Navigieren durch die Kaptitel von diesem Buch

3. Die Sonnenengel, die Agnishvattas - Teil 8

Die Fussnoten des Buches sind als Pdf integriert. Klicken Sie auf die Nummern, z.B.  (*C74] usw.

Man gruppiert sie auch je nach Hauptfarbe, Nebenfarbe, Schlüssel oder Ton, und eine andere Aufstellung ist rein numerisch. Für okkulte Schüler dürfte die Feststellung von Interesse sein, dass in [856] der Archivhalle in bezug auf die menschlichen Egos symbolische Aufzeichnungen geführt werden, in denen für jede Einheit folgende Tatsachen genau vermerkt werden:

Das lunare Protokoll. Es befasst sich mit allen niederen Trägern und Formen, die von den menschlichen Monaden benutzt werden und verzeichnet:

a. ihre Schwingungsfrequenz,

b. ihren Typus,

c. ihre Schlüsselzahl,

d. die besondere Gruppe von lunaren Herren, die sich mit diesen Körpern befassen,

e. die genaue Vorgeschichte der elementaren Lebewesen, welche diese Körper erbauen.

Diese Information benutzt der karmische Beamte, der bei jeder Inkarnation für die Beschaffung einer neuen Reihe von Trägern verantwortlich ist, um dadurch die Auswirkung von Karma zu unterstützen. Die Vorgeschichte der lunaren Körper ist in den permanenten Atomen aufgespeichert.

Das solare Protokoll. Es befasst sich mit dem etwas dauerhafteren egoischen Träger und zwar mit:

a. der Schwingungsfrequenz;

b. der Entfaltungsgeschichte der Lotosblätter;

c. der Geschichte der betreffenden Gruppe von Sonnenengeln, die mit der Formbildung des Lotos zu tun haben;

d. der Aktivität der Deva-Substanz, aus welcher der Lotos verfertigt wird;

e. Gruppenbeziehungen.

Diese Information wird sowohl von dem Meister benutzt, der für die Stimulierung und Weiterentwicklung irgend einer besonderen Reihe von Egos Verantwortung übernommen hat, als auch von fortgeschrittenen Egos, die bewusst mit ihrer Gruppe zusammenarbeiten.

Das Bewusstseins-Protokoll. Es betrifft die Art und Weise, wie die innewohnende Entität auf ihre Umgebung reagiert. Es befasst [857] sich mit dem Gebrauch, den der Wissende von seinem Wissen macht und ist in vieler Beziehung die eingehendste und umfangreichste aller Aufzeichnungen.

Diese Protokolle werden hauptsächlich vom Herrn der Welt und seinen Schülern benutzt, um den Zustand der planetarischen Zentren zu erkunden. Sie sind in der Weise eingerichtet, dass das gesamte Protokoll über eine Gruppe, so umfassend und ausgedehnt sie auch sein mag, auf sieben Seiten verzeichnet ist, von denen jede neunundvierzig Symbole enthält. Diese Seiten werden alle sieben Jahre einmal nachgeprüft und berichtigt, und zu diesem Zweck werden sie von dem Chohan, der für die betreffende Gruppe verantwortlich ist, durch einen Willensakt auf astrale Materie projiziert.

d. Die Lotosblätter und die ätherischen Zentren. Jetzt bleibt uns noch die Aufgabe, auf die enge Verbindung zwischen der Entfaltung der egoischen Lotosblätter und den ätherischen Zentren im Menschen hinzuweisen. Durch die Zentren wird der Zustrom von psychischer Energie ermöglicht. Die beiden folgenden Tatsachen verdienen sorgfältige Beachtung:

Erstens wird der ätherische Körper bekanntlich durch Prana mit Lebenskraft versorgt. Pranische Energie ist das Mittel zur Stimulierung tierischer Aktivität und der Entwicklung auf der physischen Ebene. Ihre Wirkung richtet sich hauptsächlich auf die Atome des physischen Körpers und beeinflusst dessen Substanz in dreifacher Weise:

a. Sie erhält die tierische Gesundheit des Körpers.

b. Sie erbaut und ersetzt durch ihre Energie- und Kraftströme das, was infolge täglichen Verbrauchs und Abnutzung im Körper erneuert werden muss.

c. Sie bietet dem Menschen das Mittel zum physischen Kontakt mit seinem Mitmenschen. Physischer Magnetismus hängt hauptsächlich, wenn auch nicht ausschliesslich, von Prana ab.

Die ätherischen Zentren sind Kraftstrudel, welche durch einen astralen Impuls, der durch die astralen Zentren vermittelt wird, in ätherischer Materie zustande kommen. Diese astralen Zentren sind [858] ihrerseits die Übermittler von noch höherer Energie, und deshalb ist es fachmännisch richtig, wenn man sagt, dass die ätherischen Zentren für den Menschen die Quelle seiner psychischen Energie darstellen und folglich von der Entfaltung der Lotosblätter beeinflusst werden. Jedes Lotosblatt ist seinerseits eine Art von Kraftzentrum, und die von ihm ausgehende Energie beeinflusst die ätherischen Zentren und erzeugt jede Art von wahrer psychischer Energie.

In den Frühstadien der Entwicklung macht sich die vom Ego ausgehende Energie nur in geringem Mass fühlbar. Der Mensch verfolgt den ihm bestimmten Pfad aufgrund von Tier- und Rasseninstinkt, und er darf ohne Gefahr der von seinen Gruppenzentren ausgehenden Stimulierung und dem gewöhnlichen, der Form und den früheren Lebenswellen anhaftenden Antrieb überlassen bleiben. Erst wenn er ein (im Vergleich zum Tiermenschen) verhältnismässig fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, strömt egoische oder psychische Kraft in einer solchen Weise durch seine Zentren, dass sie Folgeerscheinungen in seinem Bewusstsein zeitigt - deren er schliesslich in seinem physischen Gehirne in hohem Mass gewahr werden wird. Damit meine ich nicht den gewöhnlichen tierischen Psychismus, der sich unter den höheren Tieren und unter den Angehörigen gewisser postlemurischer Rassen beobachten lässt. Dies ist eine Bewusstseinsart, die den Atomen innewohnt und einen wesentlichen Bestandteil der «Weltseele» ausmacht. Sie ist unbewusst und unkontrollierbar und passt deshalb auch nicht in die heutige Lehre hinein. Was ich meine, ist vielmehr der bewusste Psychismus, der bei der fortgeschrittenen Menschheit, bei Jüngern und Eingeweihten aller Grade zum Ausdruck kommt. Diese Bewusstseinsart ist die Folge davon, dass egoische Energie durch die ätherischen Zentren (hauptsächlich durch fünf von ihnen) mit solcher Macht hereinströmt, dass das Bewusstsein des physischen Gehirns sie verspürt und ausserdem folgendes erkennt:

a. ihren Zweck,

b. ihre Methode,

c. die Wirkungen, die sie im niederen Selbst des betreffenden Menschen und bei anderen hervorruft, [859]

d. und dass der Mensch imstande ist, sie nach Belieben anzuwenden oder auch nicht. Sie steht unter Kontrolle.

