Bulletin Nr. 1 - 2022 -  Vorstellungskraft und gesellschaftliche Erneuerung


Jetzt ist die Zeit, den Geist der Gemeinschaft in allen sozialen Beziehungen wiederzuentdecken.

Im November 2021 trafen sich Freunde des Weltweiten Guten Willens und Studenten der Zeitlosen Weisheit aus aller Welt zu ZOOM-Meetings, die in verschiedenen Sprachen aus Genf, London und New York übertragen wurden, um mit der Kraft der Gruppenimagination, der Intuition und des Denkens zu arbeiten. Unter dem Titel „Vorstellungskraft und gesellschaftliche Erneuerung“ arbeiteten wir mit Meditation und Visualisierung, konzentriertem Zuhören und Diskussionen, um in der Gruppe Gedankenformen und Bilder zu entwickeln. Basierend auf den Erkenntnissen von führenden Vertretern aus den Bereichen regeneratives Design, kommunale Entwicklung, kollektives Trauma, Persönlichkeitsentwicklung und biografische Arbeit wurde die Essenz der vorgestellten Ideen und Bilder visualisiert, wie sie aus dem Gruppenfeld ausströmen, um alle gesellschaftlichen Beziehungen energetisch zu durchdringen: zwischen den Völkern, den Gemeinschaften und den Nationen, sowie zwischen der Menschheit und der lebendigen Erde.

Dieser Newsletter soll dazu anregen, weitere kreative Gedanken und Intuitionen zu diesem Thema zu entwickeln. Er enthält, zusammen mit einigen kurzen einleitenden Gedanken, bearbeitete Auszüge aus einer kleinen Auswahl von Erkenntnissen, die von den 7 Teilnehmenden geteilt wurden. Videos, zusätzliche Texte und weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.lucistrust.org/de/world_goodwill/seminar/2021_seminar_details   und https://www.lucistrust.org/de/world_goodwill/seminar/homepage/2021_seminar_video_archives   §

Die Wiederherstellung des Göttlichen Kreislaufs
Christine Morgan

Christine Morgan ist die Präsidentin des Lucis Trust, der Trägerorganisation des weltweiten guten Willens.
Video at: worldgoodwill.org/video#cm

Bei Vorstellungskraft und gesellschaftlicher Erneuerung geht es letztlich um die Wiederherstellung des göttlichen Kreislaufs auf Erden, sodass sich die Menschheit der essenziellen Einheit aller Dinge unmittelbar bewusst wird. Kreislauf und Transformation sind die Essenz des Lebens - die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, das Blut, das fließt - alles, was das Leben erhält, folgt den Zyklen der Transformation als Antwort auf den göttlichen Kreislauf, aus dem es hervorgegangen ist. Harmonie kann nur entstehen, wenn sich dieser Fluss auch im Bereich der menschlichen Aktivitäten widerspiegelt: in Geld und Versorgungsgütern, Wissen und Information, Kunst und Kultur - der freie Kreislauf bestimmt das Wohlergehen und die stetige Entwicklung „aller Dinge“. Der wichtigste Faktor dabei ist das Bewusstsein - eine Resonanz mit dem fließenden Wandel schafft eine Aufwärtsspirale zu immer höheren Ebenen der Synthese.

Es ist klar zu sehen, dass der göttliche Kreislauf, der die gesamte Menschheit als Einheit verbinden sollte, durch die dissonanten Kräfte des Materialismus und des Egoismus blockiert wird. Die Kunst der Erneuerung besteht darin, sich auf die Vorstellungskraft und den Geist des guten Willens zu stützen. Dies wird in hervorragender Weise durch die Arbeit der Neuen Gruppe der Weltdienenden demonstriert, die in dieser Zeit so viele kreative Ideen zum Ausdruck bringt. Ihre kreativen Projekte zeigen uns, dass die Welt nicht so funktionieren muss, wie sie bisher funktioniert hat, und dass wir sie durch unsere kollektive Vorstellungskraft entscheidend verändern können, wenn wir danach streben, eine neue und bessere Lebensrealität für alle zu schaffen.   §

Bilder des Massendenkens und die Probleme unserer Zeit
Laurence Newey

Laurence Newey ist Vizepräsident des Lucis Trust, der Trägerorganisation des weltweiten guten Willens.
Video at: worldgoodwill.org/video#ln

Obwohl die Vorstellungskraft traditionell mit Kunst und Kultur in Verbindung gebracht wird, ist sie in Wirklichkeit der Antriebsfaktor für die gesamte Schöpfung. Durch die schöpferische Vorstellungskraft und die Erschaffung von Gedankenbildern wird Energie von einer Ebene des Göttlichen Geistes auf eine andere übertragen, wobei die Richtung der Übertragung von der Art und Qualität des erzeugten Bildes abhängt. Gedankenbilder, die die Werte, Institutionen und Gesetze aller großen Gesellschaften der Welt darstellen, werden in das kollektive Unterbewusstsein der Bevölkerung aufgenommen, und die Energie, die durch sie hindurchfließt, leitet die gesellschaftliche Entwicklung vorwärts.

