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ABSCHNITT E - BEWEGUNG AUF DER PHYSISCHEN UND DER ASTRALEN EBENE - Teil 3

Die Fussnoten des Buches sind als Pdf integriert. Klicken Sie auf die Nummern, z.B. :  (*C80]   ........usw. 

Wie ersichtlich sind die beiden Unterebenen der Abstraktion auf der atmischen und auf der buddhischen Ebene nicht aufgezählt, weil sie einen Grad des Gewahrseins darstellen, der nur [189] Eingeweihten höheren Grades als dem eines Adepten zu eigen ist; ein solches Bewusstwerden liegt jenseits des Begriffsvermögens der noch in Evolution befindlichen menschlichen Einheit, für die ich diese Abhandlung schreibe.

Im Interesse der Klarheit könnten wir an dieser Stelle die fünf verschiedenen Aspekte der fünf Sinne auf den fünf Ebenen aufzählen, so dass aufgrund der vorangehenden Aufstellung deren Entsprechungen klar zu erkennen sind:

1. Der Erste Sinn     -               Gehör.

a. Physisches Gehör.

b. Hellhörigkeit.

c. Höhere Hellhörigkeit.

d. Verstehen (von vier Schallarten).

e. Seligkeit.

2. Der Zweite Sinn        -            Tastsinn oder Gefühl.

a. Physischer Tastsinn.

b. Psychometrie.

c. Planetarische Psychometrie.

d. Heilen.

e. Aktiver Dienst.

3. Der Dritte Sinn             -           Gesicht.

a. Physisches Sehvermögen.

b. Hellsichtigkeit.

c. Höhere Hellsichtigkeit.

d. Göttliche Vision.

e. Gewahrwerdung.

4. Der Vierte Sinn             -            Geschmack

a. Physischer Geschmack.

b. Einbildungskraft.

c. Kritisches Unterscheidungsvermögen.

d. Intuition.

e. Vollendung.

5. Der Fünfte Sinn            -            Geruch.

a. Physischer Geruch.

b. Gefühls-Idealismus.

c. Geistige Urteilskraft.

d. Idealismus.

e. Allwissenheit.

Damit kommen [190] wir zur Betrachtung dieser Sinne im einzelnen:

a. Gehör. Dies ist ganz berechtigterweise der erste Sinn, der zur Manifestation gelangt; der erste Aspekt der Manifestation ist der des Lautes, und wir müssen daher notwendigerweise erwarten, dass er das erste ist, was der Mensch auf der physischen Ebene bemerkt, der Ebene dichtester Manifestation, auf der Schall (Ton) als schöpferischer Faktor am meisten zur Wirkung kommt. Die physische Ebene ist vor allem die Ebene des Gehörs, weshalb dieser Sinn der niedrigsten Evolutionsebene und der niedrigsten Unterebene jeder der fünf Ebenen zugewiesen wird. Auf der siebten oder niedrigsten Ebene muss der Mensch zur vollen Erkenntnis der Wirkung des ertönenden Heiligen Wortes kommen. Indem es das ganze System durchhallt, treibt es die Materie auf ihren vorgeschriebenen Platz, und auf der physischen Ebene findet es seinen Punkt tiefster Materialität und konkretester Auswirkung. Der Schlüssel, den der Mensch entdecken und umdrehen muss, betrifft die Enthüllung des Mysteriums:

a. seiner eigenen Note (Tonschwingung),

b. seines Bruders Note,

c. seiner Gruppennote,

d. der Note desjenigen Himmlischen Menschen, mit dem er in Verbindung steht,

e. der Note des Logos (oder des Tons der Natur); des Sonnensystems und des Erhabenen Herrn der Himmel.

Wir stellen also fest, dass der Mensch auf der physischen Ebene seine eigene Note finden muss, und zwar trotz der Dichtheit der Form.

a. Auf der physischen Ebene findet er seine eigene Note;

b. auf der Astralebene findet er seines Bruders Note; durch Identität des Gefühlslebens gelangt er zur Erkenntnis von seines Bruders Identität;

c. auf [191] der Mentalebene beginnt er seine Gruppennote zu entdecken;

d. auf der buddhischen Ebene oder der Ebene der Weisheit beginnt er die Note seines planetarischen Logos zu finden,

e. auf der atmischen oder geistigen Ebene beginnt die logoische Note innerhalb seines Bewusstseins zu ertönen.

Diese Unterscheidungen mache ich im Interesse der Klarheit. In der Evolution selbst treten die Unterschiede nicht so scharf hervor; der Strahl eines Menschen, seine Entwicklungsstufe und früher vollbrachte Leistung, seine zeitweiligen Beschränkungen und andere Ursachen bewirken eine scheinbare Verwirrung, aber im grossen Rahmen und von oben her gesehen geht die Entwicklung in der beschriebenen Weise vor sich.

Das Hören auf der Astralebene wird gewöhnlich als Hellhörigkeit bezeichnet und bedeutet die Fähigkeit, die Geräusche der Astralebene wahrzunehmen. Es ist eine Fähigkeit, die sich über den ganzen Astralkörper erstreckt; und der Betreffende hört mit allen Teilen seines Trägers und nicht nur mittels spezieller Organe, der Ohren, die das Produkt von Wirkung und Gegenwirkung auf der physischen Ebene sind. Dass das notwendigerweise so ist, erhellt sich aus der in stetem Fluss befindlichen Natur des Astralkörpers. Auf der physischen Ebene hört der Mensch zur gleichen Zeit einen bestimmten Tonumfang, und nur ein kleiner und ganz besonderer Schwingungsbereich macht sich seinen Ohren bemerkbar. Es gibt viele geringere Laute der Natur, die ihm gänzlich entgehen, während er die hauptsächlichen Gruppentöne überhaupt nicht zu unterscheiden vermag. In dem Mass, in dem die Evolution fortschreitet und das innere Gehör schärfer wird, wird der Mensch auch diese anderen Laute der physischen Ebene wahrnehmen können; er wird sich aller Geräusche auf der physischen und der Astralebene akut bewusst werden, und das würde, wenn es jetzt möglich wäre, die Zerschmetterung des Körpers zur Folge haben. Wenn beispielsweise der Ton der Natur (eine aus sämtlichen dicht-materiellen Formen hervorgerufenen Schwingungen bestehende Note) auch nur ein einziges Mal auf das Ohr eines Menschen auftreffen sollte, dann würde sein physischer Körper vollkommen zerbersten. Er ist noch nicht reif für solch ein Ereignis; das innere Ohr ist noch nicht [192] genügend vorbereitet. Erst wenn das dreifache Hören voll erlangt ist, wird vollkommenes Hören auf der physischen Ebene gleichfalls gestattet sein.

