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I. Der zunehmende Einfluss der Seele - Teil 2

Es sollte hier beachtet werden, dass es auf dem langen Erfahrungsweg der Seele buchstäblich zwei Arten von Identifizierung gibt. Die eine Art betrifft das Stadium, in welchem Form, Materie, Substanz, Zeit und Raum die beherrschenden Faktoren sind, welche die Seele im Begrenzungsring dieser Bewusstseinsarten einkerkern. Das ist die [30] Identifizierung (das Sich-Einsfühlen) mit der Formseite des Lebens. Die andere Art betrifft die Identifizierung mit allem, das ausserhalb der Wesensäusserung durch Formen liegt und hiervon befreit ist. Was diese «Einswerdung» sein mag, kann unsere fortgeschrittene Menschheit nicht einmal ahnen; nur solche Grosse Wesen wie Buddha, Christus und ähnliche Erhabene in der Hierarchie wissen darum. Die durch die erste Identifizierung erworbenen und entwickelten Qualitäten gehen nicht verloren, sie durchtränken und prägen das bewusste Vorstellungsvermögen. Die letzte Identifizierung ist (das sollte man beachten) das Resultat der Erfahrungen, die in der ersten gesammelt wurden. Diese Qualitäten wechseln, je nach dem Vorherrschen der einen oder anderen Strahl-Energie. In den Endstadien jedoch gibt es kein Bewusstsein einer Qualität oder einer bestimmten Strahlart; es existiert dann nur ein Seinszustand oder ein Zustand lebendiger Wirklichkeit, der eine Identifizierung, ein Einssein mit der ganzen Schöpfung erkennt und gleichzeitig alle Ergebnisse der geringeren Identifizierungen, all die verschiedenen Differenzierungen und Unterschiede sowie Instinkte, Impulse und intuitiven Erkenntnisse der vielen Strahlen sozusagen in «Fluss» hält (wenn man diesen unzulänglichen Ausdruck gebrauchen darf). Erworbene und manifestierte Qualitäten, mögliche Aktionen und Reaktionen sowie alles bewusste Wissen bleiben ewiglich verfügbar und können durch einen Willensakt wieder zurückgerufen werden; aber alles dies ruht unter der Schwelle des Bewusstseins. Lebendige Wirklichkeit, wirkliches Sein, absolute Ganzheit und unteilbares Einssein, - das sind die Merkmale dieses hochentwickelten Stadiums. Dieses bildet seinerseits die Grundlage für einen höheren Entwicklungszyklus, über den wir nichts wissen. Andeutungen darüber sind in der Abhandlung Über Kosmisches Feuer und in den Hinweisen auf die sieben Pfade, die sich dem Adepten vor der fünften Einweihung auftun, zu finden. Aufgehen in dem «Einen Leben» kennzeichnet diesen erhabenen Bewusstseinszustand. Das Hauptmerkmal ist völliges Befreitsein von all dem, was mit den Worten «Form» und «Ego» zu tun hat. Viele [31] der alten Schriften, die versuchen, hierüber etwas auszusagen, und diesen übernormalen und höchstrangigen Zustand zu erklären, sehen sich gezwungen, negative Feststellungen zu machen und sich mit den sogenannten «Maximen der Verneinung» zu behelfen. Nur durch eine Beschreibung dessen, was dieser Bewusstseinszustand nicht ist, kann man eine Idee bekommen, was er in Wirklichkeit ist. Die negative Ausdrucksweise (die von den Lesern im Westen oft falsch gedeutet wird) resultiert nur aus der Unzulänglichkeit und Unfähigkeit der Sprache, die so erlebte Wirklichkeit zu beschreiben.

Nach den Haupteinweihungen befindet sich der erleuchtete und befreite Adept in einem derartigen Bewusstseinszustand, dass die Sprache ein wahres Verständnis nur verdunkeln und verhindern würde. Das Bewusstsein des Eingeweihten ist von solch' hoher und erhabener Art, dass man es nur mit Ausdrücken wie: «Befreitsein» oder «Ausgelöscht haben» bezeichnen oder in der Weise andeuten kann, dass man das hervorhebt, was das Bewusstsein eines Eingeweihten nicht ist. Es ist ein unkörperlicher, geistiger Zustand ohne Ego. Jegliches egoisches Bewusstsein wurde von einem Seins- und Bewusstseinszustand überlagert, den man nur dann verstehen und beschreiben kann, wenn das spirituelle Leben so vervollkommnet ist, dass eine Existenz in einer Form keinen weiteren Nutzen brächte. Es ist ein Zustand ohne Individualität, doch bleibt im Unterbewusstsein der Gewinn des individuellen Erfahrungsschatzes weiter lebendig. Das Zentrum des Bewusstseins ist von jeglichem Gefühl individuellen Abgesondertseins so weit entfernt, dass diese Empfindung völlig ausgelöscht ist und nur noch das makrokosmische Leben empfunden und erkannt wird. Es ist ein Zustand, der von unserem gegenwärtigen Standpunkt aus gesehen keine Aktivität kennt. Denn jedes individuelle Reagieren auf den Betätigungstrieb der Materie oder auf jenen Seinszustand, den wir den egoischen nennen, ist verschwunden. Und keiner der Faktoren, die bisher Seelenaktivität und Formexistenz (wie wir es nannten) erzeugt haben, kann die Energie des Lebens und des Denkens weiterhin in Bewegung setzen.

Obgleich das Bewusstsein anders ist als alles, was bisher bekannt ist, und nur in negativen Feststellungen geschildert werden kann, so muss man dennoch ständig die Wahrheit im Auge behalten, dass [32] der grössere Bewusstseinsbereich stets die geringeren Bereiche in sich schliesst. Folglich sind alle Aktionen und Reaktionen, Identifizierungen und Zentrierungen, alle Bewusstheiten und Kontakte, Strahlimpulse, Annäherungen und Zurückziehungen sowie alle möglichen Äusserungen göttlicher Tätigkeiten und Qualitäten, die sicht- und unsichtbaren, in den Seinszustand eingeschlossen, der nun der natürliche Zustand spiritueller Existenz ist, - einer Existenz, die erleuchtet und von Schranken befreit ist. Alles kann durch einen Willensakt, oder wenn eine Notwendigkeit es erfordert, wieder hervorgeholt werden. Aber der Adept wird weder von den genannten Faktoren weiter in Bann gehalten, noch identifiziert er sich mit ihnen. Jedes Stadium auf dem langen Weg der Befreiung und Erleuchtung - Menschwerdung, Einweihung, Einswerden - mit denen wir zu tun haben, brachte die Lebensenergie oder den spirituellen, inneren Menschen von einer Stufe zur nächsten, von einer Eigenschaft zur anderen, von einer Erkenntnis zur nächstfolgenden, vom Erscheinen in einem Körper zu spirituellem Leben, vom physischen Körperbewusstsein zum bewussten Empfindungsvermögen, und sodann zum differenzierenden mentalen Bewusstsein. Der Mensch wurde von der Hölle zum Himmel getragen, vom Himmel ins Nirvana, von der Lebensgestaltung des persönlichen Ich zur Anpassung an die Gruppenseele, und von da zu einer Lebensweise inneren Freiseins und rein geistiger Anschauung. Er ging vom Erleben sämtlicher Erscheinungsformen in jenes vollständige Freisein von allen Schwingungseindrücken über, das für das reine Sein (jenseits der Erscheinungswelt) charakteristisch ist. Und doch ist dadurch keine Fähigkeit oder Eigenschaft, nichts an empfindendem Wahrnehmungsvermögen verloren gegangen. Der Alte Kommentar in den Archiven der Meister schildert dies mit beredten Worten:

«Die Qualität des Lebens schwindet dahin. Sie flackert nur noch, und erlöscht dann gänzlich. Doch die Gesegneten enthüllen nach Belieben diese Qualität. Die ursprüngliche, reine Wesensart bleibt bestehen.

