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3. Die geistigen Wirkungen der Tierkreis-Sternbilder - Teil 8

Noch ein anderes Tierkreiszeichen ist ebenfalls eng mit dem vorigen Sonnensystem verbunden: der Krebs; man könnte sagen, dass Krebs eine Ausdrucksform (in sehr weit fortgeschrittenem Stadium) der ersten Hälfte des Lebenszyklus im ersten Sonnensystem ist, während Jungfrau ein ebenso vorgeschrittener Ausdruck der zweiten Hälfte ist. Bei dem Bemühen, die Situation zu begreifen, sollte man berücksichtigen, dass der Bewusstseinsaspekt (so, wie wir die Fähigkeit des Bewusstwerdens verstehen) völlig fehlte; er war noch in einem so keimhaften Zustand, dass der ganze Vorgang dem Stadium im Mutterleib glich, bevor der Embryo Leben zeigt. Es dürfte euch aber nicht schaden, wenn ihr eure Vorstellungsfähigkeit anstrengt und damit eine blasse Ahnung von der Synthese des grossen Evolutionsplanes bekommt, der in einem kosmischen Sinn die dreifache Persönlichkeit der Gottheit betrifft. Damit befasste ich mich in «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer».

Dieses Zeichen ist das sechste und sein uraltes Symbol ist der sechszackige Stern, der den Vorgang der Involution schildert und auch den der Evolution, der bis zum Gleichgewichtspunkt gebracht wird; dies kommt in der Beziehung der Jungfrau zur Waage zum Ausdruck. Wenn ihr ein Lehrbuch befragt, werdet ihr erfahren, dass Jungfrau astronomisch - wie man meint - die Stelle am Himmel einnimmt, an der sich die Waage befindet. Alles dies ist Teil der grossen Illusion, die für die Astrologie schwer verständlich ist. Im Raum geht ein ständiges Bewegen und Verschieben vor sich; die Präzession der Tag- und Nachtgleichen ist sowohl eine Tatsache wie eine Illusion. Der ganze Vorgang und seine Auslegung hängt von der intellektuellen Entwicklungsstufe der Menschheit ab; die Empfänglichkeit des Menschen für die planetarischen Kräfte und für [257] den Einfluss der Tierkreiszeichen hängt von dem Reaktionsvermögen seiner Körper ab und von dem Empfangsapparat, mit dem er in die Inkarnation eintritt. Die Himmel, die Sternbilder, die Zeichen und Planeten haben für die Hierarchie eine bestimmte Bedeutung; sie bedeuten etwas anderes für die Astronomen und noch etwas anderes für die Astrologen, während sie für den Durchschnittsmenschen lediglich verwirrende Milchstrassen aus Licht sind. Daran möchte ich euch erinnern und ausserdem darauf hinweisen, dass astronomische Tatsachen nur relativ sind in bezug auf das wahre und tatsächliche Wesen dessen, worüber wissenschaftliche Aussagen gemacht werden; sie künden von Leben und Wirkungskraft, jedoch nicht in dem Sinn, wie die Wissenschaft und der Durchschnittsmensch sie verstehen. Vom Standpunkt der esoterischen Wahrheit aus sind sie einfach verkörperte grosse Lebewesen und die Ausdrucksform des Lebens, der Qualität, Absicht und Zielsetzung jener grossen Wesen, von denen sie zur Manifestation gebracht wurden.

Bekanntlich ist Jungfrau einer der vier Arme des Veränderlichen Kreuzes; und ihr wisst ebenfalls, dass die vier Energien, aus denen dieses Kreuz besteht (denn die drei Kreuze sind sich kreuzende Energieströme), das ganze Ziel des Menschen in vier bestimmten Stadien oder Stufen zum Ausdruck bringen. Dieses Veränderliche Kreuz wird manchmal das «Kreuz der Wiedergeburt» genannt, womit die ständige Veränderung betont wird, deren Symbol es ist; es heisst auch «das Kreuz der sich wandelnden Lebewesen». Bildlich stellt es die vier kritischen Punkte oder Phasen in der Daseinsspanne der manifestierten Seele dar:

I. Zwillinge.

1. Wesensgemässe, unverbundene Dualität. Die Zwillinge.

2. Verspürte und erkannte Dualität durch

a) Massenverschmelzung im Krebs.

b) Individuelles Bewusstsein im Löwen.

Das Stadium der [258] Menschheit.

II. Jungfrau.

1. Die Epoche des verborgenen Keims des geistigen Lebens.

2. Die Epoche des aktiven Keims des geistigen Lebens.

a) Schwangerschaft in den Frühstadien.

b) Das Stadium des beschleunigten Lebens.

Die Stufe der Erprobung oder Erweckung.

III. Schütze.

1. Das Gefühl der Dualität endet. Die Verschmelzung wird erreicht.

2. Das zielgerichtete, direkte Leben.

Die Stufe der Jüngerschaft.

IV. Fische.

1. Die zur Synthese verbundene Dualität. Man vergleiche die Symbole von Zwillinge und Fische.

2. Das Auftreten des Welterlösers.

Die Stufe der Einweihung.

Durch dieses ganze Beziehungsgefüge läuft wie ein roter Faden das Thema des Dienstes, das sich als Folge der stetigen Entfaltung des Seelenprinzips ergibt. In den Zwillingen tritt die Beziehung zwischen der grossen Dualität von Seele und Körper auf; in diesem Stadium dient der Körper oder die Formgestalt der Seele. In der Jungfrau tauschen Materie und Substanz ihren Dienst gegenseitig aus und jeder dient dem anderen. Im Schützen finden wir den Dienst am Einen Leben im Sinne des Dienstes an der Hierarchie, der planetarischen Ausdrucksform für die Idee des Dienens, während in den Fischen (als Folge der Gesamtevolution) der sich hingebende, geschulte und geprüfte Weltdiener oder Welterlöser erscheint. Man hat gesagt, dass Jungfrau «den Dienst am unmittelbar Gegenwärtigen» einschliesst oder mit anderen Worten, dass der innewohnende Gott eine Reaktion von der Formseite her hervorruft, und dass ihm dadurch gedient wird.

[259] Die drei Kreuze - das kosmische, das systemische und das menschliche - haben eine höchst interessante Beziehung zueinander: wir werden dies feststellen, wenn wir daran gehen, ihre Bedeutung, Stellung und stimulierende Wirkung im Tierkreis zu studieren - ihre Wirkung sowohl auf unseren Planeten als auch aufeinander. Dazu kommen wir in einem späteren Teil dieses Abschnitts der Abhandlung.