Das Hören auf der Mentalebene ist lediglich eine Erweiterung der Fähigkeit, verschiedene Schallarten auseinanderzuhalten. Das auf all diesen Ebenen besprochene Hören hat mit der Form zu tun, bezieht sich auf die Schwingung der Materie und beschäftigt sich mit dem Nichtselbst. Es hat nichts mit der Psyche zu tun, oder mit telepathischem Verkehr zwischen Denkern, sondern mit dem Schall der Form oder jener Kraft, vermittels welcher eine abgesonderte Bewusstseinseinheit eine andere wahrnimmt, die nicht sie selbst ist. Das ist sorgfältig zu beachten. Wenn sich das Gehör derartig erweitert, dass es die Psyche betrifft, dann nennen wir es Telepathie oder jenen wortlosen Verkehr, der das vereinigte Hören auf allen drei niederen Ebenen bedeutet und dem Ego im Kausalkörper auf den formlosen Stufen der Mentalebene bekannt ist.

Auf der buddhischen Ebene wirkt sich das Hören (nach Erwerb der synthetischen, als Telepathie bezeichneten Qualität) als vollkommenes Verstehen aus, denn es umfasst nunmehr zweierlei:

1. eine Kenntnis und Anerkennung der individuellen Note,

2. eine ähnliche Kenntnis von Gruppennoten 

deren vollkommene Vereinigung. Das verursacht das vollkommene Verstehen und ist das Geheimnis der Macht eines Meisters.

Auf der atmischen Ebene erscheint dieses vollendete Gehör als Seligkeit. Schall ist die Grundlage des Lebens, die Methode des Seins und schliesslich das Mittel zur Einswerdung; daher ist Schall als die raison d'etre, die Methode der Evolution und deshalb auch als Seligkeit zu verstehen [*C80].

b. Gefühl. Beim Studium [193] des zweiten Sinnes, des Tastsinns, ist zu beachten, dass dieser Sinn im gegenwärtigen, zweiten Sonnensystem - einem System von astral-buddhischem Bewusstseins [*C81] von sehr grosser und besonderer Wichtigkeit ist. Jeder dieser Sinne beginnt, sobald er einen bestimmten Punkt erreicht hat, sich mit den anderen in einer solchen Weise zu vereinigen, dass sich fast nicht mehr feststellen lässt, wo der eine anfängt und der andere aufhört. Gefühl ist jenes innere Erkennen eines Kontaktes, das sich durch Anwendung des Denkvermögens oder Manas in dreifacher Weise auswirkt:

als Erkenntnis,

als Erinnerungsvermögen,

als Vorgefühl.

In Verbindung mit Manas entwickelt jeder der fünf Sinne im betreffenden Menschen eine gedankliche Vorstellung oder einen Begriff, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umschliesst. Wenn also jemand sehr hoch entwickelt und über «Zeit» (im Sinn der drei Welten) hinausgewachsen ist und demnach die drei niederen Ebenen vom Standpunkt des Ewigen Jetzt aus betrachten kann, dann hat er die Sinne durch volles aktives Bewusstsein ersetzt. Er weiss und bedarf der Sinne nicht mehr als Wegweiser zum Wissen. Aber im Zeitlichen und in den drei Welten wird jeder Sinn auf jeder Ebene dazu benutzt, um dem Denker irgendeinen Aspekt des Nichtselbst zu vermitteln; und mit Hilfe [194] des Denkvermögens kann der Denker sich dann darauf einstellen.

Hören gibt dem Menschen einen Begriff von relativer Richtung und befähigt ihn, seinen Platz im grossen Grundplan festzustellen und seinen Standort zu bestimmen.

Gefühl gibt ihm einen Begriff von relativer Menge und befähigt ihn, seinen relativen Wert in bezug auf andere, ausserhalb seiner selbst liegende Körper zu bestimmen.

Sehen gibt ihm einen Begriff von Proportion oder Grössenverhältnis und befähigt ihn, seine Bewegungen denen anderer anzupassen.

Geschmack gibt ihm einen Begriff vom Wertverhältnis und befähigt ihn, sich auf das zu konzentrieren, was ihm am besten scheint.

Geruch vermittelt ihm einen Begriff von innerer Qualität und ermöglicht ihm die Auswahl dessen, was nach Qualität oder Essenz ihm selbst gleicht.

Bei allen diesen Definitionen ist zu beachten, dass die Sinne lediglich den Zweck haben, das Nichtselbst zu enthüllen und somit das Selbst zu befähigen, zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen zu unterscheiden [*C82].

Im Lauf der [195] Evolution der Sinne ist das Gehör das erste unbestimmte Etwas, das die Aufmerksamkeit des scheinbar blinden Selbstes

a. auf eine andere Vibration lenkt sowie

b. auf etwas ausserhalb seiner selbst Stammende

c. auf den Begriff der Aussenwelt. Bei der ersten Wahrnehmung von Schall oder Geräusch erfasst das Bewusstsein zum erstenmal das, was ausserhalb liegt.

