Die Seminare des Jahres 2017 in London, Genf und New York untersuchten das Thema: Vom Unwirklichen zum Wirklichen. Die ZusammenkĂŒnfte umfassten einige tiefgehende Betrachtungen ĂŒber die Natur und Bedeutung der Wahrheit in vier Hauptgebieten: Journalismus und Medien; Bildung; Wissenschaft; Kunst. Aufgrund der FĂŒlle des Materials und der interessanten Verbindungen zwischen den Gedanken der Redner, teilen wir den Seminarbericht auf zwei Ausgaben des Newsletters auf. Es folgt eine Zusammenfassung der Ideen, die von jedem Redner angesprochen wurden und einige zentrale Zitate wurden hervorgehoben. Der vollstĂ€ndige Inhalt der PrĂ€sentationen der Redner ist auf Video erhĂ€ltlich unter worldgoodwill.org/video. In dieser Ausgabe betrachten wir Wahrheit in Bezug auf Journalismus/Medien und Bildung. Die nĂ€chste Ausgabe wird sich in derselben Art mit Wissenschaft und Kunst befassen. Wir hoffen, dass durch diese Vorgehensweise mehr Licht auf diese ganze Thematik geworfen werden kann. Bitte teilen Sie uns ihre Meinung diesbezĂŒglich mit.

Bevor wir die Gedanken der Referenten betrachten, hier noch einige einleitende Ideen zur Orientierung. Ähnlich, wie ein Diamant viele Facetten hat, so kann man sich der Wahrheit von verschiedenen Blickwinkeln und Betrachtungsweisen aus annĂ€hern. Eine einfache Herangehensweise, um damit zu  beginnen, ist es, anzunehmen, dass Sprache das Hauptinstrument der Vermittlung von Wahrheit ist. Nach alledem, was könnte denn klarer sein als Worte? Doch sobald wir uns in den WörterbĂŒchern der Welt umsehen, erkennen wir das Dilemma: Worte fĂŒr sich allein genommen, können uns nur sehr beschrĂ€nkt ĂŒber einen bestimmten Fall oder eine bestimmte Sache informieren. Jede Definition fĂŒr sich genommen, verhĂ€lt sich wie die ‘beweglichen religiösen Feiertage’ im Jahr: die Bedeutung vieler Wörter verĂ€ndert sich im Laufe der Jahrhunderte. Noch dazu teilen die verschiedenen Sprachen, im Sinne eines VerstĂ€ndnisses fĂŒr Worte, AusdrĂŒcke und Begriffe, die Welt unterschiedlich auf. Daher deuten Worte, in einem bedeutsamen Sinne, nur auf den Weg in Richtung Wahrheitsfindung hin. Nichtsdestotrotz sind Worte das Hauptwerkzeug, durch das wir die Wahrheit zu erfassen suchen (obwohl auch das Einbringen von Bildern und Symbolen sich zunehmend als wichtig erweist). Daher mĂŒssen wir genau darauf achten, wer diese wie nutzt, und aus welchem Grund.

Da die Bedeutung von Worten sich unausweichlich im Laufe der Zeit verĂ€ndert und entwickelt, ergibt sich hieraus eine wichtige Konsequenz: wir sollten wachsam sein, wenn ein Einzelner oder Gruppen darauf pochen, dass es nur eine einzige ‘wahre’ Bedeutung fĂŒr ein Wort oder eine Idee gibt. In dieser Richtung ist die Gefahr dogmatischen Denkens zu finden, die Institutionen aller Arten, und nicht nur Religionen, seit Anbeginn der Zeiten betört hat. In dem Moment, in dem wir – zum Beispiel bei auftretenden Unstimmigkeiten – darauf beharren, die einzig wahre Bedeutung von etwas zu kennen, nehmen wir uns die Möglichkeit einer zivilisierten Diskussion und eines respektvollen Äußerns von Meinungsverschiedenheiten, was mögliche Zukunftsaussichten einengt, von denen wir hoffen, dass sie eines Tages Wirklichkeit werden könnten. Aus der Sicht der Esoterik ist unser ganzes Universum eine stetige Entwicklung des Lebens, des Bewusstseins und der Ausgestaltung der Formen. Daher mutet es schon sehr eigenartig an, wenn eine Idee, eingekleidet in ein Wort oder in eine Abfolge von Worten, bereits ihre endgĂŒltige Form oder Bedeutung erreicht haben soll, wĂ€hrend alles andere in stetem Wandel begriffen ist. Entgegen dem ist es schon fast ein Axiom der esoterischen Betrachtungsweise, dass die tiefen spirituellen Wahrheiten, die unserem tĂ€glichen Leben zugrunde liegen, fortschreitend, in reichhaltigeren ZusammenhĂ€ngen und feineren Nuancen offenbart werden; nĂ€mlich in dem Maße, wie unsere FĂ€higkeit wĂ€chst, die subtileren Ebenen des Daseins wahrzunehmen. Es ist ein Fehler, die zeitlosen Ideale des Guten, des Wahren und des Schönen in die enge HĂŒlle von festen Definitionen zwĂ€ngen zu wollen, die sich im Laufe der Zeit ergeben haben. Diese Fehlentwicklung wird noch vergrĂ¶ĂŸert, wenn Einzelne oder Gruppen glauben, sie hĂ€tten ein Recht darauf, oder gar die Verpflichtung, diese Definitionen anderen aufzuerlegen. Das Heilmittel fĂŒr eine solch spaltende Herangehensweise kann in der Liebe und Weisheit der Seele gefunden werden, die immer einschließlich ist.

Neben der Starrheit aufgestellter Dogmen besteht auch die Gefahr, Sprache zu missbrauchen, wenn beispielsweise die Absicht vorherrscht, andere manipulieren oder gar tĂ€uschen zu wollen, um eigennĂŒtzige Ziele zu verfolgen. Meistens tritt eine solche  egoistische ‘Gewinnoptimierung’ im Gebiet der Politik und der Wirtschaft auf. Verblendung (Glamour) ist ein Ausdruck fĂŒr dieses PhĂ€nomen – und wĂ€hrend die gemeinhin angenommene Definition dieses Ausdrucks FrivolitĂ€t und Dekadenz suggeriert, sieht das esoterisch geneigte VerstĂ€ndnis diese als den Versuch an, das Wirkliche und das Wahre, auf den physischen, emotionalen und mentalen Ebenen, zu verschleiern. TatsĂ€chlich ist die bewusste Anstrengung, kraft des Lichtes der Seele und der Intuition ‘durch’ diese Verblendung hindurchzusehen, die Hauptherausforderung fĂŒr alle, die dem spirituellen Pfad zu folgen suchen.