Jungfrau gehört zu der Erdendreiheit, und aus dem Verstehen dieser Dreiheit wird man ebenfalls manche Aufschlüsse gewinnen. Die drei Erdzeichen sind Stier-Jungfrau-Steinbock; sie sind - in bezug auf unseren nicht-heiligen Erdenplaneten - in einer besonderen Weise miteinander verknüpft. Es handelt sich dabei um das Zusammentreffen und Verschmelzen der Energien dieser drei Zeichen auf Erden und ihre Wirkung auf die Naturreiche, die unsere Erde hervorbringt. Man könnte folgendes sagen:

1. Stier - Antriebskraft hinter der Evolution (Impuls). Verlangen nach Erfahrung, nach Befriedigung. Das Licht der Erkenntnis.

2. Jungfrau - Antriebskraft hinter der Jüngerschaft (Ziel). Verlangen nach Wesensäusserung, geistiges Verlangen. Das verborgene Licht Gottes.

3. Steinbock - Antriebskraft hinter der Einweihung (Dienst). Verlangen nach Befreiung. Verlangen nach Dienst. Das Licht des Lebens.

Sie alle bringen Verlangen zum Ausdruck, das im geistigen Streben aufgeht und damit dem Menschen Licht und Leben bringt. Im Zeichen Jungfrau beginnt der Mensch die Absicht zu erkennen, um derentwillen das Formleben besteht, und das Verlangen nach persönlicher Befriedigung beginnt sich zu wandeln; das Verlangen des Menschen nach innerer Erkenntnis des ihm innewohnenden Christus beginnt immer mehr vorherrschend zu werden, bis schliesslich die innere, geistige Realität aus der Knechtschaft der Materie [260] befreit und in ihrem eigenen, wahren Wesen in der Welt offenbar wird. Um dasselbe in anderen Worten zu sagen: Das Licht des Wissens, dessen Hüter der Stier ist, weicht dem Licht der Weisheit, dessen Hüter die Jungfrau ist und dieses macht schliesslich Platz für das Licht der Einweihung im Steinbock. All dies jedoch findet statt und muss stattfinden auf der Formebene, esoterisch «die strahlende Oberfläche der Erde» genannt; die Himmelfahrt oder Verklärung der Jungfrau hat noch nicht stattgefunden, das Emporheben der Substanz ist noch nicht verwirklicht. Es ist interessant, dass Skorpion dahin wirkt, dass dieses endgültige Emporheben der Materie zum Himmel unbedingt im Steinbock erfolgt; das wird uns vorausschauend geschildert in der Geschichte des Herkules im Skorpion, wenn er die Hydra über seinem Haupt in die Luft erhebt.

Die Jungfrau symbolisiert Tiefen, Dunkelheit, Ruhe und Stille und Wärme; sie ist das Tal der Tiefenerfahrung, in dem Geheimnisse entdeckt und schliesslich «ans Licht gebracht» werden; sie ist der Ort der langsamen, sanften und doch machtvollen Krisen und periodischen Entwicklungen, die im Dunkeln stattfinden und dennoch zum Licht führen. Es ist das «Stadium der Erblindung», das man in den Freimaurer-Ritualen findet und das immer der Gabe des Lichtes vorangeht. Jungfrau stellt den «Mutterleib der Zeit» dar, in dem Gottes Plan (das Mysterium und Geheimnis der Zeitalter) langsam zur Reife kommt und - am Ende der festgesetzten Zeit - mit Schmerzen und Beschwerden, durch Kampf und Konflikt - offenbar wird. Heute würde es (seltsam und überzeugend) den Anschein haben, dass wir in den achten Monat der Schwangerschaftsepoche eintreten; dies ist beinahe buchstäblich der Fall, soweit es die Menschheit betrifft, denn wir sehen - wenn wir von Jungfrau bis zu Wassermann, dem Zeichen, in das wir jetzt eintreten, zählen - dass es gerade acht Zeichen sind: Jungfrau, Löwe, Krebs, Zwillinge, Stier, Widder, Fische und Wassermann; und dies ist sicherlich eine Garantie dafür, dass die Geburt des [261] neuen Zeitalters, des neuen Bewusstseins und der neuen Zivilisation und Kultur unvermeidlich und sicher kommt.

Ich möchte hier innehalten und einen Punkt etwas näher erklären, nämlich den Gang des Menschenlebens um den Tierkreis. Dieser Fortschritt oder Gang gliedert sich in drei Hauptabschnitte:

1. Der immer wiederholte Gang oder Fortschritt der Menschheit um den Tierkreis herum vom Widder zu den Fischen über den Stier, bis schliesslich in Jungfrau-Löwe (denn diese beiden Zeichen werden esoterisch als untrennbar angesehen) die Massenbewegung den Einzelmenschen für ein Leben eigenbewussten Fortschreitens und einer veränderten Art des Vorankommens rund um das Lebensrad freigibt. Dies liegt schon weit in der Vergangenheit zurück.

2. Der Gang oder Fortschritt des Einzelmenschen, der dem Massenfortschreiten entgegenläuft; auf dieser Stufe geht er im Uhrzeigersinne vom Widder zum Stier vorwärts über die Fische. Sein Leben ist dann für lange Zeiten vorwiegend antisozial im spirituellen Sinne; er ist egoistisch und stellt sich in den Mittelpunkt. Seine Anstrengungen dienen ihm selbst, seiner eigenen Befriedigung und seinen persönlichen Unternehmungen und dieses Bestreben wird immer stärker. Das ist die heutige Situation für die Massen.

3. Der Gang oder Fortschritt des neu orientierten Menschen vom Widder zu den Fischen über den Stier. In diesem Endstadium kehrt er zu derselben Richtung, dem Rhythmus und Gangmass der früheren Massenbewegung zurück, diesmal jedoch mit veränderten und sich wandelnden Einstellungen des selbstlosen Dienens, mit einer Persönlichkeit, die dem Dienst an der Menschheit gewidmet ist und mit einer freiwilligen Umstellung seiner Energien, so dass sie darauf gerichtet sind, Synthese und Verständnis [262] herzustellen. Das wird die Lage für die Massen in der Zukunft sein.

Der Astrologe der Zukunft wird diese drei Arten des Vorwärtsschreitens berücksichtigen müssen. Das ist Gottes Plan, insoweit wir ihn heute erahnen können. In diesem Plan bedeutet die Jungfrau den Mutterleib der Zeit und leitet die Persönlichkeits-Seele (Löwe-Jungfrau) durch die drei oben genannten Stadien oder Zyklen. Sie repräsentiert auch den Mutterleib der Form und die nährende Mutter, die das Christusprinzip in ihrer eigenen materiellen Substanz so lange behütet, bis sie «wenn die Zeit erfüllt ist», das Christuskind gebären kann. Es gibt drei Zeichen, die hauptsächlich mit dem Christusprinzip in dieser Weltepoche verbunden sind:

1. Jungfrau - Schwangerschaft - beherrscht neun Zeichen von Jungfrau zum Steinbock, einschliesslich Jungfrau.

2. Steinbock - Geburtswehen - drei Zeichen von Steinbock zu den Fischen, bis zur dritten Einweihung, einschliesslich Steinbock.

