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3. Die Sonnenengel, die Agnishvattas - Teil 3

Die Fussnoten des Buches sind als Pdf integriert. Klicken Sie auf die Nummern, z.B.  (*C44] usw.

Identifizierung mit der Gesamtheit aller Gruppen dürfte wohl der geeignete Ausdruck sein, um die Endstation des Evolutionsvorganges zu kennzeichnen; sie umfasst eine Periode gegen Ende des Mahamanvantaras, wenn alle Gruppen anfangen, den ewigen Willen bewusst zum Ausdruck zu bringen. Dazu gehört eine Art von Gewahrsein, die für den heutigen Menschen unglaublich, den heute auf Erden weilenden Chohans der Hierarchie jedoch begreiflich (wenn auch noch nicht ausführbar) ist. Diese Chohans [732] arbeiten bewusst an der Ausführung des Willens des planetarischen Logos innerhalb des Planeten, aber selbst Sie sind noch weit davon entfernt, den Willen und das Vorhaben des Sonnenlogos, wie er sich im System auswirkt, voll zu begreifen. Sie mögen davon flüchtige Einblicke erhalten, und Sie haben eine allgemeine Vorstellung vom Plan, können aber dessen Einzelheiten noch nicht erkennen.

C. Über Inkarnation.

a. Kosmische, Planetarische und Menschliche Inkarnation. Damit beenden wir unsere Betrachtung über das Eigenbewusstsein, das mit Hilfe der besonderen Art von Deva-Substanz zustande kommt, mit der die Agnishvattas den Körper des Egos ausstatten, und kommen zur Besprechung der kosmischen, planetarischen und menschlichen Inkarnation. In der Stellung der egoischen Einheit im Körper des planetarischen Logos und in dem besonderen Zentrum, dessen Bestandteil sie bildet, dürfte der nachdenkliche Leser einen Hinweis auf die Konstitution dieser solaren Pitris und Manasadevas entdecken. Diese Manasadevas und Dhyan Chohans, die das Eigenbewusstsein im Menschen erzeugen, sind in der Tat die Energie und Substanz des kosmischen Himmlischen Menschen.

Das Wort «Inkarnation» deutet schon in seinem sprachlichen Kern auf die grundlegende Wahrheit hin, dass damit die Annahme eines dichten physischen Körpers verbunden ist; es sollte daher technisch nur auf die Manifestationsperiode Anwendung finden, welche die drei niederen Unterebenen betrifft, nämlich die Unterebenen:

a. der kosmisch-physischen Ebene im Fall eines solaren und planetarischen Logos,

b. der systemisch-physischen Ebene im Fall eines Menschen.

An dieser Zuordnung hat man bei kosmischen Entitäten festgehalten, aber beim Menschen hat man das Wort nur auf die Vereinigung des ätherischen Doppelgängers mit dem dichten physischen Körper angewandt, d.h. also nur darauf, dass der Mensch einen Träger annimmt, der aus den niedrigsten Aspekten der niedrigsten Unterebene der kosmisch-physischen Ebene besteht. [733] Dieser Unterschied hat eine gewisse Bedeutung und sollte in Erinnerung behalten werden. Diese Aneignung eines menschlichen Trägers unterliegt den gleichen Gesetzen, wie der Vorgang, in dessen Verlauf der Logos seinen physischen Träger in Besitz nimmt. Um uns eine bessere Vorstellung von diesem Vorgang zu machen, dürfte es sich empfehlen, die verschiedenen Arten von Pralaya zu besprechen und über die Zeitspannen zwischen den Inkarnationen nachzudenken. Vom Standpunkt einer Einheit aus ist ein Pralaya eine Zeit der Ruhe, in der eine bestimmte Art des Tätigseins im objektiven Dasein unterbleibt. Im Rahmen des grösseren Ganzen, dem die Einheit angehört, bedeutet ein Pralaya jedoch lediglich die Umleitung von Kraft aus einer Richtung in eine andere. Obwohl die Einheit in bezug auf ihre Form vorübergehend der Lebenskraft beraubt sein mag, besteht die grössere Entität trotzdem weiter und ist nach wie vor aktiv.

Wir wollen die Frage zunächst einmal vom menschlichen Standpunkt aus betrachten und feststellen, wie ein Pralaya die in der Inkarnation befindliche Monade beeinflusst [*C44]. Es gibt fünf Arten von Pralaya, die für uns irgendwie in Frage kommen. Zunächst ist zu beachten, dass dieser Zustand hauptsächlich das Verhältnis zwischen Geist und Materie betrifft, wobei durch die Einwirkung des Geistes (des energiespendenden Faktors) ein gewisser Zustand in der materiellen Substanz hervorgerufen wird. Es handelt sich also mit anderen Worten um das Verhältnis zwischen den grossen Devas, die nach dem Gesetz des Göttlichen Willens Formen [734] erschaffen, und den geringeren Devas, die lebendige Substanz darstellen. Daraus erhellt sich, dass es um die Beziehung des Heiligen Geistes zur Mutter bei der Erzeugung des Sohnes, und dann um die Beziehung des Sohnes zur Mutter geht. Wenn man den in dieser Abhandlung entwickelten Ideen genau gefolgt ist, wird man sich darüber klar sein, dass es sich bei der Frage des Pralaya um nichts anderes handelt, als um das Verhältnis (in Zeit und Raum) zwischen der positiven Energie des Sonnenlogos, des planetarischen Logos und des Menschen, und der Substanz, welche allein die Manifestation möglich macht. Durch diese Beziehung zueinander kann ein Dasein auf den objektiven Ebenen zustande kommen.

b. Das Wesen des Pralaya. Wir könnten Pralaya als den «Abstraktionsvorgang» ansehen, in dessen Verlauf die Form unter den Einfluss des Zerstörer-Aspekts des Geistes gebracht wird; und das geschieht stets unter dem Gesetz der Anziehung, von dem das Gesetz der Synthese lediglich einen Zweig darstellt. Das Grundgesetz des Systems ist dasjenige, welches das Verhältnis zwischen allen Einzelatomen und der Summe aller Atome, und zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst bestimmt. Es ist (vom okkulten Standpunkt aus) die mächtigste Kraftäusserung innerhalb des Systems. Sollte das Gesetz aus irgendeinem unvorstellbaren Grunde etwa ausser Kraft treten und seine Wirksamkeit verlieren, dann würde das Sonnensystem mit allen darin enthaltenen planetarischen, menschlichen und anderweitigen Formen im selben Augenblick zu bestehen aufhören. Durch einen Willensakt bestehen die planetarischen Grundpläne, durch einen Willensakt IST das System; durch einen Akt des egoischen Willens tritt der Mensch in Erscheinung. Sobald der Wille des Logos, des Himmlischen Menschen und des menschlichen göttlichen Egos sich anderen Zielen zuwendet, leidet die Substanz ihrer Träger darunter, und es beginnt ihre Auflösung. Die fünf Arten von Pralaya, die den Menschen betreffen, sind folgende:

1. Die Pralaya-Periode zwischen zwei Inkarnationen. Sie ist von dreifacher Art und wirkt auf die Substanz der drei Träger (des physischen, astralen und mentalen) in der Weise ein, dass sie deren Form wieder auf ihre ursprüngliche Substanz reduziert und deren atomare Struktur zerstreut. Die Energie des zweiten Aspekts (des Erbauers der Form) wird durch den Willen des Egos [735] zurückgezogen, und die Atome, aus denen die Form besteht, werden voneinander getrennt und im Sammelbecken der Essenz aufgelöst, um erst dann wieder eingesammelt zu werden, wenn die Stunde schlägt. Dieser Zustand wird allmählich und in folgenden, allgemein bekannten Stadien erreicht:

Das erste Stadium besteht darin, dass die im ätherischen Träger befindliche Lebenskraft dem dreifachen (d.h. dem dichten, flüssigen und gasförmigen) physischen Körper entzogen wird, so dass er in Fäulnis gerät und wieder in seine Elemente zersetzt wird. Der objektive Mensch verschwindet allmählich und wird dem physischen Auge unsichtbar, obwohl er sich immer noch in seinem ätherischen Körper befindet. Wenn erst einmal das ätherische Sehvermögen entwickelt ist, wird man über den Tod ganz anders denken. Wenn erst einmal die Mehrzahl der Rasse einen Menschen in seinem ätherisch-physischen Körper tätig zu beobachten vermag, wird man das Abstreifen des physischen Körpers als eine blosse «Freilassung» ansehen.

