Navigieren durch die Kaptitel von diesem Buch

ERSTER ABSCHNITT - DER ASPIRANT UND DIE MYSTERIEN DER EINWEIHUNG - Teil 5

Es gibt für den Jünger keine Einweihung, bis er begonnen hat, bewusst die Antahkarana zu bauen, um die Geistige Triade und das Denkvermögen, als den höchsten Aspekt in den drei Welten, in eine enge Beziehung zu bringen. Später bringt er sein physisches Gehirn in die Stellung eines aufnehmenden Vermittlers auf der physischen Ebene, wodurch er wieder eine klare Angleichung und einen direkten Kanal darstellt, der durch die Antahkarana direkt von der Geistigen Triade zum Gehirn führt, die das niedere und das höhere Denkvermögen verbunden hat.

Dies geistig zu vergegenwärtigen, umfasst viel Arbeit, viel interpretierende Fähigkeit und viel Kraft. Ich wähle meine Worte mit Bedacht. Diese geistige Vergegenwärtigung befasst sich nicht notwendigerweise mit Form und mit konkreter, mentaler Darstellung; sie befasst sich mit einer bildlichen und symbolischen Empfindsamkeit, die durch die erwachende Intuition - dem Vertreter der Geistigen Triade - übermittelt wird und das geistige Verstehen zum Ausdruck bringt. Damit wird die Bedeutung klarer, während die Arbeit weitergeht. Für den Menschen, der beginnt die Antahkarana zu bauen, ist es schwierig, die Bedeutung der geistigen Vergegenwärtigung zu begreifen, wie man sie als verbunden mit einer wachsenden Erwiderungsfähigkeit mit dem sieht, was die ashramische Gruppe ihm übermittelt und mit seiner auftauchenden Vision des göttlichen Plans, wie er in Wirklichkeit existiert und mit der Wirkung oder dem Resultat jeder folgenden Einweihung. Ich ziehe das Wort «Wirkung» dem Wort «Resultat» vor, denn der Eingeweihte wirkt immer bewusster mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung auf anderen Ebenen als den physischen. Wir benützen das Wort «Resultat», um die Folgen dieses grossen kosmischen Gesetzes auszudrücken, wie sie sich in den drei Welten der menschlichen Evolution zeigen.

In Verbindung mit diesem Bemühen entdeckt er den Wert, den Gebrauch und den Zweck der schöpferischen Einbildungskraft. Diese schöpferische Vorstellung ist schliesslich alles, was ihm vom aktiven und intensiv mächtigen Astralkörper übrigbleibt, mit welchem er so viele Leben lang gelebt hat. Im Verlauf der Evolution wird sein Astralkörper ein Mechanismus der Transformation, das Verlangen wird in geistiges Streben und das geistige Streben selbst wird in eine wachsende und ausdrucksvolle, intuitive Fähigkeit [443] umgewandelt. Die Realität dieses Vorganges zeigt sich im Hervorkommen jener fundamentalen Qualität, die immer schon der Wunschnatur innewohnte: der schöpferischen Qualität der Seele, die das Begehren erfüllt und eine höhere schöpferische Fähigkeit wird, indem sich das Begehren in immer höhere Lagen verschiebt und zu immer höheren Verwirklichungen führt. Diese Fähigkeit erweckt schliesslich die Energien des Denkvermögens, und das Denkvermögen und die Einbildungskraft werden mit der Zeit ein grosser, invokativer und schöpferischer Vermittler. Auf diese Weise wird die Geistige Triade mit der dreifältigen Persönlichkeit in Verbindung gebracht.

Ich habe euch in früheren Schriften gesagt, dass die Astralebene im Grund genommen nicht als ein Teil des göttlichen Plans existiert; sie ist grundsätzlich das Erzeugnis der Verblendung, des Kama-Manas - einer Verblendung, welche die Menschheit selbst erzeugte und in welcher sie seit den frühatlantischen Tagen praktisch ganz und gar lebte. Die Wirkung eines zunehmenden Seelenkontaktes bestand nicht nur darin, den Nebel der Verblendung zu zerstreuen, sondern sie diente auch dazu, die Einbildungskraft mit ihrer überwältigend mächtigen, schöpferischen Fähigkeit zu festigen und zu wirksamer Anwendung zu bringen. Wenn diese schöpferische Energie von einem erleuchteten Denkvermögen gehandhabt wird (mit seiner gedankenformbauenden Fähigkeit), wird sie vom Jünger gebraucht, um Kontakte aufzunehmen, die höher sind als die mit der Seele, und um dasjenige in eine symbolische Form zu bringen, dessen er durch die Vermittlung einer Energielinie - der Antahkarana - gewahr wird, die er beständig und wissenschaftlich erzeugt.

Man könnte (gleichfalls symbolisch) sagen, dass er bei jeder Einweihung die verbindende Brücke prüft und allmählich die Richtigkeit von dem entdeckt, was er unter Inspiration der Geistigen Triade und mit Hilfe der drei Aspekte seines Denkvermögens (dem abstrakten Denkvermögen, der Seele oder dem Sohn des Denkens und dem niederen, konkreten Denkvermögen) erzeugt hat, verbunden mit der intelligenten Mitarbeit seiner beseelten Persönlichkeit. In den frühen Stadien seiner invokativen Arbeit ist die schöpferische Einbildungskraft das Werkzeug, das benützt wird. Das ermöglicht ihm gleich zu Anfang, zu handeln als ob er so zu erzeugen fähig wäre. Wenn das als ob Vorstellungs-Bewusstsein nicht mehr von Nutzen ist, wird er sich bewusst dessen gewahr, was er, mit Hoffnung und geistiger Erwartung, zu erzeugen suchte. Er entdeckt [444] dies als eine existierende Tatsache und weiss, über jeden Zweifel erhaben, dass «das Glauben die Substanz der erhofften Dinge, der Beweis für die nicht gesehenen Dinge ist».

Das Bauen der Antahkarana

Mit der einführenden Lehre über die Wissenschaft der Antahkarana werden wir uns hier nicht befassen, denn der Student wird sie im Buch «Erziehung im Neuen Zeitalter» finden. Diese vorbereitende Erklärung sollte studiert werden, ehe man die fortgeschrittenere Stufe aufnimmt, die hier beginnt. Lasst uns jetzt Schritt um Schritt diese Wissenschaft betrachten, die sich bereits als eine brauchbare Quelle für Experimente und Untersuchungen erweist.

Die menschliche Seele (im Gegensatz zur Seele, wie sie in ihrem eigenen Bereich, frei von Begrenzung des menschlichen Lebens funktioniert) ist eingesperrt und für den grössten Teil ihrer Erfahrung der Kontrolle der niederen drei Energien unterworfen. Auf dem Probepfad beginnt die zweifache Energie der Seele zunehmend tätig zu werden; der Mensch versucht sein Denkvermögen bewusst zu gebrauchen und auf der physischen Ebene Liebe-Weisheit zum Ausdruck zu bringen. Das ist eine einfache Darstellung des Zieles aller Aspiranten. Wenn begonnen wird die fünf Energien bewusst und weise im Dienst zu gebrauchen, wird ein Rhythmus zwischen der Persönlichkeit und der Seele hergestellt. Es ist als ob ein magnetisches Feld errichtet wäre und als ob diese zwei vibrierenden und magnetischen Einheiten oder gruppierten Energien in ihre gegenseitigen Einflussgebiete schwingen würden. Das ereignet sich in den frühen Stadien nur gelegentlich und selten; später geschieht es beständiger und so wird ein Pfad des Kontaktes errichtet, der schliesslich die Linie des geringsten Widerstands wird, «der Weg der vertrauten Annäherung», wie er manchmal genannt wird. So wird die erste Hälfte der «Brücke», der Antahkarana, konstruiert. Zur Zeit der vollendeten dritten Einweihung ist dieser Weg vollendet und der Eingeweihte kann «nach Belieben zu den höheren Welten gehen und die niederen weit zurücklassen; oder er kann wiederkommen und auf den Weg gehen, der von der Dunkelheit zum Licht, vom Licht zur Dunkelheit und von den unteren niederen Welten in die Regionen des Lichts führt».