3. Fische - Geburt - Erscheinen des Welterlösers.

Bei Betrachtung dieser Punkte tritt ein weiteres Problem für die Astrologie auf, das ich noch kaum berührt habe, das jedoch in seinen Ergebnissen entscheidend ist. Man muss einen Unterschied machen zwischen dem Horoskop der Formgestalt und dem Horoskop des inneren, lebendigen Christusprinzips. Dieses wird die neue Astrologie bestimmen, doch wird es erst in dem Mass entwickelt werden, wie die Astrologen mit den Hypothesen arbeiten, die ich dargestellt habe. Denkt über diese Tatsachen in Zusammenhang mit dem Christusleben nach; sie sind euch theoretisch vertraut, doch ihre Tragweite und esoterische Bedeutung sind dunkel, schwer verständlich und oft schwierig für diejenigen, die nach der alten Ordnung, mit den alten Vorstellungen und Annäherungen an die Wahrheit erzogen sind. Sie deuten viel mehr an, als man bisher begriffen hat.

[263] Für diese Zeichen gibt es drei Herrscher:

1. Merkur. Er ist der orthodoxe Regent. Er stellt die veränderliche Energie des Sohnes des Denkens, der Seele dar. Er ist mit der Sonne (dem Sohn) vertauschbar und repräsentiert den Mittler zwischen Vater und Mutter, zwischen Geist und Materie; und doch ist er das Ergebnis aus der Vereinigung dieser beiden.

2. Mond (Vulkan). Er ist der esoterische Regent. Seine Bedeutung ist ähnlich der des orthodoxen. Der Mond (oder die Energie des vierten Strahls) zeigt sich hier als Äusserungsform der Energie des ersten Strahls, die sich durch Vulkan manifestiert. Der Mond beherrscht die Form und stellt den Willen Gottes dar, sich mit Hilfe einer Form zu manifestieren.

3. Jupiter. Er ist der hierarchische Regent und beherrscht die zweite Schöpferische Hierarchie, die der göttlichen Bildekräfte unserer planetarischen Erscheinungswelt. (Siehe auch die Aufstellung II über die Hierarchie). Sie ist ebenso die siebente Schöpferische Hierarchie wie die zweite, wenn man die fünf nicht manifestierten Hierarchien mitzählt; mit der tieferen Bedeutung der Zwei und der Sieben wird sich vieles von dem Mysterium enthüllen, das diesen Hierarchien zugrundeliegt.

Durch diese drei planetarischen Herrscher strömen die Energien des vierten Strahls; sie beherrschen das Denkvermögen durch Merkur und die physische Formgestalt durch den Mond; die Energien des ersten Strahls, die den Willen Gottes zum Ausdruck bringen, beginnen ihre Herrschaft beim (im Löwen entwickelten) eigenbewussten Menschen auszuüben, und die Energien des zweiten Strahls, der die Liebe Gottes verkörpert, strömen in die Manifestation ein. Wille, Liebe und Harmonie durch Konflikt - das sind die beherrschenden Kräfte, die den Menschen zu dem machen, was er ist; es sind die regierenden und lenkenden Energien, die das [264] Denkvermögen (Merkur), die Empfindungsnatur, Liebe (im Jupiter) und den physischen Körper (den Mond oder esoterischen Willen) zum Zweck göttlicher Wesensäusserung und Offenbarung benutzen. Es dürfte euch klar sein, dass die Aufgabe Merkurs in bezug auf die Menschheit ausserordentlich zufriedenstellend verlaufen ist und die Menschheit bis zu ihrer gegenwärtigen Entwicklungsstufe auf dem Probepfad geführt hat; und dass die Energie des Vulkan sich kraftvoll bemerkbar macht, woraus die Kämpfe auf unserem Planeten entstehen zwischen den Menschen des egoistischen und ehrgeizigen Willens einerseits und den Menschen des guten Willens, die nach dem Wohl des Ganzen streben, andererseits. Wenn einmal die menschliche Hierarchie voll zu den spirituellen und nicht nur den materiellen Möglichkeiten erwacht ist, dann wird sich das Wirken Jupiters sofort verstärken, und dieser wohltätige Herrscher wird das Menschengeschlecht auf die Wege des Friedens und des Fortschritts führen.

Jungfrau ist durch die verschiedenen planetarischen Herrscher ganz deutlich mit acht anderen Tierkreiszeichen verbunden und daher müssen wir uns mit diesen acht Zeichen befassen, denn sie bilden eine wechselseitig verbundene Synthese von neun Zeichen (einschliesslich Jungfrau). In dieser verbundenen Zahlengruppe und der fruchtbaren Wechselbeziehung liegt die gesamte Geschichte des Menschheitsfortschritts und das Geheimnis göttlicher Offenbarung verborgen. Es ist gut, wenn man hier folgende Punkte berücksichtigt:

1.. Neun ist die Zahl des Menschen. Die vierte Schöpferische Hierarchie ist in Wirklichkeit die neunte, wenn man die fünf nicht manifestierten Hierarchien in die Aufzählung einbezieht. Die menschliche Hierarchie ist nur die vierte unter den sieben, die aktiv in Erscheinung getreten ist.

2. Neun ist die Zahl der Einweihungen, soweit es die Menschheit betrifft. Es gibt:

a) Fünf irdisch-planetarische Einweihungen, die ein Mensch erreichen kann.

b) Drei Einweihungen [265] im Sonnensystem, von denen Christus zwei erlangt hat.

c) Eine kosmische Einweihung, die den Menschen mit dem Sirius verbindet.

Die Beziehung der Jungfrau zu acht Zeichen hat also eine bestimmte Bedeutung in diesen Dingen, und die neun vereinigten Wirkungskräfte spielen eine Rolle in der Entwicklung des Christuslebens beim Einzelmenschen und in der Menschenmasse.

Aus dieser Gruppe von Zeichen und ihren zugehörigen Sternbildern sind drei ausgelassen: es sind Löwe, Waage und Steinbock. Diese drei sind Zeichen der Krise und zeigen den fortschreitenden Einfluss der anderen neun und die Situationen an, die sich aus deren Tätigkeit ergeben. Sie sind die Prüfungspunkte im Verlauf der Energie-Einwirkungen von den anderen neun Zeichen her, insoweit diese Energien die individuellen Aspiranten beeinflussen. Es handelt sich um:

1. Löwe. Die Krise der Individualisierung. Diese zeigt sich in zwei Stadien als:

a) Verzettelte, triebhaft-chaotische Macht.

b) Vereinheitlichung der Persönlichkeit.

Sie kennzeichnet das Hervortreten der Persönlichkeit und die Vorbereitung auf die Christuserfahrung. Sie ist Eigen-Bewusstsein und die niedere Synthese.

