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REGEL VIERZEHN – Teil 2

Diese Zerstörung ist äusserlich nicht so endgültig wie der Tod eines Menschen auf der physischen Ebene, obwohl dieser im Wesentlichen kein so schnell vollendeter Vorgang ist, wie man gewöhnlich annimmt. Die physische Form mag sterben und verschwinden, aber ein innerer Vorgang des Sterbens der feineren Körper tritt hinzu, und der Todesvorgang ist nicht vollendet, bis Astral- und Mentalkörper aufgelöst sind und der Mensch in seinem Kausal- oder Seelenkörper frei dasteht. Genauso ist es, in einem viel größeren Ausmaß, mit dem Tod oder der Zerstörung von Phasen des göttlichen Plans, der von der Hierarchie, in Übereinstimmung mit dem göttlichen Zweck, in Gang gesetzt wird. Zwischen dem Vorgang des Bauens und des Zerstörens liegt ein Überschneiden. Sterbende Zivilisationen sind in ihren letzten Formen gegenwärtig, während neue Zivilisationen hervorkommen; Zyklen kommen und gehen, und im Gehen überschneiden sie sich. Dasselbe ist auch im Auftauchen und Verschwinden der Strahlen und der Rassen der Fall. Letztlich, und vom Standpunkt des Durchschnittsmenschen aus, ist der Tod einfach ein Verschwinden von der physischen Ebene - der Ebene der Erscheinungen.

Die Form der Zerstörung, die wir betrachten, ist jedoch mehr um die Zerstörung der Qualität als der Form besorgt; doch erzeugt das Verschwinden dieser Qualitäten den Tod der äußeren Form. Das sich zurückziehende Leben einer großen Äußerung des hierarchischen Plans absorbiert die Qualitäten und kehrt Später in Zeit und Raum mit ihnen als Begabungen zurück, und manifestiert sich aufs Neue durch die Vermittlung passenderer Ausdrucksformen. Die Seele jedoch tötet die Formen in den drei Welten. Es ist der Lebensaspekt (in diesem höheren und erweiterten Zerstörungstyp), welcher die innewohnenden Qualitäten und folglich die Form einer Zivilisation, die Art einer Ideologie und den Charakter einer Rasse oder Nation zerstört und nur das Wesentliche erhält, jedoch die [310] Entstellungen ausscheidet.

Dieses vierte Wort ist mit der vierten Einweihung eng verbunden, in welcher der Kausalkörper oder das Seelenvehikel auf seiner eigenen Ebene zerstört wird - diese schöne, unberührbare, qualitative Identität, welche den Menschen in den drei Welten motivierte und vollendete. Klärt dieses Beispiel einigermaßen die Schwierigkeit dieses Themas, mit dem wir uns befassen? Überlegt euch dies zur Erklärung für diese Form der Zerstörung und strebt nach einem besseren Verstehen.

Diese höhere Form der Zerstörung manifestiert sich nicht unter der Tätigkeit oder Untätigkeit des Gesetzes der Anziehung, wie es der Tod tut, den die Seele verursacht. Sie steht zweifellos unter dem Gesetz der Synthese, einem Gesetz der monadischen Lebenssphäre, welches daher für euch sehr schwer zu verstehen ist; sie kommt aus einem Punkt hervor, der außerhalb der fünf Welten der menschlichen und übermenschlichen Evolution liegt, gerade so, wie die Zerstörung der Form in den drei Welten von der Seele ausgeht, die außerhalb der drei Welten des niederen, konkreten Denkvermögens, der astralen Welt und der physischen Ebene funktioniert. Diese Erklärung kann euch wieder im Verstehen helfen.

Wenn dem so ist, wird es euch klar sein, dass nur Eingeweihte, welche die fünfte und höhere Einweihungen erreicht haben, diese besondere Form des Todes wirksam handhaben können, denn monadischen Potenz wird erst nach der dritten Einweihung verfügbar und ihr erster erfolgreicher Gebrauch ist die Zerstörung des Kausalkörpers des Eingeweihten. Es ist die Belohnung der Verklärung.