Das nächste Stadium besteht in der Entziehung der Lebenskraft aus dem ätherischen Körper oder der ätherischen Spule, und in deren Entkräftung. Die ätherische Spule ist nichts anderes als eine Verlängerung von einem Aspekt der Sutratma oder des Lebensfadens, und dieser Faden wird vom Ego aus dem Inneren des Kausalkörpers herausgesponnen, genauso, wie eine Spinne ihren Faden spinnt. Er kann nach Belieben verlängert oder verkürzt werden, und sobald eine Entscheidung zugunsten einer Pralaya-Periode gefallen ist, wird dieser Faden aus Licht oder aus solarem Feuer (das Wort «solar» ist beachtlich) zurückgezogen und auf die atomare Unterebene zurückverlegt, wo er immer noch das permanente Atom beleben und es mit dem Kausalkörper in Verbindung halten wird. Soweit die physische Ebene dabei in Frage kommt, konzentrieren sich die Lebensimpulse dann in der atomaren Sphäre.

Das dritte Stadium besteht in der Zurückziehung der Lebenskraft aus der astralen Form, so dass sie sich in ähnlicher Weise auflöst und ihr Leben im permanenten Astralatom konzentriert. Dieses Atom hat durch die Erfahrung auf der physischen Ebene erhöhte Lebenskraft erhalten und durch seine astrale Erfahrung eine neue Farbtönung gewonnen.

Das letzte Stadium für das menschliche Atom besteht darin, [736] dass es sich aus dem mentalen Träger zurückzieht. Nach dieser vierfachen Abstraktion konzentrieren sich die Lebenskräfte gänzlich innerhalb der egoischen Sphäre; mit Hilfe der permanenten Atome, der Kraftzentren der drei Persönlichkeits-Aspekte, bleibt jedoch die innewohnende Möglichkeit zu einer Fühlungnahme mit den drei niederen Ebenen weiterhin bestehen.

In jeder Inkarnation gewinnen die Lebenskräfte durch Benutzung ihrer Träger

a. eine erhöhte Fähigkeit zur Betätigung, die im physischen permanenten Atom aufgespeichert wird;

b. eine zusätzliche Tonfärbung, die im permanenten Astralatom aufgespeichert wird;

c. eine höher entwickelte Willensstärke oder die Qualität zielbewussten Handelns, die in der Mentaleinheit aufgespeichert wird.

Sie werden im Devachan zu einer bestimmten Befähigung verarbeitet.

Devachan [*C45,46] ist ein Bewusstseinszustand, der im Leben der Persönlichkeit [737] jenen höheren Zustand widerspiegelt, den wir nirvanisches Bewusstsein nennen, und der durch egoische Einwirkung zustande kommt. Er ist in den abgesonderten Einheiten nur ein schwaches (weil mit Selbstsucht und mit dem Wunsch nach persönlichem Vergnügen gefärbtes) Abbild des Gruppenzustandes, den wir als Nirvana bezeichnen. Auf dieser hohen Bewusstseinsstufe nimmt jede gesonderte Identität, obwohl sie ihrer selbst gewahr ist, am Gewahrsein der Gruppe teil, und darin liegt die beglückende Freude für die Einheit. Ein Trennungsgefühl ist nicht mehr vorhanden und es bleibt nur die Erkenntnis von Einheit und wesentlichem Einssein. Daraus lässt sich ganz natürlich schliessen, dass es für den Wilden oder den wenig entwickelten Menschen kein Devachan gibt, da sie es nicht verdienen und da ihnen auch die Fähigkeit ermangelt, es gedanklich wahrzunehmen; daraus erhellt sich die schnelle Folge ihrer Inkarnationen und die Kürze ihrer Pralaya-Periode. In ihrem Fall ist der Niederschlag ihrer Inkarnationen ein so geringer, dass das Ego auf seiner eigenen Ebene nur wenig zu assimilieren hat; daher wird auch das Lebensprinzip rasch der Mentalform entzogen, und die Folge davon ist ein nahezu unmittelbarer Impuls des Egos zu erneuter Inkarnation.

Wenn die Persönlichkeit ein volles und reicherfülltes Leben durchgemacht, aber noch nicht die Stufe erreicht hat, auf der das persönliche Selbst bewusst mit dem Ego zusammenarbeiten kann, dann folgen Perioden des Persönlichkeits-Nirvana, deren Länge vom Interesse und von der Fähigkeit des Betreffenden abhängt, über seine Lebenserfahrung zu meditieren. Späterhin, sobald das Ego das Leben der Persönlichkeit beherrscht, richtet sich das Interesse des Menschen auf höhere Bereiche, und dann macht er sich das Nirvana der Seele zum Ziel. Das Devachan interessiert [738] ihn nicht mehr. Diejenigen, die sich auf dem (Probe- oder auf dem Einweihungs-) Pfad befinden, gehen daher in der Regel nicht ins Devachan ein, sondern beginnen auf der Umdrehung des Lebensrades unmittelbar eine neue Inkarnation, die in diesem Fall durch bewusste Zusammenarbeit des persönlichen mit dem göttlichen Selbst oder dem Ego zustande kommt.

2. Die Zwischenperioden zwischen egoischen Zyklen. Hierin verbirgt sich das Geheimnis der 777 Inkarnationen und das Verhältnis der Einheit zu ihrer Gruppe auf der egoischen Ebene, ehe das fünfte Lotosblatt zur Entfaltung kommt. Es bezieht sich auf den Menschen in der Entwicklungsperiode vom Wilden zum Jünger, wenn er also ein Durchschnittsmensch ist und sich noch in den beiden «Hallen» befindet. Das Geheimnis aller Stammrassen hängt damit zusammen und die egoischen Zyklen fallen zeitlich zusammen mit dem Aufbau der Formen und Zivilisationen der einzelnen Rassen. Ein Mensch wird immer wieder in den einzelnen Unterrassen einer Stammrasse zur Inkarnation kommen, bis er einen bestimmten Zyklus hinter sich hat; dann mag er in einen Pralaya-Zustand eingehen, bis die Schwingung einer späteren (und oftmals viel späteren) Stammrasse in ihm eine Resonanz erweckt und der egoische Impuls zur Inkarnation sich erneut fühlbar macht. Ein Beispiel dafür ist die Tatsache, dass die am weitesten fortgeschrittenen heutigen Menschen erst mit der vierten Stammrasse zur Inkarnation kamen. Diese Zyklen gehören zu den Geheimnissen der Einweihung, wenn auch zu den am frühesten zu enthüllenden, denn sie werden schon bei der zweiten Einweihung mitgeteilt; sie befähigen den Eingeweihten, seine Stellung zu erkennen, das Wesen des karmischen Impulses einigermassen zu verstehen und seine eigene Vorgeschichte im Astrallicht nachzulesen.

