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Zweites Kapitel - Die erste Einweihung….. Die Geburt zu Bethlehem - Teil 3

Der Umfang dieser Mission dämmerte langsam in seinem jungen Gemüt, und er begann, wie es notgedrungen alle wahren eingeweihten Gottessöhne tun müssen, sobald die Vision erkannt war, als Gottes Bote zu wirken dort, wo er sich befand. Nachdem er so das Verstehen seines zukünftigen Wirkens bezeigt hatte, wird gesagt: «er ging hinunter mit ihnen (den Eltern) nach Nazareth (dem Ort der erneuten Weihung) und war ihnen untertan. ... Und Jesus nahm zu an Alter und Weisheit vor Gott und den Menschen» (Lukas II/51, 52).

Häufig finden [77] wir in den Evangelien das Wort «hinunter». Christus ging mit seiner Mutter «hinunter nach Ägypten», er ging «hinunter nach Nazareth»; wieder und wieder kommt er herunter vom Berggipfel oder dem Ort der Einsamkeit, um seine Pflicht unter den Menschen zu tun. Nach der uns nicht mitgeteilten Erfahrung in Ägypten (wovon die Bibel keinen Bericht gibt) und nach der Offenbarung im Tempel sowie der Annahme der Aufgabe, die er durchzuführen hatte, kehrt Christus zu der Stätte seiner Pflicht zurück. Nach der Einweihung der Geburt war er, wie es gesagt wird, für eine Zeit von 30 Jahren als Mann im alltäglichen Leben der Zimmermanns-Werkstatt und im Haus seiner Eltern tätig. Dieses häusliche Leben bildete die Prüfung, der er sich unterziehen musste, und ihre Bedeutung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Klingt es gotteslästerlich zu sagen, dass der Rest seines Werks erfolglos geblieben wäre, wenn er diese unmittelbare Pflicht versäumt hätte? Hätte er nicht mit Erfolg Göttlichkeit vorgelebt im häuslichen Kreis, in der kleinen Stadt, in die das Los ihn stellte, wäre es dann möglich gewesen, dass er jemals als Welterlöser hätte wirken können? Er kam, um unser Menschentum zu offenbaren, wie es sein könnte und wie es sein wird, wenn wir die lange Reise nach Bethlehem beendet haben. Darin besteht die Einzigartigkeit seiner Mission.

