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Viertes Kapitel - Beantwortung einiger Fragen - Teil 3

Ihr [361] werdet (vielleicht ziemlich bald) feststellen, dass Heilergruppen Mantrams bestimmter Art verwenden, und dass in diesen Mantrams der Name des Gesegneten vorkommt. Aber das Mantram für sein kommendes Zeitalter steht noch nicht zur Verfügung. Die Welt ist heute noch nicht bereit für die Kraft, die dadurch frei würde. Gibt es heute ein stärkeres Mantram als das oft gesprochene Wort: «Um Christi willen und zum Ruhme seines Namens»? Diese Worte müssen jedoch mit wirklicher Liebe und festem Willen gesprochen werden, sonst sind sie nur ein leeres Symbol und eine tönende Schelle. Vergesst dies nicht.

Über den Christus.

Einige Aspiranten und Jünger machen vielleicht die Erfahrung, dass sie sich fast ständig an den Christus erinnern. Der Grund dafür ist der, dass ihr Empfindungsvermögen gegenüber den inneren Ebenen ständig zunimmt, insbesondere aber die Tatsache, dass beim vorgeschrittenen Aspiranten ein Grossteil des Astralkörpers dem Stoff der höchsten Unterebene der Astralebene entnommen ist (und darum dieser Ebene gegenüber empfänglich ist). Ein weiterer Grund ist der, dass der Herr Maitreya mit seinen Helfern ständig der physischen Ebene immer näherkommt. Sein Hauptaugenmerk richtete sich im Jahr 1936 zum ersten Mal vornehmlich auf die erste Unterebene der Astralebene. Daher reagierten die dafür empfänglichen Menschen sofort und in der richtigen Weise auf seine dort zum Ausdruck kommende Energie. Er kommt in seinem Denken und Wirken näher heran. Sollten die Völker der Welt die gebotene Gelegenheit wahrnehmen, so könnten seine Kräfte und seine Aufmerksamkeit tiefer eindringen und hauptsächlich auf den ätherischen Ebenen wirksam werden mit allem, was eine solche Situation als Folgerungen nach sich zieht.

Dies fühlen und wissen viele subjektiv; und darum ist die Gelegenheit für sie - wie auch für euch - gross, immer mehr eine Stromrinne für diese Kraft zu bilden.

Denkt daran, dass die Arbeit, um derentwillen er kommt und zu der die ihn begleitende Hierarchie verpflichtet ist, darin besteht, ihm bei der «Heilung der Völker» zu helfen, wie es in der Bibel [362] heisst. Das ist eine wahre Aussage über eine nahe bevorstehende Tatsache. Diese Heilung wird eintreten, wenn die Menschen guten Willens in aller Welt sich der ihnen gebotenen Gelegenheit gewachsen zeigen; wenn das Werk Christi und seiner Helfer in bestimmterer Form der Aufmerksamkeit der allgemeinen Öffentlichkeit nahegebracht wird und wenn eine innere Entspannung in der Menschenwelt eintritt, die den Devas ein Wirken erlaubt. Diese Bereitschaft und die Reaktion der Devas auf das bevorstehende Näherkommen Christi wird von vielen hingebenden Dienern subjektiv verspürt, die dadurch etwas verwirrt wurden. Die Devas können nur gespürt und gefühlt werden; die Menschheit kann sie bis jetzt noch nicht über die Gedankenwelt und mit Hilfe des menschlichen Denkapparates erreichen. Es liegt für den Diener keine Gefahr darin, wenn er diese Devakräfte und ihre Wirksamkeiten - über den Christus und infolge ihres grossen Interesses für seine Arbeit und sein bevorstehendes Erscheinen - wahrnimmt.

Über den Ausdruck «Mutter der Welt».

Dieser Begriff kann auf mannigfache Art verwendet werden und kann ganz verschiedene Bedeutungen haben. Er kann bedeuten:

1. Den manifestierten weiblichen Aspekt, der für uns in vielen Weltreligionen als jungfräuliche Mutter und in der christlichen Religion als die Jungfrau Maria symbolisiert wird. Es ist jene Substanz, die der Gottheit ermöglicht, sichtbar in Erscheinung zu treten.

2. Die Natur selbst, die Mutter aller Formen.

3. Ebenso den Mond, als das Symbol des zeugenden, schöpferischen Lebens, das die Formen hervorbringt und darum das Symbol für die Formnatur ist.

4. Die Konzentration der weiblichen Naturkraft in einem Einzelwesen in weiblicher Form, das die «Weltenmutter» genannt wird. Ein solches Wesen hat es in unserem speziellen planetarischen Leben niemals gegeben, wenn auch die Avatare eines vorhergehenden Sonnensystems, das sich durch das planetarische Leben [363] zum Ausdruck brachte, immer diese Form angenommen haben. In diesem Sonnensystem ist es jedoch nicht so. Die Überlieferung solcher Erscheinungen ist rein symbolischer Art und ist ererbt aus dem vorigen Sonnensystem, von dem wir die Materie übernahmen, aus der alle manifestierten Formen gebildet sind. Diese Symbolik hat sich aus den weit zurückliegenden Zeiten des Matriarchats erhalten, als eine Religion bestand, welche die alten Gebräuche des früheren Systems wiederbelebte; in jener Zeit war Lilith das Symbol der Weltenmutter, bis Eva ihre Stelle einnahm.

Über das Gefühl der Nichtigkeit.

