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MEIN WERK

Vom Tibeter

Im November 1919 trat ich mit A. A. B. (Alice A. Bailey) in Verbindung und bat sie, einige schriftliche Arbeiten sowie die Veröffentlichung bestimmter Bücher für mich zu übernehmen, deren Herausgabe, um der fortlaufenden Wahrheits-Offenbarung willen, an der Zeit war. Sie sagte sofort «Nein», weil sie eine Abneigung für die Flut sogenannter okkulter Literatur empfand, mit der das Publikum seitens verschiedener okkulter Gruppen überschüttet worden war; auch hatte sie keine Erfahrung in schriftstellerischer Tätigkeit und zudem eine tiefe Abneigung für jede Art psychischen Schrifttums und psychischer Arbeit. Später änderte sie ihre Einstellung, als ich ihr erklärte, dass telepathische Beziehungen erwiesene Tatsachen, und für die Wissenschaft von grossem Interesse sind. Ich sagte ihr, dass sie weder hellhörend noch hellsehend sei und es auch nie sein werde, und dass letzten Endes die Beweiskraft für die Wahrheit, die Wahrheit selber sei. Weiter sagte ich ihr, dass nach einmonatiger Zusammenarbeit das übermittelte Material ihr zeigen werde, ob es Wahrheit enthalte, ob es das intuitive Verstehen und Erkennen erwecke und ob es Werte enthalte, die für das neue geistige Zeitalter von Wichtigkeit sein würden. Aus diesen Gründen überwand sie ihren Abscheu vor dieser Art Arbeit und vor den vielen damals herrschenden okkulten Darlegungen der Wahrheit. Sie stellte jedoch die Bedingung, dass die Schriften ohne irgendwelche autoritative Ansprüche veröffentlicht werden sollten, und dass nur die Lehren selbst für oder gegen sich Zeugnis ablegen sollten.

Die Bücher

Das erste Buch, das veröffentlicht wurde, heisst «INITIATION, Menschliche und Solare Einweihung». Es war das Resultat ihrer ersten Anstrengungen in dieser Richtung, und legte den Grund für die später folgenden Bücher. Seither hat A. A. B. fast 25 Jahre in meinem Dienst geschrieben. Der Herausgabe dieser Bücher, die eine weltweite Anerkennung gefunden haben, lag ein tiefer Zweck zugrunde, für den sich wahrscheinlich viele interessieren werden.

«Menschliche und Solare Einweihung» verfolgte den Zweck, einem grösseren Publikum die Tatsache der Hierarchie näherzubringen. Dieser Versuch war auch von H. P. B. gemacht worden, als Folge ihrer Erfahrungen, aber nicht in Form einer stufenweisen Offenbarung. Die Theosophische Gesellschaft hatte auch die Tatsache von der Existenz der Meister gelehrt, aber H. P. B. erwähnte später in ihren Mitteilungen an die esoterische Sektion, dass sie es tief bedauere, dies getan zu haben. Diese Lehre wurde nämlich von den späteren theosophischen Leitern falsch ausgelegt, sie machten bestimmte grundlegende Fehler. Die Meister, welche sie darstellten, waren durch eine unmögliche Unfehlbarkeit gekennzeichnet; unmöglich, weil die Meister selber in der Entwicklung begriffen sind.

Die in dieser Art verbreitete Lehre bewirkte ein übertriebenes Interesse an der eigenen Entwicklung, und eine intensive Konzentration auf persönliche Entfaltung und Befreiung. Die als Eingeweihte und ältere Jünger bezeichneten Menschen waren völlig mittelmässige Persönlichkeiten, die ausserhalb der theosophischen Gesellschaft keinen Einfluss ausübten. Die Betonung lag auf der vollständigen Hingabe an die Meister, und zwar der Hingabe an ihre Persönlichkeiten, und diese Meister wurden so dargestellt, als ob sie sich in das organisatorische Leben der verschiedenen okkulten Gruppen einmischen würden. Jene Gruppen erklärten dann, dass sie unter der Führung der Meister arbeiteten. Letztere wurden für die Fehler der Gruppenführer verantwortlich gemacht, welche Zuflucht nahmen zu Aussagen wie: «Der Meister hat mich veranlasst zu sagen...», «Der Meister will, dass folgende Arbeit getan wird ...», oder «Der Meister wünscht, dass die Mitglieder so oder so handeln» etc.. Diejenigen, welche gehorchten, wurden als gute Mitglieder betrachtet, die andern jedoch, welche sich weigerten, Interesse und Gehorsam an den Tag zu legen, wurden als Abtrünnige angesehen. Die Freiheit des Einzelwesens wurde fortwährend beeinträchtigt und dem Ehrgeiz und den Schwächen der Leiter standen Tür und Tor offen. Weil A. A. B. dies alles wusste, weigerte sie sich, mit diesen ständig sich wiederholenden Vorkommnissen verquickt zu werden. Dies ist nämlich die Geschichte aller bekannten okkulten Gruppen, welche die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich gezogen haben. Sogar wenn ich begehrt hätte, in dieser Art zu arbeiten (was niemand, der mit der Hierarchie verbunden ist, jemals tut), hätte ich von seiten A. A. B.'s keine Mitarbeit erreichen können.

Nachher wurden die «Briefe über okkulte Meditation» veröffentlicht. Diese enthielten Angaben in bezug auf eine etwas andere Art der Meditation, welche sich nicht auf die Hingabe an die Meister gründet, sondern auf das Erkennen der Seele in jedem Menschen.