Wenn wir uns von der Sprache an sich nun der Anwendung von Sprache innerhalb der Medienlandschaft zuwenden, welche mit dieser Aufgabe ganz zentral betraut ist, eröffnet sich uns eine weitere Dimension, die uns vom Unwirklichen zum Wirklichen streben lĂ€sst: Wahrhaftigkeit. Wir vertrauen darauf, dass Journalisten sich als Zeugen fast aller wichtigen Gegebenheiten betĂ€tigen, die unser tĂ€gliches Leben formen. Wir können jedoch auch in uns selbst die Möglichkeiten des Irrtums und der Verzerrung in unseren Wahrnehmungen erkennen; sogar in den einfachsten physischen Vorkommnissen. Daher mĂŒssen wir immer auch mit der Fehlbarkeit von Journalisten rechnen, selbst wenn diese sich bemĂŒhen mögen, die Öffentlichkeit möglichst klar darĂŒber zu informieren, was sich tatsĂ€chlich ereignet hat. Denn die Sichtweise der Journalisten ist nicht nur von deren eigener Wahrnehmung bedingt, sondern auch von den Wahrnehmungen und Worten ihrer Quellen beeinflusst, samt deren Fehlbarkeiten und bewussten oder unbewussten Vorlieben. Durch all diese Faktoren kann dasjenige beeinflusst werden, was Journalisten mit ihren BeitrĂ€gen in den Vordergrund stellen. Oder sie beeintrĂ€chtigen die Art und Weise, wie sie ihre Beobachtungen darstellen und was sie in ihrer Auswahl weglassen oder unausgesprochen lassen. Es gibt noch ein Endglied in der Kette von AblĂ€ufen zwischen einem Ereignis selbst und dem Erfassen desselben vermittels kognitiver Prozesse: nĂ€mlich die bewussten oder unbewussten Vorlieben im Denken der Leserschaft oder Zuhörer. Wenn eine PrĂ€ferenz tief genug verwurzelt ist, werden einige der EmpfĂ€nger von Informationen nur das hören, was sie hören wollen, unabhĂ€ngig davon, wie geschickt oder ĂŒberzeugend ein gegenteiliges Argument oder gegenteilige Fakten vorgebracht werden. Der Linguist und Sozialforscher Noam Chomsky hat fĂŒnf weitere Filter identifiziert, die in den Medien prĂ€sent sind und die er als wirkende Faktoren ansieht, ein Klima der Angst und tiefeingewurzelter Ungleichheit zu fördern: die ĂŒbermĂ€ĂŸige Konzentration von Medieneigentum in den HĂ€nden einiger weniger mĂ€chtiger Personen; die UnterstĂŒtzung der Medien durch kommerzielle Werbung; ein ĂŒberzogenes Vertrauen in die Wahrhaftigkeit offizieller Quellen; Politiker, die Medien kritisieren und ihnen alles Mögliche und Unmögliche unterstellen, um dafĂŒr zu sorgen, dass sie nicht aus der Reihe tanzen; und letztendlich noch den Hang der Mainstream-Medien, nur an MainstreamĂŒberzeugungen und Meinungen – dem sogenannten ‘Status quo’ –  festzuhalten.

Ein weiteres Medium, das verdunkelt und verschleiert, ist erst kĂŒrzlich aufgetaucht: der zerstĂ€ubende Einfluss sozialer Medien auf den Nachrichtenkonsum. Im Gegensatz zu dem traditionellen ‘Positionieren’ einer Zeitung, das in etwa verglichen werden kann mit dem Standpunkt einer persönlichen Sichtweise, lösen soziale Medien ihre Stories von jedwedem erkennbaren redaktionellen Standpunkt los, mit nur wenig oder keiner Betonung auf die VerlĂ€sslichkeit, sowohl der Information als auch ihrer Quellen. Ernsthafte globale Themen werden beliebig im gleichen Feed wie Bilder von Katzen und Prominenteneskapaden gestreut. Auf diese Weise wird alles als von gleichwertiger Bedeutung hingestellt. So ist die Wahrheit in Gefahr, zu etwas zu werden, das lediglich dazu da ist, ein gutes GefĂŒhl zu vermitteln.

Letztendlich hĂ€ngt die Frage der Wahrheit grundlegend mit der Frage der Freiheit zusammen. Wie schon weiter oben angefĂŒhrt wurde, können gewisse Medienpraktiken ein Klima der Furcht und Unsicherheit hervorrufen. Wir sind jedoch nur tatsĂ€chlich frei, wenn wir frei von Furcht sind, ungeachtet dessen, wie demokratisch unsere Gesellschaften auch immer erscheinen mögen. Furcht kann den Ausdruck der Liebe ersticken. Daher sind wir alle dafĂŒr verantwortlich, unsere Gesellschaft klar wahrzunehmen. Und ein Teil dieser Verantwortung ist es, unsere eigenen Wahrnehmungen zu lĂ€utern und zu hinterfragen. Es bedarf daher der RĂŒckkehr zum wahren Selbst durch Meditation, was die FĂ€higkeit verleiht, zwischen Wahrheit und Unwahrheit zu unterscheiden. Unterscheidung ist nur möglich, wenn das Denkvermögen auf die Seele ausgerichtet ist und sich dem Lichte der Intuition unterordnet, durch ein demĂŒtiges Herz und Bescheidenheit im Denken. Dies setzt uns in Stand zu erkennen, dass unser Bild von der Wahrheit immer beschrĂ€nkt ist, und dass das Gefilde der Wahrheit tatsĂ€chlich unbegrenzt ist. Die Meditationsarbeit erlaubt es uns, fortzuschreiten von der Wahrheit, die in Worten enthalten ist, zu derjenigen hin, die durch Symbole verhĂŒllt ist; und weiter zur höchsten spirituellen Wahrheit, die nur in der Stille erfahren werden kann.

Die Ideen unserer Referenten können auf verschiedenste Weise gegliedert und prĂ€sentiert werden – und dadurch ein je anderes Licht auf unser Thema werfen. Im Folgenden eine mögliche Darstellung der Verbindungslinien zwischen ihnen.

Christopher Schwartz legt sein Augenmerk auf die Verantwortung des individuellen Journalisten, die Wahrheit wiederzugeben; fernerhin darauf, wie die verschieden Journalisten diese Aufgabe interpretieren mögen; und letztlich beleuchtet er die philosophischen und spirituellen Dimensionen des Strebens, ein ‘unvoreingenommener Betrachter’ sein zu wollen. Judy Rogers greift ein verwandtes Thema auf: Journalisten und andere Medienproduzenten in Stand zu setzen, schwierige Geschichten in einem positiven Rahmen zu prĂ€sentieren. Die von Judy gegrĂŒndete Organisation ‘Images and Voices of Hope’ bezieht hunderte Medienfachleute in dem BemĂŒhen mit ein, eine tiefere Schicht von Wahrheit durch eine eher spirituelle Sichtweise der Ă€ußeren Ereignisse, offenzulegen. Und dies spiegelt auch Christophers abschließende Gedanken wider: nĂ€mlich, was ein verantwortlicher Journalismus mit den spirituellen Bestrebungen jener, die im Sinne des Sufismus oder der Buddhistisch-Tibetischen Tradition, Meditation praktizieren, gemeinsam hat.