Christus lebte still in seinem Heim mit den Eltern. Er unterzog sich dieser schwierigen Erfahrung des häuslichen Lebens mit seiner Eintönigkeit, seiner stets gleichen Alltäglichkeit, der notwendigen Unterordnung unter den Willen und die Erfordernisse der Gruppe mit den Lektionen des Opfers, des Verstehens und des Dienens. Dies ist stets die erste Aufgabe, die jeder Schüler lernen muss. Ehe er sie nicht gelernt hat, kann er keine weiteren Fortschritte machen. Ehe das Göttliche nicht daheim zum Ausdruck gebracht wurde, unter jenen Menschen, die uns gut kennen und unsere vertrauten Freunde sind, kann nicht erwartet werden, dass es irgendwo anders der Fall sein könnte. Wir müssen in den uninteressanten, eintönigen und manchmal deprimierenden Verhältnissen, in die das Schicksal uns gestellt hat, als Söhne Gottes leben; in diesem Stadium ist nichts anderes möglich. Der Ort, wo wir sind, ist der Ort, wo unsere Reise beginnt, kein Ort des Entkommens. Wenn wir nicht dort, wo wir sind und wo wir uns selbst entdecken, uns [78] als Jünger bewähren können, so wird uns keine andere Gelegenheit geboten werden, bis wir es tun. Hier werden wir geprüft, und hier ist für uns das Feld des Dienstes. Viele wahre und ernsthafte Aspiranten meinen, dass sie in der Tat einen Eindruck auf ihre Umgebung machen und sich als göttlich erweisen könnten, wenn sie eine andere Art von Heim, Umgebung, andere Verbindungen hätten. Wenn sie einen anderen Partner geheiratet hätten, mehr Geld oder auch mehr Musse besässen, wenn sie von Seiten ihrer Freunde mehr Sympathie fänden oder ihre Gesundheit besser wäre, kann man sich nicht vorstellen, was sie alles vollbracht haben würden. Jede Prüfung erprobt unsere Stärke; sie ruft das Äusserste auf, was in uns ist, und offenbart uns, wo wir schwach sind und wo wir fehlen. Es ist heute Bedarf an zuverlässigen Jüngern, an denen, die so geprüft wurden, dass sie nicht zusammenbrechen, wenn Schwierigkeiten kommen und wenn ihnen im Leben Dunkelheit begegnet. Wir haben könnten wir es nur erkennen genau jene Umstände, jene Umgebung, in welcher die Aufgabe des Gehorsams gegenüber dem Höchsten, das in uns ist, gelernt werden kann. Wir besitzen genau jenen Körper und jene physischen Bedingungen, durch die das Göttliche in uns zum Ausdruck gelangen kann. Wir besitzen jene Verbindungen in der Welt und jene Art von Arbeit, die erforderlich ist, um uns in den Stand zu setzen, den nächsten Schritt vorwärts auf dem Pfad der Jüngerschaft zu gehen, den nächsten Schritt zu Gott. Ehe Aspiranten diese wesentliche Tatsache nicht begreifen und sich glücklich zu einem Leben des Dienstes und der liebevollen Hingabe im eigenen Heim bereit finden, gibt es für sie keinen Fortschritt. Ehe der Pfad des Lebens nicht frohen Herzens, schweigend und ohne Selbstbemitleidung im heimischen Kreis beschritten worden ist, wird ihnen keine andere Lektion oder Gelegenheit gegeben werden. Viele durchaus wohlmeinende Aspiranten müssen auch verstehen, dass sie selbst für viele der Schwierigkeiten, die ihnen begegnen, verantwortlich sind. Verwirrt, warum sie soviel Gegnerschaft um sich hervorzurufen scheinen, beklagen sie sich über mangelndes Verständnis für ihr Bemühen, ein geistiges Leben zu führen, zu studieren, zu lesen und zu denken. Der Grund kann gewöhnlich in ihrer geistigen Selbstsucht gefunden werden. Sie sprechen zuviel über ihre Bestrebungen und über sich selbst. Weil sie in ihrer ersten Verantwortlichkeit versagen, finden sie kein Verständnis für ihr Verlangen [79] nach Zeit zur Meditation. Es soll anerkannt werden, dass sie meditieren. Das Haus muss ruhig sein, sie dürfen nicht gestört werden, niemand darf sie unterbrechen. Keine dieser Schwierigkeiten würde sich einstellen, wenn die Aspiranten sich an zwei Dinge erinnerten: erstens, dass Meditation ein Vorgang ist, der im Geheimen, schweigend und regelmässig im innersten Tempel von des Menschen eigenem Denkvermögen vor sich geht. Zweitens, dass viel getan werden kann, wenn die Leute über das, was sie tun, nicht soviel reden würden. Wir müssen schweigend mit Gott gehen und uns als Persönlichkeit im Hintergrund halten, unser Leben so einrichten, dass wir als Seele leben können, indem wir für die Pflege unserer Seele die gebührende Zeit erübrigen, aber einen Sinn für rechtes Mass bewahren, die Zuneigung, die uns umgibt, im Auge behalten und unsere Verantwortlichkeit und unsere Verpflichtungen voll erfüllen. Selbstbemitleidung und zu vieles Reden sind die Klippen, an denen ein Aspirant vorübergehend scheitert.