Dann folgte das Werk «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer» (Treatise on Cosmic Fire). Dieses Buch bildete eine Erweiterung der Erklärung über die drei Feuer - elektrisches Feuer, solares Feuer und Feuer durch Reibung - die wir in der Geheimlehre vorfinden, und war eine erwartete Fortsetzung jener Lehre. Es lieferte auch den psychologischen Schlüssel zur Geheimlehre und hat den Zweck, Jüngern und Eingeweihten vom Ende dieses Jahrhunderts an bis zum Jahr 2025 Studienmaterial zu verschaffen.

Später hatte A. A. B. das Gefühl, dass es sowohl für mich, als auch für die Arbeit wertvoll wäre, wenn sie selber gewisse Bücher für den Gebrauch der Studierenden schreiben würde, und diese Arbeit neben der Übertragung meiner Schriften ausführen würde, und zwar in dem gedankenerweckenden Englisch, welches wir zusammen entwickelt haben als Mittel zur Übertragung der Ideen, deren Veröffentlichung meine Pflicht ist. Das Durchschnittsmedium psychischer Art verfügt gewöhnlich nicht über eine hochentwickelte Intelligenz. A. A. B. wünschte nun den Beweis zu erbringen (als Hilfe für das zukünftige Werk), dass ausgesprochen psychische Arbeit und wirkliche Intelligenz wohl vereinbar seien. Aus diesem Grund hat sie vier Bücher geschrieben, welche ganz ihr eigenes Werk sind:

Das Bewusstsein des Atoms.

Die Seele und ihr Mechanismus.

Vom Intellekt zur Intuition.

Von Bethlehem nach Golgatha.

Ein Buch haben A. A. B. und ich gemeinsam geschrieben. Es trägt den Titel «Der Yoga-Pfad». Ich gab dazu die englische Übertragung der Sanskrit-Sutras von Patanjali, während A. A. B. den Kommentar beifügte und mich gelegentlich fragte, ob ihre Auslegungen richtig seien.

Dann folgte «Eine Abhandlung über Weisse Magie». Sie wurde schon vor vielen Jahren geschrieben und damals kapitelweise den älteren Studierenden der Arkanschule lediglich als Lesestoff zugestellt. Es ist das erste Buch, das jemals über die Erziehung und Beherrschung des astralen oder emotionellen Körpers veröffentlicht worden ist. Über das Thema des physischen Körpers und dessen Reinigung, und über den Äther- oder Vitalkörper sind viele okkulte Bücher geschrieben worden. Die meisten von ihnen waren Zusammenstellungen aus andern Büchern alten oder neuen Datums. Mein Buch hingegen hat den Zweck, dem modernen Aspiranten Anleitung zu geben, wie er - mit Hilfe des Denkens (Manas) - seinen Astralkörper beherrschen lernt, und wie das Denken seinerseits durch die Seele erleuchtet wird.

Das nächste Werk war «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen». Es ist ein grosses Werk, das noch nicht vollendet ist. Es wird in fünf Bänden erscheinen; zwei Bände sind schon veröffentlicht, ein Band ist druckfertig und die letzten sind noch in Vorbereitung,. Der erste und zweite Band behandelt die Frage der sieben Strahlen und die ihnen entsprechenden sieben psychologischen Typen; sie legen damit das Fundament für die neue Psychologie, für welche die moderne Psychologie, so materialistisch sie auch scheinen mag, doch eine gesunde Basis bildet. Der dritte Band widmet sich ausschliesslich dem Thema der esoterischen Astrologie und bildet eine in sich geschlossene Einheit. Das Buch soll die neue Astrologie einführen, die sich auf die Seele und nicht auf die Persönlichkeit gründet. Die orthodoxe Astrologie stellt ein Horoskop auf, das die Bestimmung und das Schicksal der Persönlichkeit umschreibt; und wenn jene Persönlichkeit wenig oder nur durchschnittlich entwickelt ist, kann es erstaunlich korrekt sein, und ist es auch oft. Im Fall höher entwickelter Menschen, wie z.B. Aspiranten, Jünger und Eingeweihte, welche im Begriff sind, ihre Sterne und damit auch ihre Handlungen zu beherrschen, weist das Horoskop indessen nicht mehr die gleiche Genauigkeit auf; die Gegebenheiten und Ereignisse jener Leben können dann nicht mehr vorausgesagt werden. Die neue, zukünftige Astrologie ist bestrebt, den Schlüssel zum Horoskop der Seele in ihrer Beziehung zum Seelenstrahl und nicht zum Persönlichkeitsstrahl zu geben. Die durch mich vermittelten Kenntnisse sollten ausreichen, um Astrologen, welche genügend Interesse und die nötige innere Eignung besitzen, zu befähigen, die Zukunft mit Hilfe dieses neuen Gesichtspunktes auszuarbeiten. Die Astrologie ist eine grundlegende und höchst notwendige Wissenschaft. A. A. B. weiss nichts über Astrologie, sie kann nicht einmal ein Horoskop aufstellen, und ebensowenig kann sie die Namen der Planeten und der von ihnen beherrschten Häuser nennen. Ich bin deshalb ganz allein verantwortlich für das, was in diesem Buch und allen meinen andern Büchern erscheint; die einzige Ausnahme ist, wie schon vorher erklärt, «Der Yoga-Pfad».