Das mag alles sehr esoterisch klingen, ist es aber nicht, denn das Konzept des „Sozialen Imaginären“ ist in Disziplinen wie Anthropologie, Soziologie, Psychoanalyse, Philosophie und Medienwissenschaft mittlerweile recht bekannt. Das Soziale Imaginäre stellt das System von Bedeutungen dar, das eine bestimmte soziale Struktur bestimmt. Professor John B. Thompson, Soziologieprofessor an der Universität Cambridge, beschreibt das Soziale Imaginäre als „die schöpferische und symbolische Dimension der sozialen Welt; die Dimension, durch die die Menschen ihre Form des Zusammenlebens und ihre Art der Darstellung ihres kollektiven Lebens entwickeln“. (1) Und der Philosoph und Sozialkritiker Cornelius Castoriadis schrieb in „Gesellschaft als imaginäre Institution“: "... das Imaginäre der Gesellschaft ... schafft für jede historische Periode ihre einzigartige Art zu leben, zu begreifen und ihre eigene Existenz zu formen ... die zentralen imaginären Bedeutungen einer Gesellschaft ... sind die Fäden, die eine Gesellschaft zusammenhalten, und die Formen, die definieren, was für eine bestimmte Gesellschaft 'wahr' ist.” (2)

Es ist also diese Dimension des Sozialen Imaginären, d.h. der Bereich der Gedankenbilder der Massen, die das menschliche Verhalten prägen, auf die wir schauen müssen, um nicht nur die Probleme verschiedener Gesellschaften auf der ganzen Welt zu verstehen, sondern auch die großen Weltprobleme der modernen Zivilisation als Ganzes. §

1. John B. Thompson, Studies in the Theory of Ideology, p.6.
2. Ibid, Quoted by J Thompson, pp. 23-4

Trauma heilen, damit sich unsere guten Absichten in der Welt manifestieren können
Kosha Anja Joubert

Kosha Anja Joubert, Geschäftsführerin des Pocket Project, hat intensiv in den Bereichen Systemregeneration, interkulturelle Zusammenarbeit und Trauma-bewusste Führung gearbeitet. Die Autorin mehrerer Bücher erhielt den Dadi Janki Award (2017) für die Einbindung von Spiritualität in das Alltags- und Berufsleben und den One World Award (2020) für ihre Arbeit bei der Entwicklung der Global Ecovillage Network zu einer weltweiten Bewegung.
Video at: worldgoodwill.org/video#kj

Eine der am wenigsten genutzten Ressourcen, die wir heute auf unserem Planeten haben, sind die guten Absichten der Bürger auf der ganzen Welt und unser Wunsch, Teil der Lösung und nicht des Problems zu sein. Es scheint jedoch, als gäbe es „Sand im Getriebe“, der unsere guten Absichten daran hindert, sich in der Welt zu manifestieren. Nehmen wir zum Beispiel die UN-Klimakonferenz COP26. Die Zusagen und Vereinbarungen, die von 195 Ländern auf der UN-Klimakonferenz COP21 unterzeichnet wurden, sind ein unglaublicher Erfolg. Doch das Ausbleiben wirksamer Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ist äußerst schmerzhaft und bedroht unser Überleben. Viele leiden darunter, z. B. hat die Zahl der Jugendlichen, die Antidepressiva und Medikamente gegen Angstzustände einnehmen, in den letzten Jahren stark zugenommen.

As people of goodwill, we tend to want to look away from the parts in ourselves, others and the world that we experience as difficult or challenging, where pain is stored and touched upon. And that is part of the problem. It impedes the functioning of our goodwill in the world.

The Pocket Project, founded by Thomas Hübl and Yehudit Sasportas in 2017, builds pockets of increased awareness, healing communities, that start addressing pockets of trauma, residues of experiences that were too intensely painful to be processed at the time they occurred. We have built up ‘archaeological layers of trauma’ collectively throughout humanity’s history, through wars, colonialism, enslavement, racism, gender-based violence, and so on. We have been born into this web of trauma. These hidden pockets of pain we bring from the past shape the way we see the world, the ways we communicate, and they shape our institutions and societies.

The Pocket Project is aiming to increase awareness of individual, ancestral and collective trauma and open up pathways towards integration so that wounds from the past can be healed, shifting humanity towards a path of collaboration, innovation and emergence. 

We create group environments (sometimes involving large numbers of people) to cultivate presence, relational sensing and coherence in individuals and groups. Participants become fully present in the body, in the heart, in the mind, and in the higher self. Once there is a certain level of group integration, the shared witnessing presence can be consciously turned towards traumatic content, meeting first the protective layers of denial and resistance that surround such content. Slowly, we can begin to acknowledge and digest what could not be processed before. The ensuing integration and restoration lead to a decrease in isolation and polarization and an increase in compassionate and collaborative ability. 