Die Zentren, mit denen der okkulte Schüler zu tun hat, sind bekanntlich vier an der Zahl:

a. das Kopfzentrum,

b. das Herzzentrum,

c. das Kehlzentrum,

d. das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule.

Dies sind die einzigen, denen man Beachtung schenken sollte. Die Aufgabe besteht darin, die Kraft oder Energie aus den beiden niederen - der Wirbelsäule und dem Sonnengeflecht - in die beiden höheren zu übertragen. Es ist anzunehmen, dass der Schüler die Energie der Zeugungsorgane bereits in das Wunschzentrum, d.h. in das Sonnengeflecht übertragen hat oder wenigstens damit beschäftigt ist, um sie dann später noch höher bis ins Kehlzentrum zu bringen. Das Milzzentrum, der Träger des Prana, wird nach dem Evolutionsgesetz besonders entwickelt, und dessen Energie wird auf kein anderes Zentrum übertragen, sondern bewusst verteilt. Wenn seine Entsprechung im Kopfzentrum erwacht ist, wird es zum Organ der okkulten Heilkunst; durch dieses Zentrum saugt der Heiler (durch einen Willensakt) aus den Äthern Prana und Lebenskraft ein, die er dann durch einen erbarmungsvollen Heilungsakt wieder auf den zu heilenden Patienten ausatmet.

In bezug auf die ätherischen Zentren ist die Tatsache beachtlich, dass das Hauptkopfzentrum seiner Struktur nach zweifältig ist, denn es besteht aus einem Lotos mit sechsundneunzig Blättern zwischen den Augenbrauen, und einem zwölfblättrigen Lotos am Kopfscheitel, wo sechsundneunzig Blätter einen sekundären Wirbel bilden. Diese Zahlen haben eine tiefe Bedeutung. In jedem Fall ist die Zahl Zwölf anzutreffen, und darin zeigt sich eine ganz deutliche Beziehung zu den grundlegenden psychischen Lotosblumen auf egoischen Stufen. Zwölf mal acht weist in jedem Fall auf diese zwölf Blätter hin, während sich in der Zahl Acht die Idee der Dualität in folgender Weise ausdrückt:

a. Die vier [860] der Quaterne,

b. Die vier des egoischen aurischen Eies (die drei Aspekte und der Grenzring).

Beachtlich ist ausserdem, dass die Idee der zwölf im Zusammenhang mit den Zentren in dreien von ihnen zu finden ist, nämlich:

a. im höheren Kopfzentrum,

b. im sekundären Kopfzentrum,

c. im Herzzentrum.

Wenn der okkulte Schüler diesem Zustand auf den Grund geht und die Idee mit den drei Blätterreihen im zwölfblättrigen Lotos in Verbindung bringt, könnte er eine Erleuchtung erfahren. Mehr lässt sich darüber im jetzigen Stadium nicht sagen.

Erst wenn die ätherischen Zentren - die beiden Kopfzentren und das Herzzentrum - ihre zwölf Blätter ganz entfaltet haben und in voller Wirksamkeit sind, kommt auch im egoischen Lotos der innere Blätterkreis (der vierte oder innere Kreis) zur Entfaltung. Der tiefere Sinn der vier Kreise im egoischen Lotos und der acht Kreise von je zwölf Blättern in den ätherischen Lotosblumen auf der Mentalebene ist von grosser Bedeutung.

Die Zentren, mit denen es der Mensch auf seiner jetzigen Stufe zu tun hat, sind notwendigerweise fünf an der Zahl; das beruht auf folgenden Tatsachen, die man durchdenken muss, wenn man seine Zentren planmässig erwecken möchte und ohne Gefahr den Weg einer wahren psychischen Entfaltung verfolgen will:

die Tatsache, dass diese Energie, soweit der Mensch davon betroffen wird, von der fünften Ebene ausgeht;

die Tatsache, dass der Mensch nur mit Hilfe des fünften Prinzips bewusst an seiner eigenen Entfaltung zu arbeiten vermag;

die Tatsache, dass der Evolutionspfad für den Menschen ein fünffacher ist, da er die fünf Ebenen menschlicher Entfaltung umfasst, und dass er bezüglich des Egos in fünf Stadien zerfällt;

die Tatsache, dass das jetzige Sonnensystem zwar im Rahmen der egoischen Zyklen des Logos das zweite, d.h. sein zweiter egoischer Hauptzyklus ist, dass es aber von einem anderen [861] Standpunkt aus, d.h. im Sinn der geringeren Zyklen, das fünfte ist. Es entspricht der fünften Periode in der menschlichen Evolution, in welcher der Mensch den Pfad betritt. Der Logos befindet sich jetzt auf dem kosmischen Pfad;

die Tatsache, dass die fünfte Spirillae im Begriff des Erwachens steht. Dieses Erwachen muss erfolgt sein, ehe der Energieaustausch zwischen dem egoischen Lotos und den ätherischen Zentren so stark wird, dass er das physische Gehirn des Menschen zum Erwachen bringt und ihn der inneren Strömungen gewahr werden lässt. Dazu kommt es gewöhnlich, sobald das fünfte Lotosblatt organisiert ist.

Diese ganze Frage lässt sich auch im grösseren Rahmen vom Standpunkt der fünf Kumaras aus betrachten. Bekanntlich bildet die Gesamtheit der ätherischen Zentren irgendeiner Gruppe von Menschen die Kraftzentren oder winzigen «Energie-Einheiten» in den grösseren Blättern ihres Gruppenzentrums. Diese bilden ihrerseits Blätter in einem bestimmten planetarischen Zentrum, und das Aggregat dieser Blätter bildet dann jene grösseren Energiezentren, die wir als «planetarische Zentren» bezeichnen. Letztere bilden wiederum Kraftzentren für den Logos.

Das hiermit verbundene Geheimnis ist jedoch so tiefgründig, dass der okkulte Schüler auf Abwege gerät, wenn er sich nicht vor einer zu mathematischen und materiellen Auffassung hütet. Die ätherischen Zentren des Menschen befinden sich nicht auf der gleichen Ebene, wie die ätherischen Zentren eines planetarischen Logos. Seine Zentren sind auf der Ebene des vierten kosmischen Äthers, d.h. auf der buddhischen Ebene des Systems, und erst wenn ein Mensch die letzte Einweihung durchgemacht hat, wird seine Energie mit der des planetarischen Zentrums auf dessen eigener Ebene vereinigt. Die ätherischen Zentren des planetarischen Logos sind Übermittler und Umwandler von Kraft, und sie stehen im gleichen Verhältnis zu ihm, wie die physischen Zentren zu einem menschlichen Wesen. Alle dichten physischen Zentren, wie z.B. der Mund, sind Übermittler von irgendeiner Art von Energie, die im menschlichen Gehirn oder Willen entspringt.