Der vierte Band befasst sich mit dem Thema des Heilens. Das fünfte Buch zeigt, wie die Lücke zwischen der Monade und der Persönlichkeit durch die Bildung der Antahkarana überbrückt werden kann und vermittelt die 14 Regeln, welche diejenigen, welche sich in Vorbereitung für die Einweihung befinden, zu meistern haben. In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals daran erinnern, dass A. A. B. weder privat noch öffentlich je den geringsten Anspruch erhoben hat, eine Eingeweihte zu sein, noch wird sie dies in Zukunft tun. Sie weiss, dass dies gegen das okkulte Gesetz verstösst, und sie hat zuviele Menschen mit nur geringer geistiger Konzentration und geringen intellektuellen Fähigkeiten angetroffen, welche diese Ansprüche erhoben haben. Sie erkannte auch den dadurch entstandenen Schaden, der die Vorstellung von der Hierarchie und vom Wesen der Adeptschaft in den Augen des beobachtenden Publikums erniedrigt. Ich bin also allein verantwortlich für die Vierzehn Regeln sowie deren Erläuterungen und Anwendung. A. A. B. wollte niemals mehr sein als eine arbeitende Jüngerin im Dienst der Welt (was niemand bestreiten wird), und sie hat ständig wiederholt, dass das Wort «Jünger» (Disciple) das legitime und unbestreitbare Wort (so, wie auch das echte Wort) ist, das auf alle Grade der Arbeiter innerhalb der Hierarchie angewandt wird, vom Probepfadschüler an, der lose mit gewissen Jüngern jener Hierarchie verbunden ist, bis hinauf zu Christus selber, dem Meister aller Meister und dem Lehrer aller Engel und Menschen. Sie hat sich immer mit meiner vollen Zustimmung gegen jene ungesunde Neugier in bezug auf Stufe und Titel gewehrt, was für soviele okkulte Gruppen schädlich ist, und eine Flut von Konkurrenzgeist, Neid, Kritik und ehrgeizigen Ansprüchen zeitigt. Die Mehrzahl der okkulten Gruppen leidet unter diesem Übel. Das macht so viele ihrer Veröffentlichungen wertlos und verhindert, dass die Lehre in ihrer Reinheit und Einfachheit von der Öffentlichkeit erfasst werden kann. Entwicklungsstufe und Titel, Platz und Stellung gelten nichts. Es ist die Lehre allein, die wichtig ist, ihre Wahrheit und ihr intuitiver Appell. Das sollte man niemals vergessen.

Die angenommenen Jünger eines Meisters, die in ihrem Innern zur Kenntnis seiner Gegenwart kommen - eine Erkenntnis, in der sie dann durch ihre Mitjünger bestärkt werden können, und welche durch den Meister selber als Tatbestand benutzt wird - kennen ihren Meister; sie werden durch ihn belehrt und sprechen untereinander von ihm so, wie sie ihn kennen, aber erwähnen ihn nicht in der Aussenwelt. Die Lehrbriefe, welche kürzlich im «BEACON» veröffentlicht und von A. A. B. ungenügend durchgesehen worden waren, waren von mir als Meister an die Mitglieder einer Gruppe innerhalb meines Ashrams gerichtet. Diese Gruppe hat meine Anonymität durch mehr als 10 Jahre bewahrt, und dies war ihre strenge und selbstverständliche Pflicht.

Diese Bücher sind also seit Jahren regelmässig verbreitet worden, und sobald «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen» vollendet ist, wird ein kleineres Buch über Verblendung (Glamour) sowie ein Buch über «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter» durckfertig sein. Dann wird A. A. B.'s Arbeit in meinem Dienst zu Ende sein. Nachher kann sie die Arbeit im Ashram ihres eigenen Meisters wieder aufnehmen - die Arbeit eines Jüngers.

Die Schule

Die nächste Phase des Werkes, dessen Ausführung ich wünschte, ist jetzt in vollem Gang. Es war mein Wunsch (wie es der Wunsch vieler mit der Hierarchie Verbundenen ist), dass eine esoterische Schule gegründet werde mit freier Mitgliedschaft, in der keine Verpflichtungen und Treueschwüre verlangt würden, so dass, während Meditation gelehrt und Studium und esoterische Lehren vermittelt würden, die Menschen doch frei wären, ihre eigenen Wege zu wählen und die Wahrheit nach ihrem besten Vermögen zu erfassen. Es handelt sich darum, den Schülern alle die vielen Standpunkte vorzulegen und ihnen zu gleicher Zeit die tiefsten esoterischen Wahrheiten zu vermitteln unter der Voraussetzung, dass sie diese erkennen würden, falls sie für die Mysterien schon empfänglich wären, und welche andererseits ihnen keinen Schaden zufügen könnten, falls ihnen die Erkenntnis abging, die Wahrheit als das, was sie ist zu erkennen. 1923 gründete A. A. B. eine solche Schule mit Hilfe F. B.'s und einiger Studierender, welche über geistige Schau und spirituelles Verständnis verfügten. Sie stellte die Bedingung, dass ich nichts mit der Arkanschule zu tun haben sollte und dass ich in bezug auf Organisation und Entwicklungsgang der Schule keine Kontrolle ausüben sollte. Es war weise und richtig von A. A. B. so zu handeln, und ich unterstütze ihre diesbezügliche Haltung völlig. Nicht einmal meine Bücher wurden als Schulbücher benützt; nur während der letzten drei Jahre ist eines meiner Werke «Abhandlung über Weisse Magie» als Studienkurs benützt worden, und das auf die sehr dringliche Bitte vieler Studierender hin. Einige Lehren über die Antahkarana, welche im fünften Band der «Abhandlung über die Sieben Strahlen» erscheinen werden, sind während zweier Jahre in einer Sektion des vierten Grades durchgenommen worden. Die Lehren über Verblendung (Glamour) ist von einer andern Sektion als Lektüre benutzt worden.