Formleben als Naturkraft vermag nicht in Erscheinung zu treten. Es flammt noch eine Weile auf und verschwindet dann. Die Gesegneten können nach Belieben eine Körperform annehmen, ohne aber mit dieser Form identisch zu sein.

Die sieben grossen Strahlen quellen hervor und erschaffen die [33] sichtbare Welt. Sie sind in Tätigkeit, und dann wieder nicht. Alles entsteht und vergeht in zyklischer Folge. Doch die Gesegneten können sich jederzeit, leicht und schnell ins manifestierte Licht begeben. Sie führen dann alle Kräfte des Geistes mit sich, um einer Not, die zu ihrer Kenntnis kam, zu steuern. Licht hält sie nicht in Bann; ihr Vorhaben ist nicht eingekerkert; ihr Wille ist nicht unterdrückt. Sie erscheinen und verschwinden nach Belieben.»

(Eine Bestätigung dieser Tatbestände kann an jedem Vollmond im Mai hier auf Erden beobachtet werden, wenn Buddha sichtbare Gestalt annimmt, um dem Plan Gottes zur Erfüllung zu verhelfen und um dem drängenden Verlangen seines eigenen spirituellen Willens nachzukommen).

«Nichts hält die Gesegneten. Weder Götter noch die Form; weder Wünsche noch Gedanken; auch nicht irgend eine Qualität des Lebens. Sie bestehen aus Leben in reinster Form; aus lauterstem Wesen und absolutem Willen; aus reiner Liebe und unverfälschten Absichten; mehr kann ein unerleuchteter Mensch nicht fassen und auch das nur zum Teil.

Die Gesegneten sind nicht in Existenz, und doch sind sie es. Die Gesegneten wissen nichts und wissen doch alles.

Die Gesegneten nehmen kein liebendes Interesse, aber sie bieten göttliche Liebe dar.

Die Gesegneten haben keine Rückerinnerung und doch ist ihnen alles gegenwärtig.

Die Gesegneten verbleiben in vollkommener Abgeschiedenheit; dennoch können sie auf eigenen Willen hin eine Form annehmen. Die Gesegneten weilen ständig an hoher und erhabener Stätte, doch können sie oft in sichtbarem Licht über die Erde wandeln. Die Gesegneten manifestieren sich nicht durch Formen; dennoch tragen sie alle Formen und Vorhaben in sich.»

Der Alte Kommentar setzt dann die Beschreibung fort, die mehrere Seiten beanspruchen würde. Er spricht davon, dass die Gesegneten Nichts sind und doch Alles darstellen, was da ist; dass sie nichts ihr eigen nennen und doch in sich die ganze Wirklichkeit ausdrücken; dass sie keine Heimstätte haben und doch überall zu finden sind; dass sie aus der Sicht verschwunden sind und doch im vollsten Strahlenglanz gesehen werden können. Eine negative Feststellung folgt der anderen, um sofort ins Gegenteil verkehrt zu werden, in dem Bemühen, deutlich zu machen, wie sehr das Leben der Gesegneten von der Form losgelöst ist und dennoch diese einbezieht. Die Beschreibung endet mit der wundervollen Ermunterung:

«Drum sei voller Freude, oh Pilger, der du den Weg zum [34] erleuchteten Dasein gehst, denn Gewinn und Verlust sind ein und dasselbe; Dunkel und Licht enthüllen ewiglich das wahrhaft Existierende; Liebe und Verlangen ziehen ewiglich die Lebensenergie zu sich.

Nichts schwindet als der Schmerz. Nichts bleibt als Seligkeit, - die Seligkeit wahren Wissens, die Seligkeit wirklichen Kontaktes, die Seligkeit göttlichen Lichts. Der Weg zu Gott ist alles, was verbleibt.»

Das ist das hehre Ziel, das niemand von uns sich vorstellen kann. Wohin zielt denn unser Bemühen? Wir sind auf dem Weg des Freiwerdens, und auf diesem Weg entfällt alles unseren Händen; alles wird von uns genommen, und wir werden unabwendbar gezwungen, uns von der Welt des Formlebens und des individuellen Daseins loszulösen. Wir wandern den Weg der Einsamkeit und müssen am Ende verstehen lernen, dass wir im innersten Wesen weder ein Selbst noch ein Nicht-Selbst sind. Völlige Loslösung und unsere Unterscheidungsfähigkeit werden uns schliesslich in einen Zustand von solch' ausgesprochenem Alleinsein versetzen, dass das Grauen der grossen Finsternis sich auf uns herabsenkt. Doch wenn das Bahrtuch der Dunkelheit gelüftet ist und wieder Licht einströmt, dann geht dem Jünger die Erkenntnis auf, dass alles, was er aufgegriffen und gesammelt hatte, und was ihm dann verloren ging und von ihm genommen wurde, wieder rückerstattet ist, nur mit dem Unterschied, dass der Wunsch nach Besitz das Leben nicht länger mehr gefangen hält. Wir sind auf dem Weg zum Bergesgipfel der Absonderung und Isolierung. Auf der Bergspitze müssen wir die entscheidende Schlacht mit dem Hüter der Schwelle ausfechten. Doch auch dieses Erlebnis entpuppt sich als eine Täuschung. Dass wir uns dort isoliert wähnen und einen Kampf ausfechten, das sind nur Täuschungen und Erdichtungen der Unwirklichkeit, - die letzte Hochburg alten Wahnes und der grossen Ketzerei des Trennungs- und Eigenwillens. Dann werden wir, die Seligen, uns vereint mit allem Seienden in den Gefilden der Liebe und des Verstehens wiederfinden. Unser isolierter Zustand ist ein notwendiges Stadium, er ist nur eine Täuschung. Wir kommen auf den Weg der Läuterung, und Schritt für Schritt wird alles, was wir gehegt und gepflegt hatten, von uns genommen, [35] - die Lust, in einem Körper zu leben, das Verlangen nach irdischem Liebesglück und die grosse Verblendung, unsere Mitmenschen zu hassen. Das alles fällt von uns ab und wir stehen da, geläutert und aller Dinge ledig. Ein niederdrückendes Gefühl der Leere ist die unmittelbare Folge; es greift uns an die Kehle und wir meinen, der Preis, den wir für die Heiligkeit zahlen, sei zu hoch. Doch wenn wir auf dem Weg verharren, wird unser ganzes Sein mit einem Mal von Licht und Liebe durchflutet, und was wir als Leere empfanden, erweist sich als ein Medium, durch das Licht und Liebe zu der leidenden Menschheit strömen kann. Von nun an kann der Geläuterte an der Stätte der Gesegneten Herren verweilen, und von dort aus kann er wieder hervortreten, um «Erleuchtung hinauszutragen in die Welt der Menschen und der Götter».