[445] Auf diese Weise werden die zwei eins und die erste grosse Vereinigung auf dem Pfad der Rückkehr ist vollzogen. Ein zweites Stadium des Weges muss dann betreten werden, das zu einer zweiten Vereinigung von noch grösserer Wichtigkeit führt, im Sinn der völligen Befreiung von den drei Welten. Man muss sich daran erinnern, dass die Seele auch wieder eine Vereinigung von drei Energien ist, von welchen die niederen drei die Widerspiegelung sind. Es ist eine Synthese der Energie des Lebens selbst (welche das Lebensprinzip in der Welt der Formen darstellt), der Energie der Intuition oder geistiger Liebe-Weisheit oder des Verstehens (dies zeigt sich im Astralkörper als Empfindungsfähigkeit und Gefühl), und des geistigen Denkvermögens, dessen Widerspiegelung in der niederen Natur das Denkvermögen oder das Intelligenzprinzip der Formwelt ist. In diesen drei haben wir die Atma-Buddhi-Manas der theosophischen Literatur, jene höhere Dreiheit, die in den niederen Drei widergespiegelt ist und die sich durch den Seelenkörper auf den höheren Stufen der Mentalebene konzentriert, ehe sie zur Inkarnation gebracht wird, wie es esoterisch genannt wird.

Den Begriff modernisierend könnten wir sagen, dass die Energien, die den physischen Körper und das intelligente Leben des Atoms, die empfindsamen, emotionellen Zustände und das intelligente Denkvermögen beleben, schliesslich mit den Energien, welche die Seele beleben, verbunden und in sie umgewandelt werden müssen. Diese sind das geistige Denkvermögen, das Erleuchtung übermittelt; die intuitive Natur, die geistiges Wahrnehmen verleiht und göttliche Lebendigkeit.

Nach der dritten Einweihung wird der «Weg» mit grosser Geschwindigkeit fortgesetzt und die «Brücke» wird beendet, welche die höhere Geistige Triade und die niedere, materielle Widerspiegelung vollkommen verbindet. Die drei Welten der Seele und die drei Welten der Persönlichkeit werden zu einer Welt, in welcher der Eingeweihte, ohne einen Unterschied zu sehen, wirkt und funktioniert; in der er die eine Welt als die Welt der Inspiration und die andere als das Gebiet des Dienens betrachtet und doch betrachtet er beide als eine Welt der Tätigkeit. Von diesen zwei Welten sind der subjektive, ätherische Körper (oder der Körper der vitalen Inspiration) und der dicht-physische Körper Symbole auf der äusseren Ebene.

Wie soll diese überbrückende Antahkarana gebaut werden? Wo sind die Stufen, denen der Jünger folgen muss? Ich behandle hier [446] nicht den Probepfad, auf welchem die Hauptfehler beseitigt und die Haupttugenden entwickelt werden sollen. Viele der Unterweisungen, die in der Vergangenheit gegeben wurden, enthalten die Regeln für die Kultivierung der Tugenden und Qualifikationen für Jüngerschaft und haben auch die Notwendigkeit der Selbstbeherrschung, der Toleranz und der Selbstlosigkeit betont. Aber dies sind elementare Stadien und sollten vom Studierenden als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Solche Studenten sollten sich nicht nur mit dem Errichten der Charakteraspekte der Jüngerschaft beschäftigen, sondern mit jenen schwerer verständlichen und schwierigeren Anforderungen, deren schliessliches Ziel Einweihung ist.

Es ist die Arbeit der «Brückenbauer», mit der wir uns befassen wollen. Zuerst möchte ich euch versichern, dass das wirkliche Erbauen der Antahkarana nur dann vor sich geht, wenn der Jünger beginnt, sich bestimmt auf den Mentalstufen zu konzentrieren und wenn deshalb sein Denkvermögen intelligent und bewusst funktioniert. In diesem Stadium muss er anfangen, eine genauere Vorstellung zu haben als es bisher der Fall war hinsichtlich der existierenden Unterschiede zwischen dem Denker, dem Apparat des Denkens und dem Denken selbst und mit deren zweifacher esoterischer Funktion anfangen und zwar:

1. Dem Erkennen und der Empfänglichkeit für IDEEN.

2. Der schöpferischen Fähigkeit, bewusst Gedankenformen zu bauen.

Dies umfasst notwendigerweise eine starke mentale Einstellung und Neuorientierung des Denkvermögens zur Wirklichkeit. Indem der Jünger anfängt, sich auf der Mentalebene zu konzentrieren (und das ist die Hauptabsicht der Meditationsarbeit) beginnt er mit mentaler Materie zu arbeiten und schult sich selbst in den Kräften und dem Gebrauch des Denkens. Er erreicht ein Mass der Beherrschung des Denkvermögens; er kann den Scheinwerfer des Denkvermögens in zwei Richtungen drehen, in die Welt des menschlichen Bemühens und in die der Seelentätigkeit. Gerade so, wie die Seele für sich selbst einen Weg schafft durch ein sich-in-die-drei-Welten-projizieren als Faden oder Energiestrom, so beginnt der Jünger bewusst sich selbst in die höheren Welten zu projizieren. Durch das beherrschte und geleitete Denkvermögen geht seine Energie hinaus in die Welt des höheren geistigen Denkvermögens [447] und in die Gebiete der Intuition. Auf diese Weise wird eine gegenseitige Tätigkeit hergestellt. Über diese Reaktion zwischen dem höheren und niederen Denkvermögen wird symbolisch im Sinn von Licht gesprochen: der «erleuchtete Weg» zwischen der Persönlichkeit und der Geistigen Triade wird durch den Seelenkörper ins Dasein gerufen, gerade wie die Seele durch das Denkvermögen mit dem Gehirn in bestimmte Berührung kam. Dieser «erleuchtete Weg» ist die erhellte Brücke. Sie wird durch Meditation gebaut; sie wird durch das ständige Bemühen konstruiert, die Intuition zu erwecken und durch das Bemühen, sich dem Plan zu unterwerfen und ihm zu gehorchen (was erkannt zu werden beginnt, sobald die Intuition und das Denkvermögen in Verbindung stehen), und durch eine bewusste Einfügung in die Gruppe im Dienen und für Zwecke der Assimilation ins Ganze. Alle diese Qualitäten und Aktivitäten gründen sich auf die Grundlage des guten Charakters und der Eigenschaften, die auf dem Probepfad entwickelt wurden.

