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Einführende Bemerkungen

Wir kommen jetzt zum letzten Teil von «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen» und ich habe mir drei Dinge als unumgänglich notwendig vorgenommen; diese drei werden diese Abhandlung nicht nur zum Lehrbuch der neuen Psychologie, sondern auch zu einem lebenswichtigen Faktor im menschlichen Bewusstsein machen, weil die Tatsache der Einweihung betont werden wird. Diese drei sind:

1. Ich schlage vor, das Thema der Einweihung zu behandeln, um die Welt der Menschen auf die Wiederherstellung der Mysterien vorzubereiten.

2. Ich werde über die Zentren vom planetarischen Standpunkt und auch vom Standpunkt des individuellen Aspiranten aus eine bestimmte Lehre geben.

3. Ich werde mich bemühen, die sieben Strahlenenergien mit den fünf und den sieben Einweihungen und mit den drei und den sieben Zentren auf eine neue und anhaltendere Weise in Beziehung zu bringen.

Das ist ein grosser Auftrag und nicht leicht zu erfüllen, weil schon so viel über Einweihung herausgegeben wurde; der Gegenstand ist gefährlich vertraut. Damit meine ich, dass gewisse vorgefasste Meinungen bereits im Denkvermögen der Menschen vorhanden sind und viele von diesen bestehen nicht tatsächlich in der Natur und sollten aufgegeben oder wenigstens neu ausgelegt werden. Ich selbst habe auf umfassende und allgemeine Art das Thema der Einweihung in einem meiner frühesten Bücher: «INITIATION, Menschliche und Solare Einweihung», behandelt; auch ist eine Menge von Auskunft über die Jahre hinweg in allen meinen Schriften verstreut, welche zusammengetragen und als Grundlage für die Belehrung von Jüngern im Einweihungstraining gesammelt werden sollte.

In «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter», Band I, gab ich viel mehr über dieses Thema heraus, auch Information tief esoterischer Art über die Ashrame der Meister. Der zweite Band des Buches enthält auch vieles, das neu ist und dazu dienen sollte, das ganze Thema dem allgemeinen Verständnis viel näher zu bringen. In den Instruktionen, die jetzt gegeben werden sollen, werde ich mich jedoch bemühen, das aufzunehmen, was noch nicht behandelt wurde und [324] das Subjekt der Einweihung vom Standpunkt der sieben Strahlen, von der Wirkung auf die planetarischen und individuellen Zentren und vom Gesichtspunkt der esoterischen Schulung des angenommenen Aspiranten oder Jüngers aus zu sehen. (Diese Instruktionen fingen im März 1946 an und waren im März 1949 vollendet).

Dieser letzte Band von «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen» wird schliesslich die Einstellung der menschlichen Denkvermögen hinsichtlich der Mysterien und der Aktivität der geistigen Übertragung ändern; das ist einer der Namen, die dem grundlegenden Geheimnis der Einweihung von den Meistern gegeben wurden. Zur rechten Zeit werden unsere Bildungsanstalten, besonders jene, die sich mit Erwachsenenbildung befassen, normalerweise und gewohnheitsmässig die Tatsache der zukünftigen Einweihung in Betracht ziehen soweit es ihre Studenten betrifft. Sie werden ihre Graduierten von diesem Standpunkt aus studieren, um ihnen Rat oder Empfehlungen zu geben. In diesen Instituten werden die Grundlagen der wahren Esoterik gelehrt, obschon sie dann nicht als esoterisch betrachtet werden.

Es wird euch klar sein, dass diese lange Abhandlung eine Art vorbereitender Dissertation ist und ein enormes Feld oder Gebiet der Belehrung umfasst. Die ersten zwei Bände befassten sich mit der siebenfältigen Natur des Menschen und mit dem Einfluss der sieben grundlegenden Energien oder Strahlen auf seine Entfaltung und seine Geschichte, und (auf eine kürzere Art) auf die Welt, in der er lebt sowie auf die Umgebung, welche ihm beisteht und ihn bedingt. Im dritten Band zogen wir die Einflüsse der Konstellationen und Planeten auf den Menschen und auf unseren Planeten, die Erde, in Betracht und widmeten der Betrachtung der esoterischen Astrologie viel Zeit. Die Strahlen, die Tierkreiszeichen, die Konstellationen und die Planeten sind alle eng miteinander verbunden und das menschliche Wesen ist der Empfänger der Energien und Kräfte, welche diese hervorbringen oder verteilen. Dies macht den Menschen zu dem, was er zu irgendeiner Zeit in Inkarnation wesentlich ist.

Danach behandelten wir das Thema des Heilens wegen der Notwendigkeit, die Begrenzungen - psychologisch und physisch - zu verstehen, welche den freien Ausdruck der Göttlichkeit einschränken. Wir befassten uns mit einer Hauptbedingung, die angepackt [325] und verstanden werden muss, wenn die Menschheit je vom gewöhnlichen Pfad der Evolution auf den Pfad der Jüngerschaft und der Einweihung treten soll. Der Mensch muss sich der Wirkung der Strahlen bewusst werden und der Rolle, welche die Zentren in seinem Fortschritt und seiner Entfaltung spielen sowie des Spieles der Energien und Kräfte, welche die Schwierigkeiten und Krankheiten erzeugen, und zu gleicher Zeit heilen und die Befreiung des Menschen herbeiführen können.

Von der Betrachtung der Begrenzungen gingen wir weiter zu einem ganz neuen Thema und einem gänzlich neuen Begriff in bezug auf die Erziehung des Menschen, wenn er ein verhältnismässig sehr fortgeschrittenes Stadium der Entfaltung erreicht hat. Ich gab euch die neue Lehre über die Antahkarana oder die Art und Weise und Methode, wie der Eingeweihte in einer grossen Verschmelzung oder in einem Einssein nicht nur die Seele und die Persönlichkeit, sondern die Monade, Seele und Persönlichkeit verbinden konnte. Diese Lehre hat alles, was bisher durch die Jahrhunderte hindurch bekanntgegeben wurde, einen Schritt weitergetragen und das nächste Entwicklungsstadium, das vor dem Jünger liegt, angezeigt. Die Zeit für weiteres Licht auf dem endlosen Weg ist gekommen, wie es die Hierarchie voraussah.

Die Lehren über die fünf Einweihungen, denen alle Aspiranten gegenüberstehen, wurden schon lange bekanntgegeben und sind öffentlicher Besitz geworden; für die meisten Menschen bedeuten sie sehr wenig, und für die Masse der Menschen überhaupt nichts. Die Intellektuellen betrachten sie als unklaren und verstiegenen Unsinn; nur wenige haben zugegeben, dass diese Einweihungen möglich sein können und andere sagen, dass sie einfach auf symbolische Weise eine letzte Vollendung anzeigen, welcher die Menschheit gegenübersteht. Noch andere haben diese Lehren angenommen und kamen dazu, die Einweihungen als Ziele zu betrachten; sie unternahmen dann die notwendigen Schritte, die wahrhafte Natur ihrer Glaubensanschauungen zu beweisen; sie haben sie bewiesen und wurden Eingeweihte und erreichten den Stand eines Meisters der Weisheit und nahmen ihren Platz in der Hierarchie ein. Es besteht daher eine gewisse Vertrautheit mit diesen Zielen, dem Dienst, den sie erfordern und der Erfüllung der hierarchischen Möglichkeiten. Schon das in sich selbst deutet darauf hin, dass die Zeit gekommen ist, wenn gewisse schwache Anzeichen von dem, was hinter den Mysterien liegt und von dem, was für jene, welche die Einweihung erreicht haben, voraus liegt, einigermassen [326] geklärt werden sollte. Ich fing deshalb an, drei Phasen der Belehrung mitzuteilen:

I. Ich gab Lehren heraus, welche auf die Art und Weise der Überbrückung von den drei niederen Welten zur Welt der Geistigen Triade hinweisen. Dadurch wurde es offensichtlich, dass es drei Gruppierungen oder Stufen des Bewusstseins gibt, welche erkannt werden mussten:

1. Die drei Welten der menschlichen Evolution.

a. Die Mentalebene.

b. Die Astralebene.

c. Die physische Ebene.