Vier Wege liegen vor den Jüngern des Herrn der Welt. Sie müssen alle durchwandert werden, bevor das innere Sein freigesetzt ist und der erlöste Gottessohn die sogenannten «vier Zugänge zur Stadt Shamballa» betreten kann; das ist jene Residenz des Höchsten Gottes, die ständig von der Lebensenergie jener Grossen erfüllt ist, die durch Einsamkeit, durch Losgelöstheit bei isolierter Einheit und durch Läuterung die Befreiung erlangt haben. Es ist schon jetzt von Nutzen, das Ziel und den Weg zu diesem Ziel zu kennen, und daher sind die Lehrer der Menschheit bestrebt, die Gottessöhne mit dieser Vorstellung zu inspirieren und anzuspornen.

Je nachdem, wie der Strahltypus oder die Strahlqualität ist, so wird der einzelne auf die grossen Stadien der Menschwerdung, der Einweihung und des Einswerdens reagieren. Das ist gewiss eine wohlbekannte okkulte Tatsache, aber es ist dringend notwendig, sie erneut zu betrachten und zu überdenken. Wir müssen uns vor Augen halten, dass wir es mit Qualitäten und Eigenschaften zu tun haben, welche die Erscheinungsform bestimmend beeinflussen und den Lebenskern entfalten. Die in den Schriften des Ostens gebrauchte Bezeichnung «der Gesegnete» bezieht sich auf einen Gottessohn, der eine bestimmte Strahlqualität durch eine selbstgewählte äussere Erscheinung in vollkommener Weise zum Ausdruck bringt. Er kann nach Belieben einen Körper annehmen, um einen beabsichtigten Dienst zu leisten; aber dieser Körper bedeutet für den Gesegneten weder eine Begrenzung noch hält er ihn gefangen, da er sich in keiner Weise weder mit dem gewählten Körper, noch mit der Qualität die hierdurch zum Ausdruck kommt, identisch fühlt.

a) Individuation und die sieben Strahlen

[36] Wir wollen nun die Auswirkungen der sieben Strahlentypen auf den Menschwerdungsprozess (der ein Prozess der Identifizierung mit der Form ist) durch sieben okkulte Aussagen erläutern. Wenn diese richtig verstanden werden, geben sie den Grundton für die neue Psychologie an; sie zeigen und erklären den Hauptimpuls, die angestammte Qualität und die Methode der Entfaltung.

Erster Strahl

«Der Gesegnete fliegt wie ein Pfeil in die Materie. Er zerstört (oder zersprengt) den Weg, auf dem er zurückkehren könnte. Er gräbt sich tief in die Formwelt ein.

Er erklärt: «Ich werde zurückkehren. Meine Machtfülle ist gross. Ich werde alle Hindernisse zerstören. Nichts kann mein Vordringen zu meinem Ziel aufhalten. Um mich herum liegen die Trümmer meines Zerstörungswerks. Was muss ich jetzt tun?»

Zurück kommt die Antwort: «Schaff Ordnung aus dem Chaos, das ist dein Weg, oh Pilger auf dem Todespfad. Du musst lernen, was Liebe ist. Du hast einen starken Willen. Rechte Zerstörungsarbeit zur Förderung des Planes, das muss dein Weg sein. Festhalten am Rhythmus des Planeten wird den Gesegneten, der sich noch verborgen hält, freigeben und Ordnung bringen.»

Zweiter Strahl

«Der Gesegnete baute sich eine Arche. Er erbaute ein Teilstück nach dem anderen und sie schwamm auf den Wogen der Gewässer. Er hielt sich tief verborgen und sein Licht ward nicht mehr gesehen, - nur seine schwimmende Arche war sichtbar.

Da wurde seine Stimme vernommen: «Ich habe gebaut, dauerhaft gebaut, aber ich bin ein Gefangener in meinem Bauwerk. Mein Licht ist verborgen. Nur mein Wort dringt in die Welt. Um mich herum ist Wasser. Kann ich zurückkehren, von wannen ich kam? Ist das Wort machtvoll genug, um das Tor weit zu öffnen? Was soll ich tun?»

Die Antwort kam: «Erbaue nun eine durchsichtige Arche, oh Archenbaumeister, die das Licht hervortreten lassen kann. Und durch dieses Licht sollst du den erhellten Weg zeigen. Die Kraft, von neuem zu bauen, der rechte Gebrauch des Wortes und die Verwendung von Licht, - das wird den Gesegneten, der tief in der Arche sich verborgen hält, in [37] Freiheit setzen.»

Dritter Strahl

«Der Gesegnete zog alle Kraft an sich. Er verbarg sich hinter einem Schleier. Er rollte sich in diesen Schleier ein und verbarg tief sein Antlitz. Nichts war sichtbar ausser dem verhüllenden Schleier und geschäftigem Tun. Im Inneren des Schleiers schlummerte die Gedankenwelt.

Der Gedanke lebte auf: «Hinter diesem Mayaschleier stehe ich, ein Gesegneter, noch nicht enthüllt. Meine Energie ist gross, und durch meine Denkkraft vermag ich die Herrlichkeit des Göttlichen an den Tag zu bringen. Wie kann ich daher diese Wahrheit überzeugend bekunden? Was soll ich tun? Ich wandere in einer Welt der Illusion.»

Das Wort ging aus: «Alles ist Täuschung, oh Bewohner der Schattenreiche. Komm hervor in das Licht des Tages. Zeige die verborgene Herrlichkeit des Gesegneten, die hehre Grösse des Einen und Einzigen. Die Glorie und die Wahrheit werden schnell das zerstören, was die Wahrheit verschleiert hat. Der Gefangene kann frei fortgehen. Das Zerreissen des verblendenden Schleiers, die Verkündigung der reinen Wahrheit und rechtes Vorgehen werden dem Gesegneten jenen goldenen Faden zurückgeben, der aus dem Labyrinth irdischen Daseins herausführt.»

Vierter Strahl

«Der Gesegnete stürzte sich in den Kampf. Er sah das Dasein als zwei widerstreitende Kräfte an und bekämpfte sie beide. Beschwert durch die Kriegsrüstung, stand er in der Mitte des Weges und hielt nach zwei Richtungen Ausschau. Das Getöse der Schlacht, die vielen Waffen, die zu handhaben er gelernt hatte, seine Sehnsucht, nicht zu kämpfen, die Verwirrung, dass die Parteien, die er bekämpfte, ja nur seine Brüder und er selbst waren, die Qual des Unterliegens, der Jubelruf seines Sieges, - alles dies hielt ihn nieder.

Der Gesegnete hielt inne und fragte: «Von woher kommen Sieg und Niederlage? Bin ich nicht der Gesegnete Selber? Ich will die Engel mir zu Hilfe rufen.»