Das Bemühen, die Intuition zu erwecken, verlangt geleitete, okkulte (aber nicht streberhafte) Meditation. Es verlangt eine geschulte Intelligenz, damit die Trennungslinie zwischen intuitiver Verwirklichung und den Formen des höheren Psychismus klar gesehen werden können. Es verlangt ein ständiges Disziplinieren des Denkvermögens, so dass «es sich stets im Lichte halten kann» und die Entwicklung einer kultivierten, richtigen Interpretation, so dass das erreichte intuitive Wissen sich in die rechten Gedankenformen kleiden kann.

Es könnte hier auch gesagt werden, dass die Konstruktion der Brücke, durch welche das Bewusstsein mit Leichtigkeit sowohl in den höheren als auch in den niederen Welten funktionieren kann, hauptsächlich durch eine bestimmt geleitete Lebenstendenz herbeigeführt wird, die den Menschen beständig in die Richtung der Welt der geistigen Wirklichkeiten schickt sowie gewisse Bewegungen geplanter und sorgfältig zeitlich abgestimmter und geleiteter Neuorientierung oder Konzentration. In diesem letzteren Vorgang wird der Gewinn der vergangenen Monate oder Jahre genau bewertet; die Wirkung dieses Gewinns auf das tägliche Leben und im körperlichen Mechanismus wird ebenso sorgfältig studiert; der Wille, als ein geistiges Wesen zu leben, wird mit einer Bestimmtheit und Entschlossenheit ins Bewusstsein hineingebracht, was sofortigen Fortschritt bewirkt.

[448] Dieses Bauen der Antahkarana geht ganz bestimmt im Fall eines jeden ernstlich Studierenden vor sich. Wenn die Arbeit intelligent und in vollem Gewahrsein des erwünschten Zwecks ausgeführt wird, wenn der Aspirant sich nicht nur des Vorganges bewusst ist, sondern in dessen Erfüllung rege und tätig ist, geht die Arbeit munter fort und die Brücke wird gebaut.

Es ist weise, die Tatsache anzunehmen, dass die Menschheit jetzt in der Lage ist, bestimmt mit dem Konstruieren der Verbindung oder Brücke zwischen den verschiedenen Aspekten der Natur des Menschen anzufangen, damit anstelle der Verschiedenheiten Einheit treten wird und dass wir anstelle einer fliessenden, beweglichen Aufmerksamkeit, die hier und dort ins Gebiet des materiellen Lebens und emotioneller Beziehungen geleitet wird, gelernt haben, das Denkvermögen zu beherrschen und die Spaltungen zu überbrücken und somit nach Belieben die niedere Aufmerksamkeit auf jede gewünschte Weise lenken können. So können alle Aspekte des Menschen, die geistigen und die natürlichen, da konzentriert werden, wo sie benötigt werden.

Zum Teil ist diese Überbrückungsarbeit bereits getan. Die Menschheit als Ganzes hat bereits die Kluft zwischen der emotionell-astralen Natur und dem physischen Menschen überbrückt. Es sollte hier bemerkt werden, dass das Überbrücken im Bewusstseinsaspekt geschehen muss, und die Fortdauer des Gewahrseins des Lebens in all seinen verschiedenen Aspekten betrifft. Die Energie die gebraucht wird, um im Bewusstsein den physischen Menschen und den Astralkörper zu verbinden, ist im Solarplexus konzentriert. Symbolisch gesprochen bauen heute viele diese Brücke weiter und verbinden das Denkvermögen mit den zwei bereits verbundenen Aspekten. Dieser Energiefaden kommt aus dem Kopf hervor oder ist dort verankert. Einige Menschen, natürlich eine geringere Anzahl, verbinden beständig Seele und Denkvermögen, das wiederum mit den zwei anderen Aspekten verbunden ist. Wenn sich die Seelenenergie mit den anderen Fäden verbindet, ist sie im Herzen verankert. Sehr wenige Menschen, die Eingeweihten der Welt welche alle die niederen Synthesen verwirklicht haben, beschäftigen sich jetzt mit dem Zustandebringen einer noch höheren Vereinigung, mit jener dreifachen Realität, welche die Seele als ihr Ausdrucksmittel gebraucht, gerade wie die Seele sich bemüht ihren Schatten, den dreifältigen niederen Menschen, zu gebrauchen.

Diese Unterscheidungen und Vereinigungen sind Angelegenheiten der Form, Sprachsymbole, und werden gebraucht [449] um Ereignisse und Geschehnisse in der Welt der Energien und Kräfte zum Ausdruck zu bringen, mit denen der Mensch zweifellos verflochten ist. Auf diese Vereinigungen beziehen wir uns, wenn das Thema der Einweihung in Betracht gezogen wird.

Es wird nützlich sein, wenn wir hier einige Bemerkungen wiederholen, die in einem früheren Buch gemacht wurden:

Die Studenten sollten sich darin üben, zwischen der Sutratma und der Antahkarana, zwischen dem Lebensfaden und dem Faden des Bewusstseins zu unterscheiden. Der eine Faden ist die Grundlage für die Unsterblichkeit und der andere für die Fortdauer. Hierin liegt ein feiner Unterschied für den Forscher. Ein Faden (die Sutratma) belebt und verbindet alle Formen zu einem funktionierenden Ganzen und verkörpert in sich den Willen und die Absicht der sich äussernden Einheit, sei es der Mensch, Gott oder ein Kristall. Der andere Faden (die Antahkarana) verkörpert die Erwiderung des Bewusstseins in der Form auf eine beständig sich erweiternde Reihe von Kontakten im umgebenden Ganzen. Das eine ist der direkte Strom des Lebens, ununterbrochen und unwandelbar, der symbolisch als ein direkter Strom lebendiger Energie betrachtet werden kann, der vom Mittelpunkt zur Peripherie und von der Quelle zum äusseren Ausdruck oder zur phänomenalen Erscheinung fliesst. Es ist das Leben. Es erzeugt den individuellen Verlauf und die evolutionäre Entfaltung aller Formen.

Es ist daher der Pfad des Lebens, der von der Monade über die Seele zur Persönlichkeit reicht. Dies ist die Fadenseele und sie ist einzig und unteilbar. Sie übermittelt die Energie des Lebens und findet ihren endgültigen Anker im Zentrum des menschlichen Herzens sowie in einem zentralen Brennpunkt in allen Formen göttlicher Äusserung Nichts ist und nichts verbleibt als Leben. Der Bewusstseinsfaden (die Antahkarana) ist das Ergebnis der Vereinigung des Lebens und der Substanz oder der fundamentalen Energien, welche die erste Unterscheidung in Zeit und Raum bilden; dies erzeugt etwas anderes, das erst dann als eine dritte göttliche Manifestation hervorkommt, nachdem die Vereinigung der fundamentalen Zweiheiten stattgefunden hat.