2. Waage. Die Krise des Gleichgewichts. Das Auftreten des Sinnes für Selbstlenkung und Ausgleich. Sie ist der Punkt des Gleichgewichts zwischen Seele und Form. Sie kennzeichnet das Auftreten der freien Entscheidung und ist das Bewusstsein der Dualität und die Bemühung, die beiden zum Ausgleich zu bringen.

3. Steinbock. Die Krise der Einweihung. Diese gibt es in fünf Stadien und sie kennzeichnet das Auftreten des beherrschenden Christuslebens. Sie bedeutet die höhere Synthese und [266] die Herrschaft des Christusbewusstseins, das Gruppenbewusstsein ist.

Es gibt also neun Zeichen, durch welche Kräfte strömen, die eine schöpferische Wirkung haben und jene Wandlungen hervorbringen, die für den Fortschritt der Seele in bezug auf göttliche Wesensäusserung notwendig sind. Es gibt ausserdem drei Krisenzeichen, durch welche die Entwicklungsstufe angezeigt und bestimmt wird. In diesem Zusammenhang sollte folgendes bemerkt werden:

1. Löwe-Waage-Steinbock bilden ein Dreieck des Vaters- oder Willensaspektes; sie kennzeichnen erreichte Stufen, nach bestandenen Krisen und erfolgreicher Leistung.

2. Krebs-Jungfrau-Fische bilden ein Dreieck des Mutter- oder Materie-Aspektes, der durch intelligente Aktivität bestimmt wird. Sie zeigen ausserdem Punkte der Gelegenheit innerer Art an, soweit es das Bewusstsein betrifft und somit ergibt sich die Erkenntnis vom Massen-, individuellen und Gruppenbewusstsein.

Ein genaueres Studium der oben angegebenen Ideen wird sich als fruchtbar erweisen, um Methoden und Beziehungen aufzustellen; sie sollten auch den Schlüssel darstellen, den Astrologen benutzen können, wenn sie versuchen, mit Massenhoroskopen zu arbeiten.

In dem Mass, wie wir diese verschiedenen Sternbilder studiert haben, sollte es euch deutlich geworden sein, dass die Hauptaufgabe der Planeten darin besteht, Verteiler für die vom Tierkreis ausgehenden Energien zu sein, die in unserem Sonnensystem zusammenlaufen und zu unserem Planeten herangezogen werden. Die Studierenden müssen gründlicher als bisher verstehen lernen, dass Emanation, Übermittlung und das Empfangen von Energien und deren Umwandlung in Kräfte durch die empfangende Wesenheit die Grundlagen der astrologischen Wissenschaften sind. Die Energien der verschiedenen Zeichen werden von den verschiedenen [267] Planeten - je nach ihrer Entwicklungsstufe - umgewandelt und auch durch das, was man esoterisch «uralte Beziehungen» zwischen den Wesenheiten nennt, die in den Planeten und Sternbildern verkörpert sind. Diese Beziehung besteht zwischen (erschaffenen) Wesen und gründet sich auf ein Gesetz der Affinität oder Verwandtschaft. Eben dieses Gesetz bewirkt die magnetische Anziehung und die dynamische Reaktion zwischen Sternbildern und Planeten im Sonnensystem, zwischen einem bestimmten Planeten und den Lebensformen auf einem anderen und den sogenannten «in Schwebe befindlichen Energien», die von irgendeiner Hauptquelle her empfangen werden. Die Fähigkeit, zu empfangen und aus den planetarischen Energien (die selbst von irgendeinem Sternbild empfangen wurden) Nutzen zu ziehen, hängt ab von der Evolutionsstufe, welche die Empfänglichkeit und Reaktionsbereitschaft des Empfangsmechanismus bestimmt. Dies ist ein unveränderliches Gesetz und erklärt die Macht bestimmter Planeten, die bisher unentdeckt geblieben sein mögen und daher wenig mit der Evolution bis zu unserer Gegenwart zu tun hatten, eben weil die Empfangsformen noch nicht reagieren konnten. Die Planeten, Energien und Kräfte sind immer dagewesen, blieben jedoch unwirksam und folglich auch unentdeckt, da die dazu nötigen Reaktionsinstrumente noch nicht vorhanden waren. Sie haben daher keine Wirkung auf das Leben und die Geschichte des Einzelmenschen; sie werden erst dann machtvoll und «magnetisch belebend» werden, wenn er eine bestimmte Entwicklungsstufe erreicht hat und für die höheren Einflüsse feinfühlig wird, wenn er sich also darauf vorbereitet, den Pfad zu beschreiten. Diese Bereitschaft zeigt an, dass sein Reaktionsapparat (die dreifache Persönlichkeit) empfindungsfähiger ist als beim Durchschnittsmenschen, und dass er auf einen höheren Schwingungsbereich reagieren kann, als es sonst möglich wäre. Hierin liegt auch der Unterschied zwischen den heiligen und den nicht-heiligen Planeten. Die Herren der Planeten (die Strahlenwesen oder planetarischen Logoi) sind ebenfalls (auf ihrer eigenen [268] Stufe) ungleich entwickelt; einige von ihnen sind auf dem kosmischen Pfad der geistigen Entfaltung weiter fortgeschritten als andere. Diejenigen, die sich endgültig auf dem Kosmischen Pfad der Jüngerschaft befinden, werden als Bewohner heiliger Planeten angesehen, während jene, die auf dem Kosmischen Probepfad sind, sich durch nicht-heilige Planeten zum Ausdruck bringen. Diesen Punkt werde ich später ausführlicher behandeln, wenn wir zu dem dafür bestimmten Abschnitt in unserer Abhandlung kommen. Hier will ich lediglich betonen, dass alles eine Frage der entwickelten Empfangsfähigkeit und Feinfühligkeit ist.

Auf dem umgekehrten Rad entdeckt der Mensch auf dem Pfad, dass er vermittels der planetarischen Herrscher (wobei die exoterischen und esoterischen vereint wirksam sind) empfänglich geworden ist für eine grosse Anzahl von Energien, die ihm von vielen Richtungen und Seiten zukommen; daraus ergeben sich die Schwierigkeiten für den Menschen auf dem Pfad der Jüngerschaft. Wenn er zum Eingeweihten wird, nimmt der Bereich dieser Schwingungen rasch zu; er wird empfänglich für jene Energien, die wir unter der Bezeichnung hierarchisch zusammengefasst haben und die mit den zwölf Schöpferischen Hierarchien zu tun haben. Die Kräfte dieser Hierarchien (die weder planetarischer Art sind noch zum Sonnensystem gehören) ergiessen sich dann in und durch den Eingeweihten und erwecken jene grösseren Gruppenreaktionen, die ihm schliesslich ein Bewusstsein im Sonnensystem verleihen, ihn zu einem Weltdiener im Wassermann und zu einem Welterlöser in den Fischen machen. Hier wird euch ein Hinweis gegeben über die Weltepoche, in die wir jetzt eintreten und es wird euch immer deutlicher werden (wenn ihr über meine Worte nachdenkt), warum wir jetzt in ein Zeichen hineinkommen, in welchem sich die Zahl der Eingeweihten stark vermehren wird. Im Stadium der Einweihung kommen die Energien der Zeichen und ihrer Sternbilder (ich sollte vielleicht sagen «begleitenden Sternbilder» - es drückt die Lage genauer aus als die gewöhnliche Formulierung) in reinerer Form und [269] unmittelbarer hindurch als auf dem Pfad der Jüngerschaft und auf den früheren Stufen der evolutionären Entfaltung. Der Eingeweihte ist empfänglich für Einwirkungen vom Erdenplaneten, aus dem Sonnensystem und für bestimmte Einflüsse aus dem Kosmos; er wird - wenn ich es so ausdrücken darf - eine «Sammellinse», durch welche «die vielen Lichter, die Energie an sich sind», strömen und so auf unserem Planeten konzentriert werden können. Auf diese Energien stellt der Eingeweihte sein Bewusstsein ein und wird so zu einem planetarischen Diener.