Dies sind sozusagen die beiden geringeren Pralaya-Perioden und sie beziehen sich hauptsächlich auf das Leben innerhalb der drei Welten.

3. Darauf folgt die Periode, in welcher der Mensch seine Freiheit errungen hat. Auf dieser Stufe ist es dem Menschen gelungen, sich die befreite Seele, aus der Materie der drei Welten «zurückzuziehen». Er hat bei seiner Arbeit Deva-Substanz benutzt und mit allen möglichen Schwingungen Fühlung genommen, und er hat alle [739] beabsichtigten «Erkenntnisse» erlangt und «Enthüllungen» wahrgenommen; er lässt sich nicht länger von den Devas gefangen halten. Er ist frei, bis er bewusst und aus freiem Willen in einer späteren Runde als Mitglied einer Hierarchie wiederkommen und seinen Dienst an der wenig entwickelten Menschheit jener fernen Zeit fortsetzen kann. Da es sich hierbei um die sieben Pfade handelt, die sich einem Meister als Dienstgelegenheit eröffnen, wollen wir uns an dieser Stelle nicht weiter damit befassen [*C47]. Dies ist das grosse menschliche Pralaya.

4. Planetarisches Pralaya. Nach diesen zyklischen Geschehnissen ist der Mensch jetzt ein bewusster Bestandteil seiner Gruppe und ein vibrierender Punkt im Körper eines Himmlischen Menschen; er führt ein bewusstes, sehr aktives Leben und kennt seine Stellung im Rahmen des grossen Ganzen. Dazu ist es erforderlich, dass der Mensch das Zentrum kennt, dem er als Energiepunkt angehört, dass er weiss, welche Art von Kraft er zu vermitteln und von kosmischen Bereichen aus zu handhaben hat, und dass er innerhalb des planetarischen Lebens, mit dem er vereint ist, eine bewusste Beziehung zu dessen übrigen sechs Zentren hat.

Diese Periode bewusster Betätigung in ätherischer Substanz (aus der sich der planetarische Körper zusammensetzt) dauert so lange, wie das Karma des planetarischen Herrn es verlangt, denn die Einheit ist jetzt bewusst mit dem planetarischen Karma verbunden und nimmt Anteil an der Ausführung des Willens und Vorhabens des Regenten seines Strahls. Auf den höheren Ebenen des Systems dauert dieses Stadium über die gesamte Lebensdauer eines Grundplanes; darauf folgt eine Pralaya-Periode, die gegen Ende der siebenten Runde eines jeden Grundplanes einsetzt, oder aber gegen Ende der fünften, wenn das Gesetz der Fortdauer des betreffenden Grundplanes nur fünf Zyklen lang in Kraft bleibt. Das gilt aber nur [740] im allgemeinen, denn das Karma der Einheiten ist verschieden. Je nachdem, welchen Pfad ein Mensch nach der fünften Einweihung erwählt, bleibt er innerhalb seines eigenen Grundplanes tätig; aber es können Änderungen eintreten, die von folgenden Faktoren bestimmt werden:

a. Planetarisches Karma.

b. Der Wille des Regenten seines Strahls.

c. Weisungen, die vom Sonnenlogos ausgehen und die ihm nach der Befreiung auf dem Weg über den planetarischen Logos und den Chohan seines Strahls übermittelt werden.

Dann wird er zufolge eines geheimnisvollen Gesetzes, das nur in kosmisch-ätherischen Bereichen Gültigkeit hat, «zurückgezogen» und an seinen neuen Bestimmungsort überführt. Wenn wir all dies im Sinn von Energie und Radioaktivität auffassen und damit die Gefahren einer rein materialistischen Auslegung vermeiden, dann wird uns die Bedeutung des Gesagten klarer werden.

5. Das Grosse Pralaya. Diese Zwischenpause ereignet sich gegen Ende von einhundert Brahmajahren und bringt Formen jeder Art - ob subtil oder dicht - im gesamten System zur Auflösung. Sie entspricht der Periode, die wir bereits beim Menschen besprachen, in der er sich aus seinem ätherischen Träger zurückzieht und sich dann, losgelöst von seiner physischen Doppelform, auf der Astralebene zu betätigen vermag. Ein Vorgang, ähnlich dem der Zurückziehung des menschlichen Ätherkörpers aus dem dichten physischen Träger, wird sich im Sonnensystem gegen Ende des Mahamanvantaras ereignen. Er umfasst die Periode, in der sich die vier geringeren Strahlen miteinander verschmelzen, weil sie nach Dualität und ihren polaren Gegenpolen streben. Schliesslich werden aus den vier Strahlen zwei, aus den zweien einer, und dann finden sie alle im dritten Hauptstrahl ihre Synthese. Die Zeit dazu ist aber noch nicht gekommen und liegt noch in der Ferne zahlloser Äonen. Es handelt sich um das erstmalige Erscheinen des Zerstörer-Aspektes im Rahmen der planetarischen Grundpläne und bezeichnet die Zeit, wenn die «Himmel in glühender Hitze zerschmelzen» werden und die Sonne zu sieben Sonnen wird [*C48].

Die [741] mikrokosmische Entsprechung ist in folgendem Vorgang ersichtlich. Das physische permanente Atom absorbiert die gesamte Lebenskraft des physischen Körpers, und dadurch wird seine innere Hitze und inneres Licht verstärkt, bis die sieben Spirillae bei der vierten Einweihung vollends belebt sind und vibrieren. Die innere Hitze des Atoms zusammen mit der äusseren Hitze des egoischen Körpers, in welchem das Atom seinen Platz hat, sind das Mittel zur Zerstörung des permanenten Atoms. Vorübergehend und kurz vor der Zerstörung wird es aufgrund der Strahlungstätigkeit der Spirillae zu einer winzigen siebenfältigen Sonne. So geht es auch bei der physischen Sonne des Systems; auch sie wird in ähnlicher Weise zu sieben Sonnen werden, sobald sie die Lebens-Essenz der voll entwickelten Ebenen und der darauf befindlichen planetarischen Grundpläne absorbiert hat. Der daraus entstehende Brand ist das letzte Werk des Zerstörer-Aspekts. Er kennzeichnet den Augenblick höchster Entwicklung der Deva-Substanz innerhalb des Systems, die Vollendung der Aufgabe Agnis und seiner Feuerengel, und die Einweihung Brahmas. Die atomare Substanz wird dann zur Individualisierung gelangen (die bekanntlich für das Atom das Ziel ist), und nach Ablauf des grossen Pralaya wird das nächste Sonnensystem damit beginnen, dass der dreifältige Geist vermittels einer Substanz zur Manifestation kommt, die sich ihrem Wesen nach durch tätige, intelligente Liebe auszeichnet. Für das menschliche Denkvermögen unserer jetzigen vierten Runde ist das notwendigerweise unbegreiflich.

Damit haben wir die verschiedenen Arten von Pralaya besprochen, insofern sie die menschliche Einheit beeinflussen; jede einzelne Einheit findet schliesslich ihren Weg in eines der kosmisch-astralen Zentren derjenigen kosmischen Entität, die der Regent ihres Strahls ist; dort nehmen also beim grossen Pralaya diejenigen menschlichen Einheiten ihren Platz ein, die ihre Vollendung erreicht haben und nicht auf andere, ferne kosmische Zentren übergegangen sind.

