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REGEL ACHT

Regel VIII kommt jetzt zur Sprache. Die vorherigen sieben Regeln hatten einen weiten und allgemeinen Bedeutungsumfang. Sie waren größtenteils Voraussetzungen, mit der Betonung auf Gruppenleben, gruppenplanetarischen Beziehungen und der fundamentalen Wissenschaft der Invokation und der Evokation, die allem Weltgeschehen zugrunde liegt und welches die inspirierende Energie hinter aller evolutionären Entfaltung ist und die das Mittel oder den Kanal der Verbindung zwischen den großen Zentren unseres Planeten erzeugt, durch welchen das Leben unseres Logos fließt und seine Zwecke sich auswirken. Ich möchte euch daran erinnern, dass die Schöpfung durch den Laut hervorgerufen wurde; dieser Laut enthielt sowohl die Invokation wie die Evokation des Logos. Von ihm ging der Ruf aus und er stellte die Erwiderung auf und sandte sie aus; dadurch wurde das «Heer der Stimme» (wie es die Geheimlehre nennt) ins Dasein gerufen.

[148]

Der Kopf (die Idee), das Herz (das Ideal) und die Kehle (der erzeugende Vermittler des sich ergebenden Idols, der vorübergehende, vergängliche Ausdruck des Ideals, von der Idee inspiriert) wurden ins Dasein gerufen; drei große Zentren tauchten auf in Zeit und Raum; an diesem Punkt im evolutionären Zyklus heißen wir sie Shamballa, die Hierarchie und die Menschheit.

Mit diesen grundlegenden Faktoren befassten sich die ersten sieben Regeln. Ich versuchte, euch zu helfen, ihre Bedeutung vom Gesichtspunkt des eingeweihten Bewusstseins aus einigermaßen zu sehen.

Wir kommen jetzt zu einer näheren Betrachtung dieser Regel VIII, von der man sagen könnte, dass hier die speziellen Regeln für die Ausbildung des Eingeweihten anfangen. Diese übrigen sieben Regeln müssen von diesem Standpunkt aus sehr sorgfältig studiert werden. Sie eignen sich nicht für eine beiläufige und oberflächliche Analyse. Ich bin mir bewusst, dass nur diejenigen, welche die Einweihung genommen haben, imstande sind, die esoterische Bedeutung von vielem, das ich sage und der Worte, die ich gebrauchen werde, zu verstehen, aber gerade für sie schreibe ich. Ihre Zahl ist selbst heute grösser als man vermutet, und ihre Reihen werden in der Nachkriegszeit ständig zunehmen, sowohl durch angestrengtes Bemühen der Jünger, die sich in Ausbildung befinden, um «es zu schaffen», wie auch durch das Inkarnieren von Eingeweihten aller Grade; einige von ihnen sind die Kinder von heute.

Regel VIII.

Für Kandidaten: Wenn sich der Jünger der Pforte nähert, müssen die größeren Sieben erwachen und bei den geringeren Sieben auf dem doppelten Kreis eine Resonanz auslösen.

Für Jünger und Eingeweihte. Lass die Gruppe in sich selbst Erwiderung finden auf die größeren sieben Gruppen, die den hierarchischen Willen mit Liebe und Verstehen ausführen. Die Gruppe enthält alle sieben, die vollkommene Gruppe. Die geringeren Sieben, die größeren Sieben und die planetarischen Sieben bilden ein großes Ganzes und diese muss die Gruppe kennen. Wenn das erkannt und das Gesetz der Zusätzlichen Sieben verstanden ist, lass die Gruppe die Drei und dann den Einen verstehen. Das können sie mit dem vereinten Atem und dem vereinten Rhythmus tun.

Oberflächlich gesehen erscheint diese Regel als eine von überraschender [149] Kompliziertheit und ungeheurer Schwierigkeit. Sie befasst sich mit so vielen Gruppen und Siebenheiten und das scheint das Verstehen schwieriger zu machen. Und doch befasst sich jede Person in der Welt mit der Vielfalt von Einheiten und Kombinationen von Kräften, die ihr ganzes tägliches Leben ausmachen und ihre Umgebung und ihre Lebensverhältnisse erzeugen. Das Leben wäre gewiss einfach, wenn der Durchschnittsmensch nur sieben Faktoren zu berücksichtigen hätte, mit denen er übereinstimmen, arbeitet und die er gebrauchen müsste. Das Vorrücken in die Welt geistiger Werte und in das Gebiet der triadalen Existenz (in welcher der Eingeweihte sich bewegt) ist deutlich ein Vorrücken zur Einfachheit. Es ist ein Fortschreiten von den Komplikationen der Vermehrungstabellen und ihrer Rechnerei zur Einfachheit der symbolischen Formeln, wie sie in der höheren Mathematik gebraucht werden. Es ist ein Herausgehen aus der Welt kaleidoskopischer, sich ständig bewegender Figuren hinein in die Welt der Bedeutung. Es ist ein Verfahren, durch das man hinter die Welt der Wirkungen in die Welt der Ursachen kommt, erkennend, dass eine einfache Ursache oder eine geleitete Energiebewegung zahllose Wirkungen auslösen kann. Der Weg des Eingeweihten ist nicht kompliziert, wenn er einmal die Tatsache erfasst hat, dass er sich von der Welt des Scheins und der Illusion loslösen und frei in der Welt des Lichts stehen muss, wo alles klar enthüllt dasteht. Dann kann er anfangen, den Unterricht und die Schulung durchzunehmen, die ihn befähigen werden, Energie zu handhaben (da er sich von der Herrschaft der Kräfte loslöste) und er kann anfangen, die Energie in Übereinstimmung mit dem großen Plan zu leiten. Die Kompliziertheit liegt im Denken des Neophyten. Der Eingeweihte kennt sie nicht.

Zuerst wollen wir die verschiedenen Siebenheiten deutlich definieren, auf die in dieser Regel Bezug genommen wird. Ich werde sie zuerst in der Reihenfolge ihres Erscheinens aufzählen und sie definieren, und dann werde ich sie behandeln, um zu zeigen, wo die Schulung hereinkommt, wo sich die Regel anwenden lässt und wieso die verkörperte Regel eine Art Gesetz ist, das der Eingeweihte nicht umgehen darf.