Through programmes using social media and online summits we have reached large audiences – over 100,000 took part in the 2021 ten-day online Collective Trauma Summit. Beyond these large public events, training courses are offered to civil society groups and professionals – scholarships ensure that the Global South is well represented. International Labs bring together specialist groups to focus on specific collective trauma themes and geographical regions.      §
https://pocketproject.org

Vorstellungskraft, Gnade & gesellschaftliche Erneuerung
Joseph Murphy

Joseph Murphy ist der Gründer der Good Grace Foundation und von Graceworks. Das sind kleine basisnahe Organisationen in Großbritannien, Ägypten und Kenia. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit für soziale und ökologische Erneuerung als Trainer für Selbstreflexion mit Obdachlosen und traumatisierten Menschen.
Video at: worldgoodwill.org/video#jm

Als ich anfing, über Vorstellungskraft und soziale Erneuerung nachzudenken, erinnerte ich mich an die Zeiten in meinem Leben, als ich neue Vorhaben begann und die Dinge schwierig erschienen. „Das ist nicht machbar“, habe ich dann gedacht. Und die Leute sagten zu mir: „Wozu die Mühe? Das interessiert niemanden ... verschwende nicht deine Zeit ... bleib lieber bei dem, was du schon kennst."

Doch, wie Colin Wilson sagte: „Die Vorstellungskraft sollte nicht genutzt werden, um der Realität zu entfliehen, sondern um sie zu erschaffen.“ Die Erkenntnis, dass Energie den Gedanken folgt, ist eines der wertvollsten Geschenke, die wir haben können. Wenn wir nur ihre wahre Macht erkennen würden. Das Gleiche gilt für den Grundsatz, dass ein Mensch zu dem wird, was er in seinem Herzen denkt. Denn in Wirklichkeit sind wir es, die unser eigenes Umfeld, unser eigenes Leben, unsere eigene Geschichte erschaffen. Und wenn wir unsere Vorstellungskraft nutzen, um Ideen zu verwirklichen, die zum Wohlergehen des Lebens auf diesem Planeten beitragen, dann engagieren wir uns auch für die kollektive Geschichte.

Viele Jahre lang habe ich auf der Straße gearbeitet und Obdachlose mit der Community of Grace in Leicester, Großbritannien, unterstützt. Die Gründer schufen so etwas wie ein Zuhause und eine Familie für diejenigen, die ihr Zuhause verloren hatten. Sie glaubten immer daran, dass jeder Mensch verborgene Talente hat, die noch genutzt und entwickelt werden müssen, und dass die Gnade immer mit uns ist.

Was ist Gnade, mögen wir fragen? Man kann sie sich vorstellen als Eleganz, Feinheit, Gelassenheit, Güte, Wohlwollen, Großzügigkeit, Liebe ... als unverdienten göttlichen Beistand, der den Menschen zu ihrer Veredelung oder Heiligung gegeben wird ... als einen Zustand der Heiligung, der durch göttlichen Beistand erfahren wird. Aus dieser göttlichen Heiligkeit fließt die hohe Gnade des Heiligen Geistes, der göttlichen Sophia, die durch die Harmonie der Sphären und der gesamten Schöpfung hindurch im Gleichklang der Liebe singt.

Jahrelang bin ich an einem alten, heruntergekommenen Spielplatz vorbeigegangen, und als ich hörte, dass er in einen weiteren Parkplatz umgewandelt werden könnte, war ich der Meinung, dass wir handeln müssen. Wir sammelten über vierzigtausend Pfund, und eine Gruppe von Freiwilligen verwandelte den Platz in den Moira Street Pocket Park. Heute ist es ein blühender, öffentlicher Garten, der von einer Diabetes-Selbsthilfegruppe gepflegt wird.

Viele Dinge haben ihren Ursprung in bescheidenen Anfängen! Die Good Grace Foundation und Graceworks entstanden, indem sie auf Permakultur basierende Programme anboten, um „Menschen in die Lage zu versetzen, einen nachhaltigen Lebensstil zu leben, sich daran zu erfreuen und das Wohlbefinden zu fördern“. Graceworks ist jetzt Teil von „Grow Together“, einem lokalen Netzwerk von Gemeinschaftsprojekten auf gärtnerischer Basis, mit dem gemeinsamen Ziel, „Gemeinschaften zu helfen, gemeinsam für das Gemeinwohl zu wirken“.

Vor kurzem hat Graceworks eine Partnerschaft mit dem African Population and Health Research Centre geschlossen, um den Menschen in den Slums von Nairobi, die unterhalb der Armutsgrenze leben, städtische Nahrungsmittelanbau- und Ernährungsberatungszentren zur Verfügung zu stellen. Zurzeit sind wir dabei, das Jorah-Grace-Zentrum auf einem 1.000 Hektar großen Gelände in Kenia zu entwickeln. Dieses wegweisende Rehabilitationszentrum wird Menschen helfen, sich von ihrer Sucht zu kurieren, und gleichzeitig Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten bieten, um die lokale Wirtschaft durch einen ganzheitlichen Ansatz zu verändern.  §
goodgracefoundation.org 
www.graceworks.online

Vorstellungskraft ist der Schlüssel zur Überwindung der Armut
Richmond Msowoya

Richmond Msowoya ist Berater für Existenzsicherung und wirtschaftliche Eingliederung beim UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Malawi und im Sudan. Während seiner langjährigen Tätigkeit als Experte für ökonomische Selbstbestimmung in Malawi und im südlichen Afrika hat er Maßnahmen zur Existenzsicherung unterstützt, die über 51.000 Flüchtlingen und ihren Aufnahmegemeinschaften zugutekamen.
Video at: worldgoodwill.org/video#rm

Als Student der Zeitlosen Weisheit habe ich die meiste Zeit meines Erwachsenenlebens an Maßnahmen gearbeitet, um Flüchtlinge und extrem arme Menschen aus der Armut zu befreien. Die Ausrichtung auf Vorstellungskraft und Erneuerung hat mein tief verwurzeltes Denken über den Dienst erweitert.