In Verbindung mit dem Gebrauch, den der Eingeweihte von dem macht, was wir reinen Willen nennen könnten, sollte daran erinnert werden, dass sich dieser reine Wille durch den einen oder anderen der drei Aspekte der Geistigen Triade in Manifestation umsetzt. Diese Aktivität ist vom Hauptstrahl bestimmt, auf welchem sich der Eingeweihte vom Standpunkt seines monadischen Strahls aus befindet. Jeder geistige Mensch ist auf dem einen oder anderen der drei Hauptstrahlen, denn die geringeren vier Strahlen des Attributs werden schließlich alle in den dritten Strahl der Aktiven Intelligenz absorbiert.

Wenn der Eingeweihte auf dem ersten Strahl ist und deshalb in der Abteilung des Manu arbeitet, wird er den innewohnenden Willensaspekt durch die atmische Natur oder durch den höchsten [311] Aspekt der Geistigen Triade gebrauchen und zum Ausdruck bringen, dem wir den unangemessenen Namen «göttlicher Wille» geben. Die Studenten vergessen leicht, dass die Geistige Triade in ihrer Beziehung zur Monade auf sehr ähnliche Weise verbunden ist wie die dreifältige Persönlichkeit mit der Seele, die drei Hauptaspekte der Shamballa Energie zum Ausdruck bringt, welche alle drei Willensäußerungen des planetarischen Logos und seines wesentlichen Zwecks sind. Wenn der Eingeweihte auf dem zweiten Strahl ist und deshalb in der Abteilung Christi arbeitet, wird er den Willen durch Vermittlung von Buddhi, dem zweiten Aspekt der Geistigen Triade, gebrauchen. Wenn er auf dem dritten Strahl und in der Abteilung des Mahachohan, des Herrn der Zivilisation, ist, wird er durch das höhere Denkvermögen, den niedersten Aspekt der Geistigen Triade, arbeiten. Vergesst aber nicht, dass keiner dieser Aspekte als höher oder niedriger betrachtet werden kann, denn alle sind gleich göttlich. Ein Verstehen dieser Ideen kann beginnen, wenn ihr zum Beispiel erkennt, dass die Äußerung von Buddhi oder der Intuition im Bewusstsein des geistigen Menschen zum Gebrauch des Willens führen wird, welcher die Zwecke von Shamballa im Gebiet der Religionen, der Erziehung und der Erlösung oder der Rettung des Lebensaspekts in allen Formen in den drei Welten ausarbeitet; aber er wird mit den individuellen und persönlichen Problemen des Menschen selbst keine Beziehung haben. Wenn der Ausdruck der des höheren Denkvermögens ist, wird der Gebrauch des Willens mit Zivilisationen und Kulturen in Verbindung stehen, für welche die dritte Abteilung verantwortlich ist; dort wird der Wille Gottes in den großen und allgemeinen Plänen ausgeführt werden. Wenn es der Wille ist, wie er sich durch den atmischen Aspekt der Triade ausdrückt, wird er in Beziehung zu Rassen, Nationen, Naturreichen und großen planetarischen Einrichtungen funktionieren, die dem Menschen zurzeit unbekannt sind. Die Synthese dieses Bildes wird klar sein, wenn sie sorgfältig studiert wird.

Zu gleicher Zeit sollte daran gedacht werden, dass der Zerstörungsaspekt dieses reinen Willens, der sich durch die Monade äußert, den Zweck von Shamballa erfüllt und eine der Hauptmanifestationen der Liebesnatur des Einen ist, in dem wir leben, uns bewegen und unser Dasein haben; es ist auch die Garantie unserer endgültigen und unvermeidlichen [312] Errungenschaft, Vollkommenheit, Erleuchtung und göttlichen Vollendung.