Gabriel Jaraba denkt ĂŒber die Notwendigkeit einer vertieften Medienkompetenz in unserem technologischen Zeitalter nach, welches dem kollektiven Denken der Menschheit, gerade durch die Erfindung des Internets, physisch Form verliehen hat. Medienkompetenz ist ein Mittel zur Verteidigung demokratischer Freiheiten und letztlich das Mittel, eine planetarische Gesellschaft, auf der Grundlage guten Willens und gerechter Beteiligung, zu realisieren. Alexandra Ratcliffe gibt einen kurzen Überblick ĂŒber die Geschichte des Informationsaustauschs und stellt fest, dass in jĂŒngster Zeit organisierte Propaganda-Techniken entstanden sind und dass Bildung daher fĂŒr das Erlangen adĂ€quater Medienkompetenz von wesentlicher Bedeutung ist, um dieser Tendenz entgegenzuwirken und die Gedankenfreiheit zu verteidigen. Wie auch Gabriel, legt Alexandra ihren Fokus auf den Schutz der Demokratie. Ebenso betont sie die Bedeutung der Meditationsschulung, die den Menschen mehr Sicherheit und EinfĂŒhlungsfĂ€higkeit verleiht, jene Medien auszuwĂ€hlen, in denen das Gute, Wahre und Schöne seinen Niederschlag findet. Dies knĂŒpft an die Darlegungen von Judy und Christopher an und stellt eine Verbindung zum letzten Teil her, der von Andreas de Bruin prĂ€sentiert wird. Er berichtet ĂŒber seine positiven Erfahrungen damit, UniversitĂ€tsstudenten in eine Auswahl von Meditationstechniken einzufĂŒhren, und ĂŒber sein neuestes Projekt, welches sich mit einer weiteren Anwendung von Meditation beschĂ€ftigt. Dieses zielt darauf ab, in die tieferen Bedeutungsebenen der Kunst der alten Meister einzudringen. Beide Projekte verfolgen ein noch weiterreichendes Ziel: nĂ€mlich,  die Meditierenden in Stand zu setzen, nĂŒtzlich fĂŒr das grĂ¶ĂŸere Ganze zu werden.

 

Moderner Journalismus ist eine Widerspiegelung des Bewusstseinswandels

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Christopher Schwartz ist ein amerikanischer Forscher und Journalist. Zurzeit fĂŒhrt er ein Forschungsprojekt am philosophischen Institut KU Leuven, in Belgien durch, wĂ€hrend er an der American University of Central Asia in Kyrgyzstan (in Kirgisien) unterrichtet, wo er auch als Journalist tĂ€tig ist. Er ist Mitglied des Bahaitums. Er zitierte den GrĂŒnder des Bahá’í Bekenntnisses, Bahá’u’llĂĄh, der im spĂ€ten 19. Jahrhundert schrieb, dass Journalismus eines der hervorstechenden Besonderheiten des modernen Zeitalters sei: “Die Seiten der schnell aufeinander folgenden Zeitungen sind tatsĂ€chlich der Spiegel der Welt. Sie reflektieren die Taten und Bestrebungen der verschiedensten Leute und verwandter Seelen 
 [was Journalisten sein sollten], bekleidet mit dem Gewand des Rechts und der Gerechtigkeit. Sie mĂŒssen so viele Nachforschungen wie möglich zu gegebenen Situationen anstellen, die Tatsachen nachprĂŒfen und sie dann erst niederschreiben” (Hervorhebung v. Hrsg.). Journalismus stellt laut Christophers Darlegung “eine neue menschliche FĂ€higkeit dar, die von Menschen entfesselt wurde und von ihnen verwendet wird. Der zugrundeliegende Wandel im Bewusstsein ist hierbei die wahre Geschichte.”

Christopher erklĂ€rt hierauf die Etymologie des Ausdrucks ‘Journalismus’, indem er darauf hinweist, dass dieses Wort ursprĂŒnglich von den Verben ‘strahlen’ bzw. ‘leuchten’ kommt. Somit: “Die wahre Aufgabe des Journalisten ist es, Licht auf etwas zu werfen, oder zu erleuchten – erleuchten sowohl im intellektuellen und kognitiven wie auch in einem spirituellen und moralischen Sinne.” Ein weiterer Themenbereich, den er ansprach, betrifft die Differenz zwischen einer subjektiven und einer objektiven Perspektive, von der er sagte, dass sie nicht zwangslĂ€ufig, wie so oft dargestellt, als GegensĂ€tze wahrgenommen werden mĂŒsste. Vielmehr beschĂ€ftigt sich ObjektivitĂ€t damit, der Fokus oder das Subjekt der Aufmerksamkeit eines anderen zu sein, und steht in Beziehung mit dem journalistischen Ideal des ‘unvoreingenommenen Betrachters’.

Es ist wirklich keine leichte Herausforderung fĂŒr einen Journalisten, den richtigen Weg zu finden, unvoreingenommen zu sein und die ganze Wahrheit zu berichten.  Das zeigt die allseits bekannte Parabel von den Blinden und dem Elefanten auf. Um diesen Punkt zu verdeutlichen, ließ uns Christopher an den Ergebnissen einer umfassenden Erhebung journalistischen Verhaltens teilhaben, die vier wesentliche Arten der Arbeitshaltung identifizierte, in denen sich Journalisten oft wiederfinden können. Die erste ist die Haltung dessen, der Inhalte ‘populistisch verbreitet’. Diese Haltung setzt eine sehr enge Identifikation mit dem angesprochenen Publikum des Journalisten voraus. Die Idee dahinter ist, den ‘Leuten’ bzw. ‘der Allgemeinheit’ zu dienen. Und ein Journalist dieser Art ist im Großen und Ganzen neutral gegenĂŒber dem Establishment, außer da, wo dessen Interessen und Handlungen mit denen ‘der Leute’ im Widerspruch stehen. ‘Der ‘Verbreiter populistischer Inhalte’ glaubt, dass es nicht seine Hauptaufgabe ist, die Leserschaft von einer Wahrheit zu ĂŒberzeugen; er sieht vielmehr seine Aufgabe darin, ‘seine Leute’ aufzurichten und aufzubauen.  Die zweite Arbeitsweise, in der sich ein Journalist wiederfinden kann, ist die des ‘opportunistisch ausgerichteten Vermittlers’. Diese ist eng mit dem Establishment identifiziert. Gerade so wie der ‘Verbreiter populistischer Inhalte’, so ist auch der ‘opportunistisch ausgerichtete Vermittler’ weniger darauf fokussiert, die Wahrheit herauszufinden. Im Gegenteil, er wĂŒnscht die Agenda des Establishments zu unterstĂŒtzen. Daher ist er natĂŒrlich nicht daran interessiert, sein Publikum  in allem zu unterrichten, außer er glaubt oder denkt, dass dies vom Establishment gewĂŒnscht ist. So ein Journalist gerĂ€t womöglich in ein Dilemma, wenn es im Establishment zu einer grundlegenden VerĂ€nderung infolge von Wahlen oder einer Revolution kommt: er weiß dann nicht, wie zu handeln ist. In der dritten Art von Arbeitshaltung, mit der sich ein Journalist identifizieren kann, begegnen wir dem ‘Vertreter eines entscheidenden Wandels’. In dieser Rolle hegt der Journalist ein tatkrĂ€ftiges Verlangen, die sozialpolitische Agenda zu beeinflussen und sucht sein Publikum zu inspirieren, um fĂŒr eine VerĂ€nderung einzutreten. Der ‘Vertreter eines entscheidenden Wandels’ steht dem Establishment gewöhnlich kritisch gegenĂŒber. Wenn aber seine Arbeit erfolgreich ist und seine Empfehlungen fĂŒr eine VerĂ€nderung aufgenommen werden, findet er sich – im Gegensatz zum ‘opportunistisch ausgerichteten Vermittler’ – in einem ganz anderen Dilemma vor: nĂ€mlich, wie man es vermeiden kann, sich in das Establishment einbinden zu lassen. Eine vierte journalistische Herangehensweise ist die des ‘losgelösten Betrachters’, welcher Unvoreingenommenheit und ObjektivitĂ€t ĂŒber alle Maße schĂ€tzt. Solche Journalisten glauben daran, dass es unter UmstĂ€nden notwendig sein kann, das Publikum mit bitteren Wahrheiten zu konfrontieren, um soziale Fortschritte zu erzielen. Und wĂ€hrend sie typischer Weise dem Establishment ablehnend gegenĂŒberstehen, welches gewöhnlich der Bevölkerung gegenĂŒber nicht alle Informationen offenlegt, sehen sie sich gezwungen zu fragen, ob nicht eventuell auch soziale Aktivisten zu weit gehen oder möglicherweise eine verdeckte Agenda verfolgen. Aufgrund dieser Tatsache ist es möglich, dass sie sich öfters in Konflikt mit der Gesellschaft wiederfinden und sich veranlasst sehen, in Begriffen der ‘loyalen Opposition’ zu denken.

