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Erstes Kapitel - Die psychologischen Krankheitsursachen - Teil 2

   Zentrum                     Drüse                    Physische Organe                 Krafttypus                      Ursprung                   Körper

Schöpferische Künstler.      Die ganze fortgeschrittene Menschheit.        Die Intelligenzkreise.

5.     Solar-                     Pankreas               Magen. Leber.                       Astralkraft                     Astralzentren           Astralkörper
         Plexus.                  Bauchspeichel-     Gallenblase                           Emotion.
                                        Drüse                     Nervensystem                      Begierde.
                                                                                                                        Gefühl
Die Durchschnittsmenschheit.       Gewöhnliche Menschen.

6.     Sakral-                    Keimdrüse             Geschlechts-                         Lebenskraft                     Physische              Ätherkörper
         Zentrum.                                                Organe                                  Kraft der phy-                 Ebene.
                                                                                                                         sischen Ebene.
                                                                                                                         Vitalenergie.
                                                                                                                         Tierisches Leben.
Tierähnlicher Menschentyp niederen Grades.

7.     Basis der                 Nebennieren           Nieren                                  Willensenergie                Die Mutter
        Wirbelsäule.                                              Wirbelsäure                         Universales                     der Welt.
        Muladhara.                                                                                              Leben.
                                                                                                                           Kundalini.

Diese Tabelle [46] ist lediglich ein allgemeiner Umriss, ein Überblick; ihre Auslegung hängt - so wie die von H. P. B. im dritten Band der «Geheimlehre» gegebene Tabelle der Prinzipien und deren Entsprechungen - vom Gesichtspunkt des Studierenden ab. Wir werden sie später heranziehen und ihr weitere Spalten und weitere Entsprechungen hinzufügen. Allen unseren Betrachtungen und Ausführungen liegt folgender synthetischer Aufbau zu Grunde:

1. Die Seele.

2. Die feineren Körper des Denkvermögens und der Emotionen, die einfach spezialisierte Energiezentren sind.

3. Der Vital- oder Lebenskörper mit seinen sieben wichtigsten Kraftzentren.

4. Das endokrine Drüsensystem, die Auswirkung der sieben Zentren und der bestimmende Kontrollfaktor im physischen Körper des Menschen.

5. Das Nervensystem mit seinen drei Abteilungen.

6. Der Blutstrom.

Alle sonstigen Unterorgane des Menschen sind nur Folgeerscheinungen, nicht vorbestimmende Ursachen. Die bestimmenden Ursachen für den Menschen, das, was ihn zu dem macht, was er ist, sind die Drüsen. Sie sind die äusseren Erscheinungsformen jener Kräftearten, die aus den feineren Daseinswelten durch die ätherischen Zentren einströmen. Sie bringen die Entwicklungsstufe zum Ausdruck, die ein Mensch erreicht hat; sie sind lebendig und aktiv oder unbelebt und inaktiv, je nach dem Zustand der Zentren. Sie zeigen eine ausreichende Funktion, eine Über- oder Unterfunktion, je nach dem Zustand der ätherischen Kräftewirbel.

Ferner kann man sagen, dass die Kontrolle und Steuerung durch das Nervensystem erfolgt. Das eng ineinandergreifende Leitsystem der Nerven, das Gehirn und der Blutstrom (als Träger des Lebensprinzips) beherrschen die Tätigkeiten des Menschen - die allgemein bewussten, unterbewussten, eigenbewussten und schliesslich überbewussten. Die [47] drei Zentren, die heute die oberste Kontrolle bei der grossen Mehrheit ausüben, sind folgende:

1. Das Ajnazentrum, das Zentrum zwischen den Augenbrauen.

2. Der Solarplexus.

3. Das Sakralzentrum.

Zuletzt, wenn der Mensch einmal «das geworden ist, was er ist» (um den paradoxen, esoterischen Ausdruck zu gebrauchen), werden die beherrschenden Zentren folgende sein:

