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V. BEWEGUNG UND DER IMPULS ZUR FORMGESTALTUNG - Teil 2

Die Fussnote des Buches  (*C19] steht unter der Nummer.

Ehe es zur endgültigen Befreiung kommt, aber nachdem der Hauptteil der Läuterungs- und Gleichschaltungsvorgänge beendet ist, bilden die Träger eines Eingeweihten aufgrund der ihm vom Ego aus erreichbaren Energieströme ein wundervolles Bild. Der egoische Lotos ist entfaltet und das innere Feuer kommt zum Vorschein. Jedes Blatt und jede Blätterreihe pulsiert mit Leben und Farbe und bewegt sich rege, indem es sich mit grosser Geschwindigkeit zusammen mit dem Strom von lebendiger Energie dreht, der alle Teile des Lotos durchströmt. Die drei permanenten Atome glühen und leuchten und bilden durch ihre schnelle Umdrehung und gegenseitige Einwirkung anscheinend einen flammenden Feuerpunkt, den man gelegentlich das «Spiegelbild des Juwels in der Stirn der Mutter» genannt hat. Die achtzehn Zentren auf den drei Ebenen (vier auf der mentalen und je sieben auf den beiden niederen Ebenen) sind strahlende Feuerräder, wobei sich jede Gruppe durch eine besondere Färbung unterscheidet; sie drehen sich mit solcher Geschwindigkeit, dass das Auge kaum zu folgen vermag. Die Körper bestehen aus den höchsten Graden der Substanz, so dass also jedes individuelle Atom zu verstärkter Schwingung fähig ist und im Licht seines eigenen inneren Feuers erglüht. Der ätherische Körper ist besonders bemerkenswert, da er in diesem Stadium die reinste Art von Prana übermittelt und damit den ihm gelegentlich gegebenen Namen «Körper der Sonne» verdient. Er ist die Hülle, welche die Feuer des mikrokosmischen Systems gefangen hält; er enthält nicht nur die pranischen Feuer, sondern auch jene sieben Zentren, die alle die höheren, vom Ego und von den beiden höheren, materiellen Körpern ausgehenden Energien übermitteln. Alles trifft hier zusammen und der ätherische Träger wartet so lange auf seine Verwendung auf der physischen Ebene im Zusammenwirken mit dem dichten Träger, bis der Mensch die Bewusstseinsformen der beiden Aspekte des dichten Körpers mit Erfolg verbindet, so dass deren Kontinuität erhalten bleibt. Wenn das erreicht ist, dann werden die drei ihrem Wesen nach rein physischen Zentren - die Zirbeldrüse, der Hirnanhang und die Milz - ihrerseits leuchtend und strahlend, und alle Feuer des Körpers werden dermassen angeregt, dass die Atome, welche die physische Hülle bilden, auszustrahlen scheinen. Dies ist die okkulte Wahrheit, auf die sich der Glaube gründet, dass jeder Botschafter der Loge und jeder Erlöser des Menschen von Natur aus ein Heiler [1123] ist. Die Kräfte, die durch einen Menschen fliessen, dessen Atome, Zentren, Hüllen und Kausalkörper eine zusammenhängende, voll und strahlend wirksame Einheit bilden, besitzen eine solche Kraft und Reinheit, dass sie eine bestimmte Wirkung auf das Wesen aller derjenigen ausüben, die mit ihnen in Berührung kommen. Sie heilen, stimulieren und erhöhen die Schwingung ihrer Mitmenschen.