Christopher lud das Publikum ein, eine Meinung darĂŒber abzugeben, welche Art von Journalismus dem GefĂŒhl nach die beste sei. Die Wahl fiel grĂ¶ĂŸtenteils zugunsten des ‘losgelösten Betrachters’ aus. Er merkte an, dass auch er – dabei den Begriff ‘losgelöst’ betonend – sich weitgehend mit diesem Typ identifizierte, zum einen, da er als Bahá’í nicht an wettbewerbsorientierte Beziehungen glaubt und zum anderen, weil er Beispiele aus erster Hand kennt, wie Kollegen, die sich mit letzterer Haltung identifizieren, sehr negativ und pessimistisch werden können. Er glaubt allerdings auch, dass jeder Journalist Merkmale von allen vier Typen in sich trĂ€gt. So bekundet er zum Beispiel von sich, dass sein im seelischen Inneren wirkender ‘Verbreiter populistischer Inhalte’ unter ‘Volk’ die ganze menschliche Rasse begreifen wĂŒrde; und Ă€hnlich ist jeder Typ einer gewissen Variante der Wahrheit zugewandt. Und selbstverstĂ€ndlich kann jeder dieser vier Typen journalistischer Arbeitsweisen von einem offenen Bekennen zur Wahrheit, durch EinschĂŒchterung oder Bestechung, abgebracht werden.

Christopher kehrte zur Frage zurĂŒck, was denn ‘ObjektivitĂ€t’ wirklich bedeuten wĂŒrde. Er schlug vor, dass es ein Heraustreten aus dem eigenen persönlichen Bezugsrahmen beinhaltet, um einen Blickwinkel einzunehmen, der sich außerhalb von persönlichen Standpunkten befindet, also ‘eine Sicht auf die Dinge aus einer ortslosen Dimension heraus’. Eine Art dies zu verstehen besteht darin, verschiedene Wahrheitsebenen in Betracht zu ziehen. Im tĂ€glichen physischen Bereich haben wir die Wahrheit empirischer Fakten; wohingegen wir es im zeitlosen Bereich der Moral und SpiritualitĂ€t mit bestĂ€ndigen Wahrheiten zu tun haben, die tiefgehende Andeutungen darĂŒber enthalten, was richtig oder falsch, wahr oder unwahr ist. ObjektivitĂ€t steht in Beziehung zu diesem letzteren Bereich der Wahrheit. Oder wie Christopher es ausdrĂŒckt: “Ultimative ObjektivitĂ€t, es ist diese höchste Ebene potentieller Wahrheit..., die in einer Haltung reinen und vollkommenen MitgefĂŒhls zum Ausdruck kommt.”

Um ein Beispiel fĂŒr diese Art von Bewusstsein zu geben, bat er die Zuhörerschaft, einen Moment lang an eine ernsthafte Unstimmigkeit oder einen schwerwiegenden Konflikt zu denken, wo letztlich ein gewisser Punkt der Übereinkunft erzielt wurde. Er bat die Zuhörer, nicht an die Besonderheiten der Meinungsverschiedenheit zu denken, sondern an den Prozess der Synchronisierung der Standpunkte, diesen ‘Aha-Moment’, wo MitgefĂŒhl und VerstĂ€ndnis fĂŒr die Perspektive der Gegenseite aufscheint, und danach der Wunsch sich regt, sich zu einigen, obschon man zu dem Fazit gelangte, darin â€˜ĂŒbereinzustimmen, uneinig zu sein’. Er forderte das Publikum dazu auf, “sich stattdessen den Prozess des Verhandelns und Synchronisierens der Standpunkte in Erinnerung zu rufen.” Dieser Prozess ist das Erfahren der ObjektivitĂ€t, einer ‘Sicht aus einer ortslosen Dimension heraus’, wo sich zwei Menschen aus ihrer subjektiven Verhaftung mit dem persönlichen Ich herauslösen und zusammen zu einer ‘Nicht-Ichheit’ werden, zu einem dritten Punkt in dem Dreieck, der sich zwischen ihnen befindet. Dieser Blickwinkel kann mit jenem des ‘unvoreingenommenen Betrachters’ identifiziert werden, der historisch gesehen ein Konzept ist, das schon im Journalismus vorkommt und mit Beginn der Herausgabe von Zeitungen eingefĂŒhrt wurde. Diese Vorstellung, sich zu einem ‘unvoreingenommenen Betrachter’ zu entwickeln, kann auch im Sufismus, der islamischen Mystik, und in den Schriften des Tibetischen Buddhismus gefunden werden. Oder wie Christopher es in Form einer Überlegung formuliert: “Was bedeutet es, ein Nicht-Ich oder ein unparteiischer Betrachter zu werden? Es bedeutet, zu einem Spiegel zu werden.” Dies wiederholt den Gedanken von Bahá’u’llĂĄh in Bezug auf Zeitungen, die zu einem Spiegel der Welt werden. Wir sollten uns dennoch in Erinnerung rufen, dass auch Spiegel ihren eigenen Unvollkommenheiten unterliegen. TatsĂ€chlich war Bahá’u’llĂĄh skeptisch in Bezug auf die Behauptungen einiger Sufi-Mystiker, ganz und gar mit Gott vereint und daher komplett unvoreingenommen in ihren Standpunkten zu sein. Der Punkt jedoch ist der, dass wir nicht nur als Journalisten – obwohl dies ein spezifischer Teil ihrer Berufung ist –, sondern einfach als menschliche Wesen nach diesen Werten streben mĂŒssen. Zur gleichen Zeit, mĂŒssen wir uns des subtilen Fallstricks des  Stolzes gegenwĂ€rtig sein, der mit diesem mystischen Streben einhergeht und uns glauben lĂ€sst,, wir hĂ€tten bereits die Vollkommenheit erreicht und wĂŒssten nun schon was ObjektivitĂ€t und die EINE Wahrheit seien. worldgoodwill.org/video#cs

 

Wiederherstellung der Hoffnung durch die Medien

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Judy Rodgers ist die GrĂŒnderin von Images and Voices of Hope, eine weltweite Gemeinschaft von Journalisten, Dokumentarfilmern und Medienfachleuten, die auf das Potential der Medien konzentriert sind, Vermittler fĂŒr einen positiven Wandel und eine bessere Welt  zu sein. Sie schlĂ€gt vor, dass das Unwirkliche mit der Ă€ußeren Welt identifiziert werden kann, wĂ€hrend das Wirkliche oder Wahre die Energie betrifft, die wesentlich fĂŒr das Leben ist. Sie bemerkte: “Wahrheit auf ihrer höchsten Ebene ist das, was unverĂ€nderlich, unsterblich und bestĂ€ndig ist und was regenerierend wirkt.”