Aber was das schlummernde Bewusstsein (vermittels dieses einen Gehörsinnes) erfasst, ist zunächst nur die Tatsache, dass etwas ausserhalb von ihm existiert sowie die Richtung, in der dieses Etwas liegt. Diese Wahrnehmung ruft im Lauf der Zeit einen weiteren Sinn ins Leben, nämlich den Tastsinn oder das Gefühl. Das Gesetz der Anziehung wird wirksam, das Bewusstsein bewegt sich langsam nach aussen, zum Gehörten hin, und wenn der Kontakt mit dem Nichtselbst hergestellt ist, dann nennt man ihn Gefühl. Dieses Gefühl vermittelt dem sich vortastenden Bewusstsein Vorstellungen von Grösse, äusserem Gefüge und Verschiedenheiten der Oberfläche; dadurch wird das Begriffsvermögen des Denkers langsam erweitert.

Er kann hören und fühlen, weiss aber noch nicht, es in Beziehung zu bringen oder zu benennen. Wenn ihm Namensgebung gelingt, dann hat er einen grossen Schritt vorwärts gemacht. Hier könnte man auch bemerken, dass die frühesten kosmischen Symbole sowohl auf die Sinne als auch anderweitig anwendbar sind:

Der Punkt im Zentrum - Bewusstsein und das Nichtselbst in einem Stadium, in dem Schall allein zur Beschreibung dient.

Der geteilte Kreis - Bewusstsein, welches das Nichtselbst aufgrund eines zweifachen Erkennens wahrnimmt.

Als dritter [196] folgt der Gesichtssinn, und zwar derjenige, der endgültig die Wechselbeziehung von Ideen oder das Verhältnis zwischen ihnen kennzeichnet; er tritt sowohl in zeitlicher als auch in funktioneller Beziehung zugleich mit dem Denkvermögen in Erscheinung. Wir haben Gehör, Tastsinn oder Gefühl, und dann Gesicht. Bezüglich der Entsprechung ist zu beachten, dass sich mit der dritten Stammrasse in dieser Runde das Sehen entwickelte, und dass die dritte Rasse auch Zeuge des erwachenden Denkvermögens wurde. Das Selbst und das Nichtselbst wurden sogleich miteinander in Beziehung gebracht und koordiniert. Ihre enge Gemeinschaft wurde zur vollendeten Tatsache, und die Evolution ging beschleunigt und mit neuem Antrieb weiter.

Jeder dieser drei Hauptsinne (wenn ich sie so nennen darf) steht in bestimmter Weise mit jedem der drei Logoi in Verbindung:

Gehör- das Erkennen des vierfältigen Wortes, der Aktivität der Materie, des dritten Logos.

Gefühl- das Erkennen des siebenfachen Erbauers der Form, der Zusammenfügung, Annäherung und Wechselbeziehung der Formen, des zweiten Logos. Das Gesetz der Anziehung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst beginnt sich auszuwirken.

Gesicht - das Erkennen des grossen Ganzen, der Synthese von allem, des Einen innerhalb der vielen, des ersten Logos. Das Gesetz der Synthese wirkt durch alle Formen, die das Selbst in Besitz nimmt, und vermittelt mit Hilfe des Sehens die Erkenntnis von der Wesenseinheit aller Erscheinungsformen.

Was Geschmack und Geruch anbetrifft, so könnte man sie als geringere Sinne bezeichnen, denn sie stehen in enger Verbindung mit dem wichtigen Tast- oder Gefühlssinn. Sie sind ihm praktisch untergeordnet. Dieser zweite Sinn und sein Zusammenhang mit dem gegenwärtigen zweiten Sonnensystem sollte sorgsam durchdacht werden. Er ist in hervorragender Weise der Sinn, der am engsten mit dem zweiten Logos in Verbindung steht. Darin liegt ein wertvoller Wink, wenn man ihn gebührend beachtet. Es empfiehlt sich, die Auswirkungen des Tastsinnes der physischen Ebene auf die anderen Ebenen auszudehnen und zu entdecken, wohin uns das führt. Es handelt sich um die Fähigkeit, durch gebührende Erkenntnis der verschleiernden Hülle zur eigentlichen Essenz vorzudringen. Der Denker, der diese Fähigkeit voll ausnutzt, kann sich mit der Essenz aller Einzelwesen auf allen Stufen in [197] Verbindung setzen und dadurch die vorgesehene Evolution der Hülle fördern und einen wirksamen Dienst leisten. Ein Herr des Mitleids ist jemand, der (durch Tastsinn) mitfühlt, voll und ganz versteht und weiss, wie er heilen und die Unzulänglichkeiten des Nichtselbstes regulieren und damit dem Evolutionsplan wirksam dienen kann. Wir sollten in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung des Gefühlssinnes studieren, wie ihn die (der Linie des Bodhisattvas [*C83] folgenden) Heiler der Rasse ausüben, und darüber nachdenken, wie sich das von ihnen auf diese Weise gehandhabte Gesetz der Anziehung und Abstossung auswirkt. Etymologen werden bemerkt haben, dass der Ursprung des Wortes Tasten ziemlich unklar ist, aber wahrscheinlich bedeutet es «durch schnelle Berührung anziehen». Darin liegt das ganze Geheimnis dieses objektiven Sonnensystems, und damit wird sich die Beschleunigung der Schwingung durch Tasten beweisen lassen. Trägheit, Beweglichkeit und Rhythmus sind die vom Nichtselbst manifestierten Qualitäten. Rhythmus, Gleichgewicht und gleichmässige Schwingung werden gerade durch diese Fähigkeit des Tast- oder Gefühlssinnes erreicht. Das möchte ich kurz illustrieren, um das Problem etwas klarer zu machen. Was geschieht in der Meditation? Durch angestrengtes Bemühen und sorgfältige Beachtung der vorgeschriebenen Regeln gelingt es dem Aspiranten, mit einer Materie in Berührung zu kommen, deren Qualität feiner ist als die ihm gewohnte. Er berührt seinen Kausalkörper, und mit der Zeit auch die Materie der buddhischen Ebene. Aufgrund dieser Berührung beschleunigt sich seine eigene Schwingung vorübergehend und für kurze Zeit. Im Grunde genommen kommen wir damit zu dem in dieser Abhandlung besprochenen Thema zurück. Das latente Feuer der Materie zieht das in anderen Formen schlummernde Feuer an sich heran. Die beiden Feuer kommen miteinander in Berührung und daraus folgt Erkenntnis und Gewahrsein. Das Manasfeuer brennt ständig und wird von dem, was es anzieht und abstösst, geschürt. Wenn die beiden sich vermischen, wird dadurch die Stimulierung erheblich verstärkt und die Berührungsfähigkeit gesteigert. Das Gesetz der [198] Anziehung wirkt beharrlich weiter, bis wieder ein anderes Feuer angezogen und berührt wird und bis die dreifache Verschmelzung vollendet ist. In diesem Zusammenhang darf man das Geheimnis des Einweihungsstabes nicht vergessen [*C84]. Wenn wir später das Thema der Zentren und der Einweihung betrachten, müssen wir im Auge behalten, dass wir nur einen bestimmten Aspekt dieser geheimnisvollen Fähigkeit des Tastsinnes untersuchen, nämlich die Fähigkeit des zweiten Logos, das Gesetz der Anziehung mit Geschick anzuwenden.