Die Begriffe [862] Kraft, Kraftübermittlung und die Wirkungen befreiter Kraft auf den höheren Ebenen richtig zu verstehen, ist das Geheimnis okkulten Wissens. Kraft oder Energie strömt vom Ego her ein. Sie kommt durch die ätherischen Zentren zur Auswirkung und erzeugt auf den drei Ebenen Wirkungen, die je nach dem Alter der Seele verschieden sind. Aus Mangel an Gleichschaltung erreicht diese egoische Kraft das physische Gehirn noch nicht in dem Mass, in dem es später der Fall sein wird, sie erreicht aber die astralen Zentren ganz bestimmt, und darum ist sie häufig der Grund für den Mangel an Gefühlsbeherrschung, der sich überall beobachten lässt. Die astrale Substanz ist bis jetzt nur ungenügend organisiert, und wenn sie von egoischer Energie erregt wird, gerät sie in heftige Bewegung. Zwei entgegengesetzte Kraftströme wirken auf die astrale Substanz ein: erstens der egoische Strom, und zweitens jene Schwingung, die seit grauer Vorzeit auf der physischen Ebene besteht, in der Substanz selbst latent vorhanden und das Ergebnis eines früheren Sonnensystems ist. Dadurch kommt die heftige Wirkung und Gegenwirkung zustande, die sich in jedem Leben beobachten lässt.

Es ist nicht möglich, weitere Mitteilungen über die Entfaltung der Lotosblätter und ihren Zusammenhang mit den ätherischen Zentren zu machen. Es sind jedoch drei praktische Winke erlaubt, die bei gebührendem Nachdenken denen, die dazu reif sind, Erleuchtung bringen dürften.

Der erste Wink ist der, dass die ätherischen Zentren im vierdimensionalen Sinn aktiv werden (oder Räder bilden, die sich um sich selbst drehen), sobald der Aspirant gewisse Vorbedingungen erfüllt hat.

Er muss sich um die Entfaltung des fünften und sechsten Lotosblattes, d.h. der beiden letzten Blätter im zweiten Ring, bemühen und im Rahmen seiner dreifältigen, niederen Natur zwei Ziele verfolgen:

a. Er muss seine [863] drei Körper derart gleichschalten, dass eine direkte Verbindung zwischen dem Ego und dem physischen Gehirn entsteht.

b. Er muss sich bemühen, eine Stabilisierung des Astralkörpers und des Denkvermögens zu erreichen und jenes emotionale Gleichgewicht zu erlangen, das durch bewusste «Ausbalancierung der Kräfte» zustande kommt.

Er muss die Gesetze der Umwandlung studieren und sich mit jener göttlichen Alchimie beschäftigen, deren Kenntnis ihm zeigen wird, wie er die niedere Kraft in die höhere umwandeln, wie er sein Bewusstsein in die höheren Träger übertragen und Energieströme derart handhaben kann, dass eine Umwandlung seines eigenen Wesens die Folge ist. Dann wird er zu einem Lichtschacht werden, durch den das Licht des Egos und die Erleuchtung des Buddhi-Prinzips hindurchströmen kann, um die Erlösung der Menschenrasse zu fördern und denen, die im Dunkeln straucheln, den Weg zu erhellen. Er muss die Gesetze der Radioaktivität in seinem eigenen Leben auf der physischen Ebene zum Ausdruck bringen. Sein Leben muss allmählich auszustrahlen und eine magnetische Wirkung auf andere auszuüben beginnen. Damit will ich sagen, dass er anfangen wird, das zu beeinflussen, was in anderen eingekerkert ist, denn er wird - durch seine eigenen, mächtigen Schwingungen - das verborgene Zentrum in jedem einzelnen erreichen. Ich meine damit nicht die rein physische oder magnetische Wirkung, die viele durchaus unentwickelte Seelen auf andere ausüben. Vielmehr beziehe ich mich auf jene geistige Ausstrahlung, auf die nur diejenigen bewusst reagieren können, die selbst das geistige Zentrum im Innern des Herzens zu erkennen beginnen. Auf dieser Stufe wird im Menschen die Fähigkeit erkennbar, im okkulten Sinn «von Herz zu Herz» zu sprechen. Er entwickelt sich zu einem Erreger des Herzzentrums in seinem Bruder und entfacht in ihm das Bedürfnis, sich zugunsten anderer zu betätigen.

Der zweite Wink: In dem Mass, in dem der Aspirant immer radioaktiver wird und die Energie des inneren Gottes mehr und mehr durch die niedere Persönlichkeit zum Ausdruck kommt, werden seine «Hitzestrahlen» so mächtig, dass sie sowohl in der betreffenden Person als auch auf deren Umgebung ganz bestimmte Wirkungen hervorrufen, von denen ich einige wie folgt aufzählen möchte:

Das ätherische [864] Gewebe, welches das niedere physische Gehirnbewusstsein von der Astralebene abtrennt, beginnt einen langwierigen Zerstörungsprozess durchzumachen, und es zeigen sich die ersten «Risse» in diesem Gewebe. Durch diese wird der Schüler erstmalig der inneren Ebenen gewahr, das Bewusstsein seines physischen Gehirnes erfasst allmählich die inneren Vorgänge, und er kann (wenn er Jünger ist) mit seinem Ego und (durch Vermittlung des Egos) mit seinem Guru [*C74] den Kontakt herstellen. Damit erreicht er eine sehr wichtige Entwicklungsstufe.

Das höhere Kopfzentrum wird immer wirksamer und entwickelt die Fähigkeit, von den höheren Ebenen Blitze der Erleuchtung zu empfangen. Das kommt im Anfang nur hin und wieder einmal vor, ereignet sich aber immer häufiger in dem Mass, in dem die «Risse» im Lauf der Jahre immer zahlreicher werden.

Die verschiedenen Dreiecke erfahren Belebung und verstärken in der vorgeschriebenen geometrischen Reihenfolge ihre Aktivität, während das Zentrum zwischen den Schulterblättern, der Treffpunkt bestimmter Feuer, sich ebenfalls zu rühren beginnt. Das kennzeichnet eine bestimmte Stufe im Verlauf der Übertragung der Feuer auf die höheren Zentren. Diese Periode, in der die Hitze oder Energie der niederen Zentren auf die höheren übertragen wird, lässt sich ungefähr in zwei Abschnitte einteilen. Im ersten werden die Zentren der unteren Körperhälfte (die Zentren unterhalb des Zwerchfelles) in die Zentren des oberen Rumpfes übertragen. Diese Zentren im Rumpf sind drei an der Zahl, nämlich das Herzzentrum, das Kehlzentrum und das Zentrum zwischen den Schulterblättern. Dabei ist zu beachten, dass das Kehlzentrum im unteren Teile der Kehle sitzt, und deshalb eigentlich zum Rumpf, und nicht zum Kopf gehört. Ausserdem ist zu erwähnen, dass das Zentrum zwischen den Schulterblättern kein «heiliges» Zentrum ist, sondern nur vorübergehende Dauer hat und vom Aspiranten selbst während des Übertragungsprozesses erschaffen wird.

