Mintze van der Velde ist Direktor von Lucis Trust und dem Weltweiten Guten Willen in Genf.
Wissenschaft und Technologie sind nicht dasselbe. Dies und viele andere tiefe Einsichten wurden von meinem verstorbenen Freund Dr. Jim Ryder in einem Vortrag mit dem Titel The Garment of God (Das Gewand Gottes) auf der Konferenz der Arkanschule im Jahr 2018 wunderbar erklärt. Natürlich sind Wissenschaft und Technologie miteinander verbunden. Manchmal führen wissenschaftliche Durchbrüche zu technologischem Fortschritt, und manchmal trägt der Fortschritt in der Technologie zum Fortschritt der Wissenschaft bei.
Als Beispiel möchte ich hier nur den technischen Fortschritt bei unseren Teleskopen nennen. Die ersten optischen Teleskope kamen im 17. Jahrhundert auf und waren natürlich auf der Erde installiert. Heute haben wir jedoch Teleskope im Weltraum (u. a. das Hubble- und das James-Webb-Teleskop), die es uns ermöglichen, über den sichtbaren Teil des Spektrums hinaus in den Weltraum zu blicken, und das mit verblüffenden Ergebnissen; daneben gibt es große Anordnungen von Teleskopen auf der Erde, die ebenso verblüffende Ergebnisse liefern. Die Bilder, die wir heute fast täglich erhalten, vermitteln uns ein Bild des Universums, das, ebenfalls fast täglich, mehr Fragen aufwirft als es Antworten liefert.
Diese Entwicklung der Teleskope verlief parallel zu den wissenschaftlichen Fortschritten, aber seit etwa einem Jahrhundert gab es keine bedeutenden wissenschaftlichen Revolutionen mehr. Die letzten sind das Aufkommen der Quantenmechanik und Einsteins Relativitätstheorien. Natürlich haben die Entdeckung des Higgs-Bosons, der Gravitationswellen, der schwarzen Löcher und vieler anderer Phänomene für Schlagzeilen in der Presse gesorgt, doch handelt es sich dabei eher um Informationskampagnen als um wissenschaftliche Durchbrüche: Sie vervollständigen die Details unserer Theorien, die vor etwa einem Jahrhundert entwickelt wurden.
Video und Transkriptt: https://bit.ly/3NDPSeP