In der Arkanschule wird kein Gehorsam gefordert, es wird kein Gewicht darauf gelegt, «dem Meister zu gehorchen», denn kein Meister steht an der Spitze der Schule. Die Betonung liegt auf dem einen Meister im Herzen, der Seele, dem wahren geistigen Menschen, innerhalb jedes menschlichen Wesens. Es wird keine Theologie gelehrt; es besteht kein Zwang für den Studierenden, irgendeine Erklärung oder Darlegung der Wahrheit anzunehmen. Jedes Schulmitglied kann die Tatsache der Meister, der Hierarchie, der Re-inkarnation (Wiedergeburt) oder der Seele annehmen oder verwerfen, und trotzdem ein gutes Schulmitglied bleiben. Weder der Schule noch A. A. B. gegenüber wird Loyalität (Ergebenheit) erwartet oder verlangt. Die Studierenden können mit irgendeiner okkulten esoterischen, metaphysischen oder orthodoxen Gruppe oder Kirche zusammenarbeiten und gleichzeitig Mitglieder der Arkanschule sein. Sie lernen solche Tätigkeiten als Arbeitsgebiete anzusehen, wo sie die geistige Hilfe, die sie durch die Schularbeit gewonnen haben, weitergeben können. Leiter und ältere Mitglieder vieler okkulter Gruppen, die auch in der Arkanschule tätig sind, widmen in völliger Freiheit ihre Zeit, ihre Hingabe und ihren Dienst den eigenen Gruppen.

Die Arkanschule besteht nun 20 Jahre und tritt jetzt, gemeinsam mit der ganzen Menschheit, in einen neuen Zyklus (Zeitenrunde) des Wachstums und der Dienstfähigkeit ein. Hierfür werden heute die nötigen Vorbereitungen getroffen. Der Grundton der Schule ist Dienen, das der Liebe zur Menschheit entspringt. Die Meditationsarbeit findet ihren Ausgleich im Studium und im Bemühen, die Studierenden dienen zu lehren.

Die Neue Gruppe der Weltdiener

Vor ungefähr 10 Jahren wurde ein neues Arbeitsgebiet von mir ins Leben gerufen. Damals veröffentlichte ich einige Schriften für das allgemeine Publikum, in welchen ich auf die Weltlage und auf die Neue Gruppe der Weltdiener aufmerksam machte. Ich bemühte mich, auf diese Weise eine äussere Form oder ein Symbol der hierarchischen Arbeit auf Erden zu verankern (wenn ich einen solchen Ausdruck gebrauchen darf). Die Anstrengung bestand darin, subjektiv - und wenn möglich auch objektiv - alle jene Menschen zu verbinden, welche sich durch geistige Ziele und Liebe zur Menschheit auszeichneten und welche in vielen Ländern entweder innerhalb von Organisationen oder allein tätig waren. Ihre Anzahl ist sehr gross. Einige wenige sind den Mitarbeitern in der Arkanschule und F. B. und A. A. B. bekannt, ich aber kenne Tausende. Alle arbeiten unter der Inspiration der Hierarchie und erfüllen, bewusst oder unbewusst, ihre Pflicht als Hilfskräfte der Meister. Sie bilden zusammen eine Gruppe, deren Mitglieder auf der inneren Seite durch geistige Absicht und Liebe tief verbunden sind. Einige sind Okkultisten, die in den verschiedenen okkulten Gruppen arbeiten; andere sind Mystiker, welche durch geistige Schau und Liebe wirken; wieder andere gehören den orthodoxen Religionen an, und manche haben überhaupt keine sogenannten geistigen Bindungen. Alle sind aber erfüllt von Verantwortung für das Wohl der Menschheit und haben sich innerlich verpflichtet, ihren Mitmenschen zu helfen. Diese grosse Gruppe bildet den Welt-Erlöser zur jetzigen Zeit, sie wird die Welt retten und nach dem Krieg das Neue Zeitalter einleiten. Die Schriften, welche ich verfasste (die erste hiess «Die nächsten drei Jahre») enthielten ihre Pläne und Ziele, und schlugen der Menschheit Wege und Methoden der Zusammenarbeit mit dieser Gruppe von Weltdienern vor, welche bereits bestand und auf vielen Gebieten tätig war.

Diejenigen Menschen, die von der Neuen Gruppe der Weltdiener beeinflusst werden, mit denen sie zu arbeiten sucht und die ihr als Vermittler dienen können, nennen wir Männer und Frauen des guten Willens. Ich bemühte mich, diese Menschen im Jahr 1936 zu erreichen. Damals bestand eine schwache Möglichkeit, den Krieg noch zu jener späten Stunde zu verhindern. Viele werden sich an jenen Feldzug und dessen relativen Erfolg erinnern. Millionen von Menschen wurden mit Hilfe des gesprochenen und des geschriebenen Wortes sowie des Radios erreicht, und doch gab es damals noch nicht genügend geistig interessierte Menschen, welche die nötigen Schritte hätten unternehmen können, um der Flut von Hass, Bosheit und Angriffslust entgegenzutreten, welche die Welt zu verschlingen drohten. Im Jahr 1939 brach der Krieg aus trotz aller Anstrengungen der Hierarchie und ihrer Mitarbeiter, und die Arbeit des guten Willens setzte dadurch naturgemäss zeitweilig aus. Jener Teil der Arbeit, der von Mitgliedern in der Arkanschule als Wirkungsfeld gewählt worden war, und welcher zur Gründung von 19 Dienst-Zentren in 19 Ländern geführt hatte, musste vorübergehend fallen gelassen werden - aber nur vorübergehend, meine Brüder, denn der gute Wille ist die «rettende Macht» und ein Ausdruck des Willens zum Guten, der die Neue Gruppe der Weltdiener erfüllt.