Durch Liebe und liebevolles Wirken erweisen wir uns als eingeweiht in die Mysterien. Wenn wir zu Bethlehem in die Welt der Liebe geboren sind, muss von da an der Leitton unseres Lebens Gehorsam gegenüber dem Höchsten in uns sein, Liebe zu allen Wesen und vollkommenes Vertrauen in die Macht des innewohnenden Christus, um durch die äussere Form unserer Persönlichkeit das Leben der Liebe darzutun. Das Leben Christi ist ein Leben, das heute gelebt werden kann, schliesslich von allen. Es ist ein Leben von Freude und Glück, voll von Prüfungen und Problemen, doch seine Essenz ist Liebe und seine Methode ist Liebe. Es gibt uns ein Beispiel, dass wir seinen Schritten folgen sollten und das Werk weiterführen, das er begann.

Nachdem wir mit Christus von Bethlehem der Zeit entgegengegangen sind, da die zweite Einweihung näherrückt, was ist jetzt die Lektion, die wir gelernt haben? Wie können wir die Bedeutung dieser Episode in Bezug auf ihre praktische individuelle Anwendung zusammenfassen? Hat sie irgendeine persönliche Bedeutung?

Welches sind die Erfordernisse und die Möglichkeiten, denen wir gegenüberstehen? Wenn wir vom Studium dieser fünf Entwicklungszustände im Leben Christi keinen Gewinn für uns ziehen, wenn sie eine Entfaltung betreffen, die keine mögliche menschliche Deutung haben kann, dann würde sich das, was durch die Jahrhunderte geschrieben und gelehrt wurde, als nutzlos und vergeblich erweisen. Die üblichen theologischen Auslegungen haben keinen [80] Anreiz mehr für die entwickelte Intelligenz des Menschen. Christus selbst ist immer mächtig, das menschliche Interesse zu wecken und jene an sich zu ziehen, welche die Vision haben, die Wahrheit so zu sehen, wie sie ist, und die Botschaft der Evangelien in einer Form zu hören, wie sie jedes neue Zeitalter verlangt. Es ist Zeitverschwendung, die alte Geschichte vom lebenden Christus sorgfältig durchzuarbeiten, wenn sie für uns keine wesentliche Botschaft enthält, wenn das, was von uns gefordert wird, nichts anderes ist, als die Haltung des Zuschauers und des Menschen, der einfach sagt: «Ja, so ist es». Diese gläubige, jedoch passive Einstellung ist schon zu lange eingenommen worden. Dadurch, dass wir aus einer zu grossen Entfernung auf Christus blicken, waren wir zu sehr beschäftigt mit dem Erkennen dessen, was er erreicht hat, dass darüber unsere eigene Rolle, die wir zu spielen haben, schliesslich und unvermeidlich vergessen wurde. Wir haben ihn alles für uns tun lassen. Wir haben versucht, ihn nachzuahmen, und er wünscht nicht, nachgeahmt zu werden. Er möchte uns dazu bringen, dass wir ihm, uns selbst und der Welt den Beweis bringen, dass die Göttlichkeit, die in ihm ist, auch in uns lebt. Wir müssen entdecken, dass wir sein können, wie er ist, denn wir haben ihn gesehen. Er hatte grenzenloses Vertrauen in uns und in die Tatsache, dass «wir alle Kinder Gottes sind», denn «Einer ist unser Vater», und sein Ruf ergeht an uns, den Pfad der Heiligkeit zu betreten und jene Vollkommenheit zu erreichen, zu der sein Leben uns herausfordert und für die er uns zu wirken gebot.

Man fragt sich manchmal, ob es gut für die Menschen gewesen ist, dass sie die Ideen des Paulus angenommen haben, wie sie durch die Übersetzungen über Jahrhunderte gegeben sind. Christus verweilte sehr wenig bei dem Gedanken der Sünde, diese aber wird bei Paulus betont, und die Richtung, die er der Christenheit gab, ist vielleicht zum grossen Teil verantwortlich für den vorherrschenden Minderwertigkeitskomplex des durchschnittlichen Christen, eine Minderwertigkeit, die Christus in keiner Weise lehrte. Er ruft uns auf zur Heiligkeit des Lebens und ermahnt uns, in seine Fussspuren zu treten; aber nicht, den Spuren zu folgen oder die Auslegung seiner Worte anzunehmen, die einer seiner Jünger vorschlägt, mag dieser noch so hochgeachtet und wertvoll sein.