Wenn sich ein Heiler um einen todkranken Patienten bemüht, mag ihn ein Gefühl der Nutzlosigkeit oder Unzulänglichkeit überkommen. Ist es ihm denn möglich, genau zu wissen, was er tun kann? Soll er seine Bemühungen fortsetzen, um der neuerlich befreiten Seele zu helfen, in das Licht weiterzuschreiten? Angesichts all seines Wissens (und er mag viel davon besitzen) und trotz seines sehnlichen Wunsches, dem Abscheidenden zu helfen, scheint nichts übrigzubleiben, als beiseitezutreten, mit einem Gefühl äusserster Nichtigkeit, während der geliebte Mensch durch das Tor schreitet, das . . . ja, wohin führt, mein Bruder? Wir können bis an das Tor herangehen, aber es scheint bis jetzt, dass wir nicht weiterschreiten können. Sogar der tiefverwurzelte Glaube an die unsterbliche Seele erweist sich als unzulänglich und dient nur dazu, den dienenden Heiler persönlich zu trösten, reicht aber nicht aus, um ihm zu zeigen, welche Hilfe er geben kann.

Es gibt nur wenig, was ich jetzt sagen kann, da wir zu dieser bedeutsamen Zeit auf die kommende Offenbarung warten. Diese Offenbarung ist unvermeidlich und sicher und in zweihundert Jahren werden solche Fragen nicht mehr gestellt werden. Für diese Tatsache sind die zunehmende Empfindungsfähigkeit der Menschheit gegenüber den subtileren Gesichtspunkten des Lebens sowie die ungeheuren Forschungsergebnisse auf allen Gebieten die Garantien in der physischen Welt. Diese grosse Wahrheit und die Garantie dafür wird uns ständig in der Geschichte von der «glorreichen Auferstehung Christi» und von seinem Erscheinen nach dem Tod vor Augen [364] gehalten sowie in dem machtvollen, aber wenig verstandenen Ritual des höchsten Grades der Freimaurerei, mit welchem der Meister erhoben wird.

Eine Hilfe im Zeitpunkt des «Hinübergehens in das Licht» hängt hauptsächlich von zweierlei ab: Erstens davon, wie eng der Kontakt zwischen dem Sterbenden und dem Beobachter ist und auf welcher Ebene der Kontakt am stärksten ist. Zweitens davon, ob der Beobachter fähig ist, sich von seinen eigenen Gefühlen zu lösen, Abstand zu halten und sich durch einen Akt reinen, selbstlosen Willens mit dem Sterbenden zu identifizieren. Nichts davon ist wirklich möglich, wenn das Band zwischen beiden rein emotioneller Art ist oder auf einer rein physischen Beziehung beruht. Der Kontakt muss tiefer und stärker sein als dies, nämlich eine persönliche Verbundenheit auf allen Ebenen. Wenn ein echter Seelen- und Persönlichkeitskontakt besteht, dann gibt es kaum ein Problem. Aber das kommt nur selten vor. Dennoch habe ich euch hier einen Hinweis gegeben.

Ferner sollte der Beobachter bestimmte Gedankengänge nach Möglichkeit vermeiden. Alles Erforderliche und Mögliche besteht in diesem Zeitpunkt lediglich darin, den Sterbenden auf einem immer mehr sich vertiefenden Strom der Liebe weiterzutragen. Durch die Macht der schöpferischen Imagination, nicht durch intellektuelle Vorstellungen (gleichgültig, wie hoch diese sein mögen), muss man dem Sterbenden helfen, das äussere Gewand abzulegen, in dem er eingeschlossen war und sich während des Lebens abgemüht hat. Dies erfordert einen Akt reinen Selbstvergessens, zu dem bis jetzt nur wenige fähig sind. Die meisten Menschen werden von Furcht oder dem starken Verlangen übermannt, den geliebten Menschen zurückzuhalten oder sie werden in ihrer Absicht abgelenkt durch die Dienstleistungen, die zur Linderung der Schmerzen und zur Abschwächung des Todeskampfes beitragen; sie sind auch bestürzt über ihre grosse Unwissenheit über die «Technik des Sterbens», wenn sie einem unerwarteten Fall gegenüberstehen. Sie fühlen sich unfähig zu erkennen, was jenseits der Todespforte liegt und sie werden von einer gedanklichen Unsicherheit ergriffen, die ein Teil [365] der grossen Illusion ist. Es gibt, wie wir wissen, keine Klarheit in diesem Sterbevorgang. Alles ist Ungewissheit und Verwirrung. Aber dies wird bald zu Ende sein, denn der Mensch wird wissen und auch sehen.

Wenn ihr denen, die in das Licht eingegangen sind, helfen wollt, so begleitet sie mit eurer Liebe und denkt daran, dass sie noch dieselben Menschen sind, denen lediglich die äussere begrenzende Körperhülle fehlt. Dient ihnen, aber begehrt nicht, dass sie euer Verlangen nach ihnen stillen sollen. Geht hin zu ihnen, aber versucht nicht, sie zu euch zurückzubringen.

Gerade das Leben auf der physischen Ebene ist das Fegefeuer, und die Lebenserfahrung ist die Schule drastischer Disziplinierung. Wir wollen weder den Tod noch das fürchten, was darauf folgt. Der weise Jünger müht sich auf dem Feld des Dienstes, erwartet aber ständig und freudig das Aufdämmern des «klaren, kalten Lichtes», in das er eines Tages eintreten wird, womit er dann das Kapitel des Fiebers, der Reibung und des Schmerzes der Erdenerfahrung für eine Zeitlang beschliesst. Aber es gibt noch andere Phasen der Lebenserfahrung, in denen den Diener in der heutigen Welt das Gefühl der Nutzlosigkeit und Vereitelung allen Bemühens überkommt.