Ich möchte betonen, dass die Arbeit, welche darin besteht, die Neue Gruppe der Weltdiener auf der Erde zu verankern und die Arbeit des guten Willens zu organisieren, gar nichts mit der Arkanschule zu tun hat, es sei denn, dass den Mitgliedern der Schule Gelegenheit geboten worden war, an der Bewegung teilzunehmen. Es wurde ihnen vollkommen freigestellt zu entscheiden, ob sie mithelfen wollten oder nicht. Ein grosser Prozentsatz der Mitglieder hielt sich vollständig fern; sie bezeugten damit die Freiheit, die sie empfanden und die ihnen gelehrt worden war.

Als der Krieg ausbrach und die ganze Welt ins Chaos, in Schrecken, ins Unheil und Todesangst stürzte, lag vielen geistig eingestellten Menschen daran, sich von dem ganzen Ringen fernzuhalten. Sie bildeten nicht die Mehrheit, aber eine machtvolle und lärmende Minderheit. Sie betrachteten jede Parteinahme als ein Überschreiten des Gesetzes der Bruderschaft und waren bereit, das Wohl der ganzen Menschheit einem sentimentalen Drang zu opfern, dem Wunsch, alle Menschen in gleicher Weise zu lieben, und dadurch der Nötigung zu entgehen, irgendeine Handlung zu unternehmen oder eine Entscheidung zu treffen. Anstatt «my Country, right or wrong» (Recht oder Unrecht, es gilt mein Vaterland), hiess es bei ihnen «humanity, right or wrong» (Recht oder Unrecht, es handelt sich um die Menschheit). Als ich die Schrift «Die Gegenwärtige Weltkrise» und die darauf folgenden Blätter über die Weltlage veröffentlichte, erklärte ich, dass die Hierarchie die Einstellung und die Ziele der Vereinten Nationen unterstütze, welche für die Freiheit der ganzen Menschheit und für die Erlösung der leidenden Völker kämpften. Diese Stellungnahme machte es der Hierarchie unmöglich, die Haltung der «Achse» in irgendeiner Art zu unterstützen. Viele Vertreter der Arbeit des guten Willens und einige wenige Schüler in der Arkanschule legten dies als politische Stellungnahme aus, indem sie wahrscheinlich glaubten, dass von geistig gesinnten Menschen eine Haltung vollständiger Neutralität gefordert werde, gleich ob es sich um Gut oder Böse handle. Solche Menschen denken nicht klar und verwechseln die Abneigung, parteiisch zu sein, mit brüderlicher Liebe; sie vergessen die Worte Christi: «Wer nicht für mich ist, ist wider mich». Ich möchte wiederholen, was ich schon oft gesagt habe. Die Hierarchie und alle ihre Mitglieder, mich eingeschlossen, lieben die Menschheit, aber sie werden nie das Böse, die Angriffslust, die Grausamkeit und die Knechtung der menschlichen Seele unterstützen. Sie stehen ein für die Freiheit, für die Gelegenheit, welche allen geboten werden soll, dem Weg des Lichts entgegen zu gehen; sie stehen ein für die menschliche Wohlfahrt ohne Unterschiede zu machen, für die Güte, und für das Recht eines jeden Menschen, selbständig zu denken, zu sprechen und zu arbeiten. Daraus folgt, dass sie nicht Nationen oder Menschen innerhalb einer Nation unterstützen können, welche Gegner der menschlichen Freiheit und des menschlichen Glückes sind. Dank ihrer Liebe und ihrem Erfassen der Umstände wissen sie, dass in einem späteren Leben oder in späteren Inkarnationen die Mehrheit derjenigen, welche heute Feinde der menschlichen Freiheit sind, dann selber frei sein und den Lichtpfad beschreiten werden. In der Zwischenzeit steht die ganze Kraft der Hierarchie hinter den Nationen, welche für die Freiheit der Menschheit kämpfen sowie auf der Seite derjenigen innerhalb jeder Nation, welche in dieser Richtung arbeiten. Wenn die Idee aufrechterhalten wird, dass es einer geistigen Einstellung schade, wenn man sich auf die Seite der Güte und der Freiheit stellt, dann wird die Hierarchie dafür sorgen, dass die Haltung der Menschen in bezug auf das, was als geistig angesehen wird, sich ändert.

Dadurch, dass A. A. B. für die Übertragung der Schriften und F. B. für deren Veröffentlichung und Verteilung verantwortlich waren, ist A. A. B. in eine schwierige Lage geraten und zur Zielscheibe von Kritik und Angriffen geworden. Glücklicherweise weiss sie, dass die Zeit alle Dinge wieder in Ordnung bringt, und dass im richtigen Sinn und Geist getane Arbeit sich schliesslich rechtfertigt.

Mein Interesse galt also drei Arbeitsgebieten: den Büchern, der Arkanschule und der Neuen Gruppe der Weltdiener. Der Einfluss, welcher durch diese drei Aspekte der Arbeit auf die Welt ausgeübt worden ist, hat sich als entschieden wirksam und nützlich erwiesen. Das, was zählt, ist die Summe geleisteter nützlicher Arbeit und nicht die Kritik und das Missverständnis derjenigen, welche grundsätzlich zur Alten Ordnung, zum Fische-Zeitalter gehören, und welche aus diesem Grund unfähig sind, das Auftauchen der neuen Lebensgestaltung und der Zugänge zur Wahrheit zu erkennen.