1. Das Kopfzentrum, das Brahmarandra.

2. Das Herzzentrum.

3. Das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule.

Von jetzt an und in Zukunft wird eine ständig sich verschiebende Dreiheit Bedeutung erlangen; ein jeder Mensch wird sich von seinen Mitmenschen unterscheiden hinsichtlich seiner Haupttendenzen, des Zustandes seiner Zentren und deren Entsprechungen im physischen Körper (der Drüsen) und darum auch hinsichtlich der Krankheiten und Übel, der Hemmungen und Schwierigkeiten, denen seine äussere Hülle zum Opfer fällt. Gerade in diesem Zusammenhang wird es deutlich, dass die Arbeit des Arztes und des Psychologen schliesslich Hand in Hand gehen muss. Die drei wichtigsten Aspekte aller Diagnosen sind:

1. Die des Psychologen; hierbei handelt es sich um das Abschätzen der inneren Körper des Menschen hinsichtlich ihrer Entwicklung, ihrer Integration und der totalen Koordinierung der Persönlichkeit, da ja diese subtileren Aspekte des Menschen im Bewusstsein zum Ausdruck kommen.

2. Die Funktion des Endokrinologen (des Drüsenspezialisten), der sich mit den endokrinen Drüsen befasst und sie als «Kraftstationen» ansieht, durch welche dynamische und erleuchtende Energie von den Zentren her hindurchströmen kann.

3. Die des Arztes, der die Krankheit diagnostiziert und sie in Zusammenarbeit mit den beiden erstgenannten [48] Fachleuten behandelt, wobei er die Schlüsse der beiden anderen in Betracht zieht.

Diese drei mögen vielleicht noch andere Fachleute und Experten der Elektrotherapie, der Osteopathie und Chiropraxis zu Rate ziehen; aber gerade in der Zusammenfassung der Kenntnisse des Arztes, des Psychologen und des Endokrinologen kann die Medizin eine neue Form segensreicher Betätigung gewinnen und in das neue Zeitalter eintreten; sie ist dann gerüstet, Menschen zu behandeln, die sich allmählich zu einem neuen Typus umformen und sich auch in ihrem physischen Organismus verändern werden. Noch steckt das Wissen um die Elektrizität in bezug auf menschliche Leiden in den Kinderschuhen, aber es liegen darin schon die Ansätze für neue Techniken und Heilmethoden. Die von den Chiropraktikern geleistete Arbeit ist gut und notwendig, sollte sich aber - so wie die Osteopathie - darauf beschränken, eine Hilfsmethode für die anderen drei zu sein. Die Arbeit des Chiropraktikers und des Osteopathen bilden zusammen zwei Hälften eines Ganzen, auch wenn sie es nicht gern anerkennen mögen. Die Chiropraktiker bedürfen einer sorgfältigeren, längeren Schulung und man sollte von ihnen einen höheren Standard an technischem Wissen fordern.

Die Medizin tritt langsam in eine neue Phase ihres Wirkens ein. Wenn einmal die Krankheitsursache aus einem Organ oder Körpersystem in einen subtileren, mehr vitalen Bereich hinauf gehoben wird, so werden wir radikale, notwendige Veränderungen erleben, die zu Vereinfachung und nicht zu grösserer Verwicklung und Schwierigkeit führen.

Aus den obigen Bemerkungen wird man erkennen, dass Krankheit aus der Welt des Unsichtbaren kommt und infolge des Gebrauchs oder Missbrauchs feinerer Kräfte auf den inneren Ebenen im physischen Körper in Erscheinung tritt. Man muss indes daran denken, dass sich eine Krankheit - so wie sie sich im Menschen zeigt - allgemein auf die nachstehend aufgezählten Ursachen zurückführen lässt; die Studierenden würden gut daran tun, das sorgfältig zu beachten, wenn sie über diese Dinge nachdenken.

1. Krankheit des einzelnen Menschen tritt auf infolge innerer Bedingungen in des Menschen eigener Ausrüstung, infolge eines mentalen oder emotionellen Zustandes, der ernsthafte Übel mit [49] sich bringen kann. Diese Krankheitsursache ist aus der Vergangenheit übernommen.

2. Krankheit, die der Menschheit als Ganzem innewohnt. Es gibt gewisse Krankheiten, für die alle Menschen anfällig sind; die Keime für diese Krankheiten liegen im physischen Körper der meisten Menschen verborgen und warten nur auf Bedingungen, die es ihnen gestatten, sich offen zu zeigen. Man könnte sie als Gruppenkrankheiten ansehen.