Vom Blickpunkt eines Jüngers aus könnten wir die intelligenten Menschen in drei Gruppen einteilen, wobei wir gleichzeitig in unserem Gedanken den toten Ballast der gedankenlosen Massen beiseiteschieben, die zwar Verlangen zeigen, bis jetzt aber noch kein Gefühl der Nichtigkeit oder Nutzlosigkeit empfinden. Sie verlangen etwas und erhalten es; oder sie begehren etwas, was ihnen versagt bleibt und dann sind sie eifersüchtig oder ärgerlich auf jene, die anscheinend das haben, was sie selbst wollen und verlangen und was dem sinnlichen Leben zusagt. Diese drei Gruppen sind:

1. Jene integrierten und intelligenten Persönlichkeiten, die ehrgeizig sind und bewusst vorwärtsdrängen, denen jedoch ihr Streben vereitelt wird. Diese Vereitelung liegt entweder an den Weltzuständen, die zu stark für sie sind oder daran, dass sie die Macht ihrer eigenen, wachsamen Seele zu spüren [366] bekommen, die ihnen Hindernisse in den Weg legt, um sie in das Licht zu führen.

2. Jene mystisch veranlagten Menschen und jene richtig eingestellten Idealisten mit geistiger Schau, die aber noch nicht das mentale Gerüst aufgebaut haben, um das erschaute Bild durch rechte Gedankengänge realisieren zu können. Es gibt heute sehr viele solche Menschen und sie sind in keiner leichten Lage.

3. Jene Jünger und Aspiranten, die versuchen, in der Welt zu wirken, die jedoch durch karmische Beschränkung, durch falsche Anwendung des Gesetzes oder irgendeine grundlegende Schwäche in ihrer Persönlichkeit in diesem Leben ihr Ziel niemals erreichen; und so werden sie von einem überwältigenden Gefühl der Nichtigkeit überflutet.

Über diesen drei Klassen, die als Gegenpol zu den ringenden Massen fungieren, stehen jene integriert arbeitenden Jünger der Welt, die ihr Ziel erreichen; sie sind viel zu beschäftigt und zu zielbewusst als dass sie ihre Zeit damit verschwenden würden, sich minderwertig zu fühlen oder über Fehler und Misserfolge zu klagen.

Ihr werdet daher einen Menschen, der mit der Bitte um Hilfe zu euch kommt, mit mehr Einsicht helfen können, wenn ihr sie verständig in die eine oder andere dieser fünf Kategorien einreiht (wobei ihr in euren Gedanken die Möglichkeit offen lassen müsst, dass sie in eine andere, höhere übergehen könnten).

Ein grosser Teil der Minderwertigkeitskomplexe, unter denen heute so viele Menschen leiden, beruht ganz deutlich auf ihrer Reaktion gegenüber den einströmenden geistigen Einflüssen. Sie wissen, dass sie selbst grösser sind als das, was sie erreicht haben; sie erkennen unbewusst und ohne es in Worten ausdrücken zu können ihr göttliches Wesen, aber die beschränkenden Umstände und die Hindernisse der Körpernatur sind noch zu gross, als dass sie in der richtigen Weise günstige Gelegenheiten wahrnehmen und den realen Gegebenheiten entsprechen könnten. Haltet Ausschau nach diesen Seelen und helft ihnen durch wahres Verständnis, durch Anerkennung [367] und Mitarbeit und vertreibt so die Illusion des Nicht-Zustandebringens, das sie auf ihren Wegen verfolgt.

Aber Exhibitionismus und neurasthenische Halluzinationen müssen in erster Linie durch eigene Anstrengungen des Betreffenden geheilt werden - durch Dezentralisierung, Änderung der Interessen und Selbstlosigkeit. Neurasthenische Tendenzen werden jedoch wahrscheinlich noch eine Zeitlang eher zu- statt abnehmen, denn die Belastungen und Spannungen, unter denen ein Mensch heute lebt, sind ja sehr gross. Die gegenwärtige Weltsituation zwingt ihn, Wege des Entkommens zu suchen und bei der heilenden Kraft seiner eigenen schöpferischen Imagination Zuflucht zu finden. Er wird frei und erleichtert, wenn er das Drama des Ganzen und nicht des Teiles akzeptiert und sich beharrlich mit schöpferischer Arbeit auf der physischen Ebene beschäftigt.

Spezifische Schulungsmethoden werden später angewendet werden; die Grundlagen hierfür wurden durch die Arbeit der Psychologen in aller Welt bereits geschaffen.

Über wissenschaftliche Parallelen.

Die Studierenden scheinen zu denken, dass wir - die Lehrer auf der inneren Seite - alle Bücher gelesen haben, die geschrieben wurden, besonders aber jene, welche die neuen, fortgeschrittenen Wahrheiten enthalten, und dass wir auch einen persönlichen Kontakt mit jenen Menschen haben, welche die wachsende Fülle neuen Wissens in der Welt verteilen. Das ist nicht der Fall. Wie kann ich euch die wahre Sachlage erklären? Ich glaube, nur in symbolischer Form.

