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Zweite Frage: Was ist der Ursprung, das Ziel, der Zweck und der Plan der Seele? - Teil 1

Die sieben Strahlen stellen in ihrer Summe Gottes Bewusstsein, das universale Denkvermögen dar; man könnte sie als sieben denkbegabte Wesenheiten ansehen, die den Weltplan Gottes zur Ausführung bringen. Sie verkörpern göttliche Absicht, bringen die erforderlichen Eigenschaften zur Verwirklichung dieser Absicht zum Ausdruck, erschaffen die Formen und sind selbst die Ausdrucksformen, durch die Gottes Weltidee zur Vollendung heranreift. In symbolischer Sprache kann man sie als Gehirn des himmlischen Menschen bezeichnen. Sie entsprechen den Gehirnventrikeln, den sieben Hirnzentren im Inneren des Gehirns, den sieben Kraftzentren und den sieben Hauptdrüsen (des endokrinen Systems), welche die Qualität des physischen Körpers bestimmen. Sie sind die bewussten Vollstrecker [60] der göttlichen Absicht; sie sind die sieben Atemzüge, die alle Formen beleben, die von ihnen geschaffen wurden, um den Weltplan durchzuführen.

Es mag das Verständnis über die Beziehung der sieben Strahlen zur Gottheit erleichtern, wenn wir uns die Tatsache vor Augen halten, dass der Mensch selbst (als Ebenbild Gottes) ein siebenfaches Wesen ist, das für sieben Bewusstseinsarten befähigt ist, die den sieben Prinzipien oder Grundqualitäten entsprechen, die ihn die sieben Ebenen erkennen lassen, auf denen er bewusst oder unbewusst lebt. Er trägt in allen Stadien seiner Existenz eine siebenfache Natur in sich, aber sein Ziel ist, sich all dieser Seinszustände bewusst zu werden, zu lernen, alle Eigenschaften bewusst auszudrücken und sich frei und ungehindert auf allen Ebenen zu betätigen.

Die sieben Strahlenwesen erkennen - im Gegensatz zum Menschen - in voller Bewusstheit den Zweck des Weltalls und den Plan, der hier zugrunde liegt. Sie sind in «steter tiefer Meditation» und haben durch ihr fortgeschrittenes Entwicklungsstadium den Punkt erreicht, wo sie «sich zur Erfüllung getrieben fühlen». Sie sind sich ihrer selbst voll bewusst und besitzen Gruppenbewusstsein; sie sind die Gesamtheit oder Summe des universalen Denkvermögens; sie sind «wach und aktiv». Es ist für uns müssig, über ihr Ziel und ihren Existenzzweck zu spekulieren, denn was für den Menschen die höchste Stufe der Vollendung ist, ist für sie die unterste. Diese sieben Strahlen, Atemzüge oder himmlischen Menschen haben die Aufgabe, in harter Arbeit die Materie für die Absichten Gottes zu unterjochen; das Ziel ist - so weit es jemand erahnen kann - die materiellen Formen dem Spiel des Lebensaspektes dienstbar zu machen, um so jene Qualitäten zu erzeugen, die den Willen Gottes zur Enderfüllung bringen. Sie stellen daher die Gesamtheit aller Seelen im Sonnensystem dar und ihrer Tätigkeit entspringen alle Formen; je nach Art und Beschaffenheit der Form ist auch der jeweilige Bewusstseinsgrad.

Der Aspekt des Lebens oder des Geistes fliesst durch die sieben Strahlen und in zyklischer Folge durch jedes Naturreich und bringt dadurch alle Bewusstseinsgrade in allen Schöpfungsbereichen hervor.

Leser, welche diese Abhandlung studieren, müssen die Hypothese [61] gelten lassen, dass jedes menschliche Wesen durch den Impuls irgend eines Strahles ins äussere Leben gerufen und von dessen besonderer Qualität durchtränkt wurde; diese Qualität bestimmt die äussere Erscheinung des Menschen, weist ihm den Weg, den er gehen sollte und befähigt ihn (bei der dritten Einweihung), den Zweck seines Strahles zu erfassen und dann dafür mitzuarbeiten. Nach der dritten Einweihung beginnt der Mensch die gemeinsame Absicht oder Zielsetzung zu verstehen, auf die alle sieben Strahlen hinarbeiten. Da indes diese Abhandlung für Aspiranten und Jünger, nicht aber für Eingeweihte des dritten Grades geschrieben ist, hat es wenig Zweck, über dieses Endziel Worte zu verlieren.

Die Seele des Menschen ist eine Verbindung von materieller Energie, die mit der Qualität intelligenten Bewusstseins ausgestattet ist, mit geistiger Energie, die ihrerseits ihre Eigenart durch einen der sieben Strahlen erhält.

So kommt ein Mensch, ein Sohn Gottes ins Leben, verpflanzt in ein Formgehäuse und hält (wie der alte Kommentar es ausdrückt) mit der einen Hand das Felsgestein materieller Substanz umklammert, während die andere in einem Meer von Liebe steckt. Eine alte Schrift drückt dies folgendermassen aus:

«Wenn die rechte Hand des inkarnierten Menschen nach der Blume des Lebens langt und sie für seine Zwecke pflückt, bleibt seine Linke leer.»

«Wenn die rechte Hand des inkarnierten Menschen nach der goldenen Lotosblume der Seele langt, senkt sich die Linke hinab, um die Blume des Lebens zu suchen; aber er begehrt diese letzte nicht aus Eigennutz.»

«Wenn die rechte Hand die goldene Lotosblume fest umfasst hält und die linke Hand die Blume des Lebens ergreift, entdeckt der Mensch, dass er eine siebenblättrige Pflanze ist, die auf Erden und auch vor dem Thron Gottes blüht.»

Die Absicht der Gottheit, wie sie dem Schöpfer bekannt ist, bleibt allen, ausser Eingeweihten hoher Grade, völlig unbekannt. Das Vorhaben eines Strahlenwesens aber kann erspürt und definiert werden, soweit es natürlich die Grenzen des Menschenverstandes und unzulängliche Worte zulassen. Die planvolle Tätigkeit eines jeden Strahles imprägniert jede Form, die sich im Bereich seines manifestierten Körpers befindet, mit seiner Qualität.

Wir kommen nun zu einer sachlichen Feststellung, die man auf Grund von Schlussfolgerungen annehmen muss, weil sie nicht beweisbar ist. Alle Strahlenherren schaffen sich [62] einen (sichtbaren) Manifestationskörper, so dass also sieben Planeten entstanden. Es sind dies folgende:

Die Sonne (als Deckmantel für Vulkan)

Jupiter

Saturn

Merkur

Venus

Mars und

der Mond.