Zwei SchlĂŒsselfragen wurden aufgeworfen: Wie kann sich die Medienlandschaft von ihrem Fokus auf das Unwirkliche weg und damit zu einem Fokus hin auf die wahren Energien und QualitĂ€ten des Lebens bewegen? Und als BĂŒrger und Konsumenten der Medien stellt sich die Frage: Wie können wir diesen Wandel unterstĂŒtzen? Um diese Unterscheidung von Unwirklichkeit  und Wirklichkeit zu verdeutlichen und im selben Zuge darzulegen, dass die Menschen hĂ€ufig dazu tendieren, das Unwirkliche im Leben zu betonen, fĂŒhrte Judy ein Beispiel vom Schriftsteller David Brooks an. Dieser erörtert den Unterschied zwischen den Tugenden eines ResĂŒmees gegenĂŒber den Tugenden einer Trauerrede: “Die Tugenden eines ResĂŒmees sind diejenigen, die man in einer Zusammenfassung auflistet, die zu einem Ă€ußeren Erfolg beigetragen haben. Die Tugenden einer Trauerrede gehen tiefer: ob man freundlich, mutig, ehrlich, rechtschaffen oder getreu war; also welche Art von Beziehung man aufgebaut hat” (Hervorhebung v. Hrsg.). UnglĂŒcklicher Weise tendieren wir dazu, mehr Zeit mit dem Nachdenken ĂŒber die Tugenden eines ResĂŒmees zuzubringen.

 In ‘Images and Voices of Hope’ bemĂŒhen sich Medienschaffende, die sich dem tĂ€glichen Dienen verschrieben haben, dies zu Ă€ndern. “IVOH ist Teil einer großen Bewegung fĂŒr die Anwendung positiver Kraft in zahlreichen Bereichen. Diejenigen, die ihr BetĂ€tigungsfeld positiver Kraft in den Bildungsbereich, das Gesundheitswesen, in den Managementbereich und in die Medienlandschaft tragen, vertreten folgende Meinung: Wenn wir das wiederbeleben, was innewohnend, positiv und lebensspendend ist, dann stĂ€rken wir die Personen und die Systeme, in denen diese leben und arbeiten.“ Judy wurde inspiriert, sich ganz dieser Art von Arbeit im Wirkungsfeld der Medien zu widmen, als sie sich einigen Pionieren im â€˜positiver Kraftanwendung’ zuwandte. 1999 entschied sie sich, drei Gesellschafter in einem GesprĂ€chskreis zusammen zu bringen: die ‘Business School’ der ‘Case Western Reserve University’; die ‘Visions of a Better World Foundation’; und die ‘Brahma Kumaris World Spiritual Organization’. Diese drei Gesellschafter glauben, dass „
der Weg, eine bessere Welt zu gestalten, nicht darin liegt, die Problemen auf der Welt nach ihren Fehlern zu durchsuchen, sondern darin, uns in klarer Vision eine Welt zu vergegenwĂ€rtigen, wie wir sie uns am meisten wĂŒnschen.“  Dieser GesprĂ€chskreis fĂŒhrte zu einer zentralen These: “Wenn in den Geschichten, die in den Medien  

heldenhaftes Handeln, MitgefĂŒhl und die Hoffnungen derjenigen hervorgehoben werden, die großes UnglĂŒck erfahren haben, werden wir dazu inspiriert, in gehobener Stimmung auf eine Art und Weise aktiv zu werden, wie wir dies möglicherweise zuvor niemals in Betracht gezogen haben.”

Seit 1999 veranstaltete IVOH regelmĂ€ĂŸige Hauptversammlungen und Sitzungen, um Vereinbarungen und VerstĂ€ndnis ihres Auftrags zu vertiefen. Einige Jahre spĂ€ter, in der Folge des Sandy Hook Massakers, als Curtiss Clark, Herausgeber des Newton Bee, die Definition der ‘erlösenden Berichterstattung’ which (‘redemptive narrative’) einfĂŒhrte, das Curtisss und die ‘IVOH’ zu der Idee, das Konzept der ‘restaurativen Berichterstattung’ (‘restorative narrative’) zu etablieren. Eine ‘restaurative Berichterstattung’ “...orientiert sich an den Tatsachen der Geschichte, mit all ihren chaotischen oder schmutzigen Einzelheiten, und richtet gleichzeitig ihr Licht auf die Widerstandskraft und das Durchhaltevermögen in Personen und Gemeinschaften. Durch eine Verschiebung der Sicht, nĂ€mlich anstatt Opfer, tatsĂ€chlich Menschen zu sehen, die aus einem irgendwie gearteten Überlebenskampf siegreich hervorgegangen sind, und indem wir den Fokus darauf zu richten, ‘was denn tatsĂ€chlich lebenswichtig und lebensspendend ist’ und zuletzt dadurch, dass wir uns auf die Widerstandskraft des menschlichen Geistes berufen, sind wir mehr und mehr in der Lage, unter die OberflĂ€che zu schauen, um die wahre Geschichte, die dahinter liegt, zu entdecken. Wenn wir uns an die uns zur VerfĂŒgung stehenden menschlichen Tugenden erinnern, werden wir dadurch stĂ€rker und kreativer und dadurch besser in die Lage versetzt, uns um Wiederherstellung zu bemĂŒhen. Judy prĂ€sentierte exemplarisch ein Video von Aussteigern aus der Drogenszene, die entschieden haben, mit UnterstĂŒtzung der Gemeinschaft, ihr Leben total umzukrempeln. IVOH widmet sich dieser Art von Arbeit. Denn die Journalisten bemĂŒhen sich hier, eine anderen QualitĂ€t der sich zugetragenen Geschichte transparent zu machen. “Berichterstatter mĂŒssen sich zu urteilsfĂ€higen Beobachtern entwickeln, die hinter die glĂ€nzende Fassade auf die tiefreichende WiderstandsfĂ€higkeit von Gemeinschaften blicken können”, damit letztlich Hoffnung wiederhergestellt wird.

An IVOH’s jĂ€hrlichen ZusammenkĂŒnften sind Medienschaffende dazu aufgerufen, nach der tieferen Bedeutung der zu berichtenden Ereignisse unserer Zeit zu forschen. Es ist Judy’s fester Glaube: “Wenn wir die Dinge durchdringend betrachten – wenn wir demnach mit einem klaren und wachen Gewahrsein ergrĂŒnden, was das Innigste und BestĂ€ndigste im menschlichen Geist ist –, können wir den Lebenswillen und die Grundlage der Heilkraft spĂŒren, die sich unter der OberflĂ€che rĂŒhrt. Der einsichtsvolle Journalist, Filmemacher, Werbeprofi oder Spieleentwickler wird diese tiefere Wahrheit erkennen und seine oder ihre FĂ€higkeiten darauf verwenden, die Gesellschaft, welcher sie dienen, aufzurichten und auf ein höheres Niveau zu heben.” Sie ermutigt uns alle, nach solchen Geschichten Ausschau zu halten, und, wenn wir solche finden, es Medienschaffenden auch mitzuteilen, wie sehr wir Berichterstattungen dieser Art wertschĂ€tzen. worldgoodwill.org/video#jr

* https://www.youtube.com/watch?v=viUJVC5ykR4  on changing stereotypes about the state of Alabama, using Walt Whitman’s Song of Myself

 

Gestaltung eines Universellen Dialogs durch Medienkompetenz 

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Gabriel Jaraba ist Professor an der Autonomen UniversitĂ€t Barcelona und hat den internationalen UNESCO-Lehrstuhl fĂŒr Medienkompetenz und Interkulturellen Dialog inne. Gabriel hob zunĂ€chst die wesentliche Bedeutung der Medienkompetenz hervor, wie sie von der UNESCO festgestellt wurde. Er wies darauf hin, dass es ohne Medienkompetenz keine wahre Demokratie geben könne. Das 21. Jahrhundert ist eine Epoche totaler Kommunikation, die alle Lebensbereiche umfasst. Daher befinden wir uns inmitten einer Periode des Umbruchs der Medien, die als “VerĂ€nderung der Zivilisation in all ihren Aspekten” beschrieben wurde. Die Frage, die sich erhebt, lautet daher: wie können wir in diesem Zeitalter verantwortungsvoll handeln?