Ehe wir auf planetarisches und kosmisches Pralaya zu sprechen kommen, dürfte es angezeigt sein, an dieser Stelle auf die Rolle der Agnishvattas (die auf unserem Planeten die Individualisierung des [742] Tiermenschen veranlassten) in vergangenen Evolutionszyklen einzugehen und zu erklären, warum wir sie nur vom Gesichtswinkel eines Mahamanvantaras und einer Weltperiode aus betrachtet haben. Wir haben die mit der Erde in Verbindung stehende Gruppe der Agnishvattas, Kumaras und Rudras aus dem Grunde nicht eingehender besprochen, weil wir das gesamte Thema vom planetarischen, und nicht vom Standpunkt der menschlichen Familie aus behandelt haben. Wer nähere Einzelheiten über die Agnishvattas der Erdkette erfahren möchte, braucht nur die Geheimlehre nachzulesen. Wir haben versucht, das Denken des Lesers über seine eigene winzige Sphäre hinauszuführen und seine Aufmerksamkeit auf das Werk der Manasadevas im Sonnensystem zu lenken. In jedem Grundplan spielen sie eine Rolle, aber in einigen - wie z.B. im Jupiterplan - haben sie ihr Werk gerade erst begonnen, wogegen es in anderen - wie im Vulkan- und im Venusplan - nahezu beendet ist. Die Venus befindet sich in ihrer letzten Runde und hat ihr viertes Naturreich beinahe zur Vollendung entwickelt, oder wenigstens soweit das in unserem Sonnensystem möglich ist. Im Erdenplan ist ihr Werk in vollem Gange, und erst in der nächsten Runde werden sie den Höhepunkt ihrer Aktivität erreichen. Sie gehen zyklisch durch die Grundpläne hindurch und folgen dabei dem Gesetz - dem für den planetarischen Logos gültigen Gesetz des Karmas, denn sie befassen sich im wesentlichen mit seinem Leben, das ja seine Zentren zur Tätigkeit antreibt. Sie treten in einen Grundplan auf einer Welle von Manas-Energie ein, die von den Kopfzentren des Logos ausgeht; beim Durchgang durch sein Herzzentrum ereignet sich dreierlei:

1. Sie sondern sich in sieben Gruppen ab.

2. Sie wenden sich in Form von Energieströmen einem bestimmten Grundplan zu.

3. Ihre Fühlungnahme mit einem Grundplan bewirkt die Manifestation der vierten Schöpferischen Hierarchie und führt dazu, dass die Monaden in den drei Welten Form annehmen.

Diese Entitäten [743] opfern sich für die menschliche Hierarchie (wobei die Tatsache als zutreffend anzuerkennen ist, dass sie vom logoischen Kopfzentrum, also vom Willens-Aspekt ausgehen); sie sind die wahren Erlöser, die ihr Leben zum Wohl der Rasse hingeben. Sie stehen im gleichen Verhältnis zur Gesamtheit der Grundpläne, wie die Okkulte Hierarchie irgendeines Planeten zu den darauf lebenden Menschen. Während des Pralaya werden sie (ebenso, wie alles übrige) aus der Manifestation zurückgezogen und kehren dann zu einem kosmischen Zentrum zurück, von dem das logoische Kopfzentrum nur ein mattes Spiegelbild ist; sie kehren reicher an Erfahrung zurück. Der alte Kommentar sagt:

«Der Deva erstrahlt in hellerem Licht, wenn die Tugend des Willens hinzugekommen ist. Er erntet Farbe, wie der Schnitter Weizen erntet und ihn für die Ernährung der Menge aufspeichert. Über all diese Deva-Heerscharen führt der mystische (Stein-) Bock den Vorsitz. Makara besteht und besteht auch nicht, aber das Bindeglied verbleibt.»

Runden kommen und gehen, aber abgesehen vom Standpunkt eines besonderen Planeten aus sind die Manasadevas jederzeit gegenwärtig, wenn auch ihr Einfluss nicht immer fühlbar ist.

In bezug auf planetarisches Pralaya liessen sich kurz folgende Ruheperioden aufzählen:

Zwischen zwei Globen in einer Kette. Dieses Pralaya erstreckt sich über die Periode, in der alle Lebenskeime zurückgezogen werden und das Leben von einer Sphäre zu einer anderen übergeht. Der Keim-Manu eines Globus sammelt alle Lebenskräfte in sich zusammen, ebenso, wie das der Logos am Ende eines Sonnensystems tut und wie es auch beim Ende einer Kette geschieht, und hält sie in seiner Aura ruhend. Diese Periode umfasst ein Manvantara, d.h. einen Brahmatag.

Zwischen zwei Ketten. Dieses Pralaya erstreckt sich über ein Mahamanvantara, d.h. ein Brahma-Jahr. Die grösseren Zyklen lassen sich auf vielerlei Art besprechen, aber es wäre unnötig, den Leser mit komplizierten Zahlen zu verwirren. Die [744] zehn Prajapatis oder Rishis oder die zehn planetarischen Logoi, kommen durch ihre zehn Grundpläne in Zeit und Raum zur Manifestation, und der Zeitpunkt ihres Erscheinens ist verschieden. Jeder von ihnen manifestiert sich (so, wie der Logos) durch eine Siebenheit und eine Dreiheit, die zusammen wiederum eine Zehn der Vollendung ausmachen.

Zwischen zwei Sonnensystemen: Dieses Pralaya erstreckt sich über eine Periode von einhundert Brahma-Jahren; durch ein Studium der planetarischen Zyklen lässt sich Aufschluss über diese grösseren Zyklen gewinnen. Die Frage wird jedoch dadurch für den Schüler kompliziert, dass zwei von den Grundplänen ihre zyklischen Perioden in fünf Runden erledigen, während es bei anderen sieben sind; ein Grundplan hat sogar nur drei Runden, aber darin birgt sich ein Geheimnis: auf der inneren Runde hat ein Grundplan neun Zyklen zurückzulegen, ehe das Vorhaben seines Regenten durchgeführt ist.

Einige geringere Pralayaperioden haben gar nichts mit dem Menschen zu tun, sondern beziehen sich auf das Atom der Materie und dessen Befreiung von jeglicher Form innerhalb der untermenschlichen Naturreiche. Pralaya ist das Ergebnis einer zum Abschluss gebrachten Radioaktivität.

(c) Arten von menschlicher Wiedergeburt.

Im Lauf unserer Betrachtung des Aufbaus von Gedankenformen und der dabei benutzten Mittel und Kräfte haben wir folgendes besprochen:

1. Die Deva-Substanz, aus der sie erbaut werden.

2. Die sie belebende Energie und deren Ursprung.

3. Ihr Erscheinen in Zeit und Raum oder ihre Inkarnation.

4. Ihr Verschwinden oder Pralaya.

5. Die aufbauenden Entitäten, die diese Formen in dreifacher Weise erschaffen und dabei folgende Mittel anwenden:

a. Meditation, die dem Aufbau jederzeit vorangeht.

b. Dynamische Kraft oder positive Energie, die sich ihres Gegenpols (negativer Substanz) bemächtigt und ihn benutzt.

c. Die Verleihung [745] von Farbe und Qualität, die sich im vorbereiteten Material ausprägt.

d. Eine zweite Belebung, welche die so erschaffene Gedankenform getrennt in Bewegung setzt.

Damit kommen wir zum Geheimnis der Wiedergeburt oder der Inkarnation jener Lebewesen, die zwar in subtiler Materie ihr Dasein führen, aber dennoch dem Gesetz zufolge nach Form streben; wir wollen kurz ihre besondere Absicht in bezug auf die dichten physischen Stufen besprechen. Das können wir im Zusammenhang mit den kosmischen Entitäten tun, die auf der physischen Ebene des Kosmos, d.h. den Ebenen unseres Sonnensystems, nach einem Dasein streben, aber auch in Verbindung mit den zur Wiedergeburt kommenden Jivas, die durch das Gesetz zu irdischer Manifestation angetrieben werden, um voll bewusst zu werden und (durch empfindungsfähiges Dasein) weitere Fähigkeit und Macht zu gewinnen.