Die Energien dieser sieben grossen Wesen sind jedoch nicht bloss auf eine planetarische Tätigkeit beschränkt, ihre Kraftströme schwingen vielmehr durch das ganze Sonnensystem, genau so, wie die Lebensimpulse des Menschen - seine Lebenskräfte, seine Wunschtriebe und seine Gedankenenergien - durch seinen Körper strömen, alle Organe betätigen und ihn befähigen, seine Absicht zu erfüllen, sein Leben zu leben und das Ziel zu erreichen, dessentwegen er seinen Ausdruckskörper schuf.

Alle sieben Naturreiche reagieren auf die Energiestrahlung irgendeines Strahlenwesens. Alle sieben Ebenen tun das gleiche; jedes siebenfach ausgestattete Geschöpf schwingt im Wellenbereich einer der sieben Urenergien aus den ersten Schöpfungstagen, denn die sieben Strahlen führen jenen Werdeprozess herbei, der allen Formen ihre begrenzte Einflusszone zuweist. Sie sind die Faktoren, die allen Dingen Mass und Ziel setzen und wenn ich dies sage, so meine ich damit das Walten von Gesetzen. Gesetz ist der Wille der sieben Gottheiten, der die Substanz beeindruckt und ausprägt, um durch den Evolutionsprozess eine bestimmte Absicht zu erreichen.

A. Die Strahlen der drei Aspekte.

Wir wollen nun den Zweck der Strahlen an Hand eines alten Lehrfragmentes illustrieren, das aus Blättern besteht, die so alt sind, dass die Schrift immer unleserlicher wird. Ich gebe eine Übersetzung in moderner Sprache, obwohl hierdurch viel verloren geht.

Die erste Absicht der Gottheit

Erster Strahl. Wille oder Kraft.

Hinter [63] der heiligen zentralen Sonne, verborgen in ihren Strahlen, lebt eine Form. Im Innersten dieser Form glüht ein Kraftfeld, das noch nicht in Schwingung ist, sondern seinen Glanz als elektrisches Licht aussendet.

Wildlodernd sind seine Strahlen. Es verbrennt alle Formen, lässt aber das innere Gottesleben unberührt.

Von dem Einen, welcher der Siebenfache ist, ertönt ein Wort. Dieses Wort hallt durch die feurige Essenz und wenn es in dem Bereich der Menschen ertönt, nimmt es die Form einer Bekräftigung an, eines verkündeten Machtspruches der Zustimmung. So wird der lebenden Muttersubstanz der Gedanke des . . . (hier folgt der geheimgehaltene unaussprechliche Name des Strahles) aufgedrückt.

Lass treibende Kraft, elektrisches Licht die Vergangenheit aufdecken, die gewordene Form zerstören und das goldene Tor öffnen. Dieses Tor lässt den Weg sehen, der zum Mittelpunkt führt, wo der Eine seinen Wohnsitz hat, dessen Name im Umkreis unseres Sonnensystems nicht vernommen werden kann.

Sein blaues Festgewand verhüllt seinen ewigen Entschluss, doch im Sonnenauf- und -Niedergang wird sein Gestirn rotglühend sichtbar.

Sein Wort ist Macht. Sein Licht elektrisch. Der Blitz ist sein Symbol. Sein Wille ruht verborgen im Ratschluss seiner Gedanken. Nichts ist offenbar.

Seine Macht wird verspürt. Die Menschensöhne, die seine Macht fühlen, senden in die äussersten Lichtgrenzen eine Frage:

Wozu diese blinde Gewalt? Warum Tod? Warum dieser Zerfall von Formen? Warum die Vernichtung der Kraft, die zusammenhält? Warum Tod, oh mächtiger Gottessohn?

Kaum hörbar kommt die Antwort: Ich besitze die Schlüssel zum Leben und Tod. Ich binde und löse wieder. Ich, der Zerstörer, bin.

Dieser Strahlenherr ist noch nicht in voller Tätigkeit, höchstens, dass er Zerstörung ins Werk setzt und Zeitzyklen zum Abschluss bringt. Es gibt viel weniger Monaden der Macht als andere Monaden. Egos (= Seelen) auf diesem Machtstrahl existieren jedoch in grösserer Zahl. Sie sind durch einen dynamischen Willen gekennzeichnet und ihre Macht wirkt sich in der menschlichen Familie als zerstörende Kraft aus; aber letzten Endes ist es ein Zerstörungswerk, das Befreiung bringt. Wenn wir Egos und Persönlichkeiten [64] des ersten Strahles näher studieren, werden wir sehen, dass sich Tod und Zerstörung durch ihr Werk zieht und hieraus erklärt sich die scheinbare Grausamkeit und kalte Natur ihrer Entscheidungen. Formen zählen bei Typen vom ersten Strahl nicht; sie bringen durch ihre Energie die Form zum Sterben, leiten aber dadurch grosse Perioden von zyklischem Pralaya ein (Zeiten, in denen alle Formen verschwinden und absorbiert werden, eine Periode der Verdunkelung oder Untätigkeit). Der erste Strahl ist der Meister des Todesdramas in allen Naturreichen; er bringt die Zerstörung von Formen, wodurch Kraft freigesetzt und der «Eintritt ins Licht durch die Pforte des Todes» möglich wird. Die Absicht des Herrn vom ersten Strahl ist die, sich hinter seine sechs Brüder zu stellen und wenn diese ihren Zweck erreicht haben, die erbauten Formen dann zu zerstören. Er führt dies in der Weise durch, dass er seine starke Energie durch ihre Körper schickt, und ihre vereinten Kräfte führen zur Auflösung; so kehren die Elemente zu dem Kraftzentrum zurück, aus dem der erste Impuls kam. Es ist daher des ersten Strahles Zweck, Tod zu bringen. Wir können eine deutlichere Vorstellung von diesem Zweck bekommen, wenn wir einige Namen erwähnen, welche diesem Strahlenherrn gegeben wurden:

der Todesfürst

der Toröffner

der Formbefreier

der grosse Auflöser

das Feuerelement, das zerschmettert

der Formverhärter

die Kraft, die zuschlägt und sich zurückzieht

der Herr des lodernden Grundes

der Wille, der in den Garten einbricht

der Seelenräuber

der Finger Gottes

der Atem, der versengt

der Blitz, der tötet

der Allerhöchste.