Der andere Punkt, auf den ich hier eingehen möchte, ist der, dass bestimmte Strahlen sich durch zwei Planeten zum Ausdruck bringen. Der Vierte Strahl der Harmonie durch Konflikt zum Beispiel erreicht uns sowohl über den Mond wie über Merkur, während der erste Strahl des Willens oder der Macht durch Vulkan und Pluto zu uns gelangt. Der wirkliche Grund dafür ist eines der Geheimnisse der Einweihung und liegt verborgen im Schicksal der vierten Schöpferischen Hierarchie und im Manifestationswillen des Herrn unserer Erde, der selbst auf dem dritten Strahl der Aktiven Intelligenz ist; von ihm wird gesagt: «Wenn die dritte grosse Energie mit der vierten Schöpferischen Hierarchie verbunden ist, wird man das Geheimnis der vollkommenen Sieben verstehen.» Eine der augenfälligeren Bedeutungen dieser Aussage liegt in der Entfaltung von Intelligenz und Liebe beim Eingeweihten; in dieser Zeit manifestierter Wesensäusserung und bei der letzten Haupteinweihung wird er empfänglich für die Gesamtheit der Energien, die von den «sieben Geistern vor Gottes Thron» ausgehen. Diese sind die Repräsentanten der sieben Rishis des Grossen Bären und ihres anderen Pols, der sieben Schwestern der Plejaden, die symbolisch als die sieben Frauen der Rishis im Grossen Bären angesehen werden. Auch hier finden wir wieder in Beziehung zu unserem Sonnensystem ein weiteres grosses Dreieck von Energien, deren Brennpunkte auf unserer Erde die sieben Geister vor dem Throne sind. Mit diesem Dreieck werden wir uns später beschäftigen. Hier möchte ich lediglich folgendes erwähnen:

1. Die sieben [270] Geister, die für die sieben heiligen Planeten empfänglich sind. Sie sind:

a) Ausdrucksformen göttlichen Lebens auf Erden.

b) Brennpunkte für die Herren der sieben Strahlen.

c) Regenten der sieben Bewusstseins- und Manifestationsplaneten. d) Repräsentanten, denn sie sind empfänglich für

2. Die sieben Rishis des Grossen Bären, die folgendes sind:

a) Ausdrucksformen des Lebens Dessen, über den nichts gesagt werden kann.

b) Die positiven Brennpunkte für die sieben kosmischen Hauptenergien.

c) Beherrscher der sieben Schöpferischen Hierarchien.

d) Als positive Pole verbunden mit:

3. Den sieben Schwestern oder den sieben Plejaden, die folgendes sind:

a) Ausdrucksformen für den Dualismus der Erscheinungswelt in ihrer Beziehung zu den sieben Rishis.

b) Sie bilden den negativen Pol zu dem positiven Aspekt der sieben Rishis.

c) Sie verschmelzen mit den positiven Energien des Grossen Bären und wirken vereint durch sieben Tierkreiszeichen.

Hier finden wir wieder die Vielfalt der Kräfte, die auf unseren Planeten einwirken und in ihrer Anzahl und Wirkungskraft in dem Mass zunehmen, wie die menschlichen Reaktionskörper auf Erden sich höher entwickeln und empfindlicher werden; so werden diese fähig, richtiger und rascher zu reagieren auf die vielen Kräfte, die auf die Lebensformen unseres Planeten einwirken. Ein äusserst erfahrener astrologischer Wissenschaftler, der mit den [271] Meistern der Grossen Weissen Loge zusammenarbeitet, hat folgendes bemerkt: «Wenn die Menschheit einmal den Unterschied zwischen den Zeichen und den Sternbildern begreift, das Wesen der Polarität der Energien versteht und auf die drei kosmischen Realitäten reagiert, nämlich die zwölf kosmischen Energien, die sieben planetarischen Impulse und das Wechselwirken der zwölf Schöpferischen Hierarchien, - dann und erst dann wird ein strahlendes Licht sichtbar werden und das Geschick unseres solaren Logos endgültig entschieden sein.» Hinter dieser Aussage findet sich ein dreifacher Sinn: einer für den durchschnittlichen Menschen, ein weiterer für Jünger und ein dritter für Eingeweihte über dem dritten Grade.

Wie ich früher schon andeutete, ist das Zeichen Jungfrau mit neun Sternbildern verbunden und in dieser Tatsache liegt sowohl eine Prophezeiung wie eine Gewähr.

Was dieses Zeichen verhüllt und verbirgt, ist der Anlage nach empfänglich für neun Energieströme, die - wenn sie auf das Leben in der Form einwirken und von der Seele eine Antwort hervorrufen - jene «Krisenpunkte» und jene «bedeutsamen Ergebnisse sichtbarer Entwicklung» hervorrufen, auf die wir hingewiesen haben, als wir von Löwe-Waage-Steinbock sprachen.