Ich möchte euch hier auf das verweisen, was ich früher über Regeln, Gesetze und Befehle gesagt habe, als ich mit euch dieses besondere Studium anfing.

[150]

1. Die sieben größeren Gruppen. ... Die sieben Gruppen oder Ashrame innerhalb der Hierarchie.

DIE HIERARCHIE

Diese führen den hierarchischen Willen aus, der Liebe ist.

Sie wirken durch Liebe und Verständnis.

Jede wird von einem Chohan präsidiert und eine Gruppe wird ein Ashram genannt.

Diese großen Ashrame haben viele angegliederte Ashrame, welche ein Meister unter dem gleichen Strahl wie der Chohan präsidiert und die fähig sind, jeden Augenblick in den primären Ashram absorbiert zu werden.

Die vollkommene oder vollständige Gruppe ist die Hierarchie selbst, die alle sieben großen Ashrame und deren angegliederte Ashrame umfasst.

2. Die planetarischen sieben Gruppen ... die sieben Strahlen, die zentrale Siebenheit der Energie.

SHAMBALLA

Diese verkörpern den Willen Shamballa, der göttlicher Zweck ist.

Sie wirken als Lebensenergie, als Qualität und erzeugen das Erscheinen.

Jede ist präsidiert von einem der sieben Geister vor dem Thron, einem der sieben Strahlenherren.

Jeder dieser Strahlen hat seine sieben Unterstrahlen, die ihn mit all den anderen Strahlen in Beziehung bringen.

Diese sieben Strahlen können, unter göttlicher Zweckbestimmung, wieder in die Drei und dann in den Einen absorbiert werden.

3. Die geringeren Sieben ... die sieben Menschentypen und auch die sieben Wurzelrassen.

MENSCHHEIT

Diese verkörpern die Intelligenz des Logos, wie sie sich durch schöpferische Tätigkeit äußert.

Sie lernen, intelligent mit der Materie zu arbeiten, um Liebe zu entwickeln, in Erwiderung auf göttlichen Zweck - der Wille oder Leben ist.

Jeder der sieben Typen reagiert auf den einen oder anderen der sieben Strahlen und wird von deren Prototyp, der Seele [151] auf ihrer eigenen Ebene, bestimmt oder regiert.

Diese großen Typen oder Menschenrassen haben viele Unterrassen und Nebentypen, die sich während des evolutionären Vorganges entwickelten; alle werden schließlich die sieben großen Typen darstellen.

Der vollkommene Typ ist Christus, der Himmlische Mensch, der alle grossen Typen zum Ausdruck bringt und Der «das Muster der Dinge sind, wie sie sind».

4. Die Zusätzlichen Sieben ... die sieben Energiezentren im individuellen Menschen.

MENSCHHEIT

Diese verkörpern miteinander die vereinten Kräfte des planetarischen Lebens, wie es von dem vervollkommneten Einzelnen verzeichnet wird. Sie wird schließlich den Menschen befähigen, die Vollkommenheit zu erreichen.

Sie befähigen den Einzelnen, auf die materiellen Kräfte, auf Seelenenergie und auf das geistige Leben zu reagieren; sie bilden einen vollständigen Reaktionsapparat für das planetarische Leben, den Zweck, die Absicht und Form.

Jedes dieser sieben Zentren reagiert auf den einen oder andern der sieben Strahlen und ihre Qualitäten unter der bedingenden Energie des Seelenstrahles und die Kräfte, die aus der Umgebung hervorkommen.

Diese Zentren entwickeln sich fortschreitend und unter dem Einfluss der Umstände und des Gesetzes der Zusätzlichen Sieben, aber alle werden schließlich einigermaßen die sieben Typen der Strahlenenergie zum Ausdruck bringen.

Das Gesetz der zusätzlichen Sieben kann wie folgt in Worte gekleidet werden:

«Das Gesetz verlangt das Eintreten von dem, was eine Umwandlung bewirken kann.

Das Gesetz verlangt, dass dann rechte Führung die eintretenden Kräfte leiten soll.

Das Gesetz verlangt, dass die so erzeugten Umwandlungen die Form wegnehmen, die Qualität ans Licht bringen und die Betonung auf das Leben legen.

[152]

Das Gesetz verlangt, dass dies von dem Einen durchgeführt wird, der durch die Drei wirkt, den Sieben Energie verleiht und die gerade Linie von dort nach hier erschafft und an einem Punkt aufhört, an dem den Drei keine Beachtung geschenkt wird.»

Dann geht die Regel weiter; wenn dies verstanden und angewendet wird, geschehen vier Dinge:

1. Die Gruppe muss die Natur der Drei verstehen.

2. Die Natur des Einen muss erfasst und verstanden werden.

3. Die Gruppe muss durch das Mittel des vereinten Atems arbeiten.

4. Die Gruppe muss einen vereinigten Rhythmus erreichen.

Oberflächlich gesehen, jedoch nicht in Wirklichkeit, habt ihr hier eine verhältnismäßig einfache Analyse einer komplizierten Regel, die der Eingeweihte auf sich anwenden muss, wenn er einmal die Bedeutung der sieben grundlegenden Voraussetzungen erfasst hat. Die ersten sieben Regeln geben den Rahmen, worin seine Arbeit getan werden muss. Die letzten sieben Regeln befassen sich mit verschiedenen bedeutenden Dingen, die dem Eingeweihten Schritt für Schritt geoffenbart werden, während sich sein Bewusstsein erweitert. Diese betreffen:

1. Die Arbeit, die der Eingeweihte in sich selbst vollbringen muss.

2. Die Gruppenbeziehungen des Eingeweihten und die absolute Notwendigkeit, mit seiner Gruppe zu arbeiten als ein integrierter und bewusster Teil von ihr.

3. Den Ort, den die Invokation und die Evokation als Instrumente für seinen versprochenen, intelligenten Dienst einnehmen müssen.

4. Das Verbinden der vier Lektionen, die der Bewerber zu meistern hat und die vier Lektionen, die der Eingeweihte vervollständigen muss, damit eine vollständige Verschmelzung der Persönlichkeit und der Monade zustande kommen kann.