In Anknüpfung an die esoterischen Lehren betrachte ich die Vorstellungskraft als den Schlüssel zur Überwindung der Armut durch Innovation. Während viele die Vorstellungskraft als eine Fantasie betrachten, die im Grunde genommen unwirklich ist, wissen diejenigen, die über die nötige Weisheit verfügen, dass sie der Keim für die Zukunft ist, um den herum sich die Realität materialisieren kann. Durch die Macht der Vorstellungskraft hat Gott selbst oder Allah (das Große Ich Bin) das Universum erschaffen, er hat den Himmel, die Erde, die Bäume und die Tiere gestaltet.

Es ist unbestritten, dass wir die Zukunft mit unseren Gedanken beeinflussen. Durch Vorstellungskraft und Visualisierung schaffen die Gedanken jene Ideen und Umstände, die uns helfen, unser äußeres Leben auf erstaunliche Weise zu kontrollieren. Genau das erleben diejenigen, die auf dem Gebiet der gesellschaftlichen Erneuerung arbeiten. Die häufig verwendete Definition für gesellschaftliche Erneuerung lautet: „Es geht darum, sicherzustellen, dass die Plätze, an denen die Menschen jetzt und in der Zukunft leben, neue Möglichkeiten schaffen, das Wohlbefinden fördern und Ungleichheiten abbauen, damit die Menschen ein besseres Leben in gestärkten Gemeinschaften führen und ihr Potenzial ausschöpfen können.“

Wir müssen die Vorstellungskraft wachrufen, wenn wir über die Erneuerung und die Wieder-belebung eines Geistes der Kameradschaft zwischen Menschen, Gemeinschaften, Nationen und zwischen der Menschheit und der lebendigen Erde nachdenken. Nur dies kann zu Freiheit und Erfolg für die Ausgegrenzten und Entrechteten und für alle Menschen führen.

Aber wie können Studenten der Zeitlosen Weisheit dazu beitragen, diesen Geist der Vorstellungskraft zu fördern? Meines Erachtens können wir diesen Geist in uns selbst durch tägliche Meditation, Studium und der Teilnahme an Online-Veranstaltungen fördern. Und während wir dies tun, stellen wir fest, dass der Ruf, der Menschheit zu dienen, jeden Tag klarer und deutlicher wird - wie eine Zimbel, die in unseren Ohren klingt: Dienst an denen, die unter Armut leiden, Dienst an denen, die unter Arbeitslosigkeit und Not leiden.

Die beiden Ansätze, die meiner Meinung nach am besten funktionieren, um arme Menschen aus der Armut zu befreien, sind ein marktbasierter Systemansatz und das Stufenprogramm. Ich glaube, dass dies die Modelle der Zukunft sind. Bei einem marktorientierten Systemansatz sind die Maßnahmen darauf ausgerichtet, die Einkommen-schaffenden, unternehmerischen Aktivitäten der Armen direkt mit den Märkten zu verknüpfen und die Zwischenhändler auszuschalten, die ihre Produkte traditionell zu sehr niedrigen Preisen kaufen. In den letzten 19 Jahren habe ich die Anbindung von Kleinproduzenten in Malawi an die internationalen Märkte in den Bereichen Tee, Hülsenfrüchte und Milchwirtschaft gefördert. Dies hat für die armen Bauern enorme Veränderungen mit sich gebracht.

Interventionen nach dem Stufenprogramm sind darauf ausgerichtet, Familien aus der extremen Armut herauszuführen. Für einen begrenzten Zeitraum, etwa 6, 12 oder 18 Monate, je nach Art der Maßnahme, wird Bargeld bereitgestellt, um die Grundbedürfnisse zu decken. Während dieses Zeitraums werden Ausstattungen, eine Übernahme von Anlagegütern und Schulungen angeboten, die den Familien helfen, ein Einkommen zu generieren, ihre Finanzen zu planen und die erforderlichen Fähigkeiten zu entwickeln, um sich selbst versorgen zu können. Am Ende des festgelegten Zeitraums endet die finanzielle Unterstützung. Zu diesem Zeitpunkt hat die Familie begonnen, ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften, um ihre Grundbedürfnisse zu decken.