2. Die drei Stufen der Mentalebene.

a. Die Stufe des konkretisierenden Denkvermögens, das niedere Denkvermögen.

b. Die Stufe, auf welcher sich die Seele befindet.

c. Die Stufe des abstrakten oder höheren Denkvermögens.

3. Die drei Welten der übermenschlichen Evolution, die Stufen der Geistigen Triade: Atma-Buddhi-Manas.

Zwischen den höheren drei und den niederen drei und die Mentalebene einschliessend war eine bestimmte Lücke, ein Bruch in der Fortsetzung des bewussten Kontaktes, oder ein Gebiet, wo keine Leitung für das Hereinfliessen der höheren Energien bestand. Hier war die Lehre vom bewussten Bauen der Antahkarana nötig; dadurch konnte die Lücke zwischen der mentalen Einheit und dem manasischen permanenten Atom, zwischen der Persönlichkeit (von der Seele bewohnt) und der Geistigen Triade, vom Aspiranten selbst überbrückt werden.

II. Ich hielt es auch für nötig, die Natur des Weges der Höheren Evolution anzuzeigen, auf welche hingewiesen wurde, aber über welche absolut keine Information gegeben war. Es ist der Weg, der sich vor dem Meister der Weisheit eröffnet, und der zu Zuständen der Identifikation und zu Stufen des Gewahrseins führt, die ganz und gar ausserhalb unserer planetarischen Sphäre liegen. Das Befolgen dieses Weges befähigt den Meister, sich selbst von den sieben Ebenen unseres planetarischen Lebens zu «abstrahieren» und sich selbst von allem, was wir unter materieller Existenz verstehen, zu trennen. Vergesst nicht, dass unsere sieben Ebenen nur die [327] sieben Unterebenen der kosmisch physischen Ebene sind.

III. Ich habe deshalb das Thema der Möglichkeit der höheren Einweihungen eröffnet, welcher die Mitglieder der Hierarchie gegenüberstehen. In diesem Zusammenhang ist es nützlich sich daran zu erinnern, dass:

1. Die Ratskammer in Shamballa für die Mitglieder der Hierarchie ein Ziel beschafft, aber keinen bleibenden Ort.

2. Die sieben Pfade, die sich vor einem Meister ausdehnen, durch das Beschreiten des Weges der Höheren Evolution betreten werden.

3. die sogenannte dritte Einweihung, die Verklärung, vom Standpunkt der Hierarchie aus nur die erste grosse Einweihung ist. Sie bezeichnet in Zeit und Raum den Moment, wo der Eingeweihte wirklich und zum erstenmal das Tor sieht, das zu diesem Höheren Weg führt. Dann -, wenn er den Pfad wählt, den Christus gewählt hat (und dazu besteht kein Grund für ihn), wird er «sein Gesicht Jerusalem zuwenden, um hinaufzugehen».

Das sind einige von den Dingen, auf die ich in meinen Schriften hinwies; sie wurden von den Lehrern der Vergangenheit vage und geheimnisvoll und etwas ausführlicher von mir selbst berührt; in diesem neuen Abschnitt beabsichtige ich, etwas bestimmter zu sein.

Eine wahre Lehre muss im Einklang mit der Vergangenheit sein, muss Spielraum für Bemühungen in der Gegenwart gewähren und muss auch für diejenigen, welche die angezeigten Ziele erreicht haben oder sie erreichen, weitere Erleuchtung bieten. Es muss eine geistige Zukunft angedeutet werden. Das wird jetzt verlangt, denn viele erreichen die Ziele, die von der Hierarchie vorgeschlagen sind; andere streben danach, sie zu erreichen. Das Annehmen der Einweihung kann jetzt oft gesehen werden und es ereignet sich heute viel häufiger als je zuvor in der Geschichte der Rasse. Für diejenigen, welche so erfolgreich waren, muss der nächste Schritt vorwärts und der neue geistige Anreiz klar herausgestellt werden. Die Evolution ist keine unbewegliche Sache; der Tod kann nicht die [328] Belohnung für lebendige Wirksamkeit sein. Untätig zu sein und alles, was erreicht werden kann, erreicht zu haben und sich in einem völligen Stillstand zu befinden, wäre gänzlicher Tod und, meine Brüder, es gibt keinen Tod. Es gibt nur einen Fortschritt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, ein Vorwärtsgehen von Punkt zu Punkt auf dem göttlichen Weg und von Enthüllung zu Enthüllung, jenen Punkten und Offenbarungen entgegen, die vielleicht ein Teil des Zieles von Gott selbst sind. Was die Ziele auf dem Höheren Weg sind, ist euch bis jetzt noch völlig unbekannt. Was für göttliche Qualitäten und Ziele dem Meister und Christus offenbart werden mögen, während sie den Weg gehen, welcher sie von der kosmisch physischen Ebene gänzlich wegführt, könnt ihr nicht wissen oder ahnen, und wenn ihr es könntet, würdet ihr den Sinn nicht verstehen. «Kein Auge hat gesehen noch ein Ohr gehört» die Dinge, welche Gott denen enthüllen wird, die dem Weg zum innersten Zentrum gehen, jenen die lieben. Diese uralte Mitteilung kann folgendermassen umschrieben werden: Es ist unmöglich, das Wunder der Zukunft zu begreifen, das der planetarische Logos vor jenen entfalten wird, die den zweiten göttlichen Aspekt, die Liebe, entfaltet haben und die deshalb Voll-Mitglieder der Hierarchie sind, dem Zentrum, wo die Energie der Liebe verankert ist.

Es ist interessant zu erkennen, dass die Entfaltung der Liebesnatur das Tor öffnet, das zum Weg der Höheren Evolution führt, und dass nichts anderes es öffnen wird. Dieser Weg führt den Meister von der kosmisch physischen Ebene weg und hin auf die kosmische Astralebene oder zu einer Stufe kosmischen Gewahrseins, auf welcher jener kosmische Impuls erzeugt wird, den wir Liebe nennen.

Da diese Abhandlung nicht geschrieben wird, um Mitglieder der Hierarchie zu unterrichten, sondern nur Aspiranten, Jünger und Eingeweihte unter dem Grad der dritten Einweihung, wird es euch klar sein, dass vieles, das ich sagen werde, sozusagen «verborgen» oder im Symbol verschleiert sein wird; dass vieles, das ich sagen könnte (wenn geeignete Worte existierten), nicht gesagt werden wird. Diejenigen, welche Augen haben um zu sehen, und Ohren um zu hören, werden zwischen den Zeilen lesen und werden meine Symbole, Anhaltspunkte und Bezugnahmen richtig interpretieren. Für viele wird das, was ich sagen werde, so bedeutungslos sein wie es «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer» für den durchschnittlichen Leser ist, und wie es das ganze Thema der Einweihung für den unwissenden und unentwickelten Menschen ist. Vieles jedoch sollte für den kämpfenden Jünger von praktischem Wert sein. Ich [329] möchte in diesen abschliessenden Seiten seinen Eifer anfeuern, sein Verstehen vertiefen, seine Fähigkeit zu lieben anregen und sein Denkvermögen erleuchten. Das ist es ja, was ich zu tun versuche er möge seinerseits dieses Thema mit tiefer Demut, mit einer meditativen und überlegten Einstellung umfassen und mit einem Verzicht, die vorgelegten Begriffe zu verstofflichen, was so leicht getan werden kann. Lass ihn darauf verzichten, die Lehre auf die Ebene seines physischen Bewusstseins herabzusetzen. In diesen Worten habe ich einen grundsätzlichen Hinweis übermittelt Liebe und Licht sind die grossen Enthüller, und wenn der Student wirklich zu verstehen und aus dem Nutzen zu ziehen sucht, was ich mich bemühe zu lehren, dann lass ihn alle Menschen tiefer lieben und lass ihn sich bemühen, dass sein Licht in einem dunklen Ort hervorleuchtet, denn «in diesem Licht wird er das Licht sehen». Es ist das geringere innere Licht, welches das grössere Licht enthüllt; wenn sich das Licht der Seele mit dem Licht des niederen Menschen verbindet, dann wird das verschmolzene, vermischte Licht den Jünger befähigen, das Tor zu sehen, welches sich auf dem Weg der Höheren Evolution öffnet.