Im zweiten [865] Abschnitt dieser Periode wird die Energie der sechs niederen Zentren, nämlich die des:

a. Kehlzentrums,

b. Herzzentrums,

c. Sonnengeflechtzentrum,

d. Milzzentrums,

e. Zentrums der Fortpflanzungsorgane, und des

f. Zentrums an der Basis der Wirbelsäule

in gebührender Reihenfolge je nach dem Strahl und Unterstrahl des betreffenden Menschen - in die entsprechenden Gegenstücke innerhalb des Kopfzentrums übertragen. Diese sieben Kopfzentren sind im Mikrokosmos das Abbild jener «im Himmel vorbereiteten Wohnungen», welche die siebenfältige Energie der Monade empfangen. Sie sind die von der niederen Energie zum Empfang der «höheren psychischen oder Seelenenergie» vorbereiteten Kammern.

Der letzte Wink, der möglich ist, liesse sich in den Worten zusammenfassen, dass der Aspirant [*C75] im Lauf seines Fortschrittes Gegensatzpaare ausbalanciert, sondern dass ihm dabei auch das Geheimnis des Herzens seines Bruders enthüllt wird. Er wird zu einer anerkannten Kraft in der Welt und man sieht in ihm einen Menschen, auf dessen Dienst man sich verlassen kann. Andere Menschen wenden sich an ihn, wenn sie auf seinem Spezialgebiet Hilfe und Beistand benötigen; und er beginnt, seine Note auszusenden, so dass sie nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Devas hörbar wird. Auf dieser Stufe geschieht das dadurch, dass er [866] sich schriftstellerisch, als Redner oder Lehrer oder auch in der Musik, Malerei und Kunst betätigt. In der einen oder anderen Weise erreicht er die Herzen der Menschen, und er wird zum Helfer und Diener seiner Rasse.

Zwei weitere Merkmale verdienen auf dieser Stufe Erwähnung.

Der Aspirant weiss den okkulten Wert des Geldes zu Dienstzwecken zu würdigen. Er will nichts für sich selbst haben, ausser dem, was zur Erfüllung seiner Aufgabe notwendig ist; und er betrachtet Geld und das, was sich mit Geld kaufen lässt, als etwas, was zugunsten anderer bestimmt ist, und als Mittel zur Förderung der Pläne des Meisters, insoweit er diese Pläne erahnt. Für die okkulte Bedeutung des Geldes hat man im allgemeinen nur wenig Verständnis, aber die Stellung eines Menschen auf dem Probepfade lässt sich am ehesten daran ermessen, welche Haltung er dem gegenüber einnimmt und wie er das handhabt, was alle Menschen zur Befriedigung ihrer Wünsche erstreben. Nur derjenige, der nichts für sich selbst wünscht, kann zum Empfänger finanzieller Mittel und zum Verwalter der Reichtümer des Universums werden. In anderen Fällen hat wachsender Reichtum bloss Leid und Sorge, Unzufriedenheit und Missbrauch im Gefolge.

Auf dieser Stufe wird das Leben des Aspiranten auch zu einem «Zerstörungswerkzeug» im okkulten Sinn dieses Wortes. Wo er auch hingehen mag, die ihm von den höheren Ebenen und von seinem eigenen inneren Gott zuströmende Kraft bringt zuzeiten eigenartige Wirkungen auf seine Umgebung hervor. Sie wirkt als Stimulator sowohl des Guten als auch des Bösen. Die lunaren Pitris, welche die Körper seiner Brüder und seinen eigenen Körper bilden, werden ebenfalls stimuliert, ihre Wirksamkeit nimmt zu und ihr Machteinfluss verstärkt sich. Diese Tatsache wird von denen, die auf der inneren Seite wirken, zur Erreichung bestimmter Ziele benutzt. Sie ist auch der Grund dafür, warum fortgeschrittene Seelen häufig vorübergehend zu Fall kommen. Sie können die in sie und auf sie einströmende Kraft einfach nicht aushalten und geraten durch die zeitweilige Überreizung ihrer Zentren und [867] Träger auf Abwege. Das lässt sich sowohl bei Gruppen als auch bei einzelnen praktisch beobachten. Wenn jedoch die lunaren Herren des niederen Selbstes schon früher unterworfen und unter Kontrolle gebracht wurden, dann regt die wahrgenommene Kraft und Energie das physische Gehirnbewusstsein zu erhöhter Empfänglichkeit, und die Kopfzentren zu egoischer Fühlungnahme an. Dann wird die andernfalls zerstörende Kraft zu einem Mittel zum Guten und zu hilfreicher Anregung, und sie kann von denen, die Mittel und Wege wissen, dazu benutzt werden, um Menschen zu weiterer Erleuchtung zu führen.

All diese Stadien müssen auf allen drei niederen Ebenen und in den drei Körpern zum Ausdruck kommen; das geschieht nach Massgabe des betreffenden Strahls und Unterstrahls. In dieser Weise schreitet das Werk des Jüngers vorwärts, er wird geschult und geprüft, bis die zwei Blätterkreise entfaltet sind und der dritte organisiert ist. So wird er durch richtige Lenkung von Energie und kluge Handhabung von Kraftströmungen zur Pforte der Einweihung hingeführt; und so geht er nach bestandener Abgangsprüfung aus der Halle der Belehrung [*C76] in die Halle der Weisheit über - jene Halle, in der er allmählich gewisser Kräfte und Mächte «gewahr» wird, die in seinem eigenen Ego und in seiner egoischen Gruppe latent vorhanden sind. Es ist die Halle, in der er das Recht zur Benutzung der Kraft der egoischen Gruppe erwirbt, denn nunmehr kann man sich darauf verlassen, dass er sie nur dazu verwenden wird, um der Menschheit zu helfen. Nach der vierten Einweihung wird er zum Teilhaber und Treuhänder eines Teiles der Energie des planetarischen Logos, und dadurch wird es ihm möglich gemacht, die Evolutionspläne dieses Logos zu fördern.

e Einweihung und die Lotosblätter. Im Zusammenhang [868] mit den Lotosblättern und ihrer Entfaltung auf dem Weg der Einweihung gibt es zurzeit nur wenig, was öffentlich bekanntgemacht werden darf. Nur einige Feststellungen sind erlaubt, wie:

a. Winke in bezug auf die richtige Lenkung von Energie,

b. Hinweise auf die grundlegenden Mysterien, für die der Mensch eine Lösung finden muss,

c. Andeutungen in bezug auf gewisse Entsprechungen,

d. Praktische Anhaltspunkte für konstruktives Denken.