5. Die Bedeutung der Auferstehung und der Himmelfahrt, besonders der letzteren, denn wenig wurde bis jetzt über die Himmelfahrt bekanntgegeben.

Da sind gewisse große Rahmen (wenn ich weiterhin diesen Ausdruck gebrauchen darf), innerhalb welcher der Eingeweihte lernen muss, bewusst zu arbeiten und sie zu erkennen als das, was sie [153] sind. Wenn er einmal das, was in irgendeinem bestimmten Rahmen liegt, gemeistert hat, wird er sehen, dass es nur ein Teil, ein kleines Bruchstück von einem größeren Ganzen ist, in welchem er ebenfalls lernen muss zu funktionieren und seine Rolle zu spielen.

Zuerst muss er als Jünger lernen, innerhalb des Rahmens seiner Seele-Persönlichkeit-Verschmelzung zu arbeiten. Diese Aufgabe nimmt zuerst die Gestalt der Charakterbildung und der Disziplinierung an (auf dem Probepfad), dann eines Ringens um zu sehen und eines Bemühens, den Seelenkontakt dauernd zu erhalten. Endlich führt dies zum Anfangsstadium der Seele-Persönlichkeit-Verschmelzung und an diesem Punkt tritt er technisch verstanden auf den Pfad der Jüngerschaft. Von da an besteht sein Problem darin, sich selbst zu kennen, wie er wirklich ist, die Energie den benötigten Zentren zuzuführen, die wissenschaftliche Aufmerksamkeit verlangen, bewusst seine Reifung zur Persönlichkeit zu überwachen, um als das Instrument der Seele und später der Hierarchie zu handeln; um zu lernen, wie man einen Kontakt mit der Energie herstellt, sie behandelt und leitet. Das erfordert ein Verstehen des Mechanismus in ihm selbst - der sieben Zentren innerhalb des Vitalkörpers - durch welche die Energie unter Führung der Seele fließen muss. Es bedeutet auch ein Vervollkommnen des Reaktionsapparates und des neu konstruierten geistigen Mechanismus, der ihn befähigt, exoterisch in Berührung mit der Außenwelt zu stehen und esoterisch in Kontakt mit der Welt der Seelen zu kommen. Es umschließt ein beständiges Vervollkommnen, bis innerhalb dieses individuellen Rahmens nichts mehr zu tun ist. Der größte Teil dieser Arbeit ist zur Zeit der vierten Einweihung getan und ist vervollständigt, wenn die fünfte Einweihung angenommen wird.

Dies alles verlangt viel Zeit, aber wenn ein gewisses Maß von Erfolg erreicht worden ist, wenn das Verstehen des Eingeweihten einigermaßen erleuchtet ist und sein Energiegebrauch und seine Führungskraft intelligent angewandt werden, kann er anfangen, innerhalb des Rahmens der größeren sieben Gruppen zu arbeiten, das heißt, innerhalb der Hierarchie. Das tut er zuerst an der Peripherie der hierarchischen Aura und später als ein bewusster, angenommener und verpflichteter Arbeiter in irgendeinem Ashram; [154] der Ashram hängt von seinem Strahltyp ab. In dieser Position kann er das enge Ineinandergreifen entdecken, das zwischen den zusätzlichen Sieben (seinen eigenen sieben Zentren) und den sieben großen Gruppen innerhalb der Hierarchie existiert. Auch versteht er, dass er nur, wenn seine Zentren einigermaßen erwacht und angeglichen sind, innerhalb des größeren Rahmens der Hierarchie arbeiten kann und zwar deshalb, weil die Qualität der größeren Gruppen und der Lebensausdruck der sieben planetarischen Gruppen, der sieben Strahlen, unter dem Einfluss der hierarchischen Aufsicht langsam von ihm entwickelt werden kraft seiner eigenen Zentren, der zusätzlichen Sieben.

So fängt es bei ihm an zu dämmern, von einem neuen, praktischen und nicht einfach theoretischen Gesichtspunkt aus, dass er ein unübertragbarer Teil eines Gruppenganzen ist und dass diese unleugbare Tatsache Verantwortungen und Pflichten umschließt. Er entdeckt, dass seine Hauptverantwortung, geistig gesprochen, darin liegt, dem freien Strom der Liebe von den größeren Sieben und später dem freien Strom des Lebens von Seiten der zusätzlichen Sieben (vom Zweck inspiriert), der planetarischen Sieben, keine Behinderung zu erlauben. Er weiß jetzt, dass alle ein großes ineinandergreifendes Direktorium bilden, durch welches sich der Wille Gottes auswirkt. Er erkennt sich jetzt als einen winzigen Teil dieses großen ineinandergreifenden Ganzen, ein verantwortliches, bewusstes Atom innerhalb dessen Peripherie. Wenn er im Weitergehen lernt, sich dem Gesetz der Zusätzlichen Sieben zu unterwerfen, bemerkt er, dass ihm vom Gesichtspunkt des Lebens aus und durch seine eigene bewusste Bestimmung, die allmählich entwickelt wird, alle Macht der Gottheit zur Verfügung steht, wenn man ihm einmal vertrauen kann, wie dem fortgeschrittenen Eingeweihten immer vertraut werden kann. Er ist dann frei für vollständige Mitarbeit mit dem Zweck, der dem Plan zugrunde liegt. Er ist aus dem Menschenreich heraus in die Hierarchie eingetreten; später wird er aus der hierarchischen Gruppe heraus und in Shamballa eintreten oder unser planetarisches Leben ganz verlassen und irgendwo mit einem größeren und weiter ausgedehnten Dienst anfangen.