Der Lebensfaden, das Silberband oder die Sutratma ist, soweit es den Menschen betrifft, von zweifacher Natur. Der Lebensfaden selbst, der einer von den zwei Fäden ist, welche die Sutratma bilden, [450] ist im Herzen verankert, während der andere Faden, der das Bewusstseinsprinzip verkörpert, im Kopf verankert ist. Ihr wisst dies, aber ich halte es für notwendig, es ständig zu wiederholen. In der Arbeit des Evolutionszyklus jedoch muss der Mensch das wiederholen, was Gott bereits getan hat. Er selbst muss erschaffen, sowohl in der Welt des Bewusstseins wie im Leben. Ähnlich einer Spinne spinnt der Mensch verbindende Fäden und auf diese Weise Brücken, kommt mit seiner Umgebung in Kontakt und gewinnt dadurch Erfahrung und Unterstützung. Das Spinnensymbol wird in den uralten okkulten Büchern und in den Schriften Indiens in Verbindung mit dieser Betätigung des Menschen oft benützt. Diese vom Menschen erzeugten Fäden sind drei an der Zahl, und mit den zwei grundsätzlichen Fäden, die von der Seele erzeugt wurden, bilden sie die fünf Typen der Energie, die den Menschen zu einem bewussten menschlichen Wesen machen.

Die dreifachen, vom Menschen erzeugten Fäden sind im Solarplexus, im Kopf und im Herzen verankert. Wenn der Astralkörper und die Natur des Denkvermögens anfangen als Einheit zu funktionieren, und auch die Seele bewusst angeschlossen wird (vergesst nicht, dass sie immer unbewusst verbunden ist), dann wird eine Verlängerung dieses fünffachen Fadens - der grundsätzlichen zwei und der menschlichen drei - zum Kehlzentrum geführt: wenn das eintritt, kann der Mensch ein bewusster Schöpfer auf der physischen Ebene werden. Von diesen grossen Energielinien können geringere Linien nach Belieben ausstrahlen. Auf dieses Wissen muss sich alle zukünftige, intelligent psychische Entfaltung gründen.

Im obigen Paragraphen und den damit verbundenen Folgerungen habt ihr eine kurze und ungenügende Darstellung über die Wissenschaft der Antahkarana. Ich habe mich bemüht, dies in Worten, symbolisch wenn ihr wollt, auszudrücken, die eurem Denkvermögen eine allgemeine Idee übermitteln werden. Wir können durch den Gebrauch der bildlichen und visuellen Einbildungskraft viel lernen. Dieses Überbrücken muss stattfinden:

1. Vom physischen zum Vital- oder Ätherkörper. Das ist in Wirklichkeit eine Erweiterung des Lebensfadens zwischen dem Herzen und der Milz.

2. Vom physischen und vitalen, sie als eine Einheit betrachtend, [451] zum astralen oder emotionellen Vehikel. Dieser Faden kommt aus dem Solarplexus hervor oder ist dort verankert; er wird durch das geistige Streben aufwärts getragen, bis er sich in den Liebeblättern des egoischen Lotos verankert.

3. Vom physischen und astralen Vehikel zum Mentalkörper. Das eine Ende wird im Kopf verankert und das andere in den Wissensblättern des egoischen Lotos, durch einen Willensakt übertragen.

Die fortgeschrittene Menschheit befindet sich im Prozess der Vereinigung der drei niederen Aspekte, die wir die Persönlichkeit nennen, mit der Seele selbst, durch Meditation, Disziplin, Dienen und gelenkte Aufmerksamkeit. Wenn das erreicht worden ist, ist auch eine bestimmte Beziehung zwischen den Opfer- oder Willensblättern des egoischen Lotos und dem Kopf- und Herzzentrum hergestellt und dadurch wird eine Synthese zwischen dem Bewusstsein, der Seele und dem Lebensprinzip erzeugt. Dieses Verketten, Verbinden und Verstärken der Brücke, die auf diese Weise gebaut wird, geht weiter bis zur dritten Einweihung. Die Kraftlinien sind dann so miteinander verflochten, dass die Seele und ihr Äusserungsmechanismus eine Einheit bilden. Eine höhere Verbindung und Verschmelzung kann dann stattfinden.

Vielleicht kann ich die Natur dieses Vorganges auf folgende Weise andeuten: Ich habe hier und anderswo gesagt, dass sich die Seele im Körper an zwei Punkten verankert:

1. Ein Faden von Energie, den wir den Lebens- oder Geistaspekt nennen, ist im Herzen verankert. Er benützt bekanntlich den Blutstrom als sein Verteil-Agens, und durch das Blut wird Lebensenergie zu jedem Teil des Mechanismus getragen. Diese Lebensenergie trägt regenerierende Kraft und koordinierende Energie zum ganzen physischen Organismus und erhält den Körper gesund.

2. Ein weiterer Faden von Energie, den wir den Bewusstseinsaspekt oder die Fähigkeit des Seelenwissens nennen, ist im Kopfzentrum verankert. Er beherrscht den Erwiderungsmechanismus, den wir Gehirn nennen; durch dessen Vermittlung leitet er die Tätigkeit und regt durch das Nervensystem im ganzen Körper das Gewahrsein an.

[452] Diese zwei Energiefaktoren, die vom Menschen als Leben und Wissen oder als Intelligenz und Lebensenergie anerkannt werden, sind die zwei Pole seines Seins. Die Aufgabe, die jetzt vor ihm liegt, ist das bewusste Entwickeln des mittleren oder ausgleichenden Aspekts, welcher Liebe oder Gruppenbeziehung ist. (Siehe Erziehung im Neuen Zeitalter, Seite 47-48, 53-55, 123-124)

Die Natur der Antahkarana

Eine der Schwierigkeiten, die mit dem Studium der Antahkarana verbunden ist, ist die Tatsache, dass die Arbeit, die bisher durch die Antahkarana getan wurde, völlig unbewusst geschah. Deshalb findet der Begriff, der im Denkvermögen des Menschen mit dieser Form der schöpferischen Arbeit und mit diesem Bauen der Brücke verbunden ist, zuerst wenig Anklang im Denkvermögen; auch müssen wir praktisch eine neue Terminologie schaffen, um diese Ideen zum Ausdruck zu bringen, denn es gibt keine Worte, die zutreffend unsere Deutung definieren. Gerade wie die heutigen Wissenschaften während der vergangenen vierzig Jahre völlig neue, arteigene Terminologien geschaffen haben, so muss diese Wissenschaft ihren eigenen, besonderen Wortschatz entwickeln. In der Zwischenzeit müssen wir, so gut wir können, mit den uns zur Verfügung stehenden Worten auskommen.

Als zweiten Punkt möchte ich betonen, dass diejenigen, die in dieser Richtung studieren, einsehen mögen, dass sie mit der Zeit zu einem Verstehen kommen werden, dass aber gegenwärtig alles was sie tun können darin besteht, sich auf die unveränderliche Tendenz der unterbewussten Natur zu verlassen, die als eine Reflexaktivität im Errichten der Fortdauer des Bewusstseins zur Oberfläche des Bewusstseins durchdringen wird. Diese Reflexaktivität der niederen Natur entspricht der Entwicklung der Fortdauer zwischen dem Überbewusstsein und dem Bewusstsein, die sich auf dem Pfad der Jüngerschaft entwickelt. Es ist alles ein Teil - in drei Stadien - des Integrierungsvorganges, der dem Jünger beweist, dass das ganze Leben (im Sinn von Bewusstsein) Offenbarung ist. Denkt darüber nach.

