irgendeiner der grossen Weltreligionen verbundenes Fest jemals getan hat. Es bedeutet eine lebendige Wahrheit und eine gegenwärtige gute Gelegenheit. In Ihrem gemeinsamen Dienst an der Menschheit bringen Buddha und Christus diese Vereinigung zuwege. Sie verschmelzen auch den Osten mit dem Westen und vereinigen die christliche Überlieferung, den buddhistischen und den Hindu-Glauben und das Streben aller in der heutigen Welt lebenden orthodoxen und nicht-orthodoxen Gläubigen zu einem Ganzen. Die Religionsunterschiede verschwinden.
Zweitens trägt dieses Fest den Stempel des höchsten geistigen Segens der Welt. Es ist eine Zeit ungewöhnlich starken Einströmens geistigen Lebens und geistiger Anregung und dient zur Neubelebung des Strebens der ganzen Menschheit.
Drittens eröffnet sich zur Zeit des Festes und durch die gemeinsamen Bemühungen Christi und Buddhas, die in engster Mitarbeit zusammenwirken, zwischen der Menschheit und Gott ein Verbindungsweg, durch den die Liebe und Weisheit Gottes selbst auf eine erwartungsvolle und bedürftige Welt herabströmen kann. Wenn wir symbolisch sprechen wollen und uns dabei daran erinnern, dass Symbole immer eine Wahrheit verschleiern, so können wir feststellen, dass zur Zeit des Mai-Vollmondes sozusagen ein Tor plötzlich weit aufgeht, das zu anderen Zeiten verschlossen steht. Durch dieses Tor können Schüler und Jünger in Verbindung mit Energien treten, die ihnen sonst nicht so leicht zur Verfügung stehen. Durch dieses Tor ist es möglich, sich Jenen zu nähern, welche die menschliche Rasse zur Wahrheit und Wirklichkeit führen, was zu anderen Zeiten weniger möglich ist. Diese gute Gelegenheit können alle benützen, die an jener oder dieser Seite des Tores stehen und dies wird ständig zunehmen. Zur Zeit des Mai-Vollmondes ist es, als würde ein Tor "zum Himmel" geöffnet (symbolisch gesprochen), so dass die Verbindung mit Jenen noch grösseren Leben aufgenommen werden kann, die für die Hierarchie unseres Planeten das sind, was Diese selbst für unsere Menschheit ist. Sobald dies einmal erkannt wird, ergibt sich die Möglichkeit, eine Wissenschaft der Annäherung an tiefere Wahrheiten und Kräfte des Lebens zu entwickeln, die jetzt noch durch einen Schleier verhüllt sind. All das wird das Neue Zeitalter offenbaren. Es ist ein Teil der wahren, wieder auftauchenden Technik des geistigen Pfades und Fortschrittes.
Zu dieser Zeit werden auch grosse Erweiterungen des Bewusstseins möglich, die zu anderen Zeiten nicht möglich sind. Jünger und Eingeweihte können überall Hilfe und geistige Anregung erlangen, um die Erreichung jener grossen Stufen zu bewältigen, die wir Einweihung nennen und die den Menschen fähig machen, ein wenig tiefer und bewusster in die Mysterien des Reiches Gottes einzudringen. Sie enthüllen ihm klarer das Wunder seiner eigenen Göttlichkeit, die Schönheit des Göttlichen in jedem Menschen und ein wenig von dem Plan, an dem sich die Menschheit anzupassen lernt und an dem er selbst mitarbeiten kann.
Um aber zu den dramatischen Ereignissen im Himalaya zurückzukehren: Wenn der Buddha wieder verschwunden ist, erhebt sich die Menge. Das Wasser in der Kristallschale wird in kleinen Mengen an die Meister, die Eingeweihten und die Jünger verteilt, die dann wieder Ihren Weg zu Ihrem Platz des Dienstes zurückgehen. Die Menge, die ihre kleinen Kelche und Wasserbecher mitgebracht hat, trinkt mit Ihnen daraus und teilt das erhaltene Wasser mit anderen. In dieser schönen "Zeremonie der Wasser-Kommunion" ist für uns das Symbol des Neuen, nun anbrechenden Zeitalters festgehalten worden. Es ist das Zeitalter des Wassermannes, des Trägers lebendigen Wassers. "Das Zeitalter des Menschen, der einen Krug Wasser trägt", nannte es Christus in jener Episode, die dem von Ihm eingesetzten Dienst der Kommunion voranging. In dieser Zeremonie wird uns das Gleichnis von der allumfassenden Liebe Gottes verewigt, von der Notwendigkeit unserer individuellen Reinigung und von der Gelegenheit, das miteinander zu teilen, was allen gehört. Das Wasser, das durch die Gegenwart Buddhas und Christi magnetisiert wurde, birgt gewisse Eigenschaften und Tugenden heilender und helfender Natur. Die so gesegnete und beschenkte Menge zerstreut sich nun langsam, die Meister und Jünger gehen mit erneuter Kraft an Ihre Plätze zurück, um ein neues Jahr des Weltdienstes auf sich zu nehmen.
Heutzutage findet diese Legende oder Erzählung eines wahren und lebendigen geistigen Ereignisses langsam ihren Weg in den Westen. Hier findet sie Anerkennung oder sie erregt Neugierde, Wundern und Fragen von Seiten vieler. Einigen Schülern des Westens scheint die Zeit gekommen zu sein, wo Okzident und Orient sich gemeinsam geistig zur Feier eines grossen Festes und zur Kommunion der Seelen versammeln können. In Vereinigung miteinander und unter der Führung Buddhas, der kam, um dem Osten das Licht zu bringen, und Christi, der dem Westeln das Licht brachte, können sie solch einen Segen und solch eine geistige Offenbarung erflehen und herbeirufen, dass die unmittelbare Zukunft das erweisen kann, was so sehr benötigt wird, nämlich "Frieden auf Erden" und "guter Wille unter den Menschen". So kann eine Ära der Bruderschaft und der Verständigung anbrechen, die jeden Menschen fähig machen wird, endlich mehr Zeit zu haben, um frei von Furcht Gott in sich selbst zu finden.