Wenn wir über die Welt des Intellekts hinblicken und unsere Gedanken zu den Punkten lebendigen Wissens, die wir dort finden, hinwandern lassen, nehmen wir Lichtbereiche wahr (wie wir sie verstehen), die auf der physischen Ebene aufleuchten. Solche Stellen zeigen das schimmernde Licht eines Menschen an, der in der äusseren Welt arbeitet, eines Jüngers oder eines Mitgliedes der Neuen Gruppe der Weltdiener. Ich weiss zum Beispiel, dass (in den Vereinigten Staaten) solche lichte Stellen in Baltimore, Chicago, Cleveland und Rochester zu finden sind. Durch eine besondere Art des Leuchtens zeigt mir dies an, dass sich dort ein Zentrum neuen Wissens über den menschlichen Körper befindet. Ich weiss, dass es [368] auch noch andere Lichtfelder in der ganzen Welt verstreut gibt. Meine Aufgabe und die aller Lehrer besteht in dieser Übergangszeit darin, diese Menschen anzuspornen und ihr Denken mit Ideen zu befruchten. Nicht jede Theorie, die sie auf ihrer Wahrheitssuche aufstellen, nicht jedes Buch, das sie schreiben und nicht jede Schlussfolgerung, zu der sie kommen, ist uns bekannt. Sie müssen, wenn sie durch ihre selbstveranlassten Bemühungen zur Wahrheit gelangen wollen, auch die Verantwortung tragen, ob sie nun Erfolg haben oder nicht.

H. P. B. prophezeite vor vielen Jahren die Art von Arbeit, die jetzt getan wird, als sie davon sprach, dass die Wissenschaft schliesslich eine universale, allgegenwärtige Gottheit anerkennen wird (auch der Äther des Raumes ist eine Wesenheit, sagt sie uns); ferner, dass die Enthüllung des Mysteriums der Elektrizität uns auch die Lösung der meisten Probleme liefern wird. Viele Theorien der modernen Wissenschaft sind in «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer» niedergelegt, obwohl die Wissenschaftler noch nicht weit genug gekommen sind, um diese Tatsache zu erkennen; in diesem Buch ist die elektrische Natur oder Wesensart des Menschen dargestellt. Ihr würdet es interessant und hilfreich finden, solche Stellen herauszusuchen. Die Wissenschaft schenkt jedoch der Idee, dass es eine elektrische Kraft der Seele gibt, deren Stärke ständig zunimmt, keine Beachtung. Einige wenige Wissenschaftler unter den am weitesten vorgeschrittenen beginnen jetzt damit. Als nächster Fortschritt steht der Wissenschaft die Entdeckung der Seele bevor, einer Entdeckung, welche die meisten ihrer Theorien umwälzen, wenn auch nicht ausser Kraft setzen wird.

Einzelne Studierende könnten dabei behilflich sein, wenn sie einige Postulate eines Wissenschaftlers, an dessen Forschungen sie interessiert sind, aufgreifen und z.B. in meinen Büchern, oder in der «Geheimlehre», jene Abschnitte heraussuchen würden, die ein Licht auf das werfen, was jener sagt oder die seine Hypothese vielleicht widerlegen. Damit würden sie ihr analytisches Denken [369] erweitern und es als einen Überbrückungsfaktor zwischen der Welt menschlicher Wissenschaft und den okkulten Wissenschaften verwenden können.

Über Ionen und Strahlung.

Wissenschaftler haben dahingehende Behauptungen aufgestellt, dass die Luft, die wir atmen, elektrische Teilchen enthalte, die positiv oder negativ geladen sind, und dass sie in der Lage seien, künstlich elektrisierte Luft herzustellen; sie sagen, dass sogar eine offene Flamme an einer Feuerstelle die Luft ionisiere; dass man mit entsprechenden Apparaten entweder die negativen oder die positiven Ionen herausziehen könne; ausserdem wird behauptet, dass Patienten, die den positiv geladenen Ionen ausgesetzt waren, Ermüdungserscheinungen, Schwindel und Kopfschmerzen bekamen, wogegen sie ein Gefühl aufheiternder Anregung empfanden, wenn man sie negativ geladenen Ionen aussetzte; positive Ionen erhöhten den Blutdruck und riefen allgemeines Unbehagen hervor, während negative Ionen den Blutdruck senkten und ein Gefühl des Behagens und der Entspannung auslösten.

Es erhebt sich die Frage, ob die Ausstrahlung eines Heilers auch eine ionisierende Wirkung auf die Atmosphäre rund um den Patienten haben könnte. Ich muss darauf hinweisen, dass die Beantwortung einer solchen Frage zweierlei erfordern würde: Erstens die Enthüllung eines jener Mysterien, für welche die Menschheit noch nicht reif ist und zweitens, dass ich eine Antwort geben müsste, die euch überhaupt nicht erklärt werden kann, denn es gibt keine entsprechende Terminologie für die darin verborgene Wahrheit. In dieser Wahrheit liegt die ganze Darstellung der Dualität - die Ursache und Erklärung der Beziehung zwischen den negativen und positiven Aspekten der Lebensprozesse. Einige Dinge kann ich jedoch andeuten:

1. Die negativen und positiven Ionen, mit denen sich der Wissenschaftler beschäftigt, sind ätherischer Art und gehören darum zur physischen Ebene. Diese unsichtbaren Substanzteilchen, die man nur auf Grund ihrer Wirkungen und durch störendes Einwirken auf ihre Aktivität erkennen und nachweisen kann, sind Teilchen, die sich in ihrer Beziehung zueinander [370] sehr schnell bewegen, gleichzeitig aber selbst von einer grösseren beherrschenden Kraft beeinflusst werden, die sie so in Bewegung hält.

2. Im Fall einer Krankheit kann man dem Patienten nur dann wirklich helfen, wenn die positive Strahlung des Heilers den negativen Zustand des Patienten überwindet.