Mit diesen beiden Ansätzen lassen sich nachweislich dauerhafte, systemische Veränderungen herbeiführen, die sich auf die materiellen Verhältnisse oder das Verhalten einer großen Zahl von Menschen auswirken.  §

Individuelle Vorstellungskraft und gesellschaftliche Erneuerung
Félix Torán

Félix Torán verbindet eine Karriere in Wissenschaft und Technik (darunter über zwei Jahrzehnte bei der Europäischen Weltraumorganisation) mit mehr als zwanzig Jahren Tätigkeit als Student und Führungskraft in den Bereichen persönliches Wachstum, Führung, Zeitmanagement, Spiritualität und Meditation. Er hat 19 Bücher zum Thema persönliches Wachstum veröffentlicht.
Video at: worldgoodwill.org/video#ft

Die heutige Welt basiert auf Fragmentierung, auf der Illusion der Trennung. Diese trügerische Vorstellung von Distanz ist die Ursache für alle Probleme der Menschheit. Verschiedene spirituelle Strömungen (religiöse, philosophische, initiierende, esoterische usw.) schlagen unterschiedliche Zugänge zu diesem Problem vor und bieten Wege zur Lösung an. Aber im Grunde ist das Problem das gleiche (das falsche Gefühl der Trennung), und die Lösung hat einen gemeinsamen Nenner (die Rückkehr zur Einheit).

Wir müssen aber erkennen, dass die durch die Illusion der Trennung entstandenen Risse die Aufgabe, zur Einheit zurückzukehren, den Menschen große Schwierigkeiten bereitet haben. Welche Mittel haben wir also, um diese Aufgabe zu bewältigen? Unter den vorhandenen Möglichkeiten möchte ich die enorme Kraft hervorheben, die uns durch den schöpferischen Einsatz unserer Vorstellungskraft zur Verfügung steht.

Vorstellungskraft ist die Fähigkeit, geistige Bilder zu erschaffen. Sie kann auf verschiedene Weise genutzt werden. Wenn zum Beispiel ein Bild ungewollt im Kopf erscheint, dann wird die Vorstellungskraft vom Unterbewusstsein gesteuert. Um unsere Vorstellungskraft schöpferisch nutzen zu können, müssen wir sie willentlich steuern.

Diese willentliche Steuerung der Schaffung von mentalen Bildern wird oft als „kreative Visualisierung“ bezeichnet. Sie hat zwei Aspekte. Zum einen ist es die Vorstellungskraft. Zweitens ist da aber auch der Aspekt der Konzentration. Dabei handelt es sich um die Fähigkeit, unsere gedankliche Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum auf ein einziges Objekt zu richten, ohne dabei abzuschweifen oder abgelenkt zu werden.

Durch die Vorstellungskraft können wir ein mentales Bild von dem erschaffen, was wir manifestieren wollen. Dann halten wir dieses Bild durch Konzentration eine gewisse Zeit lang in unserem Denken, so dass es als eine Form aus mentaler Materie, die eine viel höhere Schwingungsrate als physische Materie hat, in unser Unterbewusstsein übertragen werden kann. Wenn die geschaffenen Gedankenformen auf das Gute ausgerichtet sind, dann beginnen die universellen Gesetze konstruktiv zu wirken, und die Gedankenform zieht andere mit einer ähnlichen Schwingungsfrequenz an. Universelle Gesetze sind immer aufbauend und positiv.

Um auf die materielle Ebene herabzusteigen und sich sichtbar manifestieren zu können, brauchen die geschaffenen Gedankenformen uns als Kanal. Unser Denken steht irgendwo zwischen den geistigsten Ebenen und der materiellen Welt. Wenn wir diese mächtige Kraft richtig einsetzen, können wir die geistigen Gesetze auf die Gesetzmäßigkeiten der materiellen Welt übertragen. Auf diese Weise verwandeln wir unendliche Potenzialität in endliche Manifestation, wie die Tarot-Arkana „Der Magier“ so anschaulich und klar zeigt.

Wir können damit beginnen, unsere Vorstellungs- und Konzentrationskraft zu nutzen, um unsere eigene Rückkehr zur Einheit zu verwirklichen und eine bessere Gesellschaft zu schaffen, indem wir eine klare Zielsetzung haben, die auf Dienst und die Überwindung der in der Menschheit bestehenden Trennungen ausgerichtet ist. Diese Lebensaufgabe, die vielfältige Formen annehmen kann, muss im Einklang mit dem höheren Ziel stehen. Sie ist nicht etwas, das wir erfinden müssen, sondern vielmehr etwas, das wir in uns selbst entdecken müssen. Es gibt drei Schlüsselfragen, die, wenn wir sie der Kraft unseres Unterbewusstseins überlassen, uns helfen, die Antworten zu finden:

1) Welche Begabungen habe ich in diese Welt mitgebracht?
2) Wie werde ich mit ihnen dienen?
3) Wem werde ich dienen?
§
http://linktr.ee/felixtoran

Biographiearbeit: Eine paradoxe, transformative, soziale Methode
Leah Walker

Leah Walker hat ein ausgeprägtes Interesse an der menschlichen Entwicklung und der Evolution der Erde, insbesondere wie sie von Rudolf Steiner beschrieben wurde. Sie arbeitet mit Biografien und ist lizenzierte Berufsberaterin (LPC), zertifizierte Homöopathin, sowie Fakultätsmitglied des Center for Biography and Social Art in Nordamerika.
Video at: worldgoodwill.org/video#lw

Wir sind uns bewusst, dass wir eine tiefgreifende gesellschaftliche Erneuerung brauchen. Wir sehnen uns danach. Die Frage ist: Wie können wir dieses hohe Ideal in die Tat umsetzen?