Meinem gewöhnlichen Brauch entsprechend schlage ich vor, dass wir beim Betrachten unseres Themas das, was ich zu sagen habe wie folgt einteilen:

Der Aspirant und die Geheimnisse der Einweihung. Das Eintreten in die zwei Tore Das Eintreten in die Ashrame Das zweifache Leben des Einweihungsvorganges Die Wissenschaft der Antahkarana.

Der Aspirant und die grossen Einweihungen Die Beziehung der sieben Strahlen zu den Einweihungen Der tiefere Sinn der Einweihungen.

Der Aspirant und die sieben Zentren.

Ich habe euch hier und anderswo in meinen Schriften alles mitgeteilt, was derzeit möglich ist über die planetarischen Zentren und die Strahlen, einschliesslich der Strahlen der Nationen und Rassen bekanntzugeben. Ihr werdet in meinen Büchern einen Reichtum von Belehrung finden, wenn gebührend gesucht wird und das Material in ein zusammenhängendes Ganzes gesammelt wird. Ich schlage vor, dass ihr thematisch studiert und vergleicht, lest und erforscht und alles das herausholt, was ich über die verschiedenen Nationen, ihre regierenden Konstellationen und ihre planetarischen [330] Regenten gesagt habe. Das wird die Forschungsarbeit über die Beziehung der planetarischen Zentren zu den systemischen Zentren, der heiligen Planeten und der Energien erleichtern, welche von den Konstellationen, die sie im esoterischen Sinn «beherrschen», durch sie fliessen. Das ist einer der Widersprüche des Okkultismus, aber er kann verstanden werden, wenn sich der Student daran erinnert, dass die Zentren in seinem Ätherkörper in soweit herrschen als sie empfänglich oder unempfänglich sind für die Einflüsse, die vom Planeten über die planetarischen Zentren kommen. Es wäre nicht ratsam für mich, die Beziehung der planetarischen Zentren zu den Zentren des menschlichen Wesens bekanntzugeben; es ist noch nicht genügend Liebe vorhanden, um solches Wissen auszugleichen und jeden möglichen Missbrauch mit seinen furchtbaren Folgen auszuschliessen. Der Grund, warum ich es im obigen Umriss mit eingeschlossen habe, liegt darin, dass ich die organische Ganzheit unseres Themas zeigen wollte, denn das Leben des Menschen umschliesst sowohl das Abstrakte und Subjektive wie die äusseren physischen Stufen der manifestierten Welt.

Während der vergangenen Jahre habe ich zwei Behauptungen hinsichtlich der Hierarchie aufgestellt. Die eine war die, dass es, als Resultat der Reinigung der Erde durch den Weltkrieg (1914 bis 1945) und durch das Leiden, dem die Menschheit unterworfen war (mit einem konsequenten reinigenden Effekt, der sich später kundtun wird), der Hierarchie möglich sein wird, in Erscheinung zu treten und offen auf der physischen Ebene zu wirken. Dies wird eine Rückkehr zu der Situation bezeichnen, die in Atlantischen Tagen existierte, als (die biblische Symbolik gebrauchend) Gott selbst unter den Menschen wandelte; die Gottheit war in physischer Form gegenwärtig, weil die Mitglieder der Hierarchie die Angelegenheiten der Menschheit lenkten und leiteten, soweit es der innewohnende freie Wille erlaubte. Auf einer höheren Drehung der Spirale wird sich dies wieder ereignen. Die Meister werden offen unter den Menschen umhergehen. Zweitens wird die Hierarchie dann die uralten Mysterien wieder herstellen, und auch die uralten «Marksteine», welche in der Überlieferung der Freimaurer so getreulich erhalten blieben und im Freimaurer-Ritual sicher verwahrt sind und den Tag der Auferstehung erwarten.

Diese uralten Mysterien waren ursprünglich der Menschheit durch die Hierarchie gegeben und wurden von der Grossen Weissen Loge [331] für auf Sirius der Hierarchie gegeben. Sie enthalten den Schlüssel zum evolutionären Vorgang in Zahlen und Worten verborgen; sie verhüllen das Geheimnis vom Ursprung und Schicksal des Menschen, ihm in Riten und Ritualen den langen, langen Pfad beschreibend, den er gehen muss. Wenn richtig ausgelegt und korrekt dargestellt, ergeben sie auch die Lehre, welche die Menschheit braucht um von der Dunkelheit zum Licht, von der Unwirklichkeit zur Wirklichkeit und vom Tode zur Unsterblichkeit fortzuschreiten. Jeder wahre Freimaurer, der die Bedeutung von dem versteht, an dem er teilnimmt, wenn auch nur in geringem Grad, wird dieses älteste der orientalischen Gebete erkennen, das den Schlüssel zu den drei Graden der Blauen Loge gibt. Ich erwähne hier den Zweck der Freimaurerei, weil er eng mit der Wiederherstellung der Mysterien verbunden ist, und durch die Jahrhunderte hindurch den Schlüssel hielt zu dieser langerwarteten Wiederherstellung, zur Plattform, auf der sich die wiederhergestellte Lehre gründen kann, und zur Struktur, die in machtvollem Ritual und in organisierten ausführlichen Riten die Geschichte vom Vorwärtsgehen des Menschen auf dem Pfad der Rückkehr zum Ausdruck bringen kann.

Die Mysterien werden auch auf andere Arten wiederhergestellt werden, denn sie enthalten viel neben dem, was die Riten der Freimaurer enthüllen oder religiöse Rituale und Zeremonien freilegen können. Sie enthalten in ihren Lehren und Formeln den Schlüssel zur Wissenschaft, welche das Geheimnis der Elektrizität aufschliessen wird, jenes Geheimnis, von welchem H. P. B. sprach. Obwohl von der Wissenschaft in dieser Richtung bereits grosse Fortschritte gemacht wurden, ist sie bis jetzt im wesentlichen noch unentwickelt; erst wenn die Hierarchie sichtbar auf der Erde gegenwärtig ist und die Mysterien, von welchen die Meister die Verwalter sind, offen den Menschen gegeben werden, wird das wahre Geheimnis elektrischer Erscheinung enthüllt werden.

Die Mysterien sind in Wirklichkeit die wahre Quelle der Offenbarung, und der Umfang der kommenden Offenbarung kann nur dann begriffen werden, wenn das Denkvermögen und der Wille zum Guten eng verbunden sind und das menschliche Benehmen bestimmen; nur dann können diese Geheimnisse der Menschheit anvertraut werden. Sie betreffen jene Fähigkeiten, welche die Mitglieder der Hierarchie befähigen, bewusst mit den Energien des Planeten und des Sonnensystems zu arbeiten und Kräfte innerhalb des Planeten zu beherrschen; sie werden [332] die gewöhnlichen psychischen Kräfte (heute so töricht behandelt und so wenig verstanden) auf ihren rechtmässigen Platz verweisen und die Menschen zu deren hilfreichem Gebrauch führen.