Eine andere Schwierigkeit im Betrachten jeder dieser esoterischen Wissenschaften, die sich mit dem befassen, was «bewusstes Entfalten der göttlichen Erkenntnisse» ist (das richtige Gewahrsein), ist die uralte Gewohnheit der Menschheit, alles Wissen zu materialisieren. Alles was der Mensch lernt wird im Verlauf der [453] Jahrhunderte auf die Welt natürlicher Erscheinungen und natürlicher Vorgänge angewandt, und nicht auf die Erkennung des Selbstes, des Wissenden, des Beschauers, des Beobachters. Wenn daher der Mensch den Pfad betritt, muss er sich selbst dazu erziehen, das Wissen in bezug auf die sich selbst bewusste Identität zu gebrauchen, oder auf das in sich geschlossene, sich selbst einweihende Individuum. Wenn er das tun kann, wandelt er das Wissen in Weisheit um.

Früher sprach ich von «Wissen-Weisheit», was gleichbedeutende Worte wie «Kraft-Energie» sind. Angewandtes Wissen ist sich äussernde Kraft; angewandte Weisheit ist Energie in Tätigkeit. In diesen Worten habt ihr den Ausdruck eines grossen geistigen Gesetzes, das ihr mit Vorteil sorgfältig betrachten würdet. Wissen-Kraft betrifft die Persönlichkeit und die Welt materieller Werte; Weisheit-Energie äussert sich durch den Bewusstseinsfaden und den schöpferischen Faden, da sie in sich selbst einen verwobenen Doppelfaden bilden. Sie sind (für den Jünger) eine Verschmelzung der Vergangenheit (der Bewusstseinsfaden) und der Gegenwart (der schöpferische Faden) und miteinander bilden sie, was man auf dem Pfad der Rückkehr gewöhnlich die Antahkarana nennt. Das ist nicht ganz richtig. Der Weisheit-Energiefaden ist die Sutratma oder der Lebensfaden, denn die Sutratma (wenn mit dem Bewusstseinsfaden verbunden) wird auch wieder die Antahkarana genannt. Vielleicht kann es einigermassen die Sache klar machen, wenn ich hervorhebe, dass diese Fäden, obwohl sie ewig in Zeit und Raum existieren, unterschieden und getrennt erscheinen, bis ein Mensch ein Probejünger wird und sich deshalb seines Selbstes und nicht nur seines Nicht-Selbstes bewusst wird. Da ist der Lebensfaden oder die Sutratma und der Bewusstseinsfaden; der eine im Herzen und der andere im Kopf verankert. Durch die vergangenen Jahrhunderte hindurch wurde der schöpferische Faden im einen oder anderen seiner drei Aspekte langsam vom Menschen gewoben. Für diese Tatsache in der Natur ist seine schöpferische Tätigkeit während der vergangenen zweihundert Jahre ein Kennzeichen, so dass heute der schöpferische Faden, allgemein genommen, betreffs der Menschheit als Ganzes und spezifisch des individuellen Jüngers, eine Einheit und auf der Mentalebene einen starken, eng verwobenen Faden bildet.

[454] Diese drei grossen Fäden, die in Wirklichkeit sechs Fäden sind, wenn der schöpferische Faden in seine Bestandteile unterschieden wird, bilden die Antahkarana. Sie verkörpern die vergangene und die gegenwärtige Erfahrung und werden deshalb vom Aspiranten erkannt. Erst auf dem Pfad selbst wird der Ausdruck «die Antahkarana bauen» genau und angemessen. In diesem Zusammenhang kann es sein, dass im Denkvermögen des Studenten Verwirrung aufsteigt. Er vergisst, dass es eine rein willkürliche Unterscheidung des niederen, analysierenden Denkvermögens ist, diesen Energiestrom die Sutratma, einen anderen Energiestrom den Bewusstseinsfaden, und einen dritten Energiestrom den schöpferischen Faden zu nennen. Alle drei miteinander sind im wesentlichen die im Werden begriffene Antahkarana. Ebenso willkürlich ist es, die Brücke, die der Jünger von der niederen Mentalebene aus - mit dem egoischen, zentralen Kraftwirbel - baut, die Antahkarana zu nennen. Aber zum Zweck verständlicher Studien und praktischer Erfahrung werden wir die Antahkarana als die Ausdehnung des dreifachen Fadens definieren (bisher durch Lebensexperimente und durch die Erwiderung des Bewusstseins auf die Umgebung unbewusst gewoben), der die dreifachen, verbundenen Energien der Persönlichkeit, während sie von der Seele angeregt werden, bewusst über die Lücke, die bisher im Bewusstsein existierte, projiziert.

Zwei Ereignisse können dann stattfinden:

1. Die magnetische Erwiderung der Geistigen Triade (Atma-Buddhi-Manas), die der Ausdruck der Monade ist, wird hervorgerufen. Ein dreifacher Strom geistiger Energie wird dem egoischen Lotos und dem niederen Menschen langsam entgegengesandt.

2. Die Persönlichkeit beginnt dann, die Lücke zu überbrücken, die auf ihrer Seite zwischen dem manasischen, permanenten Atom und der mentalen Einheit, zwischen dem höheren, abstrakten Denkvermögen und dem niederen Denkvermögen existiert.

Technisch und auf dem Pfad der Jüngerschaft heisst diese Brücke zwischen der Persönlichkeit in ihren drei Aspekten und der Monade in deren drei Aspekten die Antahkarana.

Diese Antahkarana ist das Erzeugnis des vereinten Bemühens der Seele und Persönlichkeit, die bewusst zusammenarbeiten, um diese Brücke zu erzeugen. Wenn sie vollendet ist, besteht zwischen der [455] Monade und ihrer Äusserung auf der physischen Ebene, dem Eingeweihten in der Aussenwelt, eine vollkommene Übereinstimmung. Die dritte Einweihung bezeichnet die Vollendung dieses Vorganges; es besteht dann eine gerade Verbindungslinie zwischen der Monade und dem niederen persönlichen Selbst. Die vierte Einweihung bezeichnet die vollständige Verwirklichung dieser Verbindung seitens des Eingeweihten. Sie befähigt ihn zu sagen: «Ich und der Vater sind eins». Aus diesem Grunde findet die Kreuzigung oder die Grosse Selbstverleugnung statt. Vergesst nicht, dass es die Seele ist, die gekreuzigt wird. Es ist Christus Der «stirbt». Es ist nicht der Mensch; es ist nicht Jesus. Der Kausalkörper verschwindet. Der Mensch ist monadisch bewusst. Der Seelenkörper dient keinem nützlichen Zweck mehr, er wird nicht mehr gebraucht. Nichts ist übrig als die Sutratma, durch das Bewusstsein qualifiziert - einem Bewusstsein, das noch die Identität bewahrt, während es im Ganzen vereinigt ist. Eine andere Qualifizierung ist die schöpferische Fähigkeit; damit kann sich das Bewusstsein nach Belieben auf der physischen Ebene in einem äusseren Körper oder einer Form konzentrieren. Dieser Körper wird vom Meister durch einen Willensakt erschaffen.

Aber in dieser Aufgabe der Entfaltung, der Evolution und der Entwicklung muss das menschliche Denkvermögen zu verstehen, zu analysieren, zu formulieren und zu unterscheiden wissen; deshalb sind die vorläufigen Unterscheidungen von tiefer und nützlicher Bedeutung. Wir können daher abschliessend sagen, dass die Aufgabe des Jüngers darin besteht:

1. Sich der folgenden Situationen bewusst zu werden (wenn ich ein solches Wort gebrauchen darf):

a. Des Vorgangs in Verbindung mit Kraft.

b. Des Standes auf dem Pfad, oder des Erkennens verfügbarer, qualifizierender Vermittler oder Energien.

c. Der Verschmelzung oder Integration des Bewusstseinsfadens mit dem schöpferischen Faden und dem Lebensfaden.

d. Schöpferischen Tätigkeit. Das ist unerlässlich, denn es ist nicht nur durch die Entwicklung der schöpferischen Fähigkeit in den drei Welten, dass der notwendige Brennpunkt erzeugt wird, sondern dies führt auch zum Bauen der Antahkarana, deren «Schöpfung».