Zu den unmittelbaren praktischen Angelegenheiten zurückkommend steht der Eingeweihte dem Arbeitsproblem im individuellen Rahmen gegenüber, denn hier behandle ich nicht die Vorschriften [155] für die Einweihung nach der dritten. Hier hat der Eingeweihte den Punkt erreicht, wo er die bedeutende Tatsache erfasst, dass der Weg in das innerste Zentrum zuverlässig bewacht wird. Niemand kann vorwärtsgehen und diese oberen Stufen erreichen, die zu den höheren Welten des Seins und zu unvergleichlicher Macht Einlass gewähren, bis er innerhalb des Rahmens seines eigenen Lebens eine bestimmte Kontrolle der Energie (und diese besitzt der schwarze Adept auch), eine Reinheit des Motivs (was der schwarze Adept ebenfalls besitzen kann, wenn man mit Reinheit des Motivs die einzige und auf einen Punkt gerichtete Absicht meint), tiefe Liebe zur Menschheit (was der schwarze Adept niemals hat), Selbstlosigkeit, eine Bereitschaft, dem Licht zu folgen, wo immer es hinführen mag, die Fähigkeit, mit der Arbeit innerhalb des größeren Rahmens anzufangen, sobald ein solcher Versuch möglich wird, klare Vision und geistige Einsicht, eine entwickelte Intuition, eine unbeirrbare Absicht und einen starken Glauben an die Zukunft bewiesen hat. Wenn diese Qualitäten sich zu zeigen beginnen, wird es möglich sein, den Eingeweihten zu weiterem Fortschreiten auf dem Weg zuzulassen.

Das Beste für ihn ist, jetzt ein paar Schritte weiter in größeres Licht hineinzugehen. Wenn er seinen nächsten Prüfungspunkt erreicht hat, muss er dort wieder die Richtigkeit seiner Arbeit innerhalb des individuellen Rahmens und seine Fähigkeit, im größeren Rahmen in Gruppenformation zu arbeiten, beweisen. Er muss die Tatsache würdigen, dass er, während er auf dem aufwärtsführenden Weg geht, die Schutzvorrichtungen notwendig hat, bis er mehr weiß. Er muss auch lernen, dass die Gruppe ihn beschützt und dass er nur mit der Gruppe sicher weitergehen kann; er beginnt zu erkennen, dass die Gruppe nicht nur ein Schutz, sondern auch sein erwähltes und bestimmtes Feld des Dienens ist. Er fängt an, mit seiner Gruppe die Bedeutung des «vereinten Atems» zu lernen, worauf in der Regel hingewiesen wird, und er lernt auch mit der Gruppe in «vereinigtem Rhythmus» zu arbeiten.

So gewinnt er Kraft um Kraft. Die ganze Zeit steht die Hierarchie seiner Entwicklung bei und zu gleicher Zeit beschützt sie seinen Weg, bis zurzeit, wo die Verblendung ihn nicht mehr erreichen kann. Diese individuelle Sicherheit wird erst in der Zeit zwischen [156] der zweiten und dritten Einweihung erreicht. Vorher wird er noch als eine mögliche Gefahr und als unbeständig betrachtet. Nachher kann er unter Illusionen leiden, aber dann bestehen keine Bedenken für seine dauernde Rückkehr oder dass er den linken, falschen Pfad erreichen könnte und so vielleicht, in seltenen Fällen, seinen Weg in die Schwarze Loge finden würde. Der größte Fehler des Durchschnittseingeweihten ist Trägheit und ein Mangel an Schnelligkeit. Denkt darüber nach.

Ich möchte, dass ihr die höchst gedrängte Darstellung, die ich euch gegeben habe, ganz klar erfasst. Einiges davon wisst ihr bereits, aber es ist die synthetische Darstellung, die ihr anerkennen und euch aneignen sollt. Wir können dann die Arbeit aufnehmen, die innerhalb des individuellen Rahmens vom Eingeweihten getan werden muss. Ich werde mich bemühen euch zu helfen, etwas klarer zu verstehen, was das Bewusstsein des Eingeweihten in das Gesetz der Zusätzlichen Sieben hineinlesen würde.

Mit dieser achten Regel, die wir jetzt studieren, beginnen wir eine Betrachtung über gewisse große Entfaltungen, große geistige Geschehnisse und eine Reihe von großen Erweckungen des Bewusstseins, die Ereignissen gleichen. Sie Umschließen ebenfalls gewisse große Erkenntnisse und Wertschätzungen, die auf den Eingeweihten zunehmend einwirken und seine schließlich Vollendung herbeiführen. Dies sind die Faktoren, die das Datum seiner Vollendung bedingen und nicht die Charakterunternehmungen und die Seelenkontakte, die auf dem Probepfad und auf dem Pfad der Jüngerschaft so notwendig sind.

Wir befassen uns in diesem Augenblick hauptsächlich mit der Deutung des Gesetzes der Zusätzlichen Sieben. Es muss daran erinnert werden, dass die Naturgesetze der Mehrheit der Menschen auferlegt werden und nicht vermieden werden können. Wenn diese Gesetze gebrochen, übertreten oder umgangen werden, tragen sie in sich selbst ihre eigene Bestrafung und auch das kann nicht aufgehoben werden. Diese großen beschützenden Gesetze sollen die Persönlichkeiten, durch die Seele inkarniert, beschützen und schließlich alle die großen und möglichen Beziehungen festigen und fördern. Der Mensch geht vom Stadium der Feindseligkeit (als Einzelmensch) zur Beherrschung dieser natürlichen, jedoch göttlichen Gesetze, dann zu einer Anerkennung ihrer Unvermeidlichkeit und [157] ihrer Weisheit. Daraufhin beherrschen sie ihn automatisch.

Wenn diese Herrschaft der Naturgesetze vollständig geworden ist, wird der Mensch ein Aspirant und fängt an, unter die Gesetze der Seele zu kommen, welche hauptsächlich die Einrichtung der großen Gemeinschaft des Universums betreffen. Über diese Punkte besteht unter den Esoterikern viel Verwirrung. Sie verwechseln die Disziplin, welcher sich die Persönlichkeit unterwerfen muss, wenn sie unter den Einfluss der Seele kommt, mit den Gesetzen der Seele, die nichts mit den kleinlichen Angelegenheiten der Persönlichkeit zu tun haben - von der Seele auf ihrer eigenen Ebene unbemerkt - wohl aber mit der wachsenden Erkenntnis rechter Gruppenbeziehungen. Diese gründen sich auf ein wachsendes Verstehen der hierarchischen Arbeitsweise und gegenseitiger hierarchischer Beziehungen. Die Naturgesetze betreffen deshalb die Tätigkeiten der Seele in der Form und werden von der Formnatur angenommen. Die Gesetze der Seele betreffen das Leben der Seele auf ihrer eigenen Ebene und die Beziehung, welche die verbindende Seele und Persönlichkeit mit anderen Seelen und mit der Hierarchie einzurichten lernt. Diesen wird bewusst und freiwillig gehorcht, sie werden nicht einfach zwangsweise, als dem Menschen durch die Verhältnisse, die Erfahrung und die Evolution aufgedrängt, angenommen. Sie schaffen zunehmende Beziehungen zwischen der Hierarchie der Seelen und der Menschheit als Ganzem, zwischen dem großen planetarischen Zentrum, das der Verwalter des Liebesprinzips ist und dem planetarischen Zentrum, Menschheit, das die Energie des Denkvermögens nährt und verteilt.