Die Mysterien werden für die Welt Farbe und Musik wiederherstellen, so, wie sie ihrem Wesen nach sind und zwar auf solche Weise, dass die schöpferische Kunst von heute im Vergleich zu dieser neuen schöpferischen Kunst wie ein Kinder-Bauwerk aus Holzklötzen sein wird im Vergleich zu einer grossen Kathedrale wie z.B. in Durham oder Mailand. Die Mysterien werden, wenn sie wieder hergestellt sind, die Natur der Religion, den Zweck der Wissenschaft und das Ziel der Erziehung wirklich machen, in einem Sinn, der gegenwärtig für euch unverständlich ist.

Für diese grosse Wiederherstellung wird jetzt der Boden vorbereitet. Die Kirchen und die Freimaurerei sind heute vor dem Richtersitz des kritischen Denkvermögens der Menschheit, und aus diesem Massendenkvermögen ist das Wort hervorgekommen, dass beide in ihrer von Gott übertragenen Aufgabe versagt haben. Heute wird überall erkannt, dass sich neues Leben darin ergiessen muss und grosse Umwandlungen im Gewahrsein und in der Schulung derjenigen herbeigeführt werden müssen, welche durch und in diesen zwei Vermittlern der Wahrheit arbeiten. Diese Umwandlungen wurden noch nicht vollzogen, denn sie erfordern einen neuen Ausblick und eine neue Annäherung zur Lebenserfahrung, und erst die kommende Generation wird fähig sein diese zu erbringen; sie allein kann die nötigen Veränderungen und Wiederbelebungen herbeiführen, aber es kann und wird vollbracht werden:

«Das, was ein Geheimnis ist, wird es nicht länger sein, und das, was verhüllt war, wird jetzt enthüllt werden; das, was zurückgezogen war, wird hervortreten ins Licht und alle Menschen werden sehen und miteinander werden sie sich freuen. Diese Zeit wird kommen, wenn die Verwüstung ihr wohltätiges Werk getan hat, wenn alle Dinge zerstört sein werden und die Menschen durch Leiden versucht haben, von dem beeindruckt zu werden, was sie im vergeblichen Jagen nach dem, was in nächster Nähe und leicht zu erreichen war, weggeworfen haben. Im Besitz erwies es sich als ein Vermittler des Todes - doch suchten die Menschen das Leben, nicht den Tod.»

So heisst der «Alte Kommentar», wenn auf den gegenwärtigen Zyklus, durch welchen die Menschheit geht, Bezug genommen wird. [333] Die Prüfungen für die erste Einweihung in bezug auf die Menschheit (den Weltjünger) sind beinahe vorüber; die Stunde der Geburt Christi als ein Ausdruck des vierten Naturreiches und die Vollendung der Arbeit der Vierten Schöpferischen Hierarchie ist nahe. Da gibt es keinen Widerspruch; die Geburtsstunde mag lange dauern und die Form mag eine lange Zeit «in Wehen» sein, aber Christus wird geboren werden und die Natur Christi und sein Bewusstsein werden alle menschlichen Angelegenheiten durchdringen und auf sie abfärben. Dieser Zustand - so nahe bevorstehend und so erwünscht, lange vorhergesagt und erwartet - wird die Rückkehr der Hierarchie und die Wiederherstellung der Mysterien ermöglichen.

Diese Geschehnisse hängen nicht nur von der Fähigkeit der Menschheit, den rechten Rahmen zu beschaffen oder von der Unvermeidlichkeit der evolutionären Entwicklung selbst ab, sondern das Wiedererscheinen der Hierarchie und das, was ihre Mitglieder vollbringen werden, ist auch (und an erster Stelle) mit dem inneren Leben und den geistigen Impulsen in der Hierarchie selbst verbunden und steht in keiner Weise in Beziehung zur Menschheit. Als eine parallele Aktivität ihrer Dienste auf Erden, in Verbindung mit der planetarischen Evolution, geht die Hierarchie ihren eigenen Weg der geistigen Entwicklung. Die Menschen sind so leicht geneigt, ihre eigenen Leben und Schicksale und die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins als den Faktor zu betrachten, der auf Erden und in den Evolutionsvorgängen des Planeten einzig und von grösster Wichtigkeit ist. Diese Zustände sind wichtig, aber sie sind nicht die einzigen Faktoren von Wichtigkeit, auch steht die Menschheit nicht allein und isoliert. Die Menschheit nimmt zwischen den untermenschlichen und übermenschlichen Naturreichen eine Mittelstellung ein und jede dieser Gruppen von sich entwickelnden Leben hat ihr eigenes wichtiges Schicksal - wichtig für alle innerhalb des Gruppengrenzringes. Sie haben ihre selbstgewählten und verschiedenen Weisen, Methoden und Wege der Vollendung. Gerade so, wie der individuelle Mensch die Kunst oder die Wissenschaft der Beziehung zu anderen Menschen und zu seiner Umgebung lernen muss, so muss die Menschheit als Ganzes ihre Beziehung lernen zu dem, was über und jenseits der Menschheit liegt und zu dem, was sie unter sich und zurückgelassen hat. Das verlangt einen Sinn für Verhältnisse, der nur durch das Prinzip des Denkvermögens im Menschen erreicht werden kann und von denjenigen, die anfangen, mental polarisiert zu sein. Dieser Sinn für [334] Verhältnisse wird den Menschen ihren Platz auf der Evolutionsleiter enthüllen und sie zur Erkenntnis des besonderen Schicksals und der ausserordentlichen Ziele anderer Naturreiche führen, einschliesslich des fünften Naturreiches, des Reiches Gottes, der geistigen Hierarchie unseres Planeten.

Die Hierarchie selbst steht auch an einem Punkt geistiger Krise. Ihre Eingeweihten stehen vor dem Tor, das zum Weg der Höheren Evolution führt und die ganze Mannschaft der Hierarchie wartet, um gemeinsam vorwärts zu gehen, parallel - auf ihrer eigenen Ebene - mit dem Fortschritt, der auch der Menschheit zu machen bestimmt ist.

Aber, meine Brüder, hier ist der interessante Punkt. Unter dem grossen Gesetz der synthetischen Äusserung (von uns das Gesetz der Synthese genannt, das Gesetz, das den ersten göttlichen Aspekt regiert) muss die Hierarchie auf eine solche Weise vorwärtsgehen, dass das Bestreben sowohl die physische Ebene wie auch die höheren Ebenen umschliessen muss. Die in Gang gebrachte Aktivität muss sich auf die drei Welten der menschlichen Evolution, wie auch die drei Welten der Geistigen Triade ausdehnen. Vergesst nicht das Überschneiden dieser zwei Welten, das sich auf der Mentalebene vollzieht, und die wohlbekannte Redensart «die fünf Welten der übermenschlichen Evolution» rechtfertigt. Daher die Notwendigkeit des In-Erscheinung-tretens der Hierarchie und die Demonstration Ihrer vereinten Fähigkeit, von der physischen Ebene bis hinauf zur höchsten Ebene zu arbeiten, um vereinigt durch dieses Tor auf den Weg zu gehen. Symbolisch gesprochen ist dieses In-Erscheinung-treten für die Mitglieder der Hierarchie eine Tat opfernden Dienens, aber auch eine symbolische Geste. Die Hierarchie inkarniert wieder auf Erden, und zwar zum erstenmal seit ihrer letzten Inkarnation in Atlantischen Tagen. Es ist jedoch eine Gruppeninkarnation und nicht die Inkarnation einzelner Mitglieder. Das ist wahrscheinlich ein heikler Punkt und zu schwer erfassbar für euch.