Schliesslich wollen wir noch das besprechen, was sich über die übrigen drei Sinne - Gesicht, Geschmack und Geruch - mitteilen lässt, und sodann ihre Beziehung zu den Zentren und ihre gegenseitige Wirkung und Rückwirkung kurz zusammenfassen. Es bleiben uns dann noch zwei weitere Punkte zur Besprechung innerhalb des ersten Teiles dieser Abhandlung über Kosmisches Feuer, und schliesslich eine Zusammenfassung. Damit werden wir in der Lage sein, den folgenden Abschnitt vorzunehmen, der das Feuer des Denkens und die Entwicklung der Manasaputras [*C85] sowohl in ihrer Gesamtheit als auch individuell behandelt. Dieses Thema ist von allergrösster Bedeutung, weil es ganz und gar mit dem Menschen, dem Ego, dem Denker, zu tun hat und die kosmische Verschmelzung der Feuer der Materie und des Denkens sowie deren Verwendung von seiten der innewohnenden Flamme darlegt.

c. Gesicht. Dieser Sinn ist, wie bereits erwähnt, der allerwichtigste Sinn im Sonnensystem für die Herstellung wechselseitiger Beziehungen.

Gemäss dem Gesetz der Ökonomie hört der Mensch. Schall durchdringt die Materie und verursacht daraufhin deren Verschiedenartigkeit.

Gemäss dem Gesetz der Anziehung berührt oder fühlt der Mensch und tritt in Verbindung mit dem, was ihm durch die Schallwellen des Tätigseins zum Bewusstsein gebracht wird. Das [199] führt zu einem Zustand gegenseitiger Abstossung und Anziehung zwischen dem Wahrnehmenden und dem Wahrgenommenen.

Nachdem der Mensch wahrgenommen hat und dann in Berührung gekommen ist, öffnen sich seine Augen, und er erkennt gemäss dem Gesetz der Synthese seinen Platz im Rahmen des Ganzen.

Gehör           Einheit

Gefühl          Zweiheit 

Gesicht         Dreiheit.

In diesen drei Sinnen ist für uns die Gegenwart zusammengefasst. Es ist Aufgabe der Evolution, das Ganze zu erkennen, zu benutzen, in harmonische Ordnung zu bringen und zu beherrschen, bis das Selbst vermittels dieser drei Sinne von jeder Form, jeder Schwingung und jeder Pulsierung des Nichtselbstes Kenntnis erhält; dann wird - aufgrund der Einordnungsfähigkeit des Denkvermögens - das nächste Ziel des Selbstes sein, die Wahrheit oder jenes Zentrum im Manifestationskreise zu finden, das für das Selbst das Zentrum des Gleichgewichtes und derjenige Punkt ist, wo sich die Koordinierung vervollkommnet; dann kann das Selbst sich von jedem Schleier, jeder Berührung und jedem Sinn lösen. Das führt in jeder Manifestation zu drei Arten von Trennung:

Involution. Die Trennung der Materie, oder das Eine verwandelt sich in die Vielen. Die Sinne werden entwickelt, und der Apparat wird vom Selbst zwecks Benutzung der Materie vervollkommnet. Das geschieht gemäss dem Gesetz der Ökonomie.

Evolution bis zur Zeit des Probepfades. Die Verschmelzung von Geist und Materie, und die Verwendung der Sinne zu fortschreitender Identifizierung des Selbstes mit allen Formen, von den niedrigsten bis zu den verhältnismässig verfeinerten. Das geschieht nach dem Gesetz der Anziehung.

Evolution auf dem Pfad. Erneute Trennung des Geistes von der Materie, seine Identifizierung mit dem Einen, und die endgültige Ablehnung der Form. Die Sinne finden dann in erworbener Fähigkeit ihre Synthese, und das Selbst hat für das Nichtselbst keine weitere Verwendung mehr. Es verschmilzt mit dem Allselbst. Das geschieht nach dem Gesetz der Synthese.

Wenn man [200] das im Sinn behält, wird man sich darüber klar, dass die Trennung des Geistes vom materiellen Träger zwei Aspekte des Einen grossen All in sich schliesst; hierin tritt das Wirken des Schöpfers, des Erhalters und des Zerstörers in Erscheinung.

Die schliessliche Vollendung dieses dritten Gesichtssinnes wird gewöhnlich mit dem völlig unzulänglichen Begriff «Gewahrwerdung» (klares Erkennen) bezeichnet. Der Schüler sollte die in einer früheren Tabelle dargestellte niedrigste und höchste Auswirkung der Sinne studieren und dabei die okkulte Bedeutung der in der Zusammenfassung gebrauchten Ausdrücke feststellen.

Gehör                    Seligkeit.                       Wird durch das Nichtselbst erkannt.

Gefühl                    Dienst.                          Die Gesamtheit dessen, was das Selbst für das Nichtselbst tut.