Wir leben in einer technologischen Zivilisation, die auf einer Digitalisierung der Kommunikation beruht und die mit einer Medienkultur verbunden ist, die sich um Medien und deren Konvergenz (dem Zusammenwachsen von deren KommunikationskanĂ€len) organisiert.  Das hat drei entscheidende Auswirkungen: auf die Energie, die zum Kommunizieren benötigt wird; auf die Zeit; und auf den Raum. Mit dem Resultat, dass wir eine leichtgewichtige, unmittelbare und globale Kommunikation vor uns sehen. Wie wirkt sich dies auf unsere kollektive Verantwortung aus, rechte menschliche Beziehungen zu etablieren? Wir mögen verleitet sein, darauf mit Angst zu reagieren und mögen eventuell versuchen, diesen starken Trend zu drosseln. In Wirklichkeit aber stellt diese eine große Gelegenheit dar, das planetarische Bewusstsein voranzubringen und in einem grĂ¶ĂŸeren Umfang – sprich, ĂŒber das weltweite Netzwerk des Webs – die Zeitlose Weisheit zu verbreiten. Das ‘World Wide Web’ stellt den physischen Ausdruck der wahren ‘NoosphĂ€re’ oder der SphĂ€re menschlicher Gedanken dar, wie diese von Teilhard de Chardin vorausgesagt wurde. 

Diese erfolgte physische Manifestierung der mentalen Ebene zieht Verantwortung nach sich: nĂ€mlich unsere Verantwortung, hier eine ordnungsgemĂ€ĂŸe Entwicklung sicherzustellen und zu fördern, damit sich das ‘World Wide Web’ zu einem nĂŒtzlichen Instrument rechter menschlicher Beziehungen gestaltet. Um das zu erreichen, sollten wir – so der Vorschlag von Gabriel – es vor der Gefahr der ausschließlichen Vereinnahmung seitens der Großunternehmen schĂŒtzen. GrĂ¶ĂŸere Firmenplattformen neigen dazu, den aktiven Austausch von Meinungen zugunsten des passiven Konsums von Informationen zu hemmen. Medienerziehung an Schulen ist daher wichtig, aber nicht ausreichend.  Sie muss der Dynamik der technologischen Landschaft und den neuen Bedingungen, die von sozialen Netzwerken aufgebaut werden und dem Auftreten von Algorithmen, die darĂŒber entscheiden, was wir zu sehen bekommen, gerecht werden. Somit liegt die große Herausforderung der Medienerziehung darin, die versteckte Macht von bedeutenden Plattformen ans Licht zu bringen und sie fĂŒr ihre Beeinflussung der Wirtschaft und Gesellschaft zur Rechenschaft zu ziehen.  Jedoch reicht es nicht aus, sich nur defensiv zu verhalten, wenn die Demokratie bewahrt werden soll. Medienkompetenz muss sich als ein praktisches Beispiel der Anwendung rechter menschlicher Beziehungen erweisen. “Rechte menschliche Beziehungen stellen keine wohlwollenden Wunschvorstellungen oder eine nicht-realisierbare Utopie dar, sondern ein ethisches Imperativ, das verwirklicht werden muss.” Dabei kann Medienkompetenz sowohl in formellen wie auch in informellen Kontexten Ausdruck finden, sowohl innerhalb von Bildungseinrichtungen als auch ĂŒber sozialen Aktivismus.

Gabriel ließ uns an seinen Gedanken ĂŒber die neuen Werte teilhaben, welche in inspirierender Weise das Profil der Medienkompetenz bereichern können. Erstens setzen sie sich fĂŒr den Schutz der selbstbestimmten Persönlichkeit ein, welche das Recht auf Information hat, um diese kritisch einschĂ€tzen zu können. Zweitens: der Glaube an den konstruktiven Wert eines offenen teilnehmenden Dialogs, das Vertrauen in die FĂ€higkeit der Massen und organisierten Kollektive, hochwertige Informationen, kritische Bewertungen und Beschlussfassungsprozesse generieren zu können; und der Glaube an die zentrale Bedeutung von Wissensaustausch. Drittens: die Macht der schöpferischen Vorstellungskraft, die eine von aktiver Kommunikation erfĂŒllte Demokratie beflĂŒgeln und sie mit den Idealen gleichberechtigter Teilhabe und freier MeinungsĂ€ußerung antreiben soll. Und viertens: Respekt fĂŒr kulturelle Vielfalt und interkulturellen Dialog. “Die neue Medienkompetenz respektiert die Autonomie jeder Kultur und ihrer Einzigartigkeit, weil sie BrĂŒcken fĂŒr die Gestaltung eines universellen Dialogs erbauen will, und ebenso fĂŒr die Gestaltung von gemeinsamen Werten.”

Medienkompetenz sollte das kritische Denken stĂ€rken und die FĂ€higkeit unterstĂŒtzen, mit den Informationen umgehen zu lernen, die von den Medien verbreitet werden. SchlĂŒsselelemente der Medienkompetenz sind folgende: 

“‱zu wissen, wie die besten verfĂŒgbaren Informationsinhalte gefunden und zugĂ€nglich gemacht werden können, indem man die am besten geeigneten, unterschiedlichsten und glaubwĂŒrdigsten Quellen heranzieht

‱  zu wissen, wie diese mit Hilfe prĂ€ziser und strenger Kriterien zu bewerten sind 

‱   die FĂ€higkeit zu zeigen, Informationen in einen Zusammenhang setzen zu können und sie gemĂ€ĂŸ ihrer Quelldatei zu verstehen 

‱   sich ĂŒber ideologische und kulturelle Kontexte bewusst zu sein, die von Informationen ausgehen oder sich innerhalb dieser befinden

‱   fĂ€hig zu sein, alles Vorherige in einem BĂŒndel von Informationen und Vorkenntnissen integrieren zu können, um einen aussagekrĂ€ftigen Befund zu erhalten”

Die Entwicklung dieser FĂ€higkeiten ermöglicht, sinnvolle Lösungen auf Probleme in Lebensbereichen zu finden, wie in: interkulturellen Konflikten; dem BemĂŒhen Vorurteilen und Diskriminierung ein Ende zu setzen; Netzwerke von gemeinsamen Interessen und Werten zu bilden; demokratischer Partizipation; EinschrĂ€nkung von Staatsmacht; unternehmerische Transparenz; Redefreiheit ; Zugang zu Informationen.