Während der ganzen Zeit habe ich im Hintergrund gestanden. Es sind die Bücher und Schriften, für die ich verantwortlich bin und welche die Autorität der Wahrheit, wenn es da Wahrheit gibt, tragen, und nicht die Autorität meines Namens oder irgendeines Grades, den ich für mich beanspruchen könnte, oder welcher von seiten der Neugierigen, der Wissbegierigen oder der fanatischen Verehrer mir zugelegt werden könnte. A. A. B. ist für die Arkanschule verantwortlich, ich habe ihr weder über die Art ihres Vorgehens, noch in bezug auf deren Durchführung irgendwelche Vorschriften gemacht. Meine Bücher und Schriften sind den Studierenden der Schule genauso zugänglich wie dem allgemeinen Publikum.

Der Arbeit des guten Willens für welche F. B. verantwortlich ist, habe ich durch Anregungen zu dienen gesucht, auch dadurch, dass ich zeigte, was die Neue Gruppe der Weltdiener zu tun bestrebt ist; aber es sind keine gebieterischen Forderungen in meinem Namen erhoben worden, noch wird dies jemals der Fall sein. Alles in allem genommen sind diese Bestrebungen gut gewesen; es hat wenig Missverständnisse gegeben, und diese waren bedingt durch die persönliche Art und Haltung des Kritikers. Kritik ist gesund, solange man ihr nicht erlaubt, schädlich zu werden.

Persönliche Ausbildung

Gleichlaufend mit diesen hauptsächlichen Tätigkeiten habe ich seit dem Jahr 1931 eine Gruppe von Männern und Frauen, über die ganze Welt zerstreut, in der Technik der Angenommenen Jüngerschaft, im akademischen Sinn des Wortes, ausgebildet. Aus den vielen in Betracht kommenden Anwärtern bezeichnete ich A. B. B. (im Jahr 1931 und später) eine Gruppe von ungefähr 45 Personen - einige, die ihr persönlich bekannt, und einige, die ihr ganz unbekannt waren - welche zu dieser Ausbildung bereit waren, und welche in bezug auf ihre Fähigkeit zur Gruppenarbeit in der Linie der neuen Jüngerschaft erprobt werden konnten. Diese Menschen erhielten durch mich direkte persönliche Belehrungen sowie gewisse allgemeine Instruktionen in bezug auf die neue Art der Annäherung an die Hierarchie und an das geistige Leben, welche aber doch auf den alten Regeln fussen. In kurzer Zeit werden diese Instruktionen dem allgemeinen Publikum zugänglich gemacht werden. Doch werden keine Angaben über die auf diese Art ausgebildeten Personen oder irgendwelche andere sie betreffende Auskünfte erhältlich sein; obwohl die Instruktionen dieselben bleiben, werden Namen, Daten und Orte alle geändert sein.

Diese Personen haben durch den Kontakt mit mir natürlich meine Identität festgestellt. Seit Jahren haben sie gewusst, wer ich bin. Aber sie und A. A. B. haben meine Anonymität bewahrt und dies mit grosser Sorgfalt und unter wirklichen Schwierigkeiten (wegen der Tatsache), weil Hunderte von Menschen in fast jedem Land der Welt meine Identität ausfindig zu machen suchten, was vielen von ihnen auch gelungen ist. Es ist deshalb heute, trotz allem, was A. A. B. und meine Jünger vorgekehrt haben, allgemein bekannt, dass ich ein Meister bin und einen bestimmten Namen trage. Meiner eigenen besonders ausgewählten Gruppe von Aspiranten gegenüber habe ich meinen Namen zugegeben, nachdem sie selber innerlich zu dessen Kenntnis gelangt waren. Es wäre dumm und falsch gewesen, anders zu handeln, denn, wenn ich mit ihnen verkehrte oder ihnen Belehrungen über die neue Jüngerschaft schrieb, nahm ich notwendigerweise die richtige Stellung zu ihnen ein. Einige dieser Instruktionen wurden durch mich und A. A. B. als für allgemeineren Gebrauch geeignet erachtet und in einer Serie von Blättern niedergelegt, welche im «BEACON» unter dem Titel «Die Stufen der Jüngerschaft» unter meinem Namen erschienen. Vor deren Veröffentlichung wurden sie durch A. A. B. sorgfältig durchgesehen, ausgenommen in einem Fall, als A. A. B. vor einigen Monaten, unter dem Druck sehr schwerer Arbeit, vergass, einen Paragraphen auszulassen, in welchen ich als Meister spreche. Dieser Paragraph erschien im Juli 1943 im «BEACON», zu ihrer grossen Bestürzung. Nachdem sie viele Jahre meine Identität gewahrt hatte, machte sie diesen Fehler, und aus diesem Grund erfuhr die Öffentlichkeit, dass ich ein Meister bin.

In diesem Zusammenhang möchte ich eure Aufmerksamkeit auf drei Punkte lenken.

Früher - viele Jahre früher - erklärte ich in «Eine Abhandlung über Weisse Magie», dass ich ein Eingeweihter einer bestimmten Stufe sei, aber dass meine Anonymität gewahrt werde. Nun bin ich viele Jahre später infolge dieses Fehlers von A. A. B. scheinbar in der Lage, mir zu widersprechen oder das früher Gesagte umzustossen und so mein Vorgehen zu ändern. In Wirklichkeit ist dies nicht der Fall. Die Ausbreitung der Lehre ändert die Umstände, und die Bedürfnisse der Menschheit verlangen zeitweise eine veränderte Haltung. Es gibt nichts Feststehendes in der Evolution der Wahrheit. Schon lange ist es meine Absicht gewesen, alles Notwendige vorzukehren, damit die Tatsache der Existenz der Hierarchie und deren Mitgliedschaft einem weiteren Publikum nähergebracht und in einer interessanteren Art dargelegt werde.