3. Die Strahlung des Heilers muss den Widerstand, den ihr die Krankheit des Patienten entgegensetzt, durchdringen und überwinden - nicht den des Patienten, der gegenüber dem Heiler mental und gefühlsmässig negativ eingestellt und daher in einer Lage sein mag, in der man ihm helfen soll. Dies geschieht durch die stärkere Ausstrahlung des Heilers. Sein Magnetismus wird dann aktiviert und er kann nun bewusst und mit Bedacht jene Substanzatome herausziehen und zerstreuen, welche der Sitz und die Quelle der Beschwerden des Patienten sind. Hiermit ist ein Hinweis auf künftige Methoden der physischen Ebene gegeben, wie man eine Krankheit vertreiben kann. Die Fähigkeit, die von einer Quelle ausserhalb des physischen Körpers ausgehenden magnetischen Ströme genau und zielbewusst zu lenken, ist noch nicht erkannt, aber sie wird eine der neuen Heilmethoden sein.

Die heilende Strahlung beeinflusst also naturgemäss die Atmosphäre um den Patienten. Diese Strahlung ist jedoch bis jetzt noch ungleichmässig und nicht richtig gelenkt. Einige Menschen strahlen physischen oder tierischen Magnetismus aus, andere astralen oder mentalen Magnetismus; manche die Energie einer voll integrierten Persönlichkeit. Einige wenige strahlen den Magnetismus der Seele aus, die wichtigste Anziehungsenergie in allen Formen. In Zukunft muss der wahre Heiler durch die Strahlung der Gesamtpersönlichkeit oder der Seele wirken. Ich sage absichtlich «oder», denn es gibt bis jetzt erst wenige, die mit Seelenenergie umgehen können, aber viele, die als integrierte Persönlichkeit wirken könnten, wenn sie wollten. Und wenn nun ein Mensch diese Fähigkeit des Strahlens erreicht hat, was geschieht dann mit dem Patienten? Wie wird er in einen Zustand gebracht, in dem er exakt auf die magnetische Strahlung [371] reagieren kann? Wenn er, wie so viele, ein astraler Typ ist, wird er dann auf den Magnetismus eines mentalen Heilers reagieren können? Kann ihm durch die Strahlung eines solchen Heilers geholfen werden, wenn er selbst ein voll integrierter Mensch ist? Wenn ihr mir sagt, dass Christus ja alle Arten von Menschen heilte, so möchte ich darauf hinweisen, dass ich in dieser kurzen Abhandlung nicht die Heilgesetze erörterte, die von einem Meister der Weisheit oder von einem Eingeweihten gehandhabt werden. Sonst würde mein Buch eine unnütze Bemühung sein. Ich schreibe hier für interessierte Aspiranten und für diejenigen, die auf irgendeiner Ebene unterhalb der Seelenebene heilen können, die aber bis jetzt noch nicht wissen, wie sie das tun sollen. Später wird dies alles ausführlicher erläutert werden.

Über Schwingung.

Einige Studierende verlangen, dass ich die Bedeutung des Wortes «Schwingung» definiere und genau angebe, was eine Schwingung ist. Wenn ich euch sage, dass Schwingung eine Illusion ist, so wie die Seele eine Sinneswahrnehmung als Illusion erkennt: werdet ihr dann verstehen? (Ihr seid ja wie alle Menschen begrenzt und behindert durch die Reaktionen einer Reihe von Körperhüllen, die alle Träger von Sinneswahrnehmungen sind.) Wenn ich euch sage, dass eine Schwingungsreaktion daher kommt, dass wir einen Mechanismus besitzen, der für Impulse empfänglich ist, so beantworte ich eure Frage teilweise; aber wenn dies stimmt, was bedeutet das für euch und von woher kommt der Impuls? Wenn ich euch eine wissenschaftliche Definition gebe (die ihr in jedem guten Lehrbuch über Licht, Farbe oder Ton findet), so leiste ich damit eine Arbeit, die ihr selbst tun könnt; und dafür habe ich keine Zeit. In meinen Büchern gibt es mehrere Definitionen über Schwingung, sei es in Form einer Schlussfolgerung oder einer Begriffsbestimmung; nach diesen könnt ihr suchen und über sie meditieren. Wenn ich euch hier die Beziehung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst erläuterte, zwischen Bewusstheit, die wahrnimmt und der, die wahrgenommen wird, so behandle ich damit einen Stoff, zu dessen Verständnis euch ein sorgfältiges Studium der Gita helfen würde.

Einfachheit [372] sei euer Wegweiser und unbeirrbare Liebe euer Hauptziel. Wählt euch einen Dienstbereich, der seine ganz bestimmten Grenzen hat (denn alle Jünger sind begrenzt, ihr Denken kann nicht einen planetarischen Bereich umfassen) und arbeitet - mental und physisch - innerhalb dieser Grenzen. Die Vollendung irgendeiner selbstauferlegten Aufgabe im Rahmen karmischer Grenzen und der Umweltgegebenheiten, in die euch euer Schicksal hineingestellt hat, ist alles, was von euch verlangt wird. Was bringt ihr jetzt wirklich zuwege? Beschränkt euren Dienst auf den Kontaktbereich, in dem ihr euch befindet und versucht nicht, den ganzen Planeten einzubeziehen. Gibt es eine grössere oder wichtigere Aufgabe als die, euren Auftrag zu erfüllen und ihn an der Stelle zur Vollendung zu bringen, wo ihr mit euren erwählten Gefährten steht?

Glaubt meiner Versicherung, dass ich nicht versuche, mich einer Fragenbeantwortung zu entziehen. Aber wenn ich euch zu der Erkenntnis erwecken kann, dass eine «geistige Begrenzung» notwendig ist (wie man es esoterisch nennt, wenn man die Laufbahn eines Jüngers innerhalb der Grenzen seiner Aufgabe definieren will) und wenn ich euch darauf aufmerksam mache, dass ihr das Ziel erreichen sollt, das ihr euch gestellt habt, als ihr mit der Arbeit anfingt, - dann werde ich euch weit mehr geholfen haben, als wenn ich den Schwingungsbegriff definiert oder euch erklärt hätte, wie grosse Fortschritte ihr oder andere gemacht und wodurch ihr dies erreicht habt.