Das In-Erscheinung-treten der Hierarchie und die Wiederherstellung der Mysterien sind deshalb nicht etwas, das für die Menschheit getan wird oder einfach ausgeführt wird, weil die Menschen einen engeren Kontakt verdient oder das Recht auf eine Belohnung haben, oder jetzt so geistig sind, dass die Hierarchie eine gute und nützliche Zeit haben kann, indem sie ihnen hilft. Das Bild ist ganz [335] anders. Was im Bewusstsein der Menschen mit solcher Wichtigkeit auftaucht, ist in Wirklichkeit ganz sekundär in bezug auf die hierarchische Krise, die wir betrachten. Dieses Wiedererscheinen auf der physischen Ebene und das folgende Leben des Dienens (was Faktoren von tiefgehender Bedeutung für die Menschen umschliesst) sind ein Ausdruck des innewohnenden geistigen Impulses, welcher die hierarchische Tätigkeit in zwei Richtungen zwingt, aber eine vereinigte Bewegung einschliesst, die alle fünf Ebenen der übermenschlichen Evolution umfasst und eine Gruppenrekapitulation des inkarnierten Vorganges erforderlich macht.

Die Hierarchie hat ihr eigenes Leben, ihre eigenen Ziele und Zwecke, ihren eigenen evolutionären Rhythmus und ihre eigene geistige Ausdehnung; diese sind nicht die gleichen wie die des menschlichen Naturreiches. Diese Ziele und Rhythmen werden für den denkenden Menschen vertrauter werden, wenn die Hierarchie der physischen Ebene näher kommt.

Diese einschliessliche und geplante Aktivität der Hierarchie ist mit geistigen Anregungen verbunden, welche ihre Wurzeln in Shamballa haben. Dort wird der Lebensaspekt beinahe gewaltsam stimuliert durch die Tätigkeit der Herren der Befreiung, die in die planetarische Aktivität hereinkamen auf Grund des Gebrauches der zweiten Strophe der grossen Invokation, die von den Mitgliedern der Hierarchie machtvoll benützt wurde. Sie wurde von ihnen nicht nur zugunsten der Menschheit oder für die Befreiung der Menschheit benützt; sie hatte auch hierarchische Einbeziehungen und war zum Teil ein Ersuchen der Hierarchie um Erlaubnis auf dem Weg weiterzugehen. Weil die Stunde des Dienens gekommen war, erlaubte das Freigeben der «Rettenden Kraft» zu gleicher Zeit das Einfliessen eines Energieaspekts, der niemals die Menschheit erreicht hatte und auch nicht für ausdrücklichen menschlichen Gebrauch beabsichtigt war, sondern von der Hierarchie zurückbehalten wurde für die Wiederbelebung der sieben Hauptashrame zu einer erneuten Lebendigkeit, um dadurch den ganzen Ashram Christi zu befähigen, sich selbst auf eine höhere geistige Stufe und näher zum Tor, das zum Leben führt, zu heben.

Diese Aussagen verhüllen tiefe hierarchische Geheimnisse und sind in keiner Weise mit den Mysterien verbunden, welche die Menschheit betreffen werden, wenn die Hierarchie in Erscheinung [336] getreten ist. Diese Mysterien werden den Menschen nicht geoffenbart. Nur eine allgemeine Aussage über die Wirkungen auf die Hierarchie von gewissen geheimen Aktivitäten ist erlaubt. Sie dienen dazu, das beständige Pulsieren des Evolutionsrhythmus zu zeigen, der jedes Atom, jede Form, Gruppe und jedes Zentrum auf unserem Planeten durchdringt, und auf den niedersten Existenzformen und hinauf bis zu den allerhöchsten, Wirkungen erzeugt überall gibt es nur Fortschritt und ein beständiges Vorwärtsgehen in klareres Licht und grössere Lebendigkeit.

In diesen Instruktionen befasse ich mich mit dem ganzen Thema der Einweihung, von seiner weiten und allgemeinen Bedeutung und vom Gesichtspunkt der Definition aus; es ist daher nicht meine Absicht, hier zu wiederholen, was in «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter», Band II, dargelegt ist. In diesem letzten Teil unserer Abhandlung wird unsere Annäherung etwas anders sein. Wir werden uns auf die Wirkung der Strahlen auf den Eingeweihten beschränken und auf die Beziehung, die zwischen den Strahlenenergien und den verschiedenen Einweihungen besteht, was ich bereits in Umrissen darstellte. Auch beabsichtige ich in diesem Abschnitt nicht, das wissenschaftliche Erwachen der Zentren zu behandeln oder mich mit den technischen Einzelheiten zu befassen, die sie in das erwünschte Gleichgewicht und Aktivität bringen. Was dazu notwendig ist, habe ich bereits in meinen verschiedenen Büchern mitgeteilt, wo eine sehr grosse Menge von Information über alle Bände verstreut, zu finden ist. Durch diese Verteilung und diese Streuung ist die Lehre geschützt und kann für die Allgemeinheit keine Gefahr bilden. In der nächsten Zukunft werden die Studenten in all den vielen Bänden die Lehre heraussuchen müssen, und sehr sorgfältig nach den Einzelheiten der Wissenschaft der Zentren und deren Natur und Vorgängen forschen müssen. Das ganze Thema der Zentren ist gefährlich, wenn es missverstanden wird; die Zentren bilden eine Gefahr, wenn sie verfrüht erweckt oder übermässig mit Energie versorgt werden; dieses ganze Thema kann sich für den von Neugier Getriebenen und für den unwissenden Experimentierenden als höchst gefährlich erweisen. Die Zeit ist für das Vorlegen dieses Themas in vollständiger Übersicht noch nicht reif. Die Studenten werden davor gewarnt, eine klare, zusammenhängende These über das Thema, als Ergebnis ihrer Forschungsarbeiten in meinen Büchern, zu veröffentlichen. Trotzdem muss dem [337] wahren Aspiranten die nötige Belehrung gegeben werden.

Die Mysterien werden offenbart, aber nicht hauptsächlich durch die empfangene Belehrung über sie und ihre Prozesse, sondern durch den Ablauf gewisser Vorgänge, welche innerhalb des Ätherkörpers des Jüngers vor sich gehen. Diese befähigen ihn, das zu wissen, was verborgen ist; sie bringen ihn in den Besitz eines Mechanismus der Offenbarung und machen ihn gewisser strahlender und magnetischer Mächte oder Energien in ihm selbst bewusst, welche Kanäle der Aktivität bilden und geben Weisungen, wodurch er das erlangen kann, was zu besitzen und zu gebrauchen das Privileg des Eingeweihten ist.

Der Jünger auf dem Probepfad beginnt seine Suche nach dem Tor der Einweihung und nach dem, womit er in Kontakt kommen wird, nachdem er durch das Tor gegangen ist, mit einer bestimmten Ausrüstung und einem erschaffenen Mechanismus. Diese wurden durch viele Zyklen der Inkarnation hindurch erworben und Gewandtheit in ihrem Gebrauch wurde erreicht. Jede Inkarnation ist vom Standpunkt der Seele aus eine festbegrenzte Periode, in welcher Experiment, Erfahrung und Ausdruck die Grundtöne sind. Jede folgende Inkarnation fährt mit dem Experiment fort, vertieft die Erfahrung und bringt den Ausdruck mit der latenten, sich entfaltenden Göttlichkeit näher in Verbindung.

Die gleichen drei Worte, in einer sehr erweiterten Deutung und mit dem Nachdruck auf viel ausgedehnteren Möglichkeiten können verwendet werden, um den Fortschritt des Eingeweihten in den letzten Stadien des Pfades zu beschreiben; damit werden wir in diesem Abschnitt teilweise beschäftigt sein. Ich möchte euch bitten, diese drei Worte im Sinn zu behalten, während ihr lest und über alles nachdenkt, was ich sage. Jede Einweihung wird vom Jünger oder Eingeweihten in einem Geist göttlichen Experimentierens angegangen, aber mit einem wissenschaftlichen Aspekt, weil eine Einweihung ein Höhepunkt der Errungenschaft ist und Erfolg ist eine abgestufte Reihe von Experimenten mit Energie.