Das Gesetz der Zusätzlichen Sieben ist das große synthetische Gesetz des Lebens oder des Geistes und ist das Gesetz, mit dem der Eingeweihte arbeitet. Es ist dieses Gesetz, das er ausübt. Vom Annehmen der Naturgesetze und vom Gehorsam den Seelengesetzen gegenüber wechselt er in die positive Phase des Verstehens und des Handhabens des Lebensgesetzes. Weil dieses für alle Eingeweihten ein herrschendes Gesetz ist und weil wir wissen, dass die Natur der Lebensenergie oder des Geistes vor der dritten Einweihung nicht erfasst werden kann, ist es für mich außerordentlich schwierig, eine Erklärung dieses Gesetzes zu schreiben. Ihr habt das Bewusstsein des Eingeweihten noch nicht. Deshalb musste ich [158] euch dieses Gesetz in einer Form geben, während es der Eingeweihte in seiner formlosen Auffassung versteht.

Dieses Gesetz befasst sich mit dem Handhaben der Energie in der Welt der Geistigen Triade und nicht mit der Verteilung oder der Übermittlung dieser Energie in die drei Welten, in welchen die Durchschnittsmenschheit gewöhnlich lebt. Das rechte Handhaben dieses Gesetzes (das Beherrschen der Energie in der Einweihungswelt der Ursachen) führt automatisch die Tätigkeit, die Bewegung, die Kraft Äußerung und die rechte Verteilung dieser Kräfte in den niederen drei Welten herbei. Unter dem Evolutionsgesetz sind sie direkte Widerspiegelungen der drei höheren Welten des dreifachen Lichts und Lebens. Die Motivierung, der Gebrauch des visionären Auges (diesmal vom Eingeweihten, der in der Welt der Ursachen tätig ist, auf die Welten menschlichen Lebens gerichtet) und die richtige Leitung der Kräfte, in Zusammenarbeit mit dem hierarchischen Plan, bestimmen alle Tätigkeit des Eingeweihten in seinem Wirken mit diesem Gesetz. Klarer kann ich es nicht ausdrücken.

Dieses Gesetz der Zusätzlichen Sieben befasst sich mit dem Energieeinfluss von den sieben planetarischen Zentren zu den sieben Gruppen oder Typen der Menschen durch die sieben Gruppen innerhalb der Hierarchie. In dieser Übertragungsarbeit werden die sieben Zentren des Eingeweihten als Vermittler benützt. Ihre Arbeit ist daher nicht die wechselseitige Arbeit der Energievermittlung innerhalb der siebenfachen Konstitution im Ätherkörper des einzelnen Eingeweihten, die seine Lebensäußerung bewirkt, sondern es ist die Pflicht, für die sieben Typen der planetarischen Energie, die in einem reinen Zustand empfangen werden, aufnahmefähig zu sein. Dann werden sie durch die sieben Zentren im Ätherkörper des Eingeweihten geleitet und gehen in die Welt der Menschen hinaus als regenerierende und konstruktive Kräfte. Diese lebendigen, geistigen Energien - von den planetarischen Zentren durch den einzelnen Eingeweihten übermittelt - werden von ihm unter einem einheitlichen Plan gehandhabt und sind die Mittel, wodurch Erlösung (um ein altes vertrautes Wort zu gebrauchen) der Menschheit zu Hilfe kommen kann. Das ist die «rettende Kraft» in ihren verschiedenen Aspekten, von welcher die Große Invokation spricht: «Die Stunde zum Einsatz der rettenden Kraft ist gekommen.» (Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung). [159] Die hohen Eingeweihten (jene über dem Rang des Meisters) wirken mit den Energien, die von den sieben Planeten des Sonnensystems kommen, die derzeit tätig sind; diese nähren oder vollenden die sieben planetarischen Zentren. Aber das Gesetz der Zusätzlichen Sieben wird von den Eingeweihten unter dem Rang des Meisters angewandt; sie arbeiten deshalb einzig mit den sieben Zentren innerhalb der Form des Einen, in dem wir leben, uns bewegen und unser Dasein haben.

Eine ihrer ersten Aufgaben besteht darin, freies Fließen und rechte Energiebeziehungen zwischen den drei großen Zentren in unserem Planeten herbeizuführen; diese Zentren entsprechen im Menschen dem Kopf-, dem Herz- und dem Kehlzentrum. Sie beschäftigen sich mit der Zirkulation der Energie zwischen Shamballa, der Hierarchie und der Menschheit. Die Zirkulation, die zum ersten Mal in der planetarischen Geschichte das höchste Zentrum, Shamballa, einschließt, ist noch nicht vollständig hergestellt. Shamballa war mit dem Zentrum, das sich Menschheit nennt, durch Anstoß einige Male in der Geschichte der Rasse in Berührung gekommen. Aber es bestand keine Wechselwirkung und kein freies Fließen. Die Menschheit hat den Energie Anstoß angenommen und dieser Anstoß hat in der Betätigung des Zentrums Veränderungen bewirkt, aber es bestand kein «erwiderndes Zurückgeben», wie es esoterisch genannt wird, und deshalb keine Zirkulation. Bisher wurde die Shamballakraft durch die Hierarchie übermittelt. Ein direkter Anstoß hat in diesem Jahrhundert zum ersten Mal stattgefunden. Die nachfolgende graphische Darstellung wird dies verständlicher machen.