H. P. B. hat gesagt, dass es drei Arten von Wiedergeburt gibt [*C49], nämlich die Wiedergeburt von:

a. Avatars,

b. Adepten,

c. Jivas, die nach Entwicklung streben.

Wer sich bemüht, das Geheimnis der Wiedergeburt und ihrer Gesetze und Zwecke einigermassen zu begreifen, wer Klarheit über das verwirrende Geheimnis des Buddha und den geheimen Zweck jener mysteriösen Entität, des schweigenden Beobachters, zu erhalten sucht; wer es für ein fast unüberwindliches Problem erachtet, die Stellung oder Rolle der Kumaras und ihrer Beziehung zum planetarischen Logos zu verstehen, der sollte folgenden Rat befolgen: studiere und meditiere über den Unterschied zwischen den niederen und den drei höheren Prinzipien; studiere und meditiere über den Platz und die Rolle dieser niederen Prinzipien im Körper des planetarischen Logos und durchdenke die Entsprechung zwischen:

a. dem Devachan eines sich reinkarnierenden Jivas,

b. dem Nirvana eines Adepten, [746]

c. dem Pralaya einer kosmischen Entität, wie z.B. eines Ketten- oder Grundplanregenten, und dem des Regenten eines Strahls.

Ich sage Entsprechung im esoterischen Sinn des Wortes und möchte daraus keine Analogie in Einzelheiten, sondern nur im Sinn von Zweck und Erfahrung ableiten. Man könnte sagen, dass alle drei Zustände Perioden der Entwicklung, lange Zyklen der Meditation, und Zwischenpausen sind. Daher wird im Orient und in allen okkulten Schulen so viel Wert auf Meditation gelegt, denn durch sie erlangt die in Entwicklung befindliche Einheit die Fähigkeit zu:

a. Abstraktion oder Befreiung aus der Form;

b. schöpferischer Macht;

c. Energie-Lenkung vermittels eines Willensaktes;

d. künftiger, konstruktiver Betätigung.

Durch Meditation befreit der Mensch sich von der Sinnestäuschung und von deren verlockenden Schwingung; er findet sein eigenes positives Energiezentrum und erlangt die Fähigkeit, es bewusst zu verwenden; er wird sich daher seines wahren Selbstes bewusst und lernt, sich frei und bewusst jenseits der Ebenen der Sinneswahrnehmung zu betätigen; er denkt sich hinein in die Pläne der grösseren Entität, in deren Schwingungsbereich er einen Platz einnimmt; er kann dann bewusst darangehen, diese Pläne je nach dem Grad seines Erkenntnisvermögens auszuführen, und er wird sich der wesentlichen Einheit bewusst. Sobald ein Mensch sich jedoch auf diese Weise von den Sinnesobjekten innerhalb der drei Welten frei gemacht hat, empfindet er wiederum das Bedürfnis nach erneuter Meditation; und diese (dem in den drei Welten lebenden Menschen unbegreifliche) Art von Meditation ist es, welche die Aufmerksamkeit eines Adepten völlig in Anspruch nimmt, und die er in zwei grossen Stadien vornimmt, nämlich vor den beiden letzten Einweihungen, d.h. der sechsten und siebten. Ich spreche hier nicht nur von Adepten, die «das Opfer bringen» und im Dienste am Planeten die Wiedergeburt wählen, sondern von allen Adepten schlechthin. Die Freiheit, auf irgendeinem Pfad zu wirken, muss durch okkulte Meditation erworben werden; [747] auch die Freiheit zum Überschreiten des Grenzrings wird auf diese Weise erwirkt, ebenso jener eigenartige Zustand der Ruhe derjenigen, die sich zum Dienst als die okkulte Hierarchie in der nächsten Runde erboten haben. In ihnen müssen die psychischen Saatkörner des Wissens aufgespeichert werden, die in der fünften Runde zur Verfügung stehen werden; das erfordert von ihnen eine empfängliche Einstellung auf das Geschehen gegen Ende einer jeden Stammrasse, wenn auf den subtileren Ebenen ein Einsammeln von psychischer Kraft stattfindet, die dann von denen, die zu ihrem Empfang vorbereitet sind, aufgespeichert wird. Ihr Wirken entspricht dem des Saat-Manus, der, ebenso, wie diese Aufspeicherer der psychischen Lebenskräfte, durch eine Siebenheit wirkt und einwirkt.

Auch kosmische Entitäten wie die planetarischen Logoi haben ihre Meditationsperiode, aber sie beschäftigen sich damit auf den kosmischen Ebenen, und auf unserer Ebene machen sich nur die Wirkungen bemerkbar. Sie meditieren in ihren physischen Gehirnen, d.h. also, ebenso, wie der Mensch, in Substanz, aber das ätherische Gehirn ist der Schauplatz dieses Vorganges. Diese Tatsache ist beachtlich, denn sie birgt die Lösung des Geheimnisses. Ausserdem ist bemerkenswert, dass einige dieser Strahlenregenten in der Meditation besser bewandert sind als andere, und dass sie infolgedessen bessere Resultate erzielen, die sich auch dementsprechend in ihren Grundplänen auswirken.

d. Das zukünftige Auftreten des Avatars.

Der kommende Avatar

«Vom Zenit bis zum Nadir, vom Morgengrauen bis zum Einbruch der Nacht, von dem Augenblick an, wo alles, was ist, und alles, was sein mag, ins Leben tritt, bis zu dem Zeitpunkt, wo alles, was sein Ziel erreicht hat, in den Frieden eingeht, erglüht der Kreis aus blauem Licht und das innere, strahlende Feuer.

Von den goldenen Pforten bis hinunter zum Abgrund der Erde, aus dem flammenden Feuer heraus hinab bis zum Kreis der Dunkelheit, reitet der geheimnisvolle Avatar mit dem durchbohrenden Schwert.

Nichts vermag sein Annähern aufzuhalten, und nichts kann ihm Einhalt gebieten. In die Dunkelheit unserer Sphäre reitet er allein hinein, und sein Nahen bedeutet äusserste Vernichtung und Chaos für alles, was ihm zu widerstehen sucht.

Die Asuras [748] verhüllen ihr Antlitz, und der Abgrund der Maya erbebt in seiner Grundfeste. Die Sterne des ewigen Lhas vibrieren im Einklang mit jenem Laut - dem mit siebenfacher Stärke angestimmten Wort.

Das Chaos wächst; das Hauptzentrum und alle sieben kreisenden Sphären erbeben im Widerhall der Zersetzung. Tiefschwarze Rauchwolken steigen empor und verteilen sich. Der unharmonische Lärm der streitenden Elemente begrüsst den Kommenden und schreckt ihn nicht ab. Der Streit und das Geschrei der vierten Hierarchie vermischt sich mit der sanfteren Note der Bauleute der fünften und sechsten, und dringt dem Herannahenden entgegen. Dennoch setzt Er seinen Weg fort, indem Er den Kreis der Sphären mit sich reisst und das WORT anstimmt.

Vom Nadir bis zum Zenit, vom Vorabend bis zum ersehnten Tag, vom Kreis der Manifestation bis zum Mittelpunkt des pralayischen Friedens erscheint das umhüllende Blau, das sich in der Flamme der Errungenschaft verliert.

Aus der Mayagrube empor und zurück zu den goldenen Pforten, aus der Finsternis und dem Dunkel heraus und zurück ins strahlende Licht des Tages reitet der Manifestierte, der Avatar, mit dem zerschmetterten Kreuz.

Nichts kann seine Rückkehr aufhalten, nichts seinen Weg versperren, denn er zieht die obere Strasse entlang und bringt sein Volk mit sich. Der Schmerz löst sich auf, der Streit geht zu Ende, und es kommt zur Verschmelzung der Sphären und zur harmonischen Vereinigung der Hierarchien. Dann wird alles wieder im Kreis der Manifestation aufgesogen. Die in der Maya bestehenden Formen und die alles verzehrende Flamme werden wieder eingesammelt von dem Einen, der am Himmelsgewölbe entlangreitet und ins zeitlose Äon eingeht.» (Aus den Archiven der Loge).

Damit haben wir kurz die Avatars und die verschiedenen Klassen besprochen, in die man sie einteilen könnte. Jetzt könnten wir vielleicht etwas näher auf die Methoden eingehen, die gewisse kosmische Existenzen und hochentwickelte Entitäten anwenden, wenn Sie zu bestimmten Dienstleistungen unter den Menschen erscheinen. Diese Methoden könnte man in sehr oberflächlicher und unzulänglicher Weise etwa wie folgt zusammenfassen:

Die Methode der Überschattung.

Die Methode der Verkörperung irgendeines Prinzips.

Die Methode, die [749] sich in dem Geheimnis des Bodhisattva oder des Christus beobachten lässt.

Die Methode der direkten Inkarnation.

Das lässt sich sehr schwer in Worte fassen, und das oben Gesagte deutet nur schwach die wahre Bedeutung an. Darin liegt aber andererseits ein gewisser Schutz für den Leser, denn die wahre Bedeutung würde ihm unverständlich sein und ihn nur irreleiten und auf den Abweg des Missverständnisses führen. Nur ein verpflichteter Eingeweihter kann diese Dinge verstehen. Die erste der genannten Methoden ist die gewöhnlichste. All diese Manifestationsmethoden sind leichter zu verstehen, wenn man sie immer nur im Sinn von Kraft und Energie auslegt und dabei erfährt, dass sich schwache Abbilder und vage Analogien dieses Vorganges auch unter den sich wiederverkörpernden Jivas erkennen lassen. Es gibt Fälle, in denen ein Mensch, der eine bestimmte Entwicklungsstufe erreicht hat und der Welt einen Dienst leisten kann, von einem grossen Adepten überschattet wird, oder - wie im Fall von H. P. B. von Einem, der noch grösser ist als ein Adept. Ein Chela kann ein Zentrum sein, durch welches sein Meister seine Energie und Kraft ausströmen lässt, um damit der Welt zu helfen; und in bestimmten, wichtigen Krisen hat es Menschen gegeben, die von mehr als einem der Grossen überschattet wurden [*C50]. Was auf niederen Ebenen [750] vor sich geht, ist nur ein Spiegelbild höherer Vorgänge, und in diesem Gedanken mag Erleuchtung liegen. Wenn ein Mensch genügend entwickelt ist, fungiert er für sein Ego als Kraftzentrum, oder aber durch Vermittlung des Egos als Zentrum seiner Gruppenkraft; wenn er sehr hoch entwickelt ist, kann er bewusst von einem Exponenten einer andersartigen Kraft überschattet werden, die sich mit seiner Gruppen- oder Strahlenkraft verbindet und in seinem Leben auf Erden bedeutsame Resultate erzielt.

Andererseits mag ein hochentwickeltes Ego es vorziehen, während einer bestimmten Inkarnation irgendeines der niederen vier Prinzipien als Mittel zu benutzen, um einen Einfluss auszuüben; in solchem Fall führt der betreffende Mensch auf Erden im wesentlichen das Leben eines verkörperten Prinzips. Er scheint eine bestimmte Note anzuschlagen und einen einzigen Grundton zu verfolgen. Sein Werk ist auf diese Weise klar umrissen. Er ist ein hochgradiger Fanatiker, erreicht aber grosse Erfolge für seine Unterrasse, auch wenn sein physisches Gehirn sich des egoischen Impulses nicht bewusst sein mag. Dieser Vorgang steht in eigenartigem Zusammenhang mit der Verdunkelung oder Verblassung der Persönlichkeit, denn das jeweils verkörperte Prinzip kommt durch ein entsprechendes permanentes Atom zum Ausdruck; dessen Spirillae entwickeln sich übermässig schnell, so dass ihre Dienstbarkeit entsprechend abgekürzt wird. Immerhin ist dies eine Tatsache, die ausgenutzt wird, wenn ein Übermensch oder grosser Adept (während einer Stammrasse) zur Verkörperung eines Prinzips wird; die Gewänder oder Hüllen, deren Kern (aufgrund der inneren Kraft der entwickelten Spirillae) das permanente Atom ist, werden mit Hilfe von mantrischen Formeln in gutem Zustand gehalten. Die Schwingung wird eine bestimmte Zeit lang aufrechterhalten, und zwar so lange, wie das Gewand oder die Hülle benötigt werden mag. Darin liegt ein Wink, der sich als nützlich erweisen kann.

Wenn ein Mensch zum Jünger geworden ist, mag er, sofern er es wünscht, auf der Astralebene bleiben und sich dort betätigen; und er mag auch - nach seinem Belieben und durch Berichtigung seines Karmas von seiten seines Guru - eine unmittelbare, physische [751] Geburt vorziehen. In diesen beiden Gedanken lässt sich ein Wink in bezug auf das Mysterium des Bodhisattva entdecken, vorausgesetzt, dass der Leser die ganze Grundidee auf die ätherischen Stufen der kosmisch-physischen Ebene verlegt und dabei daran denkt, dass ein Adept überhaupt nur als Teil einer Gruppe und nicht, wie das Ego in den drei Welten, als abgesonderte Identität wirksam ist. Die durch ihn hindurchströmende Energie ist daher, je nach den Umständen:

a. Die Energie eines bestimmten Zentrums im Körper des planetarischen Logos in ihrem Gesamtausmass.

b. Die Energie einer bestimmten Schwingungsart innerhalb dieses Zentrums, oder nur ein Teil von dessen Schwingungskraft.

c. Die Energie eines besonderen Prinzips, entweder eines seiner eigenen höheren Prinzipien, das er der Welt dadurch einzuprägen sucht, dass er eigens zu diesem Zweck zur Inkarnation kommt, oder die Energie eines der Prinzipien des planetarischen Logos, die durch ihn auf dem Weg über eine bestimmte Spirillae oder Lebensströmung im permanenten Atom des planetarischen Logos ausstrahlt.