Die Eigenschaften und besonderen Charakterzüge dieses Herrn, der (die Formen) befreit, mögen aus den folgenden sechs Aphorismen entnommen werden, die, einer alten Legende zufolge, ihm von seinen sechs Brüdern überbracht wurden, als sie ihn baten, seine Hand ruhen zu lassen, bis sie ihre eigenen Absichten erreicht hätten:

1. Lass [65] das Verlangen sterben, wenn es sein Werk getan hat. Du bist der Künder der Erfüllung.

Eigenschaft . . . der klaren Vision.

2. Suche den gütigen Weg auf, oh Herr der Macht. Warte auf deinen Bruder auf dem Pfad der Liebe. Er baut die Formen, die deiner Kraft widerstehen können.

Eigenschaft . . . der treibenden Kraft.

3. Halte deine Hand zurück, bis die Zeit gekommen ist. Dann schenke die Gabe des Todes, oh Öffner des Tores.

Eigenschaft . . . des Einschätzens von Zeit.

4. Steh' nicht allein, geselle dich den anderen zu. Du bist ein Einzelner, ein Isolierter. Komm' zu deinem Recht, zu deinen Angehörigen.

Eigenschaft . . . der Einsamkeit.

5. Zeige, was deine Natur ist, aber lerne dein Erstgeburtsrecht kennen. Hasse nicht die Bindung, sondern erkenne ihren Plan und Zweck.

Eigenschaft . . . der Absonderung.

6. Du machst das Leben pulsierend und gibst den Rhythmus an. Leben ist die Gesamtheit. Liebe das Leben in all seinen Formen.

Eigenschaft . . . der Zielstrebigkeit.

Diese sechs oben erwähnten Eigenschaften sind ein Ausdruck der Kraft dieses Strahles, die sich im vierten Naturreich bemerkbar macht. Er wirkt sich in anderen Naturreichen verschieden aus, doch wollen wir uns auf seine Beziehungen zur Menschheit beschränken. Der Zweck und die Haupttätigkeit des ersten Strahles besteht darin, Ende und Tod allen Formen in allen Naturreichen und auf allen Ebenen zu bringen. Seine Energien bewirken den Tod einer Ameise sowohl wie das Sterben eines ganzen Sonnensystems, Auflösung von Organisationen, Religionen, Regierungen, Rassen und Planeten. Sein Wille oder Zweck erfüllt sich nach dem Gesetz der periodischen Wiederkehr.

Die zweite Absicht der Gottheit.

Zweiter Strahl. Liebe-Weisheit.

Das Wort geht vom Herzen Gottes aus, vom Urquell der Liebe.

Dieses Wort ist Liebe selbst; göttliches Verlangen kennzeichnet dieses ganze Leben der Liebe. Innerhalb der menschlichen Hierarchie gewinnt diese Bestätigung immer mehr an Macht und Bedeutung.

Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott und ist noch bei ihm. In ihm war Licht. In ihm war Leben. In seinem Licht wandeln wir.

Sein Symbol ist des Donners Rollen, das Wort, das periodisch im [66] Weltgeschehen vernommen wird.

Einige Namen dieses Strahlenherrn, die seine Absichten andeuten, lauten folgendermassen:

der Entfalter der Herrlichkeit

der Herr ewiger Liebe

der kosmische Magnet

der Weisheits-Spender

die Strahlenenergie in der Form

der Meister-Architekt

der Verleiher von Namen

der grosse Geometer

der Eine, der die Lebensenergie in Verborgenheit hält

das kosmische Mysterium

der Lichtbringer

der eingeborene Sohn Gottes

der kosmische Christus.

Die Legende erzählt uns, dass die sechs Brüder seine Eigenschaften in den folgenden Aphorismen zusammenfassten:

1. Sende aus das Wort und verkünde die strahlende Liebe Gottes. Lass alle Menschen lauschen.

Eigenschaft . . . göttliche Liebe.

2. Lass die Herrlichkeit des Ewigen erglänzen. Lass strahlendes Licht und strahlende Liebe erscheinen.

Eigenschaft . . . Energie-Strahlung.

3. Ziehe zu dir heran, wonach dich verlangt. Bringe aus dem Dunkel der Zeit den Einen, den du liebst, heraus in das Licht des Tages. Eigenschaft . . . Anziehungskraft.

4. Wenn Licht und Liebe zutage treten, dann lass durch die Kraft im Innern die vollkommene Blume erstehen. Sende das Wort aus, das der Form Heilung bringt. Jenes geheime Wort, das dann geoffenbart werden muss.

Eigenschaft . . . die Macht, zu erlösen.

5. Erlösung, Licht und Liebe bringen mit Gottes magnetischer Kraft Worte der Weisheit hervor. Sende diese Worte hinaus und führe die Menschensöhne von dem Weg des Wissens hinan zu dem Pfad des Verstehens.

Eigenschaft . . . Weisheit.

6. So weit [67] die Liebe Gottes reicht im Umkreis des Sonnensystems sind alle Formen, alle Seelen, alle lebendigen Geschöpfe in ständigem Kreislauf. Möge jeder Gottessohn diese Weisheit sich zu eigen machen. Enthülle einem jeden die Einheit und Gleichheit aller Lebewesen.

Eigenschaft . . . Bewusstseinsausdehnung oder allesumfassendes Zusammengehörigkeitsgefühl.

Die dritte Absicht der Gottheit.

Der dritte Strahl, dessen Periode von sehr langer Dauer ist, betätigt sich seit 1425 n. Chr. Er übt einen direkten Einfluss auf die fünfte Wurzelrasse, die arische, aus und bekam in diesem Zusammenhang besondere Kennworte zugelegt, die seine Absicht erklären.

Dritter Strahl. Aktive Intelligenz oder Anpassungsfähigkeit.

Lass den Wächter der Südseite die Bauarbeit fortsetzen. Lass ihn die Kraft daran wenden, die den glänzenden lebendigen Stein hervorbringt, der mit exakter Genauigkeit sich in des Tempels Plan einfügt. Lass ihn den Eckstein bearbeiten und ihn weislich in der Nordseite einfügen, unter den Augen Gottes selber und im harmonischen Verhältnis des Dreiecks.

Lass den Forscher der Vergangenheit den Gedanken Gottes aufdecken, der tief im Denken der Kumaras der Liebe verborgen ruht und lass ihn die Agnishvattas, die in der Halle der Dunkelheit warten, in die Halle des Lichts geleiten. Lass den Hüter der Funken mit göttlichem Odem auf die Feuerglut atmen und lass ihn alles Verborgene und alles Unsichtbare zu einem Feuermeer anfachen und so alle Sphären erleuchten, auf denen Gott wirkt.