Gesicht                  Gewahrwerdung         Erkennen der zur Manifestation benötigten Dreiheit oder die Wechselwirkung zwischen dem
                                                                       Selbst und dem Nichtselbst.

Geschmack           Vollendung.                  Ende der Evolution durch Nutzbarmachen des Nichtselbstes und dessen
                                                                       zweckentsprechender Verwendbarkeit.

Geruch                   Vollendetes Wissen    Das Manasprinzip mit seiner kritisch unterscheidenden Aktivität vervollkommnet
                                                                       das wechselseitige Verhältnis zwischen Selbst und Nichtselbst.

All dies betrifft die vollendete, zum Gewahrsein gelangte Persönlichkeit.

In all diesen Vollendungen erscheint das Gewahrsein des (höheren) Selbstes und der stufenweise Vorgang der Identifizierung, Verwendung, Handhabung und der schliesslichen Ablehnung des Nichtselbstes von seiten des (höheren) Selbstes, das nun zu bewusstem Gewahrsein gelangt ist. Es hört den Ton der Natur und den seiner Monade; es erkennt deren Identität, benutzt deren Schwingung und macht in schneller Folge die drei Stadien eines Schöpfers, Erhalters und Zerstörers durch.

Es ertastet [201] oder erfühlt die Schwingung der Form oder des Nichtselbstes in all seinen verschiedenen Abstufungen, erkennt seine Identität in Zeit und Raum; und zu Zwecken der Existenz oder des Daseins und mit Hilfe der drei Gesetze der Ökonomie, der Anziehung und der Synthese benützt und vereinigt es sie und löst sich am Ende ganz davon los. Es sieht den dreifachen Evolutionsvorgang, und aufgrund der Entwicklung der inneren Vision erschaut es im Herzen des makrokosmischen sowie des mikrokosmischen Systems das eine SELBST in vielerlei Gestalten; und am Ende identifiziert es sich mit diesem einen Selbst, indem es das Nichtselbst nach dessen vollkommener Unterwerfung und Benutzung bewusst ablehnt.

d. Schmecken. Schliesslich beginnt es zu schmecken und kritisch zu unterscheiden, denn Geschmack ist jener grosse Sinn, der sich bei der Entwicklung des Unterscheidungsvermögens bemerkbar macht, in deren Verlauf das illusorische Wesen der Materie allmählich zutage tritt. Unterscheidendes Erkennen ist der Erziehungsvorgang, dem sich das Selbst unterwirft, um Intuition zu entfalten - eine Fähigkeit, durch die das Selbst sein eigenes Wesen in und unter allen Formgestalten erkennt. Unterscheidungsvermögen bezieht sich auf das Doppelwesen der Natur, das Selbst und das Nichtselbst; es ist das Mittel zu deren Sonderung auf dem Weg zur Abstraktion oder völligen Zurückziehung. Intuition bezieht sich auf Einheit und ist die Fähigkeit des Selbstes, mit anderen Selbsteinheiten in Berührung zu treten; sie dient aber nicht zur Fühlungnahme mit dem Nichtselbst. Daraus erhellt sich, warum sie heutzutage so selten vorkommt, weil sich das Ego so intensiv als Einzelwesen betrachtet und sich - wie das zurzeit durchaus notwendig ist - mit der Formgestalt identifiziert. In dem Mass, in dem sich der Geschmackssinn auf den höheren Ebenen entwickelt, erwirbt man ein immer feineres Unterscheidungsvermögen, bis man am Ende durch die Form hindurch zum Herzen des eigenen Wesens vordringt.

e. Geruch ist die Fähigkeit zu scharfer Wahrnehmung, die den Menschen am Ende zur Quelle seines Ursprungs, zur Ebene der Urtypen zurückbringt, auf der seine wahre Heimat liegt. Die ständig weiterentwickelte Fähigkeit, Unterschiede wahrzunehmen, hat im Herzen des Pilgers im fernen Land ein göttliches Missbehagen verursacht; der verlorene Sohn stellt Vergleiche an; er hat [202] die anderen vier Sinne entwickelt und benutzt sie. Jetzt kommt noch die Fähigkeit dazu, die Heimat-Schwingung zu erkennen, wenn ich so sagen darf. Sie bildet das geistige Gegenstück zu jenem Sinn, der in der Tierwelt die Tauben und andere Vögel unbeirrt zu der vertrauten Stelle zurückführt, von der sie ursprünglich herkamen. Es handelt sich um die Gewahrwerdung der Schwingung des Selbstes und um die schnelle, durch diesen Instinkt bedingte Rückkehr zum Ausgangspunkt.

Bei Betrachtung dieses Themas wird man sich der ungeheuren Ausdehnung des dabei in Frage kommenden Gedankengebietes bewusst - eines Gebietes, das die gesamte Evolutionsentwicklung des menschlichen Wesens umfasst. Aber hier (an anderen Stellen in dieser Abhandlung) können bestenfalls nur einige Gedankengänge, über die man gründlich nachdenken sollte, angedeutet und gewisse Ideen betont werden, die der jetzigen Generation als Grundlage ihres zukünftigen Denkens dienen könnten. Dabei dürfen folgende Tatsachen nicht ausser acht gelassen werden:

a. Dass die Sinne in diesem Teile unserer Abhandlung über Kosmisches Feuer deshalb besprochen wurden, weil sie mit der materiellen Form zu tun haben. Genau genommen sind die fünf Sinne, wie wir sie kennen, die vom (in seinem Ätherkörper polarisierten) Denker entwickelten Kontaktmittel, die in der physischen Form, in den der exoterischen Wissenschaft bekannten Nervenzentren, Gehirnzellen, Ganglien und Nervensträngen ihren Ausdruck finden.

b. Dass diese Sinne für alle Zwecke der gegenwärtigen Manifestation ihren Brennpunkt auf der Astralebene haben und deshalb hauptsächlich der stimulierenden Einwirkung des Sonnengeflechtes (plexus solaris) ausgesetzt sind - jenes grossen Brennpunktes in der Mitte des Körpers, der für die meisten Menschen der heutigen Zeit das Mittel oder Organ der Stimulierung ist.

c. Dass in dem Mass, in dem das höhere Dreieck wirksam wird und die Polarisierung sich nach oben hin in die höheren Zentren verschiebt, die Sinne sich auf der Mentalebene auszuwirken beginnen und der Mensch auf dieser Ebene Gewahrsein erlangt.