Man darf nicht vergessen, dass alle wirklich okkulten Lehrer nicht die Absicht haben, bloss Auskünfte zu geben, sondern dass sie ihre Schüler im Gebrauch von Gedankenenergie ausbilden wollen.

Man wird deshalb verstehen, dass nur diese Lehrmethode ausnahmslos angewendet wird. Sie besteht darin, dass der Lehrer hier und da eine Bemerkung fallen lässt, die einen Wink enthält, dass er gewisse Entsprechungen miteinander in Beziehung bringt und dazu die Richtung weist, in der Lichtquellen zu finden sind. Auf seiten des Schülers erfordert dies folgende Erkenntnisse:

a. dass es sich lohnen dürfte, dem Wink nachzugehen;

b. dass Meditation der Weg zur Lichtquelle ist und dass der erteilte Wink den «Saatgedanken» für die Meditation darstellt;

c. dass zusammengewürfelte und zusammenhanglose Tatsachen wirkliches Wissen vereiteln, aber nicht fördern;

d. dass jeder einzelne Aspekt der Wahrheit in dem Mass, in dem man ihn nach und nach begreift, innerlich verarbeitet und der praktischen Erfahrung des Schülers einverleibt werden muss;

e. dass Entsprechungen nur dann zuverlässig sind, wenn sie im atomaren, persönlichen, planetarischen und kosmischen Sinn übereinstimmen;

f. dass dem Schüler vieles vorenthalten wird, bis er zum Jünger, und manches andere, bis er zum verpflichteten Eingeweihten geworden ist. Der Grund dafür ist in der Tatsache zu finden, [869] dass alles Wissen mit Energie und ihrer Verwendung, d.h. mit ihrem Gebrauch oder Missbrauch zu tun hat.

Wir wollen nun mit unserer Besprechung der Lotosblätter und der Einweihung fortfahren.

Jeder der drei Ringe von Lotosblättern steht in engem Zusammenhang mit einer der drei Hallen. Das wurde schon früher erwähnt. Die Gestaltung der ersten Blätterreihe deckt sich grösstenteils mit der Erfahrung in der Halle der Unwissenheit. Das wichtigste Stadium und das, womit der Mensch am meisten zu tun hat, ist die Aufgabe, die Blätter zu organisieren und zur Entfaltung vorzubereiten. Das Sich-Öffnen der Blätter nimmt weniger Zeit in Anspruch und wird dadurch bewirkt, dass solare Hitze oder Sonnenfeuer zum Einströmen gebracht wird und somit neue Energie hinzukommt. In unserem Erdenplan geschieht das durch Zusammenwirken des Mahachohans, des Chohans der egoischen Gruppe eines Menschen, und des betreffenden Egos selbst. Folgende Aufstellung dürfte sich als nützlich erweisen:

I. Wissensblätter. Erster Ring.

a. Sie werden in der Halle der Unwissenheit organisiert.

b. Sie werden von der Kraft und Energie des Mahachohan geleitet.

c. Die dritte Gruppe der solaren Pitris wird dadurch beeinflusst.

II. Liebesblätter. Zweiter Ring.

a. Sie werden in der Halle der Belehrung organisiert.

b. Sie werden von der Kraft des Bodhisattva geleitet.

c. Die zweite Gruppe von solaren Herren wird dadurch beeinflusst.

III. Willens- oder Opferblätter. Dritter Ring.

a. Sie werden in der Halle der Weisheit organisiert.

b. Sie werden von der Kraft und Energie des Manus geleitet.

c. Die erste Gruppe der solaren Engel wird dadurch beeinflusst.

In dem hier in Betracht kommenden Stadium (der Organisation und Entfaltung der ersten Blätterreihe) macht sich der egoische Einfluss im Anfang nur wenig bemerkbar; sobald aber die drei Blätter durch die im Lauf der persönlichen Lebensbetätigungen im Ego angesammelte und aufgespeicherte Energie genügend aktiv und lebendig geworden sind, kommt es zu einer Art von [870] Einweihung, die ein Spiegelbild (auf einer niederen Ebene) der grossen manasischen Einweihungen darstellt. Die im äusseren Blätterkreis vorhandene Energie bewirkt, dass dieser sich vom nächsten Kreis absondert und entfaltet. Diese dreifältige Energie tritt in Wechselbeziehung, und damit ist ein ganz bestimmtes Stadium erreicht. Diese Reihe von Einweihungen wird im physischen Gehirnbewusstsein nur selten erkannt, weil die Körper sich noch ziemlich im Anfangsstadium befinden und die Gehirnmaterie noch unempfänglich ist. Immerhin handelt es sich dabei um Einweihungen von bestimmter, wenn auch geringer Bedeutung, denn sie bewirken, dass der betreffende Mensch (im persönlichen Leben) seine irdischen Gruppenbeziehungen klar erkennt und auch zum Ausdruck bringt. Diese Erkenntnis ist häufig eigennütziger Art, wie z.B. diejenige, die sich beim Gewerkschaftler beobachten lässt, aber sie ist charakteristisch für die Zusammenarbeit mit der Gruppe.

Ein ähnlicher Vorgang findet statt, sobald der zweite Blätterkreis organisiert und zur Entfaltung reif ist. Diesmal wirken dabei der Weltlehrer, der Meister und das betreffende Ego zusammen, denn diese kleineren Einweihungen befassen sich mit der Liebesnatur, mit astraler oder emotionaler Organisation, und mit dem bewussten Bejahen (im persönlichen Leben des betreffenden Menschen) von selbstloser Liebe irgendwelcher Art, von Liebe zu einer Sache, einer Person oder einem Ideal, die zu altruistischem Bestreben und zur Verneinung des niederen Selbstes führt.

Damit kommen wir zur dritten Blättergruppe oder zur Entfaltung der Willens- oder Opferblätter, die auf intelligentem Zweckbewusstsein und reiner Liebe beruht. Die in dieser Gruppe vorhandene Kraft bringt einen anderen Faktor ins Spiel, nämlich die Wirkungskraft des Manu und auch die Kraft des Bodhisattva; und die erwünschte Wirkung kommt zustande durch die volle Mitwirkung des nunmehr voll erwachten Egos, unter Mithilfe seines eigenen Meisters (sofern die Evolution des Egos in einem Zyklus stattfindet, in dem das hierarchische Bemühen zugunsten der Menschheit die gegenwärtige Form annimmt), und des Manus. Schliesslich (nach der zweiten Einweihung) kommt dann der Herr der Welt als neuer Faktor hinzu - der Herr der weltumspannenden Macht, die in Liebe zum Ausdruck kommt.