Ich möchte die Tatsache betonen, dass ich hier nur gewisse alte Symbole in Worte fassen kann und damit den Vorgang wiederhole, der von früheren eingeweihten Lehrern angewandt wurde, nämlich: eine Folge von Worten oder Lauten vorzutragen, die symbolische Formen erzeugen, die dann ihrerseits zur Übersetzung in Sätze verwandt werden können. Diese Sätze wiederum müssen auf intuitivem Weg erfasst und für den jeweiligen Fall angepasst werden; auf diese Weise können sie aufs tätige Leben bezogen werden. Wenn das nicht berücksichtigt wird, werden diese alten und interessanten Ideen, die erklärenden Namen und Aphorismen, welche die «Macht der Eigenschaften» andeuten, völlig wertlos und erhöhen [68] nur die Verantwortung. Die Befähigung, die offengelegte Bedeutung zu erkennen und sie dann aufs Leben anzuwenden, ist eine echt esoterische Qualität. Wer diese Zusammenstellungen und Gedankengänge mit Sorgfalt studiert, wird Andeutungen über seine eigene Strahlensituation, seine Lebenstendenzen und individuellen Ziele gewinnen; wenn die verschiedenen Angaben über einen bestimmten Strahl ein intuitives Verständnis beim Studenten wachrufen, so dass er sich selbst, seine Strahlenenergie und seine verborgene und sehnsüchtig erhoffte spirituelle Natur darin wiedererkennt, dann können sich diese meine Erläuterungen über Absichten, Namen und Eigenschaften, als überaus nützlich erweisen.

Einige Namen, die der Herr des dritten Strahles führt, deuten an, wie er seine Kraft betätigt und welcher Art sein wahres Wesen ist, zum Beispiel:

der Verwalter der Urkunden

der Herr des Erinnerungsschatzes

der Eine, der die niederen vier vereint

der Interpret der sichtbaren Welten

der Herr des Gleichgewichts

der Gottentsprungene, der sondert und scheidet

die differenzierende, wesenhafte Lebensenergie

der Eine, der Beziehungen und Zusammenhänge schafft

das dreiseitige Dreieck

der Lichtbringer für die Lotosblume

der Erbauer des Fundaments

der Vorbote des Lichtes

der Eine, der verhüllt und dennoch enthüllt

der Verteiler von Zeit

der Herr des Raumes

der universale Denker

der dreifache Docht

der grosse Architekt des Universums.

Es gibt noch viele andere Bezeichnungen, welche die Beziehungen zu Licht, Zeit und Raum, zum manifestierten Logos, zur Materie und der «Kraft, welche die Form erstehen lässt» andeuten.

Wenn man all diese Namen im Zusammenhang mit der heutigen Kultur und Wissenschaft überdenkt, so wird die Machtfülle und der Einflussbereich dieses speziellen Strahles für unsere Tage offensichtlich. Es zeigt sich deutlich, wie seine Energien (welche die greifbaren, [69] gegenständlichen Welten schufen) das Erscheinen unserer modernen Zivilisation bewirken, mit ihrem Interesse für materielle Dinge, für Forschungen über Zeit und Raum und der ganzen geistigen Entwicklung, die der Ruhm und die Bestimmung unserer jetzigen Rasse ist.

Die Eigenschaften des Herrn dieses Strahles sind in den folgenden Punkten aufgezählt. Wir müssen uns hierbei vor Augen halten, dass die siebte Eigenschaft eines jeden Strahles in den sechs anderen Qualitäten nicht eigens angegeben ist, sondern eine Zusammenfassung in dem Namen des Strahles selbst findet. Die sechs Brüder, Söhne des einen Vaters, schärften ihm am Tag seiner erneuten Arbeitsaufnahme (den wir den Schöpfungstag nennen) folgende Vorschriften ein:

1. Erschaffe die zweifache Form und verhülle den Lebenskern. Lass Formen erscheinen, die Göttlichkeit dartun. Alles trägt Gottes Ursprung.

Eigenschaft . . . Kraft der Manifestierung.

2. Passe die äussere Schale dem inneren Leben an. Lass das Welten-Ei geboren werden. Lass Zeiten vergehen; dann bring die Seele ins Spiel. Lass innerhalb einer bestimmten Zeit Leben erscheinen.

Eigenschaft . . . die Kraft der Entwicklung.

3. Lass das Denkvermögen die Herrschaft übernehmen. Lass das klare Licht der Lebenssonne Gottes Denken enthüllen und bring den Leuchtenden auf den Weg. Dann führe ihn zu jenem Mittelpunkt, wo im überirdischen Licht alles aufgeht.

Eigenschaft . . . geistige Erleuchtung.

4. Gott und seine Gestalt sind ein Einziges. Offenbare dieses Geheimnis, du Meisterbildner der Form. Mache die Auffassung von der Zweiheit unwirksam. Gib den Formen farbigen Ausdruck. Es gibt nur ein Leben; die Harmonie ist vollständig. Mache es glaubwürdig, dass die zwei (Gott und seine Gestalt) eins sind.

Eigenschaft . . . der Kraft, Einheit auf der physischen Ebene hervorzurufen.

5. Schaffe des Ewigen Gewand; wirke ein Festkleid mit vielen Farben. Dann löse das Kleid los von dem, was sich hinter dessen vielen Falten verbirgt. Lege die verschleiernden Hüllen beiseite. Zeige Gott der Welt. Nimm Christus herab vom Kreuz.

Eigenschaft . . . wissenschaftliche Forschung.

6. Lass die beiden Wege sich nähern. Bringe die Paare [70] der Gegensätze ins Gleichgewicht und zeige den Weg auf, zwischen den beiden. Gott und der Weg und der Mensch sind eins.

Eigenschaft . . . Ausgeglichenheit.

So wiederholen die drei grossen Strahlen in sich selbst den Vorgang der Schöpfung und Kraftverteilung, veranlasst durch das machtvolle Gebot des göttlichen Willens; das Werk der vier kleineren Strahlen (sie werden so genannt, obwohl damit durchaus nicht die Vorstellung von einer grösseren oder geringeren Bedeutung verbunden ist) besteht in der Ausarbeitung oder Differenzierung der Lebensqualitäten, wodurch die unendliche Fülle der Formen erscheinen wird, in denen sich der Lebensimpuls verankern und im Verlauf der evolutionären Gestaltung all die mannigfaltigen Eigenarten zum Ausdruck bringen kann.