Diese vom Eingeweihten durchgeführte Zerstörung ist vorbereitend für seine Erwiderungsfähigkeit auf das fünfte Wort, welches er bei der fünften Einweihung empfängt und welchem wir die ungenügende Benennung: «Auferstehe» geben.

Ehe wir dieses Wort betrachten, möchte ich hervorheben, dass diese fünf Worte eine klare Beziehung zu jeder der fünf Einweihungen haben; sie geben dem Eingeweihten den Grundton zur Arbeit, die er zwischen den verschiedenen Einweihungsvorgängen fortführen muss. Die angezeigte Arbeit hat gar nichts zu tun mit der Schulung und der Disziplin, denen er (unnötig es zu sagen) seine Persönlichkeit unterwerfen wird; sie sind stattdessen mit der Arbeit, die geleistet werden muss, verbunden. Diese Arbeit betrifft, was ich nennen möchte: Gewisse wesentliche Wirklichkeiten, die mit dem Zweck von Shamballa verbunden sind und ihre Fähigkeit, auf den Willen der Monade zu reagieren oder zu antworten. Wie ihr wisst, wird diese Fähigkeit keine festgesetzte Tatsache und funktionierende Verwirklichung bis nach der dritten Einweihung, aber trotzdem entwickelt sich langsam das vorbereitende Empfindungsvermögen (wenn ich dieses Wort in diesem Zusammenhang brauchen darf) und geht mit den anderen zwei Aktivitäten - Zerstören und Auferstehen - welchen er verpflichtet ist, parallel:

1. Das Disziplinieren seiner niederen Natur, damit das sich entfaltende Eingeweihten-Bewusstsein keine Nachteile und Hindernisse finden möge.

2. Unter hierarchischem Eindruck dem Plan dienen.

3. Die Entwicklung der monadischen Empfindsamkeit.

An diesem Punkt wäre es interessant, wenn wir, im Hinblick auf diese dritte Entwicklung - Erwiderungsfähigkeit auf den reinen Willen - diese fünf Worte im Verhältnis zu den fünf Einweihungen, mit welchen ihr alle theoretisch so vertraut seid, betrachten würden.

In Beziehung zum Eingeweihten-Bewusstsein betrifft das Wort «Wisse» die Gewissheit des Eingeweihten und seine tiefe Überzeugung der Tatsache von Christus im Herzen; es ist gleichzeitig mit einer Reaktion verbunden, die aus den Opferblättern im egoischen Lotos hervorkommt - jenen Blütenblättern, welche aus der Willensqualität der Monade bestehen und die Seele mit der hervorkommenden Monade in Beziehung bringen. Das erste leise Beben [313] des «Stoßes» des monadischen «Schicksals» (Ich weiß nicht, wie ich diesen Begriff anders ausdrücken sollte) macht sich fühlbar, aber es wird nur von der Seele des Eingeweihten und auf der Stufe des Seelenbewusstseins verzeichnet; sein Gehirn kann auf diese hohen Schwingungen nicht reagieren; es wird niemals vom Menschen auf der physischen Ebene, der die erste Einweihung nimmt, verzeichnet. Theoretisch und als ein Ergebnis der Lehren der Zeitlosen Weisheit wusste der geistige Mensch (in Inkarnation), dass er nach seinem Wesen der innewohnende Christus ist und das Erreichen des Christusbewusstseins sein Ziel war und sein wird. Das Wissen, worauf hier Bezug genommen wird, betrifft etwas noch Höheres - die Selbst-Identifikation der Seele auf ihrer eigenen Ebene und die Selbst-Erkenntnis, welche dieses Selbst zu dem umhüllenden Ganzen, zu der Monade in Beziehung bringt. Symbolisch ausgedrückt würde ich sagen, dass die Seele, Christus (nach der ersten Einweihung) weiß, dass die unvermeidlichen Vorgänge der Christus-Äußerung auf Erden angefangen haben und dass das Erreichen des «voll erwachsenen Menschen in Christus» nicht aufgehalten werden kann. Der Kern des Interesses, das bisher darauf ausgerichtet war, dies herbeizuführen, verschiebt sich jetzt und die Seele auf ihrer eigenen Ebene (nicht in der Widerspiegelung ihres Bewusstseins auf Erden) entschließt sich «zum Vater zu gehen», oder den höchsten Aspekt der Gottheit, den Willensaspekt, zu demonstrieren.