Der Trompetenruf erscholl: «Erhebe dich und erkämpfe den Weg; versöhne die Armeen des Herrn. Es gibt keine Schlacht. Erzwinge das Ende des Konflikts; erlasse einen Aufruf zum Frieden für alle; bilde aus zwei Armeen ein einziges Heer des Herrn; Sieg soll die Bemühungen des Gesegneten krönen, alles soll in Harmonie gebracht werden. Friede liegt hinter den streitenden Energien.»

Fünfter Strahl

«Der Gesegnete kam hervor und er war unwissend. Er wanderte in tiefem geistigen Dunkel. Er sah keinen Sinn in dieser Art von [38] Leben. Er hielt Ausschau nach den vielen Fäden, die das äussere Gewand des Ewigen weben und fand, dass es viele Wege gibt, die zum Mittelpunkt des ewigen Gewebes führen. Die Formen, die dieses Gewebe weben, verhüllen die göttliche Wirklichkeit. Er verlor sich selbst. Furcht befiel ihn.

Er fragte sich selbst: «Ein anderes Muster muss gewoben, ein anderes Kleid gewirkt werden. Was soll ich tun? Zeige mir einen anderen Weg für meine Webarbeit.»

Die Antwort kam zu ihm in einer dreifachen Feststellung. Sein Denken gab ihm die Antwort auf die klare Vision, die er wachgerufen hatte: «Die Wahrheit liegt verborgen in dem unbekannten Weg. Der Engel der Gegenwart behütet diesen Weg. Die Denkkraft enthüllt den Engel und das Tor. Weile in dieser göttlichen Gegenwart. Erhebe deine Augen. Tritt ein durch diese goldene Pforte. So wird der Engel, der Schatten des Gesegneten, das offene Tor zeigen. Auch dieser Engel muss verschwinden. Der Gesegnete bleibt allein und geht durch dieses Tor in das erhabene Licht.»

Sechster Strahl

«Der Gesegnete erfasste die Vision des Weges und folgte diesem Weg ohne Überlegung. Ungestüm kennzeichnete seine Anstrengungen. Der Weg führte hinab in die Welt des Doppellebens. Er nahm zwischen den Paaren der Gegensätze seine Stellung ein, und während er zwischen beiden hin und her pendelte, erhaschte er einen flüchtigen Blick von dem Ziel. Er schwebte in der Mitte des Firmaments. Er versuchte, sich in jene strahlende Lichtstätte hineinzuschwingen, wo sich das Tor zum höheren Weg befand. Doch ständig schwankte er zwischen den Paaren der Gegensätze hin und her.

Schliesslich sprach er zu sich selbst: «Es scheint mir, dass ich den Weg nicht finden kann. Ich versuche einmal diesen Weg und dann mit Allgewalt den anderen und stets tue ich es mit eifrigstem Verlangen. Ich erprobe alle Wege. Was soll ich tun, um den einen rechten Weg zu finden?»

Ein lauter Ruf ertönte. Es war, als käme er aus seinem tiefsten Herzen: «Gehe, oh Pilger auf der Wanderschaft im Sinnesleben, den mittleren, den erhellten Weg. Er verläuft genau zwischen den beiden Welten hindurch. Finde du diesen schmalen Mittelweg. Er führt dich an dein Ziel. Strebe nach jener verständnisvollen Beständigkeit, die zu erprobter Ausdauer führt. Festhalten am erwählten Weg, ohne die Paare der Gegensätze zu beachten, wird diesem Gesegneten, der auf dem erhellten Weg schreitet, die Freude des erlebten Erfolges schenken.»

Siebter Strahl

«Der Gesegnete suchte den Pfad, der in die Formwelt führt, doch [39] hielt er fest die Hand des Magiers umschlungen. Er war bestrebt, den Pilger, der er selber war, mit dem Formleben zu versöhnen. Er versuchte, die Welt der Unordnung, in der er sich befand, irgendwie in Ordnung zu bringen. Er wanderte weit hinein in die tiefsten Tiefen, und die Wellen des Chaos und der Unordnung schlugen über ihm zusammen. Es fehlte ihm das Verstehen, aber immer noch hielt er die Hand des Magiers fest. Er versuchte jene Ordnung zustande zu bringen, die seine Seele heiss ersehnte. Er besprach es mit allen, die er traf, doch seine Verwirrung nahm nur zu.

Daher sprach er zu dem Magier: «Die Wege des Schöpfers müssen gut sein. Hinter allem, was da zu sein scheint, muss ein Plan stehen. Lehre mich den Sinn und Zweck all dessen. Wie kann ich wirken und mich betätigen, wenn ich so tief in der Materie verstrickt bin? Sage mir, was ich tun muss?»

Der Magier antwortete: «Achte, oh Arbeiter in der entlegensten Welt, auf den Rhythmus der Zeiten. Nimm den Pulsschlag im Herzen aller Dinge wahr, die göttlich sind. Ziehe dich in die Stille zurück und stimme dich auf das Ganze ein. Dann wage dich wieder hervor. Stelle den richtigen Rhythmus her; bringe Ordnung in die Lebensformen, die den Plan der Gottheit offenbaren müssen.»

Dieser Gesegnete erhält durch Arbeit seine Freiheit. Er muss sein Wissen über den Plan dadurch bekunden, dass er jene Worte intoniert, welche die Architekten der Formen zu schöpferischer Tätigkeit rufen, und solcherart Neues erschaffen.»

Es mag von Nutzen sein, hier in einfacheren und weniger okkulten Ausdrücken die Bedeutsamkeit der obigen esoterischen Sätze zusammenzufassen und in knappen markanten Stichworten deren wahre Bedeutung aufzuzeigen. Diese okkulten Aussagen haben nur dann einen Nutzen, wenn sie den Lesern dieser Abhandlung (die sich auf verschiedenen Strahlen befinden) eine brauchbare Anwendbarkeit vermitteln, die es ihnen ermöglicht, ihr Leben wirklichkeitsnäher zu gestalten.

Der in Individualitäten aufgespaltene schöpferische Geist bekundet sich durch die verschiedenen Strahltypen in folgender Weise:

Erster Strahl

Dynamische Einstellung auf ein Ziel.

Zerstörungsenergie.

Selbstsüchtig angewandte Macht.

Lieblosigkeit. Absonderung.  (40)

Verlangen nach gewichtiger Stellung und Amtsgewalt.

Herrschsucht.

Demonstrative Stärke und Eigenwillen wandeln sich

In kraftvolle Verwendung von Energie für die Förderung des Plans.

In sinnvolle Benutzung von Zerstörungskräften, um den Weg für die Bauherren vorzubereiten.

In den Willen nach Macht zwecks Zusammenarbeit.

In jene Machtfülle, die als Hauptwaffe der Liebe erkannt wurde.

In Bewusstheit des Einsseins mit dem Rhythmus des Kosmos.

In Aufgeben der Isolierungstendenz.

Zweiter Strahl

Die Macht, Bauten für selbstsüchtige Zwecke zu errichten.

Die Fähigkeit, das Ganze wahrzunehmen und sich doch abgesondert zu halten.

Die Pflege einer separatistischen Geisteshaltung.

Das Verborgenhalten des Lichts.

Das Auftreten selbstsüchtiger Wünsche.

Sehnsucht nach materiellem Wohlstand.