Nachdem die Frucht des oben erwähnten Experimentes gesammelt ist, folgt eine gewisse Periode, in welcher die Erfahrung im Gebrauch der betreffenden Kräfte angewendet wird. Das füllt die Zwischenzeit zwischen einer Einweihung und der nächsten. Dies kann eine Periode von vielen Leben ausmachen oder verhältnismässig wenig Zeit in Anspruch nehmen. Die Ergebnisse des Experimentes der Einweihung und der Erfahrung mit den dann verliehenen [338] Energien treten als die Fähigkeit des Eingeweihten hervor, die Göttlichkeit voller als bisher zum Ausdruck zu bringen; das heisst, dass er zunehmend als göttlicher Schöpfer in bezug auf den hierarchischen Plan funktionieren kann und als Manipulator der anziehenden Energien der Liebe und als einer, der den Willen Shamballas die Phase oder den Aspekt des göttlichen Zwecks bestimmt, mit welchem er sich in Beziehung zur Manifestation des planetarischen Logos selbst beschäftigen muss. Ihr werdet bemerken, dass ich nicht sage in Beziehung zur Menschheit. Der Eingeweihte arbeitet in vielen Gebieten göttlichen Erschaffens, von welchen das Gebiet der Menschheit nur eines ist.

Diese drei Worte werden deshalb die erste Art der Annäherung an unser Thema bezeichnen. Was ich auch zu sagen habe, wird sich in jedem Falle auf sie beziehen.

Zweitens solltet ihr mit mir die verschiedenen Aspekte des Themas unseres Abschnitts vom Standpunkt der sieben Strahlen aus betrachten. Damit meine ich, dass alle Jünger auf den verschiedenen Strahlen das gleiche Ziel haben, die gleichen Experimente machen, durch die gleichen Erfahrungen gehen und auf gleiche Weise zum göttlichen Ausdruck kommen. Jedoch werden ihre Qualitäten und ihre Art und Weise der Annäherung, ihre Reaktionen und ihre verschiedenen Naturen ihrem Strahlentyp entsprechend verschieden sein. Das bildet eine höchst interessante und wenig erkannte Phase unseres Studiums über die Einweihung. Einweihung war ein Gesamt-Ereignis, jedoch der tiefere Sinn der Strahlen wurde nicht erwähnt. Das möchte ich berichtigen.

Zum Beispiel dient jede der sieben Einweihungen als ein Beleg für oder ist ein Enthüller von einer der sieben Strahlungsqualitäten oder Tendenzen; sie wird immer von einem gewissen Strahl beherrscht und bedingt. Das ist einer der Faktoren, den die Jünger lernen und begreifen müssen, während sie sich auf eine Einweihung vorbereiten, weil es Erfolg im Behandeln und Handhaben gewisser Arten göttlicher Energien mit einbezieht.

Jede der Einweihungen bringt das eine oder andere der sieben Zentren in volle Tätigkeit, nicht vom Standpunkt des Erwachens oder der Anregung aus, sondern vom Standpunkt eines «Rades, das sich in sich selbst dreht». Das ist ein Ausdruck aus dem Alten Testament, der völlig unzulänglich ist, aber ich kann keinen anderen finden, der [339] ihn ersetzen könnte. Der Ausdruck ist vollständig verschleiert und unpassend und wird sich als sinnlos herausstellen, ausser für den Eingeweihten, der dieses Drehen erlebt hat.

Wie die esoterischen Astrologen richtig wissen, kommt ein Lebenszyklus, in welchem der Jünger sich selbst auf dem Rad des Lebens (dem Rad des Tierkreises) umdreht und vom Herumgehen im Uhrzeigersinn umkehrt und anfängt, in der Gegenrichtung des Uhrzeigersinns zu gehen; er lernt, dass der Substanzaspekt seiner Natur noch von den Kräften bedingt sein mag, die folgerichtig und in der Reihenfolge und seinem Horoskop entsprechend und entsprechend der exoterischen Art und Weise der Rotation durch die Tierkreiszeichen fliessen; zu gleicher Zeit empfängt der Jünger Energieströmungen vom umgekehrten Rad, auf welchem er sich als Seele befindet. Er ist folglich der Empfänger von zwei Energieströmungen, die in umgekehrten Richtungen gehen; daher der vermehrte Konflikt in seinem Leben und in seinen Verhältnissen; diese bilden den Grund für die Prüfungen der Einweihung.

Dies bewahrheitet sich in kleinem Massstab von den Zentren im Ätherkörper des Jüngers; sie bezeugen auch die gleiche zweifache Aktivität, wenn einmal der Pfad der Jüngerschaft durchschritten ist und der Pfad der Einweihung angetreten wird. Das Tierkreisrad ist in sich selbst im wesentlichen ein kosmisches Zentrum; es ist ein zwölf-blättriger Lotos, aber ein zwölf-blättriger Lotos innerhalb des tausendblättrigen Lotos einer unbekannten kosmischen Entität; der Eine, auf den in meinen früheren Büchern Bezug genommen wird als der EINE ÜBER DEN NICHTS GESAGT WERDEN DARF.

Die Vielfalt der Tierkreiseinflüsse hat schliesslich eine zweifache Wirkung: eine auf Shamballa (das planetarische Kopfzentrum) und die zweite auf die Hierarchie (das planetarische Herzzentrum); die Wirkung wird auch im Kopfzentrum und im Herzzentrum jedes Eingeweihten gefühlt. Diese letzte Doppelaktivität wird vom Eingeweihten der höchsten Grade verzeichnet, wenn er sich der achten und neunten Einweihung unterzieht; die anderen sieben werden von den sieben Strahlen regiert. Ihr habt deshalb:

[340]

Einweihung 1           Geburt
Sakralzentrum                                        7. Strahl                                Physische Ebene
Anfänge                                                    Beziehung                           Sex Magie

Einweihung 2           Taufe
Solarplexus Zentrum                              6. Strahl                               Astralebene
Widmung                                                  Verblendung                       Hingabe

Einweihung 3            Verklärung
Ajnazentrum                                             5. Strahl                              Mentalebene
Integration                                                Richtunggebend                Wissenschaft

Einweihung 4            Selbstverleugnung
Herzzentrum                                             4. Strahl                               Buddhische Ebene
Kreuzigung                                                 Opfer                                   Harmonie

Einweihung 5             Offenbarung
Ende der Wirbelsäule                               1. Strahl                               Atmische Ebene
Hervorkommen                                         Wille                                     Zweck

Einweihung 6             Entscheidung
Kehlzentrum                                              3. Strahl                               Monadische Ebene
Bindung                                                      Intelligente Mitarbeit        Schöpfergabe

Einweihung 7              Auferstehung
Kopfzentrum                                              2. Strahl                               Logoische Ebene
Der Ewige Pilger                                         Liebe-Weisheit                   Anziehungskraft

Einweihung 8              Übergang
Hierarchie                                                    Vier geringere Strahlen     Planetarisch
Wahl                                                             Bewusstsein                        Empfindsamkeit

Einweihung 9              Verweigerung
Shamballa                                                    Drei Hauptstrahlen           Systemisch

Sieben Pfade                                               Sein                                      Existenz

Es wird für euch nicht möglich sein, die Synthese zu verstehen, welche die vier letzten Einweihungen regiert, und für diese Erlebnisse haben wir bis jetzt keine angemessene Sprache. Alles was möglich ist, ist ein Hinweisen auf gewisse geistige Tendenzen und Neigungen und, da dieser Abschnitt hauptsächlich für diejenigen geschrieben wird, welche die eine oder andere der Einweihungen erworben haben oder sich darauf vorbereiten, kann ich nur hoffen, dass den Personen, die bereit sind, etwas vom tieferen Sinn übermittelt wird.

