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AUSKLANG

(187)

AUSKLANG

Der Ruf zur Wegbereitung für die Wiederkunft Christi geht heraus; es erschallt der Ruf, die Welt zu erretten. Geistig eingestellte Menschen und Jünger Christi versammeln sich überall in der Welt; aber es ist kein Zusammenkommen in der äusseren Welt sondern ein tief innerliches und geistiges Ereignis. Selbst diejenigen, die nur einen schwachen Schimmer von Verstehen haben, was dieser Fanfarenruf wirklich bedeutet, sind beeindruckt und bitten um die Möglichkeit zu helfen und um Anleitung, was sie tun könnten.

So warten wir denn heute auf sein neuerliches Kommen; Christus wird auf der ganzen Welt erwartet. Dieser Adventsgeist trägt in sich die heilende Kraft, das Gespenst der Furcht und des Schreckens zu bannen, das sich auf diesem unglücklichen Planeten niedergelassen hat. Die Menschheit schaut heute einerseits auf diese verwüstete Erde mit ihren aufgewühlten, todwunden Menschenherzen, andererseits richtet sie ihren hoffnungsvollen Blick auf jene hehre Stätte, von wo Christus kommen wird, welche Stätte man symbolisch «Himmel» nennt. Wenn wir nun allerorten die gleiche Erwartung sehen und feststellen, dass alle Vorhersagen und Zeugnisse übereinstimmen, und wenn wir beobachten, dass alle Anzeichen auf «das Ende der Zeit» hindeuten, ist es da so unvernünftig zu glauben, dass sich jetzt wirklich ein grosses Ereignis vorbereitet? Wenn inmitten von Tod und Zerstörung ein lebendiger Glaube lebt (und solch ein Glaube ist überall zu finden), und wenn sich ein flammender Enthusiasmus durch dunkle Wolken zur Quelle des Lichtes hin Bahn bricht, - sollte da nicht die Annahme gerechtfertigt sein, dass dieser Glaube und dieser Eifer aus einem tiefen und intuitiven Wissen entspringt? Könnte es nicht eine göttliche Tatsache sein, dass «aber der Glaube ein zuversichtliches Vertrauen auf das ist, was man hofft, ein festes Überzeugtsein von Dingen, die man mit Augen nicht sieht?» (Hebräer 10, 11.)

(188) In allen Ländern erwarten heute die Menschen den Kommenden, - ganz gleich, wie sie ihn nennen mögen. Man fühlt und spürt, dass Christus unterwegs ist. Sein zweites Kommen steht bevor, und von den Lippen der Jünger und Mystiker, der Aspiranten und geistig gesinnten Menschen, der erleuchteten Männer und Frauen steigt der flehentliche Ruf zum Himmel empor: «Mögen Licht und Liebe und Kraft und Tod (der alten Formen) das Vorhaben des Kommenden verwirklichen.» Diese Worte sind Verlangen, Hingabe, Opfer und Glaubensbekenntnis und ein Appell an den Avatar Christus, der an seinem hohen Aufenthaltsort wartet, bis das Verlangen stark und der Ruf klar genug ist, um sein Kommen zu rechtfertigen.

Eines müssen wir uns klar vor Augen halten: Es liegt nicht bei uns, das Datum für die Wiederkehr Christi festzusetzen, und wir sollten auch nicht eine hochdramatische Hilfe oder seltsame Erscheinungen erwarten. Wenn wir unseren Teil leisten und unsere Sache richtig machen, dann wird er zur bestimmten und festgesetzten Zeit erscheinen. Wann, wo oder auf welche Art und Weise er kommen wird, ist nicht unsere Sache. Unsere Aufgabe besteht darin, so intensiv und umfassend als nur möglich an der Herstellung rechter menschlicher Beziehungen zu arbeiten, denn davon hängt sein Kommen ab.

Ein jeder von uns kann das seine beitragen, um die jetzige schreckliche Weltsituation zu beenden und bessere Zustände zu schaffen; auch der Geringste unter uns kann im Rahmen seiner Möglichkeiten mithelfen, die neue Ära des guten Willens und brüderlichen Verstehens einzuleiten. Man muss sich jedoch darüber völlig im klaren sein, dass wir nicht für das Tausendjährige Reich arbeiten; unser Hauptziel ist derzeit ein zweifaches:

1. Die uralten und üblen Rhythmen zu brechen und einen neuen und besseren Rhythmus herbeizuführen. Dabei spielt die Zeit eine ganz wesentliche Rolle. Wenn wir die Verhärtung der alten Übel, die den Weltkrieg verursachten, aufhalten können, und wenn wir imstande sind, den unterminierenden, rückschrittlichen Kräften, die in allen Nationen wühlen, Einhalt zu gebieten, dann machen wir den Weg für alles Neue frei und öffnen das Tor für die wirksame Tätigkeit der Neuen Gruppe der Weltdiener, die Arbeiter (189) und Sachwalter Christi.

2. Das geistige Streben und Sehnen aller Menschen derart harmonisch zu vereinen und zusammenzuschliessen, dass das flehentliche Verlangen der Menschheit stark genug ist, um die geistige Hierarchie zu erreichen.

Das erfordert Opfer, Verständnis und eine aufrichtige Liebe zu unseren Mitmenschen; es verlangt auch Intelligenz und Weisheit und ein praktisches Begreifen des Weltgeschehens. In dem Mass, in dem die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen (die für die Welt eine grundlegende Notwendigkeit sind) Fortschritte macht und die Methode hierfür - guter Wille - entwickelt wird, werden Christus und seine Jünger uns ständig näherkommen. Wenn die erste Voraussetzung angenommen wird, nämlich, dass er wirklich auf dem Weg zu uns ist, dann werden alle geistig orientierten Menschen und Jünger und Aspiranten in der Welt ganz gewiss an die Arbeit gehen; und diese Überzeugung wird sich als ein genügend starker Ansporn erweisen. Mit diesem Gedanken sehen wir der Zukunft entgegen. Das Fiat des Herrn der Welt ist ergangen; Christus steht in Erwartung des Bittrufes der Menschheit. Dieser Ruf steigt täglich stärker empor, und «zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet, wird er kommen».

Sinnspruch

Im Wesen eins sind alle Menschensöhne,

und ich bin eins mit ihnen.

Ich möchte allen Liebe schenken, nie mehr hassen.

Ich möchte dienen, nicht schuldigen Dienst verlangen.

Ich möchte heilen, nie schädigen oder verletzen.

Erlittenes Leid mög' als verdienten Lohn

uns Licht und Liebe bringen.

Die Seele soll beherrschen

die äussere Form, das Leben und das Wirken,

und bring, ans Licht der Liebe Kraft,

die allem Zeitgeschehen zugrunde liegt.

Mög' innere Schau und Einsicht kommen,

und unverhüllt die Zukunft sein.

Lasst innere Einheit uns bekunden

und ganz vergessen, was uns trennt.

Lasst allenthalben Liebe walten

O dass doch alle Menschen lieben würden!