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I. Gedankenformen - Teil 3

Das Prinzip der Veränderlichkeit (Mutation). Am Ende obiger Mitteilungen über die verschiedenen Gesetze angelangt ist es notwendig, dass wir alle die ausserordentliche Gefahr erkennen, die darin besteht, dass wir diese Dinge dogmatisch auffassen und dabei Gefahr laufen, starre und unabänderliche Regeln festzulegen. Vieles muss unerklärt und unberührt bleiben, und vieles wird auch nur dazu beitragen, neue Fragen in unserem Denken zu erwecken. Volles Verständnis ist noch nicht möglich. Solange wir noch nicht das vierdimensionale Sehvermögen besitzen, können wir bestenfalls eine Ahnung oder einen kurzen Einblick in die Kompliziertheit und Verwobenheit innerhalb des Systems erhalten. Es ist für uns nicht leicht, uns mehr als eine rein mentale Vorstellung von der Tatsache zu machen, dass die Strahlen, Grundpläne, Planeten, Ketten, Runden, Rassen und Gesetze eine Einheit bilden; vom Gesichtswinkel menschlicher Vision aus ergibt sich eine unbeschreibliche Verwirrung, und der Schlüssel zu ihrer Lösung scheint so verborgen zu sein, dass er nutzlos erscheint; vom logoischen Gesichtswinkel aus betrachtet bewegt sich jedoch das Ganze im Einklang [598] und mit geometrischer Genauigkeit. Um die Kompliziertheit der Anordnung noch mehr ins Bewusstsein zu bringen, möchte ich an dieser Stelle klarmachen, dass die Strahlen ihrerseits zirkulieren, und dass das karmische Gesetz ihr Ineinandergreifen regelt. Der erste Strahl z.B. mag um einen Grundplan herumkreisen (wenn er der vorherrschende Strahl dieses Grundplanes ist), während sein erster Unterstrahl in einer Kette, sein zweiter in einer Runde, sein dritter in einer Weltperiode, sein vierter in einer Stammrasse, sein fünfter in einer Unterrasse und sein sechster in einer Zweigrasse zur Wirksamkeit kommt. Ich erwähne das nur zur Erläuterung, aber nicht als eine Tatsache in der gegenwärtigen Manifestation. So können wir uns einen Begriff von dem ungeheuren Ausmass des Vorgangs und von seiner wundersamen Schönheit machen. Wir, die wir bloss auf einem bestimmten Strahl hindurcheilen, können uns unmöglich diese Schönheit irgendwie vorstellen oder sie begreifen; aber denen, die auf höheren Stufen stehen und mit einem weiteren Gesichtskreis begabt sind, ist die unbeschreibliche Schönheit der Planung und Anordnung offenbar.

Die Zusammenhänge sind für uns deshalb so kompliziert, weil wir noch nicht einmal das Prinzip verstehen, das dieser Veränderlichkeit zugrunde liegt. Selbst das höchstentwickelte menschliche Denkvermögen in den drei Welten kann bestenfalls dieses Prinzip nur erahnen und ihm näherkommen. Unter Veränderlichkeit verstehe ich die Tatsache, dass das Wechselspiel der Kräfte, welche die doppelte Synthese von Geist und Materie ausmachen, mit stetem Wandel und Wechsel, mit endlosem Verflechten und Ineinandergreifen, und mit unaufhörlicher Ebbe und Flut verbunden ist. Von dem uns nächstliegenden Standpunkt, nämlich vom Standpunkt des Zeitlichen aus gesehen, lösen sich die einzelnen Strahlen und Ebenen in bezug auf ihre relative Wichtigkeit fortwährend untereinander ab. Wir können aber überzeugt sein, dass alle Aktivitäten des Logos innerhalb seines Systems von einem grundlegenden Prinzip geleitet werden; und wenn wir uns bemühen, das Grundprinzip zu entdecken, auf dem unsere mikrokosmischen Leben beruhen, können wir vielleicht auch einige Aspekte dieses inhärenten logoischen Prinzips ausfindig machen. Damit eröffnet sich unserer Betrachtung ein weites Gesichtsfeld, und obwohl es die [599] Vielschichtigkeit des Themas unterstreicht, beweist es andererseits auch die göttliche Erhabenheit des Planes mit seinen grossartigen Verzweigungen. Die vierte Runde ist deshalb eine Hauptrunde, weil sich darin zweierlei ereignete: der Funke des Denkvermögens wurde eingepflanzt, und es wurde die Tür geöffnet, die vom Tier- zum Menschenreich führt; später öffnete sich noch eine weitere Tür zum Pfad vom menschlichen zum geistigen Naturreich; und darin liegt wiederum ein doppelter Grund für die Wichtigkeit dieser Runde. Die fünfte ist deshalb eine Hauptrunde, weil sie die Evolutionsstufe kennzeichnet, auf der diejenigen, die das Ziel erreichen werden, von denen, die es nicht zu erreichen vermögen, in zwei scharf abgesonderte Gruppen getrennt werden; die siebente ist deshalb eine Hauptrunde, weil es darin zur Verschmelzung der Menschen- und der Deva-Evolution kommen wird.