Ein sorgfältiges Studium der obigen Aufstellung sollte euch eine [341] einigermassen differenzierte Idee über das ganze Thema der Einweihung geben. Der Begriff, der den gegenwärtig noch vorhandenen ersetzen muss, ist jener der Gruppeneinweihung und nicht jener der Einweihung eines individuellen Aspiranten. In der Vergangenheit, und um die Idee der Einweihung in das Denkvermögen der Leute hineinzubringen, wählte die Hierarchie die (jetzt veraltete) Methode, dem ernsthaften Jünger die Aussicht auf die Einweihung vor Augen zu halten; dabei betonte sie frühzeitig ihre Besonderheit, ihre belohnende Natur, ihre Rituale und Zeremonien und ihren Platz in der Skala der Evolution. Da die Tatsache der Einweihung von vielen verstanden und von einigen erreicht wurde, ist es heute möglich geworden, das zu enthüllen, was immer stillschweigend mit inbegriffen war, dass die Einweihung ein Gruppenereignis ist. Wenn klares Denken die Stelle eines selbstsüchtigen, individuellen Strebens eingenommen hätte, wäre die Tatsache der Gruppeneinweihung offensichtlich gewesen und zwar aus den folgenden Gründen, die der ganzen Situation anhaften und innewohnen:

1. Die Seele ist, in ihrer eigenen Natur, gruppenbewusst und hat keinen individuellen Ehrgeiz oder individuelle Interessen und ist ganz und gar nicht an den Absichten ihrer Persönlichkeit interessiert. Die Seele ist der Eingeweihte. Die Einweihung ist ein Vorgang, durch welchen der geistige Mensch sich selbst innerhalb der Persönlichkeit als einer Seele bewusst wird, mit Seelenkräften, Seelenbeziehung und Seelenzweck. Im Moment, da ein Mensch dies erkennt, wenn auch nur in einem geringen Masse, ist es die Gruppe, deren er sich bewusst ist.

2. Nur der Mensch, dessen Sinn der Identität anfängt, sich zu erweitern und einschliessend zu werden, kann «die Einweihung nehmen» (wie es fälschlich genannt wird). Wenn die Einweihung eine rein persönliche Errungenschaft wäre, würde sie den Menschen in das trennende Bewusstsein zurückwerfen, aus dem zu entfliehen er sich bemüht. Das wäre kein geistiges Fortschreiten. Jeder Schritt auf dem Pfad der Einweihung vermehrt die Anerkennung der Gruppe. Die Einweihung ist im wesentlichen eine sich ausdehnende Reihe von einschliessenden Erkenntnissen.

3. Die Einweihung nimmt den Aspiranten in die Mitgliedschaft der Hierarchie auf. Esoterisch gesprochen bedeutet dies Verzicht auf alle trennenden Persönlichkeitsreaktionen in einer Reihe von fortschreitenden Selbstverleugnungen; diese gipfeln in der vierten Einweihung, und werden bei [342] der neunten Einweihung wieder geheimnisvoll betont.

Es dämmert dem Eingeweihten, indem er von einer Einweihung zur anderen weitergeht, dass jedesmal, wenn er auf dem Pfad vorwärtsgeht oder in den Kern der Geheimnisse eindringt, in Gesellschaft derjenigen, die sind wie er, die mit ihm die gleiche Stufe in der Evolution teilen und die mit ihm den gleichen Zielen entgegenarbeiten, er nicht allein ist, sondern dass eine gemeinsame Anstrengung gemacht wird. Dies ist in der Tat der Grundton eines Ashrams, der sein Zustandekommen bedingt. Er besteht aus Jüngern und Eingeweihten in verschiedenen Stadien der Einweihungsentfaltung, die miteinander am Punkt ihres ashramischen Bewusstseins angekommen sind; die miteinander weitergehen, bis sie zur vollständigen Befreiung kommen, die sich ereignet, wenn die kosmisch physische Ebene unter die Schwelle des Bewusstseins oder des empfindenden Gewahrseins fällt und für den Eingeweihten nicht mehr von Interesse ist.

Das ist einer der neuen Faktoren in der hierarchischen Methode und Technik, für den ich die Verantwortung trug, ihn zur öffentlichen Kenntnis zu bringen und dadurch die falschen Lehren derer, welche in den sogenannten orthodoxen Schulen des Okkultismus geschult waren, zu korrigieren. Der Meister K. H. gab in einem der wenigen (der sehr wenigen) Paragraphen in «Die Mahatma Briefe», die echt und nicht einfach das Werk von H. P. B. sind, den Aspiranten jener Zeit einen Anhaltspunkt, indem er sagte, dass so viele von ihnen «geistig so selbstsüchtig» wären. Diese geistige Selbstsucht führte den durchschnittlich esoterischen Studenten dazu, sich die Einweihung anzueignen und sie persönlich und individuell zu machen. Doch ist eine der ersten Vorbedingungen für die Einweihung ein klares und bestimmtes Anerkennen der eigenen Gruppe, nicht durch einen Vorgang des Wunschdenkens, sondern durch tatsächliche Mitarbeit und Wirken auf der physischen Ebene. Ich sagte Gruppe, meine Brüder, und nicht Organisation, denn dies sind zwei sehr verschiedene Dinge.

Behaltet deshalb sehr sorgfältig die Tatsache der Gruppeneinweihung im Sinn, und verzichtet auf das Nachdenken hinsichtlich eurer Vorbereitung auf Einweihung. Einige Gruppen werden auf Einweihung vorbereitet, in welcher die folgenden Faktoren entscheidenden Einfluss haben, soweit es den Einzelnen betrifft:

1. Eine Gruppe [343] von Männern und Frauen, deren Seelen auf dem gleichen Strahl sind, werden von einem Meister, der auf demselben Strahl ist, für Gruppenausbildung subjektiv zusammengebracht.

2. Solchen Leuten wird Gelegenheit gegeben, auf der physischen Ebene mit einigen von diesen, die auf diese Art subjektiv verbunden sind, in Kontakt zu kommen und dadurch gegenseitig einen Sinn der Gruppensolidarität zu übermitteln. Die subjektive Beziehung ist durch einen objektiven Kontakt gesichert. Erkennen ist deshalb eine vorläufige Prüfung der Einweihung und das sollte im Gedächtnis behalten werden.

3. Solche Leute, die so geschult und in Beziehung gebracht werden, sind vom Standpunkt der Einweihung aus, die bevorsteht, am gleichen Punkt in der Evolution. Sie nehmen die gleiche Einweihung und werden den gleichen Prüfungen und Schwierigkeiten unterworfen. Diese Prüfungen und Schwierigkeiten erfolgen auf Grund des Persönlichkeitsstrahles, der vom Seelenstrahl ziemlich verschieden sein kann (und gewöhnlich ist). Es ist der Persönlichkeitsstrahl, der den Kontakt verhindert, im Erkennen falsch führt, Fortschritt verzögert und Belehrung falsch auslegt. Solange ein Jünger in Schulung in seiner Persönlichkeit konzentriert ist, wird eine Gruppeneinweihung für ihn unmöglich sein. Sein Anerkennen der Mitaspiranten wird flüchtig sein und schnell durch das kritische, niedere Denkvermögen gestört werden; eine Wand von Gedankenformen, von der Persönlichkeit hinsichtlich der Gruppenmitglieder erzeugt, wird aufgeworfen und verhindert ein gemeinsames Vorwärtsgehen durch das Tor der Einweihung.