Eigennutz, dem dafür alle Seelenkräfte untergeordnet werden,

wandeln sich

In weises Bauen, das zum grossen Plan in Beziehung steht.

In ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das alle umfasst.

In ein Sehnen nach Weisheit und Wahrheit.

In ein inneres Mitempfinden für die ganze Schöpfung.

In Entsagen der grossen Ketzerei der Absonderung.

In Erschliessung des Lichts.

In wahre Erleuchtung.

In rechte Sprache durch erlangte Weisheit.

Dritter Strahl

Geschickte Anwendung von Kraft aus selbstsüchtigem Verlangen.

Verstandesmässige Heranziehung von Kraft mit falschen Motiven.

Intensive materielle und gedankliche Betriebsamkeit.

Die Vorstellung, dass Energie als solche ein Ziel ist.

Sehnsucht nach Ruhm, Schönheit und materiellen Gütern.

Versunkensein in Wahn, Verblendung und Maya-Illusion,

wandeln sich

In rechten Gebrauch [41] von Energie, um Schönheit und Wahrheit zu erschliessen.

In verständnisvolle Heranziehung von Kräften zur Förderung des Planes.

In geordnete harmonische Tätigkeit und Zusammenarbeit mit der ganzen Welt.

In den Wunsch, Göttlichkeit und Licht ohne Fehl' und Irrtum zu offenbaren.

In Festhalten an korrektem Tun.

In Bekundung von Seelengrösse und gutem Willen.

Vierter Strahl

Verwirrter Kampf.

Die Erkenntnis dessen, was hoch und was niedrig ist.

Die Dunkelheit, die der Ausdrucksgestaltung vorangeht.

Die Verschleierung der Intuition.

Das Gefühl fehlender Harmonie; Zusammenarbeit mit einem Teil, nicht mit der Gesamtheit.

Sich-eins-wissen mit der Menschheit, der vierten schöpferischen Hierarchie.

Übertriebene Bewertung alles dessen, was durch die Sprache bewirkt wird.

Krankhafte Empfindlichkeit für alles, was zum Nicht-Selbst gehört.

Ständige Krisen, wandeln sich

In Einigkeit und Harmonie.

In Erwecken der Intuition.

In rechtes Urteilen und reine Vernunft.

In Weisheit, die durch den Engel der Gegenwart wirkt.

Ich möchte hier auf ein ständiges Missverständnis seitens der Esoteriker hinweisen. Dieser vierte Strahl der Harmonie, Schönheit und Kunst ist an sich nicht der Strahl des schaffenden Künstlers. Der schaffende Künstler ist ohne Ausnahme auf allen Strahlen anzutreffen. Der vierte Strahl ist der Strahl der Intuition; er bringt all das in Einklang, was durch die Aktivität des Formlebens zustande kam und später von dem Sonnenengel zusammengefügt und [42] absorbiert wurde; er bringt schliesslich alles das zutage, was durch die Kraft des Einen Lebens (der Monade), das sich der Form als seines Ausdrucksmittels bedient, wachgerufen und entwickelt werden kann. Er ist der Treffpunkt für die Energien, die durch die höhere geistige Triade und die drei niederen Körper fliessen.

Fünfter Strahl

Die Energie der Unwissenheit.

Kritik.

Die Fähigkeit, etwas vernunftgemäss zu erklären und zu zerstören.

Mentale Absonderung (Eigenwille).

Wissensdurst, der zur Beschäftigung mit der Materie führt.

Bis ins Kleinste analysieren.

Krasser Materialismus und zeitweiliges Leugnen der Gottheit.

Verstärkung der Kraft, in Teile zu zerlegen und abzusondern.

Verwicklungen durch Eintreten für falsche Werte.

Verzerrte Ansichten über Wahrheit.

Gedankliches schwärmen für Formen und deren Aktivität.

Theologisches Wissen,

wandeln sich

In ein Wissen über die Wirklichkeit.

In Erkennen der Seele und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten.

In die Fähigkeit, den Engel der Gegenwart zu erkennen und mit ihm in Berührung zu kommen.

In die Fähigkeit, die Gottheit, Licht und Weisheit zu erfühlen.

In geistige und gedankliche Gottergebenheit.

In die Kraft, eine Einweihung zu erwirken. (Das ist ein sehr wichtiger Punkt).

Sechster Strahl

Heftiges Aufbrausen.

Fanatismus. Eigensinniges Festhalten an einem Ideal.

Falsches Beurteilen und geistiges Blindsein.

Militarismus und die Tendenz, Mitmenschen und Gruppen Schwierigkeiten zu bereiten.

Halsstarrigkeit, die nur den eigenen Standpunkt gelten lässt.

Misstrauen gegenüber den Beweggründen anderer.

Schnelles Entflammtsein für Blendwerk und Illusionen.

Gemütsverhaftete Frömmelei und verworrener Idealismus.

Hin- und Herschwingen zwischen den Gegensatzpaaren.

Starke Neigung, die [43] eigene Person in den Vordergrund zu stellen und Persönlichkeitsgesichtspunkte zu unterstreichen,

wandeln sich

In Idealismus, der ein Ziel hat und niemanden ausschliesst.

In stetige, bedachtsame Aufnahmefähigkeit durch Bewusstseinserweiterung.

In Geltenlassen von Meinungen anderer und Eingehen auf ihre Ideen.

In Bereitwilligkeit, den Fortschritt anderer nach ihren selbstgewählten Richtlinien zu respektieren.

In Wählen des Mittelweges.

In Friede und nicht Kampf. Der ganzen Welt und nicht nur einer Teilgruppe Gutes zu tun, wird das Motto.

Siebter Strahl

Schwarze Magie, die Heranziehung magischer Kräfte für selbstsüchtige Zwecke.

Die Fähigkeit und Kraft abzuwarten, bis sich Wege auftun, die eine Befriedigung selbstsüchtiger Zwecke gestatten.

Unordnung und Chaos durch Missverstehen des Plans.

Unrechter Gebrauch der Sprache, um gewählte Ziele zu erreichen. Unwahrheit und Unaufrichtigkeit.

Sexuelle Magie. Missbrauch der Seelenkräfte für selbstische Belange,

wandeln sich

In weisse Magie, die Nutzbarmachung von Seelenkräften für spirituelle Ziele.

In die bewusste Erkenntnis. mit der Wirklichkeit wesenseins zu sein.

In rechte Ordnung durch rechte weissmagische Kunst.

In Fähigkeit, mit dem grossen Ganzen zusammenzuarbeiten. In Verstehen des Planes.

In magisches Auslegen und Erklären.

In Sichtbarmachung der Gottnatur.