All das muss sich ein auf der physischen Ebene lebender Mensch einigermassen klar vorstellen können, ehe er gewillt ist, sich der läuternden Disziplin zu unterwerfen und den Pfad zu betreten, auf dem er sein Zentrum findet und dann von dieser Machtstellung aus wirksam wird. Er muss diese verschiedenen Faktoren oder Energie-Zentrum gleichschalten und damit Kraft auf die physische Ebene bringen, die zur Heilung der Völker verwendbar ist. Wenn die Herrlichkeit des inneren Gottes im Menschen sichtbar wird, wenn seine Strahlung aufleuchtet, dann wird man von ihm, gleich wie von denen, die ihm auf dem Pfad vorausgingen, sagen: «Dann wird die Sonne der Rechtschaffenheit aufgehen und Heilung bringen.» (*C19)

Fussnote des Buches: (*C19) = Bibel. Maleachi, 4:2.

Im Zusammenhang mit der menschlichen Evolution gibt es gewisse Faktoren, welche definitive, wichtige Resultate erzielen, wenn sie miteinander durch verknüpfende Ströme von Energie verbunden sind und daher bewusst wirken. Diese Faktoren lassen sich wie folgt aufzählen, wobei wir sie in zwei Gruppen einteilen, von denen jede die Dualität der mikrokosmischen Manifestation unterstreicht:

Gruppe 1.

1. Die Wissensblätter.

2. Das Wissensblatt in jedem der beiden inneren Kreise.

3. Die Zentren auf der Mentalebene.

4. Das Kehlzentrum in ätherischer Materie.

5. Das Alta-Major-Zentrum.

6. Das physische Gehirn.

Gruppe 2.

1. Die Liebesblätter.

2. Das Liebesblatt in jedem Kreis.

3. Die Zentren auf der Astralebene. [1124]

4. Das Herzzentrum in ätherischer Materie.

5. Der Hirnanhang.

6. Das sympathische Nervensystem.

Wenn diese verschiedenen Gleichschaltungen richtig aufeinander eingestellt sind und dementsprechend funktionieren, führen sie zu einer Übermittlung von Energie, die im ersten Fall vom manasischen, und im zweiten vom buddhischen permanenten Atom ausgeht. Daraus ist ersichtlich, wie wichtig es für den okkulten Schüler ist, dass er dem Gleichschaltungsvorgang gebührende Beachtung schenkt und die Schwingungsarten dieser beiden Gruppen bewusst wahrnimmt. Wenn er diese Angleichung zustande bringt, wird die Folge davon sich auf der physischen Ebene in der Manifestation der Seelenkräfte und in der Fähigkeit, zu heilen, bemerkbar machen; der Mensch wird zu einem Brennpunkt für egoische Energie und zu einem Diener seiner Rasse werden. Der schwarze Magier erreicht mit Hilfe der ersten Gruppe ähnliche Resultate, aber mit der Ausnahme, dass er die Wissensblätter in den beiden inneren Gruppen nicht gleichzuschalten vermag, weil der Liebe-Weisheit-Aspekt in seinem Fall geschwunden ist. Er bringt jedoch die Energie des permanenten Manasatoms zum Ausdruck, denn die Mahatkraft (von der Manas eine Ausdrucksform bildet) steht in enger Verbindung mit dem, was man irrtümlicherweise als «böse» bezeichnet. Mahat und kosmisch Böses (Übel) sind eng miteinander verknüpft.

Die grossen Daseinsformen, die das Mahatprinzip in dessen kosmischem Sinn darstellen, stehen in Verbindung mit den geringeren Existenzen, die systemisches Böses zum Ausdruck bringen. Sie sind die Gesamtsumme des Trennungswerkzeuges, und wo Trennung in irgend einer Form vorhanden ist, da findet man Unwissenheit und deshalb Böses. Trennung verhindert Verstehen oder die Kenntnis von dem, was ausserhalb des getrennten Bewusstseins liegt, denn getrenntes Wissen bedingt eine Identifizierung mit dem, was mit Hilfe einer Form zum Ausdruck kommt. Daraus ergibt sich nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Tatsache, dass die Brüder des Schattens mit Hilfe des einen Bewusstseins-Aspekts hohe Stufen erreichen und gewisse Gipfel des geistigen Bösen erklimmen, und dabei im Sinn von Mahat oder Wissen, des [1125] Universalen Denkprinzips, sehr weit vorwärts kommen. In ihren späteren Entwicklungsstadien können sie ihr Bewusstsein und ihre Macht derart ausdehnen, dass sie die Grenzen unseres Sonnensystems weit überschreiten und Eigenschaften und Fähigkeiten erlangen, die eine Gefahr für die Entfaltung des zweiten Aspekts darstellen.