Vor Jahren sagte ich A. A. B. ausdrücklich (ihr eigener Meister tat es auch), dass ihre Hauptpflicht als Jüngerin darin bestehe, das Publikum mit dem wahren Wesen der Meister der Weisheit bekannt zu machen und auf diese Art den irrtümlichen Eindruck auszumerzen, welchen das Publikum erhalten hatte. Sie hat dies bis zu einem gewissen Grad getan, aber nicht in dem Mass, wie dies beabsichtigt war. Sie ist vor der Aufgabe zurückgeschreckt infolge des üblen Rufes, der dieser Sache anhaftete. Dieser Verruf war auf die falschen Darstellungen verschiedener Lehrer und okkulter Gruppen zurückzuführen, im Zusammenhang mit den lächerlichen Behauptungen, welche die Unwissenden über uns ausstreuen. H. P. B. (Helena Petrovna Blavatsky), ihre Vorgängerin, erklärte in gewissen Instruktionen, welche sie der esoterischen Sektion der Theosophischen Gesellschaft sandte, dass sie es bitter bereue, jemals die Meister, deren Namen und deren Funktionen genannt zu haben. A. A. B. war derselben Meinung. Die Meister, wie sie durch die Theosophische Gesellschaft dargestellt worden sind, gleichen kaum der Wirklichkeit; einerseits ist durch die Bezeugung ihrer Existenz viel Gutes geschaffen worden, und andererseits entstand viel Schaden durch die törichten Einzelheiten, welche zeitweilig verbreitet worden sind. Die Meister sind nicht so, wie sie beschrieben wurden; sie erteilen keine Befehle an ihre Anhänger (oder vielmehr Verehrer), dies und das zu unternehmen, diese oder jene Organisation zu gründen, noch sagen sie von gewissen Personen, dass sie von hervorragender Wichtigkeit seien, während sich diese in Inkarnation befinden. Sie wissen nämlich sehr genau, dass Jünger, Eingeweihte und Meister an ihrer Arbeit, ihren Taten und Worten zu erkennen sind, und dass sie ihren Rang durch das von ihnen vollbrachte Werk beweisen müssen.

Die Meister arbeiten durch ihre Jünger in vielen Organisationen, verlangen jedoch von ihren Jüngern keinen unbedingten Gehorsam, wie es die Organisationen von den Mitgliedern heischen, noch schliessen sie diejenigen von der Lehre aus, welche mit dem organisatorischen Vorgehen oder den Auslegungen der Leiter nicht einverstanden sind. Sie stellen sich nicht trennend und feindlich den Gruppen gegenüber, welche unter verschiedenen Jüngern oder anderen Meistern arbeiten, denn jede Organisation, welche zu den Meistern eine Beziehung hat, wird inklusiv und nicht exklusiv sein. Die Meister streiten sich nicht um Persönlichkeiten, indem sie diese annehmen und jene verwerfen, nur weil die Politik eines organisatorischen Leiters anerkannt wird. Die Meister sind nicht jene schauspielerischen und schlechterzogenen Menschen, als welche sie durch die mittelmässigen Leiter vieler Gruppen dargestellt werden, noch erwählen sie zu ihren angenommenen Jüngern und bedeutenden Mitarbeitern Männer und Frauen, welche sogar von einem weltlichen Standpunkt aus von ausgesprochener Minderwertigkeit sind oder welche Persönlichkeitsansprüche erheben oder nicht anerkannt, sich auf die Kunst verstehen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ein Probejünger kann ein Verehrer der Lehre sein; in diesem Fall wird besonderer Wert auf die Läuterung und das Erwerben eines intelligenten Verständnisses für Bruderschaft und menschliche Bedürfnisse gelegt. Um ein angenommener Jünger zu sein, der direkt im Dienst der Meister steht und mit zunehmendem Einfluss in der Welt tätig ist, wird eine mentale Polarisation, eine volle Entwicklung des Herzens und ein Sinn für wirkliche Werte verlangt.

Die Meister, welche durch Bewegungen wie die der «I AM» (ICH BIN) Bewegung dem allgemeinen Publikum bekannt gemacht wurden, sind eine entstellende Nachahmung der Wirklichkeit. Die Meister, wie sie (seit der Zeit von H. P. B.) in vielen theosophischen Bewegungen dargestellt worden sind, zeichnen sich nicht durch Intelligenz aus und zeigen wenig Urteilskraft in der Wahl derer, die von den Organisationen als Eingeweihte oder wichtige Mitglieder der Hierarchie bezeichnet werden.

Weil A. A. B. dieses wusste und die schlechten Wirkungen der landläufigen Lehren in bezug auf die Meister beobachtete, ist sie ins andere Extrem übergegangen, um die wahre Natur der Hierarchie deren Ziele und Mitarbeiter anzugeben; sie hat versucht - wie die Hierarchie selber - den Nachdruck auf die Menschheit und auf den Dienst für die Welt zu legen und nicht auf eine Gruppe von Lehrern, welche, obschon sie die gewöhnlichen Persönlichkeitsprobleme und die Erfahrungen in den drei Welten hinter sich haben, sich doch noch in einem Prozess der Entwicklung befinden, und sich, unter der Führung Christi, dafür vorbereiten, den sogenannten Weg der höheren Entwicklung zu beschreiten. Der Name, der uns von einigen Jüngern in Tibet verliehen worden ist, gibt den Schlüssel für das, was wir erreicht haben. Sie nennen die Hierarchie «Gesellschaft der organisierten und erleuchteten Denker» (Society of organized and illumined Mind), erleuchtet durch Liebe und Verstehen, durch tiefes Mitgefühl, all-umfassend, erleuchtet durch die Kenntnis des Plans, vom Streben beseelt, dessen Zweck zu verstehen, ihren eigenen, unmittelbaren Fortschritt opfernd, um der Menschheit zu helfen. Das ist ein Meister.