Ein eingehendes Studium der hier gegebenen Stichworte und Sätze, welche die falschen und richtigen Hauptauswirkungen der Strahlkräfte aufzeigen, wird dem Leser helfen, ein besseres Verständnis für seine eigenen Strahlkräfte zu gewinnen und ihm gleichzeitig andeuten, auf welcher Entwicklungsstufe er ungefähr steht. Einer der Hauptfehler der heutigen Jünger ist der, dass sie den Fehlern, Irrtümern und Arbeiten anderer Jünger zu viel Beachtung zollen und [44] zu wenig darauf bedacht sind, selbst das Gesetz der Liebe, ihr eigenes Dharma und ihre eigene Aufgabe richtig zu erfüllen. Eine weitere Schwäche besonders der tätigen, angenommenen Jünger in der heutigen Zeit ist ungenaue Ausdrucksweise mit doppelsinniger Bedeutung. Das Motiv mag nörgelnde Kritik oder persönliche Geltungssucht sucht sein. In alten Zeiten musste der Neophyt eine lange Periode des Schweigens auf sich nehmen. Sprechen war verboten. Das sollte dem Lautwerden falscher Worte und Ideen, die auf ungenügendem Wissen beruhen, Einhalt gebieten. Der heutige Neophyt muss dieselbe Lektion lernen. Er muss auf seine eigene Vervollkommnung bedacht sein und jene innere Stille erlangen, die über einem Jünger schwingt und ihn zwingt, seiner eigenen Arbeit und Beschäftigung nachzugehen und auch anderen das Recht einzuräumen, das gleiche zu tun; auf diese Weise lernt er die Lektion aus eigener Erfahrung. Ein gut Teil brauchbarer Arbeit wird heute durch Wortgefechte zwischen Jüngern verhindert, und es wird viel Zeit mit wortreichen Diskussionen darüber vergeudet, was andere Jünger tun und denken. Die ganze Menschheit benötigt heute, mehr denn je zuvor, Schweigen; man braucht Zeit, um ruhig nachzudenken und um eine Möglichkeit zu haben, sich auf den Rhythmus der Welt einzustellen. Wenn moderne Jünger ihre Arbeit erwartungsgemäss tun und am grossen Plan in der rechten Weise mitarbeiten sollen, dann brauchen sie innere besinnliche Ruhe; das bedeutet keineswegs eine Beeinträchtigung intensiver äusserer Tätigkeit, sondern enthebt sie wortreicher Kritiken, fieberhaften Erörterungen und dem ständigen Beschäftigtsein mit Dharma, Motiven und Methoden ihrer Mit-Jünger.

b) Die Strahlen und die Einweihungen

Es wird mir nicht möglich sein, die Rückwirkungen der Strahlen auf den Endprozess, den wir kurz. behandelt haben - nämlich das [45] Stadium der geistigen Befreiung, Einswerden genannt - klarzumachen. Ich kann, selbst wenn es sich um Einweihung handelt, lediglich die leicht fasslichen Strophen anführen, die angenommenen Jüngern etwas über die Bedeutung der ersten Einweihung aussagen. Was den Prozess des Einswerdens angeht, so werden dessen Rückwirkungen dem erleuchteten Eingeweihten in symbolischer Form näher gebracht und verständlich gemacht. Wollte man jedoch die Symbole beschreiben, so würden sie völlig missverstanden werden. Wenn das Tor sich bei der dritten Einweihung für den Eingeweihten weiter öffnet, wird er die Bedeutung dieser Erkenntniskategorie erfassen, die wir hier (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks) Identifikation, Einswerden, nennen.

Erster Strahl

«Der Engel der Gegenwart steht inmitten des göttlichen Lichts - dem Mittel- und Treffpunkt zahlreicher Kräfte.

Diese Kräfte sammeln und vermischen sich. Sie vereinen sich im Kopf dessen, der vor dem Engel steht.

Beide stehen Auge in Auge, von Angesicht zu Angesicht und Hand in Hand. Wille verstärkt Willen, und Liebe begegnet Liebe. Der Wille zur Macht geht in den Willen zu lieben über, und Stärke trifft mit Weisheit zusammen. Diese beiden sind eins. Aus dieser erhabenen Stätte der Einheit tritt der Befreite hervor und bekennt:

«Ich kehre zurück, von wannen ich kam; ich gehe meinen Weg aus dem ungeformten Dasein in die Welt der Formen. Ich habe den Willen, zu sein. Ich habe den Willen, zu wirken. Ich habe den Willen, zu dienen und zu erlösen. Ich habe den Willen, die Menschen höher emporzuheben. Ich diene dem Plan mit dem Mittel des Willens, dem Ganzen mit dem Mittel der Macht.»

Zweiter Strahl

«Der Engel der Gegenwart zieht den Wanderer zu sich heran. Göttliche Liebe führt den Suchenden auf den Weg. Der Punkt des In-einander-aufgehens ist erreicht.

Von Mund zu Mund geht der Atem hinaus und wird der Atem eingesogen. Herz an Herz geht der Herzschlag beider in ein einziges Pochen über. Fuss an Fuss fliesst die Kraft des Grösseren zum Schwächeren über, und auf diese Weise wird der Weg beschritten.

Kraft erfüllt und belebt das Wort, den Atem. Liebe durchpulst das Herz, das Zentrum des Lebens. Aktivität beherrscht das Wandern auf dem Weg. Diese drei bringen die Verschmelzung zustande. Alles ist dann verloren und gewonnen.

Das Wort ertönt: «Ich schreite auf dem Wege der Liebe. Ich liebe [46] den Plan. Diesem Plan gebe ich alles hin, was ich habe. Ich gebe dem Ganzen die tiefe Liebe meines Herzens. Ich diene dem Plan; ich diene dem Ganzen in Liebe und Verstehen.»

Dritter Strahl

«Der Engel der Gegenwart steht inmitten der wirbelnden Kräfte. Seit vielen Zeitaltern stand er so, als Mittelpunkt aller Energien, die von oben und von unten kommen.

Mit Einsicht und Überlegung arbeitet der Engel daran, den Einen aus der Höhe mit dem anderen aus der unteren Region zusammenzuführen und zur Einheit zu machen. Mit zwölf klaren Tönen schlägt die Stunde und dann sind die zwei eins geworden. Der Engel steht verzückt.

Ohr an Ohr, Brust an Brust, die rechte Hand in der linken, bewirken die beiden (welche die drei sind) das In-einander-aufgehen ihrer Leben. Herrlichkeit erstrahlt. Die Wahrheit ist entschleiert. Die Arbeit ist getan.

Der Mensch, der die Seele ist, erhebt die Stimme mit Macht: «Ich verstehe den Weg - den inneren Weg, den schweigsamen Weg, den manifestierten Weg, denn diese drei Wege sind eins. Der Plan macht auf dem äusseren Weg Fortschritte; er ist völlig sichtbar. Das einheitliche Ganze wird offenkundig sein. Diesen Plan kenne ich. Es ist mein fester Wille, in Liebe und Verstehen diesem Plan zu dienen.»

Vierter Strahl

«Der Engel der Gegenwart steht in seiner vollkommenen Schönheit auf dem leuchtenden Weg. Die Herrlichkeit der Gegenwart ergiesst sich über das ganze Kampffeld und beendet friedvoll den Streit.

Der Krieger wird sichtbar. Sein Werk ist getan. Rücken an Rücken stehen Krieger und Engel und beider Aura fliesst zusammen in eine strahlende Lichtsphäre. Die beiden sind eins.

Die Stimme spricht: «Harmonie ist wiederhergestellt und die Schönheit des Herrn der Liebe strahlt überall hervor. So verlangt es der Plan. Auf diese Weise wird das grosse Ganze offenbar. Die höheren und niederen Kräfte treffen zusammen; Geformtes und Ungeformtes verschmelzen und verbinden sich und fühlen sich als Einheit. In Harmonie mit allen geeinten Seelen diene ich dem Plan.»