Im allgemeinen [871] lässt sich also sagen, dass die egoischen Gruppen, in denen sich die Wissensblätter gerade organisieren und entfalten, hauptsächlich unter den Einfluss des Mahachohan kommen; diejenigen, in denen sich der Liebes-Aspekt oder der zweite Blätterkreis öffnet, kommen in erster Linie in den Einflussbereich des Bodhisattva, und gleichzeitig entfalten sich auch die Wissensblätter; und diejenigen, in denen sich die dritte Blätterreihe öffnet, kommen unter den Einfluss einer vom Manu gelenkten Energie, in die sich die beiden anderen Kraftarten bereits eingeordnet haben. In dieser Tatsache findet der aufmerksame Leser die Lösung des Rätsels, warum der Mahachohan sein Amt länger innehält als jeder seiner beiden Brüder, nämlich für die Dauer einer ganzen Weltperiode. Der Schlüssel zu diesen Zyklen liegt in folgenden Gedanken: der Bodhisattva und der Manu wechseln häufiger und gehen zu anderer Tätigkeit über, weil Sie je eine Art von dreifacher Energie verkörpern, während der Mahachohan der Brennpunkt von fünf Arten von Energie ist, von denen jede wiederum in dreifacher Weise zum Ausdruck kommt.

In jedem Fall werden bei der Entfaltung der betreffenden Blätter bestimmte Kraftarten erzeugt, verarbeitet, assimiliert und zunächst unbewusst, später mit voller Intelligenz benutzt und gehandhabt.

In der Halle der Unwissenheit beschäftigt sich der Mensch hauptsächlich mit der Energie Brahmas (der Aktivität und Intelligenz der Substanz), und er muss den Sinn und die Bedeutung jeder Tätigkeit kennenlernen, die abhängt von der:

a. innewohnenden Energie,

b. absorbierten Energie,

c. Gruppenenergie,

d. materiellen Energie oder von dem, was in der Materie der physischen Ebene verborgen ist.

In der Halle der Belehrung verspürt der Jünger bewusst die Energie des zweiten Aspekts und benutzt sie beim Formenaufbau, in sozialen, verwandtschaftlichen und anderen Gruppenbeziehungen. Er gelangt [872] zur wahren Erkenntnis der Sexualität und der sexuellen Beziehungen, betrachtet diese Kraft aber immer noch als etwas, was man beherrschen, aber noch nicht als etwas, was man bewusst und konstruktiv anwenden muss.

In der Halle der Weisheit kommt der Eingeweihte zur Erkenntnis des ersten grossen Energie-Aspekts, der dynamischen Anwendung des Opferwillens, und dann wird ihm der Schlüssel zum dreifältigen Geheimnis der Energie anvertraut. Dieser Energie in ihrem dreifältigen Aspekt wurde er schon in den beiden anderen Hallen gewahr. Bei der dritten, vierten und fünften Einweihung werden ihm die drei Schlüssel zu den drei Mysterien gegeben.

Der Schlüssel zu dem in der ersten Halle verspürten Mysterium Brahmas wird ihm ausgehändigt, und dann kann er die verborgenen Energien der atomaren Substanz auslösen. Der Schlüssel zum Geheimnis der Sexualbeziehungen, d.h. zu den Gegensatzpaaren, wird ihm in die Hand gegeben, und dann kann er die in allen Formen verborgenen Kräfte erschliessen. Der Schlüssel zum Mysterium des Opfers und zum Geheimnis des Schweigenden Beobachters im Kosmos wird ihm enthüllt; und er lernt, die verborgenen Energien des Willens-Aspekts zu erschliessen. Das Kraftwerk des Sonnensystems, wenn man es so nennen darf, wird ihm gezeigt, und dessen verwickelter Mechanismus erklärt.

Die drei grundlegenden Mysterien des Sonnensystems sind folgende:

1. Das Mysterium der Elektrizität. Das Mysterium Brahmas. Das Geheimnis des dritten Aspekts. Es ist in der physischen Sonne latent vorhanden.

2. Das Geheimnis der Polarität, oder des universalen Geschlechtstriebes. Das Geheimnis des zweiten Aspekts. Es ist latent im Herzen der Sonne, d.h. in der subjektiven Sonne.

3. Das Mysterium des Feuers selbst, d.h. der dynamischen, zentralen Kraft des Systems. Das Geheimnis des ersten Aspekts. Es ist in der zentralen geistigen Sonne latent vorhanden.

Diese drei oben angedeuteten Mysterien gehören in einem ganz besonderen Sinn zum Autoritätsbereich gewisser grosser Herrscher oder Wesenheiten; Diese haben viel damit zu tun, das [873] Mysterium jenen darauf vorbereiteten Eingeweihten zu enthüllen, die in den Endstadien des Pfades unter ihren Einfluss kommen.

Das Mysterium der Elektrizität hat drei Schlüssel, die je einer der drei Buddhas der Aktivität in Händen hält. Sie haben das Vorrecht, die elektrischen Kräfte der physischen Ebene zu überwachen und die drei Hauptströme dieser Kraftart innerhalb unseres heutigen Globus zu lenken. Diese drei Ströme haben mit der atomaren Substanz zu tun, aus der alle Formen erbaut sind. In Verbindung mit unserer Kette gibt es drei geheimnisvolle Entitäten (von denen unsere drei Pratyeka Buddhas nur irdische Abbilder sind), Die eine ähnliche Funktion bezüglich der elektrischen Kräfte der Kette ausüben. Im Grundplan stehen dem planetarischen Logos ebenfalls drei Wesenheiten helfend zur Seite, welche die Gesamtsumme seines dritten Aspekts ausmachen und folglich ähnliche Dienste leisten, wie die drei Aspekte Brahmas im Sonnensystem. Das Mysterium dieser dreifachen Art von Elektrizität steht hauptsächlich im Zusammenhang mit den geringeren Bauleuten, mit der elementaren Essenz in deren einem Aspekt - nämlich ihrem niedrigsten und für den Menschen sehr schwer zu ergründenden Aspekt, weil er das Geheimnis dessen enthält, was allem objektiven Dasein zugrunde liegt und dessen Gerüst bildet. In einem sekundären Sinn bezieht es sich auf die in den Äthern enthaltenen Kräfte, die alle Atome mit Energie versorgen und dadurch die Tätigkeit antreiben. Eine dritte Art von Elektrizität hängt mit dem elektrischen Phänomen zusammen, das sich als Licht manifestiert und das der Mensch sich schon ziemlich zunutze gemacht hat; es manifestiert sich auch in Gewittern, Blitzen und im Nordlicht, und es erzeugt Erdbeben und alle vulkanische Tätigkeit. All diese Manifestationen beruhen auf elektrischer Aktivität irgendwelcher Art und hängen mit der «Seele der Dinge» oder mit der Essenz der Materie zusammen. Der alte Kommentar sagt:

«Das Gewand Gottes [874] wird durch die Energie seiner Bewegungen beiseite gestreift, und der wirkliche Mensch steht enthüllt da; dennoch bleibt er verborgen, denn wer kennt das Geheimnis eines Menschen so, wie es in seiner eigenen Selbsterkenntnis existiert.»

Das Mysterium der Elektrizität befasst sich mit dem «Gewand» Gottes, so, wie das Mysterium der Polarität seine «Form» betrifft.