2. Zwischen der Geistigen Triade und der Persönlichkeit - unter Mithilfe der Seele - die Antahkarana zu konstruieren.

[Siehe Grafik, Buch Seite 535]

Diese drei Punkte göttlicher Energie könnten symbolisiert [456] werden wie folgt:

Monade

Drei Aspekte

Manasisches, permanentes Atom

Egoischer Lotos

Antahkarana

Mentale Einheit

In diesem einfachen Symbol habt ihr ein Bild von der Aufgabe des Jüngers auf dem Pfad.

Ein anderes Diagramm dürfte zur Klärung dienen:

Die Monade, die der Geistigen Triade Energie verleiht.

Die Seele, der Kausalkörper, der sich durch die drei Aspekte des Denkvermögens äussert.

Antahkarana

Die Persönlichkeit, welche die dreifältige Seele widerspiegelt.

Hier habt ihr die «neun der Einweihung» oder die Umwandlung der neun Kräfte in göttliche Energien.

Die Brücke zwischen den drei Aspekten des Denkvermögens

Hier ist ein Punkt, den [457] ich erklären möchte, wenn ich es kann, denn gerade darüber besteht in den Denkvermögen der Aspiranten viel Verwirrung und das ist leicht zu begreifen.

Wir wollen deshalb einen Augenblick erwägen, wo der Aspirant eigentlich steht, wenn er anfängt, die Antahkarana bewusst zu bauen. Hinter ihm liegt eine lange Reihe von Existenzen, deren Erfahrungen ihn zu dem Punkt gebracht haben, wo er fähig ist, bewusst seinen Zustand zu bewerten und über seinen Stand in der Evolution einiges Verstehen zu erreichen. Er kann sich folglich verpflichten - unter Mitarbeit mit seinem ständig erwachenden und sich konzentrierenden Bewusstsein - die nächste Stufe zu ersteigen, welche die der angenommenen Jüngerschaft ist. Gegenwärtig ist er auf die Seele orientiert; durch Meditation und mystische Erfahrung hat er gelegentlichen Kontakt mit der Seele; dies ereignet sich mit zunehmender Häufigkeit. Er wird auf der physischen Ebene nach und nach schöpferisch, sowohl in seinem Denken wie in seinem Handeln. Zu Zeiten, wenn auch selten, hat er eine echte intuitive Erfahrung. Diese intuitive Erfahrung dient dazu, den «ersten dürftigen Faden, vom Weber im fohatischen Unternehmen gesponnen, zu verankern», wie es der Alte Kommentar sagt. Es ist das erste Kabel, das von der Geistigen Triade in Erwiderung auf die Ausstrahlung der Persönlichkeit projiziert wird; das ist das Ergebnis der wachsenden, magnetischen Kraft dieser beiden Aspekte der Monade in Manifestation.

Es wird euch klar sein, dass wenn die Persönlichkeit von geistiger Seite genügend magnetisiert wird, ihre Note oder ihr Laut hinausgehen und von der Seele auf ihrer eigenen Ebene Erwiderung hervorrufen wird. Später werden die Persönlichkeitsnote und die Seelennote vereint eine stark anziehende Wirkung auf die Geistige Triade erzeugen. Diese Geistige Triade hat wiederum eine zunehmend magnetische Wirkung auf die Persönlichkeit ausgeübt. Dies fängt zur Zeit des ersten bewussten Seelenkontaktes an. Die Erwiderung der Triade wird in diesen frühen Stadien notwendigerweise durch die Sutratma übermittelt und erzeugt unvermeidlich das Erwachen des Kopfzentrums. Das ist der Grund, warum die Herz-Doktrin beginnt, die Doktrin des Auges zu ersetzen. Die Herz-Doktrin regiert die okkulte Entwicklung; die Augen-Doktrin, welche [458] die Doktrin des Auges der Vision ist, regiert die mystische Erfahrung; die Herz-Doktrin gründet sich auf die universale Natur der Seele, von der Monade, dem Einen, bedingt, und umschliesst die Realität; die Augen-Doktrin gründet sich auf die Doppelbeziehung zwischen der Seele und der Persönlichkeit. Dies umschliesst die geistigen Beziehungen, aber die Eigenschaft des Dualismus oder der Erkenntnis der polaren Gegensätze ist mit inbegriffen. Das sind wichtige Punkte, die zu bedenken sind, da nun diese neue Wissenschaft weit allgemeiner bekannt wird.

Der Aspirant kommt schliesslich zu einem Punkt, wo sich die drei Fäden - des Lebens, des Bewusstseins und der schöpferischen Fähigkeit - konzentrieren, die als Energieströme erkannt, vom strebenden Jünger auf der niederen Mentalebene mit Bedacht gebraucht werden. Dort, esoterisch gesprochen, «stellt er sich hin und aufwärtsschauend sieht er ein verheissenes Land der Schönheit, der Liebe und zukünftiger Vision».

Aber es existiert eine Lücke im Bewusstsein, obwohl nicht in Wirklichkeit. Die sutratmische Energiesträhne überbrückt ganz fein die Lücke und verbindet so die Monade, die Seele und die Persönlichkeit. Aber der Bewusstseinsfaden dehnt sich nur von der Seele zur Persönlichkeit aus, im involutionären Sinn. Vom evolutionären Gesichtspunkt her existiert vom Standpunkt der Persönlichkeit aus auf dem evolutionären Bogen des Pfades der Rückkehr nur ganz wenig bewusstes Gewahrsein zwischen der Seele und der Persönlichkeit. Des Menschen ganzes Bemühen geht dahin, sich der Seele bewusst zu werden und sein Bewusstsein in das der Seele umzuwandeln, während er trotzdem das Bewusstsein der Persönlichkeit bewahrt. Indem sich die Verschmelzung von Seele und Persönlichkeit verstärkt, wird der schöpferische Faden zunehmend tätig, und so verschmelzen ständig die drei Fäden, vereinigen sich, werden dominierend, und der Aspirant ist dann bereit, durch die Vermittlung der Seele die Lücke zu überbrücken und die Geistige Triade mit der Persönlichkeit zu vereinen. Dies schliesst ein direktes Bemühen um göttliche, schöpferische Arbeit ein. Der Schlüssel für das Verstehen liegt vielleicht in dem Gedanken, dass bisher die Verbindung zwischen Seele und Persönlichkeit hauptsächlich von der Seele ständig weitergegangen ist, da sie die Persönlichkeit zum [459] Bemühen, zur Vision und zur Erweiterung anregte. Jetzt wird die integrierte, schnell sich entwickelnde Persönlichkeit bewusst tätig und fängt zusammen mit der Seele an, die Antahkarana zu bauen: eine Verschmelzung der drei Fäden und deren Projektion in «höhere Reichweiten» der Mentalebene, bis das abstrakte Denkvermögen und das niedere, konkrete Denkvermögen durch das dreifache Kabel verbunden sind.