Die hauptsächlichen Stammrassen werden nach dem Gesetz der Entsprechung ausgewählt. In der dritten Stammrasse erfolgte die dritte Ausgiessung, die Verschmelzung und Fühlungnahme zwischen der Geistigen Triade und der Niederen Quaterne. Die fünfte Stammrasse kennzeichnet die Stufe, auf der höheres und niederes Manas einander nahekommen und wo das konkrete Denkvermögen, das in dieser Runde den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht, der von oben her einströmenden Intuition Platz macht. Hierin ergibt sich wiederum ein doppelter Grund. Die siebente Stammrasse weist wiederum eine doppelte Errungenschaft auf, nämlich werktätige Liebe, die Grundlage für das dritte System des Willens oder der Macht.

Die drei Hauptstrahlen, die schon an sich zweifältig sind, erklären sich allein dadurch zur Genüge. Sie sind zurzeit das Ausdrucksmittel der drei Aspekte und manifestieren sich unter der Leitung ihrer betreffenden Logoi, welche die Weltangelegenheiten mit Hilfe von drei Abteilungen regeln, an deren Spitze auf unserem Planeten der Lord Maitreya, der Manu und der Mahachohan stehen. Die drei Hauptebenen beweisen ihre einzigartige Bedeutung ohne weiteres dadurch, dass die zweite Ebene die Heimat der Monaden der Liebe, die fünfte der Aufenthaltsort ihrer Abbilder, der sich reinkarnierenden Egos, und die physische Ebene das [600] Ausdrucksmittel des Geisteslebens auf der Ebene seiner grössten Verdichtung ist.

Dieses Prinzip der Veränderlichkeit zeigt sich nach dem Gesetz der Entsprechungen in allen Bereichen; und man kann in bezug auf das System und dessen Bestandteile gewisse Sachverhalte feststellen, die sich als aufschlussreich erweisen werden, wenn wir dessen eingedenk bleiben, dass sie nur für die Gegenwart gültige Tatsachen darstellen. Das möchte ich wiederum an einem Beispiel erklären: wie man uns sagt, sind die drei Hauptstrahlen zur Zeit der erste, zweite und siebente. Aber später einmal werden die heutigen Hauptstrahlen vielleicht zu Nebenstrahlen werden und andere an ihre Stelle treten, wenn auch für das jetzige System der zweite Strahl (in seiner Eigenschaft als Strahl der Synthese) jederzeit die Hauptrolle beibehalten wird. Vielleicht können wir hierin einen Hinweis auf dieses grosse Prinzip entdecken, obwohl wir uns davor hüten müssen, daraus zu genaue Schlüsse zu ziehen. In diesem System werden stets die Doppelstrahlen - die negativ-positiven Strahlen, die männlich-weiblichen Strahlen - die Hauptstrahlen bleiben, da das jetzige ein Doppelsystem ist. Im System III werden diejenigen die Hauptstrahlen sein, die in dreifacher Weise zur Manifestation kommen.

Folgende Tabelle dürfte aufschlussreich sein, wenn man sie als relativ und nur für die Jetztzeit gültig betrachtet und ausserdem die Möglichkeit von Änderungen und Ablösungen offenhält:

7 Strahlen                           Hauptstrahlen             1-2-7                      Vier untergeordnete, im fünften zusammenfliessende Strahlen.

7 Prinzipien                        3 Hauptprinzipien                                      Monade, Ego und Persönlichkeit, die auf verschiedenen
                                                                                                                   Stufen die vier untergeordneten Prinzipien zur Synthese bringen.

7 Ketten                              Hauptketten                 1-4-7

7 Ebenen                            Hauptebenen               2-5-7

7 Manvantaras                  Hauptmanvantaras      3-4-7

7 Runden                            Hauptrunden                4-5-7

7 Stammrassen                 Hauptstammrassen     3-5-7

7 Unterrassen                   Hauptunterrassen         1-5-6

7 Einweihungen                Haupteinweihungen      1-4-5                      vom Standpunkt menschlicher Errungenschaft, und 1-5-7
                                                                                                                      von einem höheren Gesichtspunkt aus betrachtet.