Im Evangelium sind vier Momente aus dem Leben Christi niedergeschrieben, in welchen dieser Entwicklungsvorgang in seinem Bewusstsein, diese monadische Zentralisierung (ich kenne keine anderen Worte, die ich gebrauchen könnte, denn wir haben die Terminologie der Monade, des Willensaspekts, noch nicht entwickelt) anfängt sich zu zeigen und in einem bestimmten, sich entfaltenden Vorgang nachgewiesen werden kann. Früher habe ich nebenbei auf diese Punkte Bezug genommen, aber hier möchte ich alle vier für eure Erleuchtung zusammen aufführen.

1. Seine Antwort zu seinen Eltern im Tempel, «Wisst ihr nicht, dass ich in dem sein muss was meines Vaters ist?» Ich möchte euch darauf aufmerksam machen, dass:

a. er damals zwölf Jahre alt war und deshalb war die Arbeit, mit welcher er als Seele beschäftigt war, beendet, denn zwölf ist die Zahl der vollendeten Arbeit. An die Stelle [314] der Symbolik seiner zwölf Jahre tritt jetzt die der zwölf Apostel.

b. er war im Tempel Salomos, immer ein Symbol des Kausalkörpers, der Seele und er sprach deshalb auf Seelenstufen und nicht als der geistige Mensch auf Erden.

c. er diente als ein Mitglied der Hierarchie, denn seine Eltern fanden ihn, als er die Priester, die Pharisäer und die Sadduzäer lehrte.

d. er sprach als ein Ausdruck des Substanzaspekts (er sprach zu seiner Mutter) und auch als eine Seele (er sprach zu seinem Vater), aber er war von keinem der beiden beherrscht; er funktionierte jetzt als die Monade, darüber und jenseits, aber doch beide einschließend.

2. Seine Erklärung zu seinen Jüngern: «Ich muss hinaufgehen nach Jerusalem» und dann lesen wir, dass er beständig danach trachtete, dahin zu gehen. Dies war eine Ankündigung, dass er jetzt ein neues Ziel hatte. Der einzige Platz vollkommenen «Friedens» (der Sinn des Wortes Jerusalem) ist Shamballa; die Hierarchie ist kein Zentrum des Friedens im wahren Sinne des Wortes, das sich nicht auf das Gefühl bezieht, sondern auf das Aufhören der Art der Tätigkeit, mit welcher wir in der Welt der Manifestation so wohl vertraut sind. Die Hierarchie ist ein richtiger Wirbel von Aktivität und Energie, die aus Shamballa und aus der Menschheit kommen. Vom Standpunkt der wahren Esoterik aus ist Shamballa ein Platz «klarer Entschlossenheit und ausgeglichenen, ruhigen Willens», wie es der «Alte Kommentar» ausdrückt.

3. Der Ausruf Christi, «Vater, nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine», zeigt sein monadischen und erkanntes «Schicksal» an. Der Sinn dieser Worte ist nicht das, was von christlichen Theologen und Denkern so oft erklärt wird als ein Auf-sich-nehmen von Pein und einer unangenehmen Zukunft. Es ist ein Ausruf, der von der Verwirklichung des monadischen Gewahrseins und dem Konzentrieren des Lebensaspekts innerhalb der Ganzheit ausging. In dieser Aussage wird auf die Seele verzichtet und die Monade, als ein Punkt der Zentralisierung, wird bestimmt und endgültig anerkannt. Die Studenten sollten im Auge behalten, dass Christus niemals nach dieser Episode die Kreuzigung erlebte, sondern dass es [315] der Meister Jesus war, der gekreuzigt wurde. Die Kreuzigung lag hinter ihm in der Christus-Erfahrung. Die Episode der Selbstverleugnung war ein Höhepunkt im Leben des Welterlösers, war aber kein Teil der Erfahrung des Meisters Jesus.