Deshalb ist das Wesakfest vom Standpunkt der geistigen Wahrheiten das grösste Ereignis auf unserem Planeten und auch jenes, das die grösste Wirkung auf die menschliche Rasse hat. Sein Einfluss ist immer da gewesen, nur der grossen Mehrzahl unbekannt. Nun soll dieser Einfluss erkannt und bewusst benützt werden. Jede Gruppe von Dienern der Menschheit in der Welt, die bewusst mit der planetarischen Hierarchie zusammenarbeitet, tut dies in ganz bestimmter Weise unter bestimmten Gesetzen und durch den Gebrauch bestimmter Worte der Macht und gewisser Anrufungen. So rufen sie die verlangten, bestimmten Ergebnisse hervor. Mit Hilfe des vereinten Rhythmus gewisser Gruppen und ihrer ausgesprochenen Anrufung können Gruppen von Schülern mit dem Bewusstsein grosser Leben und Intelligenzen in Berührung kommen, nachdem sie es gelernt haben, ihre Persönlichkeiten gleichzuschalten und sich mit ihren eigenen Seelen in Beziehung zu bringen. Diese Gruppen können mit der subjektiven Welt der Intelligenz durch die Vermittlung zweier Brennpunkte einen Kontakt herstellen. Der eine dieser Brennpunkte, der Buddha, verkörpert die überschattende Welt der subjektiven geistigen Wirklichkeiten, während der andere Brennpunkt, Christus, als Vertreter der Welt der emporstrebenden menschlichen Wesen wirkt. Diese Tatsache wird uns in unseren kirchlichen Ritualen symbolisiert, bei welchen der Prister als Brennpunkt wirkt. Doch hier liegt gerade der gewisse Unterschied; die Priesterschaft jener grossen und zukünftigen "Zeremonien der Berührung" wird nicht mehr eine gesonderte und abgetrennte Körperschaft gewisser Menschen sein. Alle können Priester sein und auch ein Laie kann dieses Amt ausüben. Die einzige dazu erforderliche Eigenschaft ist die Fähigkeit sich gleichzuschalten und mit der Seele in Verbindung zu treten und dadurch imstande zu sein, mit allen anderen Seelen mitzuarbeiten.
Abschliessend möge noch gesagt werden, dass die Loge der Meister zu gewissen festgesetzten Perioden des Jahres zusammentrifft. Diese Loge ist bloss ein Name für die Körperschaft jener - durch ihr Gelöbnis - vereidigten Jünger und Schaffenden, die die Christen "Christus und Seine Kirche" nennen. Zu der Periode, die mit dem Mai-Vollmond und dem Wesakfest zusammenfällt, kommt sie regelmässig für drei Hauptzwecke zusammen: Um jene geistige Kraft aufzunehmen, die unseren Planeten durch die Vermittlung Buddhas und Christi zuteil wird, um miteinander über die unmittelbare Notwendigkeit und das Werk zu beraten, das für die Menschheit getan werden muss, und um jene zur Einweihung zuzulassen, die dazu bereit sind, und schliesslich, um Ihre Jünger zu erhöhter Tätigkeit und Dienst anzuregen.
3. Teil
Eines der Ereignisse der gegenwärtigen Weltlage ist die Vorbereitung einer Gruppe von dienenden Helfern der Menschheit vermittels derer das Neue Zeitalter eingeleitet werden kann. Der Zusammenschluss einer Gruppe von Wissenden und Mystikern geht in allen Teilen der Welt ständig vor sich und die Mitglieder dieser Gruppe werden aus allen Organisationen (politischen, wissenschaftlichen und religiösen) sowie aus allen Kirchen, Nationen und Rassen gesammelt. So wird eine Gruppe gebildet, deren Mitglieder Mitglieder aus unterschiedlichen Gebieten stammen. Und diese Gruppe ist es, die am stärksten mit der vermittelten Kraft und der zur Zeit des Wesakfestes angewandten geistigen Anregung in Beziehung gebracht werden kann. Sie kann der übrigen Menschheit gegenüber als Vermittler der Mächte des Lichtes, des Geistes des Friedens, der Weisheit und der Liebe wirken. Ihr ist die Gelegenheit gegeben, den Verbindungsweg zu bilden, durch den die Hierarchie der Wissenden und der Intelligenten arbeiten und die grossen geistigen Leben Ihre erleuchtenden Gedanken übermitteln können. Durch die Mitglieder dieser Gruppe können sie auch für den Aufstieg der Menschheit wirken. Von der Reaktion der Jünger, Mystiker und Wissenden in aller Welt wird das rasche Kommen des Neuen Zeitalters abhängen.
Grosse Worte des Wiederaufbaus sind von dem "geheimen Platz des Allerhöchsten" ausgegeangen und dürfen nicht tauben Ohren begegnen, sondern müssen jene zur Tätigkeit anspornen, die ihnen antworten können und wollen. Ein solches grosses Wort wird bei jedem Mai-Vollmond ausgesprochen.
Das nötigste ist heute die Entwicklung der Intuition und der Unterscheidungskraft der Weltjünger. Sie müssen lernen, die höhere Vision wahrzunehmen, auf den Tag der guten Gelegenheit zu reagieren und die Beziehung zu einem höheren Bewusstsein zu erreichen, was auch immer der Preis sein möge, den das niedere Selbst dafür zu zahlen hat. Wenn sie dies tun, werden sie sich daran erinnern müssen, dass die niedere Natur infolge ihrer uralten und vertrauten Schwingungen ausserordentlich anziehend erscheinen wird und nur durch unendliche Anstrengungen überwunden werden kann. Deshalb muss die Intuition in der Gruppe entwickelt und der Sinn für wirkliche Werte entsprechend berichtigt werden, bevor sie den an sie gestellten Anforderungen auch gewachsen ist und ihre Funktion erfüllt, nämlich die, das Neue Zeitalter einzuleiten. Das Herabströmen der geistigen Kraft zur Zeit des Wesak-Festes hat die Belebung der Intuition der in Gruppen vereinten Jünger, Schüler und Menschen guten Willens zum Ziel.