Im menschlichen [203] Körper finden wir ein interessantes Gegenstück zur Verlegung des Schwerpunktes aus der Persönlichkeit in das Ego oder den Kausalkörper, nämlich in der Teilung zwischen den höheren und den niederen Mentalebenen, und im Zwerchfell als Trennungslinie zwischen den höheren und den niederen Teilen des Körpers. Unterhalb des Zwerchfelles befinden sich die vier niederen Zentren:

1. Das Sonnengeflecht.

2. Die Milz.

3. Fortpflanzungsorgane.

4. Basis der Wirbelsäule.

Darüber liegen die drei höheren:

1. Herz.

2. Kehle.

3. Kopf.

Im Mikrokosmos haben wir die niedere Quaterne, die von der Triade in ähnlicher Weise getrennt ist, und die Analogie verdient durchdacht zu werden. Durch sorgfältiges Nachdenken können wir daher die Reflexbewegung der Zentren und der Sinne von den verschiedenen Ebenen aus ins einzelne hinein verfolgen, wobei wir beachten müssen, dass das Erwachen der Zentren drei Entwicklungsstufen durchmacht:

Erstens; Das Erwachen auf der physischen Ebene und die zunehmende Aktivität der Zentren, bis der Probepfad erreicht wird. Gleichzeitig kommt es zu verstärkter Anwendung der Sinne, um das kleine Selbst und seine Hüllen als identisch zu erkennen.

Zweitens. Das Erwachen auf der Astralebene und die zunehmende Aktivität der Zentren, bis die erste Einweihung erreicht wird. Gleichzeitig kommt es zu ausserordentlich scharfer Anwendung der Sinne, um den Unterschied zwischen dem höheren Selbst und dem Nichtselbst zu erkennen.

Drittens. Das [204] Erwachen auf der Mentalebene und die zunehmende Aktivität der Zentren und der Sinne. In beiden Fällen besteht die Wirkung darin, dass sich das (höhere) Selbst mit seiner eigenen Essenz in allen Gruppen identifiziert, und dass die Hüllen und die Formen nicht mehr anerkannt werden.

Gleichzeitig mit diesem Vorgang auf den niederen erfolgt eine parallele Entwicklung auf den beiden höheren Ebenen; und während die astralen Sinne zu vollendeter Wirksamkeit gelangen, treten auch die entsprechenden Kraftzentren auf der buddhischen Ebene wirksam in Erscheinung, bis der Schwingungsaustausch zwischen beiden beendet ist und die Kraft der Triade sich - über die astralen Zentren - in der Persönlichkeit deutlich fühlbar macht.

In ähnlicher Weise gelangen die entsprechenden Kraftstrudel auf der atmischen Stufe zu wirksamer Schwingung, sobald die mentalen Zentren vierdimensional werden; und am Ende ergibt sich dann ein herrliches Feuerwerk, das sich auf allen Ebenen auswirkt.

Vom Standpunkt des Feuers [*C86] aus und unter vorübergehender [205] Ausserachtlassung der Aura und ihrer Farben, ist auch die Evolutionsentfaltung durch einen ganz bestimmten Vorgang gekennzeichnet.

a. Die Belebung der inneren Hitze der Hüllen, oder des kleinen latenten Feuerfunkens in jedem einzelnen Atom der Materie. Dieser Vorgang findet in allen drei Körpern statt, und zwar zunächst langsam, dann schneller und schliesslich zu gleicher Zeit und in synthetischer Weise.

b. Die Aktivierung der sieben Zentren auf allen Ebenen aus ihrem Schlummerzustand zu wirksamer Betätigung, und zwar von unten angefangen bis nach oben, bis die Zentren (je nach Strahl und Art) untereinander verbunden und gleichgeschaltet sind. Im vollendeten Adepten manifestieren sich fünfunddreissig Feuerstrudel - alle von strahlender Aktivität, und alle wirken aufeinander ein.

c. Die züngelnden Flammenstrudel oder -räder vereinigen sich zu feurigen Dreiecken, die von einem zum anderen übergehen und untereinander kreisen, bis ein Netzwerk aus feurigen Linien entsteht und die Aussage bewahrheitet, dass die Söhne des Denkens Flammen sind.

d. Diese Zentren erreichen diesen Zustand der Vollendung in dem Mass, in dem der Geist- oder Willensaspekt seinen Einfluss mehr und mehr zur Geltung bringt. Die vereinigenden Dreiecke entstehen durch das Wirken des Denkfeuers, während das Feuer der Materie die Formgestalt in vorschriftsmässiger Weise zusammenhält. Daraus erhellt sich die wechselseitige Abhängigkeit von Materie, Denkvermögen und Geist, und sie zeigt sich dem Auge des Hellsehers als Gleichschaltung der drei Feuer.

e. Im Himmlischen Menschen und in seinem Körper lässt sich gleichfalls eine Kette von Planetenkugeln [*C87] erkennen, wobei sorgfältig zu beachten ist, dass die sieben Ketten eines [206] Grundplanes die Ausdrucksform eines planetarischen Logos sind. Die Himmlischen Menschen finden in einem Grundplan von sieben Ketten ihren Ausdruck, und dabei hat man wohl dem dichten physischen Planeten der betreffenden Kette zu grosse Bedeutung beigemessen. Die Wichtigkeit der Kette ist aus diesem Grunde etwas unterschätzt worden. Jede der sieben Ketten stellt sozusagen ein Abbild der sieben Zentren eines der Himmlischen Menschen dar. Der Gedanke, dass Gruppen von Egos Zentren im Himmlischen Menschen bilden, trifft nichtsdestoweniger zu, aber er bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Kraftzentren auf der buddhischen und der monadischen Ebene [*C88].