Ich vertrete die Ansicht, dass wir ein Werkzeug brauchen, das die zwischenmenschliche Wahrnehmung verändert und die zwischenmenschlichen Fähigkeiten fördert. Als Kunst, Wissenschaft und Fachdisziplin ist die Biographiearbeit geeignet, diese Aufgabe zu erfüllen. Sie entspringt der Geisteswissenschaft oder Anthroposophie, so der Name, den Rudolf Steiner seiner Lehre gegeben hat und der „Weisheit vom menschlichen Wesen“ bedeutet.

Rudolf Steiner sprach zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ähnlicher Weise wie Alice Bailey über die Bedürfnisse unserer Zeit, und er bezeichnete soziales Verständnis, Freiheit des Denkens und Wissen über den Geist als „Lichter“. Er machte konkrete Vorschläge, wie man diese Lichter erreichen kann, Vorschläge, die in den 1970er Jahren zur Entstehung der Biographiearbeit führten (neben anderen früheren Ansätzen).

Biographiearbeit ist ein erfahrungsorientiertes Studium des menschlichen Lebens, das auf objektiver Beobachtung beruht und zu einer direkten Erfahrung der Weisheit vom Menschen führt. Sie ist eine besondere Art, in die Vergangenheit zurückzublicken, damit der Weg in die Zukunft klarer wird. Das menschliche Leben, als heiliger Text, ist sowohl uralt als auch prophetisch. Die Biographiearbeit ist ein Versuch, diesen Text lesen zu lernen - eine meditationsähnliche Übung über die Lebenserfahrung selbst, die sowohl einzeln als auch im gemeinsamen Dialog durchgeführt wird.

Und dann ist da noch die gesellschaftliche Sensibilisierung, die durch die Biographiearbeit gefördert wird – die Kunst. Aufmerksamkeit führt zu Interesse, und aus Interesse entsteht Verständnis. Die meisten von uns wollen gesehen werden, sehnen sich danach, sich verstanden zu fühlen. Wenn die Biographiearbeit in einem sozialen Umfeld geteilt wird, dann wird sie nicht nur zu sozialer Kunst, sondern auch zu heilender Kunst: Sie weckt Bruder-/Schwesternschaft und fördert die Zusammengehörigkeit, um es mit den Worten von Alice Bailey zu sagen. Biographiearbeit weckt das Interesse am Anderen, lehrt uns, den Anderen zu sehen, was im Übrigen der Ruf eines Großteils des aktuellen sozialen Aktivismus ist. 

Bei der Biographiearbeit entdecke ich etwas Neues über mich selbst, und langsam oder plötzlich beginne ich, dasselbe Phänomen oder dieselbe Eigenschaft oder Verhaltensweise oder Wunde ... bei den Menschen in meinem Umfeld zu erkennen. Je mehr ich über mein Inneres weiß, desto umfassender ist meine Perspektive im Außen. So dient die Arbeit, die wir tun und die in gewisser Weise egozentrisch ist, dem gemeinsamen Gesellschaftskörper und -wesen.

Einer derjenigen, die ich am meisten bewundere, ist Karl König, der auf der Grundlage von Rudolf Steiners Lehre die Camphill-Bewegung gegründet hat - eine bemerkenswerte „Studie über die Gemeinschaft“.  König schrieb:

… der Mensch besteht nicht nur aus ... Körper, Seele und Geist; vor allem bestehen wir aus allem, was unsere über die Erde verteilten Mitmenschen als Gesamtheit der Menschheit ausmachen: die Menschen, unter denen wir leben, die Familie, in die wir hineingeboren wurden, die karmischen Gruppen, in die wir zwischen Geburt und Tod aufgenommen werden. Erst die Gesamtheit dieser Beziehungen macht den Menschen aus.

Es ist eine Aufgabe unserer Zeit, sich dessen bewusst zu werden, zu verstehen, „was es bedeutet, ein Mensch auf der Erde unter anderen Menschen zu sein“ (König).    §
https://biographyworker.com
https://biographysocialart.org

Eine Transformation des Zugehörigkeitsgefühls
Daniel Christian Wahl

Daniel Christian Wahl, Autor von Designing Regenerative Cultures, ist einer der führenden Vertreter und Vordenker der Bewegung für soziale und ökologische Erneuerung. Er arbeitet weltweit als Berater, Pädagoge und Aktivist mit NGOs, Unternehmen, Regierungen und Akteuren des Wandels.
Video at: worldgoodwill.org/video#dw

Wenn wir über Vorstellungskraft und gesellschaftliche Erneuerung sprechen, dann sprechen wir über eine Veränderung des Zugehörigkeitsgefühls, über die Rückbesinnung auf die Überzeugung, dass man, wenn man sein höchstes Potenzial ausschöpft, ein Ausdruck jenes Platzes ist, zu dem man gehört - ein heilender, nährender, bewahrender Ausdruck dieses Platzes. Erneuerung ist ein Schema, das untrennbar damit verknüpft ist, wie das Leben Bedingungen schafft, die dem Leben förderlich sind. Das Leben hat diesen Planeten durch Diversifizierung und anschließende Integration der entstandenen Vielfalt auf höheren Komplexitätsebenen für alles Leben reichhaltiger gemacht. Es geht also darum, die tiefe Quelle des Bewusstseins, das wir Leben nennen, wieder anzuzapfen und den Ort, an dem wir leben, lebensfreundlicher zu gestalten. Das ist eigentlich unsere evolutionäre Aufgabe.