Wir werden schließlich eine freie Zirkulation und einen wirklichen Kraftwirbel zwischen den drei Zentren haben. Er wird von solch zunehmend strahlender Tätigkeit sein, dass er - sich in beiden Richtungen um die drei Zentren bewegend - schließlich mit den Ausstrahlungen in Berührung kommt, die von den anderen vier Zentren des planetarischen Lebens ausströmen und auf diese Weise das Zwischenspiel und die Wechselbeziehung zwischen allen sieben vervollständigen. Diese vier schließen die drei niederen Naturreiche ein und ein gewisses grundlegendes Zentrum (entsprechend dem Zentrum am Ende der Wirbelsäule im Menschen), über welches bis jetzt noch nichts bekannt ist, und auch für viele Zeitalter nicht bekannt werden wird.

[160]

Diagramm

Die Wichtigkeit des Zentrums, das wir Menschheit nennen, wird daher offensichtlich. Die Geheimlehre hat immer gelehrt, dass die Menschheit eine spezielle Funktion im Erlösen und im Regenerieren der Natur hat. Die «rettende Kraft» - eine zirkulierende Kombination der drei großen Energien - wird von der Menschheit als eine gruppen-schöpferische Anregung ausgestrahlt und das treibt allmählich alle Lebensformen ins Gebiet ihrer magnetischen Kraft hinein, was sie (oder eher die Seele in jedem Naturreich) zur Hierarchie und zu Shamballa in Beziehung bringt. Dies umschließt ein großes Geheimnis, das mit der Lehre von den Avataren oder den Welterlösern eng verbunden ist (so wenig ihr dies erkennen möget).

In diesem Zusammenhang sind die Worte, die ich euch früher gegeben habe, wichtig:

[161]

1. .»Die Gruppe muss die Natur der Drei verstehen.» Das wird in Bezug auf die drei großen Zentren und die Art ihrer Beziehung gelten und nicht spezifisch in Bezug auf die Dreieinigkeit.

2. .«Die Natur des Einen muss erfasst und verstanden werden.» Das bezieht sich auf die Tatsache, dass unser planetarisches Leben Selbst ein Zentrum innerhalb eines größeren Lebens und heute eines der drei planetarischen Zentren ist (auch wenn noch nicht einer der sieben heiligen Planeten), welche die Verwalter der Kräfte sind, sich in Übertragung befinden und zum größeren Leben so stehen, wie Shamballa, die Hierarchie und die Menschheit zu unserem planetarischen Logos.

3. »Die Gruppe muss durch das Mittel des vereinten Atems arbeiten.» Dies betrifft die Zirkulationsvorgänge, denn der Atem ist das Leben und strömt durch alle Zentren.

4. »Die Gruppe muss einen vereinigten Rhythmus erlangen.» Dies bezieht sich in Wirklichkeit nicht auf die Arbeit einer Jüngergruppe, sondern auf eine Gruppe von Lebenszentren, wie die drei großen Zentren oder die ganze Gruppe der sieben Zentren.

Ein Studium dieser Ideen mag Erleuchtung bewirken, aber ich möchte euch wieder daran erinnern, dass ich für Eingeweihte schreibe, die zu einer späteren Zeit dieses Jahrhunderts und im nächsten Leben werden.

IIn der Betrachtung dieses Gesetzes der Zusätzlichen Sieben möchte ich hervorheben, dass das Wort «zusätzlich» von wirklicher Bedeutung ist. Vom Gesichtspunkt der Einweihung aus fügt es einen Faktor von großem Interesse hinzu. Ihr müsst euch vor Augen halten, dass, wenn die Antahkarana gebaut und im Gebrauch ist, folgerichtig ein freies Spiel der Energie in einer direkten Linie zwischen der Geistigen Triade und der Persönlichkeit besteht; das heißt zwischen der Monade und ihrem «irdischen Anker». Ihr werdet euch auch daran erinnern, dass der Seelenkörper, die Form auf den höheren Stufen der Ebene des Denkvermögens, welche die Seele «verdeckte», schließlich verschwindet. Das geschieht, wie ihr wisst, bei der vierten Einweihung und ist eine der am besten erkannten Tatsachen in der okkulten Lehre. In den drei Welten ist die Entsprechung zu diesem Verschwinden der Form des zweiten göttlichen Aspekts die Seele, die Auflösung des Astralkörpers - des zweiten Aspekts der Persönlichkeit. Dann ist die Persönlichkeit [162] von seiner Herrschaft befreit. Die Empfindsamkeit für und die Reaktion auf Kontakt in den drei Welten ist vollkommen entwickelt, aber sie hält den Jünger nicht mehr gefangen.

In einem späteren Stadium auf dem Pfad der Einweihung verschwindet auch der Kausalkörper und der Eingeweihte steht frei in den drei Welten. Der Astralkörper und der Kausal- oder Seelenkörper sind - in der Sprache der Esoterik - Ergänzungen zur Wirklichkeit. Sie erlebten während des Evolutionsvorganges eine vorübergehende Verwirklichung, aber, da sie ihrem Zweck gedient und den Menschen mit gewissen verlangten Gütern ausgestattet haben - Bewusstsein, Gefühl, Empfindsamkeit, der Fähigkeit Kontakt herzustellen und zu verzeichnen, verschwinden sie und der Eingeweihte verbleibt im Besitz der Macht über die Form und eines voll erwachten Bewusstseins. Er ist eine Seele und die Verschmelzung ist vollendet.

Was für den Einzelmenschen gilt, ist auch für den Himmlischen Menschen, den planetarischen Logos, gültig. In der langen Periode eines Weltzyklus kommt eine Zeit, wo die Hierarchie selbst, organisiert und als ein Körper funktionierend, um gewisse evolutionäre Ziele durchzuführen, nicht mehr gebraucht wird. Sie wird dann als «zusätzlich» erachtet. Unter dem Gesetz werden ihr Leben, ihre Wirkungsmöglichkeiten und ihr ganzes Bewusstsein ins planetarische Kopfzentrum, Shamballa, absorbiert. Ein großer Vorgang der Abstraktion oder des Rückzuges findet statt, der notwendigerweise eine lange Zeitperiode einnimmt und erst dann vollendet ist, wenn die Evolution, wie wir sie kennen, beendet und das planetarische Leben, wieder wie wir es kennen, auch zu Ende ist. Dieser Abstraktionsvorgang geht immer vor sich. Die Menschen werden Jünger und dann Eingeweihte. Einige bleiben hierarchische Arbeiter, um aus freier Wahl mit den planetarischen Kräften der Evolution zu wirken. Andere gehen weiter in den großen Rat des Herrn der Welt und noch andere gehen ganz und gar aus unserem planetarischen Wirkungskreis hinaus.