3. Krankheiten, die - seltsamerweise - auf Zufall beruhen. Diesen fällt ein Mensch zum Opfer, wenn er zum Beispiel von einem infektiösen, übertragbaren Leiden befallen wird.

4. Krankheiten, die dem Erdboden innewohnen. Von diesen ist bis jetzt nur wenig bekannt. Unser Erdreich ist jedoch sehr alt und es ist durchtränkt mit Krankheitskeimen, die ihren Zoll vom Pflanzen-, Tier- und Menschenreich fordern; sie manifestieren sich in einem jeden Reich anders, kommen aber im Grunde aus denselben Ursachen.

5. Krankheiten, die man als die Beschwerden der Mystiker bezeichnet. Es sind jene besonderen Übel und Leiden, von denen die Jünger und Aspiranten der Welt befallen werden. Sie können in jedem Fall darauf zurückgeführt werden, dass Energie durch Zentren einströmt, die noch nicht angemessen ausgerüstet oder entwickelt sind, um mit der Kraft umgehen zu können.

Das oben gesagte ist eine allgemeine Aussage, die sich als nützlich erweisen kann.

Die Art und Weise, wie diese Astralkräfte (die, wie wir wissen, in ganz besonderem Mass die bestimmenden Lebenskräfte für die meisten heutigen Menschen sind) sich auswirken und manifestieren, ist eine verhältnismässig einfache Methode. Im astralen Manifestationsträger gibt es, wie man sich wohl vorstellen kann, Entsprechungen zu den sieben Zentren im Ätherkörper. Diese sind im wesentlichen die sieben wichtigsten Kräfte-Brennpunkte; ein jeder von ihnen ist Ausdruck für eine der sieben Strahlenenergien. Ich möchte nun vor allem einmal klarmachen, welche Zentren diese sieben Strahltypen [50] zum Ausdruck bringen:

Zentrum                                              Strahl                      Qualität                                          Ursprung

1. Kopfzentrum                                 I                               Der göttliche Wille                       Monadisch

2. Ajnazentrum                                 VII                            Organisation, Leitung                 Atmisch

3. Herzzentrum                                 II                              Liebe-Weisheit                             Buddhisch
                                                                                             Gruppenliebe

4. Kehlzentrum                                  V                              Schöpferkraft                               Mental

5. Solarplexus                                    VI                              Emotion, Begierde                      Astral

6. Sakralzentrum                               III                              Reproduktion                              Ätherisch

7. Basis der Wirbelsäule                  IV                               Harmonie, Vereinigung             Physisch
                                                                                               durch Konflikt

Zu beachten ist: Im vierten (menschlichen) Reich bringt die Energie des vierten Strahles in Zusammenarbeit mit dem ersten Strahl schliesslich die Synthese zustande. Es besteht eine enge Beziehung zwischen dem höchsten Zentrum (dem Kopfzentrum) und demjenigen an der Basis der Wirbelsäule. Diese vierte Energieart manifestiert sich demnach zusammen mit der ersten, weil wir in unserer Polarisierung noch atlantisch bestimmt sind und weil diese Zivilisations-Epoche die vierte in der Reihe war. Nun wird weitgehend die Arbeit, die in unserer fünften Zivilisations-Epoche von unserer arischen Rasse geleistet wird, zusammen mit dem fünften Prinzip des Denkens eine Verschiebung auf ein höheres Bewusstseinsniveau bewirken. Das wird schliesslich zur Harmonisierung aller Zentren führen und zwar durch einen Willensakt, der verstandesmässig und einsichtsvoll vollzogen wird mit dem Ziel, Harmonie herbeizuführen. Dieser Punkt ist des Nachdenkens [51] wert.

   Astralkraft                    Zentrum                  Schlechter Aspekt                     Krankheit                                  Guter Aspekt

1.Strahl                             Kopf                        Selbstbemitleidung                   Krebs                                       Opfer. Hingabe
Wille oder Macht.                                            Das dramatische Ich.                                                                  des Ich.

2.Strahl                             Herz                        Selbstliebe                                  Herz-, Magen-                         Seelenliebe.
Liebe-Weisheit.                                                Persönlichkeit                            störungen.                               Gruppenliebe.