Im Grunde genommen müssen wir wieder nach Hause kommen. Die einzige Möglichkeit, das Gefühl der Zugehörigkeit wiederherzustellen und die sozialen, ökologischen und regionalökonomischen Bereiche wieder zu heilen, besteht darin, sich wieder in die Plätze zu verlieben, die wir bewohnen, und sich auf die Reise des Wieder-bewohnens zu begeben.

Wenn wir unseren Willen auf die Besonderheit der Menschen und des Ortes ausrichten und daran arbeiten, das individuelle und kollektive Potenzial zu fördern, dann können wir unsere eigenen individuellen Begabungen und Potenziale im Dienste des größeren Kontextes, in dem wir leben, am besten zum Ausdruck bringen: in unserem Team, unserer Gesellschaft und auch dem Ort. Im Kontext der Fokussierung auf gesellschaftliche Erneuerung ist es wichtig, nicht in mentalen Kategorien gefangen zu sein, die dazu führen, dass wir soziale, ökologische und wirtschaftliche Themen getrennt voneinander behandeln. In Wirklichkeit sind sie alle miteinander verbunden. Erneuerung bedeutet, den Menschen durch Verbundenheit ein neues Gefühl für Bedeutsamkeit zu geben - Verbundenheit nicht nur mit der menschlichen Familie, sondern mit der gesamten Gemeinschaft des Lebens an einem bestimmten Ort.

Vor fast 200 Jahren sagte J. W. von Goethe, dass derjenige, der die Natur nicht überall sieht, sie nirgends im richtigen Licht sieht. Wenn ich mich lange genug mit diesem Gedanken beschäftige, dann komme ich an einen unbequemen Punkt, an dem ich zugeben muss, dass die gesamte Technik auf diesem Planeten ebenso Teil der Natur ist. Und das schließt auch die Extreme ein, die ich nicht mag. Atomkraftwerke und Atomwaffen zum Beispiel sind ebenfalls Teil dieser sich wandelnden biophysikalischen Einheit, die eine Manifestation des Bewusstseins ist, das die Materie bestimmt. In einem wunderschönen kleinen Buch, Evolution – Der Weg des Bewusstseins, schreibt Owen Barfield über die ursprüngliche Teilhabe am Leben, die allen indigenen Völkern gemeinsam ist, wobei ihre tiefe Verbundenheit mit dem Ort das Gefühl von Bedeutsamkeit und Verbindung vermittelt. Wenn man durch den Wald spaziert und einen Lichtstrahl sieht, der auf einen Tautropfen trifft, wird dies als das Sehen eines Feendiamanten erlebt - als eine echte Teilhabe an der Ganzheit des Lebens, anstatt die Natur als etwas vom Beobachter Getrenntes zu empfinden. Dann, in der Zeit der Aufklärung, begannen wir, durch die Linse der kartesischen Subjekt-Objekt-Trennung zu sehen. Das war nicht bloß ein Irrweg weg vom wahren Wissen, und es reicht nicht, einfach umzukehren und zu dieser früheren Teilhabe zurückzukehren. Wir müssen jetzt in eine neue Synthese eintreten - das, was Owen Barfield als die Phase der endgültigen Teilhabe bezeichnete. Auf dieser nächsten Etappe der Evolutionsreise müssen wir uns fragen, wie wir das Beste aus der modernen Technologie und den Erkenntnissen aus diesem Zeitalter der Trennung herausholen können.§ 
https://designforsustainability.medium.com 
www.triarchypress.net/drc.html

Sozioton: Die Maximierung der Ränder zwischen sozialen Systemen
May East

May East, eine langjährige Studentin der Zeitlosen Weisheit, ist UNITAR-Stipendiatin und derzeit Direktorin des Städteprogramms im UN-Haus in Schottland. Sie ist Autorin und Forscherin mit einer umfangreichen Erfahrung in der Förderung von kommunalen Entwicklungs- und Schulungsprogrammen auf der ganzen Welt und wirkt im Global EcoVillage Network mit.
Video at: worldgoodwill.org/video#me

In der ökologischen Wissenschaft wird der Übergangs- oder Grenzbereich zwischen zwei unterschiedlichen biologischen Lebensräumen als Ökoton bezeichnet, das ist ein Gebiet mit hoher Intensität, in dem die Ökosysteme in Spannung zueinander stehen. Ein Ökoton ist in der Regel artenreich, da die Ressourcen aus beiden Lebensräumen einzigartige ökologische Nischen bieten und damit die Voraussetzungen für das Auftreten neuer Arten schaffen.