Dabei darf [207] grundsätzlich nicht vergessen werden, dass diese sieben Himmlischen Menschen sozusagen durch einen physischen Planeten zu physischer Inkarnation gelangen, und hierin liegt das Mysterium planetarischer Evolution. Hierin liegt auch das Mysterium unseres Planeten, welcher der geheimnisvollste von allen ist. So, wie das Karma von Individuen verschieden ist, genauso verschieden ist auch das Karma der verschiedenen Logoi; und das Karma unseres planetarischen Logos ist ein schweres, und es verschleiert sich zurzeit im Mysterium der Persönlichkeit.

Je nachdem, ob die Zentren sich betätigen oder nicht, so unterschiedlich ist auch die Manifestation; und damit eröffnet sich ein Gebiet zu weiterer Erforschung, das im Zusammenhang mit dem Sonnensystem von vielseitigem und schwer zu befriedigendem Interesse ist.

5. Die Zentren und Einweihung

Wir haben uns kurz mit der Evolution der Zentren befasst, mit ihrer Funktion, ihrer Organisation und dem stufenweisen Wachstum ihrer Aktivität, von relativer Trägheit bis zu vollkommener Bewegung. Dann werden sie zu lebendigen Flammenrädern, die eine Doppelbewegung (sowohl an der Peripherie als auch bei den im Innern kreisenden Rädern) aufweisen und eine vierdimensionale Auswirkung haben, die hauptsächlich auf der Gleichschaltung der inneren, subtileren Kraftstrudel mit den verhältnismässig exoterischen ätherischen Zentren beruht. Diese Gleichschaltung kommt am Ende bei der Einweihung zustande.

Zur Zeit der Einweihung befinden sich alle Zentren in Tätigkeit, und die (der Persönlichkeit entsprechenden) niederen vier haben damit begonnen, das Feuer in die drei höheren Zentren zu übertragen. Die doppelte Umdrehung innerhalb der niederen Zentren ist klar ersichtlich, und die drei höheren stehen im Begriff, sich ebenfalls zu betätigen. Durch Anlegung des Einweihungsstabes bei der Einweihungszeremonie kommt es zu bestimmten Wirkungen, die sich in bezug auf die Zentren wie folgt aufzählen lassen:

a. Das Feuer an der Basis der Wirbelsäule wird genau auf das Zentrum hingeleitet, das Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit ist. Welches Zentrum dabei in Frage kommt, richtet sich nach dem Strahl oder nach der Sonderaufgabe des Eingeweihten.

b. Das Zentrum [208] erfährt eine Steigerung seiner Wirksamkeit, die Geschwindigkeit seiner Umdrehung erhöht sich, und bestimmte mittlere Speichen werden zu verstärktem Aufleuchten gebracht. Diese Speichen, die von einigen Schülern auch Lotosblätter genannt werden, stehen in enger Verbindung mit den verschiedenen Spirillae in den permanenten Atomen. Durch ihre Stimulierung kommen eine oder mehrere der entsprechenden Spirillae in den permanenten Atomen auf den drei niederen Ebenen in Bewegung. Nach der dritten Einweihung findet eine entsprechende Stimulierung in den permanenten Atomen der Triade statt, und das führt zur Harmonisierung des buddhischen Trägers und zur Übertragung der niederen Polarisierung in die höhere.

c. Durch Anlegung des Einweihungsstabes verdreifacht sich der Kraftstrom vom Ego zur Persönlichkeit; die Richtung dieses Kraftstroms hängt davon ab, ob die Aufmerksamkeit, wie bei der ersten und zweiten Einweihung, den ätherischen oder den astralen Zentren gilt, oder ob der Eingeweihte schon vor dem Herrn der Welt steht. Im letzteren Fall werden seine mentalen Zentren oder die ihnen auf höheren Ebenen entsprechenden Kraftstrudel stimuliert. Wenn der Weltlehrer bei der ersten und zweiten Einweihung seines Amtes waltet, dann wird die Kraft der Triade zur Belebung des Herz- bzw. des Kehlzentrums hingeleitet; dadurch wird die Fähigkeit, die Kraft der niederen Zentren zur Synthese zu bringen, erheblich verstärkt. Wenn der Eine Einweihende den Stab seiner Macht anlegt, dann strömt Kraft von der Monade herab; obgleich das Kehl- und das Herzzentrum daraufhin durch erhöhte Schwingung reagieren, so fliesst die Kraft dennoch hauptsächlich in Richtung auf die sieben Kopfzentren, und schliesslich (im Stadium der Befreiung) zum darüberliegenden strahlenden Kopfzentrum hin, das die sieben niederen zur Synthese zusammenfasst.

d. Bei der Einweihung erfahren die Zentren einen neuen Zuwachs an Schwingungsfähigkeit und Kraft, und das führt im exoterischen Leben zu folgenden Wirkungen:

Erstens. Eine [209] Empfänglichkeit und Verfeinerung der Träger, die anfänglich dem Eingeweihten vielerlei Leid verursachen mag, die aber andererseits eine Fähigkeit entwickelt, auf Kontakte zu reagieren, was den anfänglichen Schmerz mehr als wettmacht.

Zweitens. Eine Entwicklung psychischer Fähigkeit, die wiederum zu vorübergehendem Unbehagen führen mag, die aber am Ende zur Erkenntnis des einen Selbstes in allen Selbsteinheiten führt, die das Ziel des Bemühens ist.

Drittens. Ein Verbrennungsprozess aufgrund allmählicher Erweckung der Kundalini und deren vorschriftsgemässes geometrisches Fortschreiten durch das ätherische Gewebe. Das führt zur Bewusstseins-Kontinuität, die den Eingeweihten befähigt, Zeit als einen Faktor in den Evolutionsplänen bewusst zu nutzen.