funktioniert in den Vorgängen, die in den sieben Zentren des Einzelmenschen vor sich gehen; es sammelt die Energie von einem Zentrum ins andere, bis alle im Kopf konzentriert, beherrscht und ausgerichtet sind. Im Stadium, das von den Hindus «Samadhi» genannt wird, konzentrieren sich die lebenswichtigen [163] Energien aller Zentren im höchsten Kopfzentrum des Ätherkörpers, im Raum direkt über dem physischen Kopf. Damit ist die Analogie vollständig. Wie ihr deshalb sehen könnt, sind die Abstraktionsvorgänge mit dem Lebensaspekt verbunden, werden durch eine Tat des geistigen Willens in Bewegung gesetzt und bilden das «Auferstehungs-Prinzip, das im Werk des Zerstörers verborgen liegt», wie es in einer alten esoterischen Bemerkung heißt. Die niederste Manifestation dieses Prinzips kann im Vorgang, den wir Tod nennen, gesehen werden, der in Wirklichkeit ein Abstraktionsmittel des Lebensprinzips der Form oder der Körper in den drei Welten ist, das vom Bewusstsein benachrichtigt wird.

Auf diese Weise kommt die große Synthese zustande und Zerstörung, Tod und Auflösung sind in Wirklichkeit nichts Anderes als Lebensvorgänge. Abstraktion bezeichnet Vorgang, Fortschritt und Entwicklung.

Es ist dieser Aspekt des Lebensgesetzes (oder das Gesetz der Synthese, wie es in gewissen größeren Zusammenhängen genannt wird), mit welchem sich der Eingeweihte besonders befasst, wenn er das Gesetz der Zusätzlichen Sieben handhabt. Der Gruppenzusammenhang der Sache kann gesehen werden, wenn man sich daran erinnert, dass der einzelne Eingeweihte, wenn er von diesem Gesetz Gebrauch macht, die vereinigte Energie des Gruppenwillens in Anspruch nimmt, den die Gruppe in «vereinigtem Rhythmus» zum Ausdruck bringt. Es geschieht durch den Gebrauch des «vereinten Atems» der ganzen Gruppe (so viel als ein individueller Wille von ihm aufnehmen, konzentrieren, gebrauchen und leiten kann), dass er seinen eigenen Willen und dessen lenkende Kräfte vermehrt. Der Atem ist das Leben, wie uns wohl bekannt ist; es ist dieses Gesetz, das der lebendig auferstandene Christus in vollkommener Harmonie mit dem Willen Shamballa gebraucht. Hierin liegt eines der Geheimnisse der Auferstehungs-Einweihung, über die so wenig gesagt wurde und es ist der wahre Kern des Geheimnisses der Himmelfahrtseinweihung. In dieser letzteren Einweihung zieht sich der lebendig auferstandene Christus zurück oder abstrahiert sich und tritt bewusst und bleibend ins große Zentrum, Shamballa, ein. Die Auferstehung und die Himmelfahrt ergeben sich aus dem Tod oder der Zerstörung des Kausalkörpers. Man kann daher sehen, wie genau die Geschichte des Evangeliums den Absichten Shamballa entspricht.

Wir wollen jetzt kurz die vier Sätze auslegen oder eher umschreiben, durch welche ich dieses Gesetz darzustellen suchte, oder [164] so viel davon, als möglicherweise für die Erleuchtung der Eingeweihten der Zukunft in Worte gekleidet werden kann.

1. Das Gesetz verlangt das Eintreten von dem, was eine Umwandlung bewirken kann.

Euch vor Augen haltend, was ich anderswo gesagt habe, versteht ihr, dass das, was Eingang finden muss, der lebenswichtige, konzentrierte Wille ist, der, wenn er im Einzelmenschen, in einer Gruppe, in einer Nation, in einem Naturreich (einem planetarischen Zentrum) und im Planeten als ein Ganzes d.h.: gleichzeitig in allen planetarischen Zentren in Bewegung gesetzt wird, ein Aufrütteln, einen veränderten Maßstab, eine neue Bewegung, Antrieb und Aufruhr, und als Folge eine Abstraktion verursachen wird. Die Veränderungen, die in den Zentren verarbeitet werden, wenn der Tod des physischen Körpers vor sich geht, sind bis jetzt noch nie beobachtet und aufgeschrieben worden; sie sind jedoch für das Auge des Eingeweihten deutlich gegenwärtig und erweisen sich als sehr interessant und aufschlussreich. Das Erkennen der Zustände der Zentren befähigt den Eingeweihten zu wissen - wenn er sich der Heilung widmet - ob das physische Heilen des Körpers erlaubt ist oder nicht. Er kann sehen, ob das Willensprinzip der Abstraktion, auf das ich vorher hingewiesen habe, tatsächlich gegenwärtig ist oder nicht. Der gleiche Vorgang kann in Organisationen und Zivilisationen beobachtet werden, in denen der Formaspekt zerstört wird, damit das Leben abstrahiert werde, um später für sich selbst wieder eine geeignetere Form zu erbauen. Mit den großen Einweihungsvorgängen geht es genauso; sie sind nicht nur Erweiterungen des Bewusstseins, sondern wurzeln im Vorgang des Todes oder der Abstraktion, die zur Auferstehung und zur Himmelfahrt führen.

Was die Veränderungen bewirkt ist ein Entlassen (um ein völlig unpassendes Wort zu benützen) von gelenkter, konzentrierter Willensenergie. Diese ist so stark magnetisch, dass sie das Leben der Zentren an sich zieht und dadurch die Auflösung der Form und die Befreiung des Lebens herbeiführt. Der Tod kommt zum Einzelmenschen, im gewöhnlichen Sinn des Wortes, wenn der Lebenswille in einem physischen Körper aufhört und der Wille-zu-abstrahieren an seine Stelle tritt. Das heißen wir den Tod. Bei Todesfällen im Krieg zum Beispiel ist es nicht ein Fall des Einzelwillens, sich zurückzuziehen, sondern es ist eine auferlegte Teilnahme an einer großen Gruppenabstraktion. Die Seele des Einzelmenschen erkennt von ihrem eigenen Platz aus das Ende eines Inkarnationszyklus und ruft ihr Leben zurück. Das geschieht durch ein Freilassen der Willensenergie, die stark genug ist, die Umwandlung herbeizuführen.