Unsere Studien beziehen sich auf diesen Vorgang; frühere Erfahrung in Beziehung zu den drei Fäden wird logisch als normales Geschehen betrachtet. Hier steht der Mensch und hält sein Denkvermögen unentwegt im Licht; er weiss einiges über Meditation, hat viel Ergebenheit und auch eine Erkenntnis des nächsten Schrittes. Das Wissen um den Vorgang wird allmählich klarer; ein wachsender Seelenkontakt wird errichtet; gelegentlich ereignet sich ein Aufblitzen intuitiver Wahrnehmung von der Triade. Nicht alle diese werden verzeichnet im Fall eines jeden Jüngers; manche sind gegenwärtig; manche nicht. Ich versuche ein allgemeines Bild zu geben. Die individuelle Anwendung und die zukünftige Verwirklichung müssen von jedem Jünger in der Feuerprobe der Erfahrung ausgearbeitet werden.

Das Ziel, dem der durchschnittliche Jünger in der Vergangenheit zustrebte, war Seelenkontakt, was schliesslich zu dem führte, was «hierarchisches Einschliessen» genannt wurde. Die Belohnung für das Bemühen des Jüngers waren die Zulassung zum Ashram eines Meisters, erweiterte Gelegenheit in der Welt zu dienen, und auch das Erlangen gewisser Einweihungen. Das Ziel, dem die höheren Jünger zustreben, umschliesst nicht nur Seelenkontakt als erstes Ziel (denn das ist in gewissem Masse erreicht), sondern das Bauen der Brücke von der Persönlichkeit zur Geistigen Triade, mit folgender monadischer Verwirklichung und für den Eingeweihten die Eröffnung des Weges zur Höheren Evolution in ihren verschiedenen Verzweigungen und mit ihren unterschiedlichen Zielen und Zielpunkten. Der Unterschied (ich sage nicht «Verschiedenheit», und bitte bemerkt dies) zwischen den zwei Wegen kann in den folgenden Vergleichen gesehen werden:

Verlangen - geistiges Streben                                      Denkvermögen - Projektion

Erste und zweite Einweihung                                       Dritte und vierte Einweihung

Universale Liebe und Intuition                                     Universaler Wille und Denkvermögen

Der Pfad des Lichts                                                        Der Weg [460] der Höheren Evolution

Der Punkt des Kontaktes                                              Die Antahkarana oder Brücke

Der Plan                                                                           Der Zweck

Die Drei Schichten der Egoischen Blätter                  Die Geistige Triade

Die Hierarchie                                                                 Shamballa

Des Meisters Ashram                                                    Die Ratskammer

Die Sieben Pfade                                                            Die Sieben Pfade

In Wirklichkeit habt ihr hier die zwei grossen Annäherungen zu Gott oder zum Göttlichen Ganzen, die sich zur Zeit der fünften Einweihung vereinigen in einen Weg, der in sich selbst alle Wege zusammenfasst. Vergesst die Bemerkung nicht, die ich schon einigemale gemacht habe, dass die vier geringeren Strahlen schliesslich in den dritten Strahl übergehen und dann alle fünf sich endlich mit dem zweiten und dem ersten Strahl verbinden müssen; behaltet auch im Sinn, dass alle diese Strahlen oder Arten des Seins Aspekte oder Unterstrahlen des zweiten kosmischen Strahls der Liebe und des Feuers sind.

Auch möchte ich hier noch einige weitere Beziehungen hervorheben. Ihr wisst sehr wohl, dass die drei Aspekte des Denkvermögens oder die drei Brennpunkte des mentalen Wahrnehmens und der Aktivität auf der Mentalebene zu finden sind:

1. Das niedere konkrete Denkvermögen. Dieses äussert sich am vollständigsten durch den fünften Strahl der Konkreten Wissenschaft, der die niedere Phase des Willensaspekts der Gottheit widerspiegelt und sowohl alles Wissen wie auch das egoische Gedächtnis in sich zusammenfasst. Dieses niedere konkrete Denkvermögen ist mit den Wissensblättern des egoischen Lotos verbunden und ist ausgesprochener Seelenerleuchtung fähig und wird sich schliesslich als der Scheinwerfer der Seele erweisen. Es kann durch die Konzentrationsvorgänge beherrscht werden. Es ist vergänglich in Zeit und Raum. Durch bewusstes schöpferisches Wirken kann es mit dem manasischen, permanenten Atom oder dem abstrakten Denkvermögen in Beziehung gebracht werden.

2. Der Sohn des Denkens. Das ist die Seele selbst, die vom zweiten Aspekt aller sieben Strahlen regiert wird - ein Punkt, den ihr ernsthaft vermerken solltet. Sie widerspiegelt die niedere Phase des Liebe-Aspekts der Gottheit und fasst in sich die Ergebnisse alles angehäuften Wissens zusammen welches, vom Licht der Intuition [461] erleuchtet, Weisheit ist. Dies auf andere Weise ausgedrückt wäre zu beschreiben als die Liebe, die sich der Erfahrung und des Wissens bedient. Sie äussert sich in ihrem wesentlichen Sein am vollsten durch die Liebeblätter. Durch hingebendes treues Dienen bringt sie den göttlichen Plan in den drei Welten menschlicher Vollendung in Tätigkeit. Sie steht daher mit dem zweiten Aspekt der Geistigen Triade in Beziehung und wird durch Meditation in funktionierende Tätigkeit gebracht. Sie beherrscht dann die geweihte Persönlichkeit und braucht sie durch das erleuchtete Denkvermögen, auf das oben Bezug genommen wird, für ihre eigenen geistigen Zwecke. Sie ist ewig in Zeit und Raum.

3. Das abstrakte Denkvermögen. Dieses offenbart sich am vollständigsten unter dem Einfluss des ersten Strahls des Willens oder der Macht, der den höheren Aspekt des göttlichen Willens oder des atmischen Prinzips widerspiegelt. Voll entwickelt, fasst es in sich den Zweck der Gottheit zusammen und wird dadurch für das Hervortreten des Plans verantwortlich. Es versorgt die Willensblätter mit Energie bis zur Zeit, wo das ewige Leben der Seele von dem absorbiert wird, was weder vorübergehend noch ewig ist, sondern endlos, grenzenlos und unbekannt. Durch das Bauen der Antahkarana wird es zu bewusstem Funktionieren gebracht. Diese «strahlende Regenbogenbrücke» vereinigt die erleuchtete Persönlichkeit, im Mentalkörper konzentriert und durch die Liebe der Seele motiviert, mit der Monade oder mit dem Einen Leben, und befähigt dadurch den göttlichen manifestierenden Sohn Gottes die Bedeutung der Worte «Gott ist Liebe und Gott ist ein verzehrendes Feuer» zum Ausdruck zu bringen. Dieses Feuer, von Liebe mit Energie versorgt, hat alle Persönlichkeitsqualitäten ausgebrannt; nur ein gereinigtes Werkzeug bleibt zurück, vom Seelenstrahl beeinflusst, das aber die Existenz eines Seelenkörpers nicht mehr benötigt. Die Persönlichkeit hat dann die Seele völlig absorbiert, oder vielleicht noch genauer gesagt, die Seele und die Persönlichkeit sind verschmolzen und für den Gebrauch des Einen Lebens in ein einziges Werkzeug vereinigt.