3. Strahl                            Sakral                     Sexualität                                    Sozial- oder Gesell-                Elternliebe.
Aktivität.                                                           Überaktivität                               schaftskrankheiten                Gruppenleben.

4. Strahl                            Ajna                        Selbstsucht                                  Geisteskrankheiten                Mystik.
Harmonie.                                                        Dogmatismus

5. Strahl                            Kehle                      Niederer                                      Falscher Stoffwechsel            Schöpferkraft.
Wissen.                                                             Psychismus                                 Gewisse Krebsarten               Empfindungsfähigkeit.
                                                                                                                                                                                    Inspiration.

6. Strahl                           Solarplexus            Gefühlserregbar-                        Nervenkrankheiten                Geistiges Streben.
Devotion.                                                          keit                                                Gastritis                                    Rechte Lenkung.

7. Strahl                           Basis der                 Eigeninteresse                           Herzkrankheiten                      Weisse Magie.
Organisation.                  Wirbelsäule            Krasse Selbstsucht                    Tumore
                                                                           Schwarze Magie

Ebenso wird man im Astralbereich entdecken, dass es in jedem Astralkörper sieben entsprechende Brennpunkte gibt, durch welche Energie eintreten kann; von dort aus strahlt sie dann in die Lebenszentren des ätherisch-physischen Körpers ein, unterteilt in sieben verschiedene Kraftarten. Diese üben schlechte oder gute Wirkungen aus, je nach der Qualität des negativ-empfänglichen grob-physischen Körpers. Die Wirkungen unterscheiden sich je nach der besonderen Art des Strahles oder der Kraft, und es mag interessant sein, wenn ich hier sowohl die guten und schlechten Wirkungen als auch die entsprechenden Krankheiten angebe.

Denkt bitte [52] beim Studium dieser Tabelle daran, dass sie eine allgemeine Darstellung und eine nur teilweise Aufzählung der Krankheitsarten ist, die aus dem Einströmen von Energie resultieren können. Sie ist nur als eine Andeutung gedacht; die Kompliziertheit des menschlichen Gesamtorganismus und die Verwicklung der Strahlenenergien sind derart, dass keine klaren, festumrissenen Regeln aufgestellt werden können. Die Strahlkräfte manifestieren sich auf verschiedene Weise, je nach Strahltypus und Entwicklungsstufe des Menschen. Demnach besteht hier auch kein Widerspruch zu den früher gegebenen Tabellen. Wenn ihr bedenkt, dass ein jeder Mensch grundsätzlich eine Ausdrucksform von fünf Strahlkräften ist, nämlich:

1. des Seelenstrahls,

2. des Strahls der Persönlichkeit,

3. des Strahls, der den Mentalkörper beherrscht,

4. des die astrale Ausrüstung bestimmenden Strahls,

5. des Strahls der physischen Natur,

so wird euch klar werden, dass man für den Durchschnittsmenschen zwei solche Tabellen aufstellen müsste, nämlich:

1. eine positive Analyse der Astralkräfte, insofern sie die Persönlichkeit zum Ausdruck bringen;

2. eine Analyse der Seelenkräfte, soweit sie schwach angedeutet sind. Eine negative Analyse, die sich mit dem beschäftigt, was in der Ausrüstung nicht vorhanden ist, kann hier nur wenig Nutzen bringen.

Ausserdem wird es nötig sein, eine Analyse jener Kräfte aufzustellen, die direkt von der Seele her empfangen werden und über die Astralebene in den physischen Körper hineinwirken, die also eine Kombination von Seelenkraft und der höchsten Art von Astralenergie sind. Dies wäre eine Art synthetischer Analyse und wäre nur bei einem Jünger oder Eingeweihten möglich. Man wird also für jeden Menschen schliesslich folgendes brauchen:

1. Eine positive Analyse der Persönlichkeitskräfte, vor allem [53] der Astralkraft, da es ganz besonders diese Kraft ist, die sich in die ätherischen Zentren ergiesst.

2. Eine negative Analyse jener Aspekte der Seelenenergie, die nicht vorhanden sind.

3. Eine synthetische Analyse, die auf den beiden obigen beruht, aber ausserdem dasjenige hinzufügt, was man an positiver Wesensäusserung festgestellt hat.

Mit diesen Tabellen und Aussagen habe ich euch viel Stoff zum Nachdenken gegeben.