Letztlich stellt Gabriel fest: “Es geht nicht lĂ€nger mehr darum, nationalen Patriotismus durch Alphabetisierung und Erziehung zu fördern, sondern durch Medienkompetenz das GefĂŒhl der universellen StaatsbĂŒrgerschaft, die sich an einer kosmopolitischen Zugehörigkeit orientiert, zu unterstĂŒtzen. Medien sind heutzutage die aktiven WirkkrĂ€fte der Vision, die die diversen menschlichen Gruppierungen von sich und anderen haben (
). Kommunikation legt in die HĂ€nde jedes Einzelnen die Möglichkeit (...), das erste Mal in der menschlichen Geschichte ein neues planetarisches Bewusstsein zu erschaffen, welches den Grundsatz anerkennt, dass ‘die Seelen der Menschen eins sind’.”   worldgoodwill.org/video#gj

 

Aufmerksamkeit auf das Gute, Schöne und Wahre lenken

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Alexandra Ratcliffe ist Lehrerin, Denkerin und freie Schriftstellerin.  Ihre Arbeit erschien in der Huffington Post (huffpost.com) und sie unterhĂ€lt ihre eigene Website auf  www.soulfulconnections.uk . Sie stellte zunĂ€chst Betrachtungen an ĂŒber das Vorhandensein von verschiedenen Aspekten und den vielen Bedeutungsebenen von Wahrheit: von der konkreten, ĂŒber die schwer zu fassende bis hin zur absoluten Wahrheit.  Aktuell herrscht jedoch das Empfinden vor, dass die umfassende Wahrheit etwas Relatives in Bezug auf die persönliche Wahrheit darstellt:  Die Oxford Dictionaries haben ‘postfaktisch’ als das Wort des Jahres 2016 gekĂŒrt.  Die Definition beinhaltet in sich die Begleiterscheinung, dass persönliche GefĂŒhle wichtiger sind als Vernunft und Fakten. Ein anderer Ă€hnlicher Begriff, der kĂŒrzlich Verbreitung gefunden hat, ist der der ‘alternativen Fakten’.

Im Etablieren von Fakten, die einem Ereignis zugrunde liegen, unterscheiden die Historiker zwischen primĂ€ren Quellen, die Erstnachweise oder aus erster Hand stammende Belege verkörpern, und SekundĂ€rquellen, welche geschriebene Berichte ĂŒber Fakten sind. Drittrangige Quellen stellen eine Kombination von primĂ€ren und sekundĂ€ren Quellen dar. Je weiter wir uns – zeitlich und örtlich gesehen – von einem Ereignis wegbewegen, umso grĂ¶ĂŸer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses verzerrt dargestellt wird; und es ist eine bedauerliche Tatsache des heutigen Journalismus, dass eine direkte Berichterstattung auf der Basis von PrimĂ€rquellen sehr teuer ist. Dieser finanzielle Druck innerhalb der modernen Medienlandschaft zieht es nach sich, dass Reportagen aus zweiter und dritter Hand tendenziell zunehmen, was uns von der Wahrheit nur noch weiter wegtreibt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Menschheit, “da sie mit der Aktiven Intelligenz fest verdrahtet ist, dazu neigt, lediglich Informationen zu sammeln. Und weil heutzutage Informationen durch den kleinsten Fingertipp verfĂŒgbar sind und innerhalb von Sekunden mit anderen auf der Welt geteilt werden können, kann jeder beliebig Informationen sammeln und fĂŒr wahr erwĂ€hlen und erklĂ€ren, damit diese dann der persönlichen Version von RealitĂ€t entsprechen.”

Alexandra verschaffte uns einen kurzen historischen Überblick ĂŒber den Informationsverkehr. damit, die Redner des antiken Griechenlands anzufĂŒhren und fuhr fort, die Verteilung von Handzetteln in Rom zu erwĂ€hnen, welche durch den Ausbau von Straßen und Wasserwegen erleichtert wurde. TĂ€gliche AmtsblĂ€tter und Bekanntmachungen, die VorlĂ€ufer der Zeitung, nahmen ihren Anfang in Rom. Im 17. Jahrhundert erschienen Zeitungen zunĂ€chst in Europa, und damit hatte die Idee von ‘Propaganda’, definiert als Information, welche dazu benutzt wird, eine Agenda zu beeinflussen oder voranzubringen, begonnen Fuß zu fassen. Diese mutwillige Manipulation der öffentlichen Meinung hat seitdem zugenommen und der elektronische Austausch von Informationen hat diesen Trend nur noch mehr beschleunigt, zusammen mit den neuen AuswĂŒchsen eines gezielt falschen und irrefĂŒhrenden Informierens. “Heutzutage, im Internetzeitalter, haben wir eine virtuelle Welt der Information und Fehlinformation, Die Streuung von Falschinformationen hat erhebliche Auswirkungen auf die Demokratie. Oder, wie es der Geschichtsprofessor Timothy Snyder aus Yale in Worte fasste: “Fakten preiszugeben heißt, die Freiheit preiszugeben. Wenn nichts wahr ist, dann kann auch niemand die autoritĂ€re Macht und Gewalt kritisieren – denn es gibt ja keine Grundlage mehr, von der aus man Kritik ĂŒben kann.” [1] Das unterstreicht die essentielle Notwendigkeit eines Erziehungssystems, das Urteilsvermögen und UnterscheidungsfĂ€higkeit lehrt; und welches uns hilft, die physischen, emotionalen und mentalen FĂ€higkeiten zu integrieren, was dazu fĂŒhrt, dass wir mit der Intuition in BerĂŒhrung kommen, “der erkennenden Instanz von Wahrheit.” Die höhere Schulbildung sollte Medienerziehung, Sozialkunde, Ethik und eine Reflektion ĂŒber den Einfluss von Technologien beinhalten. Ein Programm, welches Alexandra “Lebendige Werte fĂŒr eine bessere Welt” zu nennen pflegte, fĂŒhrte die Studenten in die Konzepte und das Vokabular von Frieden, Empathie, Respekt und Toleranz ein. FĂŒr Kinder wie auch fĂŒr Erwachsene sollte Bildung – ĂŒber die VerlĂ€sslichkeit von Informationsquellen – lebenslang möglich sein. Das wĂŒrde uns helfen, darĂŒber Entscheidungen zu treffen, was an Informationen geteilt werden soll und was nicht. Es besteht offensichtlich eine Notwendigkeit, ĂŒber die Intention von Worten und Äußerungen nachzudenken, und darĂŒber, wie reine Absichten und klares Denken die mentale AtmosphĂ€re klĂ€ren können.