Was ist diese Heiligkeit, zu der er uns aufruft, wenn wir den ersten Schritt auf die neue Geburt zugehen? Was ist ein heiliger Mensch? Ganzheit, Einheit, Vereinigung, Vollständigkeit, dies ist [81] der Stempel eines vollkommenen Menschen. Wenn man einmal die Vision des Göttlichen gesehen und mit offenen Augen bewahrt hat, was kann man tun? In dieser Frage ist unser Problem ausgesprochen. Was ist der nächste Schritt, die unmittelbare Aufgabe eines Menschen, der weiss, dass in ihm die Neue Geburt noch nicht stattgefunden hat, der aber die Bereitschaft in sich fühlt, von Galiläa über Nazareth nach Bethlehem zu gehen?

Dies erfordert an erster Stelle Anstrengung. Es bedeutet Initiative, Aufwendung von Energie, die Überwindung von Trägheit, den Willen, sich selbst zu entäussern, so dass die einleitende Wanderung unternommen werden kann. Es bedeutet Aufmerken und Gehorsam gegenüber der beharrlichen Forderung der Seele, sich Gott näher zuzuwenden und die Göttlichkeit stärker auszudrücken; und dennoch «... wird jedes Individuum an einem gewissen Punkt hin und her gezerrt zwischen dem herrlichen Drängen nach vorwärts zur Verständigung, und dem Verlangen, zurückzugehen zur Sicherheit!» (W. H. Sheldon: Psychologie und prometheischer Wille, engl., S. 47).

Denn auf dem vorgezeichneten Weg zum Zentrum sind Schwierigkeiten und Gefahren. Viel ist zu bewältigen und manchem ist gegenüberzutreten. Die niedere Natur (der Marienaspekt) wirkt dem Ausströmen entgegen und zieht die Trägheit und Stabilität der notwendigen Tätigkeit vor, daraus entsteht relative und zeitweilige Unsicherheit.

Die neue Geburt ist kein mystischer Traum, noch ist sie eine liebliche Vision von irgend etwas, das möglich, aber nicht wahrscheinlich ist. Sie ist nicht einfach ein symbolischer Ausdruck irgendeines letzten Ziels, das in einer ungewissen Zukunft vor uns liegt, oder in einer anderen Form des Daseins und eines endgültigen Himmels, den wir erlangen können, wenn wir zurückfallen in den gedankenlosen Glauben und die blinde Annahme von allem, was uns die Theologie sagen kann. Relativ leicht zu glauben, das ist die Linie des geringsten Widerstands für die meisten. Es ist schwer, den Weg zu jenem Stadium der Erfahrung zu erkämpfen, wo das göttliche Programm für den Menschen klar wird und die Möglichkeiten, die Christus für uns dramatisierte, zu etwas werden, das uns keine Ruhe gibt, bis wir sie durch das Experiment der Einweihung in eigene Erfahrung umgewandelt haben. Die neue Geburt ist ein ebenso natürliches Ereignis und ebenso ein Ergebnis des Entwicklungsprozesses, wie die Geburt eines Kindes in die Welt des physischen Lebens. Immerwährend durch die Zeitalter haben die Menschen den grossen Übergang vollzogen und werden damit fortfahren, indem sie die Tatsache dieser Erfahrung beweisen. Dies [82] ist etwas, was wir alle zu dieser oder einer anderen Zeit ins Auge fassen müssen.