Im Mysterium der Polarität kommen drei verschiedene Arten von Kraft zur Manifestation und daraus erhellt sich, dass die beiden Mysterien mit den sechs Kräften zu tun haben. Diese drei Arten von Kraft werden von den Buddhas der Liebe gehandhabt. Durch ihr Opfer beschäftigen sie sich mit dem Sexualproblem, d.h. dem Problem der «magnetischen Annäherung» auf allen Ebenen. Der Buddha, von dem wir sprechen und der mit seinem Volk zur Zeit des Wesakvollmondes in Berührung tritt, ist einer von den Dreien, die mit unserem Globus verbunden sind, nachdem er den Platz eines anderen eingenommen hat, der in einen höheren Wirkungskreis im Rahmen der Kette übergegangen ist, denn bei ihnen bestehen die gleichen hierarchischen Rangstufen wie bei den Buddhas der Aktivität. Die eine Gruppe liesse sich als die göttlichen Zimmerleute des planetarischen Systems bezeichnen, die andere als die göttlichen Monteure, die seine Bestandteile zusammensetzen und durch ihren magnetischen Einfluss die Verschiedenheiten vereinigen und sie zur Form ausgestalten.

Die gegenwärtigen Ideen von Sexualität müssen umgewandelt und aus ihrem jetzigen, niederen Zusammenhang heraus zu ihrem wahren Sinn erhoben werden. Sexualität - innerhalb der drei Welten - hängt mit dem Wirken der lunaren Pitris und der solaren Herren zusammen. Ihre wesentliche Bedeutung liegt darin, dass sie innerhalb der Substanz Formen gestaltet und diese Substanz mit der Energie des geistigen Aspekts versorgt. Sie bedeutet, dass der materielle Aspekt durch den Einfluss des Geistes auf eine höhere Stufe gebracht wird, indem beide gemeinsam ihre rechtmässige Funktion vollziehen und damit - durch wechselseitige Vereinigung und Verschmelzung - den Sohn in all seiner Herrlichkeit hervorbringen. Diese Auslegungsmethode bewahrheitet sich bei allen Wesenheiten, die sich auf irgendeiner systemischen oder kosmischen Ebene manifestieren. Beim Sexualitätsgedanken spielen [875] gewisse Faktoren mit, die man etwa wie folgt aufzählen könnte:

a. Gegenseitige Anziehung,

b. Eignung zu wechselseitiger Ergänzung,

c. instinkthafte Anlockung,

d. Annäherung und anerkannte Zusammenarbeit,

e. Vereinigung,

f. im nächsten Stadium ist der materielle, der weibliche oder Mutteraspekt zeitweilig von Wichtigkeit,

g. der Vater tritt vorübergehend in den Hintergrund,

h. die Erschaffung des Sohnes,

i. die Evolution und das Wachstum des Sohnes, sowohl im materiellen Sinn als auch im Sinn des Bewusstseins,

j. der Sohn emanzipiert sich von seiner Mutter, oder die reif gewordene Seele befreit sich von der Materie,

k. der Sohn erkennt den Vater und kehrt zum Vater zurück.

Das Endergebnis all dieser aufeinanderfolgenden Stadien besteht darin, dass alle drei Aspekte ihre Funktionen (ihr Dharma) auf der physischen Ebene erfüllen und dass alle drei gewisse Arten von Energie zum Ausdruck gebracht haben.

Der Vater-Aspekt manifestiert sich in der Weise, dass er den ursprünglichen Impuls gibt oder die positive elektrische Erscheinung verursacht, die den Keim des erschaffenen Sohnes darstellt; und sein Leben ist im Sohne verkörpert. Der okkulte Sinn der Worte, mit denen Christus den Ausruf: «Herr, zeige uns den Vater» beantwortet, hat nur wenig Verständnis gefunden. Er sagte: «Wer mich siehet, der siehet den Vater, denn ich und der Vater sind eins [*C77]

Die Mutter, der negative Aspekt, erbaut und ernährt, hütet und betreut den Sohn im vorgeburtlichen und frühen Kindheitsstadium, und sie steht ihm auch späterhin zur Seite, indem sie die Energie ihres eigenen Körpers und ihrer eigenen Aktivität hingibt, um seinen Bedürfnissen zu dienen.

Der Sohn, die [876] vereinte Energie von Vater und Mutter, verkörpert beide Arten und alle ihre Qualitätspaare, besitzt aber dennoch seinen ureigenen Charakter, eine Essenz, die sein besonderes Wesen ausmacht, und eine Energie, die ihn zur Erfüllung seiner eigenen Absichten und Pläne führt, und die ihn schliesslich veranlassen wird, den Vorgang

1. der Empfängnis,

2. der Schöpfung und

3. des bewussten Wachstums

zu wiederholen, gleich, wie sein Vater es vor ihm tat.

Wenn wir das Mysterium des Feuers betrachten, haben wir es mit jener geheimnisvollen Energie zu tun, die von ausserhalb des Systems herrührt, und die sowohl der Wirksamkeit der Mutter als auch dem Leben des Sohnes zugrunde liegt. Der Sohn wird in der Tat zum «Gemahl seiner Mutter», wie die alten Schriften sagen. Dieser Ausdruck bleibt nur so lange ein Rätsel, als man ihn nicht im Sinn von vereinigter Energie zu deuten weiss. Erst wenn der Sohn zur Reife gelangt ist und sich im wesentlichen als das gleiche erkennt, wie der Vater, kann er bewusst seines Vaters Funktion übernehmen und das erzeugen und fortlaufend erneuern, was zur Aufrechterhaltung des kosmischen Schöpfungsvorganges notwendig ist.

Die Elektrizität der Substanz, die Elektrizität der Form und die Elektrizität des Lebens müssen zusammentreffen und sich verschmelzen, ehe der wahre Mensch (ob Logos oder menschliches Wesen) sich selbst als Schöpfer zu erkennen vermag. Der Mensch weiss in seinem jetzigen Stadium einiges über die Elektrizität der Substanz und gelangt allmählich zum Glauben an die Elektrizität der Form (obwohl er sie immer noch als Magnetismus bezeichnet), aber er weiss noch gar nichts von der elektrischen Realität des Lebens selbst. Erst wenn das «Juwel im Lotos» kurz vor der Enthüllung steht, d.h. erst wenn der dritte Blätterkreis sich zu öffnen beginnt, dämmert im Eingeweihten die Erkenntnis der wahren Bedeutung des Wortes «Leben» oder Geist. Das Bewusstsein muss voll erwacht sein, ehe er das grosse, energiespendende Etwas zu verstehen vermag, dem die beiden anderen Arten von Energie bloss als Ausdrucksmittel dienen.

Im Zusammenhang [877] mit den Lotosblättern und der Einweihung sind noch zwei weitere Punkte zu erwähnen.