Über Heilschulen der Zukunft.

Diese Heilschulen sollen nicht in naher Zukunft entwickelt werden, nicht vor dem Ende dieses Jahrhunderts. Jetzt wird lediglich die Vorarbeit geleistet und der Grundstein für künftige Entfaltungen gelegt. Die Dinge gehen nicht so schnell vor sich; es muss eine Synthese der Methoden solcher Schulen zustandekommen, die folgende Fächer umfasst:

1. Psychologische Besserungen und Heilungen.

2. Magnetisches Heilen.

3. Das Beste aus der allopathischen und homöopathischen [373] Praxis, das wir nicht aufgeben dürfen.

4. Chirurgisches Heilen in seinen modernen Formen.

5. Elektrotherapie.

6. Wassertherapie.

7. Heilung durch Farbe, Ton und Strahlung.

8. Vorbeugende Medizin.

9. Die wesentlichen Verfahren der Osteopathie und Chiropraxis.

10. Wissenschaftliche Neurologie und Psychiatrie.

11. Die Heilung von Besessenheiten und Geisteskrankheiten.

12. Die Pflege von Auge und Ohr.

13. Stimmkultur, die ganz entschieden eine Heilwirksamkeit hat.

14. Mentale und Glaubensheilung.

15. Seelenharmonisierung und Seelenkontakt.

Dazu kommen noch viele andere Vorgänge und Verfahren, die zur Heilkunst gehören. Einige der älteren Richtungen, wie die Allopathie, erfordern einen Ausscheidungsprozess, damit der lebenswichtige, rechtmässige Beitrag herausgeschält werde, den sie zu geben haben. Andere Richtungen moderner und experimenteller Art müssen den Fanatikern aus den Händen genommen werden; denn ehe nicht der Fanatismus mit seiner Blindheit und seinem Mangel an einsichtsvoller Synthese ausstirbt (was unvermeidlich geschehen wird, wenn der sechste Strahl unwirksam wird und das Fischezeitalter zu Ende geht), können die neuen Richtungen nicht so sein, wie sie sollten. Bevor die in dem Buch «Briefe über okkulte Meditation» erwähnten Schulen ins Leben treten können, muss das allen Schulen zugrundeliegende Gute genauer verstanden und müssen die Prinzipien, auf denen sich die wahre Heilkunst aufbaut, besser begriffen werden. Wenn - wie es heute der Fall ist - ein Heiler oder eine Schule den ganzen Nachdruck auf irgendeine allgültige Patentheilung legt und alle Systeme mit anderer Diät und Methode verachtet, dann wird es nicht möglich sein, die wahren Schulen einzurichten. [374] Es kommt nun die Zeit heran, da wir durch einen Zyklus gehen werden, in dem wir die Früchte aller früheren Zeitalter ernten und den Rahm von der Milch menschlicher Erfahrung abschöpfen werden (wenn ich mich so ausdrücken darf). Dann werden wir mit dem Besten, was uns die Vergangenheit übergeben kann, jene neuen Projekte in Gang bringen, welche die Menschheit auf ihrem Weg schneller voranbringen werden. Unter diesen neuen Aufgabenbereichen wird die Heilkunst an erster Stelle stehen, da sie am nötigsten ist.

Wir werden entdecken, dass die Arbeit, die unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, drei Stufen umfasst; diese werden der Reihe nach und nicht gleichzeitig erreicht werden:

1. Die Schulung in den Prinzipien der Heilkunst, indem wir:

a. den Grundstein für eine spätere Erweiterung im Neuen Zeitalter legen;

b. versuchen, das zu erhalten, was gut und nützlich ist, wenn sich jetzt der Nachdruck von dem äusseren Menschen weg auf den feineren Äther- oder Lebenskörper verschiebt;

c. diese Abhandlung über das neue Heilen studieren, die zwar einigermassen einen Widerhall finden, deren Nützlichkeit und Bestimmung jedoch erst später wirklich erkannt werden wird.

2. Später, wenn eine Gruppe unpersönlich, als Einheit und mit wahrer gegenseitiger Liebe zusammenarbeitet, kann eine solche Gruppe dann beginnen, die Heilung eines bestimmten Falles zu übernehmen. Sie kann zum Beispiel die Behandlung einer bekannten physischen Krankheit, von Besessenheit oder mentaler Störung übernehmen und - unter der Leitung der Seele oder eines eingeweihten Chelas und in Übereinstimmung mit den in dieser Abhandlung angegebenen Lehren - versuchen, zu heilen und zu helfen. Ihr solltet euch auch mit der Kunst des Sterbens befassen und sie studieren; später einmal wird sich die ganze Welt dafür interessieren.

3. Schliesslich werden Hilfsgruppen gebildet werden, die von den Mitgliedern der bahnbrechenden Heilergruppen - unter [375] Anleitung der Seele oder eines eingeweihten Chelas - belehrt und weiterentwickelt werden sollen. Diese Hilfsgruppen werden unter einer Gruppenleitung an der Heilung von Menschen arbeiten. Das wird jedoch noch einige Jahre dauern und erst dann geschehen, wenn die Arbeit der Anfangsgruppe (oder - Gruppen) einigermassen erfolgreich ist und wenn die Gruppenmitglieder die beim Heilen notwendigen Methoden und Prinzipien verständnisvoll begriffen haben. Die exoterischen Fortschritte der Heilkunst im Neuen Zeitalter werden sich im Sinne des oben Gesagten entwickeln.