Das ist nur ein Bild oder ein symbolischer Gebrauch von Worten, um das vereinigende Ziel der materiellen und geistigen Evolution auszudrücken, wie sie für diesen Weltzyklus durch die Entwicklung der drei Aspekte des Denkvermögens auf der Mentalebene zu ihrem Abschluss gebracht wird. Die kosmische Tragweite [462] wird für euch nicht verloren sein, aber es hat für uns keinen Nutzen, dabei zu verweilen. Während dieser Vorgang weitergeführt wird, treten in diesem Theater des Weltlebens und auf der physischen Ebene drei grosse Aspekte göttlicher Manifestation hervor. Dies sind die Menschheit, die Hierarchie und Shamballa.

Die Menschheit ist bereits das dominierende Naturreich; die Tatsächlichkeit der Hierarchie und ihr bevorstehendes Näherkommen in physische Erscheinung wird heute Hunderttausenden wohl bekannt. Ihr anerkanntes Erscheinen wird später den Schauplatz für die nötigen vorbereitenden Phasen bilden, welche schliesslich zur exoterischen Herrschaft des Herrn der Welt führen, der aus seiner äonenlangen Zurückgezogenheit in Shamballa am Ende dieses Weltzyklus in äussere Erscheinung treten wird.

Hier habt ihr das ungeheure und notwendige Bild, dargestellt, um dem nächsten Stadium der menschlichen Evolution Berechtigung und Kraft zu geben.

Der Punkt, den ich zu betonen suche, besteht darin, dass es für den Aspiranten nur dann möglich wird, mit der Arbeit des göttlichen Brückenbauens, der Invokation und im Errichten einer bewussten Verbindung zwischen der Triade, der Seele und der Persönlichkeit wirklichen Fortschritt zu machen, wenn er mit Bestimmtheit seinen Platz auf der Mentalebene einnimmt und seinen «Brennpunkt des Gewahrsein» zunehmend dort behält. Die Periode, die vom bewussten Bauen der Antahkarana ausgefüllt wird, ist die von den letzten Stadien des Probepfades bis zur dritten Einweihung.

Beim Betrachten dieses Vorganges ist es in den frühen Stadien notwendig, die drei Aspekte des Denkvermögens zu erkennen, zu sehen wie sie sich auf der Mentalebene äussern und die verschiedenen Bewusstseinsstadien auf dieser Ebene erzeugen. Es ist hier interessant zu bemerken, dass der Mensch, nachdem er das entwickelte menschliche Stadium erreicht hat (integriert, strebend, orientiert und hingegeben) fest auf den niederen Stufen dieser Mentalebene steht; er steht dann den sieben Unterebenen dieser Ebene mit ihren entsprechenden Bewusstseinszuständen gegenüber. Er tritt daher in einen neuen Zyklus ein, wo er - diesmal mit vollem Selbstbewusstsein ausgerüstet - sieben Zustände des mentalen Gewahrseins zu entwickeln hat; diese sind ihm alle angeboren oder [463] innewohnend, und alle führen (wenn sie gemeistert sind) zur einen oder anderen der sieben Haupteinweihungen. Diese sieben Bewusstseinszustände sind, wenn wir mit dem ersten oder niedersten anfangen:

Die Mentalebene

1. Das niedere, mentale Gewahrsein. Entwicklung der wahren mentalen Wahrnehmung.

2. Seelengewahrsein oder Seelenwahrnehmung. Das ist nicht das Wahrnehmen der Seele mittels der Persönlichkeit, sondern das Verzeichnen von dem, was die Seele durch die Seele selbst wahrnimmt. Das wird später vom niederen Denkvermögen verzeichnet. Dieses Seelenwahrnehmen ist daher das Umkehren von der gewöhnlichen Einstellung des Denkvermögens.

3. Höheres, abstraktes Gewahrsein. Die Entfaltung der Intuition und das Erkennen des intuitiven Vorganges durch das niedere Denkvermögen.

Die Buddhische Ebene

4. Dauerndes, bewusstes, geistiges Gewahrsein. Das ist das volle Bewusstsein der buddhischen oder intuitiven Stufe. Das ist das wahrnehmende Bewusstsein, welches das hervorstechende Merkmal der Hierarchie ist. Der Lebens-Mittelpunkt des Menschen verschiebt sich auf die buddhische Ebene. Das ist der vierte oder mittlere Bewusstseinszustand.

Die Atmische Ebene

5. Das Bewusstsein des geistigen Willens, wie er auf atmischen Stufen oder auf der dritten Ebene der göttlichen Manifestation ausgedrückt und erfahren wird. Es gibt wenig, das ich über diesen Zustand des Gewahrseins sagen kann; sein nirvanischer Gewahrseinszustand kann für den durchschnittlichen Jünger nur wenig bedeuten.

Die Monadische Ebene

6. Das einschliessende Gewahrsein der Monade auf ihrer eigenen Ebene, der zweiten Ebene unseres planetarischen und solaren Lebens.

Die Logoische Ebene

7. das göttliche Bewusstsein. Das ist das Gewahrsein des Ganzen auf der höchsten Ebene unserer planetarischen Manifestation. Dies ist auch ein Aspekt solaren Gewahrseins auf derselben Ebene.

Indem wir uns bemühen, ein schwaches Verstehen von der Art der Arbeit zu gewinnen, die beim Bauen der Antahkarana getan werden soll, mag es nützlich sein, als einleitenden Schritt die Natur [464] der Substanz zu betrachten, aus welcher die «Brücke leuchtenden Mentalstoffes» vom bewussten Aspiranten gebaut werden soll. Der orientalische Name für diesen «Mentalstoff» ist Chitta; er existiert in drei Substanzarten, alle grundsätzlich identisch, aber alle andersartig qualifiziert oder bedingt. In diesem Sonnensystem, und deshalb in unserer planetarischen Lebenserfahrung, ist es ein grundlegendes Gesetz, dass die Substanz, durch welche sich die Gottheit (in Zeit und Raum) äussert, karmisch bedingt ist; sie ist von jenen Qualitäten und Aspekten durchdrungen, welche das Erzeugnis früherer Manifestationen des Wesens sind, in dem wir leben, uns bewegen und unser Dasein haben. Das ist die grundlegende Tatsache, die hinter dem Ausdruck jener Dreieinigkeit oder Triade der Aspekte liegt, mit welcher uns alle Weltreligionen vertraut gemacht haben. Diese Dreieinigkeit ist:

1. Der Vater-Aspekt                                       Das ist der zugrundeliegende Plan Gottes.

Der Willens-Aspekt                                        Die wesentliche Ursache des Seins.

Der Zweck                                                       Der Lebenszweck, der die Evolution motiviert. 

Die Note des synthetischen Lautes.

Gebraucht die Sutratma

2. Der Sohn-Aspekt                                         Die Qualität der Empfindsamkeit.

Der Liebeaspekt                                              Die Natur der Beziehungen.

Weisheit. Verstehen                                        Die Methode der Evolution.

Bewusstsein. Seele                                          Die Note des anziehenden Lautes.

Gebraucht den Bewusstseinsfaden

3. Der Mutter-Aspekt                                        Die Intelligenz der Substanz.

Der Intelligenzaspekt                                        Die Natur der Form.

Der Heilige Geist                                                Erwiderung auf Evolution. Die Note der Natur.

Entwickelt den schöpferischen Faden