Durch Merkur tritt Jungfrau in enge Beziehung mit drei Sternbildern: Widder, Zwillinge und Skorpion. Hier ist wiederum ein Energiedreieck von grosser Wichtigkeit im Leben des Christuskindes, das die Jungfrau behütet und in sich nährt und hegt. Durch Widder und Skorpion wird das Christusleben und seine Manifestation mit dem der vierten Schöpferischen Hierarchie integriert; hierin liegt ein grosses Geheimnis, das die zweifache Manifestation des Christusprinzips betrifft, sowohl in der Form wie auch - auf seiner eigenen Ebene - durch geistige Manifestation. Hier wird auch die wahre Bedeutung der Worte aus der «Bhagavad Gita» klar, wenn Krishna (das Christusprinzip) zu Arjuna (dem Weltjünger oder entwickelten Formaspekt) sagt: «Nachdem ich das gesamte Universum mit einem Bruchteil meiner selbst [272] durchdrungen habe, verbleibe Ich.» Das ist ein esoterischer Hinweis auf die wesensgemässe Identität des Sohnes mit dem Vater, dem «Unsterblichen» und mit der ewigen Mutter; das heisst also mit Geist und Materie. Dies ist das grundlegende Mysterium der Jungfrau; es wird erst dann enthüllt werden, wenn die Energien, die von den Zwillingen her über den Planeten Merkur in die Jungfrau einströmen, die ihnen bestimmte Aufgaben erfüllt haben; Zwillinge sind eine Ausdrucksform der vierten nicht manifestierten Schöpferischen Hierarchie - eine der höheren Gruppen von Wesen, die gerade über den sieben stehen, welche über die Lebewesen in unserem System bestimmen. Diese grossen Wesen haben ihr Ziel erreicht, aber ihre Energien sind noch immer auf unseren Planeten gerichtet und konzentriert. Sie sind nicht unmanifestiert, wo es sich um solche entwickelten Planeten wie Uranus, Jupiter oder Saturn handelt.

In dieser Beziehung von drei grossen Sternbildern zueinander kann man ein klar verständliches Merkmal erkennen und zwar ihre wesensgemässe Dualität - deren Wirkung in der Jungfrau offensichtlich und so dramatisch vorhanden ist. Widder erlebt den Beginn oder die Anbahnung der Beziehung zwischen Geist und Materie. Zwillinge ist ganz klar ein Zeichen der Dualität und charakterisiert die Beziehung dieser beiden Hauptenergien in der menschlichen oder vierten Schöpferischen Hierarchie; dieser Dualismus wird in einer noch viel vertrauteren und verständlicheren Weise im Skorpion betont, in welchem das Leitwort für den Evolutionszyklus, den er beherrscht, heisst: «das Fleisch gewordene Wort». In diesem Zeichen beweist Christus seine Herrschaft über die Materie in der Gestalt des siegreichen Jüngers, Geist und Materie (Widder), Seele und Körper (Zwillinge), Mutter und Kind (Jungfrau) und das Wort und das Fleisch (Skorpion) - hier sind die vier Zeichen des schöpferischen Dualismus und der damit verbundenen Evolution; sie stellen dar und beschreiben die Wirkungskraft und die Ziele der vierten Schöpferischen Hierarchie. Wenn Merkur, der Götterbote, das Prinzip der Illusion und die Ausdrucksform des aktiven höheren Denkens, seine Mission erfüllt, [273] «die Menschheit zum Licht» geführt und das Christuskind aus dem Mutterleib der Zeit und des Fleisches ans Licht des Tages und der Manifestation geführt hat, dann wird die Aufgabe des grossen Zentrums, das wir Menschheit nennen, erfüllt sein. Denkt darüber nach, denn die Bedeutung der esoterischen Astrologie wird euch klarer hervortreten, wenn ihr diese vierfache Tätigkeit des Merkur und auch die Wechselbeziehung dieser vier Tierkreiszeichen verstehen könnt-die ja mit der Vierheit des Logos verknüpft sind.

In diesem Zeichen befindet sich nun auch der Mond mit seinem Vorrecht des Altseins und der Herrschaft über uralte Gedankenformen, wie auch als Verhüller von Vulkan und Neptun; so verbindet er die Kraft der Jungfrau mit den Energien von Stier, Krebs und Wassermann. Das ist von besonderer Bedeutung, denn es verknüpft den Aspekt der Formbildung mit dem Bewusstseinsaspekt, der - auf einer hohen Entwicklungsstufe - die Manifestation des Christusprinzips oder des Christuskindes hervorbringt. Es ist esoterisch gesagt worden, dass von den Namen, die man dem Avatar Christus stets gegeben hat, vier die folgenden sind:

1. Das Verlangen aller Völker                                                        Stier                   Fixes Kreuz

2. Er, den die Massen spüren und den sie erwarten                 Krebs                 Kardinalkreuz

3. Er, der für sie der Sinn und Zweck des Daseins ist                Jungfrau            Veränderliches Kreuz

4. Er, der das Licht zeigt und das Wasser spendet                    Wassermann     fixes Kreuz

Alle diese Zeichen weisen auf Bewusstseinsformen hin, die bedingt und manifestiert werden durch die Energien dieser Zeichen, welche zyklisch und unaufhörlich die ihnen zugewiesene Aufgabe erfüllen. Deshalb haben sie hauptsächlich mit dem Stadium der Jüngerschaft und der Manifestation eines Sonnenjüngers zu tun und daher auch die beiden Energien, die vom Fixen Kreuz kommen. Dies ist folglich eines der vermittelnden Kreuze, welche die drei hauptsächlichen verbinden, und es gibt deren viele.

Jungfrau ist [274] mit dem Stier durch Vulkan verbunden, der das hereinbringt, was man den «Ausdauer»-Aspekt des Willens zum Sein nennen könnte; dieser führt den inkarnierten Gottessohn durch die Erfahrungen der dunklen Zeit, in der die Persönlichkeit zur Mutter im Stadium der Schwangerschaft wird, durch das Stadium der frühen Kindheit auf der physischen Ebene und durch das Stadium des Heranwachsens, bis der Eingeweihte die volle Reife erlangt. Dazu sind Beharrlichkeit, Ausdauer und beständiges Bemühen nötig, einige der Merkmale, die durch die von Vulkan ausströmenden Energien verliehen oder stimuliert werden. Ihr könnt erkennen, dass es sich um Attribute des ersten Strahls handelt, um die Umkehrung der normalerweise hervorgehobenen Eigenschaften, nämlich Tod oder die Wirksamkeit des Zerstörer-Aspektes. Stier ist eine Ausdrucksform der dritten unmanifestierten Hierarchie und von dieser wissen wir nichts ausser der Tatsache, dass sie mit dem Licht zu tun hat, das vom Tode befreit. So haben wir also:

Stier - Erleuchtung.

Vulkan - Erster Strahl oder Ausdauer.

Dritte Schöpferische Hierarchie - Befreiendes Licht.

Jungfrau - Das Christusleben, verborgen und nicht manifest (wie die dritte Schöpferische Hierarchie)

Mond - Die Formnatur, die Substanz der Flamme, die den Weg erhellt.

Hier ist ein weites Feld für psychologische Forschung in bezug auf alle Sternbilder, Planeten und Hierarchien angedeutet, doch ist es zu umfassend, als dass ich es in dieser Abhandlung besprechen könnte. Es wird die Astrologie der Zukunft bilden, und man wird es erst dann allmählich verstehen, wenn Gruppenbewusstsein und Kontinuität des Bewusstseins unter den Menschen hergestellt sind. Als eine Art «gedanklicher Gymnastik» und als Andeutung von Möglichkeiten ist die Grundidee jedoch nützlich, denn sie [275] erweitert euren Horizont und zeigt die wunderbare Weite des göttlichen Planes und die Synthese auf, die der Erscheinungswelt zugrundeliegt.