Es gibt heute keine Schule, die man beibehalten sollte. Sie alle verkörpern irgendeine nützliche Wahrheit, ein Prinzip oder eine Idee. Ich möchte darauf hinweisen, dass auch eine synthetische Gruppe immer noch eine abgesonderte und sich absondernde Einheit wäre und keine solche Gruppe ist unser Ziel. Wünschenswert ist die Synthese des Lebens und des Wissens und nicht die Synthese von Menschen. Wir wollen hoffen, dass es schliesslich einmal hunderte und tausende von Gruppen in der ganzen Welt geben wird, welche diese neue Einstellung gegenüber dem Heilen zum Ausdruck bringen; die durch ihr gemeinsames Wissen und ihre Ziele verbunden sind; die jedoch all dies nach bestem Können auf ihrem eigenen, speziellen Gebiet, in der ihnen eigentümlichen Weise und mit ihren eigenen Begriffsbezeichnungen zum Ausdruck bringen. Für die Lehrer auf der inneren Seite des Lebens ist die subjektive Lebenseinheit wichtig; sie wollen ein Netz von echten Heilern schaffen, das die ganze Welt umspannt.

Es wird nun ein neuer Anfang gemacht. Wir werden tatsächlich das Wunder des in der Vergangenheit erworbenen Wissensstoffes übernehmen und vieles davon auch weiterhin verwenden; es ist lediglich nötig, die unerwünschten und missverstandenen Auslegungen bekannter Tatsachen, die falsch angewandten Kenntnisse, selbstsüchtige Interessen, finanzielle Ausbeutung und Gier auszumerzen. Die moderne Chirurgie, die neuzeitlichen hygienischen Methoden und die moderne medizinische Wissenschaft sind voller Wunder und bringen grossen [376] Nutzen.

Brief an einen Wissenschaftler.

Mein Bruder:

Ich habe heute Morgen nach dem Diktat an A. A. B. ein paar Minuten übrig und will versuchen, einiges Licht auf die Fragen zu werfen, die du gestellt hast. Beachte bitte: Ich sage nicht, dass ich sie beantworten will.

Die Entdeckungen der Wissenschaft reichen bis jetzt noch nicht aus, um die Prophezeiungen zu erfüllen, die ich in dem Buch «Eine Abhandlung über die sieben Strahlen» gegeben habe. Gegen Ende dieses Jahrhunderts, wenn sich die Weltsituation geklärt hat und die Zeit des Neuaufbaues dem Ende zugeht, werden Entdeckungen gemacht werden, die einige bisher unerkannte elektrische Wirkkräfte erschliessen werden. Ich weiss kein anderes Wort, das ich für diese elektrischen Strahlen verwenden könnte, die sich bemerkbar machen und zu Möglichkeiten führen werden, die noch weit über die Träume der heutigen Forscher hinausgehen. Die Wissenschaft von der Elektrizität wird im nächsten Jahrhundert von der heutigen ebenso verschieden sein, wie die modernen Anwendungsmethoden der Elektrizität von den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Viktorianischen Ära. Zu deiner Frage über die Versuche, abgeschiedene Seelen zu photographieren, möchte ich dir sagen, dass sich ein Verstehen dieses Vorganges dadurch einstellen wird, dass man das Photographieren von Gedankenformen studiert. Ein Anfang in dieser Richtung wurde von dem grossen französischen Wissenschaftler D'Arsonval in Paris gemacht. A. A. B. kann dir einiges darüber berichten, wenn du es noch nicht wissen solltest. Auf Grund dieser Vorarbeit, durch die Vervollkommnung und ausserordentlich gesteigerte Empfindlichkeit der Aufnahmeplatten und durch die Verbindung der Elektrizität mit der Photographie wird weitere Erkenntnis kommen. Du magst es für ganz unmöglich halten, Platten von viel grösserer Empfindlichkeit herzustellen als diejenigen, die in den bestausgerüsteten Laboratorien schon benützt werden. Aber dennoch ist es möglich. Auf dieser Linie der Gedankenphotographie und der elektrischen Ausrüstung wird man zu der Lösung kommen. Die Gedanken derer, die auf der anderen Seite sind und ihre Fähigkeit, eigene [377] Gedankenformen auszusenden sowie die Herstellung von entsprechend empfindlichen Negativplatten oder ähnlichem wird ein neues Zeitalter in der sogenannten «Geisterphotographie» einleiten und kennzeichnen. Die Menschen sind häufig mit dem körperlichen Instrument auf dieser Seite des Vorhanges so sehr beschäftigt, dass sie ganz ausseracht lassen, welcher Faktor von der anderen Seite aus von denen, die hinübergegangen sind, beigesteuert werden muss.

Die Arbeit wird von dort aus getan werden - mit der grobstofflichen Unterstützung, für die auf dem äusseren Feld der Wissenschaft noch nicht gesorgt worden ist.

Um dies zu erreichen, ist die Mitarbeit eines bewussten Mediums erforderlich (nicht eines Trance-Mediums, sondern jemandes, der bewusst hellsichtig und hellhörend ist). Unter den jetzt heranwachsenden Kindern gibt es viele solche und in der nächstfolgenden Generation werden es noch viel mehr sein. Der trennende Schleier wird verschwinden durch die Bestätigungen jener tausende, die Erscheinungen sehen und Töne hören können, welche ausserhalb des Berührbaren liegen.