Die gegenwärtigen Wirrnisse beruhen hauptsächlich auf dem Mangel an dieser intuitiven Fähigkeit. Die Mystiker der Welt beschäftigen sich zu sehr mit ihrer eigenen geistigen Entwicklung, mit Visionen für sich selbst und deren Wirkungen auf sich selbst. Die Schwierigkeiten liegen auch nicht in dem Fehlen an Idealismus oder an vernunftmässiger Aufrichtigkeit. Sie liegen in dem Versagen, die Persönlichkeit jederzeit und um jeden Preis zu opfern, um die intuitive Erkenntnis auch tatsächlich zur physischen Offenbarung und Verwirklichung zu bringen. Man gestattete sich Kompromisse, und in der geistigen Arbeit sind Kompromisse verboten, welche die Persönlichkeit hervorheben und den geistigen Menschen in den Hintergrund drängen. Die Leiter der Menschheit suchen heute jene, die klare Vision, kompromissloses Einstehen für die erkannte Wahrheit und die Fähigkeit besitzen, der vollkommenen Formgebung des Ideals in unermüdlicher Bemühung näher und näher zu kommen.
Die Schaffenden des Neuen Zeitalters werden deshalb aus allen Gruppen zusammengezogen und ihre Wahl wird weitgehendst von dem Masse der Unpersönlichkeit abhängen, mit der sie arbeiten, sowie von der Stärke ihres inneren Kontaktes mit ihrer Seele.
Nun liegt für uns die Frage offen, wie wir, die wir geistige Schüler und dem Dienst an unseren Mitmenschen geweiht sind, am besten helfen und dienen können.
In dieser Übergangsperiode, die dem Neuen Zeitalter vorausgeht, nimmt die Zeit des Wesakfestes von Jahr zu Jahr eine tiefere Bedeutung für all jene an, die an dem Weltdienst interessiert sind oder in Zusammenarbeit mit der Hierarchie der Meister, mit Christus und Seinen Jüngern wirken. Es ist eine Zeit seltener Gelgenheit und selbst die Hierarchie trifft dafür ihre Vorbereitung. Christus und Buddha arbeiten zusammen, um von seiten der Menschheit eine Empfänglichkeit zustandezubringen, so dass die geistige Kraft in sie einzuströmen vermag, die die Flut des gegenwärtigen Elends, der Bedrückung und Ungewissheit hemmen kann und so ein Zeitalter des Friedens einleitet, in dem die Menschen Musse und Gelegenheit finden, ihre Beziehungen zur geistigen Wirklichkeiten zu pflegen.
Unser Planet, die Erde, ist augenblicklich der Brennpunkt grosser Aufmerksamkeit von seiten der Vollzieher des göttlichen Planes. Sie arbeiten heute im Verein mit gewissen Krafttypen und mit gewissen geistigen Wesenheiten anderer Art als die auf Erden allgemein anerkannten. Der Buddha hat zu dieser Zeit ein besonderes Amt als zwischenplanetarischer Vermittler und ist bestrebt, solche Bedingungen herzustellen, die die neuen Mächte des Lichtes und des Friedens herbeiführen können und dadurch auch die Bedingungen auf der Erde ändern. Wenn Seine Bemühungen sich als erfolgreich erweisen, würde ein noch stärkeres Einströmen geistiger Energie von noch grösserer Macht und von etwas anderer Art als jene, die derzeit in und durch unser planetarisches Leben strömt, das Ergebnis sein. Jene Schüler und Jünger, die sich für die Verwirklichung grösserer, geistiger Verantwortung trainieren können und imstande sind, innere Ruhe und eine Haltung gesammelter Aufmerksamkeit zu bewahren, können von dieser Flut geistiger Kraft erfasst werden, und so die Not der Menschheit lindern. Als Vermittler können sie diese Not stillen und durch erklärende Belehrung können sie die Fähigkeit der Menschheit fördern, auf geistige Werte zu reagieren und sie zu verstehen.
Von der ganzen Hierarchie der Meister ist ein Aufruf an alle Jünger und an die Neue Gruppe der Weltdiener ausgegangen, sich zur Zeit eines jeden Mai-Vollmondes für einen krafterfüllten heiligen Monat erhöhter Dienstleistung vorzubereiten. Sie rufen uns alle daher auf, so viel als nur irgendwie möglich mitzuarbeiten und durch intensive Bemühung die Empfänglichkeit der Menschheit für die neuen Kräfte zu steigern, die nun frei werden, um ihr heilbringendes Werk der Vereinigung zu vollziehen.
Sollten Buddha und Christus und die vereinte, gesamte Hierarchie (mit Hilfe aller Jünger und Schüler) in der Hervorbringung einer Art planetarischen Einigung erfolgreich sein, und so den benötigten offenen Verbindungsweg schaffen, dann bleibt uns allen, die wir über das nötige Verständnis verfügen, noch die Aufgabe als Mittler für die Übertragung der Kräfte des Lebens und des Lichtes zu wirken. Wir können den Verbindungsweg zwischen den Denkern und Schaffenden der Welt und der inneren Gruppe der Wissenden und Dienenden offen halten.
Die Periode des Wesakfestes wurde in der letzten Zeit auf fünf Tage der verstärkten Arbeit und erhöhten Dienstleistungen ausgedehnt und zwar auf die beiden dem Vollmond vorangehenden Tage, auf den Tag des Festes selbst und auf die zwei nachfolgenden Tage. Die genaue Stunde des Wesak-Vollmondes selbst ist von ungeheurer Bedeutung.