4. Die letzten Worte Christi an seine Apostel, als sie in der oberen Kammer (in der Hierarchie, symbolisch)) versammelt waren, lauteten: «Ich bin bei euch alle Tage, selbst bis zum Ende der Zeit» oder Zyklus. Hier sprach er als das Haupt der Hierarchie, die seinen Aschram bildet, und er sprach auch als die Monade, zum Ausdruck bringend, dass sein göttlicher Wille fortwährend und unaufhörlich die Welt mit seinem überschattenden Bewusstsein durchdringt. Er brachte Universalität und unaufhörliche Fortsetzung und Kontakt zum Ausdruck, welche das Merkmal des monadischen Lebens - des Lebens selbst - sind. Es war auch eine gewaltige Bestätigung, auf der Energie des Willens hinausgeschickt, die alle Dinge neu und möglich macht.

Wenn ihr diese vier Aussagen sorgfältig studiert, werdet ihr sehen, was das Wissen ist, auf das Bezug genommen wird in dem Befehl, der in Regel XIV dem Eingeweihten bei der ersten Einweihung gegeben wird, der Befehl zu Wissen. Es ist der Befehl, die Seele auf die Monade auszurichten und nicht, die Persönlichkeit auf die Seele neu auszurichten, wie so oft geglaubt wird.

Die Worte «Bringe zum Ausdruck» bedeuten in ihrem tiefsten Sinn und wenn sie bei der zweiten Einweihung gegeben werden, nicht die Notwendigkeit, die Natur der Seele auszudrücken. Sie bedeuten (hinter allen anderen möglichen Bedeutungen) den Befehl, die Willensnatur der Monade zum Ausdruck zu bringen und den Zweck, der hinter dem Plan liegt, «nachzufühlen» und zu verkörpern als ein Ergebnis der entwickelten Empfindungsfähigkeit. Der Gehorsam gegenüber dem Plan bringt die Offenbarung des verborgenen Zwecks; das ist das große Ziel, in Worte gekleidet, das der Hierarchie selbst als Anregung dient. Während der Eingeweihte Zusammenarbeit mit dem Plan lernt und dies in seinem Leben des Dienens demonstriert, wächst in ihm selbst, entsprechend dieser Tätigkeit, auch ein erwachendes Erkennen des Vateraspekts, der Natur des Willens, der Existenz und der tatsächlichen Natur Shamballa und der Universalität und Lebendigkeit von [316] dem, was je mit dem Wort «Sein» gemeint ist. Er weiß und fängt an, dieses reine Sein als reinen Willen in Tätigkeit zum Ausdruck zu bringen.