Du sagst, dass die Geister behaupten, sie könnten keine Elektrizität vertragen. Gemeint ist, dass sie Elektrizität nicht in der Form vertragen können, wie sie gegenwärtig angewandt wird. Dies ist ein Beispiel für die ungenauen Aussagen, die von unwissenden Medien oder von jenen abgegeben werden, die auf der anderen Seite von den Elektrizitätsgesetzen nicht mehr verstehen als sie wahrscheinlich im physischen Körper begriffen hatten. In der manifestierten Welt gibt es nichts anderes als Elektrizität, das «Geheimnis der Elektrizität», auf das H. P. B. in der «Geheimlehre» hingewiesen hat. Alles in der Natur ist seinem Wesen nach elektrisch; das Leben selbst ist Elektrizität, aber all das, was wir bis heute kennengelernt und verwendet haben, ist nur physischer Art und hat lediglich Beziehung zu dem, was der physischen und ätherischen Materie aller Formen von Natur aus innewohnt.

Man muss beachten, dass die sogenannten «Geister» in dem illusorischen Astralkörper tätig sind, während vorgeschrittene «Geister» nur als Denker wirken, so dass sie also nur durch das Denken und [378] auf keine andere Weise erreicht werden können. Es wird niemals möglich werden, die mentale Hülle zu photographieren; nur der Astralkörper wird «aufnahmefähig», also erreichbar sein. Je gröber und gemeiner ein Mensch im Körper in seinen Wünschen und Begierden war, desto leichter wird man den Abgeschiedenen photographieren können (wenn ihn überhaupt jemand aufnehmen möchte!); und je weiter vorgeschritten ein Mensch ist, umso schwieriger wird es sein, von ihm eine Aufnahme zu machen.

Was das Radio als ein Mittel zur Verbindung mit der «Geisterwelt» betrifft, so sind die gegenwärtig verwendeten elektrischen Geräte in ihrer Schwingungstätigkeit zu langsam (wenn ich einen so unwissenschaftlichen Ausdruck verwenden darf), um dafür geeignet zu sein; wenn astral eingekleidete «Geister» sich dem Gerät nähern, so üben sie gern eine ruinierende Wirkung aus. Dennoch wird der erste, auf der physischen Ebene sichtbare Beweis für ein Dasein nach dem Tod über das Radio kommen, weil der Ton immer dem Sehen vorausgeht. Denke darüber nach. Es gibt jedoch heute noch kein Radio, das empfindlich genug wäre, um Tonwellen von der Astralebene her zu übertragen.

Das Geheimnis harrt also noch künftiger wissenschaftlicher Entdeckungen. Das ist kein Ausweichen meinerseits, sondern einfach die Feststellung einer Tatsache. Die elektrischen Entdeckungen stehen erst in ihrem Anfangsstadium, und alles, was wir haben, ist lediglich ein Vorspiel zu der wirklichen Entdeckung. Die Magie des Radios würde einem Menschen des achtzehnten Jahrhunderts völlig unglaublich erscheinen. Die Entdeckungen und Entwicklungen, die im zwanzigsten Jahrhundert noch vor uns liegen, werden dem Menschen dieses Jahrhunderts ebenso unglaublich erscheinen. Eine grosse Entdeckung betreffend die Anwendung von Licht durch die Macht und lenkende Kraft des Denkens wird am Ende dieses Jahrhunderts oder zu Beginn des nächsten gemacht werden. Zwei kleine Kinder das eine lebt in diesem Land (in den USA), das andere in Indien werden eine wissenschaftliche Formel entwickeln, die einige der noch bestehenden Lücken in der Skala der Lichtschwingungen [379] ausfüllen wird und die von den hochfrequenten Strahlen und Wellen, so wie ihr sie jetzt habt, weiterführt. Das wird Instrumente erfordern, die man sich jetzt nicht einmal im Traum vorstellen kann, die aber wirklich durchaus möglich sind. Sie werden so empfindlich sein, dass man sie durch die Kraft des menschlichen Auges mit konzentriert gelenktem Denken - in Bewegung setzen kann. Von da an wird eine sinnlich wahrnehmbare Verbindung mit der Geisterwelt möglich sein. Ich kann dir lediglich den Schlüssel geben.

Ausserdem bin ich behindert durch die völlige Unwissenheit A. A. B's. in diesen Dingen, die das Wissen eines Elektrofachmannes voraussetzen. Es gibt bei ihr keinen Saatgedanken, auf den ich einwirken oder von dem aus ich die Idee weiterentwickeln könnte. Sie kann erklären, was ich meine, wenn du sie darum bittest. Aber selbst wenn sie eine solche Schulung hätte, wie du sie hast, könnte ich keine klaren Erläuterungen geben, da zuerst die Entdeckung gemacht werden muss, die alle derzeitigen Ideen revolutionieren wird, obwohl sie aus eben diesen hervorgehen wird. Eine gewöhnliche Abhandlung über Elektrizität, wie sie heutzutage von Elektroingenieuren studiert wird, würde auch für die gelehrtesten Menschen vor zweihundert - oder sogar noch vor hundert - Jahren völlig unverständlich gewesen sein und ebenso ist es jetzt. Arbeite in der Zwischenzeit an der Gedankenphotographie als einem Ausgangspunkt der kommenden Wissenschaft, denn aus dieser und der allmählichen Entwicklung empfindlicher Registrier- und Aufzeichnungs-Methoden für feinere Phänomene werden sich neue Ideen und Möglichkeiten ergeben. Bedeutet es etwas für dich, wenn ich sage, dass Elektrizität und Photoverfahren eng verbunden sind, da der Mensch seinem Ursprung und Wesen nach elektrisch ist? Das muss auf der physischen Ebene mit Hilfe der dazu nötigen empfindlichen Apparate bewiesen werden.

Februar 1944.