Die beiden Vorbereitungstage sind als "Tage des Verzichtes und Loslösens" bekannt. Der Tag des Festes selbst gilt als "Tag des Schutzes", während die beiden nachfolgenden Tage die "Tage der Verteilung" genannt werden. Fünf Tage der verstärkten Dienstbemühungen sind also erforderlich, die zum Verzicht auf alles in uns führen, was unsere Nützlichkeit als Diener und Leiter geistiger Kraft hindern könnte. Das heisst, dass wir uns nach entsprechender Vorbereitung, Weihe und dem Aufwärtsstreben in den ersten zwei Tagen, dann am Tage des Festes selbst einfach als die aufnehmenden Weiterleiter von soviel geistiger Kraft betrachten sollten, wie wir eben fassen können. Als Kanäle müssen wir darauf vorbereitet sein, uns selbst im Dienste des Verbundenwerdens, des Aufnehmens und des Festhaltens geistiger Kraft für die übrige Menscheit ganz zu vergessen. Wir müssen lernen, den Tag des Festes selbst als den Tag des Schweigens zu betrachten, eines subjektiven Schweigens und inneren Friedens, der ununterbrochen aufrechterhalten bleiben kann, obwohl wir zur gleichen Zeit durch unsere Rede und durch tätige Anteilnahme an anderen dienstbar sind. Während dieses Tages sollen nur zwei Hauptgedanken beständig unsere Aufmerksamkeit festhalten: die Not unserer Mitmenschen und die Notwendigkeit, einen Gruppenverbindungsweg zu schaffen, durch den die geistige Kraft auch anderen zugänglich wird. Wir wollen uns bemühen, uns ständig im Lichte unserer eigenen Seele zu halten und dadurch beginnen, als Seelen zu wirken, deren Interesse stets die ganze Gruppe und nicht einzelne Personen betrifft und deren Bewusstsein das des Ganzen und nicht das eines Teiles ist.
An den beiden folgenden Tagen sollte unsere gesamte Aufmerksamkeit sich von uns selbst abwenden und der äusseren Welt zuwenden, in dem Bestreben, jenes Mass an geistiger Energie weiterzugeben, das wir imstande waren, erfolgreich aufzunehmen und festzuhalten.
Als Christus noch auf Erden weilte, lehrte Er Seine Jünger, dass erfolgreiche geistige Bestrebungen heilender Natur nur durch Beten und Fasten weitergeleitet werden könnten. Diese Bestrebung anlässlich eines jeden Wesakfestes ist eine Gruppenbemühung, um eine umfassende Gruppenheilung hervorzurufen. Durch das Gebet (durch geheiligten Wunsch, erleuchtete Gedanken und verstärktes, aufwärtsstrebendes Verlangen) und durch eigene Selbstbeherrschung kann das Werk zu erfolgreicher Erfüllung gebracht werden. Eine Gruppenbemühung ist erforderlich und jeder von uns, der die Vision wahrnehmen kann, ist imstande mitzuhelfen. Da ist keiner zu klein oder zu unbedeutend, um dienstbar zu sein, denn gerade durch die Vereinigung des emporstrebenden Sehnens aller kann der Segen ausgelöst werden und schliesslich auch erfolgen. Jeder von uns kann etwas dazu beitragen, der Menschheit aus der Sackgasse herauszuhelfen, in die sie geraten ist, und es ermöglichen, das Neue Zeitalter des Friedens und guten Willens einzuleiten.
Wir arbeiten jedoch nicht für ein Jahrtausend und haben nur zwei Hauptziele: Erstens, einen alten Rhythmus zu brechen und dafür einen neuen und besseren einzusetzen. Dazu ist die Zeit ein wichtiger Faktor und dies sollte nicht vergessen werden. Das, was übel und unheilvoll ist, ist im Begriff auf uns herabzustürzen. Dieses drohende Übel aber kann zerstreut und die Gefahr des Unheils abgewendet werden. Das Wesakfest bietet eine grosse Gelegenheit zur Anrufung und Hervorrufung jener Kräfte, die das Übel beheben und das Gute herbeiführen können. Zweitens, die vereinten Bestrebungen aller zur Zeit eines jeden Vollmondes (besonders aber zur Zeit des Wesak-Vollmondes) zusammenzufassen und zu verschmelzen, um so einen Verbindungsweg zu schaffen, der klar ist und die Berührung der Neuen Gruppe der Weltdiener, die aus allen wahren Jüngern, Schülern und Menschen guten Willens aller Nationalitäten und Glaubensbekenntnissen besteht, mit der wartenden Hierarchie der Jünger Christi herzustellen. Sobald dieser Verbindungsweg endgültig geschaffen ist und eine grosse Wahl denkender Menschen seine Funktionen und Auswirkungsmöglichkeiten erkennen, wird es auch leichter, geistige Wahrheiten dem öffentlichen Bewusstsein zugänglich zu machen, und es Christus und der Hierarchie der Meister zu ermöglichen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Die Errichtung eines solchen Verbindungsweges durch die Schüler der Welt geht heutzutage vor sich. Ist es nicht möglich, dass die wahre Funktion religiöser Zeremonien einfach den Zweck hat, eine solche Verbindung zwischen der Welt der subjektiven Wirklichkeiten und der Welt des täglichen Lebens zu schaffen? Vielleicht wird die neue kommende Weltreligion diese Ideen zur Grundlage und das Werk der Universalkirche des Neuen Zeitalters die Zeit des Vollmondes eines jeden Monates zum Mittelpunkt haben, und sich allmählich zu einer Wissenschaft geistiger Annäherung oder Technik geistigen Kontaktes entwickeln. Dies würde unsere neuen Kirchenrituale bestimmen und ein Anzeichen der wiederauftauchenden Wahrheit über den Weg zurück zu Gott sein. Einige von uns glauben bereits, dass es so sein wird. Dies wird der neue Weg der Vereinigung sein. Diese Vereinigung ist jedoch nicht dieselbe wie die mystische Vereinigung der heiligen Schriften oder der Tradition der Mystiker. Diese betrifft nämlich die Beziehung der einzelnen Persönlichkeit zu Gott und der eigenen Seele. Es ist auch nicht die Vereinigung in bezug auf die Gruppe von Jüngern eines Meisters. Diese beruht auf vorbereitenden Erfordernissen, die ebenfalls von der Anwendung durch die einzelne Person abhängen. Diese erwähnte Vereinigung hat eine viel grössere Wichtigkeit, denn es wird eine Gruppenvereinigung sein und eine Gruppenbeziehung zwischen der Welt des geistigen Daseins und der Welt des äusseren Lebens herstellen. Es ist ein Zusammenbringen des Objektiven mit dem Subjektiven, des Äusseren mit dem Inneren, in einer ganz neuen Art.