Wenn die erste Gruppe von Gleichschaltungen nicht von denen der zweiten Gruppe im Gleichgewicht gehalten wird, bedeutet sie den Weg des schwarzen Magiers; er wird ihn am Ende aus dem Strom der fünffachen Energie, die wir als manasisch bezeichnen, herausbringen und auf den kosmischen Pfad fohatischer Energie führen, die lediglich das Mahatprinzip ausdrückt. Auf jenem Pfad stehen ihm zwei Richtungen offen; eine davon wird ihn mit dem natürlichen Substanz-Aspekt in Verbindung halten, der die kosmischen Inkarnationen unseres Sonnenlogos ermöglicht; die andere wird ihn bis zu dem Zentrum im Universum bringen, welches die Ursprungsquelle des Mahatprinzips und der Brennpunkt ist, wo die besondere Art von Energie erzeugt wird, welche die dichte Inkarnation von Göttern und Menschen möglich macht.

Bei dieser Feststellung ist wiederum zu beachten, dass die dichte physische Hülle niemals als ein Prinzip betrachtet wird. Im okkulten Sinn ist sie stets etwas Böses. Das liesse sich einfacher ausdrücken, wenn man sagt, dass der schwarze Adept sich ganz offen mit dem beschäftigt, was man als das «Überbleibsel der Vergangenheit» bezeichnet. Er ist für die Schwingung des Sonnensystems eines vergangenen, grösseren Zyklus empfänglich, in welchem Wissen, oder das Manasprinzip, das Ziel der Errungenschaft bedeutete. Er reagiert also nicht auf den Impuls des jetzigen Sonnensystems, aber dieser Mangel an Empfänglichkeit verbirgt sich im Karma der früheren Manifestation. Bekanntlich sind die Söhne des Denkens oder die wieder zur Inkarnation kommenden Jivas die aus einer vorhergehenden logoischen Inkarnation wiederkehrenden Nirvanis. Sie erlangten das Denken, und brauchen Liebe. Aufgrund einer geheimnisvollen Reihe von Ereignissen, die für den Menschen im jetzigen Sonnensystem unerklärlich sind, lehnten einige wenige von ihnen die dargebotene Gelegenheit ab und verbündeten sich mit jenem grossen Deva-Wesen, welches den Impuls zum [1126] dichten physischen Dasein liefert; und davon können sie sich nicht losmachen. Ihr Geschick sowie das des betreffenden Deva, verhüllt sich in den Plänen des EINEN, VON DEM SICH NICHTS SAGEN LÄSST, und im jetzigen Sonnensystem besteht für beide keine Hoffnung. Glücklicherweise ist es unwahrscheinlich, dass sie sich dem Durchschnittsmenschen je zu erkennen geben; die Adepten des Guten Gesetzes sind diejenigen, die ihnen am häufigsten begegnen.