Fünfter Strahl

«Der Engel der Gegenwart tut Dienste allen dreien - dem Einen droben, dem anderen drunten und dem Einen, der immer existiert. (Dies bezieht sich auf die Tatsache, dass man auf der fünften Ebene den Engel ganz bestimmt antrifft und erkennt. Die drei Aspekte der höheren Triade - Buddhi, abstraktes Denken und Geist-, das Ego in dem Kausalkörper sowie das niedere Denkvermögen sind hier vereint und verschmolzen).

Das grosse Dreieck beginnt sich zu drehen, seine Strahlen laufen [47] in alle Richtungen und durchdringen das Ganze.

Der Mensch und der Engel sehen einander an und wissen, dass sie identisch sind. Die Lichtstrahlen, die aus dem Herz- und Kehlzentrum sowie aus dem Zentrum zwischen beiden ausstrahlen, treffen zusammen und gehen ineinander auf. Die beiden sind eins.

Die Stimme, die in der Stille spricht, kann vernommen werden: «Die Kraft, die vom höchsten Punkt herabströmt, hat den unteren Pol erreicht. Der Plan kann nun erkannt werden. Das Ganze kann enthüllt werden. Die Liebe, die aus dem Herzen kommt, das Leben, das aus Gott stammt, haben dem Plan gedient. Das Denkvermögen, das alle Einzelheiten mit Weisheit in den Rahmen des Planes einfügt, hat die äusseren Grenzen von Gottes Wirkungskreis erreicht. Diese Kraft erfüllt mein Leben. Diese Liebe durchpulst mein Herz. Dieses Denken erleuchtet meine ganze Welt. Deshalb diene ich dem Plan.»

Sechster Strahl

«Der Engel der Gegenwart kommt herab und durchdringt auf halbem Weg den Nebel der Täuschung. Der Pfad steht offen.

Der Eine, der dem Pfad folgt und aufhört zu kämpfen, der blindlings mit den beiden ringt, die ihn zu hindern und zu blenden suchen, sieht den Weg offen. Der Weg ist sichtbar. Er lässt ab vom Lärmen und Kämpfen. Er findet seinen Weg hinein in die göttliche Gegenwart.

Knie an Knie, Fuss an Fuss stehen beide. Hand in Hand, Brust an Brust, Stirn an Stirn sieht man sie stehen. Und auf diese Weise vereinen und verschmelzen sie.

Der Ruf der Trompete ertönt: «Der Kriegszustand ist zu Ende. Die Schlacht ist aus. Verblendung und Wolken sind verschwunden. Das Licht und die Herrlichkeit des Tages sind erschienen. Dieses Licht enthüllt den Plan. Das Ganze ist nun mit uns verbunden. Die Absicht ist klar sichtbar. Mit allem, was mein ist, diene ich diesem Plan.»

Siebter Strahl

«Der Engel der Gegenwart erhebt die eine Hand in das Blaue des Himmels. Die andere Hand taucht er tief in das Meer der Formen. Auf diese Weise verbindet er die Formenwelt mit dem gestaltlosen Leben. Er bringt den Himmel auf die Erde; er hebt die Erde in den Himmel. Der Mensch, der vor dem Engel steht, weiss das.

Er erfasst die Bedeutung des farbigen Zeichens, das der Engel hoch [48] empor hält. (Hier folgt ein Satz, der in keine moderne Sprache übertragen werden kann. Er veranschaulicht das vollständige Aufgehen, das der Mystiker mit dem Ausdruck «Himmlische Hochzeit» zu beschreiben versucht, eine Redewendung, die in eine falsche Lehre über sexuelle Magie verzerrt wurde. Diese beiden Worte, dargestellt in Form eines farbigen Sinnbildes, symbolisieren völlige Einheit zwischen der äusseren und inneren Welt, zwischen der Form- und Seelensphäre, zwischen Geist und Materie, zwischen der Aussenwelt und ihrem innersten Wesen).

Die beiden sind eins. Nichts bleibt mehr übrig, was noch zu erfassen wäre. Das Wort hat sich manifestiert. Das Werk ist vollendet. Das ganze Schöpfungswerk wird erschaut. Das magische Werk ist ausgeführt. Wieder sind die beiden eins. Dem grossen Plan wurde gedient. Kein weiteres Wort braucht mehr gesagt zu werden.»

Diese Sätze sind ein Versuch, einige Erkenntnisse in Worte zu fassen, wie sie ein wahrhaft Eingeweihter besitzt, wenn er - bei der dritten Einweihung - vor dem Engel steht und ihn auch entschwinden sieht. Nichts bleibt dann übrig als bewusstes Wissen und bewusstes Erkennen. Obwohl diese Feststellung dem Leser zurzeit wenig besagt, so dürfte sie dennoch von Nutzen sein, weil daraus ersichtlich wird, wie nutzlos der Versuch ist, Geheimnisse der Mysterien und Einweihungen durch Worte zu beschreiben. Wenn dies einmal klarer erkannt ist, dann wird die wahre Absicht der Freimaurer-Dramen aufdämmern.

Der besprochene Abschnitt enthält einige grundlegende Wahrheiten, die den älteren Jüngern und den Eingeweihten, die sich jetzt überall in der Welt im Dienst des Plans abmühen, etwas besagen werden. Diese Menschen leben unter uns, und ihre Arbeit trägt Früchte; aber sie brauchen manchmal einen Ansporn durch einen Hinweis auf die in der Zukunft erreichbare Grösse und Herrlichkeit, damit sie ihr Werk unbeirrt fortsetzen.

Diese Abhandlung ist daher ziemlich schwierig und dunkel und sie enthält viel symbolische Aussagen. Sie mag deshalb schwer verständlich erscheinen und einzelnen Lesern wenig, anderen gar nichts besagen. Wenn die Jünger in der Welt sich redlich bemühen, die gegebenen Unterweisungen praktisch anzuwenden - soweit sie dazu fähig sind -, werden sie im Lauf der Zeit, wenn Vernunft [49] und Intuition erwachen, finden, dass solch' symbolische und dunkle Aussagen immer klarer werden und dazu dienen, den beabsichtigten Sinn des Gesagten zu vermitteln. Ist dies der Fall, dann kommt der Engel der Gegenwart immer näher und erhellt des Jüngers Weg. Das Gefühl des Abgesondertseins wird dann immer schwächer, bis zu guterletzt Licht ins Dunkel dringt und der Engel im Leben die Oberhand gewinnt.

2. Die beiden Zyklen, in denen die Seele sich ein Gehäuse aneignet.

Wir wollen nun zu einer mehr fach-wissenschaftlichen Betrachtung übergehen, nämlich zu der Frage, welche Beziehung die Seele und ihr Strahl zu den Hüllen oder Gehäusen hat, durch die sie sich manifestieren und mit gewissen Phasen göttlicher Erfahrung in Berührung kommen muss. Die Grundlagen dessen, was hier über die Zyklen der Aneignung ausführlicher behandelt werden soll, wurde in der Abhandlung über Kosmisches Feuer kurz gestreift. Die folgenden Stellen aus diesem Buch sollen sodann erläutert werden.