Nun wollen wir noch zusammenfassen, was wir anlässlich eines jeden kommenden Wesakfestes und in schwächerem Grade anlässlich eines jeden Vollmondes im Monat können. Wir bemühen uns, eine Gruppenbestrebung solchen Einflusses durchzuführen, dass sie zur rechten Zeit durch ihre wachsende Triebkraft eine mächtige magnetische Anregung auslösen kann. Sie wird hoch hinauf bis zu jenen Wesen reichen, welche die Hüter der Menschheit und der Zivilisation unserer Welt sind, durch die die Meister der Weisheit und durch Christus und Seine Kirche wirken. Sie wird einen von Ihnen hervorgerufenen magnetischen Antrieb als Erwiderung auslösen. Dies wird die überschattenden, heilbringenden Mächte, die die Liebe Gottes verkörpern, und eine bedürftige Welt zusammenbringen. Durch die konzentrierte Bemühung der Neuen Gruppe der Weltdiener können Licht, Inspiration und "geistige Heilung" in einer so mächtigen Flut freigemacht werden, dass bestimmte Veränderungen im menschlichen Bewusstsein dadurch zustande gebracht und die Bedingungen in der Welt wesentlich verbessert werden. Die Menschheit wird dann imstande sein, die nötige Verbesserung selbst vorzunehmen und dies im Glauben an ihre eigene Weisheit und Macht. Und doch steht hinter ihr seit allen Zeiten die Gruppe der Schüler und Jünger, die im Stillen und in Einklang miteinander und mit der Hierarchie wirken und so den Verbindungsweg offen halten, durch den die benötigte Weisheit, Kraft und Liebe von der göttlichen Quelle aus einströmen kann. Bei dieser grossen Aufgabe sind folgende Gruppierungen und Beziehungen zu betrachten:
1. Die Mächte des Lichtes und der Geist des Friedens.
2. Die planetarische Hierarchie oder Christus und seine Kirche.
3. Buddha, der die Weisheit Gottes verkörpert.
4. Christus, der die Liebe Gottes verkörpert.
5. Die Neue Gruppe der Weltdiener, die Jünger und Schüler.
6. Die Menschheit als ein Ganzes, die bedürftig ist und Licht und Hilfe sucht.
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Es möge ferner betrachtet werden, dass Buddha in Sich Selbst die herabströmende Kraft sammelt, während Christus in Sich Selbst das ausgehende Verlangen und das geistige Streben des ganzen Planeten konzentriert. Dies bildet eine planetarische Gleichschaltung von grosser Macht. Falls die nötige Arbeit jedes Jahr bei Wiederkehr des Wesakfestes durchgeführt wird, werden auch die notwendigen Berichtigungen in der Welt gemacht werden. Der Erfolg oder das Versagen der erhofften Anregung liegt weitgehendst in unseren eigenen Händen. Wenn das Werk sich als erfolgreich erweist, wird es auch möglich sein, die neue Beziehung zwischen Hierarchie und der Menschheit einzuleiten. Dies sollte den Anfang einer neuen Art vermittelnden Wirkens kennzeichnen, das diesmal von einer Gruppe dienender Helferseelen durchgeführt wird, die selbst geschult werden, um schliesslich jene Gruppe zu bilden, die die Welt erretten kann.
Über die Bedeutung der Stier-Zwillings‑Vollmonde
Hier muss ich ein Hinweis geben und ich tue es mit grosser Freude. Dieses Jahr (1946) kennzeichnet den Beginn eines Zyklus, in dem die Menschheit enger einbezogen ist in die Feste als je zuvor, und in welchem sie einen viel bedeutenderen Anteil nehmen kann als je vorher. Das Wesakfest wird schon lange in vielen Ländern gehalten und im Laufe der Zeit - wenn die Unterrichtung der Massen zunimmt - wird die in der Zeit des Mai-Vollmondes (hier und in den folgenden ist mit "Mai-Vollmond" der Stier-Mond gemeint, der 1953 in den April fällt; mit dem Juni-Vollmond ist der Zwillingsmond gemeint) stattfindende Versammlung grosse Bedeutung erlangen, aber ihr Grundton wird geändert sein... Es ist die Absicht Buddhas und Christus, dass in jedem Lande schliesslich jemand sein soll, der als ihr Vertreter zur Zeit der zwei Feste handelt, so dass die Verteilung geistiger Energie aus dem ersten grossen Aspekt oder Strahl direkt von Buddha (und später Shamballa) zu Christus und dann von Christus zu jenen Jüngern in jedem Land erfolgt, die überschattet werden können und so als Kanäle dienen für den direkten Energiestrom. Derselbe Vorgang wird zur Zeit des Juni-Vollmondes erfolgen, ausgenommen, dass Shamballa nicht so einbezogen sein wird, und mit dem Unterschied, dass zum Mai-Fest ein Jünger des zweiten Strahles überschattet wird und beim Juni-Fest ein Jünger des zweiten Strahles Christus in jedem Land vertreten wird. Das kann entweder den Seelen- oder den Persönlichkeitsstrahl des Jünges betreffen (Wesak-Botschaft 1946).