2. Das Gesetz verlangt, dass rechte Führung dann die eintretenden Kräfte leiten soll.

Die eintretenden Kräfte, die unter diesem Gesetz arbeiten, werden zuerst zum Kopfzentrum geleitet, von dort auf Ajna Zentrum und dann zu dem Zentrum, das während der Inkarnation des Lebensprinzips das regierende und das tätigste Zentrum war. Das ist verschieden, je nach dem Punkt, der auf der Evolutionsleiter erreicht wurde, und gemäß dem Persönlichkeitsstrahl; später löst der Seelenstrahl einen großen Umschwung aus. Im Wirken des Eingeweihten, der bewusst dieses Gesetz anwendet, ist das Abstraktionsprinzip (wenn es in den Körper eintritt) im Kopf konzentriert und ist von solch magnetischer Kraft, dass die Energie der übrigen Zentren schnell gesammelt und weggezogen wird. Was unter dem Gesetz der Zusätzlichen Sieben im individuellen Abstraktionsvorgang des Lebensprinzips gilt, ist im Vorgang in allen Formen und in allen Gruppenformen genauso gültig. Christus bezog sich auf diese Abstraktionsarbeit hinsichtlich des dritten planetarischen Zentrums, der Menschheit, als er sagte: (und er sprach als Vertreter der Hierarchie, des zweiten planetarischen Zentrums, wohin alle Menschen, die Einweihung erreichen, esoterisch «zurückgezogen werden») «Ich werde, wenn ich aufgefahren bin, alle Menschen zu mir ziehen.» Ein anderes seiner Worte wird am Ende des Jahrhunderts gesprochen werden, wenn der Herr der Welt von Shamballa aus sprechen wird, wenn er das Lebensprinzip von der Hierarchie abstrahieren wird und somit alles Leben und Bewusstsein im planetarischen Kopfzentrum konzentriert sein wird - in der großen Ratskammer zu Shamballa.

3. Das Gesetz verlangt, dass die auf diese Weise erzeugten Umwandlungen die Form entfernen, die Qualität ans Licht bringen und die Betonung auf das Leben legen.

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Hier werden die drei großen Aspekte - Form, Qualität und Leben - miteinander in Beziehung gebracht und der Punkt des evolutionären Zieles wird in seinem wahren Licht gesehen - LEBEN. Beachtet diese Ausdrucksweise. Die Form oder die Erscheinung verschwindet, da sie ihrem Zweck gedient hat. Die Form stirbt. Die Qualität, die große göttliche Eigenschaft, die sich auf diesem Planeten entwickelt, wird herrschend und wird «sich selbst bewusst», wie es die uralten Schriften sagen. Sie ist identifiziert und individuell, hat aber keine ausführende Form außer der des größeren Ganzen, in der sie ihren Platz findet. Weder die Form noch die Qualität (weder Körper noch Bewusstsein) stehen in dem neuen Seins -Zustand an erster Stelle, sondern nur der Lebensaspekt, der Geist auf seiner eigenen Ebene, wird der herrschende Faktor. Ein schwaches, blasses Licht über die Bedeutung des eben Gesagten mag aufleuchten, wenn ihr im Auge behaltet, dass unsere sieben Ebenen nur die sieben Unterebenen der kosmisch physischen Ebene sind. Der Vorgang, in dieser siebenfachen Evolution das Empfindungsvermögen zu entwickeln wurde unternommen, um den Eingeweihten zu befähigen, auf der kosmisch astralen Ebene tätig zu sein, wenn er nach den höheren Einweihungen zurückgezogen oder abstrahiert wird. Er wird ganz und gar von unserem planetarischen Leben abgesondert. Nur ein Faktor könnte das verhindern und das könnte sein Versprechen sein, vorübergehend innerhalb des planetarischen Grenzringes zu dienen. Von solchen Mitgliedern der Hierarchie, die sich zu diesem Werk verpflichteten, wird gesagt, dass sie das Buddhischen Bewusstsein haben und dass ihre Herkunft (okkult verstanden) vom Ewigen Pilger, dem Herrn der Welt, einmal von Buddha und einmal von Christus, stammt. Durch die freie Wahl bleiben sie mit der «Qualität, die im Licht gesehen wird», identifiziert; für die Zeit ihres frei geleisteten Dienstes arbeiten sie mit dem Bewusstseinsaspekt, um später die Betonung auf den Lebensaspekt zu legen.

4. Das Gesetz verlangt, dass dies von dem Einen vollbracht wird, der durch die Drei wirkt, den Sieben Energie verleiht und die gerade Linie von dort nach hier erschafft und in einem Punkt aufhört, in dem den Drei keine Beachtung geschenkt wird.

Ich möchte dies umschreiben, denn eine Erläuterung im Einzelnen ist nicht möglich oder erlaubt. Der Eine gelenkte Wille (des Einzelnen, der Menschheit, der Hierarchie) und die großen Herren [167] Shamballa wirken durch die drei großen Zentren (Kopf, Herz und Kehle; Menschheit, Hierarchie und Shamballa) und verleihen dadurch allen sieben Zentren Energie (bis zum Punkt der Abstraktion), die gerade Linie der Antahkarana benützend, von oben nach unten (vom Zentrum der Macht, dem Kopf oder Shamballa) und sammeln alles aufwärts in einem Punkt, der keiner von den Dreien (Shamballa, Hierarchie und Menschheit) ist, und übergehen sie, denn sie dürfen das Leben nicht mehr einschränken. Dieser Punkt liegt gänzlich außerhalb der Manifestation. Die Abstraktion ist vollendet.

Denkt deshalb über die Lehre der Abstraktion nach. Sie umfasst alle Lebensvorgänge und wird euch das ewig liebliche Geheimnis des Todes übermitteln, der Eintritt ins Leben ist.