Einer der Grundsätze von Regenerationsdesignern, die mit ökologischen Systemen arbeiten, ist die Maximierung der Ränder, denn durch die Maximierung der Ränder maximiert man die Vielfalt, die Lebenskraft und die Lebensfähigkeit. Im Laufe der Jahre habe ich begonnen, mich mit den Auswirkungen dieses Randeffekts auf soziale Systeme zu befassen, und ich habe kürzlich eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht, in der ich versuche, ein neues Konzept des Soziotons vorzustellen.

Die Hypothese lautet, dass es so, wie es möglich ist, die Vielfalt und die Produktivkraft an den Rändern zwischen benachbarten biologischen Lebensräumen zu maximieren, es auch möglich ist, in der Gesellschaft zwischen verschiedenen sozialen Gruppierungen mit unterschiedlichen Weltanschauungen, Machtstrukturen und Absichten einen bedeutenderen Randeffekt zu schaffen.

Ich habe in Projekten auf der ganzen Welt mit Soziotonen gearbeitet, und aus dieser Erfahrung lassen sich drei Grundsätze ableiten. Der erste ist, dass Soziotone einen Ansatz bieten, eine Gesellschaft nicht als Problem, sondern als Potenzial zu betrachten. Sie können als trächtige Felder betrachtet werden, die Bedingungen für die Entstehung einzigartiger Bedeutungs- und Zugehörigkeitsmodelle schaffen, die kurz vor ihrem Niederschlag stehen. In einem Sozioton sehen wir die innewohnende Fähigkeit von etwas, das sich noch nicht manifestiert hat, um sich zu entfalten oder ins Leben zu treten. Es ist eine Möglichkeit, die Lücke zwischen dem, was etwas ist, und dem, was es sein könnte, wenn es seinen Zweck erfüllen würde, konzeptionell zu erfassen.

Ein zweiter Grundsatz der soziotonen Arbeit befasst sich mit dem Gesetz der Drei. Aus biologischer Sicht sind immer, wenn etwas Neues entstehen soll, drei Kräfte im Spiel: die aktivierende Kraft, die hemmende Kraft und die ausgleichende Kraft.

Von dieser aktivierenden Kraft, die Handlungen auslöst, gibt es derzeit eine Vielzahl auf unseren Straßen. Die hemmende oder rezeptive Kraft ist der Adressat der Aktion und sie ist bestrebt, die aktivierende Kraft zu definieren, zu verfeinern und zu begrenzen. Und dann gibt es die ausgleichende Kraft, die unabhängig von den beiden anderen Kräften ist und sich darum bemüht, diese in Beziehung oder Harmonie zu bringen. Die Fähigkeit, Veränderungen herbeizuführen, steht in direktem Zusammenhang mit der Fähigkeit, die aktivierenden und die hemmenden Kräfte wahrzunehmen, zu bewerten und im Bewusstsein zu behalten, während man gleichzeitig daran arbeitet, geeignete versöhnende Kräfte zu entdecken.

Ein drittes Prinzip, das im Sozioton wirkt, ist, dass Serendipität von der Wachsamkeit lebt. Der Begriff „Serendipität“ beschreibt die zufällige Entdeckung von etwas Wertvollem. Es zeigt sich als ein unerwartetes, geniales Ergebnis, das durch eine Kombination von Anstrengung und Glück, verbunden mit Wachsamkeit und Flexibilität, entsteht.

Die Ränder verschiedener sozialer Absichten treffen in einem Sozioton aufeinander, so dass er voller Überraschungen steckt, und etwas Unerwartetes zu bewirken, ist eher ein Prozess des Handelns als des Glücks. Wenn wir also an den Rändern von Gesellschaften arbeiten, erhöhen wir die Chancen für zufällige Entdeckungen, indem wir wachsam und neugierig sind. Im Laufe der Zeit habe ich erkannt, wie wichtig es ist, zu tanzen zwischen dem rationalen, konkreten Denkvermögen und dem intuitiven, abstrakten Denkvermögen, um den Weg zur Interpretation dieser neuen Bedeutungsmatrizen zu ebnen.  Das kann das Entstehen neuer Richtungen in der Gesellschaft fördern.  §
www.mayeast.co.uk

Weltinvokationstag 2022

Um eine gerechtere, solidarischere und mitfühlendere globale Gesellschaft aufzubauen, braucht die Menschheit vor allem mehr Licht, Liebe und spirituellen Willen.

Am Dienstag, dem 14. Juni 2022, vereinigen sich Menschen guten Willens aus allen Teilen der Welt und mit unterschiedlichem religiösem und spirituellem Hintergrund, um diese höheren Energien mit Hilfe der Großen Invokation anzurufen. Werden Sie sich an dieser Heilungsarbeit beteiligen, indem Sie die Große Invokation (siehe Rückseite) am Weltinvokationstag in Ihre Gedanken, Ihre Gebete oder Ihre Meditationen einbeziehen? Weltinvokations-Tag
  

 

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Weltweiter Guter Wille in Sozialen Medien