4. Gruppeneinweihung kann von einer Gruppe in Ausbildung nicht erreicht werden bis die Mitglieder, als eine Gruppe, ihr besonderes «geistiges Unternehmen» entwickelt haben. Es ist das Gesetz des Geistes, dass der Jünger mit leeren Händen vor dem Einweiher erscheinen muss, aber dass die Gruppenmitglieder in Gruppenformation gemeinsam zur Bereicherung des Ashrams etwas beitragen. Das kann die Form eines berücksichtigten Projektes in Harmonie mit dem Plan annehmen, wodurch sie ihr Verstehen dieses Plans beweisen, und der Eingeweihten-Gesellschaft, in welcher sie sich befinden, und jenen älteren Jüngern, mit denen sie Kontakt erhalten sollen, beweisen, dass sie ihre Tauglichkeit für die Annahme bereits bezeugt haben und zwar im Dienen. Es muss ein Gruppenunternehmen, ein Gruppendienst und ein Gruppenbeitrag [344] sein. Der spezifische Beitrag des Einzelnen kommt nicht zum Vorschein.

Dieser Gedanke der Gruppeneinweihung muss erwogen werden, denn er wird alles beeinflussen, was ich eurem Denkvermögen zu übermitteln versuche und wird den Tag eurer eigenen Annahme näherbringen.

Niemand wird durch den Einweihungsvorgang in den Ashram Christi (die Hierarchie) zugelassen bis zu der Zeit, in welcher er anfängt, im Sinn von Gruppenbeziehung und Gruppenaktivität zu denken und zu leben. Einige wohlmeinende Aspiranten interpretieren die Gruppenidee als die Anweisung für sie, sich zu bemühen, Gruppen zu bilden, d.h. ihre eigene Gruppe oder Gruppen. Das ist nicht die Idee, wie sie im Wassermann-Zeitalter, das heute so nahe ist, vorgebracht wird. Während des jetzt vergangenen Fische-Zeitalters war es am Platze. Heute ist die ganze Annäherung total verschieden. Heute wird von keinem Menschen erwartet, dass er im Zentrum seiner kleinen Welt steht und arbeitet, um Mittelpunkt für eine Gruppe zu werden. Seine Aufgabe ist jetzt, die Gruppe der Aspiranten zu entdecken, welcher er sich angliedern soll, und mit welcher er auf dem Pfad der Einweihung wandern soll: eine ganz andere und viel schwierigere Sache. Er muss an die Bedeutung der folgenden Worte aus den Archiven der Meister denken, die in Frage- und Antwortform dargestellt werden.

Die Fragen sind an den Neophyten gerichtet, der seinen ersten flüchtigen Einblick in Gruppenbeziehung, die zur Gruppeneinweihung führt, erhält:

«Und siehst du das Tor, o Chela im Licht?

Ich sehe ein Tor und höre eine rufende Stimme. Was soll ich tun, o Meister meines Lebens?

Geh durch das Tor und verliere keine Zeit im Rückwärtsschauen auf den schon gegangenen Weg. Geh vorwärts im Licht.

Das Tor ist viel zu schmal, o Meister meines Lebens. Ich befürchte, dass ich nicht hindurchgehen kann.

Geh näher hin [345] zum Tor und nimm die Hand eines anderen Pilgers auf dem Weg des Lebens in die deine. Geh näher hin zum Tor; versuche nicht, allein einzutreten.

Ich kann das Tor jetzt nicht sehen, da ich die Hand meines Bruders zur Rechten und zur Linken fasse. Ich scheine von Jüngern auf dem Weg umringt zu sein. Sie scheinen sich gleich zu sein, ihre Note ist eins; sie scheinen wie ich zu sein und drängen an allen Seiten. Ich kann das Tor nicht sehen.

Geh vorwärts auf dem Pfad, o Pilger im Licht und steht miteinander Hand in Hand vor dem Tor des Lichts. Was siehst du?

Das Tor erscheint wieder, und weit erscheint es, nicht schmal wie vorher. Was war es, das ich vorher sah? Es war nicht wie das Tor, das jetzt der Schar der Brüder gegenübersteht, indem wir miteinander auf dem Pfad stehen.

Das Tor, das du vorher sahst, war eine Täuschung deines Denkvermögens; eine Gedankenform deines getrennten Schaffens, etwas, das dich von der Wahrheit trennt - zu schmal, um hindurchzugehen, doch voll von falscher Lockung. Nur der Mensch, der seines Bruders Hand hält, kann das Tor in Wahrheit sehen; nur der Mensch, der von den vielen, die eins sind, umringt ist, kann durch dieses Tor eintreten, welches sich schliesst für den Menschen der versucht, allein einzutreten.»

In Lemurischen Tagen traten die Eingeweihten allein und einer nach dem andern ein; damals erreichten nur wenige das Ziel und jeweils einer wurde zu den Mysterien zugelassen. Zur Atlantischen Zeit, als das Tor der Einweihung weit offen stand, wurden die Aspiranten in Gruppen von sieben zu den Mysterien zugelassen, aber sie waren mit ihren anderen Gruppenmitgliedern im physischen Bewusstsein nicht in Kontakt gekommen; der Nachdruck lag noch (während der Schulung) auf individuellem Erreichen und individueller Leistung. Heute macht der Mensch solch schnellen geistigen Fortschritt, dass die Hierarchie die ganze Zeit Gruppen zulässt, besonders in Verbindung mit jenen Strahlen, die gegenwärtig in Inkarnation sind. Das heisst, dass die drei Hauptstrahlen (die immer vorherrschend aktiv sind, jedoch verschiedene Zyklen [346] zunehmender oder abnehmender Aktivität haben können) grosse Gruppen haben, die ihre vorbereitende Schulung für eine der Einweihungen unternehmen. Diese Gruppenzulassung wird sich schnell entwickeln, wenn sich die Welt in einen Zyklus friedlichen Wachstums und Entfaltens einlässt nach dem drastischen Erlebnis des Weltkrieges (1914-1945); dafür muss solche Auskunft, wie ich sie versuche zu geben, erhältlich gemacht werden.

Noch einen anderen Punkt möchte ich versuchen klar zu machen. Wie ihr wisst, enthält ein Ashram Jünger und Eingeweihte auf allen Punkten der Evolutionsentwicklung und auf allen Stufen und Graden; diese arbeiten alle in vollkommener Einheit miteinander und doch (innerhalb ihrer verschiedenen Ränge, denn jeder Grad steht allein und doch mit all den anderen vereinigt) mit ihrer eigenen errichteten Beziehung, ihrer chiffrierten, telepathischen Wechselwirkung und einem geteilten okkulten Geheimhalten und Schweigen, welches die Geheimnisse und das Wissen von einem Grad zum andern und vor den Unvorbereiteten beschützt. Ähnlich ist es, wenn ein Aspirant auf der physischen Ebene versucht, diejenigen zu finden, die mit ihm das Geheimnis seines nächsten unverzüglichen Schrittes oder seiner bewiesenen Ausdehnung teilen wollen, seine eigene Gruppe entdeckt; er wird entdecken, dass es darin solche gibt, die seinen besonderen Punkt der Weisheit noch nicht erreicht haben, und auch solche, die ihn schon längst überholt haben. Er wird in einen Wirbel von Kräften und gleichzeitig in ein Gebiet des Dienens hineingezogen. Denkt über diese Aussage nach. Er wird deshalb die Lektionen lernen, die von einem, der in einem Ashram arbeiten muss, verlangt werden und er wird wissen, wie er sich mit jenen benehmen soll, die noch nicht die Geheimnisse mit ihm teilen und mit jenen, die tiefer in die Mysterien eingedrungen sind als er.