B. Gehemmtes und zügelloses Verlangen.

Es würde hier folgende Erläuterung für euch wertvoll sein: Es gehört zu den wichtigsten Dingen, die ein Studierender berücksichtigen muss, dass für die meisten Menschen - ja für die riesige Mehrheit - die von der Astralebene ausgehenden Einflüsse und Impulse prädisponierende Faktoren in allen Dingen sind, mit denen sich der Einzelmensch befasst - abgesehen von jenen unvermeidlichen Gegebenheiten, die ihm von seiner Umwelt und der Zeit, in der er lebt, aufgezwungen werden. Die Astralebene ist ein Zentrum dynamisch-ausstrahlender Kraft, die wegen der individuellen Bewusstseinsstufe, auf der sich die meisten Menschen befinden, eine fundamental bestimmende Wirkung hat. Die Menschen lassen sich von Wunsch-Impulsen hoher oder niederer Art beeinflussen und lenken. Das ist natürlich eine starke Verallgemeinerung, denn dieser Grundzustand wird ständig modifiziert durch Impulse, die von der Mentalebene kommen. Das kompliziert notwendigerweise das Problem. Auch von der Seele ausgehende Einflüsse treten in erkennbarem Umfange auf und machen das Problem des vorgeschrittenen Menschen noch verwickelter. Dieses «Problem der Komplizierung» (wenn ich es so nennen darf) ist für den Studierenden schwer verständlich, wenn er es auf seinen eigenen physischen Zustand oder auf den Zustand irgendeines Menschen bezieht, dem er vielleicht helfen möchte.

Ich [54] möchte hier in diesem Zusammenhang das dritte der Gesetze angeben, die für die geheiligte Kunst des Heilens bestimmend sind.

III. Gesetz

Krankheiten entstehen dadurch, dass sich die Lebensenergie eines Menschen grundlegend zentralisiert. Von der Ebene, auf der diese Energien zusammengeballt sind, gehen auch jene bestimmenden Bedingungen aus, die zu schlechter Gesundheit führen und die sich daher entweder als Krankheit oder aber als Freisein von Krankheit auswirken.

Es wird euch also klar sein, dass eine Verlagerung der inneren Aufmerksamkeit (der gedanklichen Einstellung) des Patienten entweder wirkliches Freisein von physischen Übeln bewirken oder jene Reaktionen intensivieren kann und wird, die zu Beschwerden, Krankheit oder Tod führen.

Aus den drei Gesetzen, die ich euch bisher gegeben habe und die euch nun zur Betrachtung vorliegen, ergeben sich ganz klar die folgenden Tatsachen, über die ihr nachdenken solltet:

1. Krankheit entsteht dadurch, dass der freie Strom des Seelenlebens blockiert wird.

2. Sie ist die Wirkung oder das Ergebnis dreier Einflüsse:

a. Uralter Irrtümer und Fehler, die aus der vergangenen Geschichte des betreffenden Menschen ausstrahlen.

b. Allgemein-menschlicher Defekte, mit denen jedermann als ein Glied der menschlichen Gemeinschaft erblich belastet ist.

c. Planetarischen Übels, das allen Formen auf Erden durch den grundsätzlichen Zustand und durch die Zeit auferlegt ist.

3. Sie ist bedingt durch die Kräfte, die von jener Ebene ausgehen, auf der das Bewusstsein des Menschen hauptsächlich konzentriert ist.

Den obigen Aussagen sollte noch eine weitere Tatsache hinzugefügt werden, die auch schon erwähnt wurde:

4. Es gibt [55] fünf Hauptgruppen von Krankheiten mit ihren verwandten und sekundären Leiden:

a. Tuberkulose.

b. Die syphilitischen Krankheiten.

c. Krebs.

d. Herzbeschwerden.

e. Nervenkrankheiten.