Das Thema ist reichlich kompliziert, aber wir können es uns vielleicht dadurch etwas besser erklären, wenn wir daran denken, dass Manas auf der Mentalebene in zwei Formen zum Ausdruck kommt: - in der Mentaleinheit auf den konkreten, und im permanenten Manasatom auf den formlosen Unterebenen. Diese beiden Manasarten verkörpern sozusagen zwei verschiedene Qualitäten, die weisse und die schwarze. Die Mentaleinheit oder der Denkaspekt eines Menschen ist schliesslich doch nur der sechste Sinn, an dessen Stelle das höhere Denkvermögen und die Intuition treten muss. Der schwarze Bruder entwickelt die Evolution der Sinne bis zu einer dem heutigen Menschen unverständlichen Stufe, und dieser sechste, mahatische Sinn ist für ihn ausgedehnter und weitaus dienlicher als je für den weissen Adepten. Daraus erhellt sich, dass der schwarze Magier sich auf lange Zeit hinaus durchsetzen und seine Kräfte weiter entwickeln kann, weil ein Drittel der Kraft des egoischen Lotos sein eigen ist und er diese Tatsache sehr gut zu seinem Vorteil zu verwenden weiss. Er erbaut ebenfalls eine Antahkarana, aber ihre Qualität und ihr Zweck ist anders als beim Schüler der weissen Magie. Man nennt sie den «Pfad des manasischen Bösen»; sie überbrückt eine Kluft zwischen der Mentaleinheit des betreffenden Magiers und ihrem Gegenstück auf mentalem Niveau in den Trägern der Devas jener Ebene. Auf diese Weise und dadurch dass er sich mit den Devas identifiziert, kann er aus den drei Welten heraus in Sphären entweichen, deren Böses uns unverständlich ist. Dabei darf man nicht vergessen, dass der schwarze Magier jederzeit ein Gefangener bleibt; er kann der Substanz und der Form nicht entweichen.

Es erübrigt sich, weiter auf dieses Thema einzugehen. Jetzt möchte ich die Richtlinien der Gleichschaltung der dritten Gruppe [1127] aufzählen, die am Ende über die beiden anderen hinausgelangt und schliesslich Erleuchtung und Befreiung des Menschen bewirkt.

Gruppe 3.

1. Die Opferblätter.

2. Das Opferblatt in den zwei äusseren Gruppen.

3. Die drei hauptsächlichen Zentren auf jeder der drei Ebenen der drei Welten, welche also die Absorption der vier niederen Zentren auf jeder Ebene bewirken.

4. Das Kopfzentrum, oder der tausendblättrige Lotos.

5. Die Zirbeldrüse, welche die Belebung und Ausstrahlung der gesamten niederen Natur verursacht.

Wenn diese drei Kräftegruppen im Menschen zur Synthese kommen, führen sie am Ende zu jener vollkommenen Koordinierung und Anpassung an alle Bedingungen, Formen und Umstände, die beim Entweichen des befreiten Lebensfunkens in Frage kommen. Technisch ist das der Fall, sobald die «Knospe» sich öffnet und es dem Hierophanten bei der Einweihung möglich wird, die Energie der Monade zu befreien und (vermittels des Stabes) so zu lenken, dass sie schliesslich frei und unbehindert durch jeden Teil der dreifachen niederen Manifestation hindurchkreisen kann. Bei diesem Kreislauf zerstört sie durch Verbrennung, denn zur Zeit der fünften Einweihung erweckt sie den Kundalini-Aspekt in vollendetem Mass. Der Zerstörer-Aspekt wird in kontrollierter Weise angewandt und die Form «auf dem Altar verbrannt».

Diese Idee lässt sich auch im grösseren Rahmen betrachten; ein Schlüssel zum Geheimnis des kosmischen Bösen ist im Unterschied zwischen den heiligen und den nicht heiligen Planeten, und im bislang unerkannten Zweck und in der Rolle der Lebewesen zu finden, die in den zahlreichen Planeten und Planetoiden im Sonnensystem ihre Daseinsform haben. Einige davon sind rein mahatisch, d.h. sie gehören zum dritten Aspekt und werden von den Devas beherrscht. Andere (wie beispielsweise die heiligen Planeten) werden vom zweiten Aspekt beherrscht und dieser zweite Aspekt wird sich unüberwindlich in der Manifestation durchsetzen. Einige [1128] wenige, darunter unser Erdenplanet, bilden ein Kampfgelände, auf dem die beiden Aspekte zusammenstossen, während alle Anzeichen auf den schliesslichen Sieg der «weissen» Magie deuten.