Es kann sich als hilfreich erweisen, wenn wir uns den Medien-Geschichten mit der Frage nĂ€hern wĂŒrden, ob sie unsere Aufmerksamkeit auf das Gute, Schöne und Wahre lenken. Jeder von uns ist verantwortlich dafĂŒr, dass wir unseren Anteil dazu beitragen, diese besagten QualitĂ€ten in das Gedanken- und das GefĂŒhlsleben der Menschheit einfließen zu lassen. Ein wesentliches Instrument fĂŒr diese Art von Wirken ist die Meditation. Denn sie befĂ€higt uns, mit den ewigen Wahrheiten in BerĂŒhrung zu kommen, die hinter aller Ă€ußeren Verwirrung fortdauern; Wahrheiten, die uns zur Freiheit fĂŒhren können. Es sind Wahrheiten, wie die Tatsache, dass Liebe das wahre GefĂŒge ist, welches die Menschheit zusammenhĂ€lt. Und solange wir nicht hören, wie diese von den Nachrichten ausgestrahlt werden wird, hĂ€lt uns das davon ab, die ganze Geschichte zu vernehmen. Bereits eine leichte BerĂŒhrung dieser ewigen Wahrheit kann uns schon ein StĂŒck weit aus dem Durcheinander dieses Meeres von Informationen und Fehlinformationen herausheben und uns in die Freiheit fĂŒhren. worldgoodwill.org/video#ar

 

UniversitÀre StudiengÀnge in Meditation können die Intuition erwecken

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Professor Dr. Andreas de Bruin von der Hochschule fĂŒr angewandte Wissenschaften in MĂŒnchen, rief im Jahre 2010 das MĂŒnchner Modell “Meditation an Hochschulen” ins Leben.[1]  Er lehrt aktuell Meditation in neun StudiengĂ€ngen an vier FakultĂ€ten.  Andreas sprach anfangs ĂŒber seine Absicht, das MĂŒnchner Modell, ein Studium das auf Meditation beruht, zu grĂŒnden. Ihm ging es darum, es der Intuition zu ermöglichen, Eingang in den UniversitĂ€ten zu finden. Die globalen Probleme, die wir geschaffen haben, sind durch Einsatz und Anwendung des Intellekts entstanden, und wir benötigen die Intuition, damit diese uns hilft, diese Probleme zu lösen.

[1] http://www.sw.hm.edu/meditationsmodell

Andreas verwies auf die wissenschaftlichen Arbeiten des Biologen, Philosophen und Neurowissenschaftlers Francisco Varela und des Psychologen Daniel Goleman, welche zu  dem Ergebnis kamen, dass der große Beitrag der Naturwissenschaften des 21. Jahrhunderts jener sein wĂŒrde, das Problem der destruktiven Emotionen zu bewĂ€ltigen, die die eigentlichen Ursachen fĂŒr die vielen Probleme auf unserem Planeten sind.  Sie stießen mit dem Dalai Lama und anderen buddhistischen Mönchen einen Dialog ĂŒber den Wert von Meditation und Achtsamkeit an. Die Ergebnisse ihrer ForschungstĂ€tigkeit sind unter www.mindandlife.org. verfĂŒgbar. Andreas erachtet diese Forschungsarbeit als den Ursprung des Aufschwungs der ForschungstĂ€tigkeit, die sich im weiteren Verlauf mit der Bedeutung und dem Wert von Achtsamkeit befasst hat. Er hat den Eindruck, dass Achtsamkeit eine Vorstufe der wahren Meditation darstellt, einer Meditation, die nur stattfinden kann, wenn eine Integration innerhalb der Persönlichkeit stattgefunden hat, wodurch sich eine Verbindung mit der Seele auszubilden beginnt. Das ist der Ausgangspunkt, wodurch eine wahre Kontrolle ĂŒber das Denken beginnt, sich zu entwickeln. Und viele Studenten, die an diesen Kursen teilnehmen, haben erwĂ€hnt, dass sie die Kontrolle ĂŒber ihr Denkvermögen verbessern möchten. WĂ€hrend es zahlreiche Programme gibt, die Achtsamkeit in das universitĂ€re und berufliche Leben einfließen lassen, um die FĂ€higkeit der Konzentration zu fördern oder StressbewĂ€ltigungs-Strategien aufzubauen, so liegt fĂŒr Andreas die tiefere zweifache Absicht der Meditation darin, Studenten zu befĂ€higen, eine Verbindung mit der Seele herzustellen und diese Seelenenergien dann in Form von schöpferischem Dienst fĂŒr die Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen. “
 es war wichtig, Meditation miteinzubeziehen
, damit wir den Studenten helfen können, mehr in BerĂŒhrung mit sich selbst zu kommen und damit sie vielleicht – zum Wohle der Gesellschaft – auch das im Äußeren zum Ausdruck bringen können, was sie in sich tragen.”

Das MĂŒnchner Modell hat sich aus seinen kleinen AnfĂ€ngen heraus – im Jahr 2010, in dem nur 15 PlĂ€tze zur VerfĂŒgung standen – stets weiterentwickelt. GegenwĂ€rtig, im Jahr 2017, gibt es 9 StudiengĂ€nge an 4 FakultĂ€ten. Pro Semester nehmen 150 Studierende an den Kursen teil. Das Modell wird auch von anderen UniversitĂ€ten ĂŒbernommen. Die Kurse legen ihre Betonung auf aktive Beteiligung. Jeder Student fĂŒhrt ein persönliches Tagebuch ĂŒber die Art und Weise, wie er Meditation in sein tĂ€gliches Leben integriert.  Das ermöglicht es ihnen herauszufinden, wie Meditation sinnvoll im eigenen Studiengang, zum Beispiel der Lehrerausbildung, eingebunden werden kann. Die praktischen Übungen beinhalten bewusstes Sprechen, bewusstes Essen und Kochen, AchtsamkeitsĂŒbungen, Fokussierung auf den Atem, der Klang in der Meditation usw. In den Kursen nimmt man auch Bezug auf die gegenwĂ€rtige Forschung, die sich mit Meditation in verschieden Bereichen befasst. Hier geht man der Frage nach, wie Meditation in GefĂ€ngnissen, KrankenhĂ€usern und an anderen PlĂ€tzen Anwendung finden könnte.  Die Studenten praktizieren verschiedene Meditationstechniken. Und solche, welche Interesse zeigen, sich mit Hilfe einer besonderen Technik weiter entwickeln zu wollen, können ihre Meditationspraxis bei externen Experten fortsetzen. Es finden auch philosophische Diskussionen und FilmvorfĂŒhrungen ĂŒber Themen statt, die sich auf Meditation beziehen.

Andreas beendete seinen Vortrag, indem er eine Diskussion ĂŒber sein neuestes Projekt anstieß. Der Fokus dieses Projekts richtet sich auf die Anwendungsmöglichkeit der Meditation im Milieu der KĂŒnste, um die Kunstwerke der Alten Meister entsprechend wĂŒrdigen zu können. Einige wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass Meditation eine Vertiefung der Wahrnehmung in der Betrachtung von Kunstwerken erlaubt. Andreas hat diesbezĂŒglich Experimente in kleinen Versuchsgruppen im Rijksmuseum in Amsterdam durchgefĂŒhrt: das achtsame Hinschreiten zu den GemĂ€lden ist gefolgt von einem aufmerksamen Beobachten derselben, verschiedene Aspekte des GemĂ€ldes werden dabei von diversen Untergruppen in Betracht gezogen. FĂŒr Andreas stellt die Anwendung der Meditation im Kontext eines wertschĂ€tzenden KunstverstĂ€ndnisses oder innerhalb von UniversitĂ€ten nur einen Teilbereich ihres generellen Einsatzgebietes in unseren Leben dar, nĂ€mlich der Übertragung dieser auf unser ganzes Leben. Vermittels der Meditation können wir unser Leben sinnvoll gestalten und es seiner Bestimmung, dem Dienst am Ganzen, zufĂŒhren. worldgoodwill.org/video#ab

 

In our next issue, we will be exploring From the Unreal to the Real as it relates to science, philosophy and the arts.

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