1. Wenn das Ego (oder die Seele) sich eine Hülle aneignet, um sich in der äusseren Welt zu manifestieren und Erfahrungen zu sammeln, entstehen unvermeidlich Krisen:

a) Eine solche Krise tritt ein, wenn die Seele in der Absicht, sich zu inkarnieren, auf eine bestimmte Ebene übergeht. Das kann sowohl ein Herabsteigen auf eine niedere Ebene, als auch ein Aufsteigen von einer niederen zu einer höheren sein. Die Bedeutung und kritische Natur eines solchen Übergangs sind in gewissen Formeln angedeutet, die beim Aufstieg aus einem Freimaurergrad in einen anderen oder beim Erheben einer Loge aus einem niederen in einen höheren Grad in Gebrauch sind.

b) Eine weitere Krise tritt ein, wenn der Mentalkörper zur Tätigkeit angeregt und der Ätherkörper in ähnlicher Weise belebt wird.

2. Eine Verbindung [50] zwischen dem Ego und dem dichten physischen Körper ist hergestellt, wenn

a) vor der physischen Inkarnation Materie der drei niedersten Unterebenen der physischen Ebene in den ätherischen Körper eingebaut wurde, und wenn die potentiellen Verbindungs- und Ausgangskanäle geschaffen sind. Dies betrifft den Hauptkanal oder Verbindungsweg, der vom Zentrum am Ende der Wirbelsäule über die Milz zum Kopfzentrum führt.

b) Ein ähnlicher Vorgang findet während des Befreiungsprozesses (auf dem Pfad der Rückkehr) statt, wenn die Antahkarana-Brücke zwischen dem niederen Mentalkörper, dem Kausalkörper und den höheren geistigen Welten erbaut wird.

Wenn das Werk (laut Punkt 2. a). auf der physischen Ebene vollbracht und der technische Vorgang erfasst ist, kann der Mensch es fertigbringen, seinen physischen Körper bei vollwachem, ununterbrochenem Bewusstsein zu verlassen. Wenn ein ähnliches Werk auf der höheren Ebene getan und die «Brücke» genügend stark erbaut ist, kann der «Eingeweihte» sich den Begrenzungen des Formlebens entziehen und in jenen Bewusstseinszustand eintreten, den die Buddhisten Nirvana nennen. Auch in diesen erhabenen Seinszustand muss man bei vollem, ununterbrochenen Bewusstsein eingehen. Diese beiden Hauptkrisen im Leben der Seele - die erste führt zur physischen Inkarnation, die zweite bringt die Befreiung der Seele von dem Rad der Wiedergeburt - sind (und müssen es stets sein) das Resultat einer Gruppen-Vibration, eines Gruppen-Impulses, eines Gruppen-Ansporns und eines Gruppen-Antriebs. Der eine Antrieb kommt von der Gruppe der Seelen, von der das inkarnierende Ego ein wesentlicher Bestandteil ist; der andere resultiert aus der Tätigkeit jener Atomgruppen, die mit ihren Schwingungen auf diesen Seelenantrieb reagieren; die Atome schwingen jedoch nicht im Einklang [51] mit der Seele. In dieser Feststellung ist zusammengefasst, wie die Seele arbeitet und welche Arbeitsmöglichkeiten sie hat: sie arbeitet auf die Erneuerung der Materie hin, aber nicht auf ihre eigene Erlösung. Es mag hier angeführt werden, dass die Befreiung der Seele oder des Ego dann erfolgt, wenn das Werk der Befreiung der Materie (durch Heranziehung der Materie für Formbildung) bis zu einem gewünschten Punkt vorangebracht wurde. Das hängt nicht in erster Linie von der Erlangung einer bestimmten geistigen Höhe des Menschen und von gewissen spirituellen Eigenschaften ab, die er erreicht hat. Diese erwünschte Geistesstufe und diese spirituellen Eigenschaften zeigen sich und werden dann offenbar, wenn die Hüllen (oder Träger) «auf okkultem Weg erlöst sind». Dann ist die Materie umgeformt, verwandelt und «in den Himmel erhoben». Wenn die Träger im gleichen Rhythmus mit der Seele vibrieren, dann ist das Stadium der Befreiung erreicht.

a) Die Krisenzeiten

So, wie es im Leben eines Menschen auf dem Weg der Initiation (bei den fünf Einweihungen) fünf Krisenzeiten gibt, genau so treten fünf ähnliche Krisen ein, wenn in den drei Welten eine Form gebildet wird. Drei Krisen sind von grösserer Bedeutung, - die erste, dritte und fünfte. Wenn eine Seele (ich spreche wieder in Symbolen), die unter göttlichem Impuls handelt, zur Inkarnation kommt und Erfahrungen in den verschiedenen Rassen sammelt, um bestimmte Qualitäten zu entwickeln und sichtbar zu machen, so gibt es fünf Krisenzeiten. Ich spreche hier von der Gesamtmenschheit, die den sogenannten «menschlichen Bewusstseinszustand» repräsentiert. Ich spreche hier nicht von einer Einzelseele (wenn eine solch' falsche Bezeichnung erlaubt wäre). Die fünf Krisenzeiten kennzeichnen den Übergang des Seelenlebens von einer Rasse in die nächste. Jedesmal, wenn ein solches Ereignis stattfindet, bedeutet es eine weitere Rassenentfaltung, die mit einer mehr oder weniger bewussten Aneignung einer neuen Ausdrucksform verbunden ist. Die folgende Tabelle zeigt die Aneignungen, welche die fünf [52] Rassenkrisen kennzeichnen.

1. Während der lemurischen Zivilisation: die Aneignung des physischen Körpers mit seinen fünf Sinnen.

2. Während der atlantischen Zivilisation: Aneignung des Astralkörpers

3. In der gegenwärtigen arischen Welt: Aneignung des Mentalkörpers mit nachfolgender Entfaltung des Intellekts.

4. In der kommenden Rasse: bewusste Aneignung und Integration der dreifältigen Persönlichkeit.

5. In der letzten Rasse: vollste Wesensäusserung der Seele und ihrer Träger sowie eine teilweise Ausdrucksverleihung des spirituellen Wesens.

Hier haben wir also fünf Krisenzeiten im Leben eines Einzelmenschen und zwar im Rahmen des ganzen Entwicklungszyklus. Der erste Höhepunkt (Menschwerdung genannt) wurde im Zeitalter von Lemuria erreicht, das dritte Stadium entwickelt sich in unserer Rasse, und die fünfte Stufe wird am Ende des Evolutionszyklus erreicht werden. Diese Stadien erstrecken sich über eine so lange Zeitperiode und stehen in so enger Beziehung zueinander, dass eine einzelne Teilstrecke und Periode die nächstfolgende möglich macht. Nur der analytische Denker sieht oder sucht streng gesonderte Abschnitte. Der Reflex dieser fünffachen Erfahrung, die jedes Individuum durchzumachen hat, zeigt sich im Leben jedes Aspiranten von Durchschnittsintelligenz, der sich für Zivilisation und Erziehung unserer Zeit empfänglich zeigt und sie sich zunutze macht, in nachstehender Reihenfolge: