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ABSCHNITT F - DAS GESETZ DER ÖKONOMIE

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ABSCHNITT F - DAS GESETZ [214] DER ÖKONOMIE

I. Seine Einwirkung auf die Materie

1. Atomtrennung.

2. Atomverteilung.

3. Schwingungsrhythmus.

4. Verschiedenartigkeit.

5. Inhärente Rotationstendenz.

II. Seine Untergesetze

1. Das Gesetz der Schwingung.

2. Das Gesetz der Anpassung.

3. Das Gesetz der Abstossung.

4. Das Gesetz der Reibung.

I. Seine Einwirkung auf die Materie

Dieses Gesetz ist bestimmend für den materiellen Aspekt der Manifestation und kennzeichnet das Wirken des dritten Logos und der Wesenheiten, welche die Verkörperung seines Willens und die ausführenden Organe seiner Absichten sind. Jede der drei grossen kosmischen Wesenheiten, die als die drei Logoi Gestalt annehmen, zeichnet sich durch besondere Methoden der Betätigung aus, die man wie folgt beschreiben könnte:

Der dritte Aspekt oder der Brahmaaspekt der Betätigungen dieser Wesenheiten, die seine Ausdrucksformen sind, kennzeichnet sich durch jene Verteilungsmethode der Materie, die wir das Gesetz der Ökonomie nennen. Es ist das Gesetz, das die Zerstreuung der Atome der Materie regelt, ferner ihre Absonderung voneinander, ihre weit ausgedehnte Verteilung, ihren Schwingungsrhythmus, ihre Verschiedenartigkeit und Qualität und inhärente [215] Rotationstendenz. Dieses Gesetz der Ökonomie veranlasst die Materie, stets der Linie des geringsten Widerstands zu folgen, und bildet die Grundlage für die Trennungstendenz atomarer Materie. Es beherrscht die Materie, den Gegenpol des Geistes.

Der zweite Aspekt, der Aufbau- oder Vishnuaspekt, untersteht dem Gesetz der Anziehung; die Aktivitäten der diesen Aspekt verkörpernden Wesenheiten richten sich auf das Heranziehen von Materie zum Geist, und auf die stufenweise Annäherung der beiden Pole. Das führt zu Kohäsion, zur Schaffung von Atom-Ansammlungen in verschiedenen Verbänden, und diese Anziehung wird durch die Anziehungskraft des Geistes selbst bewerkstelligt. Die Folge davon ist:

1. Zusammenschluss,

2. Formgestaltung,

3. Anpassung der Form an eine Schwingung,

4. Relative Gleichartigkeit der Gruppeneinheit,

5. Zyklische Spiralbewegung.

Die Linie des geringsten Widerstands gilt für diesen Aspekt nicht als Gesetz. Die Anziehungskraft des Geistes in der Formgestaltung und in der Anpassung der Form an die bestehende Notwendigkeit ist das Geheimnis des Leidens und Widerstands in der Welt; Leiden entsteht nur durch Widerstand und ist eine notwendige Phase des Evolutionsvorganges. Dieses Anziehungsgesetz ist das Gesetz, das den Geist, den Gegenpol der Materie, beherrscht.

Der erste Aspekt oder der Wille zum Dasein untersteht dem Gesetz der Synthese; und die Aktivitäten der ihn verkörpernden kosmischen Wesenheiten werden vom Gesetz der erzwungenen Einheit und wesentlichen Gleichartigkeit beherrscht. Es ist das Gesetz, welches am Ende in Kraft tritt, wenn Geist und Materie sich zu verschmelzen und aneinander anzupassen beginnen; es regelt die schliessliche Synthese zwischen Selbst und Selbst, und am Ende mit dem Allselbst, und auch die Synthese zwischen Essenz und Essenz, im Gegensatz zu der zwischen Materie und Geist. Die Folge davon ist:

1. Abstraktion [216] (Zurückziehung),

2. Geistige Befreiung,

3. Zerstörung der Form durch Zurückziehung des Geistes (des Zerstörer-Aspekts),

4. Absolute Gleichartigkeit und absolute wesentliche Einheit,

5. Fortschreitende Vorwärtsbewegung.

So wird die wundersame Synthese ersichtlich, die sich aus dem evolutionären Walten dieser drei kosmischen Gesetze ergibt, - von denen jedes die besondere Wirkungsart gewisser kosmischer Wesenheiten oder Existenzen in sich verkörpert. Die beiden letzten werden an gebührender Stelle zur Sprache kommen; im Augenblick beschränken wir uns auf das Gesetz der Materie, das Ökonomiegesetz.

Dieses Gesetz bildet den Hintergrund zu dem, was religiöse Schriftsteller irrtümlich den «Sündenfall» genannt haben, womit aber in Wirklichkeit der Involutionsvorgang im kosmischen Sinn gemeint ist. Er führte zu einer siebenfachen Absonderung innerhalb der Materie des Systems. So, wie das Gesetz der Anziehung zur siebenfachen psychischen Absonderung der Söhne des Denkens geführt hat, und so, wie das Gesetz der Synthese die siebenfache Vollendung derselben Manasaputras bewirkt, genauso ergibt sich auch ein interessanter Zusammenhang zwischen:

Den sieben Ebenen oder den sieben Abstufungen der Materie, den sieben Himmlischen Menschen, den sieben Göttlichen Manasaputras, oder den sieben Arten von Liebe-Weisheit, den sieben Qualitäten der Weisheit, die von den sieben kosmischen Wesenheiten, den Kumaras, mit Hilfe des durch Materie errungenen Wissens hervorgebracht werden.

Dieses Ökonomiegesetz hat mehrere Untergesetze, die seine Einwirkungen auf die verschiedenen Abstufungen der Materie bestimmen. Wie bereits erwähnt, ist dies das Gesetz, das durch die vom Logos angestimmten Töne in Kraft gesetzt wird. Das Heilige Wort, oder der vom Schöpfer angestimmte Ton, besteht in verschiedenen Formen, und obwohl es in Wirklichkeit nur ein einziges Wort ist, hat es mehrere Silben. Diese Silben bilden zusammen einen kosmischen Ausdruck; voneinander getrennt bilden sie bestimmte Machtworte, die verschiedene Wirkungen hervorrufen [*C92].

Das grosse [217] Wort, das einhundert Brahmajahre lang ertönt oder ein ganzes Sonnensystem durchhallt, ist der heilige Laut des AUM. Gesondert und in Zeit und Raum gehört, steht jeder der drei mystischen Buchstaben für den Anfangsbuchstaben eines unterstützenden Ausdrucks, der aus verschiedenen Lauten besteht. Ein Buchstabe, auf den vier Laute folgen, macht die Brahmaschwingung oder -Note aus, d.h. den in der Materie vorherrschenden Intelligenzaspekt. Daraus ergibt sich das Mysterium, das im [218] Fünfeck, im fünften Denkprinzip und in den fünf Ebenen menschlicher Evolution liegt. Wenn diese fünf Buchstaben in der richtigen Tonlage angestimmt werden, liefern sie den Schlüssel zum wahren inneren Wesen der Materie und auch zu deren Beherrschung - welch letztere auf der richtigen Auslegung des Ökonomiegesetzes beruht.

Ein weiterer Ausdruck, der in diesem Fall aus sieben Buchstaben besteht, d.h. aus je einem für jeden der sieben Himmlischen Menschen, verkörpert den Laut oder die Note des Vishnuaspektes, des zweiten logoischen oder formgestaltenden Aspekts. Je nachdem ob er richtig oder nur teilweise angestimmt wird und demnach vollkommen oder unvollkommen ertönt, so werden die Formen zusammengefügt und angepasst. Das Gesetz der Anziehung findet in der Handhabung der Materie und deren Verschweissung zu Formen Ausdruck, die zum Gebrauch des Geistes dienen.

Dann gesellt sich ein drittes Wort zu den beiden anderen, das den logoischen Gesamtausdruck vervollständigt und zur Vollendung führt. Es ist ein Wort aus neun Buchstaben, das demnach die einundzwanzig Laute (5+7+9) dieses Sonnensystems ausmacht. Die letzten neun Töne führen zu geistiger Synthese und zur Absonderung des Geistes von der Form. Eine Entsprechung dazu findet sich in den neun Einweihungen, von denen jede eine vollkommenere Einswerdung des Selbstes mit dem Allselbst, und weitere Befreiung von den Fesseln der Materie bewirkt.

Wenn der Gehörsinn auf allen Ebenen vervollkommnet ist (was durch richtiges Verstehen des Ökonomiegesetzes erreicht wird), dann wird man diese drei grossen Worte oder Ausdrücke wissen. Der Wissende wird sie in seiner eigenen, genau richtigen Tonlage aussprechen und auf diese Weise seinen eigenen Ton mit dem gesamten Vibrations-Volumen verschmelzen; dadurch wird er plötzlich seine Wesensgleichheit mit denen erkennen, welche die Worte aussprechen. Wenn der Ton der Materie oder Brahmas auf allen Ebenen in seinen Ohren hallt, wird er alle Formen als Illusion erkennen und dadurch frei werden, dass er sich als allgegenwärtig erkennt. Wenn der Ton Vishnus in ihm widerhallt, erkennt er sich als vollendete Weisheit, und er unterscheidet die Note seines Wesens [219] (oder diejenige des Himmlischen Menschen, in dessen Körper er Platz findet) von den Gruppennoten; er erkennt sich als allwissend. Wenn der Ton des ersten oder Mahadeva-Aspekts den beiden anderen folgt, erkennt er sich als reinen Geist; und bei Vollendung des Akkordes verschmilzt er mit dem Selbst oder mit der Quelle seines Ursprunges. Das Denken ist nicht mehr, Materie ist nicht mehr, und nichts bleibt übrig als das im Ozean der Selbste aufgegangene Selbst. Auf jeder Stufe relativer Errungenschaft tritt eines der Gesetze in Kraft - zuerst das Gesetz der Materie, dann das Gesetz der Gruppen, und schliesslich folgt das Gesetz des Geistes und der Befreiung.

II. Die Untergesetze

Die dem Ökonomiegesetz untergeordneten Gesetze sind vier an der Zahl, und sie betreffen die niedere Quaterne:

1. Das Gesetz der Schwingung, das den Grundton oder das Schwingungsmass der Materie auf jeder einzelnen Ebene bestimmt. Durch Kenntnis dieses Gesetzes lässt sich die Materie irgendeiner Ebene in ihren sieben Unterteilungen beherrschen.

2. Das Gesetz der Anpassung ist das Gesetz, welches die Kreisbewegung irgendeines Atoms auf jeder Ebene und Unterebene bestimmt.

3. Das Gesetz der Abstossung reguliert das Verhältnis der Atome untereinander, was Nicht-Gebundensein und vollkommenes Freisein voneinander zur Folge hat; ausserdem lässt es die Atome in einem bestimmten Abstand von Sphären mit entgegengesetzter Polarität kreisen.

4. Das Gesetz der Reibung bestimmt die Hitze und Strahlung eines Atoms sowie die Wirkung dieser Strahlung auf irgendein anderes Atom.

Jedes Atom der Materie kann in viererlei Hinsicht betrachtet werden und wird vom einen oder anderen oder auch von allen vieren der oben genannten Gesetze beherrscht.

a. Ein Atom hat eine bestimmte Schwingungsfrequenz.

b. Es kreist mit einer bestimmten Geschwindigkeit.

c. Es steht [220] zu den Atomen seiner Umgebung im Verhältnis von Wirkung und Gegenwirkung.

d. Es trägt seinen Anteil zur allgemeinen Hitze des atomaren Systems bei, dem es gerade angehört.

Diese allgemeinen, für atomare Körper gültigen Regeln lassen sich nicht nur auf die Atome des physischen Körpers ausdehnen, sondern auch auf alle sphärenförmigen Körper innerhalb des Systems, ja sogar auf das System selbst, wenn man es als kosmisches Atom betrachtet.

Das winzige Atom der physischen Ebene, eine Ebene selbst, ein Planet und ein Sonnensystem - sie alle entwickeln sich nach den gleichen Regeln, und alle unterstehen dem Gesetz der Ökonomie in einem seiner vier Aspekte.

Zum Schluss liesse sich noch sagen, dass dies ein Gesetz ist, das Eingeweihte beherrschen müssen, ehe sie Befreiung erlangen können. Sie müssen lernen, Materie zu handhaben und nach diesem Gesetz mit Energie oder Kraft umzugehen; sie müssen Materie und Energie benutzen, um die Befreiung des Geistes zu erwirken und die Absichten des Logos im Evolutionsprozess zu verwirklichen.