Wenn diese Arten von Kraft in einem bestimmten Adepten zentralisiert sind und er einzig und allein diese ihm von aussen her zuströmende Kraft zum Ausdruck bringt, dann tritt die Wirkung davon im Erscheinen eines Avatars auf der physischen Ebene zutage. Ein Avatar als solcher ist bereits vorhanden, aber ein Adept wird erst geschaffen; die Kraft oder Energie, der Zweck oder Wille einer kosmischen Entität wird indes häufig die Träger eines Adepten dazu benutzen, um mit der physischen Ebene in Verbindung zu treten. Diese Methode, durch welche kosmische Existenzen ihre Macht fühlbar machen, lässt sich auf allen Stufen der kosmisch-physischen Ebene praktisch beobachten. Ein besonders auffälliges Beispiel dafür ist der Fall der Kumaras, die unter Ausnutzung bestimmter planetarischer Kräfte und durch Herstellung eines systemischen Dreiecks den Anstoss zum dritten Naturreich gaben, welches dann mit dem fünften in Verbindung gebracht wurde und dadurch das vierte hervorbrachte. Diese Kumaras, d.h. Sanat [752] Kumara und seine drei Schüler, haben schon im letzten grossen Zyklus die höchstmögliche Einweihung erreicht; da sie aber (von ihrem Standpunkt aus) noch einen weiteren Schritt zu unternehmen hatten, boten sie sich dem planetarischen Logos ihres Strahls als «Brennpunkte» für seine Kraft an, damit er dadurch seine Pläne auf Erden innerhalb des Manifestations-Zyklus zu beschleunigter Vollendung bringen könnte. Sie bringen drei von den vier möglichen Methoden zum Ausdruck. Sie werden vom planetarischen Logos überschattet, und er wirkt als Einweihender (in bezug auf den Menschen) direkt durch Sanat Kumara; und durch die drei Buddhas der Aktivität beeinflusst Er die drei niederen Naturreiche. Sanat Kumara befasst sich also direkt mit dem Ego auf der Mentalebene, und seine drei Schüler mit den drei anderen Bewusstseinsarten, die im Menschen ihren Gipfelpunkt finden. Im Augenblick der Einweihung (und zwar beginnend mit der dritten) wird Sanat Kumara zum direkten Sprachrohr und Vertreter des Planetarischen Logos. Diese grosse Entität spricht durch ihn, und für einen kurzen Augenblick (sofern man diesen Ausdruck in bezug auf eine Ebene anwenden darf, auf der es keine Zeit in unserem Sinn des Wortes gibt) richtet der planetarische Logos des betreffenden Strahls dem Eingeweihten sein Augenmerk zu und «nennt ihn bei seinem Namen».

Die Kumaras sind auch verkörperte Prinzipien, wobei aber zu beachten ist, dass die Kraft und Energie eines der Prinzipien des Logos durch Sie über das Zentrum hindurchströmt, welches - bei ihnen - der Monade entspricht. Während der Zeit ihrer Inkarnation und ihres freiwilligen Opfers beginnt durch sie der grosse Prototyp des planetarischen Logos seine Gegenwart fühlbar zu machen, und dadurch gerät Kraft, die aus der Konstellation des Grossen Bären herrührt, auf Erden leise in Schwingung. Bei der Einweihung nimmt ein Mensch bewusst die Gegenwart des planetarischen Logos wahr, indem er aus eigener Initiative mit seinem eigenen göttlichen Geist in Berührung tritt. Bei der fünften Einweihung wird er in vollem Mass dieses planetarischen Gruppeneinflusses und seiner Rolle im Rahmen des grossen Ganzen gewahr. [753] Bei der sechsten und siebenten Einweihung wird der Einfluss des planetarischen Prototyps verspürt, der den Menschen durch Vermittlung des planetarischen Logos erreicht und durch den Initiator (Einweihenden) erkennbar wird.

Die Methode der direkten Inkarnation liess sich in früheren Zeiten beobachten, als die Kumaras in physischer Form lebten. Das galt aber nur für einige von ihnen; Sanat Kumara und seine Schüler befinden sich in physischer Form, haben aber keine dichten physischen Körper angenommen. Sie wirken auf den vital-ätherischen Stufen und weilen in ätherischen Körpern. Shamballa, wo sie sich aufhalten, besteht (ebenso, wie die Kumaras) in physischer Materie, aber es ist Materie der höheren Äther der physischen Ebene; erst wenn der Mensch das ätherische Sehvermögen entwickelt hat, wird sich das Geheimnis enthüllen, das jenseits der Himalayas liegt. Sanat Kumara ist also der planetarische Logos, und er ist es auch wieder nicht. Ein Abbild dieser direkten Inkarnationsmethode lässt sich beobachten, wenn ein Jünger aus seinem Körper heraustritt und ihn seinem Guru oder einem weiter fortgeschrittenen Chela zum Gebrauch überlässt.

Das Mysterium der Bodhisattvas [*C51] ist von H. P. B. kurz erwähnt worden, und solange die okkulten Schüler das von ihr Gesagte noch nicht durchstudiert und verarbeitet haben, ist nichts Weiteres hinzuzufügen. Eine Wahrheit muss immer erst erfasst sein, ehe sich das Verlangen nach weiterer Enthüllung einstellt.

Eine sehr interessante Periode wird etwa um 1966 herum anbrechen und bis zum Ende des Jahrhunderts andauern. Es ist eine Zeit, auf die sich die Grossen bereits gebührend vorbereiten. Es handelt sich um eine hundertjährige Bestrebung der Loge und der daran beteiligten Persönlichkeiten. In jedem Jahrhundert macht die Loge eine bestimmte Anstrengung im Sinn einer besonderen Kraftlinie, um damit die Ziele der Evolution zu fördern. Im zwanzigsten Jahrhundert wird dieses Bestreben grössere Ausmass annehmen, als das seit sehr langer Zeit der Fall war; und daran wird eine Anzahl der Grossen beteiligt sein. Im neunzehnten Jahrhundert nahm H. P. B. sowie eine grosse Anzahl von Chelas an einer [754] ähnlichen Aufgabe teil. Mit dem unmittelbar bevorstehenden Bestreben beschäftigen sich mehrere von den Grossen und sogar der Meister aller Meister Selbst; bei ihrem «Hervortreten» zur Arbeit werden von den vier genannten Methoden des Erscheinens drei in vollem Mass zur Anwendung kommen, und mit diesen drei wollen wir uns jetzt befassen.

Im Erscheinen des Bodhisattva Selbst wird das Mysterium des Bodhisattva im vollsten Sinn erfahren werden, weshalb wir an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen wollen. Ich begnüge mich mit der Feststellung, dass die Gewänder dieses Grossen zur Benutzung kommen werden, aber erst die Zukunft wird zeigen, ob der kommende Herr in diesem besonderen Fall diese Gewänder mit einem physischen Träger umkleiden, oder ob nicht die Astralebene das Gebiet seiner Betätigung sein wird. Wenn der Leser über die Folgen nachdenkt, welche die Aneignung dieses Gewandes nach sich zieht, wird er sich mancherlei Aufschluss über die wahrscheinlichen Ereignisse verschaffen. Die Gewänder haben eine zweifache Funktion:

a. Sie sind in sehr hohem Mass magnetisiert, und daher hat ihre Benutzung eine tiefgreifende und weitreichende Wirkung.

b. Sie dienen als Brennpunkt für die Kraft des Lord Buddha und verbinden den kommenden Herrn mit ihm; das ermöglicht es dem Kommenden, seine eigenen unerhörten Hilfsquellen dadurch zu bereichern, dass er durch Vermittlung des Buddha noch höhere Kraftzentren in Anspruch nehmen kann.