Erstens ist zu beachten, dass die Worte «Wissen, Liebe und Opfer» im okkulten Sinn weit mehr bedeuten, als sie den Anschein geben. Jeder einzelne Blätterkreis repräsentiert eine dieser drei Ideen, und jeder Kreis bringt seinerseits diese drei Aspekte des Daseins in grösserem oder geringerem Mass in sich zum Ausdruck. Diese drei Begriffe sind die Ausdrucksarten der drei grossen Qualitäten, die (vom Standpunkt der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft aus betrachtet) für das Wesen aller sich manifestierenden Entitäten - ob Götter, Menschen oder Devas - kennzeichnend sind.

Vom Standpunkt des Menschen (in seiner Eigenschaft als zentraler Manifestationsfaktor) aus gesehen, muss man sich darüber klar sein, dass Wissen bereits im vorhergehenden Sonnensystem vorhanden war und die Fähigkeit ist, die er sich zunutze machen muss. Wissen steht ihm zur Verfügung bereit. Es ist die verborgene Energie des Logos, und der Mensch muss lernen, sie in seinem physischen Gehirn zusammenzuziehen und auf diese Weise anzuwenden.

Liebe ist die der Gegenwart innewohnende Fähigkeit. Sie ist die verborgene Energie des planetarischen Logos, deren sich der Mensch bedienen muss, indem er sie in seinem Herzzentrum konzentriert und somit anwendet.

Opferbereitschaft ist die Fähigkeit, die er sich in Zukunft aneignen und durch den Brennpunkt seines höchsten Kopfzentrums in intelligenter Weise anwenden wird. Sie hängt davon ab, in welchem Mass er sein Bewusstsein entwickelt und folglich den esoterischen Zweck seiner Gruppe und der planetarischen Wesen erkennen lernt. Da dies einen sogenannten «solaren und lunaren Ableugnungsakt» voraussetzt, gehört dazu auch die Fähigkeit, solare und lunare Energie richtig zu verstehen und beide Gruppen zu harmonischer Zusammenarbeit zu bringen. Das hat alles mit der Konstitution des Juwels im Lotos zu tun. Erst wenn die drei Opferblätter in jeder der drei Reihen entfaltet sind, wird diese besondere Art von Energie freigesetzt. Die lunaren Herren der drei Körper sind gefügig gemacht und ihre Schwingung ist zeitlich gleichgeschaltet worden, so dass die grosse Opfertat sie zur endgültigen Verzichtleistung bereit findet. Die drei Hauptgruppen [878] der solaren Herren sind gleichfalls zum letzten Opfer bereit, was den sogenannten «Bruch zwischen der Sonne und dem Mond» erfordert. Das erfolgt in der Weise, dass das magnetische Bindeglied zwischen dem wahren Menschen und der vibrierenden, empfindungsfähigen Substanz, aus der seine Körper in den drei Welten bestehen, zerbrochen wird. Das Bedürfnis nach Inkarnation macht sich nicht länger fühlbar, die Ketten des Karmas sind zerbrochen und der Mensch ist frei. Die lunaren Herren kehren zu ihrer eigenen Stätte zurück oder - wie die Christen es ausdrücken - «der Teufel wird tausend Jahre lang gebunden» [*C78], was nichts anderes bedeutet, als dass pralayischer Frieden das Schicksal dieser Entitäten ist, bis das Manvantara ihnen neue Gelegenheit bietet.

Das letzte Opfer bedingt auch das Verschwinden des niederen Dreiecks oder die Trennung der Verbindung zwischen den drei permanenten Atomen im unteren Teile des Kausalkörpers (oder egoischen Lotos) und der zentralen Energie-Einheit. Durch die bei der Vereinigung der drei Feuer erzeugte, intensive Hitze wird die Energie dieser Atome frei und wieder in das Sammelbecken im interplanetarischen Raume aufgenommen. Das niedere Dreieck entschwindet im lodernden Brande den Blicken, und die Deva-Essenzen, aus denen es vorübergehend geformt worden war, stellen ihre Tätigkeit ein.

Die solaren Engel vervollständigen ihr ursprüngliches Opfer, indem sie ihm ein neues, letztes Opfer hinzufügen und sich auf dem feurigen Altar darbieten. Der Kausalkörper wird restlos zerstört. Die vier niederen Gruppen von solaren Pitris kehren zum Herzen der subjektiven Sonne, d.h. zu jenem innersten Zentrum des Systems zurück, aus dem sie hervorgegangen waren, während die drei höheren Gruppen (durch die im feurigen Brandherd erzeugte Kraft und Energie und durch die vom Aufflammen des inneren Juwels ausgehende Stimulierung) direkt zur zentralen, geistigen Sonne hingezogen werden; dort verweilen sie, bis ein neues Kalpa Sie zum Opfer aufruft, und zwar dieses Mal als planetarische Logoi. Wenn man an die Pitris denkt, muss das stets [879] im Sinn von Gruppen geschehen. Die Pitris, welche den egoischen Körper eines menschlichen Wesens bildeten, werden nicht - einzeln und getrennt - zu planetarischen Logoi. Vielmehr handelt es sich hierbei um die am grossen Werk mitarbeitenden neunundvierzig Gruppen von solaren Feuern, und diese werden zu neunundvierzig planetarischen Logoi im Rahmen von sieben Sonnensystemen. In ihnen verbirgt sich das Mysterium der drei, die zu sechzehn wurden - wobei der siebzehnte sie zur Synthese vereinigte - und die damit ein kosmisches Gegenstück der sieben Sphären zusammen mit der achten bilden. Das muss dem heutigen Menschen praktisch ein unlösbares Geheimnis bleiben.

Die vier Gruppen, die ihren Weg zum Herzen des Systems fanden, werden erneut in Erscheinung treten in Gestalt der vier planetarischen Logoi, welche die achtundzwanzig sind und auf diese Weise im Rahmen einer späteren Manifestationsreihe von Sonnensystemen die «vollendeten Zehn» ermöglichen werden.

Die sieben Arten von solarer Energie finden den «Pfad der Rückkehr» zu ihrer Ursprungsquelle im Zentrum; durch Lösung des Bandes zwischen ihnen und den lunaren Herren (die man esoterisch als die «Toten oder auf dem Schlachtfelde Sterbenden» bezeichnet) erreicht das grosse Opfer seine Vollendung, und es steht ihnen frei, im Triumph zurückzukehren.

Der okkulte Sinn dieser Worte im Zusammenhang mit der Energie, die aller Erscheinungsform zugrunde liegt und sie als Ausdrucksmittel benutzt, liesse sich etwa wie folgt ausdrücken:

Wissen [*C79] ist das richtige Verstehen der Gesetze der Energie, von der Erhaltung der Kraft, von den Quellen der Energie sowie ihrer [880] Qualitäten, Arten und Schwingungen. Dazu gehört, dass man richtig begreift:

a. Die verschiedenen Hauptschwingungen.

b. Die Zentren, durch welche Kraft eindringt.