B. Die vier Strahlen mit besonderen Merkmalen. Die vierte Absicht der Gottheit.

Vierter Strahl. Harmonie, Schönheit, Kunst. Farbe und doch keine Farbe, ist jetzt zu sehen. Töne und das Eine Lautlose begegnen einander in einem unendlich-fernen Friedensgefilde. Zeit und das Eine Zeitlose machen die Gedanken der Menschen unwirksam. Aber es gibt keine Zeit.

Formgebilde existieren dort und doch enthüllt der Seelensinn das, was die Form kaum verbergen kann: die innere Verbundenheit, das allesumfassende Prisma, jenen Grad von Einheit, der - wenn er zur gegebenen Zeit erreicht ist - eine weitere Stufe aufzeigt, auf der alle drei eins sind und nicht nur die beiden allein.

Formgestalt und ihre Seele verschmelzen miteinander. Das innere Auge wacht über den Verschmelzungsprozess, kennt die gottgegebene Beziehung und erkennt die beiden als eins. Doch von diesem Blickpunkt grosser Errungenschaften strahlt eine erhabenere Vision dem inneren Auge auf. Die drei sind eins und nicht nur die zwei. Gehe weiter, o Pilger, auf deinem Weg!

Wenn der Studierende diese Worte liest, so muss er bedenken, dass der Mensch die Vorhalle verlassen hat, - sofern er es dem vierten Strahl ermöglicht hatte, an ihm zu arbeiten, so dass er also auf der vierten oder buddhischen (intuitiven) Ebene wirken kann und sich nun im Tempel des Ewigen befindet. Er hat ein Mass von Licht gefunden, und in dieser Lichtfülle sieht er nun «Licht» und erschaut ein grösseres Geheimnis in grösserem Glanz. Dieses zu finden [71] gelüstet ihn nun. Er hat sich die Funktion der Dualität nutzbar gemacht und sie gemeistert und hat gelernt, Seele und Körper in ein einziges Instrument für den Geist zu einen. Nun ist er auf dem Weg, die grössere Synthese zu vollbringen.

Der Herr des vierten Strahles hat viele Namen, die ein sorgsames Durchdenken rechtfertigen und besondere Beachtung verdienen. In weniger als 100 Jahren wird die Kraft dieses Harmoniebringers grösseren Einfluss haben und das durch Saturneinfluss zerrissene erste Dekanat des Aquarius etwas ausgleichen. Bis dahin wird ein Studium seiner Namen seine Bemühungen leichter verständlich machen und eine Fülle konstruktiver Vorstellungen erwecken, die sein Hilfswerk erleichtern werden, wenn er wieder in aktiver Tätigkeit ist. Er ist jedoch, was die menschliche Familie angeht, mehr oder weniger in Daueraktion, da eine zahlenmässige Verbindung zwischen dem vierten Strahl, der vierten schöpferischen Hierarchie - oder den menschlichen Monaden - und dem vierten Naturreich besteht. Daher ist sein Kraftstrom ohne Unterlass lebendig.

der Wahrnehmer auf dem Weg

das Bindeglied zwischen den Drei und Drei

der göttliche Mittler

die Hand Gottes

der Eine Verborgene

das Samenkorn, das die Blume ist

das Gebirge, auf dessen Gipfel die Form stirbt

das Licht im Licht

der Form-Verbesserer

der Eine, der das Zeichen am Scheideweg anbringt

der Meister

der Resident im Heiligtum

der Geringere als die Drei, der Höchste von den Vier

die Posaune des Herrn.

Diese Wortprägungen für den vierten Strahl sind nicht leicht zu verstehen. Ihr Verständnis verlangt Übung im intuitiven Erfassen; sie sind in sechs kurzen und ungewöhnlich knappen Instruktionen [72] zusammengefasst, die, seltsam genug, in der späteren Schöpfungsperiode, als die vierte schöpferische Hierarchie auf dem Plan erschien, ausgegeben wurden:

1. Sprich leise das Wort, sprich leise.

Eigenschaft . . . Die Fähigkeit, in die Tiefen der Materie einzudringen.

2. Unterstütze das Verlangen, gib dem Suchenden, was er braucht.

Eigenschaft . . . Der Doppel-Aspekt des Verlangens.

3. Lass den Faden sinken. Öffne den Weg. Vereine den Menschen mit Gott. Erhebe dich.

Eigenschaft . . . die Macht, den Pfad zu enthüllen.

4. Alle Blumen gehören dir. Verankere die Wurzeln im Schlamm, stell' die Blumen in die Sonne. Prüfe Schlamm und Sonne und Wurzeln und Blumen sind eins.

Eigenschaft . . . das Vermögen, Göttlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Wachstum.

5. Dreh' dich wie ein Rad und kehre zum Anfangspunkt zurück und rotiere abermals. Kreise um die Himmel herum. Erfahre, dass alle Schöpfung eins ist.

Eigenschaft . . . die Harmonie der Sphären.

6. Gib Farbe dem Ton. Lass die Farben erklingen. Erfinde die Noten und lasse sie in Schattierungen übergehen, aus denen wieder Töne entstehen. Auf diese Weise sind Farben und Töne eins.

Eigenschaft . . . die Synthese wahrer Schönheit.