Wenn die dritte Einweihung erreicht wird, wird sich der Eingeweihte nicht nur der tieferen Bedeutung des Befehls zu «Wissen» und seiner angeborenen Fähigkeit, die Willensnatur der Monade im Erfüllen des Zwecks von Shamballa zum Ausdruck zu bringen bewusst, sondern er weiß jetzt (durch seine verschmolzene Persönlichkeit-Seele), dass er der Hierarchie «enthüllen» kann, dass er mit der monadischen Quelle, aus der er ursprünglich kam, in Übereinstimmung ist. Er kann jetzt dem Befehl «Enthülle» gehorchen, weil die Umwandlung - Verklärung - vollendet ist. Er enthüllt jetzt nicht nur die Seele, sondern alle drei Aspekte treffen sich in ihm. und er kann den Lebensaspekt als Willen, und nicht nur den Seelenaspekt als Liebe, oder den Materieaspekt als Intelligenz enthüllen. Dies ist, wie ihr wisst, die erste große Einweihung, vom Standpunkt der großen Loge auf Sirius aus, weil es die erste Einweihung ist, in welcher alle drei Aspekte sich im Eingeweihten treffen. Die ersten zwei Einweihungen - von der Menschheit oft als große Einweihungen betrachtet, sind in Wirklichkeit geringere Einweihungen vom Sirian- Gesichtspunkt aus, weil die Beziehung des Menschen «unter Disziplin und Ausbildung» nur eine «Neigung» ist; es existiert nur ein sich entwickelndes Erkennen des Vaters und eine langsam wachsende Erwiderung auf die Monade, samt einer sich entfaltenden Empfindungsfähigkeit für den Anstoß des Willensaspekts. Aber bei der dritten Einweihung sind diese Entwicklungen genügend gegenwärtig, um die Aussage «Enthüllung der Herrlichkeit» zu verdienen, und die Verklärungseinweihung vollzieht sich.

Bei der vierten Einweihung kann der Zerstörungsaspekt des Willens beginnen, seine Gegenwart fühlbar zu machen; der Seelenkörper, der Kausalkörper, der Tempel des Herrn, wird durch eine Tat des Willens zerstört, weil selbst die Seele als eine Begrenzung erkannt wird durch das, was weder der Körper noch die Seele ist, sondern dasjenige, was grösser ist als beide. Das Bewusstsein des vervollkommneten Menschen ist jetzt in dem der Monade konzentriert. Der Weg nach Jerusalem wurde beschritten. Das ist eine symbolische Art zu sagen, dass die Antahkarana gebaut ist und der [317] Weg zur Höheren Evolution - welcher vor den höheren Eingeweihten liegt - sich jetzt geöffnet hat.

Die drei Aspekte des Willens, in der Geistigen Triade konzentriert, sind jetzt in vollem Ausdruck; der Eingeweihte wird vom Zweck belebt, aber er steht noch größeren evolutionären Entwicklungen gegenüber. Über diese brauche ich nicht zu sprechen, da sie göttliche Aspekte betreffen, die bis jetzt vom Menschen unerkannt sind und nicht beachtet werden. Der Grund für diese völlige Unwissenheit liegt darin, dass die Vehikel jedes Menschen vor der dritten Einweihung zu viel «unreine Materie» enthalten, um den Anstoß dieser göttlichen Qualitäten festzuhalten. Nur der «erschaffene Körper» (die Mayavirupa) eines Eingeweihten des vierten Grades kann beginnen, diese göttlichen Anstöße zu registrieren. Es ist deshalb Zeitverlust, auch nur die Möglichkeit ihrer Existenz zu betrachten. Selbst ich, ein Meister, und deshalb ein Eingeweihter eines verhältnismäßig hohen Grades, empfinde sie nur schwach und zwar deshalb, weil ich lerne, dem fünften Wort zu gehorchen, welches wir jetzt kurz, sehr kurz, betrachten werden.

5. Auferstehe

Eine der größten Entstellungen und eine der irreführendsten der theologischen Lehren ist die christliche Auslegung des Wortes «Auferstehung». Diese Auferstehung wurde in vielen Fällen auf die Auferstehung des Körpers angewandt; sie wird auch bei der Tatsache (dem selbstsüchtig begründeten Wunsch) der Unsterblichkeit angewandt; sie wird auch auf die physische Auferstehung Christi angewandt, nachdem er angeblich am Kreuz gestorben war. Die Auferstehung lehrt im Wesentlichen das «Hochheben» der Materie in den Himmel; sie lehrt nicht die ewige Fortdauer des physischen Körpers eines Menschen, wie heute viele Fundamentalisten annehmen, die nach der Wiedererscheinung des abgelegten physischen Körpers ausschauen. Sie lehrt die «Lebendigkeit des Lebens» und den Zustand des «unveränderlichen Seins». Dieses unveränderliche Sein bildet die Natur der Monade. Es ist dieser Zustand des Gewahrseins, den Christus erreichte, indem er als Welterlöser auftrat und dadurch für uns, durch die Kraft seiner Vollendung als Persönlichkeit-Seele, die gleiche Stufe der Vollendung garantierte, denn wir sind gleicherweise und dem Wesen nach Söhne des Vaters oder Äußerungen der Monade, des Einen. Es bedeutet aber nicht [318] die Auferstehung irgendeiner Persönlichkeit in einem besonderen Vehikel, das in einer besonderen Inkarnation gebraucht wurde.