Wie ihr wisst, ist Neptun der Gott der Gewässer, und der Begriff «Wasser» umfasst viele Aspekte der esoterischen Weisheit, wie etwa:

1. Den ganzen Begriff der Materie- der universellen und spezialisierten.

2. Die «Gewässer der Substanz».

3. Den Ozean des Lebens.

4. Die Welt astraler Verblendung und Reaktion.

5. Die Astralebene als Ganzes.

6. Das Verlangen und die emotionelle Natur.

7. Die Welt konzentrierter Inkarnation für die Massen.

8. Das Massendasein, wie im Krebs.

Für alle diese Attribute oder Zustände des weiblichen Daseinspols (des Materieaspektes) ist das Sternbild Krebs das bedeutendste Symbol. Es geht dem Löwen voran, dem Zeichen der Individualität und der eigenbewussten Bemühung und hat zu tun mit dem langsamen Rhythmus des Massenlebens, das instinktiv tätig ist - oder es handelt sich um die Reaktionen eines eingeprägten Bewusstseins, das ein Ergebnis einer frei gewählten Erfahrung nach der Einweihung ist. Es kennzeichnet das Massenleben und führt zum Gruppenleben nach der Erfahrung der Einweihung, für welche sein polares Gegenstück, der Steinbock, verantwortlich ist und die ihre volle Wesensäusserung im Wassermann findet; dieser vollendet die Erfahrung des Löwen und verschmilzt sie mit der des Krebs und des Steinbocks. Diese sechs Zeichen:

Krebs                Löwe                      Jungfrau

Steinbock         Wassermann        Fische

bilden einen weiteren sechszackigen Stern von tiefer Bedeutung, der das subjektive Gegenstück zu dem Sechsstern (den ineinandergeflochtenen Dreiecken) ist, welchen wir das Siegel König Salomos nennen. Die Verflechtung der beiden oben genannten Dreiecke bildet das, was man ein «Dreieck der Menschheit» nennt; (276) und nach den Theorien der Wissenschaft von den Dreiecken betrifft es die Beziehung des Einzelmenschen zur Masse der Menschheit sowie die des Jüngers zur Gruppe. Diese Dreiecke verdienen ein sehr sorgfältiges Studium. Der Planet Neptun ist ganz besonders bemüht, im Krebs eine solche Aktivität zu entfalten, dass eine angemessene Triebkraft entsteht, die den Fortschritt zum Wassermann (durch die dazwischen liegenden Zeichen) bringt.

Ich möchte hier noch einiges hinzufügen zu der Lehre vom Lebensrad und seiner umgekehrten Bewegung, die auf einer bestimmten Entwicklungsstufe erfolgt. Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf folgende Tatsache lenken: Die Schwierigkeit des Problems und die Intensivierung des Lebens bewusster Dualität, das die Anfangsstadien des Pfades der Jüngerschaft bis unmittelbar vor der dritten Einweihung kennzeichnet, beruht auf der Umdrehung des Tierkreises, der seine Einflüsse zum Leben der Formnatur in normaler Weise beisteuert; die unendlich vielen Lebewesen, welche die Form bilden, werden durch die Zeichen des in normaler Weise fortschreitenden Tierkreises beeinflusst - im Uhrzeigersinn, entsprechend der Präzession der Tag- und Nachtgleichen; das Leben des Jüngers dagegen, das im Seelenbewusstsein konzentriert ist, wird bestimmt (oder soll ich sagen: sollte bestimmt werden) von dem gegen den Uhrzeigersinn rotierenden Rad. Beide Bewegungen stehen in starkem Gegensatz zueinander und bewirken schliesslich - symbolisch gesprochen - jenes «Auseinanderreissen», das stets der Einweihung und Erleuchtung vorausgeht und das von allen Mystikern und Eingeweihten bezeugt wird. Eben dies führt in Wirklichkeit dazu, dass der Schleier der Illusion zerreisst, worauf im «Neuen Testament» symbolisch hingewiesen wird, wenn es heisst: «Der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben bis unten». Dies ist die Folge der zweifachen Wirksamkeit des Grossen Rades. Sie geht der dunklen Nacht der Seele voran, in welcher der Mensch zwischen Himmel und Erde hängt und schliesslich ausruft:

«Wo ist der eine Gott, der mich [277] verlassen hat? Er ist nirgends zu sehen, und alle anderen Götter sind verschwunden. Ich stehe allein, verlassen, doch unerschrocken. Ich sehe das Dunkel der Form; ich schaue das Dunkel der fernen Geister. Und alles Licht der Seele scheint vergangen.»

Dann kommt der triumphierende Ruf: «Ich weiss, ich bin das Licht Gottes. Es gibt nichts anderes mehr.»

Durch den Mond, wie auch durch Jupiter, steht die Jungfrau in Verbindung mit Wassermann; das bedeutet in diesem Fall: mit der siebenten Schöpferischen Hierarchie oder mit der atomaren Substanz, aus welcher der dichte Manifestationskörper gebildet werden muss, wenn das Christusleben (das die Jungfrau nährt) erfolgreich offenbar werden soll. Ursache der Manifestation ist esoterisch gesprochen die Stimulierung der «toten Lebewesen» (der sogenannten anorganischen Substanz) zur Aktivität und Nützlichkeit für das positive Christusleben, das die treibende Kraft der Stimulierung ist. Daher ist der Mond das Symbol für die Reaktion der toten Lebewesen auf den äusseren spirituellen Impuls. Die zentrale Idee des Okkultismus, dass nämlich selbst das geringste Substanzatom in sich den Keim dessen trägt, was auf geistige Energie reagieren kann, ist uns in der Lehre über den Einfluss Jupiters erhalten, des Vermittlers vom zweiten Strahl für den Christusgeist.

Durch Jupiter ist Jungfrau - wie man aus einem Studium der Strahlen erwarten kann - sowohl mit Schütze wie mit den Fischen verbunden. Dies ist zwar ein exoterischer Impuls, aber er bewirkt eine beständige Stimulierung des Lebens des innewohnenden Christus; Schütze beherrscht oder bedingt (denn das ist es, was das Wort sagen will) die Tätigkeit der Lunarherren, die den Körper des Menschen aus ihrer eigenen Substanz erbauen. Es wird euch daher klar sein, warum es für den Menschen, der die zielgerichtete Tätigkeit des Schützen beginnt und zum ernsthaften [278] Jünger wird, möglich ist, seine Persönlichkeit zu beherrschen und sie so zu regieren, dass sie schliesslich zum Träger der Seele wird. Das erklärt auch die Reaktion der Persönlichkeit gegenüber dieser Herrschaft. Gerade wegen solcher Tatsachen ist die Astrologie dazu bestimmt, eine der grossen Wissenschaften der Zukunft zu werden und wenn dies einmal der Fall ist, wird die Kontrolle der Persönlichkeit wissenschaftlich gefördert; man wird vollen Gebrauch von den planetarischen Einflüssen und den Energien machen, die von den Zeichen kommen, die zyklisch in Erscheinung treten; man wird zum Beispiel besondere Anstrengungen machen, um festzustellen, welche Merkmale während des Monats, in dem die Sonne im Zeichen Schütze steht, besonders vorherrschen.