Das Wesakfest - Der Vollmond (Stier) Buddhas
Der Festtag selbst wird als "Tag der sicheren Beschützung" angesehen, während die nachfolgenden zwei Tage "Tage der Verteilung" genannt werden. Diese Bezeichnungen haben für die Hierarchie der Meister eine völlig andere Bedeutung als für die übrige Welt. Es ist zwecklos (und ausserdem nicht erlaubt), deren tiefste Bedeutung zu erklären. Diese fünf Tage bedeuten eine äusserste Anstrengung im Erweisen von Dienstleistungen, welche zum Verzicht auf all das führt, was uns daran hindern könnte, eine brauchbare Stromleitung spiritueller Kräfte zu sein. Das heisst also, dass wir uns, nach genügender Vorbereitung, Hingabe und geistiger Einstellung in den beiden ersten Tagen, am Festtag selbst als Empfänger oder Verwalter von so viel einströmender geistiger Kraft betrachten sollen, als wir nur immer aufspeichern können. Als Übermittler von Kräften müssen wir bereit und gewillt sein, uns selbst zu vergessen, wenn wir im Dienst für die übrige Menschheit Kräfte erspüren, empfangen und festhalten. Den Festtag selbst sollen wir als Tag des Schweigens ansehen. Ich meine damit den inneren Frieden und feierlichen Ernst, die ungeschmälert beibehalten werden können, auch wenn der äussere Mensch durch Reden und Ansprachen der Bedeutung des Tages Ausdruck gibt. Der Festtag soll ein Tag des Dienens sein, das ausschliesslich auf esoterischem Niveau erfolgt; ein Tag, an dem man in völligem Vergessen der eigenen Person nur an die Not der Menschheit denkt. Während dieser fünf Tage sollen nur zwei Gedanken uns ständig beschäftigen: die Not unserer Mitmenschen und die Notwendigkeit, als Gruppe eine Kraftleitung zu bilden, durch welche unter der erfahrenen Leitung der ausgewählten Mitglieder der Hierarchie die geistigen Energien in den Körper der Menschheit einströmen können. Ein jeder von uns, ganz gleich, wer es ist, auf welchem Platz er steht oder in welchem Milieu er sich befindet, ganz gleich, wie alleinstehend oder getrennt er sich von all denen fühlen mag, die gleich ihm das visionäre Bild erschauen, kann an diesem Festtag und den beiden vorangehenden und nachfolgenden Tagen in Gruppenformation wirken und denken, und er kann als stiller Verteiler von Kraftströmen fungieren.
Während der zwei Tage vor dem Vollmond wollen wir uns innerlich auf Hingabe und Dienen einstellen und versuchen, für all das aufnahmebereit zu werden, was unsere Seele uns eingeben wird, um uns zu einem brauchbaren Werkzeug für die Hierarchie zu machen. Die Hierarchie wirkt durch Gruppen von Seelen. Wie stark die Kraft und Wirkung einer Gruppe ist, eben das soll erprobt und geprüft werden. Diese Gruppen kommen ihrerseits mit den Persönlichkeiten in Kontakt und stärken deren Hingabe und Aufmerksamkeit. Am Vollmondtag trachten wir danach, unsere Gedanken ständig im Licht zu halten. Wir sollten jedoch weder über das zu erwartende Geschehen uns bestimmte Vorstellungen machen, noch nach greifbaren Ergebnissen und Auswirkungen Ausschau halten.
Während der zwei Tage nach dem Vollmond sollen wir unsere Aufmerksamkeit ständig sowohl von uns als auch von den inneren Ebenen weg und auf die Aussenwelt hinlenken. Unser Bestreben wird dahin gehen, so viel spirituelle Energie, wie wir aufgefangen haben mögen, weiterzuleiten und an andere Menschen zu verströmen. Damit ist dann unsere Aufgabe, bei dieser besonderen Dienst-Aktion persönlich mitzuarbeiten, erfüllt.
Diese Hierarchische Kraftanspannung, der eine Periode intensivster Vorbereitung vorausgegangen war, dauert fünf Tage. Die Hierarchie beginnt ihre Vorbereitungen für diese günstige Zeit genau in der Stunde, als "die Sonne begann, nordwärts zu wandern". Aber die Mitglieder der Hierarchie ermüden nicht so schnell wie die Menschen; einem menschlichen Aspiranten ist es unmöglich, eine so lange Vorbereitungszeit durchzuhalten, wie tief auch seine persönliche Hingabe sein mag.
Als Christus auf Erden weilte, sagte Er Seinen Jüngern, dass sie mit geistigen Heilungen keinen Erfolg haben würden, falls sie dieses Bemühen nicht mit Gebet und Fasten unterstützen. Will der Leser über diese Worte nachdenken? Hier handelt es sich um ein Gruppenbemühen, die Heilung einer riesigen Menschengruppe zu versuchen. Durch Gebet (geheiltes Verlangen, erleuchtetes Denken, intensives Streben) und Disziplinierung des physischen Körpers für eine kurze Zeit und für einen bestimmten Zweck kann eine solche Heilung vollbracht werden.
Was soll nun an jenem so wichtigen Mai-Vollmond erreicht werden? Ich werde die Ziele in der Reihenfolge ihrer Bedeutung und so klar und kurz anführen, als es dieses tiefgründige Thema erlaubt.
1. Es sollen gewisse Energien, welche die Menschheit stark beeinflussen können, freigesetzt werden. Wenn dies geschieht, werden sie den Geist der Liebe, der Brüderlichkeit und des guten Willens auf Erden beleben und anfeuern. Diese Energien sind genauso wirklich und klar erkennbar wie jene Energien, mit denen sich die Wissenschaft beschäftigt und die sie "kosmische Strahlen" nennt. Ich spreche von wirklichen Energien und nicht von gefühlsdiktierten Abstraktionen.
2. Alle Menschen guten Willens in der Welt sollen zu einem einheitlichen, integrierten Ganzen, das als organische Einheit reagiert, verschmolzen werden.
3. Es sollen gewisse Grosse Wesen angerufen werden, Deren Hilfe erlangt werden kann und wird, falls das erstgenannte Ziel durch Verwirklichung des zweiten erreicht wurde; und diese Grossen Wesen werden dieser Anrufung und Bitte nachkommen. Der Leser möge über die Synthese dieser drei Ziele nachsinnen. Es ist völlig belanglos, welchen Namen diese grossen, lebensspenden Kräfte haben. Man kann sie als Stellvertreter Gottes ansehen, die mit dem Logos, dem Grossen Geist des Lebens und der Liebe, dem Einen, in Dem wir leben, weben und unser Dasein haben - zusammenarbeiten können und wollen. Gewisse Denker mögen Sie als Erzengel des Allerhöchsten ansehen, deren Werk durch die Tätigkeit Christi und Seiner Jüngerschar, der wahren, lebendigen Kirche, möglich wurde. Andere mögen Sie als die führenden Oberhäupter der planetarischen Hierarchie ansehen, die hinter der Evolution unseres Planeten stehen und nur selten am äusseren Weltgeschehen aktiv teilnehmen; Sie überlassen dies den Meistern der Weisheit und greifen nur in Zeiten drohender Not, wie der gegenwärtigen, ein. Mit welchem Namen immer wir Sie nennen mögen, Sie stehen in Bereitschaft zu helfen, falls der Ruf mit genügender Stärke und Kraft von den Aspiranten und Jüngern zur Zeit des Mai- und Juni-Vollmondes ausgesandt wird.