Ich teile das, was ich zu sagen habe, weder in organische und funktionelle Störungen ein, noch befasse ich mich hier mit Krankheiten, die durch Epidemien oder Unfälle eintreten. Ich denke an jene grundlegenden Makel oder Anlagen, die eine bedenkliche Erbschaft der Gesamtmenschheit sind und an jene Schwierigkeiten, die als Folge jener evolutionären Entwicklungsstadien auftreten, die ein Kennzeichen der auf dem Pfad weiter vorgeschrittenen Menschen sind. Es wird also ersichtlich, dass ein Mensch mit ererbten Krankheitsanlagen inkarniert, die aus folgenden Ursachen stammen:

1. Aus seiner eigenen Vergangenheit; es sind die Wirkungen von Ursachen aus früheren Inkarnationen.

2. Aus dem allgemeinen rassischen Erbteil der Menschheit.

3. Aus dem Zustand des irdisch-planetarischen Lebens. Diese letzteren Ursachen heben das ganze Problem aus dem normalen Fassungsvermögen des Durchschnittsmenschen heraus.

Ein Mensch ist ausserdem für Störungen veranlagt, wenn es ihm (infolge einer langen evolutionären Geschichte) gelungen ist, in einem bestimmten Mass - und sei es auch nur geringfügig - die Zentren oberhalb des Zwerchfells zu erwecken. Von dem Augenblick an, wo dies geschieht, leidet er viele Leben lang an Beschwerden, die mit dem Herzen oder mit dem weitverzweigten Nervensystem zusammenhängen. Es mag öfters der Fall sein, dass sich ein vorgeschrittener Mensch, wie etwa ein Aspirant oder Jünger, von den ererbten Makeln freigemacht hat, aber er wird Herz- oder Nervenstörungen, mentaler Unausgeglichenheit und Überreizung zum Opfer fallen. Diese Störungen werden gelegentlich als die [56] «Krankheiten der Mystiker» bezeichnet.

Ich beabsichtige nicht, mich in eine physiologische Diskussion einzulassen, Krankheitssymptome auszuarbeiten oder mich mit den Verletzungen, den pathologischen Zuständen und schmerzlichen Einzelheiten zu befassen, die den Zusammenbruch eines menschlichen Organismus begleiten. Ich will auch keine Abhandlung über Anatomie oder über eine der verschiedenen Wissenschaften schreiben, die sich aus dem Studium des menschlichen Organismus entwickelt haben; diese stehen ja im Zusammenhang mit dem äusseren Rahmen und Aufbau, den Organen und Nerven, dem Gehirngewebe und den untereinander verbundenen Systemen, die zusammen jenen verwickelten Apparat darstellen, den man den menschlichen Körper nennt. So weit es die exoterische Wissenschaft betrifft, halten mich zwei Umstände davon ab:

1. Das ganze Thema ist in den vielen Büchern der medizinischen und chirurgischen Literatur hervorragend behandelt. Es gibt wenig, was ich hinzufügen könnte und was in einer Erörterung wie dieser von Nutzen sein könnte.

2. Meine Leser sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mit dem Aufbau und der Konstitution des menschlichen Körpers nicht vertraut; pathologische Einzelheiten, die Beschreibung von Krankheiten und die zahlreichen unerfreulichen Symptome menschlicher Degeneration sind für den Durchschnittsmenschen ein unbehaglicher Lesestoff. Ein nur geringes Wissen auf diesem Gebiete kann höchst gefährlich sein.

Ich möchte mich vor allem mit den Ursachen beschäftigen, mit den inneren Quellen der Krankheit und mit jenen Bewusstseinszuständen (ich sage nicht nur Denkzuständen), die zu falscher Funktion und schliesslich zu falschen Dauerzuständen führen.

Das Problem des Heilers ist darum zweifach: Erstens muss er wissen, ob das Übel oberhalb oder unterhalb des Zwerchfells liegt; das bringt ihn ganz klar in den Bereich sowohl des okkulten wie des psychologischen Wissens. Zweitens muss er eine klare Vorstellung [57] davon gewinnen, wo der innere Schwerpunkt des Patienten liegt; diese Erkenntnis hilft ihm, die Diagnose für die erste Frage zu stellen.

Diese Feststellung gibt mir den Anlass, die dritte Regel für Heiler aufzustellen:

III. Regel.

Der Heiler soll sich darin schulen, die innere Gedanken- oder Begierdenstufe des Hilfesuchenden zu erkennen. Dadurch kann er erfahren, aus welcher Quelle die Störung kommt. Er soll Ursache und Wirkung miteinander in Beziehung setzen und dann genau die Stelle erkennen, durch welche die Abhilfe kommen muss.