Den zweiten Punkt möchte ich in Form einer Frage festlegen. Wem schadet es, wenn jemand mit dem Finger auf einen Meister zeigt und ihn als solchen erkennt; vorausgesetzt, dass sein Ruf die Aussage bestätigt und sein Einfluss ein weltweiter ist? Wenn A. A. B. durch diesen, aus Unachtsamkeit entstandenen Fehler, mich als Meister bezeichnet hat, ist dadurch irgend etwas Böses entstanden? Meine Bücher, die Träger meines Einflusses, sind bis zu den fernen Enden der Welt hinausgegangen und vermitteln Beistand und Hilfe; die Weltdienst-Arbeit, welche ich anregte und welche F. B. freiwillig ausführte, hat buchstäblich Millionen von Menschen erreicht durch Flugblätter und Radio, durch den Gebrauch der Invokation, durch das Dreieckswerk und durch Wort und Beispiel der Männer und Frauen guten Willens.

In ihrem 25 Jahre dauernden Dienst für mich auf okkultem Gebiet hat A. A. B. keinen Vorteil aus der Tatsache gezogen, dass ich einer der vielen Meister bin, welche heute von Tausenden von Menschen anerkannt werden. Sie hat sich nicht hinter mir oder hinter ihrem eigenen Meister verschanzt und uns verantwortlich gemacht für das, was sie getan hat, noch ist ihr Werk begonnen oder durchgeführt worden auf der Grundlage von: «der Meister befahl dies». Sie weiss, dass die Arbeit des Meisters darin besteht, einen Jünger in Berührung mit dem göttlichen Plan zu bringen, und dass dann der Jünger in die Welt hinausgeht und auf seine eigene Initiative hin und mit dem ihm eigenen Mass an Weisheit und Liebe in intelligenter Weise versucht, seinen Beitrag zu der Verwirklichung des Plans auf der physischen Ebene zu leisten. Der Jünger macht Fehler, aber er geht nicht dieser Fehler wegen zum Meister, sondern zahlt den Preis und lernt seine Lektion. Er erntet Erfolg, aber er geht nicht zum Meister, um sich loben zu lassen, denn er weiss, er wird kein Lob erhalten. Er kämpft mit mangelnder Gesundheit, er kämpft gegen den Neid und die Gegnerschaft derjenigen, welche weniger erfolgreich arbeiten oder Konkurrenz fürchten, aber er geht nicht zum Meister, um sich die Kraft zum Durchhalten zu holen. Er versucht im Licht seiner eigenen Seele zu wandeln, in der Kraft seines eigenen geistigen Wesens zu stehen, und so lernt er, durch Selbstbemeisterung ein Meister zu werden.

Der dritte Punkt, den ich eurer Aufmerksamkeit unterbreiten möchte, ist folgender: In dem neuen Zyklus, der nach Schluss des Krieges anbrechen wird, muss und wird auf die Tatsache von der Existenz der Hierarchie und von der Arbeit der Meister - durch ihre Jünger - in vermehrtem Mass öffentlich aufmerksam gemacht werden. Überall werden Jünger in zunehmendem Mass den hierarchischen Plan der Bruderschaft, das geistige Leben und die Allverbundenheit der Welt hervorheben. Dies wird aber nicht in Ausdrücken wie (so gebräuchlich unter den Törichten): «Der Meister hat mich erwählt» oder «Der Meister steht hinter meiner Anstrengung» oder «Ich bin der Vertreter der Hierarchie» geschehen, sondern durch ein Leben des Dienstes, und durch die Andeutung, dass die Meister existieren und vielen Menschen in aller Welt bekannt sind, und dass der göttliche Plan, ein Plan der Entwicklung und des erzieherischen Fortschritts auf ein bewusstes geistiges Ziel hinarbeitet. Die Jünger werden überall verkünden, dass die Menschheit nicht allein ist, sondern dass die Hierarchie hinter ihr steht, dass Christus bei den seinen verharrt, dass die Welt voll von Jüngern ist, die unerkannt sind, weil sie in der Stille arbeiten; dass die Neue Gruppe der Weltdiener existiert, und dass die Männer und Frauen guten Willens sich überall befinden. Sie betonen, dass die Meister nicht das geringste Interesse an Persönlichkeiten haben, sondern Männer und Frauen der verschiedensten geistigen Haltungen, Bekenntnissen und Nationalitäten in ihren Dienst nehmen, unter der Voraussetzung, dass sie von Liebe beseelt und intelligent sind, dass sie einen geübten Verstand besitzen und auch über diejenigen magnetischen Einflüsse und Ausstrahlungen verfügen, durch welche sie Menschen zur Wahrheit und zur Güte leiten, aber nicht zu dem betreffenden Einzelwesen, ob es sich nun um einen Meister oder einen Jünger handelt. Erstere kümmern sich nicht um persönliche Verehrung, sie widmen sich ausschliesslich der Aufhebung der Not, der Förderung der menschlichen Entwicklung und der Andeutung geistiger Ziele. Sie erwarten nicht die Anerkennung ihrer Arbeit oder das Lob ihrer Zeitgenossen. ihnen ist nur das Wachstum des Lichts innerhalb der Welt und die Entfaltung des menschlichen Bewusstseins wichtig.

August, 1943.

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