Viertens. Allmähliches Verstehen des Schwingungs-Gesetzes als eines Aspekts des grundlegenden Gesetzes des Aufbaus: der Eingeweihte lernt, bewusst zu erbauen, Gedankenstoff zwecks Vervollkommnung der Pläne des Logos zu handhaben, in mentaler Essenz zu wirken, das Gesetz auf mentalen Stufen anzuwenden und dadurch die physische Ebene zu beeinflussen. Kosmische Bewegung hat ihren Ursprung in kosmischen mentalen Bereichen, und im Mikrokosmos lässt sich die gleiche Regel erkennen. Das ist ein okkulter Wink, der viel enthüllen wird, wenn man ihn durchdenkt. Bei der Einweihung, im Augenblick der Anlegung des Stabes, erkennt der Eingeweihte bewusst die Bedeutung des Anziehungsgesetzes beim Aufbau von Formen und bei der Synthese der drei Feuer. Von seiner Fähigkeit, diese Erkenntnis festzuhalten und das Gesetz auf eigene Faust anzuwenden, wird seine Wirkungskraft und sein weiterer Fortschritt abhängen.

e. Durch Anlegung des Einweihungsstabes wird das Kundalinifeuer erweckt und sein fortschreitender Aufstieg gelenkt. Durch die Anwendung dieses Stabes, der in einer ganz bestimmten Art und Weise bewegt wird, werden das Feuer an der Basis der Wirbelsäule und das Feuer des Denkens in bestimmte Bahnen gelenkt. [210] Gemäss dem Gesetz der Elektrizität besteht ein bestimmter okkulter Grund für die bekannte Tatsache, dass jeder dem Einweihenden vorgestellte Kandidat von zwei Meistern begleitet wird, die ihm rechts und links zur Seite stehen. Diese drei bilden zusammen ein Dreieck, das den Vorgang möglich macht.

Die Kraft des Stabes ist eine zweifache, und seine Macht eine ungeheure. Einzeln und allein könnte der Eingeweihte die vom Stab ausgehende Stromspannung nicht ohne ernstliche Verletzung aushalten, aber die Dreiecksformation macht die Übertragung gefahrlos. Die beiden Meister, die in dieser Weise den Eingeweihten sichern, vertreten zwei Pole des elektrischen Alls; ein Teil ihrer Arbeit besteht also darin, neben allen Einweihungskandidaten zu stehen, wenn sie vor den Grossen Herrn treten.

Wenn die Einweihungsstäbe sich in Händen des Einweihenden (in seiner Machtstellung) befinden und die Zeit dazu gekommen ist, dann dienen sie als Übermittler einer aus sehr hohen Quellen stammenden, elektrischen Kraft - so hoch, dass bei einigen von den letzten Einweihungen (der sechsten und siebten) der «Feurige Diamant» durch Vermittlung des Logos eine von ausserhalb des Sonnensystems herrührende Kraft überträgt. Dabei ist beachtlich, dass nur dieser eine grosse Stab auf diesem Planeten benutzt wird, dass es aber innerhalb des Systems mehrere solcher Machtstäbe gibt, und dass sie, wenn ich so sagen darf, in drei Abstufungen vorhanden sind.

Erstens ist da der Einweihungsstab, der bei den ersten beiden Einweihungen von Christus, dem Grossen Herrn und Weltlehrer, benutzt wird. Der Stab erhält durch Anlegung des «Feurigen Diamanten» seine magnetische Kraft, und diese Magnetisierung wird wiederholt, sooft ein neuer Weltlehrer das Amt antritt. Eine wunderbare Zeremonie findet jedesmal statt, wenn ein Weltlehrer seine Tätigkeit aufnimmt. Im Verlauf dieser Zeremonie empfängt Er den Stab seiner Macht - den gleichen, der seit Begründung unserer planetarischen Hierarchie benutzt wurde -, und streckt ihn dem Herrn der Welt entgegen, der ihn mit seinem eigenen mächtigen Stab berührt und dadurch eine neue Aufladung seiner elektrischen Energie bewirkt. Diese Zeremonie findet in Shamballa statt [*C89, 90].

Zweitens gibt [211] es den Einweihungsstab, der als der «Feurige Diamant» bezeichnet und von Sanat Kumara, dem Einen Einweihenden, benutzt wird, der in der Bibel (Daniel 7, 9 und 22) «der Alte» genannt wird. Dieser Stab liegt «im Osten» verborgen und enthält das latente Feuer, das die Weisheitsreligion durchleuchtet. Diesen Stab brachte der Herr der Welt mit sich, als Er eine Formgestalt annahm und vor achtzehn Millionen Jahren auf unseren Planeten kam.

Einmal in jeder Weltperiode wird er einem ähnlichen Vorgang unterzogen wie der geringere Stab, nur dass er diesmal durch direkte Einwirkung des Logos selbst - des Logos unseres Sonnensystems - nachgeladen wird. Der Aufbewahrungsort dieses Stabes ist nur dem Herrn der Welt und den Chohans der Strahlen bekannt; da es sich um den Talisman unserer Evolution handelt, ist der Chohan des zweiten Strahls - unter Aufsicht des Herrn der Welt- sein hauptsächlicher Treuhänder, und dabei hilft ihm der Devaherr der zweiten Ebene. Die Buddhas der Aktivität sind für seine Aufbewahrung verantwortlich, und ihnen untersteht der Chohan der Strahlen. Nur zu bestimmten Zeiten und wenn besondere Aufgaben vorliegen, kommt der Stab zur Anwendung. Er wird nicht nur bei der Einweihung von Menschen, sondern auch zu besonderen planetarischen Veranstaltungen benutzt, von denen bislang noch nichts bekanntgemacht wurde. Er findet seinen Platz und seine Verwendung bei gewissen Zeremonien, die mit der inneren Runde [C*91] und dem von Erde, Mars und Merkur gebildeten [212] Dreieck zusammenhängen. Mehr darf jedoch zurzeit darüber nicht gesagt werden.