Diese Unterweisung über die verschiedenen Strahlen ist von grösserem Wert, als man es zurzeit fassen kann. Der beste Weg, um die Bedeutung zu erfassen, ist ein sorgfältiges, systematisches Studium und eine weise Zurückhaltung vor voreiligen Schlüssen. Ich kann mich in diesem Frühstadium der Entwicklung noch nicht mit den letzten psychologischen Konsequenzen für die Menschen befassen. Ich bin dabei, einen allgemeinen Umriss zu geben, Gesichtspunkte zu erörtern und im Bewusstsein des Lesers einige neue fundamentale Gedanken und Vorstellungen zu verankern; ich versuche, dieses ungemein tiefgründige und schwierige Thema in eine solche Form zu kleiden, dass ein neuer Denkmassstab gewonnen und einige neue Erkenntnisse aufgegriffen und festgehalten werden können. Diese Erkenntnisse betreffen zurzeit einen kosmischen Werdegang, der sich nach einem Modellbild vollzieht, und sie werden später zu einem Verständnis der Rolle führen, die ein Individuum in dieser [73] kosmischen Gemeinschaft spielen kann. Wir beginnen nach wahrhaft okkulten Methoden stets mit dem grossen Ganzen, dem Universellen und enden mit dem Speziellen, dem Einzelfall. Alles, was ich über ein kosmisches Strahlwesen aussage, kann aber in gleicher Weise auch von einem menschlichen Wesen festgestellt werden; doch darf man nicht vergessen, dass Menschen von reiner Strahlqualität noch nicht existieren, da es weder die vollkommene Erscheinungsform und den vollendeten Ausdrucksmechanismus einer Strahlqualität, noch einen absolut reinen oder unverfälschten Vertreter der menschlichen Familie gibt, ausser in solch seltenen Fällen, wie dem eines Buddha oder Christus oder (auf anderen Tätigkeitsbereichen) eines Alexander oder Julius Cäsar. Leonardo da Vinci war eine ähnliche Erscheinung. Wir haben es bei den Strahlen mit Energie und Bewusstsein zu tun, und die Strahlen bestimmen die Art der Ausdrucksform; doch wenn die benützte Materie und das entsprechende Körpergehäuse noch unvollkommen sind, ist eine beschränkte Kraftausnützung unvermeidlich und der grösste Teil der Energie wird automatisch «ausgeschaltet». Die Auswirkung einer Strahlkraft in unvollkommenen Formen oder Aufnahmegeräten muss naturgemäss ein entstelltes, abgeschwächtes und verfehltes Resultat zeitigen. Hier einen Fall zur Illustrierung. Ich sagte, dass die Energie des ersten Strahls eine Zerstörung der Formen bewirkt; es muss indessen gesagt werden, dass ein absoluter Zerstörer völlig unbekannt ist (und das ist ein Glück für die Menschheit). Man kann es als eine Wohltat ansehen, dass ein Ego vom ersten Strahl durch die Form und deren Qualität noch so behindert und begrenzt ist, dass ein regelrechter oder überlegter Gebrauch der Zerstörungskraft völlig ausgeschlossen ist. Persönlichkeiten vom ersten Strahl bringen, wie bekannt, oft Verderben mit sich, doch ist die mobilisierte Energie nicht stark genug, um viel Schaden anzurichten. Auf der anderen Seite ist auch wahre Liebe in unseren Tagen keiner vollen Ausdruckskraft fähig, da die derzeitige Beschaffenheit der Form ihren Kraftstrom abschwächt. Eine Betrachtung dieser beiden Fälle wird dem Leser helfen, die Situation zu erfassen. Immerhin ist die Zeit nahe, die eine vollere Auswirkung der Absicht, der Art oder Qualität eines Strahls bringen und somit auch eine bessere Ausdrucksform aufweisen wird.

In naher Zukunft werden nämlich gewisse grosse Wesen, welche die Energien des zweiten, dritten, fünften und siebten Strahles verkörpern, sichtbar hervortreten. Sie werden Brennpunkte für das Einströmen [74] dieser vier göttlichen Energien sein und dies wird eine ungeahnte Belebung derjenigen Menschengruppen zur Folge haben, die mit ihnen harmonieren und auf ihre Energien eingestellt sind. Diese vier Wesen aus einer höheren Welt werden als Menschen der modernen Zeit auf Erden erscheinen und dürften gegen Ende dieses Jahrhunderts zu erwarten sein; ihre vereinten Bemühungen werden mit Bestimmtheit das neue Zeitalter und jene Periode einleiten, die in die Geschichte als die Ruhmeszeit der fünften Wurzelrasse eingehen wird. Jeder der vier Meister (denn zu diesen zählen sie) wird ausserdem ein subjektiver Sammelpunkt für den dreifachen Zustrom von Energien aus dem Gotteszentrum sein, das symbolisch als «das Herz der Sonne» bezeichnet wird. Denn jeder Strahl ist seinerseits eine Wesenheit in dreifacher Manifestation, wie es die Gottheit des Sonnensystems selber ist. Ihr hervorragendes Merkmal wird Liebe sein und durch diese Kraft magnetischer Anziehung werden neue Menschen geboren werden, die reinere Strahltypen sind und dadurch grössere innere Ausdruckskraft besitzen. Sehr viel von den zerstörenden Gewalten, die in unseren Tagen verspürt werden, ist der Tätigkeit eines Jüngers des Logos unseres Planeten zuzuschreiben, der zum ersten Strahl gehört und sein Arbeitsfeld auf der Astralebene hat. Seine Aufgabe besteht in der Wegbereitung für die vier hochrangigen Brüder, die ihrem innersten Wesen nach Aufbauer sind; sie werden ihre Mission dann aufnehmen, wenn die Formzerstörer ihre Arbeit getan haben.

Ich möchte hier eine Andeutung geben, um gewisse Methoden der Hierarchie dem Verständnis näher zu bringen. Die Tätigkeit, die man im Westen «das Christusprinzip» nennt, besteht in der Schaffung von Formen, durch die Qualität und Leben zum Ausdruck kommen können. Das ist die charakteristische Funktion des zweiten Aspektes der Gottheit. Formen zu zerstören ist die Aufgabe des Antichrist und das ist im Prinzip das Werk des ersten [75] Aspektes der Gottheit. Das Werk des Zerstörers ist jedoch nicht identisch mit Machenschaften der schwarzen Magie. Und wenn die Menschheit in ihrer Unkenntnis den Antichrist als Ausfluss schwarzer Mächte ansieht, so ist das ein kardinaler Irrtum. Seine Tätigkeit ist genau so wohltätig, wie die des Aufbauaspekts, nur bringt die hasserfüllte Einstellung gegen das Sterben der Formen den Menschen dazu, das Werk des Zerstörers als «schwarz» zu brandmarken, als ob es gegen Gottes Willen, in umstürzlerischer Tendenz gegen Gottes Programm geschähe. Die Unterminierungen, die von Vertretern jener rätselhaften Kraft in Szene gesetzt werden, die wir «kosmisches Übel» nennen, verdienen samt ihrer Gefolgschaft tatsächlich das Attribut «schwarz»; doch kann dies nicht auf die Betätigung des Antichrist bezogen werden. Ich darf hinzufügen, dass die schwarzen Kräfte von unten nach oben arbeiten, während die Zerstörerkräfte zwangsläufig nach unten wirken. Die Symbole für diese beiden verschiedenen Richtungen oder Methoden sind das Schwert und das Kreuz.

Nach diesen Vorbemerkungen, welche die Grösse unseres Themas dartun, wollen wir nun dazu übergehen, die restlichen drei Strahlen zu analysieren und zu betrachten.

Die fünfte Absicht der Gottheit.

Fünfter Strahl. Konkretes Wissen oder Wissenschaft.

Die Donnerrollen um des Berges Gipfel; dunkle Wolken verhüllen die Form. Die Nebel, die aus dem Wassergrund emporsteigen, helfen das Wunderbare . . zu verzerren, das in der verborgenen Stätte zu finden ist. Die Form ist da. Ihre Note ertönt.