Diese Kraft wird auf der Astralebene zum Ausdruck kommen und weitgehende Wirkungen beruhigender Art zeitigen, und sie wird uns als indirekte Folge davon Frieden auf Erden bringen. Die Umwandlung des Wunschlebens in höheres Streben (Aspiration) und die Umformung des niederen in höheres Wünschen wird sich u.a. daraus ergeben, während die durchfliessende Kraft gleichzeitig die Deva-Bewohner dieser Ebene sehr tief beeindrucken wird Durch die in Bewegung gesetzte Schwingung wird sich für viele (die das ohne sie nicht könnten) die Möglichkeit ergeben, die erste Einweihung durchzumachen. Späterhin, gegen Ende des grösseren Zyklus, wird der kommende Avatar wiederum die Gewänder [755] benutzen mit allem, was damit zusammenhängt; er wird einen physischen Körper annehmen und auf diese Weise auf der physischen Ebene die Kraft des Logos in der Handhabung des Gesetzes sichtbar zum Ausdruck bringen. Wenn er gegen Ende dieses Jahrhunderts kommt und seine Macht fühlbar macht, wird er als Lehrer von Liebe und Einheit kommen; und Erneuerung durch Liebe, die sich auf alles ergiesst, wird der Grundton sein, den er anschlagen wird. Während er sich hauptsächlich auf der Astralebene betätigen wird, wird das auf der physischen Ebene, in jeder grösseren Stadt und in jedem Land, die Bildung von aktiven Gruppen zur Folge haben, die sich tatkräftig für Einheit, Zusammenarbeit und Brüderlichkeit auf jedem Lebensgebiete - wie Wirtschaft, Religion, Sozialpolitik und Wissenschaft einsetzen werden.

Diese Gruppen werden Erfolge erzielen, die heute wegen der Zurückhaltung der buddhischen Kraft unmöglich wären; aber später wird diese Kraft durch Vermittlung des Grossen Herrn auf Erden ausgelöst werden und als ein Aspekt des Logos und als Brennpunkt für das Bewusstsein und die Energie des Buddha wirksam sein.

Diese bevorstehende Möglichkeit wird in diesem Jahrhundert bei der jährlichen Wiederkehr des Wesakfestes im Sinn behalten. Okkulte Schüler würden die Ziele der okkulten Hierarchie fördern, wenn sie sich zur Zeit dieses Festes in ähnlicher Weise zusammenfänden, um dadurch Gedankenströmungen in Gang zu bringen, die im okkulten Sinn des Wortes grossen «Anklang» finden werden.

Ein Anzeichen für das Herannahen dieses Ereignisses wird in den nächsten fünfundzwanzig Jahren die Tendenz sein, gegen Kriminalität, Sowjetismus und den extremen Radikalismus anzukämpfen, die jetzt von gewissen Mächten zur Erreichung von Zielen benutzt werden, die den Plänen des Herrn zuwiderlaufen. Die Epoche des Friedens wird dadurch eingeleitet werden, dass sich auf Erden die Kräfte sammeln, die sich für Aufbau und Entwicklung einsetzen, und dass sich in jedem Land bewusst Gruppen zusammenschliessen, die das Prinzip der Bruderschaft verkörpern (soweit ihre [756] Vision dazu ausreicht). Man sollte auf die Zeiten der Zeit achten und sich nicht von der unmittelbaren Zukunft entmutigen lassen. Das Erscheinen des Grossen Herrn auf der Astralebene (ganz gleich, ob darauf seine physische Inkarnation folgt oder nicht) wird zeitlich mit einem bestimmten Wesakfest zusammenfallen, bei dem der Buddha ein (nur Eingeweihten siebenten Grades bekanntes) Mantram anstimmen wird; dadurch wird er eine Kraft auslösen, die seinen grossen Bruder zur Erfüllung seiner Mission befähigen wird. Deshalb ist es erwünscht, dass das Wesakfest und dessen wahre Bedeutung auch im Westen mehr und mehr Anerkennung findet; die Gelegenheit dazu steht all denen offen, die sich auf diese Kraft einzuschalten gewillt sind, um sich von ihr beleben zu lassen und folglich für den Dienst bereit zu sein. In diesem Sinn werden auch die Kinder von heute ihren Einfluss geltend machen, von denen viele Chelas und einige Eingeweihte sind. Sie sind in diese Welt gekommen, um den Weg für das Kommen des Herrn zu bereiten.

Wenn die Stunde schlägt (fünf Jahre vor dem Tag seiner Herniederkunft), wird ihr Dienst sich zu voller Blüte entwickelt und sie werden ihre Aufgabe erkannt haben, auch wenn sie sich vielleicht nicht dessen bewusst sind, was die Zukunft im Schosse hält.

Wenn die Stunde gekommen ist, werden viele Fälle von Überschattung offenbar werden (von denen es schon heute einige wenige gibt), und sie werden in dreifacher Weise zum Ausdruck kommen. In allen Ländern, im Orient wie im Okzident, werden vorbereitete Jünger und hochentwickelte Männer und Frauen im geplanten Sinn am Werk sein, die prominente Stellungen einnehmen und folglich in der Lage sein werden, viele Menschen zu erreichen; ihre Körper werden auch rein genug sein, um eine Überschattung zu gestatten. Sie wird nur bei denen möglich sein, die sich seit ihrer Kindheit der Sache gewidmet haben, die ihr Leben lang Diener der Rasse gewesen sind oder die sich in früheren Leben ein karmisches Anrecht erworben haben. Diese dreifache Überschattung wird sich in folgender Weise äussern:

Erstens. Als Beeindruckung des physischen Gehirnes eines Mannes oder einer Frau mit Gedanken, Arbeitsplänen, Idealen und [757] Absichten, die (obwohl sie vom Avatar herrühren) der Betreffende als seine eigenen Ideen usw. ansehen wird; er wird sie dann in die Tat umsetzen und dabei, ohne es zu wissen, von der einströmenden Kraft unterstützt werden. Dies ist buchstäblich eine Art von höherer mentaler Telepathie, die sich auf physischem Gebiet auswirkt.

Zweitens. Als Überschattung des Chelas während seiner Tätigkeit (als Redner, Schriftsteller oder Lehrer), und als geistige Erleuchtung für den geplanten Dienst. Er wird sich dessen bewusst sein, auch wenn er es sich vielleicht nicht zu erklären vermag, und er wird mehr und mehr bestrebt sein, sich in den Dienst der Sache zu stellen und er wird sich mit äusserster Selbstverleugnung ganz von der Inspiration seines Herrn leiten lassen. Das geschieht auf dem Weg über das Ego des betreffenden Chela, und die Kraft strömt durch sein permanentes Astralatom; das ist erst dann möglich, wenn das fünfte Lotosblatt entfaltet ist.

Drittens. Bei der dritten Überschattungsmethode ist die bewusste Mitarbeit des Chelas erforderlich. In diesem Fall wird er (in voller Kenntnis der Gesetze seines Daseins und seines Wesens) sich selbst hingeben und aus seinem physischen Körper heraustreten, um ihn dem Grossen Herrn oder einem seiner Meister zum Gebrauch zu überlassen. Das ist nur im Fall eines Chelas möglich, der alle drei niederen Körper zur Gleichschaltung gebracht hat; dazu ist die Entfaltung des sechsten Lotosblattes Bedingung. Durch einen bewussten Willensakt gibt er seinen Körper auf und tritt eine bestimmte Zeit lang auf die Seite.

Dies werden hauptsächlich die Überschattungsmethoden sein, die der Grosse Herr und seine Meister gegen Ende des Jahrhunderts anwenden werden; zu diesem Zweck senden sie in allen Ländern Jünger zur Inkarnation, denen Gelegenheit geboten wird, die Nöte der Menschheit zu erleichtern. Daraus erhellt sich die Notwendigkeit, Männer und Frauen nach wissenschaftlichen Methoden zur Anerkennung des höheren Psychismus, wahrer Inspiration und medialer Vermittlung auszubilden. In fünfzig Jahren wird die Nachfrage nach wahren Psychikern und bewussten Medien (wie z.B. H. P. B.) sehr gross sein, wenn des Meisters Pläne in Erfüllung gehen sollen; und es [758] muss eine solche Bewegung eingeleitet werden, als Vorbereitung für das Kommen dessen, auf den alle Völker warten. An diesem Werk können viele Anteil nehmen, sofern sie die notwendige Ausdauer beweisen.