4. Von der inneren Seite soll eine angestrengte und zielbewusste Tätigkeit der Hierarchie der Meister, Jener erleuchteten Geister, in deren Händen die Führung der Welt liegt, angefordert werden. Es ist erwünscht, dass eine wechselseitige Resonanz und Empfänglichkeit zwischen den folgenden drei Gruppen zustande kommt und sich praktisch auswirkt:
a. die wartende und zur Zeit äusserst besorgte Hierarchie. Ihre Besorgnis beruht auf der Tatsache, dass selbst die Meister nicht sagen können, wie die Menschen reagieren werden und ob sie einsichtig genug sind, die ihnen gebotene günstige Gelegenheit zu nutzen. Die planvoll gegliederte Hierarchie steht unter der Leitung Christi, des Meisters aller Meister und des Lehrers der Engel und der Menschen. Er wurde zum Mittler zwischen den Erdbewohnern und Buddha, Buddha zum Vermittler zwischen der gesamten wartenden Hierarchie und den hilfswilligen Grossen Kräften.
b. Die Neue Gruppe der Weltdiener. Sie besteht derzeit aus allen jenen empfänglichen und hingebungsvollen Menschheitshelfern, deren Ziel der Weltfriede ist und deren Streben darauf ausgeht, auf dieser Erde den guten Willen als Grundlage für zukünftige Existenz und Weltentwicklung herbeizuführen. Ursprünglich bestand diese Gruppe aus einer handvoll bestätigter Jünger und aus Aspiranten, die sich dem Dienst an der Menschheit widmeten. Ihre Reihen wurden während der letzten zehn Monate für alle jene Menschen guten Willens geöffnet, die für rechtes gegenseitiges Verstehen aktiv arbeiten und gewillt sind, sich aufzuopfern, um der Menschheit zu helfen; sie sehen keinerlei trennende Schranken und kennen keinen Unterschied in Rassen, Nationalitäten und Religionen.
c. Die grosse Anzahl von Männern und Frauen, die für die verkündeten Ideen Interesse und Verständnis gezeigt haben und den Zielen internationaler Verständigung, wirtschaftlicher Zusammenarbeit und religiöser Einheit zustimmen. Wenn es möglich wäre, zwischen diesen drei Gruppen von Denkern und Dienstbeflissenen einen inneren Kontakt herzustellen und sie - wenn auch nur vorübergehend - zu einer harmonischen Einheit zu verbinden, dann könnte viel erreicht werden. Die Tore zu einem neuen Leben könnten sich öffnen und die neuen spirituellen Kräfte könnten einströmen. Das ist das Ziel und die Grundidee der grossen Gruppe.
Darf ich nun an den Leser einige Fragen stellen. Welche Bedeutung hat der Mai-Vollmond für sie persönlich? Scheint Ihnen der Festtag wichtig genug, um alle Kräfte zu mobilisieren? Glauben Sie auch wirklich daran, dass an diesem Tage tatsächlich spirituelle Energie von solcher Stärke freigesetzt werden kann, dass sich die Weltsituation ändern wird, vorausgesetzt, dass alle Menschen ihren Teil dazu beitragen? Glauben Sie wirklich daran und können Sie in der Praxis zu diesem Glauben stehen, dass an diesem Tage Buddha zusammen mit Christus und der Hierarchie Erleuchteter Geister sowie einige der Gegenstücke der Dunkelkräfte in Bereitschaft stehen, um Gottes Pläne auszuführen, wenn Ihnen die Menschheit dazu das Recht erteilt und ihre Zustimmung gibt? Ihre Hauptaufgabe, lieber Leser, besteht zur Zeit nicht darin, mit den Mächten des Bösen und der Finsternis zu ringen; Sie sollen vielmehr die Aufmerksamkeit und Anteilnahme der Kräfte des Lichts erwecken, die Hilfsquellen der Menschen guten Willens mobilisieren und eine richtige Einstellung in der heutigen Welt zustande bringen. Setzen Sie dem Übel keinen Widerstand entgegen, sondern bieten Sie die Kräfte des Guten auf und stärken Sie die Hände derer, die auf der Seite der Gerechtigkeit und Liebe arbeiten, derart, dass die Kräfte des Bösen weniger Möglichkeiten und Aussicht haben.
Wenn Sie meinen Worten nur etwas Vertrauen schenken (so klein wie ein Senfkorn), und wenn Sie an das Wirken des göttlichen Geistes und an die Gottnatur des Menschen fest glauben, dann denken Sie nicht an sich, sondern tragen Sie im Mai mit allen Kräften zu dem vereinten grossen Bemühen bei, den Geist der Liebe und des guten Willens zu stärken, um den Lauf des Weltgeschehens zu ändern.
("Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen", 2. Band, S. 687-692)
Das Fest der Menschheit - Der (Zwillings-) Vollmond Christi
Das Junifest, das so allein Christus gehört und das Seine Beziehung zur Menschheit betont, umfasst in Wirklichkeit drei ganze Tage, von denen jeder ein anderes Leitmotiv hat:
1. Das Motiv der Liebe in ihrem hierarchischen Sinn, frei von Empfindlichkeit, Gefühl und Betonung des persönlichen - eine Liebe, die opfert und versteht, die mit Festigkeit und Entschlossenheit handelt, und die für das Ganze und nicht im Interesse irgendeiner Gruppe oder Einzelperson arbeitet.