Ein Lichtstrahl erhellt die Form; das Verborgene tritt nun zu Tage. Das Wissen über Gott und die Art, wie er sich verhüllt, kommt im menschlichen Denken zur Vollendung. Energien und Kräfte erhalten ihre geheimen Namen, enthüllen ihren inneren Zweck und alles wird als Rhythmus erkannt und kehrt zu seinem Ursprung zurück. Die grosse Schriftrolle kann nun gelesen werden. Gottes Absichten und seine Pläne sind festgelegt und der Mensch kann die Form enträtseln.

Der Plan nimmt Gestalt an. Der Plan ist Form. Sein Zweck ist die Enthüllung der Gedankenwelt Gottes. Die Vergangenheit offenbart die Form, doch die Gegenwart zeigt das Einfliessen von Energien an.

Das, was unterwegs ist, erscheint als eine Wolke, welche die Sonne verbirgt. Doch verborgen hinter dieser Wolke des Innewohnens ist Liebe, auf Erden ist Liebe und im Himmel ist Liebe und diese, - die Liebe, die alles neu macht - muss von den Menschen erkannt werden. Das ist die Absicht, die hinter allen Handlungen dieses grossen Herrn des Wissens steckt.

Bevor ich die Namen dieses grossen Wesens aufzähle, möchte ich [76] klarmachen, dass der fünfte Strahl eine einzigartige und besondere Machtfülle in Bezug auf das Menschenreich besitzt. Der Grund hierfür ist, dass seine Haupttätigkeit sich auf der Ebene des Denkvermögens abspielt und eben auf dieser Ebene finden wir die dreifachen Aspekte der Denkkraft:

1. Abstraktes oder höheres Denken, die Verkörperung einer höheren Dreiheit.

2. Konkretes oder niederes Denken, den höchsten Aspekt des unteren Selbst.

3. Das Ego oder den solaren Engel, den vollkommenen Sohn des göttlichen Denkprinzips, der sowohl abstrakte als auch konkrete Intelligenz zum Ausdruck bringt und beide in sich vereint.

Dieser Strahl hat heute einen grossen Einfluss auf die fünfte Wurzelrasse und die Überführung des menschlichen Bewusstseins in das fünfte oder spirituelle Naturreich. Studierende könnten viel profitieren, wenn sie die Aufbaukraft des höheren Denkvermögens der zerstörenden Kraft des niederen Denkens gegenüberstellen würden. So wie die Persönlichkeit im Plan Gottes keine andere Funktion zu erfüllen hat, als die eines Werkzeuges und Ausdrucksmittels für die Seele, ebenso soll das niedere Denkvermögen eine Schleuse für das ungehemmte Einströmen des höheren Denkens sein.

Dieser fünfte Strahl ist ein Wesen intensivsten spirituellen Lichtes; und auf der fünften Ebene, die sein besonderer Tätigkeitsbereich ist, symbolisiert er die drei Aspekte in einer Art und Weise, wie sie von keinem der übrigen Strahlen erreicht wird. Seine Qualität (des höheren Denkvermögens) macht ihn zu einem unverfälschten Vermittler des göttlichen Willens. Durch die sieben Gruppen der solaren Engel, die auf den mentalen Ebenen leben und sich dort betätigen, setzte er sieben korrespondierende Spiegelbilder der sieben Zentren der Gottheit in wirksame Tätigkeit (so weit unser Planet in Frage kommt), eine Grosstat, die keiner seiner sechs Brüder vollbracht hat. Diese Angabe mag dem Leser nicht viel sagen, doch findet dieses unglaubliche Opfer und die damit verbundenen Anstrengungen nur noch eine Parallele in dem Leben des Buddha und das ist einer der Gründe, warum sich in der jetzigen fünften Rasse Liebe und Denkkraft schliesslich einmal gegenseitig offenbaren [77] müssen.

Einige der Namen, die dem Herrn dieses Strahles beigelegt werden, sind folgende:

der Offenbarer der Wahrheit

der grosse Verknüpfer

der göttliche Mittler

der Kristallisator der Formen

der dreifältige Denker

die Wolke auf dem Berggipfel

der Bringer des Kreuzes

das zerteilende Schwert

der Worfler der Spreu

der Fünfte grosse Richter

die Rose Gottes

der Himmlische

das Tor zu Gottes Gedanken

die Energie, die Einweihung bringt

der Herrscher des dritten Himmels

der Wächter des Tores

der Austeiler des Wissens

der Engel mit dem flammenden Schwert

der Verwahrer des Geheimnisses

der Geliebte des Logos

der Bruder vom Sirius

der Meister der Initiatoren.

Der fünfte Strahl hat so viele Namen wegen seines engen Zusammenhanges mit dem Menschen (seit den Tagen seiner Erschaffung), dass es nicht leicht war, diejenigen auszuwählen, die den Studierenden am besten instand setzen, sich eine Vorstellung von der Eigenart des fünften Strahles und seiner Mission zu machen; die Analyse der folgenden sechs Punkte und die darin zum Ausdruck gebrachten Eigenschaften werden jedoch die Machtfülle und grosse Bedeutung des Herrn dieses Strahles aufzeigen. Die folgenden sechs Aphorismen wurden in feierlichem Sprechgesang von seinen sechs Brüdern zurzeit jenes bedeutsamen Wendepunktes vorgetragen, als die menschliche Familie durch das Selbstopfer der solaren Engel ins Dasein kam. In esoterischer Ausdrucksweise heisst das, dass sie [78] «hinab zur Hölle fuhren und ihren Platz in einem Gefängnis fanden». Das war der Geburtstag der Seelen. Ein neues Naturreich mit neuen Ausdrucksmechanismen entstand und die drei höchsten Ebenen und die drei untersten wurden in ein funkensprühendes Austauschverhältnis gebracht.

1. Gott und seine Engel erheben sich nun und halten Ausschau. Lass die Bergspitzen aus dem dichten feuchten Nebel heraustreten. Lass die Sonne ihre Gipfel bescheinen und lass sie in Licht gebadet sein. Kommt zum Vorschein.

Eigenschaft . . . das Erscheinen in einer Form und das Verlassen der Form.

2. Gott und seine Engel erheben sich nun und lauschen. Lass ein tiefes Gemurmel sich erheben und lass den Ruf des sehnsuchtserfüllten Menschen zu ihrem Ohr dringen. Lass den Menschen aufhorchen. Lass den Menschen rufen. Sprich laut.