Die zwischen Jungfrau und Fische (zwischen der jungfräulichen Mutter und den Fischgottheiten) bestehende Beziehung ist wohlbekannt, denn jene sind polare Gegensätze und ihre Funktionen sind in einer besonderen Weise miteinander vertauschbar. Bei der Umdrehung des gewöhnlichen Rades kennzeichnen Widder und Skorpion Anfang und Ende und sie vollenden die abgerundete und wohl ausgestattete Persönlichkeit. Sie sind exoterisch Alpha und Omega. Im Leben des Jüngers haben Jungfrau und Fische dieselbe Beziehung zueinander. Die Fische vollenden das Werk, das in diesem grossen Weltzyklus vorangebracht wird. Man kann eine gewisse Vorstellung von der oben angedeuteten Schöpfungsgeschichte gewinnen, wenn man die Tabelle der neun Sternbilder mit ihren Zeichen studiert:

1. Widder                       Anfang                             Kardinalkreuz

2. Zwillinge                    Beziehung                        Veränderliches Kreuz

3. Stier                           Verlangen                          Fixes Kreuz

4. Krebs                         Bewegung                         Kardinalkreuz

5. Skorpion                   Prüfung-Erprobung          Fixes Kreuz

6. Schütze                     Direktion                            Veränderliches Kreuz

7. Wassermann            Dienst                                 Fixes Kreuz

8. Fische                        Erlösung                            Veränderliches Kreuz

9. JUNGFRAU               DIE MUTTER                    VERÄNDERLICHES KREUZ

Ein interessanter Punkt tritt hier auf: Alle vier Arme des Veränderlichen Kreuzes sind in dieser Wechselbeziehung vertreten; [279] damit wird die vollendete Aktivität des Veränderlichen Kreuzes oder des Vorstadiums der Evolution angedeutet, das den Menschen erfolgreich darauf vorbereitet hat, das Fixe Kreuz zu besteigen. Die Persönlichkeit ist gerüstet, Mutter des Christus zu sein.

Wenn wir die beiden Sonnensysteme (das vergangene und das gegenwärtige) als Einheit betrachten, könnte man folgendes sagen:

1. Das Veränderliche Kreuz beherrschte das erste Sonnensystem. In jenem und in diesem System und für die Menschheit als Masse beherrscht oder regiert dieses Kreuz den Probepfad (der in Wirklichkeit die gesamte Lebenserfahrung darstellt, bevor der Mensch den Pfad der Jüngerschaft beschreitet).

2. Das Fixe Kreuz beherrscht das gegenwärtige Sonnensystem und entspricht dem Pfad der Jüngerschaft.

3. Das Kardinalkreuz wird im nächsten Sonnensystem regieren; dann herrscht der Pfad der Einweihung, der von der Auslese der Menschheit beschritten wird.

Die Tatsache, dass alle vier Energien des Veränderlichen Kreuzes, drei des Fixen Kreuzes und zwei des Kardinalkreuzes in das Zeichen Jungfrau in verschiedenen Graden und Stärken einströmen, zeigt die grundlegende Bedeutung dieses «Empfangszeichens» an, so, wie es genannt wird. Alle neun Energien sind nötig, um einen Menschen zu dem Punkt zu führen, wo die Welt und die Einflüsse der zwei Sonnensysteme folgende Aufgaben geleistet haben:

1. Sie haben das Werkzeug des Empfangs und des Schutzes vorbereitet, nämlich die Persönlichkeit, die Formgestalt, den eigenbewussten Menschen.

2. Sie haben dadurch den verborgenen Menschen im Herzen, den Christus im Innern, die Seele, den gruppenbewussten Menschen zur Manifestation geführt.

Was Ziel und Vollendung der Wirksamkeit sein wird, die das Kardinalkreuz im nächsten Sonnensystem ausübt, liegt in der [280] Offenbarung verborgen, die nur dem Menschen zuteil wird, der die dritte Einweihung erlebt hat. Diese hängt naturgemäss mit dem Geist oder dem ersten Aspekt der Göttlichkeit zusammen, also mit der Monade und der Fähigkeit, göttliches Bewusstsein zum Ausdruck zu bringen. Solange ein Mensch diese Einweihung nicht durchgemacht hat, nützt ihm das, was ich ihm diesbezüglich noch sagen könnte, gar nichts. Für eine solche Mitteilung sind Worte überdies nutzlos und es gibt auch tatsächlich keine dafür.

Wie ich euch gesagt habe, sind die esoterischen Lehrer der Hierarchie der Ansicht, dass die Jungfrau mit dem dritten Aspekt der Göttlichkeit, mit dem Mutterprinzip, gleichzusetzen sei; und sie (die Lehrer) meinen, dass sie (die Jungfrau) der Lenker der im ersten Sonnensystem entwickelten und erkannten Energien ist. Eben deshalb ist sie in diesem Sonnensystem vor allem dem Einfluss der Energien des zweiten, vierten und sechsten Strahls ausgesetzt und zwar durch Jupiter (zweiter Strahl), Mond und Merkur (vierter Strahl) und Neptun (sechster Strahl). Mond und Merkur zeigen zusammen die Wirksamkeit des höheren und des niederen Denkens an und sind daher mit dem dritten Strahl der Aktiven Intelligenz verbunden, der das erste Sonnensystem beherrschte. Folglich gibt es nur einen einzigen Planeten, Vulkan, der eindeutig und unvermischt Energie des ersten Strahls ist. Das sind Punkte, die fortgeschrittene Astrologen später ausarbeiten werden, die jedoch in der Gegenwart noch wenig bedeuten.

Es gibt da noch einen anderen Punkt im Zusammenhang mit den planetarischen Einflüssen, den ich hier gern erwähnen möchte, da er wiederum die zusammenfassende Stellung der Jungfrau und ihren Beitrag als grosser Brennpunkt für die Verteilung von Energie an die vierte Schöpferische Hierarchie hervorhebt. Jupiter beherrscht vier Zeichen und jedes von ihnen repräsentiert ein anderes Element von den vieren, die in den drei Welten menschlicher Evolution zum Ausdruck kommen. Die folgende Tabelle wird dies etwas deutlicher [281] machen:

Jungfrau                           Fische                    Schütze                 Wassermann

Erde                                 Wasser                   Feuer                     Luft

Verborgener Christus .........Verborgener Erlöser .........Verborgener Meister .......... Verborgener Diener Jupiter - Herrscher und Übermittler der ERWEITERUNG.