Der ganze Begriff der Auferstehung ist die neue und wichtigste Offenbarung, die der Menschheit zuteilwird und welche die Grundlage für die neue Weltreligion legen wird.

In der unmittelbaren Vergangenheit war der Grundton der christlichen Religion der Tod, für uns im Tode Christi symbolisiert und vom Hl. Paulus durch sein Bemühen, die neue Religion, welche Christus brachte, mit der alten Blutreligion der Juden zu vermischen, für uns sehr entstellt. Im kommenden Zyklus wird diese entstellte Lehre über den Tod ihren rechtmäßigen Platz einnehmen und wird als der disziplinierende Drang zu Verzicht bekannt sein und der Tod wird als die Beendigung des Einflusses, den die Materie über die Seele hat, gesehen werden. Das große Ziel aller religiösen Lehren wird die Auferstehung des Geistes im Menschen und schließlich in allen Formen des Lebens sein, vom niedersten Punkt in der Evolution zur höchsten monadischen Erfahrung. In der Zukunft wird die Betonung auf der «Lebendigkeit der Christusnatur» - für welche der Erstandene Christus der Beweis sein wird - und auf dem Gebrauch des Willens liegen, der diese «lebendige Schau» hervorruft. Die Herrlichkeit und der Glanz der Verklärungseinweihung werden schließlich auf ihren ausersehenen Platz gelangen, und was mit «Schau des Lebens» gemeint ist, wird in ihrer unvorstellbaren Schönheit schwach empfunden werden.

Die Linie oder der Pfad oder der Weg der Auferstehung ist der «Leuchtende Weg», dem wir den schwerfälligen Namen Antahkarana gegeben haben; dieser Weg führt geradeaus und direkt von einem großen planetarischen Zentrum zum anderen - von der Menschheit zur Hierarchie und von der Hierarchie zu Shamballa. Das ist der Weg der Auferstehung. Es ist ein Weg, der aus dem Licht intelligenter Substanz, aus der strahlenden, anziehenden Substanz der Liebe und aus dem karmischen Weg, welcher durch das Wesen des unveränderlichen Willens inspiriert wird, zusammengesetzt ist. Vergesst nicht, dass Karma grundsätzlich der bedingte Wille des planetarischen Logos ist, indem er alle Dinge auf das letzte Ziel des Lebens selbst hin ordnet, durch den Vorgang des Lebendig Seins, des liebenden Verstehens und intelligenter Aktivität.

Deshalb betrifft der Befehl «Auferstehe», wie er vom Eingeweihten verstanden wird, nur allein die Anwendung der Willensnatur [319] und des Shamballa-Aspekts zur Anregung der hierarchischen Anziehung und Aktivität. Er betrifft nicht das individuelle Leben des aufwärtsgehenden Aspiranten oder Jüngers, gleich welchen Grades, außer gelegentlich und weil große göttliche makrokosmische Anregungen ihre geringeren mikrokosmischen Wirkungen haben müssen. All diese überwältigenden Worte, mit denen wir uns befassen, beziehen sich auf die Mitarbeit des Eingeweihten mit dem Willen von Shamballa, und sind deshalb, meine Brüder, nur schwache Anhaltspunkte für euch.

 

A1
A2
A3
A4??