Eigenschaft . . . die Kraft, die Stimme des Schweigens vernehmlich zu machen.

3. Gott und seine Engel erheben sich nun und berühren. Bringe heran den Kraftstab. Strecke ihn aus, hin zu den Menschensöhnen; berühre sie mit Feuer, dann bringe sie näher. Bringe hervor.

Eigenschaft . . . Veranlassung von Tätigkeit.

4. Gott und seine Engel erheben sich nun und prüfen. Lass alle Erfahrung zu Worte kommen. Lass alle die Wege und Möglichkeiten erscheinen. Urteile und wäge, zerlege und zergliedere. Alle Wege sind eins.

Eigenschaft . . . die Offenbarung des Weges.

5. Gott und seine Engel erheben sich nun und nehmen die Dünste wahr, die aus dem brennenden Grund im Menschenbereich emporsteigen. Lass das Feuer sein Werk erfüllen. Locke den Menschen in den Feuerofen und lass ihn in dem rosenroten Zentrum die Natur abwerfen, die ihn zurückhält. Lass das Feuer brennen.

Eigenschaft . . . Läuterung durch Feuer.

6. Gott und seine Engel erheben sich nun und verschmelzen die vielen (Einzelwesen) in dem Einen. Lass das Schmelzwerk voranschreiten. Lass das, was das Sein aller verursacht, die Ursache ihres Aufhörens hervorbringen. Lass einen einzigen Tempel nun erstehen. Lass die krönende Glorie erscheinen. So möge es sein.

Eigenschaft . . . das Aufscheinen des grossen weissen Lichts.

(Die Shekina A. A. B.)

Der Leser wird aus dem Studium dieser Eigenschaften viel praktischen Nutzen ziehen. Wenn er sich selbst zu einem bestimmten Strahl zugehörig fühlt, werden ihm diese Eigenschaften einige Merkmale andeuten, nach denen er Ausschau halten mag; und sie mögen [79] ihm vielleicht einen Wink geben, was er an sich zu arbeiten hat, was er zum Ausdruck zu bringen und was er zu überwinden hat. Man sollte solche Eigenschaften von zwei Gesichtspunkten aus studieren: Von dem Blickpunkt des göttlichen Ursprungs und von der Kehrseite, jener der Form. Dieser Strahl ist z.B. der Offenbarer des Evolutionsweges und man sollte daran denken, dass dieser fünfte Strahl den Weg zeigt hinab ins Reich des Todes, in die Inkarnation (da Inkarnation ein dem Tod ähnliches Gefängnis für die Seele ist); und er zeigt den Weg aufwärts, heraus aus dem Dunkel in das reine Licht des Gottestages. Ich erwähne dies, da mir sehr daran liegt, dass alle Leser dieser Abhandlung diese Instruktionen im täglichen Leben zur praktischen Anwendung bringen sollten. Ich habe keinerlei Interesse, seltsame oder ungewöhnliche Aufschlüsse über diese Themen bloss zur Befriedigung einer ungesunden Wissbegier zu geben. Wer sein Gedächtnis mit okkulten Einzelheiten belastet, ohne dabei einen nützlichen Zweck im Auge zu haben, überanstrengt nur seine Gehirnzellen und nährt bloss selbstgefälligen Dünkel.

Die sechste Absicht der Gottheit.

Sechster Strahl. Devotion (Hingabe) oder Idealismus.

Dieser Strahl, der jetzt gerade ausser Wirkung kommt, ist von grossem Interesse für uns, da er unserer westlichen Zivilisation in einem stärkeren Masse als alle die anderen Strahlen sein Siegel aufgedrückt hat. Er ist für uns ein wohlvertrauter und bestbekannter Strahl. Das Mantram, das seine Absicht andeutet, klingt anders als die anderen Sprüche und könnte in folgende Worte gekleidet werden:

Der Kreuzzug setzt sich in Bewegung. Die Streiter marschieren auf ihrem Weg. Sie zermalmen und zerstören alles, was sich ihnen in den Weg stellt, und alles, was sich auf dem Weitermarsch gegen sie erhebt, wird unter ihrem Fuss niedergetrampelt. Marsch ins Licht. Das Werk kommt voran. Die Arbeitsleute wollen Mitleid und Furcht nicht sehen. Nur die Tat zählt. Die Form hat zu verschwinden, damit der Geist der Liebe zur Ruhe eingehen kann. Nichts darf den Fortschritt der Arbeiter hemmen, die mit dem Plan beschäftigt sind. Sie gehen an die ihnen zugewiesene Arbeit mit Triumphgesängen [80] und frohen Liedern heran. Das Kreuz ist hoch aufgerichtet, die Form ist darangeschlagen und muss an diesem Kreuz ihr Leben wieder zurückgeben. Jeder baut an einem Kreuz, das die Kreuzesform bildet. Sie alle steigen ans Kreuz. Durch Kampf, durch Arbeit, durch Schmerz und mühsame Arbeit wird der Zweck erreicht; also spricht das Symbol. Wenn der Mensch solchen Zweck auf sich selbst bezieht, so wird er inne, wie ihm hierdurch innere Befreiung zuteil wird. In der Anwendung anderen Menschen gegenüber brachte dieser Zweck all die Schlechtigkeiten und Grausamkeiten hervor, von denen die menschliche Geschichte berichtet. In dem obigen Mantram findet sich der Schlüssel für die Absicht des sechsten Strahles - soweit sie den Menschen angeht - und ein näheres, umfassenderes Studium (eine paradoxe Phrase, nicht wahr?) der zugrunde liegenden Ideen wird etwas mehr über den tieferen Zweck verraten. Die Seele ist der Form und ihrem Problem gegenüber unbarmherzig und muss es sein. Die Seele kann indes auch verstehen, dass Schmerzen und Schwierigkeiten in der Welt vonnöten sind, da sie imstande ist, ihre eigene Entwicklungstechnik mit der Technik, die Gott für seine Welt heranzieht, auf einen Nenner zu bringen; sie unternimmt indessen nichts, was möglicherweise Kummer und Sorgen in der Welt verstärken könnte.

Einige der Namen dieses Strahlherrn, der eine wohltätige, wenn auch ziemlich vehemente Energie besitzt, sind diese:

der Verneiner der Begierde

der Eine, der das Rechte sieht

der Erschauer der Wirklichkeit

der göttliche Räuber

der, der sich dem Leben geweiht hat,

der Hasser der Formen

der Krieger auf dem Marsch

der Schwertträger des Logos

die Stütze der Wahrheit