2. Das Motiv der Auferstehung betont die neue Art des Lebens, des lebendigen Christus und jenes "mehr aus-der-Fülle-Lebens", das der Krieg möglich gemacht hat, indem er seine Rückkehr zu den wirklichen Werten erzwang.
3. Das Motiv der Verbindung, einer engeren Beziehung zwischen Christus und Seinem Volk, zwischen der Hierarchie und der Menschheit.
Das Wort "Leitmotiv" wurde mit Bedacht gewählt und bezeichnet den Klang, der jedem grossen Einströmen an diesem Maifeste vorausgeht; diese Energien werden freigelassen während einer feierlichen Zeremonie an jedem der drei Tage. Bei jeder Zeremonie sagt Christus die Invokation allein, dann intoniert die Hierarchie die Verse allein, indem sie Licht, Liebe und Guten Willen anruft (an jedem der drei Tage einen Vers). Jene Jünger oder Eingeweihten, die an den Dreiecken oder der Bewegung des Guten Willens interessiert sind und die beobachten, werden sie in ihrem Geist fühlen, wenn sie den ersten und dritten Vers aussprechen, und die Neue Gruppe der Weltdiener wird Eindrücke haben, wenn der zweite Vers gesungen wird.
Ich möchte eure Aufmerksamkeit deshalb auf die Anteilnahme lenken, die die Hierarchie für die keimenden Anstrengungen zeigt, an denen ihr beiteiligt seid und welche ich auslöste; ich möchte jedoch betonen, dass von der Aufmerksamkeit niemand ausgeschlossen ist, denn wenn irgendwo zwei oder drei versammelt sind im Namen des Meisters der Hierarchie, wird Energie fliessen; dass überall, wo guter Wille das Ziel ist und Anstrengungen - gleich welcher Art - gemacht werden, die Energie des Willens-zum-Guten sich selbst bemerkbar macht, und dass die Neue Gruppe der Weltdiener eine weit grössere Gruppe ist, als gerade die kleine, die euch bekannt ist. Heute hat sie mehrere Millionen Mitglieder.
(Wesakbotschaft 1946)
Beziehungen der zwei Feste
Zur Zeit des Mai-Vollmondes wird Buddha ein grosses Mantram ertönen lassen, und der "absorbierende Mittler" der Kraft des ersten Strahles werden. Er wird die magnetische Kraft des zweiten Strahles benutzen, um diese Kraft zu sich heranzuziehen und sie gleichmässig festzuhalten, bevor er sie wieder zurücksendet. Christus wird dann - seitens der Hierarchie - der "empfangende Mittler" dieser mächtigen Energie werden, und die sieben Gruppen der Meister, die mit den menschlichen und untermenschlichen Reichen arbeiten, werden (in Antwort auf seine Bitte), die "ausstrahlenden Mittler" für den siebenfältigen Ausdruck dieser Kraft werden.
Zur Zeit des Juni-Vollmondes wird die Hierarchie, unter der Führung Christi, diesen Willen-zum-Guten über die Menschheit freilassen, was sieben grosse Ergebnisse hervorbringt, entsprechend den sieben Unterstrahlen dieses ersten Strahles von Wille oder Kraft:
1. Den Jüngern der Welt und den Eingeweihten unter den Menschen wird Kraft gegeben, so dass sie wirkungsvoll und weise den kommenden Wiederaufbau lenken können.
2. Der Wille zur Liebe wird die Menschen guten Willens überall anregen, so dass der Hass allmählich überwunden wird und die Menschen versuchen werden, gemeinsam in Zusammenarbeit zu leben. Das wird einige Zeit dauern, aber der innere Antrieb ist da und bedarf nur der Anregung.
3. Der Wille zum Handeln wird intelligente Menschen in der ganzen Welt dazu bringen, die Handlungen einzuleiten, die den Grund legen für eine neue, bessere und glücklichere Welt.
4. Ebenso wird der Wille zur Zusammenarbeit ständig zunehmen. Die Menschen werden rechte menschliche Beziehungen wünschen und fordern - ein allgemeineres Ergebnis als das durch die Tätigkeit der ersten drei Aspekte dieses Strahles hervorgebrachte, das aber eine natürliche Folge dieser Tätigkeit ist.
5. Der Wille zum Wissen und zum richtigen und schöpferischen Denken wird eine hervorstechende Eigenschaft der Massen werden. Wissen, meine Brüder, ist der erste Schritt zur Weisheit.
6. Der Wille zum Beharren (der ein Aspekt der Hingabe und des festgelegten Idealismus ist) wird eine menschliche Eigenschaft werden -eine Veredelung des Grundinstinktes der Selbsterhaltung. Dieser Wille führt zu einem beharrlichen Glauben an die von der Hierarchie vertretenen Ideale und dem Beweis der Unsterblichkeit.
7. Der Wille zum Organisieren wird einen Aufbauprozess fördern, der durchgeführt wird unter der direkten Eingebung der Hierarchie. Der Mittler wird die Kraft des Guten Willens der Neuen Gruppe der Weltdiener sein und der dementsprechende Gute Wille der Menschheit.
(Wesakbotschaft 1944)
Der Welt-Invokationstag
Seit 1952 wird der Vollmond der Zwillinge auch als World Invocation Day beobachtet. Die Große Invokation, die seit 1945 von der Menschheit genutzt wird, ist zu einem festen Bestandteil der Arbeit der Feste und der Vorbereitung auf das Wiedererscheinen Christi geworden.
Die Grosse Invokation
Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes
ströme Licht herab ins Menschendenken.
Es werde Licht auf Erden.
Aus dem Quell der Liebe im Herzen Gottes
ströme Liebe aus in alle Menschenherzen.
Möge Christus wiederkommen auf Erden.
Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt,
lenke plan‑beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen
zu dem Endziel, dem die Meister wissend dienen.
Durch das Zentrum, das wir Menschheit nennen,
entfalte sich der Plan der Liebe und des Lichtes
und siegle zu die Tür zum Übel.
Mögen Licht und Liebe und Kraft den Plan auf Erden wieder herstellen.
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