Zwei Erkenntnisse müssen in der Gedankenwelt des Aspiranten von heute auftauchen: erstens das Vorhandensein der Seele, einer lebendigen Wesenheit, die erkannt werden kann und muss durch den Vorgang des Zur-Geburt-Bringens auf der Ebene des täglichen Lebens, zweitens der Entschluss, die Neu-Ausrichtung der ganzen Natur zu erreichen, so dass eine engere Identifikation mit jener Seele möglich wird, bis eine vollständige Einheit erreicht worden ist. Wir beginnen zu sehen, was getan werden muss, wir beginnen die rechte Haltung einzunehmen, die es möglich machen wird. Die zwei Teile unserer wesentlichen Dualität, Seele und Körper, Christus und Maria, überschattet vom Heiligen Geist, das Materielle und das Geistige, stehen einander gegenüber, kommen sich näher und näher, bis eine vollständige Vereinigung erlangt und Christus geboren worden ist durch die Mitwirkung der Mutter. Doch die Annahme dieser göttlichen Idee und die Orientierung des Lebens, um die Idee zu einer Tatsache zu machen, sind die ersten und unmittelbaren Schritte.

Dies lehrte Christus und bat den Vater darum:

«Ich bete aber nicht allein für diese (die Jünger), sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleich wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, du habest mich gesandt. Ich in ihnen, und du in mir, auf dass sie vollkommen seien in uns» (Joh. XVII/2023).

Dies ist die Lehre von der Einswerdung; Gott immanent im Universum der kosmische Christus. Gott immanent in der Menschheit, offenbart durch den historischen Christus. Gott innewohnend im individuellen Menschen, der innewohnende Christus, die Seele.

Wie kann diese Wahrheit von der Seele und der neuen Geburt erfahren werden, so einfach und praktisch, dass ihre Bedeutung sichtbar wird und uns so in den Stand setzt, das Notwendige zu tun? Vielleicht durch die folgenden Feststellungen:

1. Verborgen in jedem menschlichen Wesen ist das «Inkarnierte [83] Wort», der Fleisch gewordene Sohn Gottes. Dies ist «Christus in uns, die Hoffnung auf Herrlichkeit», aber bis jetzt für die Masse der Menschen nur eine Hoffnung. Christus ist bis jetzt nicht sichtbar geworden, er ist verborgen und verhüllt durch die Form. Maria ist zu sehen, nicht der Christus.

2. Wie das Rad des Lebens (die Galiläa-Erfahrung) uns von einer Lektion zur anderen trägt, so kommen wir der innewohnenden Wirklichkeit und verborgenen Gottheit immer näher. Aber das Christkind ist noch verborgen im Mutterleib der Form.

3. Wenn die Zeit da ist, wird die Persönlichkeit physisch, emotionell und mental verschmolzen in ein lebendiges Ganzes. Die Jungfrau Maria ist bereit, ihren Sohn zu gebären.

4. Die lange Wanderung geht zuende, und das verborgene Christkind wird bei der ersten Einweihung geboren.

Diese Wahrheit berührt Dr. Inge mit folgenden Worten: «Macarius, der Methodius folgte, lehrt, dass der Gedanke der Fleischwerdung die Vereinigung des Logos mit frommen Seelen einschliesst, an denen er Wohlgefallen hat. In jeder von ihnen ist ein Christus geboren. So stellten diese Theologen neben die Ideen von Erlösung und Opfer Christi für uns die Gedanken der Heiligung und inneren Umwandlung des Christus in uns, und sie betrachteten die letzteren als einen ebenso wirklichen und integralen Teil der Erlösung wie den ersten. Aber die Lehre von der göttlichen Immanenz im menschlichen Herzen wurde niemals ganz zur zentralen Wahrheit der Theologie, bis zur Zeit der mittelalterlichen Mystik. Es ist Meister Eckehart , der sagt: «Der Vater spricht das Wort in die Seele, und wenn der Sohn geboren ist, wird jede Seele Maria». (W. R. Inge: Die Paddock-Vorlesungen, engl., S. 66).

Wir sind zur Neuen Geburt aufgerufen. Unsere Persönlichkeiten sind jetzt mit Kraft belebt. Die Stunde ist da!

Die menschliche Seele muss den Weckruf der Christusseele vernehmen und erkennen, dass «Maria gesegnet ist, nicht, weil sie Christus leiblich trug, sondern weil sie ihn geistig gebar, und hierin vermag ein jeder ihr gleich zu werden» (Meister Eckehart).